Willkommen zurück meine wissbegierigen Kinder. Heute geht es um die österreichische Filmlandschaft. Natürlich, darum sind wir ja hier mit einem starken Fokus auf das Gender. Zwischen 2012 und 2019 wurden aufschlussreiche Zahlen im Rahmen einer vom österreichischen Filminstitut in Auftrag gegebenen Untersuchung erhoben. Zwar wurden nur Langspielfilmproduktionen ab einer Anzahl von 70 Minuten untersucht und auch der binäre Blick auf diesen Sumpf lässt sich auch hier nicht leugnen, aber ein zweiter Blick lohnt sich. Der österreichische Film Gender Report veröffentlicht im November 2021 folgende Ergebnisse. Film ab! Ich habe eine Rassemelone getragen. Ich habe eine Rasse Melone getragen. Ich habe eine Rasse Melone getragen. Ich habe eine Rasse Melone getragen. In den zwischen 2017 und 2019 produzierten Kinofilmen befanden sich rund 38% Frauen und 62% Männer in den einzelnen Stabstellen. In den obersten Stabstellen wie Regie und Drehbuch waren Frauen unterrepräsentiert. In der Produktion finden wir 26% Frauen, in der Regie 33% Frauen und im Drehbuch ebenfalls nur 26% Frauen. In Departments wie Maske und Ausstattung finden wir erwartungsgemäß höhere Frauenanteile vor. Ausstattung finden wir erwartungsgemäß höhere Frauenanteile vor. Von den Filmen mit Kinostart wurde lediglich ein Viertel von weiblichen Teams, sprich wo mehr als die Hälfte der beteiligten Frauen sind, umgesetzt. Insgesamt wurden von 19 Institutionen etwa 170 Millionen Euro an die Kino- und Fernsehfilmproduktion ausgezahlt. Der ORF steuerte rund 280 Millionen Euro bei. Im Kinofilmbereich erhielten Frauen 28 Prozent der Fördersumme. Im TV-Filmbereich waren es nur 18 Prozent. Gesamt betrachtet erhielten Frauen also nur 25%, ein Viertel aller zugesagten Fördermittel. Nicht nur Entwicklung und Produktion werden gefördert, auch die Verbreitung von Filmen. Diese umfasst vor allem die Bewerbung und Teaser- und Trailerproduktion von Filmen. Gesamt wurden 97 Kinostarts mit Mitteln in Gesamthöhe von 3.648.271 Euro gefördert. Davon gingen 88% an Verleiher und 12% an Verleiherinnen. Sprechen wir nun über das daraus resultierende Geschlechterverhältnis auf der Leinwand. Es wurden 159 Filme mit insgesamt 463 Hauptfiguren untersucht. In den weiblich verantworteten Filmen waren etwa 57% der Hauptrollen weiblich. In den männlichen waren es 44%. Klingt doch gut und ausgeglichen. Das Geschlechterverhältnis Offscreen beeinflusst weniger die quantitativen als die qualitativen Verhältnisse. Doch wie können wir die Qualität von Frauenrollen analysieren? Ein Beispiel. Der Bechtel-Wallis-Test ist für viele ein Pendant zum goldenen Schnitt in der Bildkomposition. Der Test gilt für einen Film als bestanden, wenn folgende drei Fragen mit einem Ja beantwortet werden können. Gibt es im Film mindestens zwei Frauenrollen mit Namen? Sprechen sie miteinander? Und unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann. In 84% der weiblichen Filme wurden die Frauenfiguren unabhängig von Männern dargestellt, während diese Abweichungen von unseren lieben alten Geschlechterrollen nur 50% der männlichen Filme aufweisen. Doch wenn man mehr Kriterien als diese drei simplen Fragen und die quantitativen Verhältnisse betrachtet, kristallisiert sich das Bild der durchschnittlichen österreichischen Hauptrolle heraus. Sie ist zwischen 25 und 45 Jahre alt, ist ziemlich sicher hetero, hat sehr wahrscheinlich ein abgeschlossenes Hochschulstudium und ist in der Mittelschicht aufgewachsen, da wo auch der Film stattfindet. Nur 22% aller Hauptrollen haben einen Migrationshintergrund und bei nur 18% handelt es sich um queere Charaktere. Auch kann man etwa 83% aller Figuren dem Christentum zuordnen. zuordnen. Oft ist die weibliche Hauptrolle ein hässliches Entlein, das nach einer winzigen äußerlichen Veränderung zum begehrten Sexobjekt mutiert. Sie befindet sich auf der Suche nach sich selbst und trifft dabei auf die Liebe ihres Lebens einen Mann. Anfangs hassen sie sich, denn sie redet und höggelt ihm zu viel. Doch schon bald taucht der Entglänzen der Rüstung aus dem Nichts auf und vollbringt eine Heldentat, die das Fräulein vor dem Tod oder der bösen Hexe oder der neidischen Stiefmutter bewahrt. Und natürlich darf er sich als Belohnung und mit gewaltigen Wirkungen ihrem süßen jungfräulichen Blut bedienen. Und nicht selten kämpft sie im tiefsten Dschungel oder in den unendlichen Weiten des Weltalls als einzige Frau umzingelt von Männern, am besten halbnackt für die Bewegungsfreiheit und ist dabei immer perfekt geschminkt und Babypogatrassiert. Doch, so freigiebig sie sich auch präsentiert, Sex gibt es nur im BH. Die durchschnittlichste aller Durchschnittsfrauenrollen ist weiß, jung, sexy und tot. In 60 österreichischen Spielfilmen mit Kinostart gab es 132 Vorkommnisse sexualisierter Gewalt. Genauer gesagt, es gibt durchschnittlich vier Gewaltakte pro Film. Genauer gesagt, es gibt durchschnittlich vier Gewaltakte pro Film. 67% sind sexualisierte Mikroaggressionen, 13% sexuelle Belästigungen, 13 weitere Prozent sexualisierte Übergriffe und 8% Vergewaltigungen. Gängige Opfer-Täter-Narrative sorgen für folgendes Szenario, das sich nur wenig von der Realität unterscheidet. 81% der Täterinnen sind Männer. 77% der Opfer sind Frauen. Ich sehe tote Menschen. Denn wie die zweite Welle der MeToo-Debatte im österreichischen Film zeigt, handelt es sich hierbei um eine strukturelle Problematik vor und hinter der Kamera. Ein gesamtgesellschaftliches Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern sorgt für Sexismus und Machtmissbrauch in fast allen Bereichen der Wirklichkeit, filmisch und außerfilmisch. Generierende Darstellungen von Rollenbildern und Klischees in Filmen die gesellschaftlichen Verhältnisse der Realität oder sind Filme lediglich eine Abbildung unserer Wirklichkeit? Was war zuerst da, die Henne oder das Ei?