Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Willkommen zu einer neuen Folge Klima und Du, der Sendereihe der Freien Medien in Oberösterreich. Mein Name ist Aileen Nielmers und ich spreche heute mit Karin Seewald. Guten Tag. Hallo. Sie ist Geschäftsführerin von Pax Natura. Das ist ein Bestattungsunternehmen, das sich auf Naturbestattungen spezialisiert hat. Und ich möchte gleich einmal fragen, was versteht man unter einer Naturbestattung? Ja zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich mich ganz freue, ganz arg freue heute eingeladen zu sein und darf bitte eins gleich vorweg korrigieren, wir sind kein Bestattungsunternehmen, sondern wir sind ein alternativer Friedhof. Das heißt derjenige, der sich für Pax Natura und für die Naturbestattung interessiert, braucht im Todesfall immer einen Bestatter, der als konzessionierter Unternehmer den Leichnam abholt und die Urne dann zu uns bringt. Wir, wie gesagt, sind ein alternativer Friedhof in der Natur. Was ist jetzt der Unterschied zwischen nur ein Friedhof zu sein oder ein Bestattungsunternehmen zu sein? Sie sind nur für die Fläche verantwortlich? Genau, wir sind der Bestandsgeber, der den Grabplatz vergibt. Nur den Grabplatz. Wie kommt man dazu, dass Sie eben diese Fläche bekommen? Weil früher war es ja so, auf Friedhöfen wird man begraben und sonst nirgendwo. Also wir sind auch ein Friedhof, das ist klar. Diese Flächen sind alle rechtlich auch abgesichert. Das ist ein sehr langwieriges Verfahren, das unterschiedliche Bewilligungen und Ansuchen benötigt, die über Jahre dauern. Aber man braucht auf jeden Fall immer einen Bestatter, der den Leichnam abholt und dann zu uns bringt, um ihn dort bestatten zu können. Können Sie mehr auf diese rechtlichen Aspekte eingehen? Was macht einen Friedhof zu einem Friedhof? Also in Österreich neun verschiedene Bundesländer, neun verschiedene Bestattungsgesetze. In jedem Bundesland ist es anders geregelt, wer einen Friedhof betreiben darf. Oberösterreich ist da sehr, würde ich mal sagen, liberal. Da dürfen auch private Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen Friedhöfe betreiben. In anderen Bundesländern wie zum Beispiel in Niederösterreich oder in Tirol ist es so, dass nach wie vor nur Kirchen- oder Gemeindenfriedhöfe betreiben dürfen. Deswegen arbeiten wir zum Beispiel in Bundesländern, wo die Gesetzgebung so ist, dass nur Gemeinden- oder Kirchenfriedhöfe betreiben dürfen, mit den Gemeinden zusammen, die dann uns als Verwalter des Friedhofs unterbeauftragen. Konkret in Oberösterreich, wo wir unsere Fläche bei der Tillisburg in St. Florian haben, ist es eben so, dass auch Privatunternehmen einen Friedhof betreiben dürfen, wenn das Ganze auch entsprechend Pietät und Würde voll vonstatten geht. Also das bedarf dann wieder unterschiedlicher Bewilligungen und wie gesagt Verfahren, die über Jahre dauern, dass sie die ganzen Ansprüche, Anforderungen auch bewilligt bekommen. dass sie die ganzen Ansprüche, Anforderungen auch bewilligt bekommen. Seit wann betreibt Pax Natura diese Friedhöfe in ganz Österreich? Also wir waren 2010, als wir gestartet haben, Wegbereiter in Österreich für diese alternativen Friedhöfe. Seit 2010, wie gesagt, betreiben wir Naturbestattungsflächen. Wir haben damals angefangen mit drei Friedhöfen im Eigentum der Familie Meyer-Mellenhof Salzburg. Wir gehören zur Forstverwaltung Meyer-Mellenhof Salzburg, haben dann im Jahr 2014 eine weitere Fläche in Salzburg in Maria Plein, das ist ein Wallfahrtsort, in Bergheim bei Salzburg dazubekommen. 2015 dann eine Fläche in Niederösterreich, in Purkersdorf im Wienerwald. Und 2021 eine Fläche in Kärnten in der Nähe von Völkermarkt. Und eben letztes Jahr die Fläche in St. Florian bei der Tillisburg. Und vier weitere Flächen sind derzeit in der Projektumsetzung beziehungsweise Planung. Warum war es Pax Natura damals so wichtig, diese Naturfriedhöfe zu starten, zu gründen? Warum war damals die Situation nicht zufriedenstellend, wie sie war? Wir haben einfach den Bedarf gesehen, dass die Menschen nach Alternativen suchen, insbesondere nach pflegefreien Alternativen, dass die Menschen auch immer mehr so die gewisse Individualität leben wollen. Und diese Form der Bestattung hat eben sehr viele Vorteile für die Menschen. Wir haben damit aus der Forstverwaltung Meier-Mellenhof heraus damit angefangen, weil die Forstverwaltung eben über entsprechend schöne Waldflächen verfügt, die zur Verfügung gestellt werden konnten für diese Zwecke. Ist der Aspekt der Nachhaltigkeit für die Personen, die sich für diese Art der Bestattung entscheiden, ein springender Punkt? Das wird immer bedeutender für die Menschen, das ist durchaus richtig. Die Menschen suchen mehr und mehr die Verbundenheit mit der Natur und das Natürliche. Und bei der Naturbestattung bei unseren Wald- und Naturfriedhöfen ist es eben so, dass anders wie in der klassischen Forstwirtschaft, wo ein Baum bei Hiebreife aus dem Wald entnommen wird, um ihn zu verkaufen, das Holz zu vermarkten, das passiert bei uns nicht. Bei uns werden die Bäume, die Bestattungsbäume an ihr biologisches Lebensende herangeführt und dafür nehmen wir auch viel Geld in die Hand, damit es möglich wird, eben mit Baumpflegemaßnahmen, Kronenschnitte, was eben notwendig ist, um den Baum wirklich lange, lange, lange Jahre und Jahrzehnte zu erhalten. Und das ist eben ein wesentlicher Vorteil, der auch der Nachhaltigkeit dient. Das sind wunderschöne Flächen, die sehr natürlich sind und wo auch wieder Tiere und Blumen einen Lebensraum finden, den sie bei der klassischen Forstwirtschaft, wo entsprechend eingeschlagen wird, nicht finden. Ein weiterer, aus meiner Sicht nicht unwesentlicher Aspekt im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ist, dass man eben bei uns nicht so wie am klassischen Grab, man braucht keine Grabeinfassung, man braucht keinen Grabstein, die Flächen werden so belassen, wie sie sind. Und Grabsteine sind ja leider Gottes oftmals Produkte, die über tausende von Kilometern irgendwo hierher transportiert werden, unter schlimmsten Bedingungen irgendwo in Fernost oder wo auch immer gefertigt werden und das ist bei uns eben nicht der Fall. Und das bringt mich dann auch zu dem wesentlichen Vorteil für viele Menschen, die Natur pflegt das Grab, das ist unsere Philosophie, der beste aller Gärtner oder die beste aller Gärtnerinnen, viele Menschen. Die Natur pflegt das Grab, das ist unsere Philosophie. Der beste aller Gärtner oder die beste aller Gärtnerinnen, die Natur pflegt das Grab. Und die Personen, die zum Beispiel schon jemanden auf der Fläche bestattet haben oder auch für sich selber einen Grabplatz aussuchen oder schon ausgewählt haben, gehen gerne im Rahmen von Spaziergängen auf die Fläche, aber ohne eine Verpflichtung zu Grabpflege, Blumenpflanzen, Bewässern im Sommer, wo man vielleicht teilweise zweimal aufs Grab gehen muss. Und bei uns macht man es einfach im Rahmen eines schönen Spazierganges und das ist eben sehr beruhigend und entlastend für viele Menschen. Ist eine Naturbestattung die umweltschonendste Art bestattet zu werden oder gibt es da auch Nachteile zum Beispiel der CO2-Ausstoß bei der Verbrennung? Ja das hängt ein bisschen davon ab in welchem Krematorium man eingeäschert wird, das haben wir aber nicht. Es ist nicht Teil unseres Entscheidungseinflusses, sondern das ist etwas, was der Bestatter entscheidet, in welches Krematorium er fährt, er den Leichnam zur Einäscherung bringt. Und da gibt es mittlerweile sehr moderne Krematorien, die entsprechend zertifiziert sind und auch nach sehr hohen Umweltstandards arbeiten. Und dann gibt es vielleicht noch den einen oder anderen, der jetzt nicht die neueste Technologie einsetzt. Aber an sich ist es sicherlich natürlicher und nachhaltiger als der klassische Weg. Das heißt, die Person, die eingeäschert wurde, kommt dann in eine Urne. Die muss ja wahrscheinlich auch spezielle Voraussetzungen haben, damit man sie in den Boden geben kann. Genau, das sind biologisch abbaubare Urnen. Die sind in der Regel gepresstes Holz, die relativ schnell, das hängt immer sehr stark von der Bodenbeschaffenheit auch ab. Aber wir gehen davon aus, in wenigen Jahren geht die Asche, die Urne ins Erdreich über. Und die Philosophie ist eben, dass die Asche, die Humanasche, dann über die Wurzeln des Baumes vom Baum aufgenommen wird und diesen auch nährt. Wird da der Boden auch kontrolliert? Weil zum Beispiel das Umweltbundesamt in Deutschland schreibt, da der Boden auch kontrolliert, weil zum Beispiel das Umweltbundesamt in Deutschland schreibt, dass teilweise durch die Asche halt Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Kupfer, Zinknickel und so weiter, Chrom, Quecksilber in den Boden gelangen können und dass das halt nicht ein gewisses Maß übersteigen darf. Werden da in Ihren Wäldern und Ihren Flächen auch Proben entnommen, um zu gewährleisten, dass der Boden gesund bleibt? Das haben wir noch nicht gemacht. Das hat aber eine Firma, eine deutsche Firma gemacht, die schon wesentlich länger mit diesem Angebot in Deutschland aktiv ist. Mittlerweile haben die insgesamt 60 Flächen deutschlandweit und die haben vor ein paar Jahren, da gibt es auch eine Studie, auf die man zugreifen kann, über die Universität Freiburg Gutachten machen lassen, wo auf Flächen, die schon mehr als 20 Jahre im Betrieb sind, das haben wir als Pax Natura nicht, aber auf Flächen, die schon mehr als 20 Jahre im Betrieb sind, wurden Bodenproben entnommen, einmal auf einem Flächenteil, wo keine Urnen beigesetzt wurden und einmal auf einem Flächenteil, wo Urnen vor 20, 25 Jahren beigesetzt wurden. Und da hat man eben festgestellt, dass es keinen negativen Einfluss hat. Gibt es irgendwie eine Begrenzung, wie viele Urnen auf einer gewissen Fläche stehen dürfen oder begraben werden dürfen? Eine konkrete Zahl gibt es da nicht, zumindest vom Gesetzgeber her nicht. Bei uns ist es so, dass wir in der Regel Waldfriedhöfe haben, die gewachsene Wälder sind, wo Bäume auch sehr eng, teilweise sehr eng beieinander stehen. Wir haben maximal zehn Grabplätze, die kuchenförmig um einen Baum herum angeordnet sind. Und pro Grabplatz geben wir maximal zwei Urnen in einen Grabplatz hinein. Und dadurch, dass die Bäume eben eng zusammenstehen, müssen wir auch oftmals Grabplätze auslassen, weil sonst Grabplätze übereinanderlappen würden. Und wir als Friedhofsbetreiber haben die Verantwortung, dass wir jederzeit nachvollziehen können, welche Urne in welchem Grabplatz liegt und natürlich sind wir auch dafür verantwortlich, dass in einem ausgewiesenen Grabplatz nur die Urne von dem dortigen Nutzungsberechtigten bzw. Verstorbenen liegt und dass jetzt nicht die Urne eines fremden Verstorbenen dort mitbestattet würde, ohne dass das klar abgegrenzt ist. Das geht einfach nicht. Ein Grabplatz, maximal zwei Urnen, die eine gewisse Verwandtschaft oder Bekanntschaft zueinander haben. Wie läuft so eine Bestattung dann ab? Weil es ist ja kein klassischer Friedhof, man ist im Wald. Gibt es dann trotzdem einen Pfarrer, eine Pfarrerin, die vor sich spricht? Ganz so wie die Menschen sich das ausgewählt, ausgesucht haben. Entweder man hat einen Pfarrer dabei oder einen Trauerredner oder, und das ist auch das Schöne, was wir immer wieder erleben, dass diese Beisetzungen sehr gerne von den Hinterbliebenen sehr persönlich mitgestaltet werden. Also wir erleben es immer wieder, dass diese natürliche Reform der Beisetzung glaube ich auch bei den Menschen sowas einladend ist, sich da anders einzubringen. Wir haben schon sehr schöne Beisetzungen gehabt, wo die Hinterbliebenen dann teilweise stundenlang vorher das Grab ausschmücken, sehr natürlich. Und sich auch sehr gerne in Form von Reden oder Musik, ob jetzt Gitarre oder Flötenspieler oder was auch immer, sich da einbringen. Gibt es irgendetwas, was nicht erlaubt ist? Weil dadurch, dass man in der Natur ist, kann ich mir vorstellen, dass vielleicht irgendwelche Fenster mit dieser Plastikbahnen... Also man darf während der Trauerfeier gerne einzelne Blümchen verwenden, man darf gerne einzelne Blumen oder Blütenblätter in die Graböffnung mit reingeben. Aber der Wald muss eben in seiner natürlichen Form erhalten bleiben. Und das kontrollieren unsere Förster, die regelmäßig auch vor Ort auf den Flächen sind, sehr genau, dass da nicht irgendwelche Engelkerzen, Gestecke, Plastikblumen oder sonstiges stehen. Also wenn das der Fall sein sollte, dann wird das auch entnommen und die Nutzungsberechtigten darauf hingewiesen, weil es sonst, wenn man das erlauben würde, relativ schnell nach klassischem Friedhof ausschauen würde und der Wald soll Wald bleiben, so wie er vorgefunden wurde. Haben Sie auch schon erlebt, dass vielleicht Angehörige verdutzt darüber waren, dass sich Menschen für eine Naturbestattung entschieden haben und die dann ein Gefühl gehabt haben von, okay, jetzt habe ich keinen Platz, bei dem ich trauern kann. Weil so in einem klassischen Friedhof, man hat den Namen, man hat den Grabstein, das ist man gewohnt, das ist ein Ritual bei uns und das ist jetzt was Neues, dass das vielleicht Leute vor den Kopf stoßen kann? Also wir haben es noch nicht erlebt. Und es ist natürlich so, dass es auch bei uns ganz klar den Ort der Trauer gibt. Also die Hinterbliebenen wissen ganz genau, wo derjenige bestattet ist. Die Bäume sind alle mit Nummern markiert. Wir haben aber keine Namenstafeln an den Bäumen, weil unsere Philosophie ist, manche machen das, dass sie die Namenstafeln der Verstorbenen an den Bäumen anbringen. Das machen wir nicht, weil wir sagen, jeder zusätzliche Nagel, der in den Baum hineingeschlagen wird, verletzt diesen Baum. Deswegen sind bei uns die Namenstafeln an einer Anwachtstelle, an einem zentralen Ort, an einem Gedenkstein angebracht. Aber natürlich wissen die Hinterbliebenen oder wenn jemand auch bei uns nachfragt, wo liegt der Verstorbene XY, können wir sehr genau sagen, an welchem Baum, in welchem Abschnitt des Friedhofes liegt derjenige und man findet dann sehr leicht diesen Grabplatz. Und diese Orte, diese Wälder, sind die auch ganz normal für die Öffentlichkeit zugänglich? Worte, diese Wälder, sind die auch ganz normal für die Öffentlichkeit zugänglich? Jederzeit. Gerade im Wald, die Waldfriedhöfe sind Wälder, die jederzeit begehbar sind. Nach dem Forstgesetz ist es auch nicht möglich, jemanden aus dem Wald auszuschließen, der dort spazieren gehen möchte oder Erholung suchen möchte. Wir weisen nur an den Zugängen der Flächen mittels Informationstafeln darauf hin, dass man sich jetzt eben am Rand eines Waldfriedhofs befindet und dass man sich innerhalb des Waldfriedhofs möglichst pietätvoll verhalten soll. Wie findet man diese Wälder? Fahren Sie durch Österreich und denken sich, ach, das wäre schön, den Platz kaufen wir jetzt? Oder wie kommt man zu diesen Orten? Auch das ist ein recht langwieriger Prozess. Wir haben aus der Forstverwaltung Meyer-Mellenhof heraus sehr gute langjährige Beziehungen zu anderen Grundbesitzern in Österreich, aber auch zu Gemeinden. Und zunächst ist der Weg mal ein recht mühsamer Weg, indem man in digitalen Karten schaut, wo gibt es denn potenzielle Flächen, die von der Bestockung, das kann man sich dann alles sehr gut anschauen, potenzielle Flächen, die von der Bestockung, das kann man sich dann alles sehr gut anschauen, oder auch von der Begehbarkeit im Nahefeld eines Ballungsraumes, wo gibt es da Flächen, die interessant sein könnten. Und dann spricht man wirklich konkret Grundbesitzer, ob das jetzt eine Gemeinde ist oder ein Privater an und sagt, hätten Sie Interesse daran, so einen Waldfriedhof oder Ihre Fläche langfristig für solch einen Zweck zu nutzen. Und dann gibt es verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit, indem wir a, die Fläche pachten langfristig oder b, auch in Form eines Franchise mit demjenigen zusammenzuarbeiten oder c, gegebenenfalls auch die Fläche kauft und dann muss man erstmal schauen, auch die Fläche kauft. Und dann muss man erst mal schauen, ob die Fläche auch bewilligungsfähig ist. Das sind unterschiedliche, wie ich vorher schon angeführt habe, materienrechtliche Voraussetzungen. Da braucht es eine Sanitäts- oder bestattungsrechtliche Bewilligung zunächst mal. Dann braucht es, wenn das ein Waldfriedhof ist, eine forstrechtliche Bewilligung zunächst mal. Dann braucht es, wenn das ein Waldfriedhof ist, eine forstrechtliche Bewilligung. Und je nachdem, wo die Fläche liegt, kann es sein, dass es eine naturschutzrechtliche Bewilligung braucht oder auch eine wasserrechtliche Bewilligung. Und deswegen kommt schnell mal drei, vier Jahre zusammen, bis so eine Fläche vom ersten Anschauen bis in Betriebnahme benötigt. Sind Gemeinden oder GrundbesitzerInnen grundsätzlich aufgeschlossen diesem Thema gegenüber? Ja, sind sie, weil Eigentümer von Waldflächen durchaus auch Interesse haben, ihre Flächen so weit in Nutzung zu setzen, dass sie auch einen Benefit davon haben. Also die sind ja dann auch an diesen Verkäufen, an diesen Grabnutzungen beteiligt. Und in der klassischen Forstwirtschaft sind diese Erträge in der Regel nicht möglich. Und wie funktioniert jetzt das Kaufen von so einer Grabstelle? Macht man das in der Regel oder machen das Ihre KundInnen, bevor sie sterben oder machen das hauptsächlich die Angehörigen, weil sie sich denken, das hätte sich die verstorbene Person gewünscht? Ja, das ist eine sehr spannende Frage. In der Regel ist es so, man kann sagen, 65 Prozent aller Interessenten, die sich letztlich für so einen Grabplatz entscheiden, machen das für sich selber zu Lebzeiten. Weil sie sagen, meine Kinder leben irgendwo, wie in Hamburg, Übersee, wo auch immer. Oder manche, die sagen, ich habe keine Kinder. Und andere, die sagen, meine Kinder leben zwar hier, aber ich will ihnen das nicht mehr zumuten und ich will das jetzt alles erledigt haben. Und für viele Menschen ist das ein sehr gutes Gefühl, das alles für sich selbst zu Lebzeiten selber ausgewählt zu haben. Die kommen dann teilweise auch, die schauen sich unterschiedliche Flächen an. Wenn sie sich dann für eine Fläche entschieden haben, kann es auch sein, dass sie mehrfach die Fläche besuchen, um zu schauen, welches ist jetzt mein Baum, der ihnen am ehesten zuspricht. Und manchmal ist das ein Prozess, der auch viele Monate dauern kann, wenn man das dann noch in der Familie bespricht oder für sich alleine die Zeit benötigt. Und irgendwann dann wird dieser Nutzungsvertrag geschlossen und dann auch bezahlt, die Grabstelle. Der Vorteil bei uns ist, dass man eben nur einmal bezahlt. In der Regel bezahlt man ja am kommunalen Friedhof oder kirchlichen Friedhof alle zehn Jahre für das neue, wiedererworbene Grabnutzungsrecht. Bei uns ist es ein einmaliger Betrag und dann ist alles erledigt. Und das ist ein sehr angenehmes Gefühl für viele Menschen, dass sie sagen, ich habe jetzt alles erledigt, meine Kinder müssen sich um nichts mehr kümmern, wenn es bei mir so weit ist. Und die wissen dann auch, und für viele Hinterbliebene ist es eben auch sehr fein, wenn man weiß, die Mama oder der Papa hat sich für dies oder jenes entschieden und ich muss nicht im Fall eines Todes dann entscheiden, was wäre die richtige Beisetzungsform für denjenigen gewesen. Man spricht es ja oftmals in der Familie gar nicht gern an, was derjenige sich vielleicht zu Lebzeiten auswählen würde oder haben möchte. Sie gesagt haben, man muss nur einmal zahlen, heißt das, man hat dann diese Grabstelle auf Lebzeiten für immer? Also bei uns ist es so, dass wir haben, wenn wir jetzt vom Waldfriedhof ausgehen, zwei verschiedene Angebote. Das ist einmal ein Familienbaum, der seltener in Anspruch genommen wird. Dort habe ich das Nutzungsrecht an allen zehn Grabplätzen. Mit dem Kaufpreis erwerbe ich das Nutzungsrecht an allen zehn Grabplätzen und kann selbstständig entscheiden, wer diese Grabplätze mal belegt. Oftmals sind es auch Freundeskreise, die zu uns kommen und sagen, wie im Leben, so im Tode, wir liegen da alle mal zusammen, bergbestattet, was auch sehr schön ist. Und im Fall von Familienbaum, um auf Ihre Frage zurückzukommen, ist es so, dass das Nutzungsrecht auf Friedhofsdauer sich bezieht. Also die gesamte Friedhofsdauer von dem Zeitpunkt des Nutzungsrechts bis der Friedhof vielleicht irgendwann mal aufgelassen würde, habe ich alleine das Nutzungsrecht und kann dort alle zehn Urnen Grabplätze belegen. Im Fall von einem Gemeinschaftsbaum, das sind Bäume, wo ich einen oder zwei oder mehrere Grabplätze, wie viel ich eben von diesen Tortenstücken haben möchte. Im Fall vom Gemeinschaftsbaum ist es so, dass das Nutzungsrecht mit Beisetzung der Urne beginnt, das ist ganz wichtig. Und viele Menschen, die jetzt einen Vorsorgevertrag bei uns schließen und in der Regel sind die dann 60, 65, leben gut und gerne noch 20 oder 30 Jahre, dann ist dieser Vorsorgezeitraum in dem einmaligen Preis mit drin. Und erst wenn die Urne, die konkrete Urne bestattet wird, dauert das Nutzungsrecht 25 Jahre. Und dann hätten wir rein theoretisch die Möglichkeit, auf diesem Grabplatz oder in diesem Grabplatz wieder eine andere Urne beizusetzen. Gibt es dann, oder arbeitet Pax Natura mit bestimmten Bestattungsfirmen zusammen, damit die wissen, falls ein plötzlicher Tod oder so eintritt, oder wissen die Angehörigen, die Person muss eingeäschert werden, damit sie in diesen Waldfriedhof kommen kann. Also wie ist dann das Prozedere, dass dann auch wirklich die Person an ihren Platz kommt. Also wenn jetzt jemand einen Vorsorgevertrag abschließt, dann raten wir immer, sich auch zu Lebzeiten mal einen Bestatter zu suchen oder mit mehreren Bestattern zu reden. Was kostet sowas, was wünsche ich mir im Falle meines Ablebens? Und beim Bestatter aber nicht nur dort, sondern auch im Freundeskreis, Verwandte, Bekanntenkreis zu deponieren oder auch schriftlich vor allen Dingen zu deponieren, dass man sich bereits einen Grabplatz da oder dort ausgesucht hat und auch schon bezahlt hat. Und diese Information auch idealerweise, falls es jetzt zu einem plötzlichen Todesfall kommt, auch irgendwo wie einen Blutspendeausweis oder einen Organausweis bei sich trägt, damit auch, wenn es zu einem plötzlichen Todesfall kommt, derjenige, der den Verstorbenen als allererstes dann auch betreut, Wenn es zu einem plötzlichen Todesfall kommt, derjenige, der den Verstorbenen als allererstes dann auch betreut, weiß, was derjenige sich zu Lebzeiten ausgesucht hat. Die Regel ist, dass jemand verstirbt und die hinterbliebenen Freunde, Bekannte, Verwandte wissen, was derjenige zu Lebzeiten für sich ausgewählt hat. Ist es dann auch mittlerweile möglich, dass man bei allen Bestattungsunternehmen einen nachhaltigen, sich auflösenden Urne bekommt? Auf jeden Fall. Also die Naturbestattung, die Wald- und Naturfriedhöfe, so wie wir das 2010 in Österreich begonnen haben, sind mittlerweile in Österreich, auch in Österreich, ein etablierter Teil der Bestattungskultur. Das sehen Sie auch allein daran, dass wir damals 2010 die Ersten waren, die damit gestartet sind in Österreich. Mittlerweile gibt es, ich kann sie gar nicht alle zählen, aber sicherlich 60 Flächen österreichweit. Und auch die Kirche selber, die Erzdiözese Wien, bietet mittlerweile rund um Wien, aber auch schon in anderen Bundesländern Waldfriedhöfe an. Am Anfang war man eher sehr verhalten, weil auch wir die Gespräche mit der Ärzte Söse Salzburg gesucht haben damals. Da war man eher verhalten und hat uns gesagt, ja, wir sehen, dass die Menschen Alternativen suchen. Es ist nicht unser Zugang, aber wir werden uns dem nicht verwehren. Mittlerweile seit 2019 bieten sie selber Waldfriedhöfe an. Also, um das nochmal zu sagen, Naturbestattung, Waldfriedhöfe sind ein etablierter Teil der Bestattungskultur und jeder Bestatter in Österreich, professioneller Bestatter in Österreich, kennt diese Form der Bestattung und weiß, wenn jemand einen Waldfriedhof ausgesucht hat, dass es nur mit Kremation im Vorfeld geht und dass die Asche immer in eine biologisch abbaubare Urne gefüllt wird. Mittlerweile ist es auch meiner Meinung nach Standard, dass auf herkömmlichen Friedhöfen, auch wenn eine Urne in die Erde gegeben wird, dass es in dem Fall auch abbaubare Urnen sind. Also Urnen aus Metall, wie man das früher verwendet hat, die kommen meiner Meinung nach nur mehr in Frage, wenn jemand in einer Urnenstähle beigesetzt wird oder die Urne in einer Stähle aufbewahrt wird oder zu Hause auf dem Kaminsims steht. Das geht in Österreich ja auch. Da brauche ich zwar auch eine Bewilligung durch die zuständige Gemeinde, ob es jetzt hier in Linz des Magistrates oder in meiner kleinen Heimatgemeinde der Bürgermeister ist. Ich muss ansuchen, aber dann kann ich, wenn das bewilligt ist, meine Urne auch mit nach Hause nehmen. Das war ja nicht immer so, meines Wissens nach. Ich kann Ihnen nicht sagen, wann sich in Österreich die Gesetzgebung dahin geändert hat, aber sicherlich schon vor langer Zeit. In Deutschland ist es anders, dort besteht Friedhofszwang, dort geht es nicht, aber in Österreich ist es nach Bewilligung möglich, die Urne auch zu Hause zu verwahren. Können Sie sagen, wer jetzt hauptsächlich diese Naturbestattung in Anspruch nimmt? Sind das eher junge Leute, die sich um die Zukunft und um die Umwelt Sorgen machen? Oder eben, wie Sie vorher schon gesagt haben, ältere Menschen, die keine Arbeit ihren Angehörigen machen möchten. Gibt es von der Religion her irgendwelche Referenzen oder ist eine Naturbestattung für alle da? Also letztlich, so wie Sie gesagt haben, Naturbestattung ist für alle möglich und es ist auch wirklich ein Querschnitt durch die Bevölkerung der Menschen, die zu uns kommen. Und es ist auch wirklich ein Querschnitt durch die Bevölkerung der Menschen, die zu uns kommen. Das sind, wie gesagt, in der Regel Menschen ab 60, aber wir haben auch das ein oder andere Mal jüngere Paare oder auch einzelne Personen, die sagen, ich möchte sind nicht an eine Religion gebunden. Uns ist jede Konfession willkommen, auch wenn jemand keine Konfession hat. Es ist auch nicht ortsabhängig, also ob jetzt jemand aus Deutschland, aus der Schweiz oder woher auch immer kommt und sagt, ich möchte bei Pax Natur in Österreich. Wir haben gerade auch viele Deutsche, gerade bis zum Münchenraum, die sagen, ich habe da immer Urlaub gemacht in Salzburg oder wo auch immer und würde da gern bestattet werden. Also es ist wirklich frei und offen für jeden, der sich für diese Form der Bestattung interessiert. Wie sind Sie in den Bestattungsbereich gekommen, persönlich? Ich persönlich? Ja, das war ganz lustig. Hätte ich mir damals auch nicht vorstellen können, dass ich irgendwann mal im Friedhofs- oder Bestattungsgewerbe tätig bin. Ich habe beim Fahrradfahren den Herrn Meier-Mellenhof kennengelernt. Und damals war ich selbstständig mit einem Beratungsunternehmen für Marketing und Vertrieb. Und wir sind in der Natur ins Reden gekommen und ich habe ihm erzählt, was ich mache. Und er hat gesagt, er trägt sich da schon seit geraumer Zeit mit einem Gedanken und hat es aber noch nicht auf den Weg gebracht. Und wir haben dann 2008 unsere Zusammenarbeit dahingehend begonnen, dass ich das Unternehmen erst mal zwei Jahre begleitet habe im Aufbau. Und 2010, als wir gestartet haben, dann auch als Verantwortliche des Unternehmens, im Angestelltenverhältnis als Verantwortliche eingestiegen bin. Gibt es irgendwelche Weiterführungen oder neue Innovationen, die Sie gerne vielleicht umsetzen möchten in Zukunft? Die Herausforderung für mich und für das Unternehmen ist immer noch, es gibt noch so viele weiße Flecken in Österreich, wo wir wissen, die Leute suchen diese Form der Bestattung. Es gibt aber noch kein Angebot in vertretbarer Nähe und da gibt es noch einiges zu tun. Also wir haben jetzt konkret ein Projekt in der Steiermark, das wir hoffentlich demnächst auch alle Bewilligungen vorliegen haben und dann in die Umsetzung des Betriebes gehen können. Ein zweites Projekt in einer anderen Region in der Steiermark, wo wir auch schon längere Zeit daran arbeiten. Wir haben ein Projekt in Tirol und ein weiteres Projekt in Niederösterreich. Und wenn die Projekte alle mal tatsächlich auch erfolgreich umgesetzt werden können, dann spätestens mache ich mir Gedanken über andere Formen der Bestattung. Glauben Sie, dass es mittlerweile leichter oder vielleicht auch jetzt in naher Zukunft schneller gehen könnte, diese Bewilligungen zu bekommen, weil man eben sieht, es ist eine nachhaltige, umweltschonende Form der Bestattung und man muss auch im Tod auf die Umwelt achten. Also das ist eher ein Argument, was unsere Interessenten, unsere Nutzungsberechtigten für sich in Anspruch nehmen. Ich möchte was tun für die Nachhaltigkeit, ich möchte einen möglichst geringen Fußabdruck hinterlassen. für die Nachhaltigkeit. Ich möchte einen möglichst geringen Fußabdruck hinterlassen. Da denke ich, wiegt das Argument schwerer oder ist gewichtiger. Es ist leichter geworden bei den Gemeinden, weil die Gemeinde, in deren Hoheitsgebiet so eine Fläche liegt, die ist dafür verantwortlich, dass wir eine Umwidmung bekommen. Also das ist nochmal zusätzlich zu den materienrechtlichen Bewilligungen, die ich vorher kurz erwähnt habe, nochmal ein Schritt, der allererste Schritt sozusagen, dass die Standortgemeinde eine Umwidmung gemacht, das heißt eine Waldfläche in einen Friedhof umwidmet. Und dort war es am Anfang, als wir die ersten Gespräche mit Gemeinden geführt haben, immer so, dass die erste Frage des Bürgermeisters oder des Gemeinderates war, was sagt denn die Kirche dazu? Und dieses Argument oder diese Frage ist mittlerweile ganz einfach zu beantworten, weil es die Kirche eben mittlerweile selber macht. Und das ist dann für alle Bürgermeister oder Stadt- oder Gemeinderäte dann das Argument, dass sie sagen, okay, wenn die Kirche nichts dagegen hat, dann können wir jetzt mal weiterdenken, ob es für uns auch interessant ist. Was war zu Beginn sozusagen das Bedenken der Kirche? Das Bedenken der Kirche, die Kirche meiner Meinung nach legt immer noch Wert auf das Klassische. Die Kremation, die Einäscherung ist ja beim, ich weiß nicht mehr welchen Konzil, erst in den 60er oder 70er Jahren erlaubt worden. wirst du wieder auferstehen und deswegen muss der Körper in seiner Körperlichkeit bestehen bleiben. Dann hat man irgendwann Mitte der 60er Jahre, glaube ich, die Einäscherung auch ermöglicht durch die Kirche. Aber es ist der Kirche, glaube ich, immer noch am liebsten eine Erdbestattung im Klaschischen Sarg, wo der Pfarrer dabei ist und die Kirche sozusagen die Deutungshoheit, auf der es Sterben hat. und die Kirche sozusagen die Deutungshoheit, auf der es Sterben hat. Wissen Sie, das ist zwar jetzt nicht Ihr Bereich, aber kann man bei einer klassischen Erdbestattung auch auf Nachhaltigkeit achten? Naja, ich würde sagen, das kann man schon als Nutzungsberechtigter, indem man halt vielleicht einen einfachen Sarg wählt und vielleicht auch beim Bestatter darauf achtet, dass der Sarg nicht aus der Slowakei, aus Tschechien, aus Vietnam oder wo auch immer kommt, sondern dass es ein Sarg ist aus heimischen Hölzern von heimischen Sargherstellern. Da gibt es mittlerweile auch nur mehr zwei in Österreich. Sehr, sehr viele Särge werden irgendwo aus dem Ausland über tausende von Kilometern hierher transportiert. Und da, glaube ich, ist es einfach notwendig, dass der Konsument da etwas intensiver auch nachfragt, woher die einzelnen Produkte, für die er sich interessiert, kommen. Das kann der Sarg sein, das kann die Art des Krematoriums sein, was für eine Technologie dahinter steckt. Das kann die Sargauskleidung sein, die Handhabung des Verstorbenen, die Einsagung des Verstorbenen, wie sowas gemacht wird. Das ist einfach auch so ein bisschen die Sensibilität des Einzelnen, dahingehend gezielter nachzufragen. Es sind Dinge, das liegt in der Natur des Menschen, dass man sich mit dem Sterben seines geliebten Menschen, aber auch mit dem eigenen Ableben ungern beschäftigt. Wir erleben es aber immer wieder, dass wenn sich die Nutzungsberechtigten oder die Interessenten mit dem Thema beschäftigen und den Prozess abgeschlossen haben, dass es ein extrem erleichterndes Gefühl ist. Zu wissen, wohin der Weg geht, zu wissen, ich habe für mich selber diese verschiedenen Teilaspekte entschieden und ausgewählt, ich habe eine gute Entscheidung getroffen und dass es etwas Beruhigendes und sehr Beruhigendes für den Einzelnen hat. und dass es etwas Beruhigendes und sehr Beruhigendes für den Einzelnen hat. Sich nicht mit dem Ableben und dem Tod zu beschäftigen, ist ja keine Alternative, weil irgendwann sind wir alle mal in der Situation, dass der Tod eintritt. Ist so eine Naturbestattung jetzt von den Kosten her, wie schaut es da aus? Wie ist der Vergleich zur klassischen Bestattung? Kostet es mehr, kostet es weniger? Also bei uns kostet konkret jetzt auf der Fläche in Tillisburg die günstigste Grabvariante ist der Gemeinschaftsbaum B. Der kostet einmalig 890 Euro für die Nutzungsdauer, für die langfristige Nutzungsdauer, so wie ich es vorher ausgeführt habe. Wir haben zwei verschiedene Kategorien von Gemeinschaftsbäumen. Die Bäume, die älter sind, die größer sind, die vielleicht seltener zu finden sind, also Baumsorten, die seltener vorkommen, die sind geringfügig teurer, da kostet dann der Grabplatz 1.190 Euro und der etwas günstigere, vielleicht nicht ganz so alte Baum 890 Euro, aber für die gleiche Nutzungsdauer. Und die zweite Urne, wenn dann noch von einem lebensgefährten Partner, Freund eine zweite Urne in den Grabplatz kommt, ist die auch noch mal etwas günstiger. Also insofern, wenn man die Kosten einer Grabpflege, eines Grabsteins, einer Einfriedung des Grabplatzes, also einer Umrandung, die Bepflanzung über viele Jahre und auch letztlich die Arbeit dazu rechnet, dann ist die Naturbestattung um ein Vielfaches günstiger. Ist dann auch in diesem Preis inkludiert die Trauerfeier oder müssen das die Angehörigen selbst organisieren, was ja im Wald stattfindet. Also die Feier bei uns, die Beisetzung bei uns und die Feier, das ist eine Grabplatzgebühr, die kostet 350 Euro. Das sind die Kosten unseres, wir nennen es unsere Pax Natura Förster, das sind forstwirtschaftlich ausgebildete Personen, die die Beisetzung begleiten und im Vorfeld händisch und das ist auch ganz wichtig, wir gehen nie mit schwerem Gerät auf die Fläche und machen diese Graböffnungen, sondern das erfolgt immer händisch. Und diese Graböffnung, die Ausschmückung, die naturnahe Ausschmückung des Grabplatzes, die Begleitung der Beisetzung, also unser Förster bleibt dann während der Trauerfeier vor Ort und die direkt anschließende Grabschließung kostet alles zusammen einmalig 350 Euro. Haben diese Förster dann auch eine Ausbildung in der Trauerbegleitung, damit sie mit den trauernden Gästen… Nein, haben sie nicht. Die sollen auch keine Zeremonienmeister sein, weil der Bestatter ist in der Regel immer dabei. Der Bestatter ist der erste Ansprechpartner für die Trauernden, weil die ja immer den Bestatter brauchen, der den Leichnam versorgt. Und der Bestatter ist in erster Linie der Ansprechpartner. Unser Förster ist der Ansprechpartner, wenn es darum geht, wo ist der Grabplatz, was darf ich eventuell in die Graböffnung mit reingeben, wobei das auch unsere Kolleginnen und Kollegen machen, die im Kundenservice die erste Anlaufstelle sind für die Interessenten dieser Art der Beisetzung. Was darf man beigeben? Einzelne Blütenblätter, einzelne Blümchen, alles was naturnah ist, was natürlich ist und in kurzer Zeit verrottet. Ist es dann auch möglich von der Asche sich etwas selbst zu behalten, damit nicht alles in der Urne ist, sozusagen, dass man ein kleines Andenken an die Person hat, das man mit nach Hause nehmen kann, falls man eben weiter weg wohnt und trotzdem was braucht? Das ist auch eine interessante Frage. Das ist auch wiederum abhängig vom Leichenbestattungsgesetz. Das ist in den neun verschiedenen Bundesländern in Österreich unterschiedlich geregelt. Ich glaube, in Oberösterreich, wo die Gesetzgebung dahingehend recht offen ist, ist es möglich, dass man eine symbolische Menge der Asche entnimmt. Das macht dann auch der Bestatter. Und die Hinterbliebenen können sich im Vorfeld so eine kleine Herzurne oder irgendein anderes kleines Gefäß aussuchen, wo man dann diese symbolische Menge Asche hineingibt. Das ist möglich in einigen Bundesländern, aber nicht in allen Bundesländern. Es gibt nach wie vor sehr konservative Bundesländer, wo das nicht möglich ist. des länder oder es nicht möglich ist würde es sinn machen dieses diese neuen bundesländer gesetze so ein vereinheitlichen absolut würde durchaus sinn machen ich glaube es wäre den menschen für viele menschen sehr hilfreich wenn es nur eine gesetzgeb gäbe und eine klare Regelung, was ist österreichweit denkbar oder machbar und was nicht. Aber da haben halt die Bundesländer die Hoheit drauf. Wie gehen Sie dann vor, Sie sind ja jetzt noch nicht in allen Bundesländern vertreten, aber haben Sie dann RechtsexpertInnen vor Ort, an die Sie sich wenden können? Ja, das ist eine der wesentlichen Aufgaben meines Jobs auch zu schauen. Ich weiß, wo ich nachschauen muss. Da gibt es dann das Oberösterreichische Leichenbestattungsgesetz, das Niederösterreichische Leichenbestattungsgesetz und mittlerweile weiß ich auch, in welchen Teilen des jeweiligen Gesetzes welche Inhalte wie geregelt sind. Aber wir haben natürlich jetzt für spezielle Fragen dann auch rechtliche Unterstützung durch unseren Hausjuristen. Können Sie sich vorstellen, in den USA ist es zum Beispiel in gewissen Bundesländern erlaubt, dass man Menschen zu Erde macht, kompostiert, womit ja geworben wird, dass das die komplett natürlichste Art ist, weil man eben dann am Schluss Erde, natürliche Erde erhält, die man entweder mit nach Hause nehmen kann oder verstreuen kann. Wäre das auch für Österreich denkbar? Das ist die sogenannte Reerdigung. Beziehungsweise in Amerika gibt es ein Unternehmen, das das schon einige Jahre versucht voranzutreiben. Recomposing heißt es da oder recomposing. Ich halte es für schwierig. Also grundsätzlich finde ich die Idee ganz spannend, aber ich halte es für schwierig, weil dieser Prozess der Umwandlung des Leichnams in so eine Art Kokon, der Körper wird ja dann in eine Art Kokon gegeben, der teilweise mit Stroh und mit Kalk ausgelegt ist. Und dann wird Wärme zugeführt, dass der Körper, man sagt, in 40 bis 50 Tagen zu natürlicher Erde wird. Wenn wir jetzt mal die Anzahl von Einäscherungen in Österreich nehmen und davon ausgehen würden, dass eine beträchtliche Anzahl von Menschen diese Form der Umwandlung für sich in Anspruch nehmen wollte, dann wäre das in einer Dauer von 40 bis 50 Tagen nicht möglich. Wenn man jetzt wirklich davon ausgehen würde, dass das mehr als vielleicht nur ein paar wenige sind, die sich für diese alternative Form entscheiden. Weil eben diese Dauer von 40 bis 50 Tagen das sehr schwierig macht. Dann bräuchten wir, ich weiß nicht wie viele Tausende solcher Konkurs irgendwo stehen. Also ich finde die Idee spannend, aber ich glaube, bis es mal so weit ist, würde das noch sehr, sehr viele Jahre dauern. Und dann braucht man vielleicht auch noch andere Prozesse, die dieses Verfahren von 40 oder 50 Tagen auf 10 Tage vielleicht, ich sage jetzt nur eine Hausnummer, reduzieren würden. Wird in Österreich auch, wissen Sie da, an solchen Dingen geforscht? Also mir ist kein Unternehmen jetzt speziell in Österreich bekannt, die dieses Verfahren erforschen. Wie gesagt, relativ aktuell ein Unternehmen in Deutschland, die das versuchen, aber auch auf Widerstände stoßen. Von? Anstände stoßen. Von? Naja, die Kremationsbetreiber, das sind ja Unternehmen, die auch sehr viel Geld in so einen Krematorium reinstecken. Das sind teilweise Unternehmen, wo dann ein Unternehmen 30, 40, 50 Krematorien, wenn ich jetzt von Deutschland ausgehe, 1 zu 10 im Vergleich zu Österreich, ein Krematoriumsbetreiber, der vielleicht 50 Krematorien in Deutschland betreibt, der hat natürlich auch ein Interesse, dass er weiterhin auch seine Krematorien betreiben kann und solche Projekte dann eher kritisch beäugt. Verstehe. Was denken Sie, wird es jetzt in Zukunft spannend werden für Naturbestattungen? Wird das jetzt die Standardart sein, wie Menschen sich beerdigen lassen möchten? Wird es immer nur ein Teil davon bleiben? Wird es irgendwann mal Pflicht werden? Also Pflicht glaube ich nicht. Meine Hypothese ist, dass es durchaus noch Steigerungsraten gibt, derjenigen, die sich für diese alternative Form der Bestattung interessieren, gerade wenn junge Leute, heute junge Leute, die vielleicht offen sind oder offen aus solchen alternativen Formen gegenüber, dann diejenigen sind, die über die Art der Beisetzung eines Familienmitgliedes entscheiden. Ich glaube durchaus, dass da noch Steigerungsraten möglich sind. Ich glaube aber nicht, dass es irgendwann mal der einzigste Weg sein wird, weil alle jetzt nur mehr Naturbestattung haben wollen im Wald oder auf einer natürlichen Wiese oder auf einer Alm, so wie wir es in Salzburg haben, auf einer Hochalm. Ich glaube, es wird immer auch die Menschen brauchen, und das finde ich auch aus deren Sicht absolut in Ordnung, die ein Grab brauchen, das sie pflegen können für ihre Trauerarbeit. Es gibt sicherlich, das wissen wir auch, Menschen, die sagen, ich möchte ein Grab haben, wo ich regelmäßig hingehe, wo ich Blümchen pflanze und wo ich das Grab betreue und das tut mir gut und das möchte ich so haben und das gibt es bei uns nicht. Und deswegen denke ich, es ist gut, dass es alternative Formen gibt der Beisetzung, zwischen denen Menschen entscheiden können, ob es jetzt die Naturbestattung der Waldfriedhof ist, der konventionelle Friedhof oder eine Aschebeisetzung, eine Diamantbestattung gibt es ja mittlerweile auch, wo ein Teil der Asche entnommen wird und zu einem Edelstein oder einem Diamant gepresst wird, wobei dann die Restasche auch wieder beigesetzt werden muss. Aber es gibt mittlerweile einfach Alternativen, zwischen denen die Menschen wählen können und das ist, denke ich, schön. Und vom Platz her ist da Luft nach oben oder müssen Sie jetzt schon schauen, dass die Flächen ausreichen für das Interesse? wir noch ganz, ganz viele Bestattungsbäume, wo Grabplätze ausgesucht und ausgewählt werden können zwischen verschiedenen Altersklassen der Bäume, zwischen verschiedenen Baumsorten. Da gibt es noch ganz viel Auswahlmöglichkeiten in Tillisburg. Aber wir haben in Salzburg Flächen, die schon seit jetzt 14 Jahren im Betrieb sind, sogenannte Naturfriedhöfe. Das sind parkähnliche Flächen, wo es Baumbestattungsplätze und Wiesenbestattungsplätze gibt und die Baumbestattungsplätze eben begrenzt sind. Und da haben wir zwei Flächen, wo die Baum-, also eine Fläche konkret bei uns beim Gutshof Klarnack, wo unser Hauptsitz auch ist, wo es keine Baumbestattungsplätze mehr gibt, schon seit vielen Jahren und nur mehr Wiesenbestattungsplätze gibt. Und wir haben eine Fläche in Maria Plein, das ist eben bei der Wallfahrtskirche Maria Plein, dort sind die Wiesenbestattungs- und Baumbestattungsplätze nahe der Friedhofsmauer, also der Kirche, der Mauer zur Wallfahrtsbasilika, sehr beliebt und teilweise schon belegt, zu einem guten Teil schon belegt, weil die Menschen auch nach wie vor dort irgendwo das offensichtlich gutiert haben und ein gutes Gefühl dabei hatten, nahe der Friedhofsmauer zu liegen. Und kann es jetzt im schlechtesten Fall passieren, falls der Besitz von dieser Fläche zu irgendeinem anderen übergeht und die Person dann denkt, na, ich möchte da jetzt Wohnungen, Häuser drauf bauen? Das heißt, wenn wir einen Pachtvertrag mit einem Grundbesitzer für so eine Nutzung abschließen, dann steht das ja im Grundbuch drin und dann kann der nicht hingehen und sagen, das interessiert mich jetzt alles nicht mehr, ich möchte jetzt da eine Wohnsiedlung bauen. Das geht dann nicht mehr. Also das ist ganz wichtig, diese rechtliche Absicherung auch unseren Nutzungsberechtigten gegenüber, weil diese Friedhöfe eben auch mindestens 99 Jahre als solche genutzt werden. Also man kann sagen, wenn ich mich jetzt dort bestatten lasse, dann die nächsten 100 Jahre ist das ein Friedhof. Genau. Wenn Sie so einen Friedhof irgendwann mal genauso wie ein Verfahren, dass man so einen Friedhof in Betrieb nehmen darf, wenn wir jetzt nach diesen 99 Jahren der Betriebsdauer sagen würden, okay, wir lassen jetzt den Friedhof auf, weil keine Plätze mehr oder was auch immer, dann wäre das aus rechtlicher Sicht gesehen auch wieder ein Prozess, wo man dann bei den Behörden sich wieder die Auflassung dieses Friedhofs bewilligen lassen muss. Und dann muss auch gewährleistet sein, dass zehn Jahre, bevor dieser Friedhof nicht mehr als Friedhof genutzt werden dürfte, keine Beisetzung mehr stattfinden darf, weil laut Gesetz mindestens zehn Jahre die Ruhefrist einer beigesetzten Urne beträgt. Also das sind die rechtlichen Rahmenbedingungen sehr eng gesetzt, was in dem Fall auch gut ist. Aber könnte man nicht gerade bei so einer Naturbestattung, wo dann die Asche vom Baum aufgenommen wird, in die Erde sinkt, diese Plätze öfter vergeben, weil es ja auch dann im Prinzip keine Rückstände mehr von der Person da sind und man könnte sozusagen Platz sparen oder mehr Leuten die Chance geben. Also diese Möglichkeit haben wir nach den 25 Jahren ab Beisetzung, dass wir diesen Grabplatz wieder neu vergeben könnten an einen anderen Nutzungsberechtigten. Und insofern, um nicht dieses Problem zu haben, dass wir jetzt eine Fläche vielleicht nur mit 100 Quadratmeter Größe erschließen würden und dann sehr schnell an die Kapazitätsgrenzen kommen würden, sind die Flächen, die wir eröffnen mindestens zwei bis drei Hektar, also 20 bis 30.000 Quadratmeter, dass man entsprechend Platz hat und dann wird auch nicht von Anfang an jeder Grabplatz gleich vergeben, sondern da gibt es genug Luft, dass die Menschen über viele, viele Jahre die Möglichkeit haben, sich da frei ihren Grabplatz auszuwählen. Wir haben jetzt heuer in Tillisburg zum Beispiel, da haben wir, wie ich vorher gesagt habe, sehr, sehr viele Bestattungsbäume und haben trotzdem heuer schon in zwei Phasen, einmal im Frühjahr und jetzt einmal im Herbst, erst wieder abgeschlossen, jeweils 50 Jungbäume nachgepflanzt. Obwohl, wie gesagt, der Bedarf gar nicht besteht. Aber das ist auch unser Beitrag im Hinblick auf die Nachhaltigkeit, weil wir eben auch generationenübergreifend denken. Und diese Jungbäume, die jetzt vielleicht zwei, drei Meter hoch sind und relativ dünn sind, dann in 10, 20, 30 Jahren erst Bestattungsbäume werden. Also das ist auch klar ein Beitrag zu sagen, wir werden langfristig diese Flächen zur Verfügung stellen und auch langfristig in 30, 40, 50 Jahren noch genügend Bestattungsbäume haben, wo man sich dann wirklich seinen schönen Platz aussuchen kann. Jetzt zum Ende von unserem Gespräch möchte ich noch einmal Sie bitten, kurz zusammenzufassen, was Ihrer Meinung nach einfach der Vorteil von einer Naturbestattung ist. dass man im Rahmen eines Spaziergangs zur Fläche zugehen kann, sich zu seinem Baum setzen kann und einfach ohne der Last einer Grabpflege sich frei in der Natur bewegen kann. Das ist für mich so der wesentliche Vorteil, den wir auch immer wieder hören von den Menschen, aber auch, dass die Menschen, die sich zu Lebzeiten immer gern in der Natur bewegt haben und für die die Natur immer das Wichtigste war, dass die dann, wenn sie ihr Leben gelebt haben, in der Natur verbleiben können und sich ihren Grabplatz in der Natur suchen können. Das ist auch so ein beruhigender Gedanke für diejenigen, die jetzt nicht jemanden dort besuchen, sondern für sich selber den Grabplatz aussuchen und wissen, wohin der Weg für sie selber einmal geht. Also das, was ich ja vorher gesagt habe, dieses Beruhigende zu wissen, was dann irgendwann mal kommt. Und der wesentliche Vorteil ist eben auch dieser Nachhaltigkeitsaspekt, meiner Meinung nach. Vielen Dank, Karin Seewald von Pax Natura, für das Gespräch. Herzlichen Dank, hat mich sehr gefreut. Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.