Ich darf Sie nochmal herzlich willkommen heißen hier auf der Hauptbühne, wo den ganzen Tag über das Thema Reparatur im Fokus steht. Jetzt gerade das Panel hat ein bisschen überzogen, das ist eh völlig normal, aber wir kommen jetzt zu einem Höhepunkt quasi des heutigen Symposiums für Reparatur. Es gibt nämlich Menschen, die haben in dem Bereich Pionierarbeit geleistet. Sie waren die Ersten, die das Thema Nachhaltigkeit, Reparatur beschäftigt hat und einer von ihnen ist Sepp Eisenriegler, der heute hier zu Gast ist. Im Programmheft, da steht er liebevoll als Reparaturpapst angekündigt. Ich würde mal sagen, das passt doch, weil er hat einige ordentlich großartige Stationen mittlerweile absolviert. Eigentlich gelernter AHS-Lehrer und Sozialökonom, Ende der 1990er Jahre schon, hat er das Reparatur- und Servicezentrum Russ und das Reparaturnetzwerk Wien gegründet. Sepp Eisenriegel war außerdem Mitbegründer der österreichischen Europäischen Dachverbände für Sozialwirtschaft. Und das klingt jetzt schon großartig. Sie haben Sepp Eisenriegler wahrscheinlich auch schon sehr oft gesehen, wenn Sie sich erinnern an die Plakate Ö3 Wundertüte, die überall herumhängen, die damals auch schon Ende der 90er, Anfang der 2000er sehr populär waren. Das war seine Idee, hat er quasi erfunden. Er hat auch schon viele Sachen geschrieben, zum Beispiel 2016 den Konsumtrottel und 2020 einen Sammelband, die Kreislaufwirtschaft in der EU, eine Zwischenbilanz, die er veröffentlicht hat. Er ist ein Vorreiter auf vielen Gebieten. Er setzt sich dafür ein, dass Elektroschrott vermieden wird, dass kaputte Geräte repariert statt weggeworfen werden. Vor ein paar Tagen war er auch schon hier zu Gast. Da wurde der Film The Lightbulb Conspiracy gezeigt. Kaufen für die Müllhalde. Das wollen wir natürlich nicht. Er hat außerdem auch viele Preise schon mittlerweile bekommen. Würde ich alle aufzählen, dann wären wir wahrscheinlich auch morgen noch hier. Aber unbeschritten ein großes Highlight ist das goldene Verdienstzeichen des Landes Wien 2014 zum Beispiel. Ich darf Sepp Eisenriegler auf die Bühne bitten. Schön, dass Sie hier sind. Ganz kurz ein paar Fragen an Sie vor Ihrer Präsentation. Sie sind wirklich der Pionier, ja quasi in Sachen Nachhaltigkeit in Österreich. Schon damals Ende der 1990er Jahre ist Ihnen bewusst geworden, Dinge muss man nicht wegwerfen, das weiß man zwar, aber Sie haben sich dafür wirklich aktivistisch auch eingesetzt, dass das nicht mehr passiert. Erinnern Sie sich an die Zeit zurück, was ist damals passiert, was hat Sie damals bewegt, einen anderen Weg einzuschlagen? Also in erster Linie war das im Zuge meines Geografiestudiums. Was hat Sie damals bewegt, da einen anderen Weg einzuschlagen? Also in erster Linie war das im Zuge meines Geografiestudiums. Also ich bin ja, wie gesagt, eigentlich von meiner Grundausbildung Lehrer. Und im Geografiestudium wurde mir so einiges klar, wie zum Beispiel, wie groß ist der Anordnungsmittelspielraum für eine wachsende Weltbevölkerung? Wie müsste man sie ernähren, dass man noch viel mehr als 10 Milliarden ernähren kann? Und da kommen wir schon wieder auf Gemeinsamkeiten, was die Klimaproblematik angeht. Wenn man weniger Fleisch essen kann, kann man mehr Leute ernähren mit der landwirtschaftlichen Nutzfläche, die zur Verfügung steht, die aber auch immer kleiner wird. Das muss man auch dazu sagen. Nur das war sozusagen der Grund, warum ich mich der Ressourceneffizienz verschrieben habe. Und ich glaube, das ist sowohl im Textilsektor so wie auch bei den Elektroelektronikgeräten, dass unser obsoletes Wirtschaftssystem dafür verantwortlich ist, dass wir immer mehr Ressourcen vernichten, nämlich solche, die nicht nachwachsen, also nicht regenerative Rohstoffe für immer kurzlebigere Produkte und das kann sich auf einem endlichen Planeten irgendwann einmal nicht ausgehen. Diese Überlegungen waren damals schon wichtig, sind es heute umso mehr. Aber heute ist es auch gelungen über die EU-Ordnungspolitik, an der ich ein bisschen mitmischen durfte, das Kreislaufwirtschaftsprinzip eingeführt wurde. Und das hat den Impetus gegenzusteuern. Das einzige was schlecht ist an diesem Kreislaufwirtschaftskonzept, ist, dass es nicht bricht mit dem Wachstumsparadigma. Also wir sollen halt so wachsen, dass es weder dem Planeten, noch dem Klima, noch der Umwelt schadet, erst recht nicht der Menschheit. Und da gibt es eh viel zu tun. Ich denke an Gesundheit und Pflege, da sollen wir wachsen. Und da gibt es eh viel zu tun. Ich denke an Gesundheit und Pflege, da soll man wachsen. Ich denke auch, dass man in Zukunft eine andere Form von nachhaltigem Konsum langsam akzeptieren muss. Auch die Mainstream-Konsumenten, die ich, ich werde darauf zurückkommen, zu Recht Konsumtrottel nenne. Wir werden in Hinkunft die Produkte, die wir glauben zu brauchen, nicht ins Eigentum übernehmen, sondern wir werden sie nutzen und die Hersteller werden dafür sorgen, aus eigenem Interesse, dass sie möglichst lang halten. Es ist ja auch irgendwie, was will man besitzen auf der Welt? Alles, was man hat, ist die Gesundheit und die Familie, die Freunde und Und Dinge sind Dinge. Dinge haben keine Seele. Man sollte sie wiederverwenden und natürlich auch in den Kreislauf wieder einführen. Sepp Eisenrich, ich überlasse Ihnen hiermit die Bühne. Ich freue mich auf den Vortrag. Reparatur ist die Königsdisziplin der Kreislaufwirtschaft. Einen großen Applaus bitte. Dankeschön. Danke. Können wir jetzt vielleicht die PowerPoint-Präsentation spielen, bitte? Noch extra einige Dinge entnommen einer Studie, die ich erst abgegeben habe beim Bundesministerium für Klimaschutz. Und das sind Zitate. Also das DERFI, das ist jetzt erlaubt. Ich mache nichts, was der Auftraggeber nicht mögen könnte. Gehen wir auf die nächste Folie bitte. Weil da stehen Sachen, die sich sehr stark mit Konsum beschäftigen. Und da geht es auch darum, dass wir es oft gar nicht wissen, was wir mit dem Konsum anrichten. Es geht zum Beispiel darum, dass Nationalstaaten, da meine ich zuerst die Schweiz, die das hat als erstes wissenschaftlich festgestellt, aber es gibt auch Güter für Österreich. Die Hersteller und die Verkäufer, die machen gern Folgendes, die sagen, schaut bei uns gehen die Emissionen zurück. Wir sind so gut, dass ihr euch den Konsum durchaus weiter leisten könnt. Aber das geht nicht einfach so, sondern es werden die Emissionen dorthin verschoben, wo die Produktion hinausgelagert wurde. Also wenn ich mir anschaue, die CO2-Emissionen und die Äquivalente dazu, die in China ausgestoßen werden, in die Luft bloßen werden, für das, was wir da verbrauchen, dann ist das mehr als das, was wir selber im Inland an CO2-Äquivalenten erzeugen. Aber wir sind daraus schuld. Und da kann keiner sagen, wenn die Chinesen nichts machen, dann brauchen wir auch keinen Klimaschutz betreiben. Da liegen wir uns selber in die Taschen damit. Und deshalb halte ich es so wichtig, was die Friends of the Earth sagen. In aller Kürze die Übersetzung. Die Klimakrise ist nur das Symptom. Die Krankheit ist der Überkonsum. Was Überkonsum meint, sagt das Wort im Wesentlichen eh schon. Es meint, dass wir mehr konsumieren, als wir eigentlich brauchen, um ein gutes Leben zu führen. Da komme ich aber im Detail noch darauf zurück. Dann haben wir da ein Zitat von Climate Works. Climate Works hat die Studie geschrieben und das Zitat lautet in etwa, Ja, Climate Works hat die Studie geschrieben und das Zitat lautet in etwa, auf der Basis von Daten aus 2009 zählen Luxemburg, Österreich, Frankreich, Schweden und Irland zu den Top-Netto-Importeuren von Kohlenstoff. Also das betrifft auch wieder diese Geschichte mit, wir konsumieren da Produkte oder nutzen da Produkte, die woanders hergestellt werden und sind auf diese Art und Weise Importeure von Kohlenstoffemissionen an anderen Orten. ist das, was das Austrian Panel on Climate Change sagt, dass besondere Kompetenzen, Ressourcen und Entscheidungsverantwortung für die Gestaltung klimafreundlichen Lebens bei den öffentlichen Entscheidungsträgern liegen. Jetzt habe ich überhaupt nichts dagegen, dass sich jeder bemüht, seinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Ich möchte nur, ich hoffe niemanden die Illusion nehmen, aber den Glauben daran, dass wir das alles so beurteilen und verbessern können in Eigenregie, dass das wirklich Wirkung zeigt. Das tut es nämlich nicht. Wir sind eine gute Blase. Alle, die da jetzt umeinander gehen und sitzen, meinen es gut. Mit dem Planeten, mit der Umwelt, arbeiten gegen die Klimakatastrophe. Aber ohne Ordnungspolitik bleibt es Makulatur. Ich kann dann im Detail noch Beispiele dazu bringen. Worum es mir aber jetzt geht an dieser Stelle ist, es geht nicht um den Planeten. Es geht nicht ums Klima. Es geht auch nicht um die Umwelt. Es geht um unsere Lebensgrundlagen. Und wenn wir da nicht schleunigst umsteuern, dann geht es uns wie die Saurier. Wir sterben aus. So einfach ist das. dann geht es uns wie die Saurier. Wir sterben aus. So einfach ist das. Es gibt leider noch ein paar Zitate. Ich hätte jetzt gerne die übernächste Folie gezeigt, weil die so gut dazu passen. Aber ich möchte ein bisschen das Grundübel, das sich dann in Werbung ausdrückt, nämlich das Wachstum unseres Wirtschaftssystems, ohne das es angeblich nicht geht, ins Zentrum stellen. Ich habe das selber in meinem Buch Konsumtrottel so geschrieben. Unser Konsumverhalten ist in weiten Bereichen ein Produkt von Marketingstrategen, das Werbepsychologen als unseren eigenen Wunsch in unseren Köpfen etabliert haben. Wir glauben vielleicht, dass wir konsumieren, was wir konsumieren, weil wir es wollen. Und das stimmt vielleicht sogar. Bloß, warum wir es wollen, wissen wir nicht. Und da möchte ich vielleicht einmal ein Beispiel bringen von Werbesuches. Ich habe noch eine Plakatwerbung in Erinnerung. Da habe ich mir gedacht, ich kann es nicht glauben, was da steht. Erstens einmal, es war ein SUV abgebildet. Fast die Hälfte aller Neuzulassungen sind SUVs in Österreich. Vorzugsweise dort, wo man es überhaupt nicht braucht, nämlich in Städten, in Hien. Was unter diesem wunderschönen Auto, da kann man streiten drüber, was schön ist, drunter gestanden ist, war Folgendes. Der alltagstaugliche City-SUV. Und das müssen Sie einmal auf der Zunge zergehen lassen. Also, ein City-SUV, das heißt, ein riesen Viech auf vier Radeln, was ja eigentlich so den Nimbus vermittelt, Panzer, bleibt nie stecken im Schnee. Als alltagstaugliches City-Fahrzeug zu bezeichnen, da gehört schon Mut dazu, würde ich sagen. Statistisch gesehen haben wir zwei, drei Tage Schnee auf den Fahrbahnen von Städten. gesehen haben wir zwei, drei Tage Schnee auf den Fahrbahnen von Städten. Aber die Autos werden größer und größer. Es gibt schon fast keinen mehr ohne Euro-Dountrip. Wozu? Weiß ich nicht. Vielleicht, dass man ein Stückchen höher oben sitzt. Das würde ich noch verstehen. Über die anderen drüber schauen ist ein menschliches Phänomen. Aber ich würde sagen, da genügt ein Vortransit da. Da brauche ich nicht irgendein Wunderauto, was eine Menge Geld kostet und sehr schnell einen Wert verliert. Und was es noch gibt zu sagen, das kommt vom Uninetz. Unser Konsumverhalten trägt immens zum Klimawandel bei. Von politischer Seite sollte festgestellt werden, welche Hindernisse vorliegen und welche Motivationen notwendig sind, um die Einzelperson zu einem kohlenstoffarmen, umweltfreundlichen und damit nachhaltigen Lebensstil hinzubegleiten. So, das hat dem Techniker schon zu lange gedauert. Jetzt haben wir schon die nächste Folie. Freut mich auch sehr, weil da gibt es einen direkten Anschluss an das, was der Kollege von der Volkshilfe vorher erzählt hat, dass das, was sie an Elektrogeräten in die Wiederverwendung gebracht hat, umgerechnet auf Waschmaschinen-Äquivalente 90 Kilometer lang ist. Da ist dargestellt, was in Österreich pro Jahr an Haushaltsgroßgeräten verkauft wird. Also insgesamt werden in Österreich pro Jahr circa 5 Millionen Elektrogeräte verkauft. 1,4 Millionen, nein Entschuldigung, 10 Millionen. 1,4 Millionen davon sind die sogenannten Haushaltsgroßgeräte. Das sind Waschmaschinen, Geschirrspüler, Trockner und Herde. Wenn man die aneinander reiht, kriegt man eine Strecke von 840 Kilometern. Das ist in etwa die Entfernung, Straßenkilometer von Wien nach Straßburg. In einem Winzimarkt, weil er so winzig ist. Wenn Sie das übertragen, und das ist legitim, weil die Konsumgewohnheiten sind in Deutschland fast genauso wie bei uns in Österreich, dann kommen Sie nicht einmal bis Straßburg mit den Haushaltsgroßgeräten, wenn Sie es aneinanderreihen, ohne einen Millimeter Zwischenraum. Nein, da kommen Sie von Hamburg bis Athen. Aber das ist noch nicht alles, weil da kommt jetzt eine zweite Reihe dazu, von Athen bis Hamburg und dann kommt noch eine dritte Reihe dazu, von Hamburg bis Athen. Das wird in Deutschland verkauft an Haushaltsgroßgeräten. Und jetzt müssen Sie sich vorstellen, wie das ausschaut, wenn man das Ganze auf weltweiter Ebene darstellt und das sind nur die Haushaltsgroßgeräte und nur die pro Jahr verkauft werden, nicht in zehn Jahren, so wie lange sie eigentlich halten sollten und nicht tun. Das ist eine unglaubliche Menge und wenn Sie jetzt noch bedenken, dass Sie das 500-fache an Material brauchen, um eine Waschmaschine zu produzieren, dann wissen Sie eigentlich das, was ich meine mit Ressourcenvernichtung. Also es ist unglaublich, was wir an Material verbrauchen, was wir an Emissionen erzeugen, nur um das zu kriegen, was wir zu glauben brauchen. Und zwar, dass man nach der ersten Fehlfunktion eines Elektrogerätes einfach was Neues kauft. Wir haben jetzt viel über Reparieren gehört, aber wissen Sie, wie viel repariert wird in Europa? Nur 25% derer, die ein kaputtes Elektrogerät oder Elektronikgerät zu Hause haben lassen, reparieren. Und jetzt kommt noch etwas dazu. 50% von den 25% sind dann mit der Reparatur unzufrieden. Also das ist ja eigentlich eine Nischenproduktreparatur. Weil die meisten Leute sagen, jetzt drücke ich auf abbumpen, die Waschmaschine pumpt nicht an. Na, da scheiße ich nicht lange umeinander und rufe einen Reparaturbetrieb aus, sondern da kaufe ich mir was Neues, gibt eh schon wieder eine Aktion um 300 Euro für eine Waschmaschine, die lasse ich mir liefern, die alte kommt gleich gratis weg, super und ich kann waschen, ohne dass sich die Wäscheberge türmen. Das ist die gängige Meinung heutzutage bei den Mainstream-Konsumenten. Ich bin froh, dass es Blasen gibt wie unsere. Aber wir müssen immer mitbedenken, und deswegen brauchen wir die Ordnungspolitik, dass die meisten Konsumentinnen und Konsumenten nicht so denken wie wir. Und da liegt der Hund begraben, weil die sind viel, viel, viel, viel mehr. Und wenn es dann noch dazu ein schlechtes Reparaturangebot im Sinne einer schlechten Reparaturinfrastruktur gibt, dann wird es natürlich nicht leichter. Jetzt gibt es in Österreich, und das ist eigentlich von einigen Städten und Bundesländern abgesehen, die das vorher schon probiert haben, in kleinerem Stil den Reparaturbund. Abgesehen, die das vorher schon probiert haben, in kleinerem Stil den Reparaturbonus. Da merkt man erst die Sehnsucht der Leute, da gehören vielleicht auch Mainstream-Konsumentinnen und Konsumenten dazu, ihre Produkte länger nutzen zu können. Weil was wir reingekriegt haben am ersten Tag, wo der Reparaturbonus gezählt hat, das war unglaublich. Vorher zwischen dem Wiener Reparaturbonus und dem österreichischen Reparaturbonus haben wir zehn Monate tote Hose gehabt. Am ersten Tag, nachdem der Reparaturbonus bundesweit in Kraft getreten ist, sind die Leute Schlangen gestanden. Wir haben schon nicht mehr gewusst, wo wir die Geräte hinstellen sollen, weil es so viele waren. Wir haben schon Büros umfunktioniert zu lagern. Und dann ist Folgendes passiert. Wir haben natürlich Leute ausgebildet, weil Reparaturtechniker wachsen nicht am Baum. Man kann in Österreich diese Ausbildung auch gar nicht machen. Das gibt es nicht. Haben wir Leute ausgebildet, beschäftigt und auf einmal war Schluss. Vor kurzem im Juni dieses Jahres. Unsere Umsätze sind von einem Tag am anderen eingebrochen um 80 Prozent. Das muss man sich einmal vorstellen. Und ich kann die Leute nicht kündigen, weil sonst sind sie woanders. Es gibt ja kaum welche, die werden gesucht wie die Stecknadel im Heuhaufen. Was würde ich damit sagen? Es ist schwierig, wenn es keine stabile Reparaturförderung gibt, die Mainstream-Konsumenten bei der Stange zu halten. Weil die denken sich, genauso wie es ein Saturn-Slogan einmal war, Geiz ist geil. Wenn ich jetzt keine Förderung kriege, dann warte ich halt. Komme ich in drei Monaten, ist mir auch egal. Hauptsache, ich kriege die Hälfte gefördert. Und das ist also eine Schnäppchenjägerei eher als das, was es sein sollte, nämlich eine Überzeugungstäterschaft. So, jetzt gehen wir bitte zur nächsten Folie. Da sehen wir harte Zahlen, Daten und Fakten. Und zwar sagt uns diese Folie, dass 52,7 Prozent bei Haushaltsgroßgeräten ihre Emissionen und ihre schlechten Umweltwirkungen in der Produktion und Distribution entstehen lassen. Es sagt uns noch etwas, und das hat sogar die Forscher selbst überrascht, die da drauf gekommen sind, dass 50% der Kohlenstoffemissionen und 90% des Artensterbens durch den Abbau und die Weiterverarbeitung natürlicher Ressourcen entstehen. Und das ist eine schöne Menge, also das ist ein echter Hammer. Allein durch den Abbau natürlicher Ressourcen und deren Weiterverarbeitung haben wir das halbe Problem schon beieinander, was Klimaerhitzung oder sogar Klimakatastrophe genannt wird. Also ein weiterer Versuch Ihnen zu sagen, wir müssen mit unseren Rohstoffen anders umgehen, weil erstens einmal sollten wir die Rohstoffe nicht in dieser verschwenderischen Art nutzen, ist gleich vernichten, weil sonst haben die kommenden Generationen nichts mehr davon und zweitens schaffen wir uns ja tatsächlich ein Problem mit der Erderhitzung, weil die Verarbeitung von diesen Rohstoffen ist riesig klimarelevant. Die nächste Folie bitte. Was dabei rauskommt, wenn wir so weitermachen, wissen wir eh, dieses eineinhalb Grad Ziel, was ursprünglich angestrebt wurde, das wäre nur verbunden gewesen, nur unter Anführungszeichen mit Hitzewellen, Fluten, Türen. Das haben wir schon erlebt, das kennen wir schon. Aber wo wir hinsteuern, ist in Richtung 3,2 Grad und da schaut es dann dramatisch aus. Türen und Hungersnöte bei Milliarden von Menschen, tödliche Hitzewellen und Essensknappheit. Und wenn wir noch nicht einmal das mehr erreichen, über das will ich nicht einmal nachdenken. Über Überschwemmung von küstennahen Städten, wo mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. So, die nächste bitte. Und da zeige ich Ihnen jetzt, dass es nicht notwendig ist. Es wäre doch ganz einfach, wenn wir als europäische Haushalte nur vier Gerätekategorien, die hier abgebildet sind, die Waschmaschinen, der Staubsauger, der Laptop und das Smartphone, ein Jahr länger nutzen, als wir es tun. Das würde eine Einsparung bringen von 4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Und dass man sich etwas vorstellen kann, wie viel ist das eigentlich? Das ist so viel, wenn auf einen Schlag 2 Millionen Autos weniger auf Europas Straßen unterwegs wären. Und ich behaupte, das werden wir da noch zusammenbringen. Wenn ich mir überlege, was da für ein Potenzial drinnen steckt, da geht es jetzt einmal nur um Waschmaschinen, Smartphones, Laptops und Staubsauger. Ja, aber es gibt ja nicht nur bei den Elektrogeräten viel, viel mehr. Es gibt ja neben den Elektrogeräten auch noch Produkte, die ähnliche positive Wirkungen erzeugen würden, wenn wir sie länger nutzen würden. ordnungspolitische Maßnahmen gibt. Was heißt das? Wir müssen die Hersteller zwingen dazu, dass sie ihre Produkte anders designen. Und ich kann Ihnen von dieser Stelle aus sagen, wir sind da schon ziemlich weit, nur man merkt es noch nicht beim Mediamarkt und Co. Wir haben es geschafft, die Industrie, die Hersteller sind von Waschmaschinen und anderen Elektroelektronikgeräten, von der Notwendigkeit der Kreislaufwirtschaft zu überzeugen. Die sind mit mir und anderen Leuten von den NGOs und von der Kommission und von verschiedenen Ministerien an einem Tisch gesessen und haben sich ernsthaft Gedanken gemacht, wie können wir unsere Produkte so verbessern, dass sie erstens langlebiger werden, dass sie reparierbar werden und dass sie das noch können, worüber auch schon die Rede war, dass sie einer Wiederverwendung zugeführt werden können. Beispielsweise jetzt eine 10 Jahre alte Miele, die deswegen auf den Schrottplatz kommt, weil wer in eine andere Wohnung übersiedelt und dort gibt es schon eine. Eine Waschmaschine oder sogar eine Miele-Waschmaschine. Dann kann er doch diese gute Waschmaschine zur Verfügung stellen, die wird einmal überholt, rund erneuert und wird wieder verkauft zum Preis einer Billigwaschmaschine und wird nicht fünf Jahre halten, sondern 15 Jahre. Die hat das Potenzial in sich und wir haben ja die Beweise angetreten, weil wir sind ja unter anderem auch gewesen der größte österreichische Reusebetrieb für Haushaltsgroßgeräte. Also Leute, die jetzt da nicht auf das abfahren, was über die Werbung verkauft wird, nämlich, ich brauche ein Riesen-Bullauge. Es müssen 12 Kilo Trockenwäsche reingehen in die Waschmaschine. Ich habe Sensortasten. Ich habe einen riesen Touchscreen, wo ich alles ablesen kann, was ich einstelle. Folgt dem Spieltrieb interessanterweise mehr von Männern. Und was nämlich auch noch wichtig ist, es muss am Ende des Programms eine Melodie vorgespielt werden. Und alle diese elektronischen Features können hinwerden. Und alle diese elektronischen Features können hinwerden. Und alle diese elektronischen Features bei den Wegwerfwaschmaschinen führen dazu, dass sich eine Reparatur nicht rechnet. Es sei denn, es gibt einen Reparaturbonus, aber den gibt es ja bei uns nur und nirgends sonst einsteigen. Nächste Folie bitte. Es wird dann immer oft argumentiert mit der Energieeffizienz. Wenn wir die Produkte länger nutzen, dann heißt es doch auch, dass diese Energieeffizienzmaßnahmen, die in die neuen Geräte eingebaut wird, dann nicht genutzt werden können. Und das ist einfach wieder ein Marketing-Tool, um nicht zu sagen, ein Riesenblödsinn. Ich kann Ihnen das dann bei der nächsten Folie zeigen. Hier sehen wir einmal eines, dass 52,7% der negativen Umwelteinflüsse im Leben einer Waschmaschine, also auf Basis einer Lebenszyklusanalyse, bei der Produktion und Distribution entstehen. Das ist aus 2006 errechnet von einem Schweizer Institut und dem wurde nie widersprochen seitens der Hersteller oder des Elektrohandels. Also man kann davon ausgehen, dass das stimmt. Nächste Folie bitte. davon ausgeht, dass das stimmt. Nächste Folie, bitte. Jetzt sehen wir, was durch Ökodesign geschafft werden kann und was nicht. Aber die Ergebnisse sind nicht so rasend überraschend, die wir da sehen. Beim Warmwasser und bei der Heizung da bringt Ökodesign schon was. Da kann sich der Durchschnittshaushalt 122 Euro sparen, plus beim Warmwasser nur einmal 119. Aber schauen Sie einmal auf die Waschmaschine, die da steht. Da kann man sich maximal 1,80 Euro sparen. Aber nicht pro Waschgang oder pro Woche oder Monat, sondern pro Jahr. Also das heißt, sie sparen sich überhaupt nichts. Das ist lächerlich. Dass sie aber dadurch, dass sie alle drei Jahre ihre Waschmaschine tauschen, angeblich mit einer besseren Energieeffizienz ausgestattet, vervierfacht ihren ökologischen Fußabdruck fürs Wäschewaschen. Das ist einfach gelogen, erstunken und erlogen. Nächste Folie bitte. Sie sehen da den Unterschied zwischen einer qualitativ hochwertigen, ich glaube das erkennt jeder, die ist links, zu sehen und einer Wegwerfwaschmaschine. Das ist das Modell, das alle drei Jahre austauschen müssen, weil es so gedesignt ist, dass es innerhalb von drei Jahren den ersten gröberen Schaden gibt und das zahlt sich nicht aus, das zu reparieren. und das zahlt sich nicht aus, das zu reparieren. Meistens ist es das Lager in Verbindung mit schlechten Stoßdämpfern, die haben wir vorher im Video gesehen. Da haben Sie eine qualitativ hochwertige, merkt man schon am Bottich, das ist Edelstahl, das ist Plastik. Würde man die jetzt umdrehen können, würden Sie sehen, dass in der Edelstahlversion auch so ein großes Lager drinnen sitzt. Und in der ein Spielzeiglager in der Größe. Und das hat natürlich Folgen, weil wenn der Stoßdämpfer nicht mehr funktioniert und nicht mehr dämpft und die ganze Unwucht beim Anschleudern ins Lager wirkt, ja dann hält das Lager das ein halbes Jahr aus, wenn es gut geht. Und dann ist es hin. Und dann können sie aber das Lager nicht tauschen, weil das Spülzeuglager ist eingepresst in den Kunststoffbotich, solange er noch weich ist, also heiß ist. Das macht die Produktion billiger, aber es wirkt tödlich für die Langlebigkeit dieser Waschmaschinen. Nächste Folie bitte. Wir haben dann eine eigene Norm entwickelt. Mit meinen Technikern sind wir, ich glaube, ein halbes Jahr beieinander gesessen und dann sind wir ins österreichische Normungsinstitut gegangen und haben das entwickelt, was heute Gütezeichen für langlebige, reparaturfreundlich konstruierte Elektrogeräte heißt. Da hat es diese drei Auszeichnungen gegeben für die Geräte, die den Test sehr gut, gut oder ausgezeichnet bestanden haben. bestanden haben. Interessant war, wie wir das angewendet haben auf 28 neue Waschmaschinen, die wir testen sollten im Auftrag eines großen europäischen Konsumentenschutzverbandes. Da sind wir draufgekommen, keine einzige von all den zur Verfügung gestellten Waschmaschinen hat unser Test nach unserer Norm bestanden. Und zwar, weil genau diese drei Dinge nicht erfüllt wurden. Keine Waschmaschinen-Servicedokumentation für unabhängige Reparaturwerkstätten, kein Zugang zur Gerätesoftware für unabhängige Reparaturwerkstätten und nur spärliche Infos zur Nutzungsdauer und Dauer der Ersatzteilverfügbarkeit. Alles das, was 2015 von uns beim Studienergebnis kritisiert wurde, ist inzwischen, und da sieht man auch Erfolge der EU-Ordnungspolitik, ist inzwischen als Verordnung zur Ökodesignrichtlinie festgeschrieben und wird den Herstellern vorgeschrieben. Das heißt, sie müssen für auch unabhängige Reparaturwerkstätten die Service-Dokumentation anbieten, sie müssen den Zugang zur Gerätesoftware anbieten und sie müssen die Dauer der Ersatzteilverfügbarkeit in Zukunft einhalten, mindestens zehn Jahre lang. Und das ist, wenn man weiß, dass wir im Durchschnitt in Österreich schon unter sieben Jahren sind, beim durchschnittlichen Gebrauch von Waschmaschinen, eigentlich schon ein ganz schöner Fortschritt. Natürlich wissen wir aus der Vergangenheit, ich bin da jetzt in Linz, in Oberösterreich gab es einmal eine österreichische Waschmaschinenproduktion. Viele von Ihnen kennen sie noch, nutzen sie vielleicht noch, die Eudora. Ein Wahnsinn. Besser wie Miele. Leider gibt es nur mehr die Babynova und die kleine Euronova, die man aus der Tschechischen Republik jetzt importieren kann, aber man kann sie noch kaufen. Aber die normalen Eudora-Waschmaschinen und dieses technische Wunderwerk Luftikus, der erste Waschtrockner der Welt und der beste, der je erzeugt wurde, kam aus Wöss, wurde dort gebaut. Dass solche Produkte, die so lange halten, nicht jederzeit immer erfolgreich sind am Markt, sieht man am Beispiel Eudora. Aber jetzt wären sie Weltmeister ist, wenn es noch gearbeitet wird, weil mir hat ein Mitglied dieser Normungskommission, bei der ich auch dabei war, gesagt und der ist ein hohes Viech bei Bosch Siemens Hausgeräte. Weißt du, Sepp, wir wissen ja, dass wir so nicht weiter wirtschaften können. weiter wirtschaften können. Aber, wenn wir bessere Materialien verwenden, wenn wir dafür sorgen, dass die Geräte länger halten, wenn wir dafür sorgen, dass sie leichter repariert sind, dann fahren wir uns einen Marktnachteil ein, dass wir zusperren müssen. Das Letzte habe ich ihm nicht ganz geglaubt, aber er hat im Prinzip recht, weil er hat dann weitergesagt, und wenn das jetzt aber für alle gilt, weil inzwischen gibt es diese europäische Normung, dann sind wir mit Feuereifer dabei. Und das ist sozusagen die gute Nachricht, die ich aus der Ordnungspolitik mitteilen kann, weil in die Richtung geht es weiter. Und es geht jetzt nicht mehr nur um Elektrogeräte, es geht in Hinkunft auch um Textilien, um Möbel, um was weiß ich alles. Es müssen alle Produkte, die auf den Markt kommen, länger halten und reparierbar sein. So, das war eigentlich ein schönes Schlusswort, aber ich kann es nicht bleiben lassen, ich zeige Ihnen jetzt, bitte weiterschalten, die Liste, von der ich auch in dem Fernsehbeitrag schon geredet habe. Das heißt, Vorschrift wird jährlich erstellt von einem niederländischen Branchenvertreter für den Elektrohandel. Und wenn Sie sich diese Zahlen anschauen, links der Anschaffungspreis, rechts die durchschnittliche Gebrauchsdauer in Monaten, dann wissen Sie auch, was die großen Einkäufer von den Waschmaschinenproduzenten, die Sie das gefallen lassen, erwarten. Die kaufen nicht nur Millionen von Waschmaschinen, sondern die kaufen auch ein das Ablaufdatum. Wenn Sie jetzt eine Waschmaschine kaufen um 300 Euro, also 299, dann darf die nur 36 Monate halten. Das sind drei Jahre. Und wenn Sie sich das so weiter anschauen bis zur letzten Zeile mit den über 700 Euro, dann kommen Sie darauf, dass die wollen, dass man für 100 Euro Endverkaufspreis ein Jahr funktionierende Waschmaschine kauft. Und die meisten tun das auch, nur wissen sie es gar nicht. Also ich meine jetzt die Konsumentinnen, die denken es ist super, sehr billig. Und warum Konsumtrottel? Weil die nicht in der Lage sind, die Investitionskosten mit der Produktnutzungsdauer zu verknüpfen. Sonst wüssten sie ja, dass die gar nicht billig sind. Wenn ich 20 Jahre saubere Wäsche haben will, kann ich das mit einer Mille haben um 900 Euro. Wenn ich das mit einer Indesit, die bei uns intern nur mehr Indeschit heißt, mache, dann brauchen Sie sieben Stück davon. Und was sind siebenmal 300 Euro? Nicht 800 bis 900 Euro, nein, sondern mehr als das Doppelte. Also was ist an einer Wegwerfwaschmaschine billig? Die nächste Folie bitte. an einer Wegwerfwaschmaschine billig. Die nächste Folie bitte. Mit der möchte ich jetzt eigentlich dann aufhören. Ich hätte noch einige, aber das würde ich Ihnen nicht antun, das wird zu viel und zu lang. Wenn Sie sich anschauen, in welcher Situation wir jetzt sind. Jeder Haushalt hat 10.000 Produkte daheim umeinander liegen. Das wissen wir aus amerikanischen Studien und die gelten auch für Europa. Was die konservativen Wirtschaftswissenschaftler sagen, weil ja die Wachstumskurse abflacht. Was wir jetzt brauchen, ist Konsum, liebe Konsumentinnen und Konsumenten. Kauft, kauft, kauft, dann geht es wieder aufwärts. Denn, ich zitiere den Herrn Leitl, wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es uns allen gut. Und dass das ein Blödsinn ist, glaube ich, wissen inzwischen alle. Und dass das ein Blödsinn ist, glaube ich, wissen inzwischen alle. Was wir brauchen ist, wir müssen aus dem Hamsterrad der materiellen Bedürfnisbefriedigung aussteigen und einsteigen in ein gutes Leben für alle. Vielen Dank, Sepp Eisenriegel. Das war ein großartiger Vortrag von Ihnen. Dankeschön. Danke auch.