Sehr geehrte Damen und Herren, herzlich willkommen zur Pressekonferenz zum Thema historische Aufarbeitung von der Verfolgung von Homosexuellen in der Vergangenheit in Linz. Sie haben heute ein Projekt vorgestellt, dass die Stadt Linz die Erforschung der NS-Verfolgung von Homosexuellen hier in dieser Stadt in Angriff nehmen will. Was ist genau der Anlass dazu, beziehungsweise was motiviert Sie? Ja, das ist korrekt. Die Stadtregierung hat heute das Projekt beschlossen, einstimmig. Das ist sehr erfreulich. Es ist ein sehr wesentliches Projekt, weil es schließt die Lücke, die wir in der Linzer Stadtgeschichte, in der Forschung vorfinden aktuell. Und es ist ein wichtiges Projekt, weil es eine gute fundierte Grundlage bietet für unsere weiterführende Arbeit im LGBTIQ-Ressort. Und hier haben wir viel zu tun in der Antidiskriminierungsarbeit, aber auch in unserer Umsetzung des Maßnahmenkatalogs, das im Gemeinderat 2021 beschlossen worden ist. Es ist wirklich ein kleiner historischer Moment, dass dieses Projekt heute beschlossen worden ist im Staatssenat und auch noch einstimmig. Also hier gibt es, was Linz betrifft, keine Forschung. Wir machen hier wirklich Grundlagenarbeit und ich halte das für enorm wichtig. Was wissen wir hier in dieser Stadt über die NS-Zeit, konkret über die Jahre 1938 bis 1945 in der Landeshauptstadt Linz? Die Stadt Linz hat ja schon sehr früh als eine der ersten Städte in Österreich überhaupt eine grundlegende Aufarbeitung der NS-Vergangenheit initiiert. Das geht bis auf die 1990er Jahre zurück und seither hat wirklich eine ungebrauchene Forschung mit sehr vielen Forschungsbänden zu dieser Thematik stattgefunden. Forschungsbänden zu dieser Thematik stattgefunden. Linz hat ja eine besondere historische Verantwortung, war es doch die Patenstadt des Führers, als einzige österreichische Stadt, eine von fünf Führerstädten. Die Nähe zu den den Vernichtungslager Mauthausen ist hervorzuheben und auch zu Hartheim, wo behinderte Menschen ums Leben gekommen sind. Grundsätzlich ist es wichtig, die Geschehnisse in der Vergangenheit aufzuarbeiten und klarzulegen, was in der Vergangenheit passiert ist. Und hier erforschen wir nicht nur die Zeit des Nationalsozialismus, sondern gehen weit in die Gegenwart hinein. Und es ist wichtig zu erfahren, was im Detail passiert ist, welche Verfolgungen stattgefunden haben, welche Diskriminierungen erfolgt sind. Bis in den 70er Jahren war Homosexualität verboten und hier gilt es einiges aufzuarbeiten, einiges aufzuzeigen. Und die Ergebnisse der Arbeit werden wir nutzen, um weiterführende Aufklärungsarbeit und vor allem Präventionsarbeit zu leisten. Und hier diese Präventionsarbeit ist mir ein ganz besonderes Anliegen, weil ich möchte, dass wir Schritt für Schritt in Richtung Gleichbehandlung gehen und weitgehend die Diskriminierung der LGBTIQ-Personen in Linz verhindern. Ich erwarte mir, dass wir einfach dann wissen, zumindest in einem Grundstock wissen, was ist hier in Linz passiert, welche Verfolgungen haben stattgefunden, welche Opfer sind betroffen und darauf aufbauend müssen wir weiterarbeiten. als wichtiges Moment, dass wir hier auch was dieses Thema betrifft, einen Pflock im öffentlichen Raum setzen, dass es hier ein Denkmal, einen Platz, eine bestimmte Form der Aufarbeitung auch im öffentlichen Raum gibt. Die Quellenlage bei dieser Thematik ist gar nicht so schlecht. Gibt es doch viele Akten, also etwa Gerichtsakten, die viele Einzelfälle von Diskriminierung, Verfolgung, ja Vernichtung von Personen dokumentieren, denen Homosexualität vorgeworfen wurde. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wird man suchen für dieses Projekt, aber wahrscheinlich kaum mehr finden. Das ist natürlich schon eine wesentliche Erkenntnis. Die Persönlichkeit der damals Verfolgten, der Betroffenen wird aber wohl fassbar durch die Akten, zum Beispiel durch die Gerichtsakten, wo ja Verhöre durch die Polizei, konkrete Maßnahmen und auch die Persönlichkeit vorgestellt wird. Natürlich aus der Perspektive der NS-Verfolgung, aber da wird man als Fachmann, als Fachfrau die historische Persönlichkeit wohl erfassen können. Also es ist sehr ergebnisoffen, vielleicht offener als bei anderen wissenschaftlichen Projekten, weil die Zahl... Herr Dr. Schuster hat heute erklärt, dass eine Datenbank erstellt wird, in der Daten gesammelt werden, die dann durch Experten aufgearbeitet werden. Ja, es ist geplant, dass die Veröffentlichung des Sammelbands des historischen bis 2026 erfolgt. Ab dem Zeitpunkt, wo konkrete Ergebnisse vorliegen, ich gehe davon aus, dass das vorher sein wird, werden wir diese Ergebnisse nutzen, um weitere Maßnahmen zu ergreifen und ja, einen Raum der Community, einen Raum zu geben oder einen Raum zu schaffen, wo es um Gleichbehandlung, um Gleichberechtigung geht, wo ein Ort erzeugt wird, der erinnert daran, dass Linz eine Stadt ist, in der jede Linzerin und jeder Linzer Respekt zu erwarten hat und einen Lebensraum vorfindet, in der man nicht sich vor Diskriminierung fürchten muss, wo man sich gleich behandelt und gleichberechtigt fühlt, ja, das ist ein mögliches Ziel und das wäre ein tolles Ergebnis dieses Projekts. Ist Linz eine homophobe Stadt bzw. was können denn tatsächlich auch aus Ihrer Perspektive, auch in Ihren Ressourcestrategien sein, hier entgegenzuwirken? Ich glaube, dass Homophobie jetzt kein lokales Phänomen ist, das Linz besonders betrifft, aber es ist, so wie überall anders, auch in Linz Thema und muss noch mehr Thema sein. Vor allem müssen wir als Stadt hier ganz klar sagen, wir wollen das nicht und wir wollen das in unserer Stadt nicht. In meinem Ressortbereich ist das Thema Visibility natürlich ein großes. Nachdem die Stadtgärten in meinem Ressort gehören und auch die Straßenbetreuung in meinem Ressort, schaffen wir Regenbogenbänke, Regenbogen-Zebrastreifen und auch unsere Gärtnerinnen und Gärtner gestalten jetzt schon zum zweiten Mal am Hauptplatz ein Regenbogenbeet anlässlich des Pride Months. Ich glaube, dass diese Symbole auch wichtige Signale sind, dass wir in unserer Stadt für Respekt, die Erfahrungen haben, die wissen, wie man so ein Thema anpackt. Das sind Kolleginnen und Kollegen an der Johannes Kepler Universität Linz, da ist Know-how vorhanden, etwa auch am Institut für Neuregeschichte und Zeitsgeschichte, aber auch bei anderen österreichischen Stellen wie beim Zentrum für Queeregeschichte Queen in Wien. tatsächlich auch eine feministische Dimension dieses Projekt, weil Österreich ja eines der wenigen Länder war, in dem Homosexualität für Frauen auch unter Strafe bereits vor der NS-Zeit gestanden ist. Und hier natürlich das Interessante ist, wie ist man mit weiblicher Sexualität umgegangen? Also weibliche Sexualität wird ja bis heute oft tabuisiert, vor allem lustvolle weibliche Sexualität. Also das ist sicher interessant, was hier die Forschungen zutage bringen werden. Was wir wissen ist, dass die Verfolgung von homosexuellen Personen nicht mit der NS-Zeit begonnen hat und nicht mit der NS-Zeit aufgehört hat. Sie war nur während der Jahre 1938 bis 1945 besonders dramatisch bis Konzentrationslager, Haft oder Tod. Es geht bei diesem Projekt auch darum, dass wir aufzeigen, was war vorher, also vor 1938, was war nach 1945, wie waren Personen womöglich über verschiedene Zeitabschnitte hin betroffen. Und die Chance, dieses Projekt auch weiter hinaufzuziehen, zeitlich nach 1945, bedeutet, zu ziehen, zeitlich nach 1945, bedeutet, dass wir tatsächlich auch Zeitzeugen und Zeitzeuginnen haben werden, die uns zwar nicht über die Erfahrungen in der NS-Zeit berichten können, aber aus Linz und Österreich nach 1945. Ich habe eine LGBTIQ-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen und mit dieser LGBTIQ-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Und mit dieser LGBTIQ-Arbeitsgruppe, das sind Mitglieder in verschiedenen Vereinen, aber auch zum Beispiel die Hose ist da ein Mitglied. Und hier erarbeiten wir gemeinsam Maßnahmen. Und diese Maßnahmen werden in weiterer Folge politisch Stück für Stück umgesetzt. Manche Themen sind schnell umsetzbar und manche Themen brauchen, so wie dieses Projekt, längere Zeit, aber es ist eine bunte Arbeit, die in vielen verschiedenen Formen sich widerspiegelt. Angefangen von einer gemeinsamen Arbeit mit der Stadträtin Schubersberger, wo wir die Community sichtbar machen im öffentlichen Raum, bis hin zur Aufklärungsarbeit, zu Workshop auch innerhalb des Magistrats, bis hin zur Aufklärungsarbeit, zu Workshops auch innerhalb des Magistrats, bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Es ist alles, es geht alles, es bezieht sich sehr vieles im Bereich der Aufklärung und der Prävention, um halt hier eine gesellschaftliche Haltung weitgehend zu verändern und anzupassen in Richtung Weltoffenheit.