I want to be born! I want justice! I want to be wanted! Now! Die Mutanz! Now! End! Now! End! End! Gleich ist Beginnzeit hier auf der Fridays for Future Demonstration in Linz und hinter mir versammeln sich nun immer mehr Demonstrantinnen und Demonstranten. Fast 2000 sollen es werden, habe ich gehört. Und wir werden dann die Leute hier fragen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen und ob sie da noch Hoffnung haben, dass sich etwas ändert. Vielleicht auch, dass diese Demonstration wieder Hoffnung geben kann. Bald soll es schon losgehen und die ersten Aufbauarbeiten laufen schon. Was ist für heute der Plan und wie soll es dann weitergehen? Wen erwartet ihr hier alle? Wir erwarten grundsätzlich extrem viele Leute, vor allem junge Leute, ältere Leute, generell all der Altersklassen, diejenigen, die sich heute hier versammeln am weltweiten Klimasteig, um für längst überfällige Klimaschutzmaßnahmen zu protestieren, um ihren Frust auszulassen und ein endliches Fordern der Politik zu fordern. Ich freue mich schon irrsinnig auf die Demo-Route. Nein! Nein! Und die Science Busters werden uns auch mit ihrem Kabarett-Klimabeitrag beehren. Und es gibt ja noch viele andere Bands. KGW3 ist heute wieder dabei und Amelie gegen Tonorchester, die Marschband. Also sehr viele tolle Leute und sehr viele coole Unterhaltungen. Bei mir ist die grüne Nationalratsabgeordnete Agnes Brammer. Was machen Sie hier auf der Fridays for Future Demonstration in Linz? Ja, natürlich mitdemonstrieren und zeigen, wie wichtig der Klimaschutz ist. Die Klimastreiks sind natürlich immer ein sehr guter Platz, um zu zeigen, dass der Klimaschutz wichtig ist für alle, für die, die etwas verändern wollen und das auch zum Ausdruck bringen wollen. Was können Sie mitnehmen? Hier bei Fridays for Future wird ja auch ganz viele Interessen oder ganz viele Themen präsentiert, die Fridays for Future wichtig sind. Sie werden dann auch später vor dem Landhaus die noch einmal präsentieren. Was können Sie da selbst mitnehmen und vielleicht dann auch weiter vertreten in der Politik? Ich nehme sehr viele Themen immer wieder mit, vor allem die Dringlichkeit, die die Demonstrationen immer wieder zum Ausdruck bringen. Wir arbeiten in der Regierung ja schon seit wir angefangen haben sehr intensiv daran, dass wir den Klimaschutz voranbringen. Wir haben auch schon mit unserer Klimaschutzministerin, der Nora Gewessler, so viel vorangebracht wie in den ganzen letzten Jahrzehnten eigentlich nicht. Aber diese Demonstrationen und vor allem diejenigen, die die vorantreiben, zeigen uns immer wieder, dass wir noch mehr tun müssen, dass wir auch diese Energie mitnehmen müssen und vor allem die Dringlichkeit auch noch besser vermitteln müssen. Wir haben das Wissen da, wir müssen es nur noch umsetzen. Ich bin auf jeden Fall hier, weil ich Hoffnung habe und weil ich daran glaube, dass eine bessere Zukunft möglich ist. Wir müssen nur die politischen Entscheidungsträger dazu drängen, dass sie was tun endlich und dass das System sich ändert. Wir haben gestern Abend einen Termin gehabt mit grünen Gemeinderätinnen hier und ich bin hier geblieben, habe heute noch Interviews gegeben und habe mir extra freigehalten, dass ich zum Klimastreik gehen kann. Ich komme selber aus einer Protestbewegung, ich habe früher sehr viele Demos angemeldet und demonstriert und ich finde es total wichtig, dass sich junge Leute engagieren und ich möchte sie darin bestärken in diesem Engagement. Es ist total wichtig, dass man sich dafür einsetzt und das zivilgesellschaftliche Engagement ist der Schlüssel natürlich, um den Druck weiter hochzuhalten und mehr Leute davon zu überzeugen, dass Klimaschutz das Um und Auf ist. Welche dieser Anliegen von Fridays for Future, die hier auch vertreten werden, welche von denen können auch Sie vertreten und vielleicht weitergeben und da in der Politik damit eben auch eintreten dafür? Also ich habe jetzt nicht alle Schilder gelesen, insofern kann ich nicht sagen, was da alles drauf ist, aber grundsätzlich teilen wir natürlich den allergrößten Teil der Forderungen der Klimabewegung, der Fridays for Future. Und wir arbeiten ja auch in der Bundesregierung genau an der Umsetzung dieser Themen. Wir haben das Klimaticket erledigt, den größten Bahnausbau, den erneuerbaren Ausbau, aber jetzt steht zum Beispiel das Erneuerbare Wärmegesetz an und natürlich das Klimaschutzgesetz, hier auch immer ein großes Thema. All das sind Dinge, für die wir kämpfen, die wir umsetzen wollen. Es ist ein harter Kampf, jeder Zentimeter ist schwierig mit der ÖVP, mit Leuten, die immer noch im alten Denken, im fossilen Denken verhaftet sind. Aber gerade an Tagen wie heute merke ich, hier stehen so viele Leute hinter diesen Zielen und das gibt mir Zuversicht und Energie, auch für meine Arbeit. Wir wissen, dass Landwirtschaft, vor allem die kleine Landwirtschaft, weltweit bedroht ist durch die Agroindustrie und weltweit eigentlich eine von den besten Ernährungssicherheiten bieten kann und auch friedensstiftend ist. Weil wenn einmal das alles in agrarindustrieller Hand ist, hat die Verteilung einfach, das ist unser großes Problem. Und Kleinbauern wie Großbauern, wir sind extrem von den Klimaveränderungen abhängig. Mittlerweile ist es mein vierter Streik und man muss Hoffnung bewahren, weil man kennt es auch von der Geschichte, schon früher haben die Leute demonstriert und so. Und wir wären nicht an dem Punkt, hätten die Leute nicht einfach weitergemacht. Und genauso ist es bei uns so. Jeder findet seine Art zu demonstrieren und so. Und genauso ist es hier und nicht auch hier. Bei mir sind jetzt zwei Studenten, wie sie mir gerade vorher erzählt haben, und die setzen sich als Scientists for Future für unser Klima ein. Was sind eigentlich die Scientists for Future? Die Scientists for Future sind eine Organisation, die einfach versuchen, als Wissenschaftlerinnen auf die Probleme des Klimawandels aufmerksam zu machen und auch die Regierung dazu zu drängen, mehr in diesem, was den Klimawandel betrifft, zu tun. Also ihr habt noch Hoffnung? Hoffnung auf jeden Fall. Es ist ja so, dass uns oft vorgeworfen wird, dass wir solche Panikmacher sind, dass wir Schwarzmaler sind. Leider ist die Faktenlage tatsächlich so, dass es wirklich, wirklich eigentlich ein Argument dafür wäre, diese Panikmache zu betreiben. Aber wir können die Faktenlage nicht ändern. Was wir machen wollen, ist eben den Leuten auch Mut zu geben und zu sagen, eigentlich, wir haben schon viel geschafft, was Klimawandel angeht. Zum Beispiel, wir atmen jetzt gerade eine Luft, die nicht verpestet ist durch Rußpartikel von der Föst, weil sich in dieser Hinsicht schon viel getan hat. Und jetzt stehen wir eben vor dieser großen Aufgabe, dass wir den CO2-Ausstoß irgendwie reduzieren müssen. Und basierend darauf, dass wir schon Erfolge klimawandelbetreffend gemacht haben, können wir auch sagen, okay, das ist eine riesige Mammutaufgabe, die uns da betrifft, aber Hoffnung gibt es immer, weil wir haben schon viel geschafft und es sieht wirklich düster aus, aber wir können die Zukunft trotzdem zum Besseren wenden. Warum glaubt ihr, dass ein bisschen weniger Jugendliche da sind als normal? Das ist mir ein bisschen aufgefallen. Und warum bist du da? Ich bin da, weil ich finde, dass es sehr wichtig ist, dass man sich dafür einsetzt. Und mir fällt auf jeden Fall auf, dass es sehr wenig Oberstufenschüler sind und viel mehr Unterstufenschüler. Warum glaubst du, kann das sein? Glaubst du, die interessiert es mittlerweile nicht mehr so? Jetzt sind schon so viele Jahre, wo die Demos immer sind. Glaubst du, die interessiert es nicht mehr so? Ja, vielleicht waren sie einmal dabei und haben dann das Gefühl, es bringt denen nicht wirklich was. Bei mir ist der Linzer KPÖ Gemeinderat und ich möchte ganz kurz auch von Ihnen wissen, wie schaut es mit Ihnen aus, mit Ihrer Hoffnung für die Zukunft? Sie gehen hier mit bei der Fridays for Future Demonstration. Haben Sie noch Hoffnung, dass das gut wird, unsere Zukunft? Also grundsätzlich, man darf die Hoffnung ja nicht aufgeben. Und insofern macht sowas natürlich Mut, solche Demonstrationen. Und wo man sieht, es sind vor allem junge Menschen, die die Zukunft nicht egal ist und die natürlich eine Änderung wollen. Leider muss man aber dazu sagen, darum sind ja solche Proteste notwendig und sind natürlich andere Formen des Protests auch notwendig, weil die Politik und die Herrschenden überall weltweit, aber auch in Österreich nur nichts gelernt haben oder viel zu wenig gelernt haben und so weitermachen wollen, wie es bis jetzt eigentlich die Ressourcen verschwendet haben. Und wir müssen halt einfach zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Ressourcen, mit der Erde, mit der Energie, mit der Mobilität und, und, und, mit städtischem Raum. Wir bewegen uns ja da gerade in der Stadt. Zu dem müssen wir kommen. Und da ist noch ein weiter, weiter Weg.