Es gibt hier zum Glück ganz viel Technik. Ist das schön, oder? Wenn man den Raum ausfüllen darf. Herzlich willkommen, angenehmen Nachmittag. Schön, dass Sie alle da sind. Für alle, die sagen, mir ist ein bisschen heiß da drinnen. Das verstehe ich ganz gut. Das wird sich jetzt ändern. Die Klimaanlage hat noch nicht funktioniert, weil die Türen offen waren. Jetzt sind sie geschlossen. Jetzt kann sie klimatisieren und jetzt wird Frischluft hier herein gepumpt, damit wir alle frisch bleiben bis zum Schluss dieser Veranstaltung. Psychisch gesund ein Leben lang, kann das überhaupt klappen? Ist man durchgängig gesund? Kann das überhaupt sein? Man ist weder, glaube ich, psychisch noch physisch ein Leben lang gesund, auch wenn man sich das wünscht, auch wenn man vielleicht die Angst hat vor Krankheit oder wenn man sie natürlich gerne vermeiden will. Wir stellen uns heute die Frage, ein Leben lang psychisch gesund, was bedeutet denn das? Wo beginnt überhaupt Krankheit oder wo bekomme ich Hilfe? Dieser Tag ist jetzt Tag 10 einer schönen Serie des Austausches und auch des Festes, gestern das Fest der Begegnung und somit wollen wir den krönenden Abschluss heute gemeinsam begehen. In Balance bleiben ist, glaube ich, das, was wir alle anstreben. Das klingt auch recht gut. Wie gut das glücken kann, da werden wir heute, wenn wir nach Hause gehen, wieder ein Stück mehr Wissen, ein Stück mehr Mut auch gefasst haben, glaube ich, und vielleicht auch den einen oder die eine oder andere Angst auch abgelegt haben. Sind wir schon beim Thema. Man kann nicht ein ganzes Leben lang gesund bleiben. Sie ist leider krank, aber wir haben ja zum Glück den Vorsitzenden hier und der wird heute jetzt einspringen. Und somit darf ich jetzt auch gleich den Vorstandsvorsitzenden von Bromente Oberösterreich und Vorstand der Klinik für Psychiatrie mit Schwerpunkt Suchtmedizin am Kepler Universitätsklinikum Kurusch Jadazdizorn zu mir auf die Bühne bitten. Da ist er schon. Ich darf Sie um Ihre Eröffnung ersuchen und auch um Ihren Vortrag. Danke. Vielen Dank. Danke, vielen Dank. Sie haben meinen Vortrag noch gar nicht gehört und beklatschen mich schon. Das ist sehr nett. Vielen Dank. Zuerst einmal die Begrüßung. Vielen Dank fürs Kommen. Ich freue mich jedes Jahr wieder diese Veranstaltung eröffnen zu dürfen. Das ist schon eine besondere Veranstaltung, weil wir sozusagen dieses Format ja haben seit sehr, sehr vielen Jahren, um Themen der psychischen Krankheit oder Gesundheit sozusagen mit der Bevölkerung zu diskutieren und dieses Thema einfach in die Breite zu bringen. Insofern freut es mich sehr, dass Sie da sind und das alles ist wieder voll. Also die Kapazität wurde komplett ausgeschöpft. Vielen Dank. Jetzt habe ich einen Schummelzettel bekommen, dass ich Ehrengäste begrüße. Ich habe es nicht so mit Ehrengäste, ehrlicherweise, weil ich freue mich ja über Sie alle gleichermaßen, dass Sie da sind. Deswegen begrüße ich Sie alle gleichermaßen, bedanke mich bei Ihnen alle gleichermaßen, dass Sie da sind. Ich muss aber ein paar Personen, ein bisschen Organisationen nennen, weil diese Veranstaltung muss auch sozusagen entstehen können und dafür haben wir Unterstützerinnen und Unterstützer. Und die möchte ich jetzt erwähnen, weil ohne die könnten wir sozusagen dieses Format nicht kostenfrei anbieten. Das ist die Sparkasse Oberösterreich mit Herrn Direktor Gutmeier, die Oberösterreichische Versicherung mit Herrn Direktor Kallinger, die Hypo Oberösterreich mit Herrn Mag. Eichmeier, die alle da sind. Und dann noch die Firma Lundbeck und die Oberösterreichischen Nachrichten. Das sind also Organisationen, die diese Veranstaltung ermöglichen. Vielen Dank, dass Sie da sind und dass Sie das ermöglichen. Dankeschön. Danke. Dann haben wir auch von der Politik jedes Jahr ein paar Leute hier. Das freut mich auch besonders. Nicht nur, weil ich mich einschleimern will bei der Politik, sondern auch, weil wir ja diese Themen ja auch in die Politik bringen müssen. Letztlich muss jemand bezahlen, wenn Organisationen wie zum Beispiel die ProMente oder auch andere Menschen unterstützen. Und die Entscheidungen, wer wie viel bezahlt und an wen dieses Geld geht und wer wie unterstützen darf, wird letztlich von der Politik getroffen. Und heute sind Vertreterinnen da mit kleinem i von der FPÖ, von den Grünen und von der SPÖ, die Frau Binder, Frau Schwarz und die Frau Engleiter-Neu. Und ich freue mich sehr, dass Sie da sind, weil Sie unsere Botschaften damit hören und auch hoffentlich dann in den Landtag tragen und in die Regierung tragen und so weiter. Und wir bedanken uns für die Unterstützung. Da sind wir in Oberösterreich eigentlich eh recht gesegnet, weil im Vergleich mit den anderen Bundesländern in Österreich und wir bedanken uns für die Unterstützung. Da sind wir in Oberösterreich eigentlich eh recht gesegnet, weil im Vergleich mit den anderen Bundesländern in Österreich gibt Oberösterreich eigentlich pro Kopf gesehen sehr viel, auch für psychische Gesundheit aus. Und deswegen vielen Dank auch an Sie. Danke. Und drei Personen muss ich explizit nennen. Also wenn es so etwas wie Ehrengäste gibt, dann sind Sie das. Das sind nämlich Menschen von der Promethe. Das ist der Herr Professor Schöny, der heute da ist. Vielen Dank fürs Kommen. Das ist der Mr. Promethe sozusagen. Danke. Vielen Dank. Und dann noch zwei Präsidenten und Ihnen, nämlich unsere derzeitige Präsidentin, Frau Monika Jamla und unser ehemaliger Präsident, der Herr Professor Grottenthaler sind auch beide hier. Vielen Dank, danke schön für das Kunde. Vielen Dank. Sie haben gehört, die Kollegin Peters ist leider heute ausgefallen. Sie ist erkrankt und sie hätte ursprünglich gesprochen über das Thema Rehabilitation. Sie ist auch Expertin für das Thema. Also wie wird man wieder gesund, wenn man psychisch krank war oder krank ist? Ich bin kein Experte zum Thema Rehabilitation, aber ich möchte kurz, bevor wir sozusagen dann in die einzelnen Referate gehen, die alle letztlich über psychische Krankheit oder Gesundheit handeln, möchte ich mal versuchen zu definieren, was ist überhaupt psychische Gesundheit oder psychische Krankheit? Ich finde, das ist ja gar nicht ganz so einfach zu definieren. Ich bin jetzt erst ein bisschen nervös geworden, weil jetzt will ich erklären, was psychische Krankheit ist, vor dem Duyant der Psychiatrie, Prof. Schöne. Aber auf der anderen Seite ist es nicht so schlimm, weil so klar, so genau ist es gar nicht definiert. So haarscharf ist die Grenze nicht zwischen psychisch krank und psychisch gesund. Insofern kann ich auch nicht gar so viel Blödsinn reden. Wenn ich jetzt mich versuche anzulehnen an körperlichen Erkrankungen, und ich finde das gut, weil wir diskriminieren ja immer, wir unterscheiden ja immer zwischen körperlich und psychisch krank. Das ist ja eigentlich eine Diskriminierung. Das eine ist sozusagen nicht so schlimm, da bricht man sich einen Haxen und der andere, uh, der ist psychisch krank, ganz schlimm. Sondern man sollte aus meiner Sicht gar nicht so sehr zwischen körperlich und psychisch differenzieren. Letztlich ist ja auch das Gehirn Teil des Körpers. Und wenn ich jetzt sozusagen die Anlehnung an körperlichen Erkrankungen nehme und die Frage stelle, wann ist man denn körperlich krank, dann gibt es verschiedene Parameter. Eines davon wäre zum Beispiel die Funktionalität. Also wenn ich einen Oberschenkelknochenbruch habe und nicht mehr gehen kann, dann kann ich nicht gehen. Also da fällt eine Funktion aus, ich kann auch nicht mehr stehen und da kann man klar sagen, der hat ein Problem medizinisches oder der ist krank beim Knochenbruch. Zusätzlich habe ich dann auch noch Schmerzen wahrscheinlich, aber das heißt die Funktionalität ist ein klares Symptom, anhand dessen man Krankheit festmachen kann. an dessen man Krankheit festmachen kann. Wenn ich in der Früh aufwache und plötzlich auf einem Auge blind bin und bis gestern aber noch gut gesehen habe auf dem Auge, dann braucht man nicht diskutieren, dann brauche ich ganz rasch einen Arzt oder eine Ärztin. Also das heißt, Funktionalität ist ein Parameter, an dem man Krankheit oder Gesundheit ausmachen kann. Ein anderer Parameter ist Leid, Leidensdruck. Also nehmen Sie zum Beispiel Schmerzen, Migräne, Kopfschmerzen. Migräne ist eine spezielle Art von Kopfschmerz, aber Migräne sieht man den Menschen ja nicht an. Wenn jemand Kopfschmerzen hat, dann hat er im besten Fall, kann der noch ganz normal funktionieren, zumindest sofern die Kopfschmerzen nicht unerträglich sind. Dann kann der seinem Beruf nachkommen, seiner Familie und so weiter. Das heißt, die Funktionalität ist grundsätzlich gegeben im Großen und Ganzen, aber trotzdem leidet der Mensch. Er hat Schmerzen. Also auch Schmerz oder Leidensdruck ist sozusagen ein Parameter, anhand dem man unterscheiden kann zwischen gesund und krank. Nun ist es natürlich ein höchst subjektiver Parameter, weil Schmerzen kann man nach wie vor nicht wirklich messen. Also es gibt nach wie vor auch mit der modernen Medizin keine Messmethode für den Schmerz an sich. Man kann schon indirekt gewisse Parameter messen, nämlich Stresshormone zum Beispiel und so, aber den Schmerz an sich kann man nicht messen. Das heißt, es ist ein ganz subjektiver Parameter und trifft auch bei vielen körperlichen Erkrankungen zu. Auch zum Beispiel bei den meisten Menschen, die Kreuzschmerzen haben, findet man bei einer Magnetresonanztomographie nichts Dramatisches, keinen großen Bandscheibenvorfall oder so. Also der subjektive Leidensdruck wäre ein Parameter für körperliche Erkrankungen. Und letztlich gibt es ja auch sozusagen das Gleiche ja auch für psychische Erkrankungen, nehmen Sie die Funktionalität, wenn jemand an Demenz erkrankt und irgendwann diese Demenz so weit fortschreitet, dass die Person sich nicht mehr erinnern kann, wie sie eine Einzahlung bei der Bank tätigt oder wo der Kühlschrank ist in der Wohnung, um sich Essen zu holen. Und das passiert nun mal, wenn man fortschreitende Demenz hat. Dann ist ganz klar die Funktionalität eingeschränkt. Also da braucht man auch nicht lange diskutieren, da ist eine Erkrankung da. Funktionalität kann auch eingeschränkt sein bei anderen psychischen Erkrankungen. Nehmen Sie bei einer ganz schweren Depression, wenn jemand einfach nicht mehr die Energie hat und die innere Kraft hat, überhaupt irgendeiner Tätigkeit nachzugehen. Oder nehmen Sie bei einer psychotischen Erkrankung, wenn jemand plötzlich sich nicht mehr konzentrieren kann auf ein Gespräch mit jemandem, weil er sieben andere Stimmen auch gleichzeitig hört. Dann sind das alles Ausfälle der Funktionalität, anhand der man definieren kann, okay, die Person hat eine psychische Erkrankung. anhand der man definieren kann, okay, die Person hat eine psychische Erkrankung. Der andere Parameter, beim körperlichen, habe ich gesagt, Schmerz, bei der Migräne, wäre bei der psychischen Erkrankung ja auch. Also ich kann auch subjektiv leiden psychisch, ohne dass man es mir ansieht von außen. Nehmen Sie einen depressiven Menschen, der subjektiv traurig, verzweifelt ist, der mag sich und die Welt nicht mehr, hat vielleicht gar keinen Lebensmut mehr, der ist, sofern die Depression nicht ganz schwer ausgeprägt ist, durchaus noch funktional. Vielleicht geht er noch in die Arbeit oder kümmert sich um seine Familie. Und das funktioniert noch halbwegs, vielleicht nicht perfekt, aber es funktioniert. Also funktional wäre er noch, aber er hat einen subjektiven Leidensdruck. Auch da könnte man also sagen, okay, dieser Mensch ist krank, weil er subjektiv leidet. okay, dieser Mensch ist krank, weil er subjektiv leidet. Bei der psychischen Erkrankung kommt noch dazu, dass manchmal es auch ausreicht, wenn andere leiden. Also die Person selber merkt vielleicht seine Erkrankung nicht und leidet selber nicht darunter. Aber andere Personen leiden darunter. Lassen Sie mich ein drastisches Beispiel nennen. Ich bin selber Suchtspezialist. Wir behandeln sehr, sehr viele alkoholkranke Menschen an meiner Abteilung. Und es gibt durchaus Menschen, prototypisch wären es Männer, die, wenn sie betrunken sind, ihre Frauen schlagen. Das ist jetzt gar nicht so ein seltenes Phänomen, sondern die meiste Gewalt an Frauen in Österreich passiert zu Hause. Und darunter wiederum am häufigsten vom alkoholisierten Ehemann. Also das heißt, das ist durchaus etwas, worunter dann die Frauen vielleicht leiden. Aber der Mann selber hat vielleicht gar keinen Leidensdruck. Das ist durchaus etwas, worunter dann die Frauen vielleicht leiden, aber der Mann selber hat vielleicht gar keinen Leidensdruck. Also auch wenn andere Personen leiden, kann es sein, dass man das daran festmachen kann, dass ich psychisch krank bin, weil andere durch mein Verhalten massiv leiden. Also das sind alles Symptome, anhand denen man das festmachen kann. Aber die Grenzen sind leider sehr verschwommen. Die Grenzen sind sehr, sehr verschwommen, sowohl bei der körperlichen wie bei der psychischen Erkrankung. Nehmen wir ein Beispiel vom Knochenbruch. Wenn ich mir nicht den Oberschenkel breche, sondern den kleinen Zeh, dann tut das ein paar Minuten sehr weh, aber mit ein bisschen Glück vergeht der Schmerz nach ein paar Minuten. Und eine funktionelle Einschränkung habe ich auch nicht, weil mit einem gebrochenen Zeh kann man üblicherweise ganz normal gehen. Das heißt, ich habe zwar einen gebrochenen Zeh, im Röntgen wird man sehen, dass der Knochen gebrochen ist, aber nachdem der kleine Zeh so unwichtig ist sozusagen, habe ich vielleicht weder eine funktionelle Einschränkung, noch habe ich vielleicht traumatische Schmerzen nach ein paar Minuten. Bin ich dann krank oder nicht? Ich habe einen gebrochenen Knochen. Aber bin ich krank oder bin ich gesund? Im Röntgen sieht man den Bruch. Also an sich bekomme ich eine Diagnose vom Arzt oder von der Ärztin. Aber fühle ich mich krank? Vielleicht nicht. Bin ich eingeschränkt in meiner Freiheit, Bewegungsfreiheit? Vielleicht nicht. Also es gibt auch bei der körperlichen Erkrankung Grenzen, wo man nicht klar sagen kann, ist der jetzt krank oder nicht. Oder nehmen Sie zum Beispiel Kopfschmerzen. Es gibt ja Menschen, die haben ganz leichte Kopfschmerzen. Über den ganzen Tag vielleicht oder über viele Tage. Aber die Kopfschmerzen sind ganz leicht, sodass wenn der Mensch mit etwas anderem beschäftigt ist, fällt es ihm selber gar nicht auf, dass er Kopfschmerzen hat. Aber wenn er mal in einer ruhigen Minute auf der Toilette sitzt, dann merkt er, eigentlich habe ich Kopfschmerzen. Also auch bei der körperlichen Erkrankung gibt es quasi Grenzen, wo man schwer sagen kann, ist er jetzt krank oder ist er gesund? Ich meine, umgangssprachlich würde man sagen, das ist halt ein Wehwehchen. Man hat ein bisschen Kreuzschmerzen, man hat ein bisschen Knieschmerzen, deswegen ist man nicht unbedingt gleich krank, sondern man hat ein paar Wehwehchen. Und so ist es eben auch bei der psychischen Erkrankung, auch beim subjektiven Leidensdruck. Es gibt viele Menschen, die einen leichten, geringen Grad an Depression haben, durchaus aber gelegentlich auch wieder glücklich sein können, wenn sie von Menschen umgeben sind, die ihnen sehr wichtig sind, aber ein bisschen weniger lebensfroh sind, ein bisschen weniger Selbstvertrauen haben, ein bisschen weniger Antrieb haben, wie sie es normalerweise haben. Und das fällt vielleicht anderen gar nicht auf. Auch die Person selber benennt es vielleicht nicht als Depression, sondern die Person sagt, ich bin in letzter Zeit so erschöpft, vielleicht schlafe ich schlecht. Vielleicht schläft die Person auch wirklich schlecht. Also verstehen Sie, auch da gibt es Grenzen, wo man das nicht klar sagen kann. Müdigkeit ist überhaupt ein gutes Beispiel. Nehmen Sie Müdigkeit, wenn man sehr, sehr müde ist, wenn man in der Nacht sehr schlecht schlafen kann, dann hat man ja auch gewisse psychische Symptome. Man kann sich schlechter konzentrieren, man merkt sich Dinge weniger. Manchmal ist man auch lustloser, also es freut einen überhaupt weniger weniger Dinge zu tun. Die Stimmung ist vielleicht nicht ganz so gehoben manchmal. Jetzt ist die Frage, ist man deswegen krank, wenn man drei Tage nicht gut geschlafen hat? Ja, medizinisch gesehen ist Schlafstörung durchaus eine Diagnose. Aber ist man jetzt deswegen krank und ist es jetzt eine psychische Erkrankung, weil man schlecht schläft? weil man schlecht schläft. Also Sie sehen, ganz klar ist sozusagen diese Grenze nicht. Wenn es ganz extrem wird, ist es natürlich klar. Wenn ich eine schwere Demenz habe und gar nicht mehr weiß, wie ich Zähne putze, obwohl ich das 90 Jahre lang wusste, dann braucht man nicht diskutieren. Dann ist klar, dass dieser Mensch eine Erkrankung hat. Aber wenn psychische Erkrankungen ganz leicht ausgeprägt sind, dann ist es nicht ganz klar. Ein anderer wesentlicher Punkt ist, dass psychische Erkrankungen ja auch wieder vergehen können. So wie man körperlich krank sein kann für zwei Wochen, zum Beispiel wenn man eine Grippe haben kann. Corona traue ich mich gar nicht sagen, da springen vielleicht 15 Leute hoch und beschmeißen mich mit Tomaten. Aber Grippe darf man sagen. Also wenn ich eine Grippe habe, bin ich vielleicht ein, zwei Wochen krank, aber danach bin ich wieder gesund. Und das ist auch das Tolle an solchen körperlichen Erkrankungen, deswegen sind die auch nicht stigmatisiert. Weil da weiß jeder, okay, der ist jetzt krank, aber in drei Tagen hat er kein Fieber mehr und ist vielleicht wieder gesund. Bei psychischen Erkrankungen gibt es das auch. Es ist nicht so, dass jede psychische Erkrankung ein Leben lang anhält, aber das ist sozusagen ein Vorurteil, das es gibt auch psychische Erkrankungen, die eine Zeit lang da sind und dann wieder vergehen. Es gibt Depressionen, die eine Zeit lang da sind, ein Monat, zwei Monate und dann wieder vergehen. Manchmal sogar ohne Unterstützung vergehen. Nehmen Sie zum Beispiel die Herbst-Winter-Depression. Es gibt viele Menschen, die im November, Dezember von der Stimmung her deutlich beeinträchtigt sind und vom Antrieb, also tatsächlich eine Herbst-Winter-Depression haben, aber vielleicht ohne ärztlichen Zutun oder ohne Gesprächstherapie zwei Monate später wieder völlig normal und gesund sind. Also auch psychische Erkrankungen können vergehen. Bei psychischen Erkrankungen kommt dann noch ein Faktor dazu, nämlich der Faktor Kultur. Tatsächlich ist es so, dass psychische Erkrankungen an der kulturellen Norm definiert werden. Jetzt hat das ein Gutes, aber auch ein schlechtes, weil es Randgruppen natürlich stigmatisiert. Aber tatsächlich ist es so, dass wenn man ein Symptom hat, das jeder Mensch hat, dann kann man das nicht als psychisch krank nennen. Umgekehrt kann es in einer Gesellschaft, können bestimmte Verhaltensweisen extrem auffallen, die in einer anderen Gesellschaft nicht auffallen würden. Nehmen wir das Beispiel Trauerreaktion. Also, jemand, der mir sehr nahe ist, stirbt und ich trauere. Dashmen wir das Beispiel Trauerreaktion. Also jemand, der mir sehr nahe ist, stirbt und ich trauere. Das ist an sich etwas Normales und Gesundes. Die Trauerreaktion ist einer Depression sehr ähnlich, oder? Ich bin weinerlich, ich bin traurig, ich will die Zeit zurückdrehen, ich will nicht mehr, ich will auch vielleicht meiner Arbeit nicht nachgehen und mich auch mit Freunden nicht treffen, weil ich so trauere. Das ist an sich eine normale Reaktion. Die Frage ist, ab wann wird es ungesund? Und das ist von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich. Es gibt Kulturen, bei denen diese Trauer sozusagen nur sehr kurz als normal und adäquat gilt, ein paar Wochen. Aber wenn ich drei Monate lang weinerlich bin, würde jeder sagen, der ist jetzt aber psychisch krank. Und dann gibt es Kulturen, die sehr lange Trauerphasen zulassen, wo ich auch nach einem halben Jahr noch weinerlich und erschöpft und fix und fertig sein darf und keiner würde sagen, ich bin psychisch krank, sondern jeder sagt, der Trauer hat um eine geliebte Person. Verstehen Sie? Das geht sogar noch viel weiter, gerade bei der Trauerreaktion ist es ja besonders spannend, es gibt ja Kulturen, da ist es sogar durchaus kulturadäquat, wenn man die verstorbene Person noch gelegentlich sieht oder sogar mit ihr spricht, oder? Wir in Mitteleuropa würden dazu Halluzination sagen, oder? Wenn ich plötzlich eine verstorbene Person vor mir sehe und mit der Person spreche, würden wir sagen, der hat ein Problem, der braucht vielleicht Medikamente. Aber es gibt viele Kulturen, zum Beispiel die, aus der ich komme, ich bin gebürtiger Iraner, da ist es oft so, dass Menschen sagen, ja, ich habe meine verstorbene Mutter drei Wochen nach ihrem Tod noch einmal vor mir gesehen und habe mit ihr gesprochen. Und das hat mich sehr getröstet. Und da könnte man jetzt fragen, aber haben Sie geträumt? Nein, nein, ich war hellwach. Ich habe meine Mutter vor mir gesehen und ich mit ihr gesprochen. Und das hat mich sehr getröstet. Und da könnte man jetzt fragen, aber haben Sie geträumt? Nein, nein, ich war hellwach. Ich habe meine Mutter vor mir gesehen und ich habe mit ihr geredet. Das ist kulturadäquat. Da kann keiner sagen, der ist jetzt psychotisch, der hat ja halluziniert. Verstehen Sie? Also das heißt, man muss schon Erkrankungen an der kulturellen Norm messen. Problematisch wird es dort, wo ein Verhaltensweise in einer kleinen Gruppe als normal gilt, aber in der Mehrheit der Bevölkerung als abnormal gilt. Nehmen Sie zum Beispiel Radikalismus. Ist ein Mensch, der in Wien mit einem Gewehr herumläuft und andere Menschen umbringt, weil er deren Religion zum Beispiel verdammt, ist der psychisch krank? Oder ist der gesund, aber einfach ein böser Mensch? Das ist eine gute Frage, weil natürlich würde man an der gesamten kulturellen Norm gemessen sagen, der muss ja krank sein, weil der rennt einfach herum und bringt Menschen um. Aber vielleicht aus dem kleinen Kreis, mit dem er sich umgibt, heute würden wir Bubble sagen auf modern, also quasi in der Subkultur, in der sich diese Person aufgehalten hat die letzten Jahre, ist das vielleicht ein normales Gedankengut. Dass ich also herumgehe und sozusagen Ungläubige umbringe. Das kann durchaus in einer gewissen Gruppe, in einer sehr radikalen Gruppe, als normales Gedankengut gelten. Und was der dann macht, ist in seiner Subkultur sozusagen kulturadäquat. Das heißt nicht, dass das entschuldbar ist, überhaupt nicht. Ich wollte nur sagen, es muss nicht jeder psychisch krank sein, der absurde Dinge tut. Umgekehrt tut ja auch nicht jeder, der psychisch krank ist, absurde Dinge. Also die Grenzen sind leider gerade in der Psychiatrie häufig nicht ganz so leicht zu treffen. Deswegen ist in der Psychiatrie viel mehr noch, wie in den anderen Bereichen der Medizin, dieser persönliche Austausch zwischen Behandlerin, Behandler und Patientin oder Patient so wichtig. In anderen Fächern kann ich einfach ein Blutabnehmen oder ein Röntgenbild machen und kann sagen, der ist zuckerkrank. Da ist mir wurscht, ob der sich subjektiv einen Leidensdruck hat oder nicht. Völlig wurscht. Oder ob er einen Funktionsausfall hat schon oder nicht. Das ist mir völlig wurscht. Ich kann sagen, der hat einen viel zu hohen Zucker über einen langen Zeitraum, also ist er zuckerkrank. Punkt. Und ich kann schon prophezeien, wenn der keine Tabletten nimmt, wird der in 10 Jahren massive Probleme haben mit seiner Zuckererkrankung. Das geht in der Psychiatrie nicht. Vielleicht wird es in Zukunft einmal anders. Vielleicht haben wir in der Zukunft auch mal in der Psychiatrie gewisse Parameter, die wir messen können und wo wir sagen können, zumindest bei bestimmten Erkrankungen, ja, der hat diese Erkrankung und das wird immer schlimmer werden. Bei der Demenz zum Beispiel gibt es schon ein paar Parameter, die man messen kann, wo man sagen kann, okay, diese Parameter sprechen sehr dafür, dass die Person eine Alzheimererkrankung hat oder auch nicht. Aber auch das ist ehrlicherweise in Kindern schon. Aber derzeit ist es so, dass wir eigentlich operativ sehr wenige Möglichkeiten haben in der Psychiatrie oder Oder auch Gott sei Dank. Weil das macht es auch spannend. Jedes Mal, wenn vor mir eine Patientin oder ein Patient sitzt, muss ich mich überraschen lassen quasi im Gespräch, ob ich am Ende den Eindruck habe, dass die Person eine psychische Erkrankung hat oder auch nicht. Und ganz sicher bin ich mir dann auch nicht immer, ehrlicherweise. Gut, vielen Dank. Ich wollte einfach nur mal das Thema umreißen, ohne den Anspruch, dass es jetzt völlig klar ist und auch in jedem Fall klar ist. Aber ich wollte einfach diese Problematik mal aufbringen. Vielen Dank. Dankeschön. Danke schön. Zum einen. Zum anderen darf ich mir vielleicht noch ein paar Fragen erlauben. Und was mich ja sehr fasziniert bei psychischer Belastung, ich nenne es jetzt vielleicht nicht Erkrankung, dass die so unglaublich wehtun kann. Weil wenn ich einen Bandscheibenvorfall habe, okay, ist mir klar, diese unglaublichen Schmerzen. Wenn ich aber verlassen werde, dieser Schmerz ist mindestens so dramatisch, der mich da trifft, als wie ein Bandscheibenvorfall. Also auch da kann man das ja kaum unterscheiden. Ich behalte mir das einfach. Also das ist sehr faszinierend, dieser körperliche Schmerz, den man da auch erleiden kann, wenn man in Trauer ist oder eben geschockt ist. Wie hat sich denn so in den letzten zehn Jahren in Ihrer Wahrnehmung jetzt, was hat sich denn verändert in Bezug auf psychische Erkrankungen? Insgesamt gibt es schon einen Trend, dass psychische Erkrankungen ein Stück weit weniger diskriminiert werden. gibt es schon einen Trend, dass psychische Erkrankungen ein Stück weit weniger diskriminiert werden. Also auch die normale Menschen in der Bevölkerung trauen sich eher sagen, ich leide derzeit psychisch. Geholfen hat ursprünglich der Begriff Burnout, der dann modern wurde und wo dann eigentlich viel zu viele Menschen gesagt haben, ich habe auch einen Burnout und jeder, dem es nicht, ich übertreibe jetzt ein bisschen, jeder, der es nicht gefreut hat, in die Arbeit gehen, hat gesagt, ich habe einen Burnout. Mein Sohn hat auch schon gesagt, er hat einen Burnout, jeder, dem es nicht, ich übertreibe jetzt ein bisschen, jeder, der es nicht gefreut hat, in die Arbeit zu gehen, hat gesagt, ich habe einen Burnout. Mein Sohn hat auch schon gesagt, er hat einen Burnout, der ist 10, weil er nicht in die Schule gehen wollte. Also verstehen Sie, der Begriff ist problematisch, aber ursprünglich war er gut, weil der Begriff Burnout hat ermöglicht, dass Menschen sich trauen zu sagen, mir geht es nicht gut. Ob da ist wirklich ein Burnout, der jetzt im genauen Definition des Wortes dahinter steckt oder eigentlich eine Depression oder eigentlich was anderes, ist ja egal. Aber zum ersten Mal haben Menschen getraut zu sagen, mir geht es nicht gut. Und das finde ich an sich gut. Also es wird grundsätzlich eher salonfähig zu sagen, mir geht es psychisch nicht gut. Das ist eine Veränderung, die im Laufe der letzten Jahre gekommen ist. Ich glaube auch, dass weltweit es sehr viele Anstrengungen gegeben hat dafür, dass eben psychische Erkrankungen nicht nur so stigmatisiert sind, wobei ehrlicherweise die schweren chronischen psychischen Erkrankungen sind leider immer noch sehr, sehr stigmatisiert und damit auch diskriminiert. Aber ich sage mal, die Erkrankungen, bei denen jedem klar ist, dass die auch wieder vergehen können, ein Burnout bleibt ja meistens nicht ein Leben lang, sondern kann ja auch wieder gut werden, da trauen sich viel mehr Menschen wie früher damit offener umgehen. Ich glaube, es ist aber auch ein Stück weit Angst dahinter, weil eine liebe Freundin von mir ist zum Beispiel auch schwer depressiv und man hat ja Angst, dass man das selbst bekommen könnte und nicht mehr herausfindet, wenn das länger dauert. Und deshalb will man es vielleicht gar nicht hören, dass es das gibt und dass es Menschen gibt, die einfach betroffen sind davon. Gibt es so, wie soll ich sagen, einen Blick in die Zukunft? Weil Sie haben auch die ethnischen Unterschiede angesprochen. Wo glauben Sie denn, wo wird es sich denn hin entwickeln? In unserer Wahrnehmung und auch in unserer Achtsamkeit? Also meistens sind ja solche Dinge Pendelbewegungen. Also von einer Zeit, wo niemand gesagt hat, dass irgendwer psychisch krank ist, geschweige denn man selber, aber auch niemand in der Familie oder so, könnte das Pendeln umschlagen in die Richtung, wo quasi jeder sagt, aber mir geht es ja auch nicht gut und ich brauche auch irgendwas und ich brauche auch eine Kur und eine Reha und so weiter, was an sich ganz gut ist, aber irgendwo müsste es sich dann einpendeln in einem Maß, wo man sagt, okay, es gibt Zeiten, da geht es mir psychisch okay, es gibt Zeiten, da geht es mir psychisch besser und es gibt Zeiten, da geht es mir psychisch schlechter. Das heißt nicht, dass ich, wenn es mir schlechter geht, ich schwer krank bin oder unbedingt Hilfe brauche, Professionelle, sondern vielleicht geht es ja auch von selber wieder weg. Aber es wird hoffentlich in die Richtung gehen, dass psychische Erkrankungen wie körperliche werden, wo man sagt, mir geht es derzeit nicht gut und es ist dann eigentlich wurscht, ob ich jetzt Migräne habe oder gerade depressiv bin, mir geht es einfach nicht gut. Und wenn das ganz schlimm wird wurscht, ob ich jetzt Migräne habe oder gerade depressiv bin, mir geht es einfach nicht gut. Und wenn das ganz schlimm wird, dann hole ich mir halt Hilfe. Und wenn es nicht so schlimm ist, brauche ich vielleicht keine Hilfe. Könnte es dann auch sein, dass es vielleicht auch leichter wieder wegzieht, weil ich ja weniger Angst haben muss, wenn es ein Stück weit normal ist. Wenn ich, wie einem, ich habe jetzt dann eine ganz starke Verkühlung und ich darf halt einmal drei Tage zu Hause bleiben und jetzt fühle ich mich psychisch nicht belastbar, darf ich auch drei Tage zu Hause bleiben, hört esle ich mich psychisch nicht belastbar, darf ich auch drei Tage zu Hause bleiben, hört es vielleicht früher auf, als wenn man das verstecken muss. Das kann ich schwer sagen, weil es sehr auf die Erkrankung ankommt. Es gibt auch bei körperlichen Erkrankungen welche, die übersehen werden, weil man glaubt, es ist eh noch was Armloses. Also das tue ich mir jetzt schwer, ehrlicherweise das so zu sagen, aber ich glaube, was auch ein Trend ist, der in der Zukunft hoffentlich kommt, ist, dass wir so wie wir sehr viel Vorsorge mittlerweile bei körperlichen Erkrankungen treffen, Vorsorge im Sinne von, ich mache Dinge, damit ich erst gar nicht krank werde. Ich glaube, so wird es auch hoffentlich in Zukunft kommen, dass wir mehr tun, damit wir psychisch gesund bleiben. Man kann ja Dinge tun, dass man psychisch gesund bleibt. Aber derzeit, wenn man sagt, wie bleibst du gesund, sagt jeder, ich gehe laufen, also körperlich, ich schaue, dass ich wenig Zucker esse, damit ich nicht zuckerkrank werde und nicht dick werde oder keinen Bluthochdruck habe und so. Also die meisten Menschen verstehen unter Gesundheitsvorsorge rein körperliche Dinge. Ich tue dreimal Zähneputzen, dass ich kein Kankarias kriege oder so. Und ich glaube, das wird hoffentlich noch kommen im psychischen Bereich, dass man sagt, ich tue auch das und das, damit ich auch psychisch fit bleibe oder zumindest möglichst fit bleibe. Dann sage ich vielen Dank. Dankeschön. Danke schön. Die zehn Schritte zur psychischen Gesundheit, die haben Sie auch auf Ihrem Sessel liegen gehabt. Das ist diese Karte hier. Da stehen auch diese zehn Schritte umrissen drauf und ich darf Sie auch einladen, wenn Sie sich da vertiefen wollen, dass Sie in der Pause dann zum Stand Erste Hilfe für die Seele gehen. Es gibt auch eine Website, wenn Sie sich heute nicht informieren wollen, wenn Sie das zu Hause tun wollen und eben den Infostand, da können Sie sich in diese zehn Schritte eben noch vertiefen und dann können Sie in die Eigenverantwortung gehen und schauen, was Sie präventiv denn machen können, damit Sie entweder etwas abfedern oder so lange wie möglich da auch psychisch gesund bleiben. Und wenn es Sie halt mal trifft, auch einen Umgang finden, wie Sie da wieder herausfinden und wieder handlungsfähig werden. Und somit sind wir schon bei unserem nächsten Programmpunkt angelangt. Jetzt darf ich den Leiter der Startbox von Promente Jugend, einem Zentrum für psychische Gesundheit junger Menschen, zu mir bitten. Und das ist der Holger Schaller. Er ist Sozialarbeiter. Er hat einen Vortrag für uns und dann auch noch eine kleine Überraschung für uns vorbereitet. Herzlich willkommen! Ja auch ein herzlich willkommen meinerseits. Schön, dass Sie so zahlreich erschienen sind und sich Zeit nehmen für ein ganz wichtiges Thema, das uns alle betrifft, nämlich unsere psychische Gesundheit. Ich freue mich sehr, dass ich da seinrifft, nämlich unsere psychische Gesundheit. Ich freue mich sehr, dass ich hier sein darf. Mein Name ist Holger Schaller. Ich bin seit über zehn Jahren bei der Promethe, seit sechs Jahren im Jugendbereich und habe letzten Jahres mit einem großartigen Team die Startbox, eben ein Zentrum für psychische Gesundheit junger Menschen aufgebaut. Und seit Februar diesen Jahres gibt es die Chatbox. Das ist eine digitale Ergänzung des Gesamtkonzepts. Worum wird es also heute in meinem Vortrag gehen? Ich möchte Sie mitnehmen auf eine Reise in die Startbox und Ihnen einfach einen praxisnahen Einblick verschaffen. Die Startbox befindet sich im Zentrum von Linz, in der Waldeckstraße 12, in der Nähe vom Bahnhof, was natürlich eine super Location ist, weil wir nicht nur für Linz, sondern auch für ganz Oberösterreich zuständig sind und da viele junge Menschen aus den angrenzenden Bezirken zu uns kommen. Auf der nächsten Folie möchte ich Sie auf eine kurze, digitale Führung durch unsere Räumlichkeiten mitnehmen, um Ihnen einfach auch ein bisschen ein besseres Gefühl für unser Projekt zu vermitteln und einfach auch, dass es ein bisschen greifbarer für sie wird, was ich ihnen die nächsten Minuten so erzählen werde. Also Film ab, kommt mit in die Startbox. Genau, und dann im ersten Stock sind unsere Räumlichkeiten auf 300 Quadratmeter verteilt. Und der David wird uns jetzt sozusagen die Räumlichkeiten zeigen. Das ist ein Beratungsraum, wo Psychotherapie und fachärztliche Leistungen stattfinden. Das ist mein Büro, wo ich gerade an wichtigen Themen arbeite, wie man sieht. Das ist ein Beratungsraum, wo auch gerade Sozialarbeit stattfindet. Unsere Küche, das Herzstück, der Startbox nenne ich es gern. Unsere Werkstatt, wo gerade fleißig geschraubt wird. Genau, das ist so unser Essensraum, unser Teamraum, unser Spielraum, alles mögliche, ein weiterer Beratungsraum. Und da hinten geht es in unserem Garten. Darauf komme ich dann nachher noch zu sprechen. Was ist jetzt die Startbox? Die Startbox ist ein Zentrum für psychische Gesundheit junger Menschen zwischen 14 und 29 Jahren. Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Landes Oberösterreichs und fällt unter das Geschäftsfeld Jugend der Promente Oberösterreich. Die Zugangsvoraussetzungen sind psychosoziale Belastungen, das heißt der individuell erlebte Leidensdruck. Man braucht also keine psychiatrischen Diagnosen, um bei unserem Projekt teilnehmen zu können. Die Haltung des Projekts und des ganzen Teams ist ganz klar, dass wir unkompliziert, niederschwellig, unbürokratisch und kostenfrei für die Zielgruppe da sein wollen. Unser Leitspruch, den wir auf allen unseren Kanälen, sei es jetzt Insta, Facebook, TikTok oder über unsere Homepage nach außen kommunizieren, aber auch innen leben ist, hier bist du richtig, du bist uns wichtig, wir miteinander für psychische Gesundheit. In dem Leitspruch steckt ganz klar unsere Haltung und ich glaube, das ist ein ganz, ganz wichtiger Aspekt, der immense Power hat, wo wir wirklich zu 100 Prozent dahinterstehen. Hier bist du richtig. Wir versuchen halt einfach eine positive Willkommenskultur zu leben. Das heißt, wenn man bei uns bei der Tür reinkommt, soll man sich in erster Linie einmal wohlfühlen, das Gefühl haben, ich darf so sein, wie ich bin und ich werde so angenommen, wie ich bin. Das ist einfach ein super Nährboden, um psychische Gesundheit fördern zu können. Viele unserer Teilnehmerinnen tragen ja das Gefühl in sich, oder kämpfen damit, dass sie vielleicht auch kein Teil der Gesellschaft sind oder tragen ein Gefühl in sich, dass sie nicht genügend oder nicht wichtig sind. Und ich glaube, das liegt dann ganz klar in unserer Verantwortung, dass wir den negativen Glaubenssätzen gemeinsam entschlossen entgegenwirken. Ja, und wir miteinander für psychische Gesundheit einfach signalisieren, dass wir die Teilnehmerinnen unterstützen, begleiten und dass sie nicht alleine sind. Wie fördern wir jetzt psychische Gesundheit? Die Startbox steht auf verschiedenen Säulen, die psychische Gesundheit fördern soll. Die erste Säule ist klassische psychosoziale Beratung. Das heißt, wir haben ein Bezugsbetreuungssystem installiert, wo unsere Sozialarbeiterinnen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen Zielpläne erstellen, regelmäßig Termine vereinbaren und individuell an den Themen arbeiten. Die zweite wichtige Säule sind unsere tagesstrukturierenden Angebote. Wir nennen das bei uns Open Space. Dazu zählt unter anderem unsere Werkstatt, wo wir mit verschiedenen Materialien kreativ mit den Teilnehmerinnen arbeiten. Und auch sehr praxisnah. Dabei ist das Thema Nachhaltigkeit auch immer sehr wichtig. Wir haben auch eine Küche in der Startbox, wo wir momentan zweimal die Woche mit unseren Teilnehmerinnen kochen. Das Nenia, wie vorher schon erwähnt, ist gern das Herz der Startbox. Dort läuft eine gute Musik, es ist eine super Stimmung, sie hat einfach immense Power und eine super Energie. Es geht dabei einfach auch vom Einkaufstraining über gemeinsames Kochen bis hin zum gemeinsamen Essen. Also ganz ein wichtiger Part. Essen. Also ganz ein wichtiger Part. Es gibt einen Garten, wie man vorher schon gesehen hat, bei uns, den wir gemeinsam mit den Teilnehmerinnen hegen und pflegen, wo wir saisonal Gemüse anbauen, das ernten und dann in unserer Küche wieder verwerten und da ist uns das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig. Natürlich bieten wir auch Freizeitprogramme in Form von kulturellen und sportlichen Unternehmungen an oder lustige Spiele, Vormittage und Nachmittage. Und ich glaube, das ist ein ganz, ganz wichtiger Part, weil viele unserer TeilnehmerInnen in schwierigen Lebenssituationen stecken. Und es ist einfach auch so wertvoll, einmal für einen Moment die Ängste und Sorgen vergessen zu können, dass man einmal im Moment lebt und einfach auch gemeinsam eine gute Zeit hat. Ja, viele unserer Teilnehmerinnen leiden auch unter Isolation, Einsamkeit und sozialen Ängsten und da ist es auch gut, weil wir mit unseren tagesstrukturierenden Angeboten einfach auch den Raum schaffen, dass man so Stück für Stück wieder an das Gruppengeschehen oder an soziale Kontakte herantasten kann. Die nächste Säule, die psychische Gesundheit fördert, ist Psychotherapie. Das heißt, wir haben in der Startbox auch drei Psychotherapeutinnen mit unterschiedlichen Spezialisierungen, die kostenfrei für unsere Zielgruppe verfügbar sind. Weiters haben wir einen Facharzt für Psychiatrie und einen Kinder- und Jugendfachärztin für Psychiatrie, die ja kostenfrei für die Zielgruppe da sind. Und das geht zum Beispiel auch, wenn wir nicht versichert sind, dass wir die Leistungen anbieten können. und das geht zum Beispiel auch, wenn wir nicht versichert sind, dass wir die Leistungen anbieten können. Eine weitere Säule in der Startbox, die wir ganz wichtig finden, ist die Partizipation. Das heißt, wir lassen auch unsere Teilnehmerinnen an der Startbox mitgestalten. Wir haben in regelmäßigen Abständen Jugendteams, wo auch Teilnehmerinnen ihre Punkte einbringen können und die werden alle nach der Reihe abgearbeitet. Die Erfahrung hat da ganz klar gezeigt, dass dieser immense Power hat und einfach das Gefühl vermittelt, ernst genommen zu werden und wertgeschätzt zu werden. Das merkt man dann an der Körpersprache, dann ist die Haltung aufrechter, Brust raus, die Mimik verbessert sich, also voll schön zu sehen was das auch bewirken kann. Weiters bieten wir auch workshops zu anlassbezogenen themen an. auch hier beziehen wir unsere teilnehmerinnen immer mit ein und fragen, was interessiert euch, was braucht ihr eigentlich, das heißt nicht wir geben immer vor was jemand braucht, sondern wir sagen, was interessiert euch, was braucht ihr eigentlich. Das heißt nicht, wir geben immer vor, was jemand braucht, sondern wir sagen, was beschäftigt euch und nehmen das dann auch mit auf. Ja, und jetzt, wie zu Beginn schon erwähnt, ein weiteres Angebot der Startbox ist die Chatbox. Die wird vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz finanziert. Das ist ein rein digitales Angebot. Da haben wir einerseits eine Online-Beratung. Das heißt, man kann sich rund um die Uhr bei uns melden und wir garantieren, dass wir uns 48 Stunden werktags zurückmelden und für die Anliegen der TeilnehmerInnen da sind. Der zweite Part ist Live-Chat-Beratung. Das heißt, wir haben drei Zeitfenster die Woche, wo unsere SozialarbeiterInnen in Echtzeit live für die Anliegen unserer TeilnehmerInnen verfügbar sind. Und die Angebote sind natürlich anonym zugänglich und bieten einfach auch nochmal ein nächstes Level der Niederschwelligkeit, weil man sich einfach jederzeit und von überall melden kann. Als nächstes möchte ich Ihnen ein kurzes Video über die Chatbox präsentieren, das eine Situation aufzeigt, in der glaube ich viele Menschen stecken. Und ich möchte das Video jetzt einfach mal abspülen und nicht kommentieren und wirken lassen. Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Pembeli Terima kasih telah menonton! genau ich glaube das video zeigt da ganz gut in welchen schwierigen situationen viele menschen stecken die mit ihrer psychischen Gesundheit kämpfen, weil man will vielleicht nicht darüber reden, weil man jemanden belasten möchte, man schämt sich vielleicht, man will keine Schwäche zeigen und so weiter. Ich glaube, es gibt ganz viele verschiedene Gründe, warum man nicht über die psychische Gesundheit reden kann oder will. Und diesbezüglich ist unser Statement ganz klar. Redet darüber, holt euch Unterstützung. Es ist ein Zeichen von Stärke und nicht von Schwäche. Und solche und auch andere Themen versuchen wir durch unsere Insta, Facebook und TikTok-Kanäle nach außen zu tragen, um somit ein bisschen Bewusstsein zu schaffen und ein bisschen Aufklärungsarbeit zu leisten. Manchmal gewähren wir da einfach einen Alltag, also einen Einblick in unseren Alltag in der Startbox und manchmal posten wir auch was Lustiges, einfach auch um unsere Kanäle ein bisschen mit Leichtigkeit zu würzen. In der nächsten Folie möchte ich einen kurzen Einblick ermöglichen, mit welchen Themen, Belastungen und Diagnosen auch junge Menschen zu uns in die Startbox kommen. Wie das Diagramm sagt, sind 35 Prozent unserer Teilnehmerinnen betroffen von materiellen Existenzängsten, dicht gefolgt von Depressionen mit 32 Prozent, Traumatisierungen, Opfer von Gewalt, Schlafstörungen, Suchtthematiken und ganz viel weitere Belastungsfaktoren. Und wenn man jetzt so die Themenfelder, die unsere Teilnehmerinnen sich vor Augen führt, fällt auch schnell auf, dass es ganz viele unterschiedliche Bereiche gibtfolgen und auch durch unsere Multiprofessionalität und die Vielfalt der Angebote spreche ich auch immer gern von der Metapher eines Bauchladens. Und unsere TeilnehmerInnen können sich davon herauspicken, was sie in dem Moment gerade brauchen. Das Feedback der TeilnehmerInnen diesbezüglich ist auch ganz klar, dass durch die vielfältigen Angebote einfach die Hürden reduziert werden und es auch viel einfacher ist, sich auf anderen Ebenen Unterstützung zu holen. In der nächsten Folie möchte ich auf die Ergebnisse einer Umfrage eingehen, die eine unserer Teilnehmerinnen mit anderen Teilnehmerinnen der Startbox und teilweise mit Mitarbeiterinnen geführt hat. Und zwar die Startbox ist für mich eine Anlaufstelle, Leichtigkeit in der Schwere, Herausforderung beziehungsweise Forderung, Arbeitsplatz, der mir Freude macht, das war ein Kollege Ort zum Kennenlernen Nicht wegzudenken Wohin gehören Ort, an dem man sein darf, wie man ist Gemütliches Besammensein Rückzugsort Eine Möglichkeit, mich einzubringen Ort, wo man sich willkommen fühlt Guter Kaffee, auch wichtig Zuhause Eine Möglichkeit, mich einzubringen. Ort, wo man sich willkommen fühlt. Guter Kaffee, auch wichtig. Zuhause. Miteinander. Gemeinsamkeit. Bund. Und Ort, an dem er zugehört wird. Ja, ich glaube, die Rückmeldungen zeigen, dass wir schon ein Stück weit am richtigen Weg sind. Und das freutut uns sehr, dass wir solche Rückmeldungen auch gekriegt haben. Ich hoffe, ich habe euch einen guten Einblick in unser Projekt verschaffen können und danke Ihnen somit für Ihre Aufmerksamkeit. Es ist zu Beginn ja schon angesprochen worden, es gibt eine kleine Überraschung. Ich darf jetzt zwei Teilnehmerinnen der Startbox auf die Bühne bitten, die Elena und die Niki. Die beiden werden uns jetzt mit einem selbstgeschriebenen Text an Ihren persönlichen Gedanken und Erfahrungen rund um das Thema Startbox und Ihre psychische Gesundheit teilnehmen lassen. Ein posender Applaus. Wie man einen Text für den Tag der psychischen Gesundheit schreibt. Die Kurzfassung. Wir wollen eine bestimmte Pflanze aus Holgers Büro. Die ist vorher nämlich auch bei den Sofas gestanden. Dann ergibt sich die Gelegenheit. Holger holt uns in sein Büro und fragt, ob wir am 18. Oktober Zeit haben und hofft, dass wir dabei sind. Das ist unsere Chance, Gabi. Die Pflanze. Zu retten. Also eigentlich zu klauen. Elena fragte, ist dir die Pflanze da am Fensterbrett ganz wichtig? Holger nickte und wir sahen das als go. Niki nahm die Pflanze und wir marschierten los zum Sofa und Holger bekam die andere von dort. Zurück im Büro wurde uns klar, dass die Teilnahme und die Pflanze damit ungewollt in Verbindung gebracht wurden. Wir sind wohl einen Deal eingegangen. Ein Text. Für so viele Menschen. Wir. Okay. Dann kommt Mini Gabi aber mit. Die Startbox ist kein Magistrat. Aber man kann mit den ganzen Anträgen kommen. Keine Comedy-Show. Aber wir lachen die meiste Zeit. Keine Schule. Aber so oft ein Ort zum Lernen und Wachsen. Kein Gewächshaus. Aber die Pflanzen sind kurz davor, die Startbox einzunehmen. Sie ist keine Mensa. Dafür ist das Essen viel besser und selbst gekocht. Die Startbox ist kein Zeichenblock. Aber trotzdem ist alles voller Farbe und die Wände nutzen wir als unsere Leinwand. Aber nur unter ein paar unausgesprochenen Bedingungen, wie zum Beispiel, wenn eine Palme oder eine Wassermelone abgebildet ist. Die Startbox ist keine Villa Kunterbunt. Aber Pippi Langstrumpf würde sich hier wohlfühlen. Annika und Tommy auch. Sie ist keine AAA-Batterie. Aber manch einer weiß, wie man sich in eine Batterie hineinversetzt. Sie ist ein Tupperdosen-Spender. Aber will es eigentlich gar nicht sein. Sie ist eine Punktbox. Aber passt in keine Schublade. Die Startbox ist mehr als nur ein Ort. Sie ist wie ein Gefühl. Das Gefühl, angekommen zu sein. Angekommen an einem Ort, nach dem man so lange gesucht hat. Oder eben auch nicht gesucht hat. Sie ist ein Ort, der quasi aus dem Nichts den Leben ein Stückchen besser macht. Sie ist wie eine Familie, die viele nie wirklich hatten. Man hat die Möglichkeit, Menschen zu treffen, denen es sehr ähnlich geht wie einem selbst. Gespräche zu führen, die in die Tiefe gehen können, ohne sich dafür schämen zu müssen. So zu sein, wie man eben ist. Ohne Angst zu haben, für seine Erkrankungen verurteilt zu werden. Aber nicht nur das Verhältnis untereinander ist ein unglaublich seltenes und in so vielen Arten wunderschön. Auch das Verhältnis mit dem Team ist ein unglaublich seltenes. Das Team begegnet uns auf derselben Ebene. Es schafft immer wieder den Spagat zwischen es ist wichtig, ernst und lustig einer von uns zu meistern. Und das ist wunderschön. So etwas habe ich zuvor nie erlebt. Und wir haben viele WGs und Tagesstrukturierende Maßnahmen gesehen und probiert. Sie ist eine Box, aber passt in keine Schublade. Sie ist wie ein kleiner eigener Planet, zu dem man alles mitnehmen oder auch alles zurücklassen kann für eine kleine Weile. Sie ist eine eigene Welt. Riesengroß. Und buntunt und pflanzenvergrünt. Es findet jeder seinen Platz, ohne dass man wirklich was dafür macht. Sie ist ein Ort, an dem man gesehen wird, an dem alles möglich ist, ohne Anspruch auf Perfektion. Du kannst doch mal probieren, Holgers davon zu überzeugen, seine Lieblingspflanze abzugeben. Probieren, an einem Wettbewerb teilzunehmen und dafür am Tag zuvor anzufangen. Funktioniert zwar nicht, aber wir sind gemeinsam gescheitert. Probieren, mal was zu brauchen. Probieren, mal Verantwortung zu übernehmen, ohne verantwortlich zu sein. Probieren, laut zu sein. Probieren, die Musik leiser zu drehen, wenn sie einen stört. Probieren, anderen einen Raum zu geben. Probieren, mal im Mittelpunkt zu sein. Probieren, die Musik leiser zu drehen, wenn sie einen stört. Probieren, anderen einen Raum zu geben. Probieren, mal im Mittelpunkt zu stehen. Probieren, unsichtbar zu beobachten. Probieren, Kritik zu üben und damit sagen, was mir gerade nicht passt. Weil in der Startbox zugehört wird, ohne sich gleich zu rechtfertigen. Sie ist ein Baum, der Wurzeln in die Erde gräbt, dem Sonnenlicht entgegenstrebt und auch im Hagelsturm nicht untergeht. Auch wenn sie mal einen Ast verliert, wieder wächst und weiter probiert. Und nein. Die Startbox ist nicht perfekt. Und das will sie auch nicht sein. Sie gesteht ihre Fehler ein und diese haben ihren Raum. Denn ein Baum, der großgewachsen und prächtig, in genau dem Zeitpunkt, an dem er perfekt sich im Blätterkleid zeigt, seine Äste in ästhetischen Winkeln neigt, festhalten will, wie im Blei gegossen, verliert seinen Zauber, seine Kraft wie verflossen, weil seine Blätter nicht mehr beweglich, veränderlich, unverfänglich, vergänglich im Wind tanzen können. Und ja, sie macht mich manchmal wütend. Aber auch nur, weil sie uns so verdammt wichtig ist. Die Startbox hat mein Leben und das vieler anderer TeilnehmerInnen zum Positiven verändert. Sie hat uns Mut gegeben. Uns Mut gegeben, heute hier zu stehen und die Startbox vorzustellen. Anderen einen Einblick in die manchmal gefühlt magische Welt der Startbox zu geben. Und jetzt die Hand aufs Herz Frage, würden Sie Ihr Zuhause so beschreiben? Würden Sie Ihre Arbeit so beschreiben? Wenn nicht, gibt es vielleicht da oder dort noch Potenzial, wo Sie etwas verändern können, damit Sie auch solche Worte über das finden, wo Sie ganz gerne hingehen. Jetzt muss ich ganz kurz auf die Uhr schauen. Wir sind ein bisschen früher dran, aber nichtsdestotrotz darf ich Sie jetzt alle in die Pause entlassen. Wir machen 20 Minuten Pause. Das bedeutet, ich weiß nicht, ob meine Uhr richtig geht, aber wir werden um 10 nach 5 uns hier bitte wieder treffen. Es gibt draußen die Infostände. Sie können sich austauschen, Sie können sich dort informieren. Sie können jetzt natürlich auch dem Holger Fragen stellen oder unseren zwei Poetry Slammerinnen, wenn Sie da noch Fragen haben dazu. Und bitte nehmen Sie sich den Kalender mit, der draußen auf Sie wartet. Wie gesagt, wir treffen uns um zehn nach fünf wieder hier, Herrinnen. Dankeschön. Vielen Dank. und jetzt kommen wir zum nächsten Höhepunkt des heutigen Nachmittags. Er kommt aus Vorarlberg, hat für seine Arbeit schon einige Preise bekommen. Er meint, einzigartig ist der Mensch nicht auf einfache, sondern auf komplizierte Art und somit freue ich mich sehr, Arno Geiger auf der Bühne begrüßen zu dürfen. Wir haben uns das jetzt so aufgeteilt. Zuerst gibt es eine Lesung und dann gibt es ein Gespräch. Sehr gerne. Und im Anschluss generell an die Veranstaltung gibt es natürlich auch noch eine Autogrammstunde für Sie. Sollten Sie Autogramme haben wollen oder vielleicht das Buch selbst von zu Hause mitgenommen haben, damit Sie da ein Autogramm hineinbekommen. Bitte schön. Danke vielmals. Ja, schönen guten Nachmittag. Bekomme ich ein bisschen mehr Licht aufs Pult? Ja, danke vielmals. Ja, schönen guten Nachmittag. Der alte König in seinem Exil, ein Buch, das ich über meinen Vater geschrieben habe. Vater geschrieben habe. Ja, über meinen Vater, der dann dement geworden ist, aber das war mir auch immer wichtig, dass es nicht ein Buch über die Krankheit ist, sondern über die Person, über den Menschen, über einen 80-Jährigen, der ein langes Leben gelebt hat und der in seiner Individualität immer personeneigenen Rechts bleibt. Die örtliche Orientierung des Vaters ließ immer mehr nach. Nächtens streifte er im Pyjama durch die Nachbarschaft. Wir fragten uns, was ist, wenn ihm etwas zustößt. Damit auch in der Nacht jemand auf ihn aufpasste, entschieden wir uns für eine Betreuung rund um die Uhr. Die Tür zur Treppe wurde in der Nacht abgesperrt. Die slowakischen Frauen, die ins Haus kamen, brachten Ordnung in den Tagesablauf des Vaters. Die ständig wechselnden Menschen, die bisher morgens in sein Schlafzimmer getreten waren, hatten ihn konfus gemacht. Seine Verfassung besserte sich in kurzer Zeit, wir konnten regelrecht zusehen, wie er auflebte. Verbunden damit, dass die Krankheit sich durch ihr Voranschreiten selbst abmilderte, begann für den Vater eine relativ gute Zeit. Kein Demenzkranker ist wie der andere, oft sind Verallgemeinerungen heikel. In ihrem Wesen bleiben die Betroffenen unergründlich. Jeder ein Einzelfall mit eigenen Kompetenzen, Empfindungen und eigenem Krankheitsverlauf. Im Falle meines Vaters verlief die Krankheit langsam und je weniger ihm seine Misere bewusst war, desto mehr ließ der Einfluss nach, den die Krankheit auf seine Stimmung ausübte. War ihm die Krankheit noch bewusst, machte es ihm keine große Angst mehr. War ihm die Krankheit noch bewusst, machte es ihm keine große Angst mehr. Er nahm sein Schicksal gelassen hin und seine positive Grundeinstellung kam wieder öfter zum Vorschein. Auch passierte es seltener, dass er ohne Heimathafen durchs Haus irrte. Es gab zwar weiterhin Situationen, in denen er nach Hause wollte, dieser Wunsch ging aber nicht mehr mit Panik einher. Seine Stimme klang oft ruhig, wie die eines Menschen, der weiß, dass das Leben immer schlecht ausgeht und dass es nicht lohnt, sich aufzuregen. Ich gehe jetzt nach Hause, sagte er einmal, als er müde war, noch länger zu warten, dass ihn jemand mitnahm. Gehst du mit oder bleibst du hier, fragte er mich. Ich bleibe hier. Gut, dann gehe ich allein. Was nutzt mich hier das Warten und dann, wer weiß, im November heimgehen und vielleicht auch noch etwas zahlen müssen. Die einzige Chance ist sofort heimgehen. Die einzige Chance ist sofort heimgehen. Ja, geh nur, sagte ich. Darf ich gehen? Wenn du meinst, bitte, es steht dir frei. Und eins noch, meine Angehörigen, darf ich sie mitnehmen? Selbstverständlich, nimm sie mit, sagte ich. Gut, danke. Er schaute sich um, ob ihm noch etwas auffiel, das er mitnehmen könnte. Er sagte zufrieden, da ist nichts mehr, was mich persönlich berührt. Anschließend kam er nochmals zu mir an den Tisch. Sein Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass ihm die Situation ein wenig peinlich war. Er zögerte, rückte schließlich aber mit dem Problem heraus. Hast du mir eine Adresse oder eine andere Anweisung? Ich meine, du müsstest mir nur sagen, geh die obere Straße entlang, bis du das Haus siehst. Die Art und Weise, wie er um Unterstützung bat, ging mir zu Herzen. Ich sagte, ich habe es mir überlegt, ich komme mit. Wenn du noch eine halbe Stunde wartest, bis ich mit Dippen fertig bin, gehen wir gemeinsam. Wohin? fragte er. Heim, sagte ich, mich zieht es auch heim. Wirklich? Heim, sagte ich, mich zieht es auch heim. Wirklich? Ja, aber bevor wir gehen, solltest du dich ein wenig ausruhen und Energien sammeln. Ist es weit? fragte er. Weit genug, aber wir schaffen es an einem Stück. Und du würdest tatsächlich mitgehen? Ja, sicher. Das würdest du tun? Ich nahm seine Hand, drückte sie kurz und sagte, sehr gerne sogar. Es war eine Antwort nach seinem Geschmack. Sogleich strahlte er über das ganze Gesicht, griff ebenfalls nach meiner Hand und sagte, danke. Dann setzte er sich zu mir an den Tisch und wir verbrachten einen halbwegs ruhigen Abend, bis ihn seine Betreuerin ins Bett brachte. Meistens verliefen die Tage sehr ruhig. Manchmal glaubte ich, Probleme mit den Ohren zu haben, weil ich die Stille nicht gewohnt war. war. Während ich arbeitete, saß mir der Vater am Küchentisch gegenüber, er fuhr mit den Händen über den Tisch, hantierte am Zeitungsständer, verhielt sich sonst aber meist ruhig. Manchmal stellte er eine Frage und wir redeten, manchmal schaute er mir von der Seite in den Laptop und las mit. Auf meine Frage, ob ihn interessiere, was ich schreibe, antwortete er, ja, ein wenig darf es mich schon interessieren. Dann setzte er sich wieder hin und machte ein Gesicht, als träume er. Seiner Gedankenlosigkeit kam er mir vor, als sei er der Alte. Er spielte mit seinen Fingern, zwischendurch bat er mich, es ihm zu sagen, falls er mir helfen könne. Leider, ich weiß, fügte er hinzu, ich erbringe keine guten Ergebnisse mehr. Meine Leistungen sind ziemlich schwach geworden, es ist schwierig. Ich werde dir wohl nicht viel helfen können. Ich sagte, du hilfst mir von allen am meisten. Sag so etwas nicht, gab er zur Antwort. Doch, es stimmt, du hilfst mir am meisten. Es ist nett von dir, wenn du es sagst. Es stimmt auch, Papa. Er grübelte einen Augenblick, bevor er sagte, dann nehme ich es vorerst zur Kenntnis. Wenn er alleine in der Stube saß, sang er oft und immer öfter laut. Ich dachte mir, wenn er so weitermacht, wird er 90. Er führte ja eigentlich ein gesundes Leben, jeden Tag geregelte Mahlzeiten, viel singen und spazieren gehen und lange schlafen. viel singen und spazieren gehen und lange schlafen. Beim Singen veränderte er scherzhaft die Texte, auch beim Reden nahm sein Einfallsreichtum wieder zu. Die Verschmitztheit, die er früher gehabt hatte, wurde wieder sichtbar, es war wie bei der Schönheit eines überwucherten Gartens, der ein wenig ausgelichtet wird. Bei diesen Dingen habe ich zum Teil auch mitgemacht, sagte er. Aber bitte das Wort zum Teil nicht allzu groß auffassen. Es ist sehr klein zu verstehen. Einige alte Redensarten, die ich lange nicht gehört hatte, kamen wieder zum Vorschein. Das Leintuch ist nun einmal nicht größer, da hilft kein Ziehen. Ein guter Stolperer fällt nicht. Wenn ihm ein Wort nicht einfiel, sagte er, ich weiß nicht, wie ich es taufen soll. Locker fielen ihm die Wörter aus dem Mund. Er war entspannt, er redete, was ihm einfiel. Und was ihm einfiel, war oft nicht nur originell, sondern hatte eine Tiefe, bei der ich mir dachte, warum fällt mir so etwas nicht ein. Ich wunderte mich, wie präzise er sich ausdrückte und wie genau er den richtigen Ton traf und wie geschickt er die Wörter wählte. Er sagte, du und ich, wir werden uns das Leben gegenseitig so angenehm wie möglich machen und wenn uns das nicht gelingt, wird eben einer von uns das Nachsehen haben. In solchen Augenblicken war es, als drehte er aus dem Haus der Krankheit heraus und genieße die frische Luft. Momentweise war er wieder ganz bei sich. Wir verlebten glückliche Stunden, deren Besonderheit darin bestand, dass sie der Krankheit abgetrotzt waren. Mir geht es meiner Beurteilung nach gut, sagte er. Ich bin jetzt ein älterer Mann. Jetzt muss ich machen, was mir gefällt und schauen, was dabei herauskommt. Und was willst du machen, Papa? Nichts eben, das ist das Schönste des Erlebten und des Wissens. Sie haben gesagt, das ist das, worauf es unter anderem im Leben ankommt, oder dass man an Erfahrung teilt. Warum sehen Sie das so? Oder dass man an Erfahrung teilt. Warum sehen Sie das so? Ja, weil wir oft am Anfang stehen bei etwas und dann gibt es Menschen, die sind mittendrin oder die haben es schon hinter sich. Das ist natürlich immer alles individuell, aber das Denken funktioniert über den Vergleich. Je mehr Erfahrungen wir austauschen, desto besser sind wir orientiert. Was ist das Leben? Was versteht man unter Leben? Wie geht man mit Krisen um? Und es ist erstaunlich, in Gesellschaften, in denen wenig über Intimes geredet wird, wie unbeholfen man dann vor Schicksalsschlägen steht, sage ich jetzt. Als der Papa dement wurde, also ich war Ende 20, Ich war Ende 20. Ich hätte gedacht, ich bin jung, ich bin intelligent, ich bin stark. Mich haut so leicht nichts um, aber das hat mich umgeworfen. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll. Wir haben uns alle, die ganze Familie am Anfang, nicht mit rumbeklickert. Die Anfänge sind die schwierigsten. Und darum ist es wichtig, dass jemand Erfahrungen gemacht hat, davon berichtet, damit es ein Buch gibt, das man lesen kann in vier Stunden, was ich in zehn Jahren erfahren habe. Dann darf ich das vielleicht gleich aufgreifen. Was waren denn die schlimmsten Fehler am Anfang? Es gar nicht zu sehen, was vorgeht. Meine Eltern hatten sich getrennt so um Anfang der 90er Jahre. Die Kinder waren alle aus dem Haus und der Vater, der Papa ließ sich hängen dann und wir haben gesagt, ja der interessiert sich jetzt halt für nichts mehr, jetzt ist ihm alles wurscht. wie oft ich zu ihm gesagt habe, reiß dich zusammen, lass dich nicht so gehen. Und in Wahrheit war das die beginnende Demenz. Du interessierst dich für überhaupt nichts mehr, ich habe dir das doch schon fünfmal gesagt. Also ich war ungerecht zu ihm. Und das tut mir natürlich bis heute leid, weil das ein Fehler war, weil das auch vergeudete Lebensenergie war und vergeudete Lebensqualität, weil innerhalb des Rahmens, den die Krankheit setzt, und das haben wir ja später festgestellt, gab es Gestaltungsmöglichkeiten. Also die Abstimmung wurde dann mit den Jahren eine feinere, sag ich es einmal so. Ich bin ein lernfähiger Mensch. Und Napoleon hat einmal gesagt, man soll keinen Fehler zweimal machen, es gibt genug andere. Also so halte ich es im Leben. Es gibt wirklich genug andere. Und dann habe ich es besser gemacht später. Und ich habe einfach gemerkt, mit Nein erreiche ich bei jemandem, der von einer Demenz betroffen ist, der eh schon verwirrt ist, mit Nein erreiche ich nicht viel. Dieses ständig Nein, du siehst es falsch. Nein, du bist doch zu Hause. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Du sitzt in deinem eigenen Wohnzimmer und sagst, ich will nach Hause. Schau dich doch um. Und als ich das erste Mal zu ihm gesagt habe, ja, ich gehe mit, da habe ich richtig den runterfallenden Stein gehört, gesehen in der Mimik. Und er war so glücklich, dass jemand sein Problem endlich einmal annimmt. Dann habe ich gesagt, wir gehen gemeinsam. Und mir war sofort klar, diese Solidarisierung ist Heimat. Also der wollte dann gar nicht mehr nach Hause gehen. Es reicht, dass jemand sagt, ich bin bei dir. Ich habe auch so eine Zuversicht gespürt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen gegangen ist beim Lesen des Buches. Also es hat mir eine gewisse Sicherheit gegeben. Jetzt vielleicht nicht im Umgang mit dem, wenn es mich trifft, aber im Umgang mit dem, wenn es vielleicht meine Eltern betrifft. Und ich habe wahnsinnig viel daraus gelernt. Also meine Mama ist zwar nicht dement, aber wurde 80, manches Mal verwechselt sie irgendwas und ich habe aufgehört zu korrigieren. sofort, ich korrigiere gar nichts mehr. Wenn meine Mama sagt, wie dauert denn heuer Ostern? Und ich weiß, sie meint Weihnachten, weil das ist jetzt das Nächste, was vor die Türe steht, dann gehe ich auf die Frage ein und sage, wie hältst du es denn gern? Ja, jedenfalls dieses, ich glaube schon, dass es Grenzen gibt. Also bei manchen Dingen hätte ich mir schwer getan, sozusagen ihm etwas vorzugaukeln, was nicht ist. Aber klar, bei solchen Kleinigkeiten, so Alltagsdingen, das bringt einfach nichts. Das ist verbrannte Erde. Es gab aber schon auch tiefe Krisen. Dieser Auszug jetzt, das war ja ein schöner Auszug, das war ja quasi mutmachend, aber auch die Krankheit selbst hat ja Veränderungen mit sich gebracht und auch schlimme Phasen. Also der Anfang ist mit Angst verknüpft, was passiert. Da kommt etwas auf uns zu, das ist stärker als wir. Und tatsächlich, mittlerweile gibt es Medikamente, man kann das bremsen und das macht einen Unterschied, ob ich zwei Jahre früher oder später nicht mehr alltagstauglich bin. Das ist bedeutend. Aber letztlich kann ich die Krankheiten nur wenig ändern, aber ich kann die Einstellung ändern. Und später waren es eher momenthafte Dinge. Also wenn er halluziniert hat, wenn man ihn bedrängt hat, dann konnte es auch vorkommen, dass er abwehrend aggressiv wurde, aber interessanterweise nur, wenn man ihm zugesetzt hat. Und irgendwie habe ich das auch verstanden, wenn er gesagt hat, ich will nicht duschen. Und er hat ja eh den ganzen Tag Zeit und ist dann auch wurscht, dann probiert man es halt am nächsten Tag wieder, warum denn unter die Dusche schieben, wenn er sagt, ich will nicht? Und klar, dann hat er geschubst und gestoßen oder hat irgendwie Drohgebärden gemacht. Er war physisch ziemlich beeindruckend, muss ich sagen. Und im Moment hat mich das auch sehr eingeschüchtert. Das muss ich schon sagen, da ist mir dann auch der Puls hochgegangen, wenn er sich vor mir aufgebaut hat. Das war schon Angst dann auch und schnappt er jetzt über? Ist er jetzt ein Fall für die Psychiatrie? Aber das war immer nur momenthaft. Die Betreuung war dann schwierig, weil eine Betreuerin, da hat er so eine enge emotionale Beziehung. Und wenn die weg nach Hause gefahren ist, wieder nach drei Wochen, dann war er so unleidlich. Das ist unglaublich. Die hat er einfach vermisst. Und wir sind in kein gutes Rädchen dann mehr hineingekommen. Es war schwierig. Es sind vier Geschwister. Manche wollten nicht Seniorenheim, Pflegeheim. Die waren dagegen. Ich war dafür, weil ich gesagt habe, es funktioniert nicht. Ich war halt auch daheim. Also oft habe ich das Chaos dann miterlebt, wenn eine Betreuerin völlig abgelehnt hat, weil sie nicht Daniela war. Es war chaotisch teilweise. Und ich habe mich dann schon manchmal gefragt, bin ich wirklich die Idealbesetzung für das, was ich da mache? Und wie lange dauert das noch? Man lernt sich schon auch, also es ist halt auch momenthaft, Dampf abzulassen, dass ich mir in dieser Überlastung denke, ja hoffentlich stirbt er bald oder was weiß ich. Es tut mir dann natürlich auch leid. Aber so meistens war es gut. Also die allermeisten, ich hatte finstere Vorstellungen von Demenz und die wurden eigentlich nicht eingelöst, überhaupt nicht. Würden Sie auch sagen, Sie haben über sich selbst was gelernt in dieser Zeit? Ich bin der festen Überzeugung, als Schriftsteller sollte ich über die Dinge schreiben, die mir am wichtigsten sind. Und das ist mit das Wichtigste, was mir in meinem Leben passiert ist. Einerseits die Auseinandersetzung mit grundsätzlich Menschlichem, dass wir vergänglich sind, dass wir alt werden, dass wir schwach werden. Andererseits, dass ich auch jetzt schwach bin und dass es Dinge, dass mich sowas umwirft, dass ich überfordert bin. Es hat mich bescheidener gemacht, muss ich wirklich sagen. Und es hat mich zum besseren Schriftsteller auch gemacht. Ganz sicher. Aufmerksamer für die Welt, für Nuancen. Also die Krankheit ist schrecklich und ich hätte mir immer gewünscht und würde es mir noch heute wünschen, dass mein Vater nie davon betroffen gewesen wäre, weil es irgendwie auch eine Vergeudung ist. Aber sie hat auch viel gegeben, wirklich viel. Wir sind enger zusammengerückt, wir sind körperlicher geworden. Alle meine Geschwister sagen das. Irgendwie schon schön, dass es plötzlich Umarmungen gab, was es nie gegeben hat. Dass es viel persönlicher geworden ist, das Gespräch daheim. Viel intimer, viel offener. Ja, so muss man halt das Positive mitnehmen und dann überlebt man. Und das hält einen aufrecht und das bringt einen über den Tag. Ist er bis zum Schluss zu Hause geblieben oder gab es dann, weil das Buch hörte offen auf? Ja, nein, aber er ist dann 2010 in Wollfurt, also in dem Dorf, in dem er geboren und gestorben ist, ins Seniorenheim übersiedelt, auf die Pflegestation und ist dort auch wieder aufgeblüht. Dort wurde dann wieder Dialekt geredet und wir sind natürlich, also er ist ein Bauernsohn mit acht Geschwistern aufgewachsen. Er war immer gern unter Leuten und auf der Pflegestation, da waren Kommen und Gehen, da war immer viel los und er hat sich dort wohl gefühlt. Es war wieder eine gute Zeit und ich war nicht mehr belastet, wir alle waren nicht mehr belastet mit Aufrechterhalten des Alltags und ich konnte meine Energie beim Besuchen einfach, wir konnten Zeit verbringen. Also da würde ich immer sagen, das gilt für viele Lebenssituationen, man soll sich Hilfe holen, man soll nicht immer denken, man muss alles alleine bewältigen. Das Entscheidende ist, dass es ja allen gut geht. das habe ich auch gemerkt. Wenn es mir nicht gut geht, mein Vater hat das sofort gespürt. Das hat seine Irritation noch verstärkt. Irgendwas stimmt hier nicht. Also, wenn es mir gut ging, ging es ihm auch gut. Dann haben wir gelacht und so muss man halt versuchen, eine Situation herzustellen, die diese Möglichkeit von Glück zulässt. Weil die Möglichkeit von Glück ist, glaube ich, sehr oft noch da. Aber die Frage ist, habe ich Zugriff darauf? Schaffe ich Zugriff darauf? Sie sagen, man soll sich Hilfe suchen, man soll nicht alles alleine bewältigen. Wo haben Sie denn Kraft gedankt? Also wer hat Ihnen denn geholfen in dieser Zeit? Na, ich hatte den, wir sind vier Kinder, wir sind in vielerlei Hinsicht privilegiert, dass wir das auf viele Schultern aufgeteilt haben. Auch meine Mutter ist wieder zurückgekommen und hat uns unterstützt. Das heißt, ich war dann eine Woche oder zehn Tage in Wohlfurt und dann bin ich wieder nach Wien. Und teilweise hatte ich privat auch ein großes Durcheinander. Das ist im aktuellen Buch nachzulesen. Diejenigen, die es schon, also ich möchte da jetzt drum, aber meistens war es meine Frau. Also es ist einfach, eine glückliche Beziehung hat lange Arme. Also wirklich weit über eine Beziehung hinaus. Wenn es dieses Stabile gibt in der Beziehung, dann schafft man alles fast irgendwie. Was möglich ist halt. Manchmal gibt es Dinge, die sind stärker als du und das ist Schicksal. Meiner Frau verdanke ich auch sehr viel. Sie bereuen quasi die Anfänge, dann vielleicht nur punktuell Kleinigkeiten, dass halt einmal die Kraft ausgegangen ist und dass man sich halt vielleicht Gedanken hatte, die man sich nachher vorwirft, aber die sind vielleicht auch nicht so ungesund, weil die geben ja auch dann Grenzen vor, sozusagen. Das ist ja auch wieder... Es ist eh menschlich, ich glaube. Irgendwie muss man es... Außerdem bin ich ein fantasiebegabter Mensch. Und dass man einmal ans Ende seiner Kräfte gelangt und sich wünscht, dass das irgendwie ein Ende nimmt. Ich habe mir natürlich noch viel öfter gewünscht, dass er von heute auf morgen wieder gesund wird. Aber ich wusste irgendwie, das wird nicht passieren. Nein, das ist so. Da muss dann auch jeder seinen eigenen Weg finden, ob er Joggen geht oder irgendwas. Abstand gewinnen. Aber man braucht zwischendurch Abstand. Jemand, der dement ist und die Alltagstauglichkeit verloren hat, kann wirklich drei Leute erschöpfen. Gleichzeitig. Das ist so traurig. Ich konnte ihm schon sagen, du, mir geht es ja selber nicht gut. Das hat er schon wahrgenommen, aber drei Minuten später hat er das ja wieder vergessen. Ja, also komplex, anspruchsvoll, aber Ja, also komplex, anspruchsvoll. Aber das verbindet uns, glaube ich, alle. Dass wir wollen, dass die von uns Geliebten in einer schwierigen Lebenssituation Beistand bekommen, dass wir es ihnen so gut wie möglich machen. Also es ist ja eh schon ein Schlag. Und ich glaube, das verbindet uns tatsächlich alle. Also Solidarität, dass diese Zuneigung, die wir haben in der Familie, in der Freundschaft, Nachbarschaft. die wir haben in der Familie, in der Freundschaft, Nachbarschaft. Und darum sind wir ja auch hier, um Möglichkeiten aufzuzeigen, um Erfahrungen auszutauschen. Ich glaube, wir haben es letztlich zu einem ganz guten Ende gebracht, auch wenn die Anfänge schwierig waren. Er ist dann drei Jahre nach Erscheinen des Buches. Vom Buch hatten den Wolfer dann alle gleich gelesen. Dann haben sie ihm alle auf die Schulter geklopft und die Körpersprache war eine völlig andere. Weil oft war da Befangenheit. Okay, der August, mein Vater war Gemeindesekretär, also Amtsleiter im Ort, den hat ja jeder gekannt. Der August ist dement und so, wie soll ich jetzt mit ihm umgehen? Plötzlich hatten sie wieder was zu reden mit ihm und haben ihm auf die Schulter geklopft. Und er war so gelöst. Also weil die Körpersprache eine andere war. Also es ist irgendwie Lob, Lob wirkt bei jungen Menschen. Was man mit Lob für ein ganzes Leben, dass jemand Selbstvertrauen bekommt. Und auch jemand, der von einer Demenz betroffen ist, braucht Lob. Und das hat er dann bekommen im Ort von den Leuten ganz beiläufig. August, wie geht's? Ich habe das Buch gelesen, das ist so großartig und so super und wir freuen uns alle und ich habe ihm dann einmal einen großen, war FAZ oder sowas, mit einem großen Foto von ihm, schöne Fotos, habe ich ihm das gezeigt und dann ist er so gesessen und war wirklich schon sehr dem Erinnerung gesagt, ja, das mache ich öfters. Und wir waren so fröhlich dann auch. Also das kam auch ein bisschen überraschend dann. Dann darf ich mich jetzt recht herzlich bedanken. Danke für die Lesung, danke fürs Dasein und fürs Gespräch. Und wie gesagt, im Anschluss an die Veranstaltung heute gibt es auch noch eine Signierstunde. Danke. Ja, ich sage Dank, danke. Vielen Dank. Wir bauen jetzt hier auf der Bühne um. Es gibt jetzt gleich eine völlig andere Situation. Es kommt ein Mann zu uns auf die Bühne. Er verbringt Teile seines Lebens mit Impro-Theater, mit Poetry Slam und er ist auch Kabarettist und er bietet auch Workshops an. Auf seiner Homepage finden Sie alles, wovon Sie von ihm noch profitieren können. Wir werden jetzt zum Beispiel gleich erfahren, was ein kaputter Geschirrspüler mit einer gesunden Lebenseinstellung zu tun hat. Genau. Und ich hoffe, wir werden sehr, sehr viel lachen können. Wir werden uns jetzt sehr amüsieren können, denn ich freue mich jetzt auf Cabaret und auf Manuel Thalhammer überleben. Danke schön. Danke sehr. Dankeschön. Danke sehr. Ja, jetzt habt ihr nur mehr klatschen müssen. Jetzt habe ich gewartet, bis wir es umgebaut haben. Jetzt ist es aber eh fertig. Ich habe es eh sehr gering gehalten. Ja, freut mich, dass ich heute hier sein darf, auftreten darf, ein bisschen spielen darf für euch. Ein bisschen das Lachen hereinbringen. und ich sage einmal so, wenn man über sich selber lachen kann, hat man ja eh schon viel geschafft und ich lache manchmal sehr viel über mich und bin jetzt anmoderiert worden, was macht ihr? Poetry Slam, Kabarett, Impotheater, Workshops, also ihr merkt, ich mache sehr viele Sachen und also das war immer schon alles ein bisschen, aber nichts gescheit. Das ist so, nein, ich bin einfach, also ich habe einfach sehr viele Interessen und ich habe auch, das möchte ich jetzt am Anfang gleich mal erwähnen, mitgemacht beim ORF, bei einer Comedy-Show, die im Hauptabendprogramm ausgestrahlt wurde, also Freitag, 20.15 Uhr, viermal hintereinander, vier Wochen lang, also wirklich beste Sendezeit, wo du sagst, da erwischt wirklich alle, also wirklich jeden, und jetzt habe ich eh fast alle da sitzen, jetzt frage ich mal so in die Runde hinein. Wer von denen, die da sind, hat denn diese Comedy-Challenge gesehen? Vielleicht einmal kurz Hand hoch. Super, ja genau. Doch fünf, jawohl. Und zwei davon waren meine Eltern. Sehr gut. Ja gut, also für mich ein großes Ding. Wie gesagt, Comedy-Challenge beim ORF gewesen. Und ich habe lange überlegt, ob ich mitmachen soll. Beim ORF habe ich lange überlegt. Machst du mit? Ja, nein. Ich tue mir mit Entscheidungen sehr schwer. Dann habe ich mir gedacht, naja, wurscht, Manuel. Also gehst du alles da, kann ich. Das passt schon. Und was ich beim Fernsehen gelernt habe, Na ja, wurscht Manuel, also gießt alles da keine, das passt schon. Und was ich beim Fernsehen gelernt habe, und das möchte ich mit euch jetzt gleich am Beginn ausprobieren, beim Fernsehen, da macht man immer so Fake-Applaus, die spielen sich dann ein, das stimmt gar nicht in Wahrheit und das möchte ich mit euch jetzt ausprobieren. Es gibt drei Varianten, die ich jetzt mit euch ausprobiere. Also Variante 1, das ist so dieser ganz leise Applaus, wo man sagt, ja, da habe ich jetzt was gesehen. Also, sagen wir es so, wenn nur die drei Sessel da stehen, eine halbe Stunde. Man hat es gesehen, aber es war jetzt nicht sehenswert. Wie würde sich so ein Applaus anhören? Bitte mal jetzt kurz. sehen, aber es war jetzt nicht sehenswert. Wie würde sich so ein Applaus anhören? Bitte mal jetzt kurz. Haben wir aufgezeichnet, super. Ja, weil heute ist auch das Dorf-TV da, die schneiden auch mit. Und genau, ja, das war jetzt quasi dieser ganz einfache Applaus. Jetzt heben wir das Ganze, ja, so einen mittelmäßigen, soliden Applaus, wo ihr sagt, ja, also das war jetzt eine halbe Stunde, Kabarett vom Tal haben wir super, es war schon mehr wie die drei Sesseln, aber High End war es auch noch nicht. Ja, also gut, dass es ein Buffet gegeben hat. Ja. Ich bin ein kritisches Publikum heute, merke ich. Sehr gut, jetzt heben wir es gleich ganz hinauf. Also das ist jetzt wirklich so ein Applaus, wo ihr sagt, bist du narrisch. Also das war jetzt sensationell, das war Wahnsinn. Den Tal haben wir am liebsten. Ich würde mich gleich mit einpacken, mit heimnehmen. Und daheim stellen wir einen Gewandkasten. Und wenn ich schlecht drauf bin, mache ich ihn auf. Jetzt hört man einen Witz. Weißt du? Also richtig. Ja, voll. Ja. Danke. Das tut gut. Ich mache das immer gern, weil egal wie der Auftritt war, einen so einen Applaus habe ich gehabt. Den habe ich in der Tasche und das ist super. Danke dafür, sage ich wirklich danke. Ja genau, also ich habe es eh schon gesagt, ich bin so ein bisschen, ich habe es mir jetzt schon kennengelernt, ich bin ein sehr entscheidungsschwacher Mensch. Ich tue mir mit Entscheidungen im Leben ganz schwer und wenn man so über das Leben nachdenkt, denkst du über manche Entscheidungen auch nach. Und mal so eine Frage in die Runde, wie geht es euch mit Entscheidungen? Wer tut sich eher leicht mit Entscheidungen? Vielleicht mal kurz aufzeigen. Dieselben fünf von vorher. Das ist interessant. Das ist... Ja, okay. Wer tut sich eher schwer mit Entscheidungen? Vielleicht aufzeigen. Okay. Und wer überlegt noch? Ja. Das ist oft die Mehrheit. Das ist... Ja. Und ich muss euch noch zum Thema Entscheidungen, muss ich euch noch was erzählen. Meine Oma, die Oma ist 87 Jahre und wohnt in Niederösterreich. Die Seite von der Mama kommt aus dem Niederösterreichischen. Und die Oma liest sehr gerne Bücher. Sie liest sehr gerne oft solche Schmöcker, wirklich super. Und ich besuche sie immer wieder mal. Und da war ich letztens bei ihr und dann hat sie mir so erzählt, hat sie gesagt, Manuel, weißt du, das Klasse bei uns, hat sie gesagt, man kann sich diese Bücher jetzt von der Vorbibliothek ausbauen. Ja, die hat zweimal in der Woche offen, am Mittwoch und am Sonntag. Da baue ich mir die Bücher immer aus. Dann hab ich gesagt, super Oma, ich war bei ihr am Samstag und da hat sie so einen Schmöcker, am Mittwoch hat sie sie geholt und am Samstag war sie fertig damit. Ja, hat sie ihn ausgelesen? Dann hab ich gesagt, super Oma, voll Glas, das heißt, du kannst morgen das am Sonntag wieder zurückbringen und dir ein neues Buch ausborgen. Dann hat sie gesagt, nein, das bringt sie nicht zurück. Ich habe gesagt, Oma, wieso bringst du das nicht zurück morgen? Er hat gesagt, Manuel, wenn ich das Buch am Mittwoch ausborge und am Sonntag zurückbringe, dann glauben mir die Leute, ich habe nichts zu tun. 87 Jahre. Und ich habe mir dann gedacht, ah, das ist noch immer so in der Oma drinnen, so dieses, was glauben die anderen vor einem. Und das ist auch bei mir drinnen. Wenn wir zuerst über Entscheidungen geredet haben, eine Situation, wo sich meine Entscheidungsschwäche wirklich, also da siehst du es. Ich weiß nicht, ob ihr sowas kennt, so eine Situation, wenn du einen Termin hast. Du bist unterwegs in der Stadt vielleicht, links Landstraßen, musst wohin und bist am Taubenmarkt und musst mit dem Bus wohin fahren und dann siehst du, ah, da kommt der Bus. Der fährt zum Bus. Hättest du das so? Und du weißt, okay, also diese Entfernung von dir bis zum Bus, das ist genau die Distanz, wo du weißt, ja, das kann sich ausgehen, genau, muss es aber nicht. also wenn ich den Bus jetzt erwischen will dann muss ich mich jetzt entscheiden, was ich tue dann muss ich jetzt voll losrennen voll und dieser Moment ist für mich die Hölle ja, wirklich da kommt das von der Oma dieser Schein nach außen was glauben die anderen von mir ich bin gedanklich schon wieder zwei Schritte weiter vorne ich denke mir, alter Manuel, wenn ich da jetzt wegrenne, also aber voll, voll schnell, so dass sich selbst der Josef in Boll denken wird, alter, wie schnell ist denn der? Und ich sprinte da zu diesem Bus und ich da wisch noch nicht. zu diesem Bus. Und ich erwische ihn nicht. Dann sehen mich ja alle Leute am Taumarkt, auf der Busse, die stehen da im Bus, wie ich da hinrenne, den Bus versammeln, die denken sich, ja, das ist ein Trottel. Ja? Ich meine, ich weiß nicht, ob ihr das kennt. Also das Schlimmste, was da passieren kann, das ist ja, wenn du noch so ganz knapp hinkommst zum Bus. Weißt du? Du kommst so, ja, manche, glaube ich, kennen das. Das ist... Bei diesen runden Druckknöpfen, das ist super. Die leichten so, Druck drauf, Druck drauf. Und du kommst hin und ich druck drauf, der Bus schreckt sich und fährt davon. Das ist so... Und dieser Moment, wo der Bus davon fährt, also das ist ja wirklich, da schauen die ja alle beim Scheitern zu. Ja? Ich meine, da kommst du nicht mehr raus aus der Nummer, oder? Wenn man alle gesehen hat, dass du hin willst, dann kannst du nicht. Gut, ich habe es eh schon mal probiert, ja. Dann bin ich hingegangen zu der Dame, die gesessen ist bei der Puzzletestelle, Ich wollte euch gar nicht erwischen im Bus. Ich wollte nur schauen, wie knapp ich zu bekomme. Gut, also wir sind wieder in diesem einen Moment, wo es sich entscheiden muss, also laufen in dem Sinn, fahr ich da mal weg oder wäre eine Möglichkeit. Möglichkeit 2, die du machen kannst ist, anstatt dass du da hin rennst und versuchst den Bus zu erwischen, kannst du so tun, genau, als wenn du ihn gar nicht erwischen musst. Du gehst so ganz normal weiter. Nein, brauche ich gar nicht. Weil dann weißt nämlich nur du für dich innerlich, dass du ein Trottel bist. Weil du den Bus natürlich erwischen müsstest. Also die zwei Möglichkeiten hast du im Prinzip. Und was mir passiert ist, weil ich mich so schwer tue beim Entscheiden. Ich entscheide mich dann für gar nichts und das ist das Blöderste. Weil dann ist es oft so im Leben, dass sich die Dinge so vermischen. Also in meinem Fall diese Variante 1, voll hinrennen. Und Variante 2, ist mir egal. Das vermischt sich dann. Und ich weiß nicht, ob ihr das kennt oder schon mal gesehen habt. Das wird dann so, man geht so zum Bus hin, so ganz normal. Muss eh gut, nein. Und zwischendurch ist dann doch, und dann macht man so. Nein, nein, das Ganze muss gar nicht. Ich merke, manche kennen das. Dann wird das so ein komisches Hingehobse zum Bus, irgendwie so. So, nein, nein, nein. Und das, meine Lieben, ist wirklich, also das ist die schlimmste Variante. Weil wenn du so zum Bus gehst, also da ist schon wurscht, ob du ihn erwischt oder versammelst. Die Leute, die so zuweg essen, die denken sich wahrscheinlich alle, ja, das ist ein Drahtl. Aber gut, was will ich eigentlich damit sagen? Du musst dich im Leben für irgendwas entscheiden und da musst du zu der Entscheidung auch stehen, auch wenn es die falsche ist. Also so wie bei mir und meiner Freundin, also meine Freundin war nicht die falsche Entscheidung, nein, aber im Gespräch mit der Freundin habe ich mal eine falsche Entscheidung getroffen, das war auch ganz blöd, kann ich auch, also das war wirklich blöd, weil sie ist heimgekommen, war eigentlich voll, also sie war gut drauf, fast voll gut drauf, voller Euphorie und Freude, ist heimgekommen und dann hat sie gesagt zu mir, Manuel, Manuel weißt, was ich gerade gehört habe? Thermomix. Ja, manche von euch lachen. Ich war entsetzt. Habe ich zu ihr gesagt, was? Sabine ist nicht mehr mit Manfred zusammen. Ich habe gesagt, das ist eh gescheiter. Manfred, den mag ich eh nicht. das ist eh so ein unguter Typ. Dann hat mir eben eine Freundin erklärt, dass der Manfred erstens kein unguter Typ ist und dass der Thermomix eine Küchenmaschine ist. Und dass diese Küchenmaschine so toll ist, weil die kann alles. Alles kann der Thermomix. Alles der Thermo. Manche kennen den Thermo. Er kann wirklich alles. Alles kann er. Dann habe ich gesagt, super, dann passt er gut zur Sabine, weil der Manfred, der kann gar nichts. Sie hat aber nicht aufgehört. Sie wollte man unbedingt schmackhaft machen. Also, den Thermomix, nicht den Manfred. Das geht sich. Sie hat gesagt, schmackhaft machen. Also in Thermomix, nicht in Manfred. Sie hat gesagt, schau Manuel, der Thermomix ist so toll, da sparst du dir viel mehr Zeit beim Kochen. Du kannst gesünder kochen. Du hast viel mehr Zeit mit dem Thermomix. Da habe ich dann aber schon zu ihr gesagt, du schatz, Entschuldigung, aber Zeit. Zeit ist jetzt nicht unbedingt das, was ich als freischaffender, selbstständiger Künstler die letzten drei Jahre während der Pandemie zu weinen gehabt hätte. Und schau dir das an, ich kann eh gut mit Zeit umgehen. Ich bin ja nicht nur Kabarettist, sondern auch Lehrer. Das geht sich aus. Aber das war selbst mir zu viel. Dann hat es weitergekommen. Gut, Manuel, okay, anderes Argument. Aber das Tolle bei diesem Thermomix ist, wenn du mit diesem Gerät kochst, dann brauchst du beim Kochen nicht mehr denken. Da kannst du das Hirn ausschalten. Das ist so toll, weil auf dieses LED-Display, da schreibt er alles ganz genau hin, Manuel. Diese Maschine sagt dir immer ganz genau, was du wie zu tun hast. Dann habe ich gesagt, super, dann ist es so wie du. Ihr habt es auch gespürt, das ist... Ich habe es auch gespürt. Das ist... Also ich sage einmal so, wenn du als Mann in einem Gespräch mit deiner Partnerin an dem Punkt angekommen bist, da hast du jetzt zwei Möglichkeiten. Variante Nummer eins, du ruderst komplett zurück, entschuldigst dich bei ihr, gehst Wischaufhängungsspiel ausraumen. Oder wenn es wirklich zu viel war, Bad und Klo putzen. Oder Variante zwei, du riskierst und gehst all in. Dann habe ich schon gesehen, wie es gekommen ist. Unsere ständigen Begleiter des Lebens. Die Vernunft und das Ego. Und beide haben mir eingeflüstert, was ich als nächstes sagen und machen soll. Die Vernunft hat angefangen und hat gesagt, mach es nicht. Nein, Manuel, mach es einfach nicht. Lass es bleiben. Es zahlt sich gar nicht aus. Wegen so einer Chance. Und außerdem, Manuel, das tabut es sich gar nicht aus. Wegen so einer Chance. Und außerdem, Manuel, das da putzt man gar nicht. So viel Klo haben wir nicht. Lass bleiben. Und das Ego hat mir auch gesagt, dass ich da sein soll. Das Ego hat zu mir gesagt, na geht schon Manuel, jetzt komm bitte. Scheiß dich nicht an, komm, so eine Chance kriegt man nie wieder. Geht schon, komm. Das ist ein bisschen klein putzen, das schaffen wir auch miteinander, wir zwei. Du, komm, gib ihm, geht schon. So, jetzt war es wieder so, habe ich mich entscheiden müssen. Na super. Dann bin ich kurz in mich gegangen, habe überlegt, was ich tun soll als nächstes und dann habe ich meine Freundin angeschaut und habe zu ihr gesagt, okay, Schatzi, du hast mich überzeugt, kauf mir einen internen Mix. Ah ja, danke, da klatschen meistens die Frauen. Das ist wirklich spannend zu beobachten. An dieser Stelle, da atmen die Frauen im Publikum meistens durch. Und die Männer, die drin sitzen, denken sich insgeheim, du Hosenscheißer, du. Aber gut, ich bin eh nicht aufgehört. Ich hab ja noch weiter geredet. Das war mein Fehler. Manchmal sollte ich einfach zum Rehen aufhören. Aber ich sag zu ihr, Schatzi, du hast recht. Kauf mir den Thermomix. Das ist wirklich besser. Wahrscheinlich auch für mich. Weil weißt du nämlich was? Wenn mich die Maschine mal nervt, dann kann ich es wenigstens ausschalten. Haha! Da klatscht nie wer. Das ist zu Recht, muss ich auch sagen. Dann habe ich gesagt, super Ego, das haben wir gut. Ego, wo bist du denn? Da war das Ego weg. Und insgeheim, was du eh gewusst hast, das war jetzt zu viel. War viel zu viel. Du kannst da innerlich eigentlich schon die Putzhandschuhe anziehen. Ja, und dann haben wir natürlich gekauft den Thermomix. Habe ich ihn gekauft, den Thermomix, habe ich ihnix daheim? Mal kurz aufzeigen. Niemand. Das war jetzt auch scheiße. Ich hätte es nicht aufzeigen. Warte mal, ich traue mich aufzuzählen. Also wenn man sich für einen Thermomix schon schauen muss. Nein, es ist wirklich, ich muss sagen, also ein tolles Gerät. Wirklich, wirklich. Viele glauben jetzt schon, Moment, ist das eine Werbeveranstaltung von Vorwerk da jetzt? Nein, aber es ist wirklich toll, wirklich. Nein, ich koche sehr gern und ich tue ja nur mehr, ich tue ja eigentlich gar nicht mehr kochen mit dem Thermomix. Nein, ich tue nur mehr Zeit sparen. Jedes Mal, wenn ich was mache, da spare ich Zeit. Da wieder fünf Minuten, da zehn, da 15, da 20. Super. Ich spare mir die Zeit immer zusammen. Bis dass ich ganz viel Zeit habe. Und wenn ich so viel Zeit habe, wirklich voll viel, dann verdue ich es. Ja. Sinnlos oft. Wirklich sinnlos. Mit so wirklich ganz sinnlose Dinge, wie zum Beispiel an einem verregneten Samstag Nachmittag zum Ikea einkaufen fahren, sowas. Das ist so, da gehe ich durch mit meiner Freundin und sehe die anderen Pärchen, wie es durchging, die Männer alle so, es ist zart. Mir ist es wurscht, ich habe mir die Zeit schon reingekocht. Das ist egal. Das ist wirklich... Nein! Kann ich nur empfehlen. Und es ist wirklich so, du kannst beim Kochen echt das Hirn ausschalten. Im Winter habe ich letztes Jahr eine Kürbiskremsuppe gemacht. Der Dermerme und ich. Und da hat er mir alles hingeschrieben. Jeden Arbeitsschritt. Er hat gesagt, das musst du jetzt anwaschen, schneiden, tu das rein, dann hat er hingeschrieben, tu das wieder raus, das gehört nicht rein. Ich werde eine Kürbiskremsuppe machen, keine Schweinsbraten. Und dann haben wir gekocht. Das war ein Rezept für sechs Personen. Dann hat er zum Schluss hingeschrieben, Kürbiskremsuppe fertig, auf sechs Teller aufteilen und heiß servieren. Ich war aufteilt auf sechs Teller. Habe ich heiß serviert. Habe die Teller hingestückt hab mich hingesetzt zum Tisch und das war dann der Moment wo ich das erste Mal wieder angefangen hab zum denken ja wie ich da gesessen bin beim Tisch alleine sechs volle Teller Kürbiskremsuppen, genau. Da hab ich mir dann schon gedacht, ja, jetzt bin ich aber schon gespannt, wer da noch kommt. Aber ich hab mir dann gedacht, der Thermomix,ix wird es schon wissen. Und was soll ich sagen, genau in dem Moment läutet es an der Tür, ich geh hin und mach auf, wisst ihr wer es war? Sternsinger! Das war... Das war... Also die waren mit dem ersten Lidl nicht immer noch fertig. Da habe ich gesagt, kommt einer gleich. Ich will schon gekocht für euch. Mein Gott, da sind wir gesessen. Und die Sternsinger und ich. Und sie waren so lieb. Sie haben gesagt, Manuel, es ist so schön. Wirklich. Dass du uns einlässt und kochst für uns. Das ist so toll. Da haben sie gesagt, man kann sich das gar nicht vorstellen die Sternsinger haben es mir erzählt, dass wenn sie sonst irgendwo herumgehen dann sehen sie immer nur irgendwo wo in die Häuser und in die Wohnungen, wie die Leute schlürfen da dran weil sie dann nicht da sind da haben sie sich gefreut, die Sternsinger das war wirklich wunderbar. Also ihr seht, manche Entscheidungen, die haben schon was Gutes. Es gibt aber auch so, wenn man so über das Leben nachdenkt, weiß nicht, wie es euch geht, es gibt dann so Entscheidungen, wo du vielleicht am Anfang, da bist du noch voll überzeugt davon, denkst du, ja genau, das ist genau das Richtige, ja. Und irgendwann, im Laufe der Zeit, verblasst dieses Gefühl und du kommst du dir, ja genau, das ist genau das Richtige, ja. Und irgendwann im Laufe der Zeit verblasst dieses Gefühl und du kommst darauf, so ganz sicher bin ich mir nicht mehr. Kennt ihr das Gefühl, wer von euch? Oder vielleicht, ich frage anders, wer ist denn schon länger verheiratet? Da hatte ich selber mit dem Thermomix verfeuert. Mir ist es so gegangen bei der Berufswahl, ich bin ja nicht nur Kabarettist, ich bin auch Lehrer. Ich bin Volksschullehrer, also hab ich mir lange überlegt, was soll ich machen, Hauptschule, Gymnasiallehrer und dann hab ich mir gedacht, nein, ich geh mir eigentlich erst am Nachmittag frei haben. Dann hab ich mir gedacht, ja, werde ich Volksschullehrer. Und bei der Ausbildung zum Lehrer hat es auch so einen Moment gegeben, wo ich ein bisschen zweifelt habe. Und das möchte ich euch kurz noch mitgeben, sozusagen. Volksschullehrer gibt es ja männliche eher nicht so viel. Wir sind eher weniger. Also bei uns war es so, wir waren vier Burschen im ganzen Jahrgang und 100 Mädels. Also vier Burschen, quasi einer mehr wie die Sternsinger sozusagen. Und da hat es so Momente gegeben, also das ist in Linz auch ein bisschen gemein. Ich habe auf der Pädagogischen Hochschule Linz studiert und die ist genau gegenüber vom LPD. Also nicht vom Los Angeles Police Department, nein. Von der Linzer Landespolizeidirektion oder Landespolizeidirektion. Und die haben im Hinterhof, die haben so einen Übungsturm. Die Polizeidirektion, so ein Betonturm, der ist 15 Meter hoch. Wirklich ein unglaubliches Koloss. 15 Meter hoch, der hat so Fenster, Türen und so drinnen. Und dorthin sind immer diese Spezialeinheiten trainieren gekommen. Weißt du, die Cobra, Vega, das waren so harte, durchtrainierte Männer, kantiges Gesicht, so wirklich schwarze Uniformen. Und dann sind sie gekommen mit den Einsatzfahrzeugen, das waren auch so, wie du das aus dem Film kennst, aus Hollywood, so arge Gefährte und da haben sie trainiert, sind sie auf den Turm und irgendwie kopfüber abgeschaltet, eine Blendgranate, wusch, bam, geschäbert hat es und ich, warum kann ich euch das so genau erzählen? Weil nämlich dieser Betonturm auf 15 Meter Höhe genau gegenüber vom dritten Stock in der Pädagogischen Hochschule war. Und im dritten Stock von der Pädagogischen Hochschule befindet sich der textile Handarbeitsraum. Textile Handarbeitsraum. Und da sind wir gesessen, wir vier. Das Fenster genau zum Übungsturm raus. Sind wir gesessen bei den Nahmaschinen. Und das war dann schon so ein Moment, wo ich mich umgeschaut habe und gesagt habe, also Burschen, wie sicher seid ihr, dass wir alles richtig gemacht haben? Das war... Ja. Gut, wobei ich muss auch sagen, also ich meine, so hart wie diese Männer, die sich da runtergehauen haben, so hart kann ich auch sein. Das schaffe ich auch. Sogar als Volksschullehrer. Das kann ich. Wir haben da gemacht, im Handarbeiten haben wir gemacht, so ein textiles Stoffmärchenbuch. Und wer sich ein bisschen auskennt beim Nähen, der weiß, dass man solche Nähte, die musst du mit dem Entelstich, musst du das anschließen. Den habe ich einfach nicht gemacht. Den habe ich ausrennen gelassen, den hat. Ja. Bin ich hart. Aber ich muss schon auch sagen, die Arbeit mit den jungen Menschen und mit den Kindern, das ist wirklich schön. Ich habe es wirklich gern gemacht. Jetzt mache ich nur mehr das da auf der Bühne. Ich habe aber schon auch gemerkt, also wenn du wo Lehrer bist, dann kommen oft die Leute, wenn du mit Kindern und Jugendlichen arbeitest, da kommen oft so viele Leute her und die sagen dann oft so, mein Gott, nein Manuel. Manuel, also diese Kinder und Jugendlichen von heute, nein, ich weiß es nicht. Die haben nur mehr Blödsinn im Schädel. Und ich sage dann zu den Leuten oft, ja, wirklich. Es gibt Sachen, da schaust du einer zu und denkst dir, das ist jetzt ein Blödsinn und du hast recht. Und ich sage aber dann auch oft zu diesen Leuten, aber wisst ihr, vielleicht ist es auch so, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen irgendein Blödsinn machen müssen, damit wir Erwachsenen in unserem stressigen, hektischen Alltag die Kinder und Jugendlichen überhaupt sehen und wahrnehmen. Wir haben ja da gar keine Zeit mehr für sowas, dass wir uns einfach einmal fragen, wie es ihnen geht, die Kinder und Jugendlichen überhaupt sehen und wahrnehmen? Wir haben ja da gar keine Zeit mehr für sowas, dass wir uns einfach einmal fragen, wie es ihnen geht, die Kinder. Sie einfach einmal einen Sessel nehmen, sie zu den Kindern setzen und sie einmal ganz ehrlich und offen fragen, sag einmal, wie geht es dir denn eigentlich? Wie geht es dir eigentlich dabei, wenn du in der dritten Klasse Volksschule schon gute Noten schreiben musst, damit du dann ein Jahr später in ein Gymnasium gehen kannst? Sag einmal, wie geht es dir eigentlich dabei, wenn du mit sieben Jahren um acht in der Früh in die Schule gebracht wirst und um vier, fünf oder sechs vom Hort abgeholt wirst? Wenn du jeden Tag von acht bis 18 Uhr unter pädagogischer Aufsicht stehst. Wenn du von deinen Eltern abgeholt wirst und in irgendeine Klaviertour oder Reitstunde gezerrt wirst, nur weil das Umfeld deinen Eltern sagt, ja, ja, das tut dem Kind schon gut. Sag einmal, wie geht es dir eigentlich dabei, wenn du dann nach der Volksschule in ein Gymnasium hineingepresst wirst und dir das aber im ersten Jahr schon so was von zu steil ist, dass dir die Batsche rauszieht. Du nicht mehr vor oder zurück warst und jetzt zum großen Überfluss auch noch deine erste große Liebe mit dir Schluss gemacht hat. Du überhaupt nicht mehr weißt, warum du überhaupt auf dieser Welt bist und ob es einen Unterschied machen würde, wenn du gar nicht da bist und du gern mit irgendwem darüber reden würdest, aber es hat halt gerade niemand Zeit dafür. Hey, sag einmal, wie geht es dir eigentlich dabei, wenn du dann eine Lehre machst und eine Ausbildung anfängst, die das aber trotzdem alles zu viel ist, du zwar in der Karriere Leiter immer weiter aufsteigst, aber dafür immer weniger Zeit für dich selber hast, für deine Freunde und für die Familie. Wenn du 60, 70, 80 Stunden in der Woche arbeitest, nur damit vor der Garage gut sichtbar für alle anderen ein dickes, fettes Auto stehen kann. Mit dem es halt nur mehr du alleine herumfährst. Weil sich jetzt wirklich Schein habts lassen. Sag einmal, wie geht es dir eigentlich dabei, wenn du deine Kinder nicht mehr jeden Tag sehen kannst? Wenn du sie auf die Nacht nicht niederlegen kannst und in der Früh nicht aufwecken kannst, wenn du nicht mehr weißt, wie es deinen Kindern eigentlich wirklich geht, dass du jetzt auch noch mal gestresst vom Hort oder von irgendeiner Klaviatur noch drei Stunden anholst, weil dir jetzt auch alle einreden, ja, ja, das tut dem Kind schon gut. Sag einmal, wie geht es dir eigentlich dabei, wenn du so schaust und drauf kommst, dass deine Kinder auf einmal genauso groß sind wie du und du das überhaupt nicht mitgekriegt hast. Wenn du irgendwann im Leben an einem Punkt angekommen bist und zurückschaust und du denkst, du bist dein ganzes Leben lang irgendwelchen Idealen hinterhergerannt und in Wahrheit war vielleicht ganz was anderes wichtig gewesen. Idealen hinterher gerannt und in Wahrheit war vielleicht ganz was anderes wichtig gewesen. Und du hast so das Gefühl, dass oft viel zu wichtig ist zu funktionieren und dass du viel zu wenig gelebt hast. Ich sage einmal, wie geht es uns da eigentlich dabei? Ah ja, hab ich mir eh gedacht. Geht so. Danke sehr. Dankeschön. Danke sehr. Dankeschön. Normal gehe ich, komme und spüre Zugabe. Das mache ich heute nicht. Manche gehen jetzt schon. Ich muss noch ganz kurz dazu etwas sagen. Ja, das passt gut. Das wäre blöd, wenn es den Zug nicht erwischt. Das ist noch blöder als mein Bus. Der Zug wird nie. Ja, genau. Danke, dass ich heute spielen habe dürfen. Für mich ist Comedy-Kabarett nicht nur etwas fürs Lachen, sondern auch etwas fürs Herz. Ich hoffe, ich habe euch da ein bisschen was mitgeben können. Und ich möchte an dieser Stelle Danke sagen. Und zwar danke an euch alle, die hier da sind. Ihr arbeitet in wirklich ganz einem wichtigen Feld. Ihr beschäftigt euch mit ganz wichtigen Dingen. Danke, dass ihr das macht. Und bleibt dran, macht es weiter. Es ist schön, dass es solche Veranstaltungen wie heute gibt. Und auch das gehört dazu. Was zum Nachdenken, macht es weiter. Es ist schön, dass es solche Veranstaltungen wie heute gibt. Und auch das gehört dazu. Was zum Nachdenken, was fürs Herz. Und machen wir weiter so. In diesem Sinne, Dankeschön. Habt einen schönen Abend. Danke. Danke sehr. So, wir sind am Ende der heutigen Veranstaltung angelangt. Ich darf Ihnen noch etwas mit auf den Weg geben. Dorf TV hat gefilmt. Das heißt, da sehen Sie zum einen dort auf der Homepage, zum anderen auch auf der Homepage von Pro Mente auf der Website auch alle Tipps für zukünftige Veranstaltungen, zum Beispiel am 11.11. den Linzer Psychiatrischen Samstag, an dem Sie teilnehmen können. Und jetzt darf ich noch einmal Primar Yacir Zorn zu mir auf die Bühne bitten und um seine Schlussworte ersuchen. Vielen Dank, ich halte Sie nun einmal ganz kurz auf. Danke nochmal fürs Kommen. Vielen Dank auch an das Team der Promete Öffentlichkeitsarbeit und vielen anderen Personen in der Promete, die da diese tolle Veranstaltung wieder auf die Beine gestellt haben. Vielen Dank für die tolle Moderation. Wir sind jedes Jahr sehr glücklich damit. Vielen Dank. Irgendwie zacht man die schwerste Kost des Kabarettes des Tages. Aber es war wirklich toll und spannend. Und ich hoffe, Sie haben es auch spannend gefunden und wir sehen uns dann nächstes Jahr wieder in diesem Sinne. Vielen Dank, tragen Sie die Botschaften, die Sie hier gehört haben, bitte nach außen, dann haben wir als Prometa unser Ziel erreicht. Vielen Dank. Thank you.