Gescheit, aber einfach. Aber einfach gescheit. Simple Smart Buildings, ein Konzept, wo wir versuchen, das Geheimnis der guten alten Gebäude zu ergründen und es wieder neu zu verwenden. Und ein Aspekt davon sind Bindemittel. Und wir haben einen Kalkofen wieder instand gesetzt. Die Idee ist, das Bindemittel Kalk mit all seinen interessanten und positiven Eigenschaften wieder in die Gebäude zu bringen. Und das ist eine dieser Simple Smart Technologien, welche wir im Rahmen von sechs Workshops im Jahr 2023 und 2024 im Kulturhauptstadtprojekt Simple Smart Buildings vertreten. im Kulturhauptstadtprojekt Simple Smart Buildings vertreten. Ich bin der Karl Stingl, ich bin gelernter Bauingenieur und Geologe und beschäftige mich schon seit meines Lebens mit historischen, traditionellen Baustoffen. Und das heißt eben Keug, Ziegel, Putz und Mörtel in ihren traditionellen Verwendungsweisen im traditionellen Baugewerbe? Ich bin der Hannes Weisenbach und ich habe mich spezialisiert auf Kalk und mache eben diesen Kalkbrände und allgemein Seminare für Kalktechnik für das Denkmalamt im Normalfall, aber in dem Fall eben in Kooperation mit dem Simple Smart Building hier in Gössl und recht spannend, dass wir uns den Ofen wieder in Stand setzen haben dürfen und jetzt schauen wir mal, wie er bringt. Hannes, das letzte Mal haben wir uns im Kalkstandbuch getroffen, wo wir gemeinsam noch die Steine ausgesucht haben, fürs Squibsetzen, wo wir ein bisschen durchgesucht haben, dass wir ein gescheites Material haben. Und die Seite habe ich nicht mehr gesehen. Und soviel ich gesehen habe, hast du ein schönes Gewölb in den Kalkofen gesetzt. Naja, alleine habe ich nicht gesetzt. Aber das hat relativ gut funktioniert, muss ich sagen, mit den Leuten auch. Und wir waren eigentlich einen Tag früher fertig mit dem Gewölb, als wir geplant hatten. Das darf man gar nicht erzählen. Ich habe aber reingeschaut, das Gewölb ist super gesetzt und deswegen ist eigentlich auch überraschenderweise ein Tag früher angeheizt worden. Es schaut eh nichts, weil wir den Ofen einfach noch nicht kennen und noch nicht wissen, wie der wirklich funktioniert, weil jeder Ofen natürlich anders ist. Und da schadet es nichts, wenn man ein bisschen Zeit hat zwischendurch und dass man einfach früher anfangen kann. Ich habe auch gesehen, du hast recht vorsichtig angeheizt. Also mit Vorsicht und schön langsam den Ofen hochheizen. Ja, logisch, weil nämlich die Steine haben natürlich 20% Wasser. Und wenn ich da zu schnell hochharze, dann würde es die Steine zerreißen. Und damit das eben nicht passiert, haben wir ganz vorsichtig von gestern auf heute gekratzt. Und jetzt sind wir eigentlich schon so weit, dass wir die Temperatur geben können. Also ich erkläre es den Leuten immer so, dass man keine Kastanie in die Mikrowelle legen soll. Und dann auftragen, da freut man sich ja nicht und das ist das ähnliche wenn ihr den kauf zu schnell hoch hat ja dann platzt man natürlich die stahl und wenn ihr gewalt ist es nicht angenehm wenn man da stahl im club platzt und wie schätzt du jetzt ein, wie lange wird es dauern bei der Größe des Ofens, dass da mal ein Kalkstein durchbrennt ist? Also grundsätzlich ist es so, dass man, wenn man auf der Entsäuerungstemperatur ist, das heißt 1000 Grad in der Steinfüllung circa, knapp drunter, dann rechnen wir 72 Stunden bei diesen Steingrößen. Ich hoffe, dass wir heute Abend auf der Entsäuerungstemperatur sind. Dann werden wir sicherheitshalber bis Montagabend fertig sein. Holz ist da, habe ich gesehen, in ausreichenden Mengen, glaube ich. Aber das glaubt man ja auch nicht, dass man da eine anständige Menge an Holz verbraucht für das Kalkbrennen. man ja nicht, dass man da eine anständige Menge an Holz verbraucht für das Kalkbrennen? Ja, also prinzipiell rechnet man immer die dreifache Menge vom Stein. Das heißt, wir haben 8 Kubikmeter Stein drinnen. Also rechnen wir mit 24 Kubik. Das heißt, da haben wir jetzt einmal 24 Kubik liegen. Schauen wir mal, wie weit wir kommen. Auf Abruf kann ich jederzeit noch dazu kommen. Und was ist dann eigentlich noch geplant, wenn der Kalk durchbrennt ist? Dann kommt es ja mal zum Ausleeren, das ist ja auch noch eine Sache. Und den Kalk auszuholen, das wird ja auch noch eine spaßige, lustige Angelegenheit, glaube ich. Na ja, zuerst müssen wir den Ofen abkühlen lassen. Ca. 10 Tage werden wir ihn abkühlen lassen, bevor wir ihn überhaupt noch abkühlen lassen. Da ist ja noch Hitze drin, weil der ist ja auf 1000 Grad erhitzt. Dann werden wir eben den Kalkstein rausholen und wir werden ihn in dem Fall luftig verpacken, weil wir den erst im Vorjahr einsetzen werden. Nächstes Jahr dann beim Seminar, das wir machen beim, was ist das, der alte Stadel? Ich glaube, der alte Stadel, die kaiserlichen Stallungen im Mai, da haben wir ja geplant, dass wir den Kalkar einsetzen. Ja, wir werden einsetzen und löschen und einsetzen. Aber jetzt sagen wir mal, ich bin immer vorsichtig, wir sind noch nicht fertig. Und ich hoffe, dass das Material gut wird. Ich habe ein gutes Gefühl dafür, aber wir sind noch nicht fertig. Ich rede gerne über Dinge, wenn sie dann wirklich sind. Das ist auch etwas, was du gerade gesagt hast, dass das Material gut wird. Was ist eigentlich ein guter Kalk? Die Leute fragen mich immer, wird ein guter Kalk, wird ein guter Kalk. Was ist denn das eigentlich, ein guter Kalk, wird ein guter Kalk. Was ist denn das jetzt eigentlich, ein guter Kalk? Ein guter Kalk ist, wenn er im Normalfall mit geringerer Temperatur gebrannt ist. Der ist sehr reaktiv und wird als Bindemittel dann sehr fein. Das heißt, ich kann viel mehr Füllstoff binden damit. Es wird sehr um einiges haltbarer sein als für das was ich im Normalfall kriege. Wie gesagt, wenn er optimal gebrannt ist und dann natürlich noch auch optimal gelöscht. Und das nutzt immer noch nichts, wenn er nicht optimal verarbeitet wird. Gut wird der Kalk erst über mehrere Schritte. Ich sage immer, das nennt sich dann der sogenannte Weichbrand. Also dass der Niedere die Temperatur ist, die ich brauche fürs Brennen. Dann habe ich einen guten Kalk, das ist ein Weichbrand und der löscht dann auch viel freudiger. Und wenn ich dann noch einen guten Handwerker habe, dann wird es ein schöner Mörtel. Wobei wir jetzt ja beim Thema Mörtel sind, weil diese ganze Sache hier, dieses Kalkbrennen, das geht ja darum, dass ich eine gute Farbe und einen guten Mörtel kriege. Und ein klassischer Kalkmörtel besteht halt nur aus Sand und Wasser und dem Kalk. Das sind die drei wichtigen Dinge. Aber dem müssen passen. Genau und es ist halt so, dass bei diesen traditionellen Techniken einfach in der ganzen Kette immer ein Wissen da sein muss, ein Können da sein muss. Das ist eben, ich muss wissen wie ich den Ofen baue, ich muss wissen wie ich den brenne, ich muss wissen wie ich den lösch, ich muss wissen wie ich den verarbeite und dann habe ich eine Qualität, wo unsere Gebäude dann auch Jahrhunderte halten. Und reparierbar sein. Das ist ja der Sinn und Zweck in dieser Kulturhauptstadt-Veranstaltung, dass man den Leuten diese Kette zeigt, wie das eigentlich ist von der Herstellung des Materials über die Verarbeitung des Materials und zur handwerklichen Verarbeitung und bis zum Putz, dass die Leute die Kette verstehen. Das ist ja auch im Großen und Ganzen ein Baustoff, der CO2-neutral ist, der natürlich ist, der aus der Region kommt. Und da hat man dann sozusagen eine geschlossene Kette von der Produktion des Materials bis hin zum Staudel, mit dem wir wieder reparieren werden, dass er wieder eine Zeit hält, der Stadel. Ja, und das ist einfach ein Thema der Nachhaltigkeit, wenn ich mir überlege, dass der Stadel von da ist, dass das Holz von da ist, dass da gearbeitet wird, dass die Weitschöpfung auch da bleibt und im Endeffekt reicht es für den nächsten Bauern, dass er mit der Schiffkörner herfährt und den Kalk sich holt und dann sein Material hat. Das muss man sich auch einmal in Zeiten wie diesen überlegen, wie gut da die Wege sind und wie gut die Ketten sind. Dass man wirklich in der Region diese Dinge auch wieder mitnehmen kann und vielleicht das eine oder andere Mal darüber nachdenken kann und das auch wieder mal nutzen. Warum immer mein Haus nicht selber ausweisen oder mein Stall nicht selber ausweisen und meine Küche nicht selber ausweisen, weil das ist ja eine Sache, was man beim Kalk sagen muss, historisch gesehen hat es ja nicht viel gegeben zum Desinfizieren und wenn ich eine saubere Wohnung, einen sauberen Stall haben will, dann habe ich ausgeweist und da ist nur Kalk und Sand und Wasser drinnen und da freut sich auch der Schimmel nicht, weil im modernen Putzen, da hat man so viele Zusatzstoffe, die organischer Herkunft sind und das ist natürlich sehr leicht, dass der Schimmel dann da angreift, weil der will ja auch was zum Essen haben im Großen und Ganzen und gleichzeitig hat der Kalk den hohen pH-Wert und keine organischen Zusatzstoffe. Damit habe ich ein sauberes Desinfektionsmaterial gleichzeitig mit meinem Anstrich. Es ergabt oft nicht, dass man alles mit dem Kalk macht. Die haben wir im Stall ausgekalkt, genauso wie sie ihre Eier eingelegt haben, damit sie haltbar sind im Nes-Kalk-Wasser. Kannst du dich erinnern, in Istrien, die alte Frau hat dir gesagt, du hast einen Stamm in der Früh, dann hast du Kasotbrennen. Das ist vielleicht nur eine Symptombehandlung. Aber es funktioniert auch. Und das wissen die meisten Leute auch nicht, dass der weiße Kalkanstrich ein Synonym für sauber praktisch ist. Das heißt, wenn gekalkt worden ist, wenn die Speise ausgekalkt worden ist, die Küche ausgekalkt worden ist, dann hat man sich sicher erkennt, es ist sauber, da sind keine Bakterien, da ist kein Schimmel und ich kann meine Lebensmittel problemlos loben. Auch diese Sachen muss man in dieser Zeit berechnen, dass es jetzt nicht nur mehrere Dinge hat, nicht nur den natürlichen Anstrich, regionale Produkte, keine chemischen Zusatzstoffe. Ich habe gleichzeitig auch eine Desinfektionswirkung und habe wirklich etwas Schimmelresistentes. Ich meine, das ist einfach eines der wichtigsten Kulturmaterialien, die wir noch bevor haben. Und das versuchen wir natürlich auch die Leute vor dem Ofen beizubringen. Das ist etwas, was wir machen, was wir natürlich auch machen müssen. Wenn so etwas als Veranstaltung gemacht wird, da kommen viele Leute vorbei und denen kann man das wieder erklären. Und wenn man denen das wieder erklärt, dann sagen die ja, mein Vater oder mein Großvater, eigentlich hat er das ja so gemacht und eigentlich war das ja gar nicht aufwendig. Ich muss nur ein bisschen was über das Material wissen, ich muss einen guten Handwerker haben und dann funktioniert das. Und da kommt man mit den Leuten am Ofen eigentlich gut ins Gespräch und dann sehen die eigentlich auch, wie gut so eine regionale Kette ist und wie gut das ist, wenn man das in eine Region einbetten kann. Ja, aber zu dem muss ich jetzt nachlegen, sonst gibt es gar keinen Kurs. Sonst gibt es gar keinen Kurs, das kommt auch noch dazu. Das Traurige an der Sache ist immer, wir sagen, wir brennen da vier Tage, vier Nächte. Und das heißt Feuer vier Tage und vier Nächte. Und in dem Brennraum muss es vier Tage und vier Nächte 1000 Grad haben, auch um Mitternacht und auch um sechs in der Früh. Und dazu auf zum Nachlegen!