Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Willkommen zu dieser Ausgabe von Klima und Du. Marina Wetzelmeier begrüßt Sie aus dem Studio von Radio Froh in Linz. Heute geht es um das Thema Windkraft in Oberösterreich. Ein Thema, das ja durchaus kontrovers diskutiert wird. Aktuell stehen in Oberösterreich 31 Windkraftwerke und die versorgen ungefähr 28.000 Haushalte mit Windstrom. Oberösterreich ist damit im Bundesländervergleich eher im Schlusslicht, im Bereich des Schlusslichts. Zu Beginn der Windkraft in Österreich war Oberösterreich allerdings noch Vorreiter. 1996 wurde der erste größere Windkraftstandort Österreichs in Oberösterreich errichtet und zwar in Eberschwang im Innviertel. In Oberösterreich wird sich der Strombedarf laut Prognosen bis 2040 verdoppeln. Dennoch läuft der Ausbau von Windkraftanlagen sehr schleppend voran, wenn man so sagen mag. Vor allem scheitert es am mangelnden politischen Konsens. Wir werden in der Sendung ein bisschen näher auf die Rahmenbedingungen eingehen. Kurz zusammengefasst, die Koalition von ÖVP und FPÖ lehnt einen Ausbau der Windkraft ab. Die Grünen sagen hingegen, dass eine Energiewende nur mit Windkraft möglich sei. In den Argumentationen der beiden Positionen wird immer wieder Naturschutz und erneuerbare Energie gegeneinander ausgespielt. Warum ist Windkraft so ein kontroverses Thema? Was steckt hinter Windkraft? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Und wie schaut es tatsächlich mit dem Naturschutz aus? Das sind Fragen, die ich mit VertreterInnen der Interessensgemeinschaft Windkraft heute diskutieren möchte. Ich begrüße dazu Katharina Semmelmeier. Hallo. Hallo. Und Martin Jaksch-Fliegenschnee. Hallo. Ein herzliches Grüß Gott. Ja, Oberösterreich ist ein spezielles Pflaster. Ich möchte nur ganz kurz generell über die Interessensgemeinschaft Windkraft sprechen. Also, was sind die Anliegen der IG Windkraft und warum setzen Sie sich für Windkraft ein, Frau Semmelmeier. Sie kommen ja auch aus dem Bereich Naturschutz. Sie haben auch an der BOKU studiert und gearbeitet. Was ist Ihr Anliegen in Bezug auf die Windkraft? Ja, Sie haben ja schon erwähnt, dass ich eigentlich eher aus dem Naturschutzbereich komme. Deshalb auch mein Aufgabenfeld bei der IG Windkraft der Naturschutz. war auch mein Aufgabenfeld bei der IG Windkraft der Naturschutz. Und mein Anliegen oder mein Wunsch, bei der IG Windkraft zu arbeiten, war eigentlich der Gestalt, dass ich glaube, dass es sehr wichtig ist, sowohl die Biodiversitätskrise als auch die Klimakrise, die Energiekrise gemeinsam zu betrachten, weil nur gemeinsam Lösungen möglich sein werden. Und ja, ich habe in der Möglichkeit im Naturschutzbereich, aber in der Gewinnkraft zu arbeiten, die Option gesehen, dass sich da etwas bewirken kann, dass sich da etwas voranbringen kann. Und das war eigentlich meine Motivation, in der IG Windkraft zu starten, zu arbeiten. Herr Jaksch-Fliegenschnee, was ist denn die Aufgabe der IG Windkraft? Können Sie ein paar Sätze dazu sagen, was denn die IG Windkraft ist? Ja, die IG Windkraft versucht, die Rahmenbedingungen in Österreich mitzugestalten, damit der Ausbau der Windenergie auch gelingen kann. Wenn Sie sich anschauen, wie die Klimakrise bekämpft werden kann, wie wir die Energiewende überhaupt schaffen, da ist der Ausbau der Windenergie ein zentrales Element. Und da brauchen wir sehr viele Windräder in Österreich, damit das gelingen kann. Und da brauchen wir auch Änderungen im rechtlichen Rahmen. Und da versuchen wir, unsere Expertise und unser Wissen hier einzubringen. Windkraft gilt eben als eine der Quellen für erneuerbare und saubere Energie. Was ist es denn, was Windräder oder Windkraft so sauber macht? Naja, die Windenergie ist eine der saubersten Stromerzeugungstechnologien, die wir derzeit haben. Wir nützen die Bewegung des Windes und treiben das Windrad an und durch die Drehbewegung wird Strom erzeugt. Ich habe bei der Windenergie sehr wenig Fläche, die ich nutzen muss, damit das Windrad steht. Ich kann rundherum 99 Prozent des Windparks nach wie vor land- oder forstwirtschaftlich nützen. Und ich kann das Windrad, wenn es am Ende der Lebenszeit angelangt ist, auch rückstandslos wieder abbauen. Also hier habe ich sehr viele Vorteile der Windenergie. Ich muss aber auch dazu sagen, die Energiewende kann nicht allein auf der Windenergie aufgebaut werden. Da braucht es eben den erneuerbaren Verbund, wo eben alle Erneuerbaren von der Sonnenenergie, der Biomasse, der Wasserkraft, der Windenergie und der Geothermie hier zusammenarbeiten müssen, dass wir die Energiewende wirklich schaffen. Welche Voraussetzungen braucht es denn jetzt einmal von technischer Seite oder von landschaftlicher Seite für Windkraft? Also man hört ja immer wieder, dass ja Oberösterreich oder Österreich ja gar nicht so gut für Windkraft geeignet ist. Stimmen Sie dazu? Naja, wenn man sich die Zahlen anschaut, derzeit ist es so, dass 11 Prozent des gesamten österreichischen Stromverbrauchs durch Windräder erzeugt wird. Also das ist schon eine ziemlich große Menge. Und wir haben in Österreich erst ganz wenig des Potenzials genützt. Also ich habe in Österreich ein sehr hohes Potenzial. Ich habe in Österreich auch Standorte, die ganz gut mit den Standorten an der Nordseeküste mithalten können, also wirklich sehr gute Standorte. Gerade für ein kontinentales Land ist das sehr herzeigbar. Wenn man sich das Potenzial anschaut, ich kann auf zwei Prozent der österreichischen Landesfläche 83 Terawattstunden Strom erzeugen. Das ist so viel oder mehr, als wir derzeit überhaupt gesamten Stromverbrauch haben. Also da habe ich noch sehr viel Luft nach oben. Derzeit erzeugen wir nicht einmal ein Zettel dieser Strommenge durch die Windenergie. Und wie viele Windräder bräuchte man für diese Menge? Welches Potenzial gibt es da insgesamt? Ja, das hängt natürlich davon ab, wie groß die Windräder sind und wie leistungsstark, aber wenn man davon ausgeht, dass es 5.500 Windräder sind, dann wäre das die Menge, um mehr Strom zu erzeugen, als wir derzeit verbrauchen. Das ist auch in einer ähnlichen Größenordnung notwendig, weil wir ja sehr viele fossile Energien ersetzen müssen. Wir haben ja derzeit in Österreich erst ein Drittel der bis einer Verdreifachung der Stromerzeugung, die wir brauchen, um wirklich die Energiewende zu schaffen. Schauen wir uns vielleicht die rechtlichen Rahmenbedingungen auch an. Sie haben auch gesagt, Herr Jaksch, Fliegenschnee, man braucht gar nicht so viel Fläche und in Österreich gibt es durchaus Potenzial eben für die Windkraft. Jetzt ist es ja auch so, dass in Bundesländern ja jeweils das unterschiedlich gehandhabt wird. Es gibt in Oberösterreich zum Beispiel diesen Windkraft-Masterplan, der ist 2011 beschlossen von der schwarz-blauen Landesregierung. beschlossen von der schwarz-blauen Landesregierung und da gibt es Vorrangzonen und Ausschlusszonen für Windkraft, wobei die Vorrangzonen einen sehr kleinen Teil der Fläche ausmachen. Die Ausschlusszonen sind eigentlich dominierend. In anderen Bundesländern ist das aber wieder anders und dann gibt es ja auch noch ein Bundesgesetz. Also wo liegen da die Kompetenzen? Wie wird entschieden, wo welche Windräder aufgestellt werden können? Also gerade bei dem Ausbau der Neubahnenergien sind zu einem überwiegenden Anteil die Länder gefordert. Ich habe das Energierecht, ich habe die Raumplanung, ich habe den Naturschutzbereich, den ich für die Genehmigung eines Windkraftwerkes brauche. Und alle drei Kompetenzbereiche liegen in der Hand der Länder. Das, was Sie angesprochen haben mit der Bundesebene, ich habe auf Bundesebene ein Fördergesetz, das jetzt Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz heißt, das aber eigentlich auch in Länderkompetenz liegt und man sich nur entschlossen hat, dass zumindest das Fördergesetz in allen neuen Bundesländern gleich sein soll und man daher das im Nationalrat auf Bundesebene mit zwei Drittel Mehrheit auf Verfassungsgesetz-Ebene bestimmt. Aber eigentlich sind alle Gesetzesmaterien, die für den Ausbau der Neubahn wichtig sind, auf Landesebene. Darum habe ich in Österreich neun verschiedene Landesgesetze und neun verschiedene Situationen, wie das möglich ist oder eben nicht. Und wenn ich mir Oberösterreich anschaue und den Windmasterplan, dann habe ich hier ein Beispiel, wie man auch politisch verhindern kann, dass der Windkraftausbau möglich wird. Weil wenn Sie sich diese Karte anschauen, die der Umweltanwalt zuletzt in seiner Pressekonferenz vorgestellt hat, die ja nur mehr als Ausschlusszone mehr oder weniger sich darstellt. Ein Bundesland, das komplett Ausschlusszone ist, kann natürlich dann auch keine Windenergie ausbauen. Ja, und tatsächlich gibt es auch politische Parteien oder Entscheidungsträger, allen voran die FPÖ, die auch gesagt haben, sie werden das auch oder persönlich verhindern, dass die Windkraft ausgebaut ist oder sich dagegen stellen, da ist die Position ganz klar. Und auf der anderen Seite eben die Grünen, wo die Position auch wenig überraschend ist, die ja sehr stark für den Ausbau von Windkraft sind. Da gab es eine Kampagne, wo man 100 Windräder für Oberösterreich verlangt hat oder gefordert hat. Kommen wir zu einem Thema, das am meisten diskutiert wird. Sie haben auch den Umweltanwalt Donath erwähnt. Frau Semmelmeier, es wird immer wieder darüber gesprochen, dass in Bezug auf den Artenschutz, Naturschutz, Windräder einfach eine Gefährdung sind. Jetzt kommen Sie aus dem Naturschutz. Was sagen Sie denn zu diesem Argument? Jetzt kommen Sie aus dem Naturschutz. Was sagen Sie denn zu diesem Argument? Es stimmt sicher, dass vor allem Vögel und Fledermäuse potenziell an Windrädern zu Tode kommen können. Und das war bis zu einem gewissen Grad auch einige Zeit nicht bekannt, weil gerade Fledermäuse sehr heimliche Tiere sind, von denen man generell sehr wenig weiß und wo man dann auch lange Zeit nicht genau gewusst hat, was wirklich Sache ist, ob die von Windrädern angelockt werden oder warum sie überhaupt in die Nähe kommen. Aber seitdem ist schon sehr viel Zeit verflossen, man hat sehr viel geforscht und man weiß mittlerweile sehr gut, wie man verschiedene Arten schützen kann und wie deshalb der Windkraftausbau und der Artenschutz auch nebeneinander und miteinander funktionieren können. Es ist so, dass man bei Fledermäusen zum Beispiel herausgefunden hat, die fliegen vor allem dann, wenn es relativ warm ist, Also es muss je nach Art 6-7 Grad plus haben oder mehr und bei Niederschlag gibt es kaum oder eigentlich keine Aktivität und ebenso fliegen sie hauptsächlich, wenn kaum oder gar kein Wind weht. Und wenn diese drei Aspekte zusammenfallen und dann auch noch die Zeit ist, wo Fledermäuse fliegen, das ist auch wieder artspezifisch, wir haben jetzt im September zum Beispiel relativ hohes Fledermausaufkommen, weil da abends jäger Zug ist, dann weiß man, dass man da, wenn man da in der Nacht oder manchmal reicht es sogar schon in der Dämmerung, ein Windrad abstellt oder zumindest aus dem Wind nimmt, dass damit die Gefahr für die Fledermäuse gebannt ist. Also es ist tatsächlich so, dass man das sehr viel mit wenig Aufwand machen kann. Weil wie schon gesagt, sie fliegen nur bei wenig Wind. Das heißt, da ist auch die Ertragseinbuße nicht in einem eklatanten Maß. Zusätzlich fliegen Fledermäuse eher nur in der warmen Jahreszeit und die meiste Linienenergie wird produziert im Winter. Also das ist teilweise sicher eine aufgebauschte Diskussion, die mittlerweile in dem Ausmaß sicher nicht mehr gerechtfertigt ist. Und der zweite Aspekt, der da sehr oft genannt wird, sind Vögel. Sie haben es ja auch erwähnt. Da muss man, glaube ich, sehr stark differenzieren. Es gibt Arten, die sind überhaupt nicht betroffen. Es gibt Arten, bei denen kann es sehr wohl vorkommen, dass sie in Windrädern fliegen und mit Windrädern kollidieren. Und da werden sehr gerne die großen Greifvögel genannt. Und da werden sehr gerne die großen Greifvögel genannt. Und nachdem die rechtliche Situation so ist, dass es einen Individuenschutz gibt, reicht es nicht, dass wir gute Populationen haben, trotz Windenergie auch in den östlichen Bundesländern, sondern es geht eben um diesen Individuenschutz. Deshalb gibt es bei diesen Planungen im Vorfeld genaue Erhebungen, welche Arten vorkommen, ob sogenannte windkraftgefährdende Arten, kollisionsgefährdende Arten in der Nähe brüten, wo man einen Windpark errichten möchte. Und dann muss man auch schauen, wo finden die Narben. Was ein Vogel braucht, jetzt sehr heruntergebrochen, ist ein Ort, wo er sich hier zurückziehen kann, wo er nistet, wo er reproduziert und ein Ort, wo er sein Futter findet. Und die höchste Aktivität findet zwischen diesen beiden Orten statt, zwischen dem Brutplatz und dem Futterplatz. Und da ist es so, dass wenn ein Windpark geplant wird, darauf geschaut wird, ob da ein Konflikt entstehen kann, weil ja zum Beispiel genau dazwischen, zwischen diesem Brutplatz und dem Futterplatz liegt, der Windpark geplant wird. Und entsprechend kann man dann adaptieren, kann man mit Ausgleichsflächen arbeiten, das heißt Futterplätze abseits des Windparks errichten. Also da gibt es auch Möglichkeiten. Und was man auch mittlerweile sehr gut weiß, sehr viele Vögel können ausweichen, wirklich gut ausweichen. Es gibt eine Studie aus Deutschland, die erst kürzlich herausgegeben worden ist, wo von 98 Prozent Ausweichverhalten beim Rotmilan ausgegangen wird. Und das passiert oft in ganz knappen, kleinen Distanzen. Also er ist schon fast im Windrad drin und dann weicht er doch noch aus. Also er ist schon fast im Windrad drin und dann wäre ich da doch noch aus. Weil die Vögel das relativ gut können, wenn sie mit Windkraft bereits konfrontiert worden sind, wenn sie Windkraftanlagen kennen. Anders ist das, oder gefährdeter sind da die Jungvögel, die einfach vielleicht noch gar nicht so gut fliegen können und die den Windpark noch nicht kennengelernt haben. noch keine, ja, den Windpark noch nicht kennengelernt haben. Und deshalb ist es, ist eben da auch eine gewisse Tendenz, dass man Abstände definiert, was in Österreich und auch in Oberösterreich kürzlich neu definiert worden ist, teilweise diese Abstände, um eben Horstplätze zu schützen, damit die Jungen, wenn sie ausfliegen, die Chance haben, zuerst gut fliegen zu lernen, bevor sie den ersten Windpark begegnen. Ja, gerade bei Vögeln habe ich mich ja auch an die Frage gestellt, weil ja ein Windrad ist ja relativ groß, es bewegt sich, es gibt ja auch Schall von sich. Und ich denke mir, wie oft passiert es da wirklich, dass ein Tier hineinfliegt? Weil gerade wenn etwas vielleicht unbekannt ist, dann weichen Tiere doch tendenziell aus. Oder gehe ich da mit meiner Annahme falsch? Gehe ich da mit meiner Annahme falsch? Also wie viele Kollisionsopfer es wirklich gibt, das herauszufinden, ist extrem schwierig und zeitaufwendig, weil es so selten passiert einerseits, dass man oft jahrelang aufnehmen muss, damit man wirklich eine Kollision von einem Rotmilan zum Beispiel feststellen kann. feststellen kann. Andererseits, wenn ein Vogel kollidiert und stirbt und am Boden landet, kann es passieren, dass er zum Beispiel durch Prädatoren bereits weggeschleppt worden ist, bevor man überhaupt kontrollieren kann. Also das ist gemacht worden, das wird auch gemacht, entweder mit menschlichen Suchern oder sogar auch mit Hunden. Das ist auch geländeabhängig schwierig, wenn da hohes Gras zum Beispiel ist oder Gebüsch, dann findet man kleine Arten kaum. Aber tatsächlich, wie schon gesagt, es gibt großes Ausweichverhalten, vor allem bei den meisten Flügen. Was eventuell eine Gefahr sein kann, ist bei Greifvögeln, wenn sie auf Nahrungssuche sind, sind sie nach unten fokussiert. Dann sehen sie nicht, was direkt vor ihnen ist. Und dann, wenn ihnen ein Windpark unbekannt ist, dann kann es passieren, dass sie kollidieren. Ansonsten würden sie ausweichen. Ich würde gerne noch ein Beispiel einbringen, weil wir in Österreich ja die Situation hatten, dass im Jahr 2000 weder Seeadler noch Kaiseradler in Österreich mehr gebrütet haben. Also beide Vögel waren eigentlich ausgestorben in Österreich. Das ist genau die Zeit, wo man dann begonnen hat, wieder Ansiedlungsprojekte zu initiieren. Und das ist dieselbe Zeit, wo auch der Windkraftausbau in Ostösterreich begonnen hat. Und wenn man die Kaiseradler- und Seeadlerpopulationen jetzt im Burgenland und in Österreich anschaut, wo 90 Prozent der Windräder, die es in Österreich überhaupt gibt, stehen, dann sieht man, dass wir bereits 60 brütende Kaiseradler wieder haben und 90 brütende Seeadler, dass wir eine sehr gut und sich positiv entwickelnde Population haben, just in der Region, wo der Großteil des Windkraftausbaus passiert ist. Hier sieht man, dass wenn man das beides bedenkt, Naturschutz und Klimaschutz, dann ist beides sehr gut möglich. Nur als Beispiel, dass man sich das vorstellen kann, wie das funktionieren könnte. Und auch in der Genehmigung funktioniert, weil ich muss ein Jahr lang Vogeluntersuchungen machen für ein Projekt. Also da habe ich einfach einen hohen Aufwand. Wenn ich denselben Aufwand betreiben müsste, wenn ich mein Haus baue, weil ein Fenster oder ein Glas war anders, sterben viel mehr Vögel als an jedem Windrad, dann würden wir keine Häuser mehr errichten können in Österreich. Frau Semmelmeier, weil Sie eben auch erwähnt haben, dass man schon sehr viel auch geforscht hat zum Verhalten der Tiere, auch in Bezug auf die Windräder. Sind Sie auch selbst in Studien involviert oder in Forschung? Derzeit nicht. Wir sind am Überlegen, ob wir in Richtung Fledermäuse Wissen bündeln, weil das Problem in Österreich ist, dass sehr viel Wissen da ist, aber oft sehr klein. Es wird nicht zusammengefasst, nicht übergeordnet geschaut, was Sache ist, sondern jeder muss, wie der Martin erwähnt hat, zum Beispiel ein Jahr lang Vogelaufnahmen machen. Das ist ein wertvoller Datenschatz, der dem Betreiber natürlich vorliegt, aber er ist nicht zugänglich. Man kann damit nicht forschen, nicht weitere Erkenntnisse daraus ziehen, die vielleicht überregional oder erst in der Menge mit mehr Daten von anderen Standorten möglich sind. Und in die Richtung überlegen wir, aber derzeit ist ja alles noch ins Datum aus Zendi. Wer macht diese Vogelbeobachtungen? Also ich bin mir nicht ganz sicher, ich habe von zwei Jahren gelesen, sie haben jetzt ein Jahr, aber jedenfalls braucht es eine Vorlaufzeit an Untersuchungen, bevor man überhaupt eine Genehmigung bekommt. Wer ist da involviert? In der Regel beauftragen die Betreiber, die einen Windpark erbauen möchten, externe Gutachter. Betreiber, die einen Windpark erbauen möchten, externe Gutachter. Im Fall von Vögeln eben Ornithologen. Büros, die dafür Leute haben, die dafür Expertise haben, machen dann diese Aufnahmen vor Ort. Bei den Fledermäusen ist es ähnlich. Da sind oft Leute der Koordinationsstelle für Fledermauschutz involviert, die die auch im Gutachtenbüro sitzen und dementsprechend die Expertise haben und auch ein Interesse daran, dass die Arten geschützt werden. Weil wenn man sich bei Börlew oder bei der KFFÖ engagiert, dann möchte man natürlich, dann arbeitet man für den Schutz und damit ist auch gewährleistet, dass dieses Gutachten nicht tendenziös in eine Richtung geht für den Betreiber, sondern da muss wirklich alles passen, damit es dann zu einem Windpark kommen kann. Vielleicht bei den Fledermäusen auch noch, damit man sich das vorstellen kann. Also es ist nicht so, dass in der Dämmerung dann Personen vor Ort stehen und mit Fellstecher versuchen, im Finstern die Fledermäuse zu zählen. Bei den Fledermäususe zu zählen. Bei den Fledermäusen funktioniert das anders wie bei Vögeln. Da hängt man Aufnahmegeräte auf Windradhöhe auf, also sind auf Masten von 100 Meter so Hochboxen aufgehängt, die die Rufe der Fledermäuse im Utterschallbereich aufnehmen und nachdem diese Rufe artspezifisch sind, kann man dann genau sagen, wie groß die Dichte und welche Art hier vorkommt, um eben das feststellen zu können in der Region, wo die Rotoren der Windräder sind, welche Arten da fliegen und wie man darauf Rücksicht nehmen kann. kann. Weil wir gerade über Fledermäuse sprechen, ist es ja auch Thema nicht nur der Wind oder auch der Schall, den Windräder aus senden sozusagen. Ist das auch etwas, was Tiere beeinflussen kann oder sogar die Menschen beeinflussen kann? Beim Schall ist es ja so, dass wir ja strenge rechtliche Vorgaben haben. Die sind international auch besonders streng, weil in Österreich es nicht reicht, eine gewisse Schallemission einzuhalten, sondern es wird direkt am Ort des kommenden Windparks gemessen, wie der Hintergrundschalbegel ist. Und in Regionen, wo es besonders leise ist, muss das Windrad auch diese niedrigen Emissionswerte dann einhalten können. Und auf dieser Analyse wird dann festgestellt, wie weit das Windrad wegstehen muss. wird dann festgestellt, wie weit das Windrad wegstehen muss. Also wir haben hier bei einem Windpark Abstände zwischen 800 und 1500 Meter, je nach Standort, das wird als Standort spezifisch festgelegt. Da haben wir schon sehr große Abstände und eigentlich ist ein Windpark in der Gemeinde nur in ganz wenigen Zeiten zu hören. ganz wenigen Zeiten zu hören. In Bezug auf die Tierwelt, Ergebnisse in Bezug auf Schall, Frau Semmelmeier? Ist mir nicht bekannt, dass es da Probleme gebe oder dass aufgrund von Schall irgendwelche Vögel oder Federmalze beeinträchtigt werden. Was immer wieder kolportiert wird, ist, dass so etwas störend auf Säugetiere wirkt, weil sie die Geräusche nicht kennen und weil das eben für sie deshalb störend ist. Tatsächlich ist es aber so, dass Säugetiere, die meisten, sich sehr gut einstellen können auf neue Situationen und vielleicht anfangs irritiert sind, aber es ist eine nachhaltige Störung, die sicher nicht angesehen wird. Säugetiere sind oft viel mehr irritiert von der Freizeitnutzung, der Freizeitnutzung, die ja gerade in Pandemiezeiten hat man der Mensch auf Sphären erobert, wo man vorher kaum hingekommen ist, weil man unbedingt raus wollte. Und das ist sicherlich ein viel größeres Problem für viele Säugetiere und auch Vögel natürlich. Wenn ich da jetzt an die Eroberung der Berge denke, durch Skitouren, durch E-Bikes, auch abseits der Wege, gerade abseits der Wege, ist das ein großes Problem, weil sich Säugetiere eben sehr gut einstellen können auf den Wegen. Wenn da Menschen sind, da passiert uns nichts. Aber sobald das abseits geht, dann könnte es auch ein Jäger sein. Und dann wird es gefährlich. Dann wird man gestört in seinen Einstandsgebieten, in seinen Ruhegebieten. Man muss oft sehr viel Energie aufwenden, um zu flüchten. Aber vor einem stehenden Windrad, das für ein Säugetier auf der Höhe, wo das Säugetier das sieht, sich ja nicht bewegt, da ergibt sich kein Problem. Da gibt es aus Oberösterreich ganz gute Erfahrungen. Wir haben im Sternwald einen Windpark, der schon fast 20 Jahre steht dort. Da sind einmal Fotofallen aufgestellt worden, wo man alle wichtigen Großsäugetiere in Österreich dort auch in der Fotofalle dann gesehen hat vom Luchs über den Elch, über den Bären. und von den Untersuchungen, Sie sehen im Hintergrund bei mir, da ist ein Bild von Kühen, die unter Windrädern weiden. Also gerade bei Kühen und Pferden gibt es einige Untersuchungen, die jetzt nicht spezifisch auf den Schal sind, aber wo man sich angeschaut hat, ob die gestört sind durch den Windpark und da ist überhaupt nichts festgestellt worden, auch von der Veterinärmedizin in Wien. Und es gibt einige Untersuchungen zu Wildtieren, wie die reagieren auf den Windpark. Aber abgesehen von der Phase, wo die Bauphase ist, wo das Windrad errichtet wird, wo natürlich durch die Lastwagenfahrten und durch die Monteure und Motorinnen, die dann am Standort sind, Störungen passieren. Aber sobald das Windrad steht, kommen die alle wieder zurück und reagieren eigentlich ganz wenig oder eigentlich gar nicht auf die Windräder, die da stehen. Man kann es vielleicht zusammenfassen, indem man sagt, dass ja jeder Eingriff der Menschen in die Natur, in die Landschaft ja Auswirkungen hat. Weil Frau Semmelmeier sich auch die Freizeitaktivitäten genannt haben und ja, Baustellen, Autobahnbau, das sind ja alles Eingriffe auch in die Natur, die gewisse Folgen haben. Genau, bei den Wildern ist es ja ganz lustig, weil wenn man im Niederösterreich unterwegs ist und sich die Windparks anschaut, da gibt es keinen Windpark, wo nicht plötzlich zusätzliche Hochstände entstehen, weil die Granschstellflächen um die Anlagen zu neuen Esungsflächen für Rehe und Hase werden und das dann von den Gegnern sogar positiv genutzt wird sozusagen. Also da sieht man, das würde nicht passieren, wenn da das Windrad genau diese Tiere verscheuchen würde. ob eben ein Windpark oder eine Windkraftanlage eine Auswirkung hat auf Vögel, auf nistende Vögel, auf brütende Vögel, auf den Weg, den Vögel sozusagen zurücklegen in dieser Region. Das heißt, es sind eigentlich sehr viele Schritte notwendig, bevor man überhaupt solche Anlagen errichten kann. Und es sind auch viele Personen, viele Stellen eingebunden in die Planung. Könnten Sie uns dann Überblick geben, was da überhaupt alles notwendig ist, bevor man überhaupt so eine Anlage errichten kann? Ja, das sind wirklich sehr viele Schritte. Also das erste und das wichtigste ist einfach die lokale Bevölkerung in einer Gemeinde, weil ich einfach die Zustimmung der Gemeinde brauche, um überhaupt ins Genehmigungsverfahren gehen zu können. Also ich brauche die Zustimmung der Gemeinde, entweder über den Gemeinderat oder, wie das mittlerweile üblich ist, über Volksbefragungen. Wenn ich diese habe, kann ich mich dann mit den anderen Dingen beschäftigen, wie muss man den Standort genau anschauen, die Windgeschwindigkeit messen, die Vogel- und Fledermausuntersuchungen machen und die Grundstücke sichern, weil ich natürlich, wenn ich ein Windrad aufstelle, auch dem Besitzer des Grundstückes eine Pacht zahlen muss für das Windrad. Und erst wenn ich das alles beisammen habe, kann ich dann in die Genehmigung gehen. Ab einer gewissen Größe ist das ein Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren, wo alles untersucht wird vom Naturschutz, elektrotechnische Notwendigkeiten, Luftfahrt, Fragen und erst wenn das alles positiv beschieden ist, kann ich dann mit dem Bestellen der Anlage beschäftigen, die Zuwägung herrichten und dann das Windrad errichten. Weil wir in Österreich hier oft fünf und sechs Mal dasselbe überprüfen, habe ich in den letzten Jahren einfach solche Phasen gehabt, die fünf bis acht Jahre dauerten, bis das Windrad wirklich gestanden ist. Und das ist einfach zu lange in der derzeitigen Klimakrisensituation, die wir haben. Also es ist überhaupt nicht einzusehen, wieso man das Landschaftsbild dreimal untersuchen muss und dreimal positiv beschieden haben muss oder ähnlich beim Naturschutz. Es muss sich erreichen, einmal festzustellen, ob die Situation für Wildräder geeignet ist aus Vogelsicht oder eben aus Fledermaus-Sicht oder eben aus Landschaftsbild-Sicht. Da könnte man sehr viel der Genehmigungszeit ersparen, ohne dass irgendeine Reduktion der qualitativen Bewertung leiden würde. Sogar die Wirtschaftskammer fordert oder hat kürzlich eben gefordert, dass der Ausbau der Windkraft vereinfacht werden soll. Also die drängen auch darauf, weil eben der Strombedarf in Oberösterreich steigt und der Energiebedarf, dass eben alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen. Und von der Wirtschaftskammer heißt es sogar, dass bis zu 340 Windkraftanlagen im Bundesland umsetzbar sein. Jetzt hat die IG Windkraft ja auch eine Pressekonferenz gehabt im Juli. Da ist ein Plan vorgelegt worden, wo es um 200 Windräder geht. worden, wo es um 200 Windräder geht. Worauf beruht diese Annahme, dass es jetzt 200 Windräder sein sollen oder können oder 340? Woher kommen diese Zahlen? Also das Grundlegende, das Wichtigste für die Nutzung der Windenergie ist einmal das Vorhandensein von Wind. Also an Standorten, wo kein Wind weht, kann ich zwar ein Windrad aufstellen, aber es ist dann mehr eine künstlerische Installation als eine Anlage, die Strom erzeugt. Also das ist die Grundlage auf diese Prognosenfußen. Die Energiewachstatt in Oberösterreich beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Thema und hat einen sehr guten Überblick in Österreich, wie die Windsituation ist. Und das als Grundlage und mit der bestehenden Technik, die ich derzeit habe in der Windenergie, kommt man dann eben auf solche Größenordnungen. Wir glauben, dass der Ausbau in Oberösterreich auch mehr als 400 Windräder möglich machen könnte. Selbst wenn man alle Naturschutzgebiete außer Acht lässt, wenn man Abstände mit einbezieht, Naturschutzflächen rauslässt und die Abstände, die man zu Stromkabeln und Straßen einhalten muss, wäre das möglich. wäre aus unserer Sicht eine realistische Ausbaugröße, die wir sogar bis 2030 schaffen könnten, wenn es den politischen Willen gibt. Und das ist eigentlich der größte Pferdefuß, den wir derzeit in Oberösterreich haben. Der erste Windpark in Österreich ist zwar in Oberösterreich errichtet worden und diese zwei Anlagen, die wir in dem Windpark haben, heißen auch Adam und Eva. Die haben symbolträchtige Namen. Aber derzeit haben wir leider eine politische Situation, die sehr verhalten beim Windenergieausbau sich präsentiert. Die zwar sagt, sie wollen die Anlagen, die sie haben, erneuern und repowern, heißt das. Anlagen, die sie haben, erneuern und repowern, heißt das. Aber die rechtlichen Rahmenbedingungen, die es dafür bräuchte, die gibt es derzeit noch nicht. Das heißt, hier bräuchte es eine proaktive Politik, die einfach den Ausbau toolt. Überraschend ist es in Oberösterreich schon ein bisschen, weil Oberösterreich ja das wichtigste Industriebundesland in Österreich ist und die Industrie einfach abhängig ist von günstiger Energie. In Zukunft wird der Strom sehr bedeutend sein. Der Großteil der Energie, die wir nutzen, wird über Strom funktionieren. Und wenn ich da nicht genug Stromerzeugung in einer Region habe, dann wird die Industrie einfach in jene Regionen abwandern, die eben dieses Angebot hat. Industrie einfach in jene Regionen abwandern, die eben dieses Angebot hat. Und da ist es in Oberösterreich schon sehr überraschend, dass man hier so verhalten ist und hier eigentlich den Industriestandort in Oberösterreich aufs Spiel setzt, wo sehr viele Arbeitsplätze dranhängen. Gibt es eigentlich immer wieder mal Gespräche, vielleicht zwischen der IG Windkraft und politischen Entscheidungsträgern darüber oder auch mit Unternehmen, mit Leuten aus der Wirtschaft, um da einen Austausch zu haben? Sie können sich vorstellen, in den letzten eineinhalb Jahren sind wir sehr oft kontaktiert worden von Industrieunternehmen, die gerne an ihrem eigenen Standort in Wien-Dreiberrechten wollten. die gerne an ihrem eigenen Standort in Wien gerade rechten wollten. Da hat es sehr viele Gespräche gegeben. Natürlich sind wir auch im Gespräch mit den politischen Akteuren und Akteurinnen, hier Änderungen zu erwirken. Aber Sie haben ja selber die Pressekonferenz gesehen, dass das derzeit nur in kleinem Maße passiert. Ich hoffe, dass hier doch die Notwendigkeit, die Oberösterreich hat, in der Zur-Fügung-Stellung von günstiger Energie doch zu einer Änderung in der politischen Einstellung führt. Weil eins muss man sagen, wir haben das letzte Jahrzehnt sehr intensiv parteipolitisch diskutiert in der Klimakrise. Das ist aber überhaupt nicht angebracht, weil es ist eigentlich egal, auf welcher politischen Seite ich stehe, um die Klimakrise zu bekämpfen, muss ich die Energiewende schaffen. Und da kann man dann diskutieren, ob ich ein paar PV-Anlagen mehr und ein paar Windräder weniger errichte. Aber in Summe muss sich das ausgehen. Und da sind wir in Oberösterreich noch ganz weit von dem entfernt, was es eigentlich braucht. Und ja, da sind wir im Gespräch, aber derzeit noch nicht so erfolgreich, wie wir eigentlich sein müssten und was die Klimakrise eigentlich bräuchte. Wie erwähnt, gibt es es in diesem Windkraft-Masterplan eigentlich fast nur Ausschlusszonen. Ich schildere es nur mal kurz, ich lese mal kurz, dass man eine Vorstellung hat. Es sind ja einerseits ganze Regionen ausgeschlossen, wie im Salzkammergut oder in den Eisenwurzen, also gerade in den Gebirgsgebieten. oder in den Eisenwurzen, also gerade in den Gebirgsgebieten. Also alle Lagen über 1600 Metern sind Ausschlusszonen, Flugplätze, Flugkorridore sowieso, auch UNESCO-Weltkulturerbe-Regionen wie Hallstatt. Dann gibt es Wasserschutzgebiete, Naturwaldreservate. In Bezug auf den Vogelschutz gibt es auch Korridore, die Tabuzonen sind, schützenswerte Großlandschaften heißt es und eine spezifische Eigenschaft, die auch in Oberösterreich da drin ist, immer wieder diskutiert wird, ist eben, dass 1000 Meter, also ein Kilometer Abstand zu bewohnten Gebäuden bestehen muss, also zwischen einem Haus und einer Windkraftanlage. Das ist aber in allen Bundesländern auch wieder ein bisschen anders. Also Sie haben es ja auch erwähnt, dass ja in den Bundesländern unterschiedliche Handhabungen sind. Das ist Bundesländerkompetenz. In anderen sind es 750 Meter Abstand zum nächsten Haus. unterschiedliche Handhabungen sind. Das ist Bundesländerkompetenz. In anderen sind es 750 Meter Abstand zum nächsten Haus. In Oberösterreich eben eins der strengsten mit 1000 Metern. Haben diese Zahlen irgendeine Grundlage? Es ist ja auch in anderen Ländern, wenn man ein bisschen über Österreich hinaus schaut, auch ganz anders. Wenn man da ein auch über Österreich hinaus schaut, auch ganz anders. Ja, wenn man da ein bisschen über Österreich hinaus schaut und sich Europa anschaut, Europa ist ja die Wiege der Windenergie, dann ist es so, dass im Durchschnitt die Anlagen zwischen 300 und 800 Meter von den Wohngebäuden entfernt errichtet werden. Das ist in Österreich in keinem einzigen Bundesland möglich. Da haben wir sehr strenge Mindestabstände. Normalerweise ist es so, dass Einzelgehöfte in Österreich in den verschiedenen Bundesländern ein bisschen anders kategorisiert sind und eben in Niederösterreich oder der Steiermark um die 700 Meter Abstand halten müssen. In Oberösterreich sind das 1000.000 Meter. Das ist überhaupt nicht gerechtfertigt, weil es keine fachliche Grundlage hat. Das ist einfach ein Abstand, den man einfach verordnet, ohne eine Grundlage zu haben. Die Grundlage, die es braucht, ist einfach, wie laut ist ein Windrad und wie viele Emissionen hat das bei einem Haus. Und da habe ich eh sehr strenge Regeln in Österreich und das würde eigentlich reichen. Ich habe Standorte, wo die 1000 Meter nicht einhaltbar sind, wo man sowieso weiter wegrutschen muss mit dem Windrad. Aber wenn ich einen Standort habe, direkt an einer Autobahn, wo ich das Windrad keine Sekunde lang auch 300 Meter neben dem Windrad hören kann, dann macht das überhaupt keinen Sinn, wieso man hier große Abstände einhalten muss. Wir würden dafür plädieren, dass man eben die fachlichen Grundlagen, die wichtig sind, einzuhalten hat, weil es ist wichtig, dass die Windräder nur so nah an die Bevölkerung heranrücken, dass sie eben nicht störend sind. Dafür gibt es Regelungen, dafür gibt es eine Genehmigung. Windräder nur so nah an die Bevölkerung heranrücken, dass sie eben nicht störend sind. Dafür gibt es Regelungen, dafür gibt es eine Genehmigung und das reicht eigentlich aus. Mindestabstände dienen nur dazu, die Windenergie zu beschränken. Wenn man das jetzt positiv formuliert, dann könnte man sagen, um der Bevölkerung zu sagen, dass man sich kümmert um ihre Anliegen, aber das hat man im Genehmigungsverfahren sowieso. Diese Mindestabstände haben keine fachliche Grundlage. In Bezug auf die Akzeptanz von Windenergie in der Bevölkerung hat die IG Windkraft ja auch eine Studie vorgelegt, die durchgeführt worden ist von der Alpenadria-Universität in Klagenfurt. Da wurden 1300 Personen befragt und davon 266 Personen, die in der Nähe von Windenergieanlagen, Windkraftanlagen leben. Und wenn man sich Oberösterreich anschaut, scheint ja hier laut dieser Studie die Akzeptanz höher zu sein als in der Landesregierung, in der Landespolitik, weil da ist die Zahl 81 Prozent herausgekommen, 81 Prozent der Menschen, der befragten Menschen, die eigentlich positiv zur Windkraft stehen. Können Sie zu dem Hintergrund auch etwas sagen. Ist das repräsentativ eigentlich? Wir machen seit 15 Jahren in regelmäßigen Abständen Befragungen der Bevölkerung und ein Bild, das zieht sich eigentlich die letzten 15 Jahre durch, dass die Zustimmung zur Windenergie in allen Bundesländern sehr hoch ist. Jetzt gibt es ein paar Bundesländer, wo das ein bisschen weniger ist und ein paar Bundesländer, wo das ein bisschen mehr ist, aber es bewegt sich immer in der Größenordnung von 70 oder 80 Prozent. Und jene Regionen, wo Windräder schon bereits stehen, ist die Zustimmung meist höher. Also wenn man den Österreich-Durchschnitt anschaut, dann habe ich 78 Prozent Zustimmung prinzipiell. Und in den Regionen, wo ich Windräder stehen habe, also wo die Windräder in der Nachbarschaft stehen, habe ich 88 Prozent Zustimmung, also 10 Prozent mehr. Jetzt ist das in Oberösterreich nicht anders. Das zeigen alle Umfragen, auch jene, die nicht von uns beauftragt worden sind. Da gibt es ja immer wieder auch von der Alpenadler Universität eigens durchgeführte Studien. Also das zieht sich durch. Was bei der Befragung für uns sehr spannend war, dass zwar eine sehr hohe Zustimmung zur Windenergie zu finden ist, aber wenn man die Leute fragt, wie sie glauben, dass der Nachbar oder der Freund oder der andere Bürger oder Bürgerin im Bundesland zur Windenergie steht, dann ist die Zustimmung gleich ganz weit unten. Also da habe ich dann nur mehr, da ist die Überzeugung, dass der Nachbar nur mehr zu 50 Prozent der Windenergie zustimmt. Das ist eine ganz komische Situation, dass eigentlich eine überwiegende Mehrheit die Windenergie will, aber sie glauben, dass der Nachbar oder die Nachbarin gegen die Windernicke eingestellt ist. Vielleicht ist das ein bisschen eine Erklärung, wieso immer wieder davon gesprochen wird, dass in Österreich die Windernicke eigentlich nicht gewollt wird. Ja, und vielleicht auch, weil in der Öffentlichkeit ja tatsächlich immer diese Themen wie Vogelschutz, Naturschutz besprochen werden. Und da ist es natürlich dann oft, erhält man den Eindruck, niemand ist dafür, dass Vögel zu Schaden kommen durch die Windkraft sozusagen oder überhaupt zu Schaden kommen. Also es ist die Diskussion in der Öffentlichkeit auch vielleicht gar nicht so breit, wie man es gerne hätte oder gerne wollte in Bezug auf die Windkraft. Ich würde ein bisschen noch interessieren, das Technische. Einerseits, ganz am Anfang haben Sie auch gesagt, dass man Windräder ja leicht wieder abbauen kann, brauchen auch nicht so viele Bleche. Das heißt, da fällt dann auch der Aspekt der Bodenversiegelung weg? Oder kann man dann die Fläche wieder nutzen, wenn man jetzt den Windkraft abbaut? Also die Bodenversiegelung ist bei der Windenergie wirklich ganz gering. Das ist wirklich nur der Bereich, wo das Windrad wirklich oben steht. Das ist natürlich ein Betonfundament, dass das Windrad nicht umfällt. Also der Bereich ist versiegelt, alles andere ist unversiegelt. Selbst die Kranstellfläche, wo der Kran aufgestellt wird, um das Windrad zu errichten, die bleibt zwar, aber das ist eine unversiegelte Fläche, wo weiter Gras wächst und wo halt die von Bäumen freigehalten wird, aber die unversiegelt ist. Ich kann 99 Prozent der Fläche im Windpark nützen. Der ist landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genützt, je nachdem, ob das Windrad auf einem Feld oder im Wald steht. Also da habe ich eine sehr geringe Versiegelung. Und ich habe den großen Vorteil, wie Sie schon gesagt haben, wenn das Windrad am Ende seiner Jahre ist, dann baut man das ab und das ist auch verpflichtend für den Betreiber. Der muss verpflichtend Rücklagen bilden, selbst wenn er in Konkurs gehen sollte, muss dieses Geld da sein, damit man das Windrad abbauen kann und das betrifft auch das Fundament. weit entfernt werden, dass man die Situation, wie sie vorher war, also wenn das eine Ackerfläche war, dass man wieder Ackerbau betreiben kann oder wenn das eine Waldfläche war, dass auf dieser Fläche wieder ganz normal Forstwirtschaft betrieben werden kann. Also das ist einfach verpflichtend bei der Richtung eines Windrads. Wenn wir solche Auflagen bei der Atomenergie hätten, dann wären wir hier sehr glücklich, weil ein Atomkraftbetreiber muss das nicht, das übernimmt dann der Staat. Und wir haben hier jahrhundertelang noch hohe Kosten und müssen aufpassen, dass die Abfälle nicht mit uns in Kontakt kommen können. Die Windenergie hat das alles selber in der Hand und muss das auch alles wieder zur Verfügung stellen. Wie lange kann man denn so ein Windrad nutzen? Ja, das hängt jetzt vom Windrad und der Situation ab. Also wenn ich nach Deutschland schaue, wo die Windenergie schon Anfang der 80er Jahre begonnen hat, dann habe ich jetzt noch Windräder stehen, die damals errichtet worden sind. Also die ersten Windräder in Deutschland sind über 40 Jahre alt, die noch immer Strom erzeugen. Im Grunde werden die Windräder in Österreich ungefähr nach 20 Jahren erneuert. Das ist halt so ähnlich wie mit einem Auto, das man irgendwann einmal dann doch verkauft und sich ein neues kauft, weil es eben moderner ist und weniger Emissionen hat. Beim Windrad ist es so, dass das erste Windrad, das in Österreich errichtet worden ist und ins Stromnetz eingespeist hat, das konnte nicht einmal 60 Haushalte mit Strom versorgen. Die Windräder, die wir heute errichten, ein modernes Windrad mit 7 MW, das kann mehr als 4000 Haushalte mit Strom versorgen. Also da habe ich eine technisch sehr hohe Entwicklung. Und da ist es naheliegend, dass ich dann auch nach einer gewissen Zeit einen Windpark abbaue und durch moderne Anlagen ersetze, weil ich dann auf derselben Fläche drei-, viermal mehr Strom erzeugen kann. In Bezug auf die Nutzung oder die Produktion vom Strom in Windrädern, Frau Semmelmeier, Sie haben ja gesagt, dass der meiste Wind, die meiste Windenergie im Winter erzeugt wird. Bei der Photovoltaikanlage habe ich es naturgemäß im Sommer und bei Photovoltaik ist immer wieder das Problem mit dem Speichern. Also wenn ich jetzt überschüssigen Strom habe, dass man den wenig speichern kann. Wie ist das jetzt bei der Windkraft? Gibt es da Möglichkeiten oder ergänzen sich die beiden deswegen vielleicht so gut, Photovoltaik und Windkraft? Ja, sicher. Also Photovoltaik ist das eine, es ist aber auch Wasserkraft, das ja in Österreich sehr stark genutzt wird. Und da ist es auch so, dass im Winter eigentlich ein Mangel da ist. Und deshalb ist die Windkraft so ein wichtiger Player, auch generell im Umstieg auf Erneuerbare, weil die Windkraft die Chance bietet, auch im Winter genügend Strom zu haben. Also wenn man jetzt sich antwortet, wann Österreich den meisten Strom importieren muss, vor allem in Tirol, wo bei Wintersport zum Beispiel und Tourismus, da ist Winter ja ein ganz wichtiger Faktor, aber da gibt es zu wenig Strom und da kann die Kraft eingehen, während eben im Sommer andere sich ihre Vorteile besser ausspielen können, eben PV oder auch Wasserkraft. Vielleicht in einem Punkt, weil das finde ich sehr interessant. Wir diskutieren bei den Erneuerbaren sehr oft, dass man den Strom nicht speichern kann. Aber ich kann genauso einen Kohlekraftstrom oder einen Gasstrom oder einen Atomstrom nicht speichern. Strom muss in der Sekunde verbraucht werden, wie er erzeugt wird. Und das betrifft jede Technologie. Und wie gesagt, das war ja schon vorher mein Eingangsstatement. Wir brauchen in der Energiewende eben alle Erneuerbaren, um hier möglichst wenig Speicher brauchen zu müssen. Und wenn man alle Erneuerbare einsetzt, dann reduziert sich das auch, weil eben jede Technologie unterschiedliche Erzeugungsmaxima hat. Ein Punkt, der noch nicht gefallen ist, der aber durchaus vielleicht für Hörerinnen und Hörer oder ZuseherInnen interessant ist, es gibt ja auch Kleinwindkraftwerke. Welches Potenzial steckt denn darin? Gibt es da kurze Infos? Ist das etwas, was in Zukunft relevant ist, so wie ich mir jetzt vielleicht meine Photovoltaikanlage am Dach montieren lasse, dass ich dann vielleicht stattdessen mal ein Windrad im Garten stehen habe? Ja, das hängt sehr davon ab, an welchem Standort ich mein Haus stehen habe. Ich brauche natürlich eine Fläche, die frei angeströmt ist. Also ich muss ein Kleinwindkraftwerk auch eineinhalb mal so hoch errichten können, wie das höchste Bauwerk in der Umgebung, um hier wirklich den Wind nutzen zu können. Dann macht das natürlich einen Sinn, wie jede kleine PV-Anlage einen Sinn macht. Weil auch eine PV-Anlage am Dach, die 5 kW hat, erzeugt jetzt nicht sehr viel Strom. Aber es ist doch ein Anteil, der für die Energiewende wichtig ist. Um die Energiewende wirklich zu schaffen, brauche ich aber auch die großen Windparks. Vielleicht nur eine Größenrelation, um den Strom, den ein modernes Windrad erzeugt, abdecken zu können. Mit kleinen Windrädern müsste ich 1800 kleine Windräder erzeugen für den Strom, den ein modernes großes Windrad erzeugt. Das würde auch das Landschaftsbild deutlich ändern. Und persönlich fürs Landschaftsbild ist mir da ein großes Windrad lieber, aber das ist jetzt wieder eine Geschmackssache, was einem besser gefällt. Wichtig ist jeder Beitrag für die Energiewende und da machen die kleinen Windräder natürlich auch einen Sinn, so wie jede kleine PV-Anlage auf dem privaten Haustag. Wir haben auch immer wieder davon gesprochen, dass eben der Strombedarf steigt in Oberösterreich. Interessanterweise importiert Oberösterreich derzeit Strom. Sollte die Lösung oder eine der Lösungen da nicht auch mehr in Richtung Strom sparen sein, effizienter werden? Frau Semmelmeier, wie sieht aus Ihrer Sicht so die Perspektive aus? Andererseits, ja, wir können, oder wenn die Rahmenbedingungen da sind, erneuerbare Energie ausbauen. Andererseits soll das vielleicht auch keine Einladung sein, jetzt so viel Strom wie möglich zu verbrauchen, sondern trotzdem effizient und gut damit umzugehen. Auf jeden Fall. Also Strom einsparen ist auf jeden Fall wichtig. Und es ist auch wichtig, da in dem Zusammenhang zum Beispiel Wärmedämmung an Häusern, Sanierung, aber auch der Umstieg von fossilen Heizungen auf Heizungen, die mit Strom, also Wärmepumpen zum Beispiel, die mit Strom funktionieren, weil der Wirkungsfaktor ein ganz anderer ist. auf Heizungen, die mit Strom, also Wärmepumpen zum Beispiel, die mit Strom funktionieren, weil der Wirkungsfaktor ein ganz anderer ist. Genauso Verbrennungsmotor und Elektroauto, da ist auch der Wirkungsfaktor, man braucht unterm Strich viel weniger, wenn man eben diese Technologie nutzt. Und es ist auch bei den Aufgaben, die wir auferlegt haben, um überhaupt unseren Strombedarf decken zu können, ist immer eine große Einsparung auchvershoot Day, dass wir derzeit, je nachdem wo man ist, aber im Schnitt 2,5 Erden bräuchten für das, was wir verbrauchen. Also das zeigt schon, dass ein Einsparen in jeder Hinsicht das Gebot der Stunde ist. Vielleicht noch zur Größenordnung, also wir gehen davon aus, dass wenn wir 50% der Energie, die wir derzeit brauchen, einsparen, und das ist schon auch eine realistische Größe, weil Elektroautos viel effizienter sind, weil gedämmte Häuser viel weniger Energie brauchen, weil eine Wärmepumpe viel effizienter ist als eine Gastherme, dann muss man trotzdem die Stromerzeugung in Österreich verdoppeln. Also eine Verdoppelung der Stromerzeugung ist das Minimum, was wir auf jeden Fall brauchen in der Energiewende, wenn wir eine Energieentsparung von 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs mitdenken. Also hier sieht man schon, was wir für eine Größenordnung haben. Und je mehr wir einsparen, desto weniger Zubau brauchen wir. Aber eine Verdopplung der Stromerzeugung ist das absolute Minimum. Ich kenne keine Studie, die sich traut, mehr Einsparung als 50 Prozent des Energieverbrauchs anzunehmen. Zusammenfassend könnte man sagen, dass es ein Appell ist, grundsätzlich schonend mit unseren Ressourcen umzugehen. Vielen Dank, Katharina Semmelmeier und Martin Jaksch-Fliegenschnee von der Interessensgemeinschaft Windkraft, der IG Windkraft, dass Sie sich Zeit genommen haben für das Gespräch. Ja, Dankeschön. Vielen Dank für Ihr Interesse. Das war die aktuelle Ausgabe von Klima und Du, eine Kooperation der Freien Radios in Oberösterreich und DorfTV. Sendungen gibt es dann auch zum Nachhören und zwar im Cultural Broadcasting Archive, im Sendungsarchiv der Freien Radios unter cba.fro.at und auch zum Nachsehen unter dorftv.at. Mein Name ist Marina Wetzelmeier und ich bedanke mich fürs Dabeisein vor den Bildschirmen und vor den Audio-Geräten. Bis zum nächsten Mal. Auf Wiederhören. Klima und Du. Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.