Einen schönen guten Morgen aus dem Studio von DorfTV in der Kunstmaristät Linz. Ja, es ist 9 Uhr morgens, eine echte Extremsituation für DorfTV, diese Uhrzeit schon mit einem TV-Talk im Studio auf Sendung zu gehen. Aber wir sind mutig genug, uns dieser Herausforderung zu stellen. Frühstücksfernsehen der etwas anderen Art unter dem Titel Rührei im Morgengrauen, ein Weckeruf für Kunst, Technologie und Gesellschaft. Der Titel ist nicht zufällig gewählt. Kunst, Technologie, Gesellschaft sind verbunden durch Schnittmengen, denen ja auch das Ars Electronica Festival, das diese Woche stattfindet, seit 44 Jahren ihr Augenmerk schenkt. Und ich lade mir Gäste ein am frühen Morgen und freue mich da ganz spannende Themen und Aspekte rund um diese Fragestellungen zu diskutieren und darf heute willkommen heißen gleich mal neben mir im Haus der Kunsthistorischen Technologie gut bekannt Sabine Pollack, Architektin und sie leitet die Abteilung für Raum- und Designstrategien hier an der Kunsthistorischen Technologie. Schönen guten Morgen. Und neben mir sitzt auch ebenfalls vielen sehr gut bekannt Alfred Weidinger. Er war schon mal bei mir im Studio zu einer Museumsdiskussion. Er ist wissenschaftlicher Geschäftsführer der Landeskultur GmbH Oberösterreich. Ja, das Rührei steht vor uns. Es hindert uns nichts mehr daran, gleich mal loszulegen. Frau Pollack, ich beginne mit Ihnen. Ich erinnere mich noch sehr gut. Sie haben im Frühjahr der Tageszeitung der Standard ein Interview gegeben, wo Sie unter anderem auch davon sprechen, dass Sie in Wien ein durchaus ambivalentes Verhältnis zu Straßenlaternen pflegen. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe jetzt gar nicht so viel Sendezeit, Ihre Beweggründe hier auszuleuchten, aber Straßenlaternen gelten ja auch als Symbole für einen gewissen technologischen Fortschritt. Verbindung herzustellen zur Gegenwart. Was sind denn für Sie die Straßenlaternen von heute? An welchen Insidien machen Sie die heute technologischen Fortschritt fest? Also die Straßenlaterne wurde mir zugeteilt. Das ist nicht mein wichtigstes Thema. Ich wurde mir gesagt, ich soll darüber etwas sagen. Aber meines Erachtens in der Stadt, wo man. Aber meinen Sie jetzt in der Stadt, wo haben wir eine Stadtfest gemacht? Zum Beispiel an guten, neuen, modernen, unglaublichen Beleuchtungsmitteln, Straßenlaternen, die mehr können als nur aussehen wie alte Straßenlaternen. Also der Drang einer Stadt, das historische Bild der Stadt immer wieder neu nachzubauen und nachzubilden und zu bewahren, auf der Vekum raus, ist was Schreckliches. Je mutiger die Stadt ist, auch in dem ganzen Mobiliar und dem, was sie im öffentlichen Raum zur Verfügung stellt, desto besser. Also es muss nicht alles neu gemacht sein, aber momentan ist Linz einfach so anders. Wenn ich um neun am Abend oder um zehn am Rapport komme und es ist ein riesiger Screen da mit einem wahnsinnig lauten Geräusch und Sound, dann macht es so viel in der Stadt. Und die Stadt ist so anders, so unglaublich anders, wie sie sonst ist. Da fragt man sich eigentlich, warum warum Dienst das nicht dauernd macht. Warum gibt es nicht so ein Dauerfestival? Also es gibt ja eine ganze Menge Menschen in dieser Stadt. Es sind schon viel zu viele Feste, weil es, jetzt habe ich auch wieder gelesen, auch diese Lichtbelastung, dass da ja jetzt auch bis in die Nacht hinein, Probebeleuchtungen, die in den Start wird in der Nacht, Tag hell. Aber vielleicht haben wir dann noch Gelegenheit, über ein anderes Thema zu reden, das mit dem ja in Zusammenhang, nämlich das, was man gemeint als kulturelles Welterbe versteht. Also repräsentiert ja auch durch die UNESCO. Da gibt es ja immer wieder auch Konflikte mit dem, was dann moderne Architektur leisten kann. Aber Herr Weidinger, das korreliert ja auch mit dem Eingangsthema von Frau Pollack. Ich hatte in den ersten zwei Sendungen viel zu wenig Zeit, diesen Gedanken näher auszuführen. Darum beginne ich heute mit Ihnen damit. Das ist die Frage, ich falle da gleich mal ins Haus, wie provinziert ist Linz? Das ist ja eine Fragestellung, die diese Stadt schon seit vermutlich zwei Jahrhunderten stark bewegt. Das ist etwas, wo sich die Geister scheiden, aber dennoch, da gibt es auch sehr viel Sympathie, dass sozusagen sozusagen moderne urbanistische entwicklung immer ein bisschen schaum gebremst wird weil einfach lehnt sich einen gewissen provinziellen charakter bewahrt jetzt sind sie museumsdirektor vertreten verschiedene häuser setzen stark auf zeitgenössische kunst waren knallt ihnen da eigentlich die wand an die nase also nicht die frage ist wann wir die lande in der asien als anderen sowie häufig wird mit jemand vor der nase gestellt das ist ja doch noch nicht sind wieder so zu machen aber ich bin sehr sehr lange in diesem geschäft und ich setze mir einfach sehr intensiver so natürlich mit der gegenwart was er an der voraussetzung ist also um etwas für die zuk Zukunft abzuleiten. Das ist entscheidend. Provenz ist für mich positiv konnotiert, grundsätzlich. Für mich ist das keine negative Erscheinung. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich unter anderem auch ein Archäologe bin. Und Provenz ist eine große Ressource für ein auch im Wissensgemeen. Auf Linz allein kann ich das jetzt nicht umlegen, sondern eher für das Land Oberösterreich, also für die Kultur, das ist ein Bereich, für den wir zuständig sind. Und das, was ich jetzt so feststelle, ist, dass sich das Linz, ich habe einmal gewährt, das hat auch mal jemand gesagt, Linz ist ein Land, oder nicht Linz, sondern Oberösterreich ist ein Land der Eliten. Und ich habe dann gesagt, das ist überhaupt kein Land der Eliten. Es ist ein Land der Individualisten. Und das ist das Schöne, und das ist gerade auch die Kommandante, die das auseinandersetzt mit dem Gier von Weyerbach, also ein Oberösterreicher, der vor 600 Jahren geboren wurde, zeigt einfach nicht, dass das Leute sind, die hier in der Art und Weise das Land selbst oder auch die Stadt, also glaube ich doch immer noch aus meiner Sicht, was auch gerade für Künstler, auch für Wissenschaftler zu wenig ressourcen zur verfügung stellt dann müssen wir so abwarten das ist das war wie wir merken nicht und die mit der parten abwandern dann bleiben sie irgendwo und versuchen für sich selbst etwas zu entwickeln und das ist freund das kreatives potenzial ab was also immer von unserer menschen und gesellschaft das lief und da kannst du auch zu großartigen leisten so glaube ich kann jetzt kreatives Potenzial hat, was von unserer Menschheit, unserer Gesellschaft liebt. Und da kann es durchaus auch zu großartigen Leistungen. Ich glaube, ich kann jetzt nicht sagen, dass Linz oder Afrikolös den gewissen Provinzialismus erstickt, sondern auch dieser Provinzialismus, wenn man ihn auch negativ konnotiert hat, durchaus auch seine Vorteile. Aber man muss die erkennen. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass auch diese Individuen, die sich einfach mit allem auseinandersetzen, ob das jetzt ein Land oder eine Stadt ist, dass man die auch entsprechend erkennt und auch entsprechend unterstützt. Frau Boller, ich spreche Sie jetzt als Mübermistin an, verfolge schon seit geraumer Zeit, dass Sie sich mit Ihren Gedanken und mit Ihren Überlegungen ja nicht sozusagen in eine private Babel zurückziehen, sondern da auch Debatten und Diskurse durchaus öffentlich führen. Inwieweit ist Linz für Sie jetzt aus urbanistischer Perspektive ein interessantes Archangemsbeispiel? Ich habe ja gehofft, dass ich auch die Frage kriege mit den Provinziellen, aber ich hätte gerne eine Antwort. Aber es hängt ja dann zusammen. Linz ist wahnsinnig spannend als Urbanistin und als Architektin, als Schreibende, weil Linz hat so etwas Lebenswertes. Es macht so viele Fehler und das ist aber auch ganz gut. Also eine Stadt, die überhaupt keine Fehler macht, ist erschrecklich. Eine Stadt, die alles richtig macht, wo alles passt. Da gibt es auch nichts mehr, wo man sich irgendwie reiben kann und arbeiten kann. Es gab einmal ein ganzes Acht-Bus-Magazin, das beste Acht-Bus-Magazin momentan. Das wurde nur der Frage gewidmet, warum Berlin so hässlich ist. Und dann war auch die Antwort, es ist gut so, dass es auch hässlich ist. Also eine Stadt kann Fehler machen, kann ruhig einmal daneben hauen. Es ist halt bei gewissen großen Fragen wie Verkehr und eben das überhaupt nicht wegkommen vom Auto, das ist natürlich schrecklich. Und da werden die Fehler gravierend und die beeinschränken dann auch die Lebensqualität. Aber da mal eben so ein komisches, schräges Haus hinzuknallen, das finde ich schon okay. So einen Fehler kann man schon machen. Und das gibt es auch in ganz vielen solchen Reibungspunkten. Allein die riesige asphaltierte Fläche in Urfahr, dass die immer noch da ist, ist irgendwie auch okay. Mich wundert immer, dass nicht mehr passiert, dass nicht mehr Leute riesige Farbkübel ausschütten oder sonst was. Aber irgendwie ist es auch gut. Und dafür ist es ein gutes Anschauungsbeispiel. Es ist halt so eine angenehme Größe. Es hat auch mit der Lokalisierung der Kunst und Reze zu tun. Wir können rausgehen, am Hauptplatz können wir sofort austesten. Wiesn ist, wenn ich mein Projekt da installiere, was erzeugt das für Erreibung und dann gehen wir wieder rein. In Wien müsste ich da mal eine Ansuche stellen, irgendwo ans Rathaus und es würde ein paar Wochen dauern, bis ich sowas machen könnte. Also die Direktheit, es ist wie bei Ikea, hat was sehr Gutes, nach einiger Zeit fehlt einem was und ich lebe ja nicht hier, ich fahre immer hin und her, bin immer ein paar Tage da und ein paar Tage dort und ein paar Tage dort. Und so ist es optimal. Wenn man immer hier leben würde, würde man wahrscheinlich viel mehr auf die Nerven gehen und dann viel mehr fegen auch. Aber wie gesagt, ich finde das Provinzielle durchaus als Positives. Dass dann alle Künstlerinnen irgendwann weggehen, ist halt in größeren Städten nicht so. Aber ist das so, dass Künstlerinnen weggehen aus Linz? Worauf führen sie das zurück? Woran liegt es? Gibt es da so eine Perspektive? Ich kenne Künstlerinnen, die sagen, auch aus Wien, die kommen lieber nach Linz, weil sie dann trotzdem auch hier Chancen vorfinden, die sie in Wien so gar nicht haben. Ja, vielleicht. Aufgrund der Dichte. Wir warten, auf die Kunst, ohne wir dann mal zu klein. Und dann gehen viele auch weg, um woanders zu studichte. Wir beobachten es halt, auch die Kunstuni wird dann manchmal zu klein und dann gehen viele auch weg, um woanders zu studieren. Aber das ist auch okay. Es gibt ja immer wieder dann so einen Fluss. Aber ich glaube auch, dass es eine Zurückkommung gibt. Und gerade das Land, unser Land Oberösterreich, ich bin viel jetzt im Salzkammergut wegen eines Projekts da und dort. Und es ist großartig, was man da für Leute kennenlernt und was es da auch für Lehrstellen, auch für Bazaar gibt und für schreckliche Entwicklungen, aber es ist wahnsinnig spannend. Also es ist kein langweiliges Land und Linz ist keine langweilige Stadt, das kann man natürlich nicht sagen. Das Stichwort Kunstuniversität ist gefallen, das interessiert mich gleich brennend, weil wir hier ja auch leben und arbeiten, eingebettet in der Kunstuniversität Linz, Herr Weidinger. Was soll denn Ihrer Meinung nach eine zeitgemäße Kunstuniversität leisten? Was soll jungen Menschen, da können ja auch ältere sein, im Blick darauf, dass sie das kunstfähig für sich erschließen wollen, künstlich erschließen wollen, was soll ihnen eigentlich im Rahmen einer Kunstuniversität mit auf den Weg gegeben werden? Ich war ja mal zuhören, in jeder Stadt, in der ich tätig war, das ist Wien, da merkt man es auch immer, gab es nicht mehr Kunstuniversitäten. Das, was ich hier erlebt habe, das ist, wenn ich drei, ein halbes Jahr da bin, netto vielleicht, also eineinhalb Jahre, wenn man Covid abzieht. Also ich merke, wie die Stadt pulsiert. Also ich habe mich jetzt gefreut, ich bin gerade vergangene Woche Richtung die Stadt gefahren und da war es eigentlich ein Händchen leer in der Früh. Da freue ich mich darauf, wenn die Uni wieder beginnt, weil dann sind wieder die Menschen in der Stadt, sage ich, in diesen engen Gassen. Das ist etwas, was ich auch sehr, sehr gerne mag. Ich glaube, dass es ist das was ich sagen kann sind vergleiche also mit vielen aber jeder anders steht ist dass ich den eindruck dass die kosten ist das alles richtig also obdachlich vieles richtig das ist der grund ist also warum wir dann doch was am ende sehr sehr wohl fühlen auch wenn man sie angegriffen wird das wenn man sich das glaube zeitgenössischer aber nicht damit zeitgenössischer, aber nicht nur mit zeitgenössischer Kunst und überhaupt mit der Kultur begrüßt, auch vielleicht etwas kritischer auseinandersetzt und versucht, das auch auf die Zukunft auszunichten, dann hat man hier einfach Probleme. Die Konsonanzität in jeder Diversität, das ist das Wunderschwande, die ist so breit aufgestellt, dass sie fast jeden Sektor abdeckt. Das ist Schönheit. Man merkt, dass die Gesellschaft davon lebt davon das ist wie so eine ressource die menschen brauchen das was links fehlt oder demnach des 3 feld ist die geisteswissenschaftliche fakultät die also leider nicht gegeben die politik maßen hat das aber nicht weg gemacht das was da eigentlich das in der letzten jahr war die mir auch dafür nicht gemacht worden ist. Und ich glaube, dass die Konstruktion in Linz da einen sehr, sehr wichtigen Beitrag leistet. Das sind Auswirkungen, die Spezialisten, die in dieser Babel auch Leben zu Ort spüren. Aber ich glaube, dass das etwas ist, das auch so langfristig dann eine gewisse Auswirkung in der Gesellschaft hat, die hier in Wolfsburg hat. Verstehe ich das richtig? Sie meinen also, dass die Kunstuniversität ein Stück weit auch diese geisteswissenschaftliche Lücke in ihren Lids schließt? Absolut. Weil sie auch die Geisteswissenschaft verändert hat. Also in meiner Zeit, als ich noch Philosophie gemacht habe, das hat sich jetzt alles verändert, die Sichtweise verändert. Das war gut so, sonst ist das Zeitbild schon angepasst. Und ich glaube, dass die Kunstuniversität uns da wirklich einen freundschaften Weg geht. Ob das jetzt also bewusst ist oder unbewusst, das ist alles eingestellt. Ich finde den Weg sehr, sehr gut und den fühle ich mir sehr, sehr gut. Frau Pollack, Sie arbeiten mit den Studierenden. Welche Erfahrungen haben Sie da jetzt im Bild darauf, dass Sie auch eine gewisse geisteswissenschaftliche Vision erfüllen? Ja, das wurde ja wirklich in den letzten Jahren aufgebaut, kontinuierlich. Kulturwissenschaften, Kunsttheorien, Philosophie, alles mögliche. Und das Schöne ist, dass es immer sehr, das ist nicht ein Institut, das jetzt die Theorie abarbeitet, sondern es ist immer verknüpft mit Abteilungen, mit künstlerischen Produktionen, mit Kunst oder wie auch immer. Und da gibt es immer den Zusammenschluss und immer den Austausch. Und das ist toll. Und das ist auch so ein bisschen anders als es sonst so ist, als es in anderen größeren Städten ist und es ist vielleicht auch so ein Erkennungsmerkmal. Also es ist schon eine tolle Ressource, die wir da haben und auf die die Studierenden zurückgreifen können und auch wir Lehrenden. Also ich schätze die Auseinandersetzung wahnsinnig. Gott, ich kann mich sofort an jemanden wenden, wenn ich an irgendein heikles Thema angreife sozusagen und Unterstützung brauche dabei. Das hat man ja oft, wenn man in einem Gebäude im Nationalstaatsjournalismus zum Beispiel ist. Und allein das, dass das im Haus alles stattfindet und daran gearbeitet wird, das ist sehr gut. Das ist toll. Ob es die Studierenden alles von nutzen, manche sind aber wieder überfordert dann, aber es ist einfach da und ich glaube, es wird immer mehr genutzt und wir alles abdecken können. Für ganz wenig die ganze Fähle der Geisteswissenschaft, das weiß ich nicht, aber es ist da und ich finde das ganz gut so. Es kann nicht überall das gesamte Wissen abgedeckt werden. Herr Wehringer, Sie verantworten als wissenschaftliche Geschäftsführer der Landeskultur GmbH hier in Oberösterreich ja eigentlich ein kleines Imperium. Sie haben dutzende Institutionen, Häuser, größere, kleinere, für die Sie gestalten. Das reicht vom Biologiezentrum bis zum offenen Kulturhaus hier in Linz. Um jetzt mal zwei Beispiele zu nennen. Wie geht sich das alles in Ihrem Kopf aus? Das ist ja nicht so trivial, hier quasi sich vertieft, auch mit den jeweiligen Materien auseinanderzusetzen, gleichzeitig Zukunftsentwürfe herzustellen, wohin soll die Reise gehen. Sie hatten schon mal mit mir die Situation, dass Sie mit mir hier im Studio über radikale Veränderungsoptionen im Hinblick auf Museen im Allgemeinen zu diskutieren. Auch das ist eine schwierige Materie. Wie kriegen Sie das alles in Ihrem Kopf zusammen? Ich bin ja nicht alleine. Das heißt, wir haben 250 Mitarbeiter, und wir sind in einem permanenten Austausch. Wir leben in einem Diskurs. Und das ist etwas sehr Beschuchtendes. Ich kommuniziere sehr, sehr viel. Es gibt bei mir sehr zeitig am Morgen einige meiner Mitarbeiter, die schon früh aufstehen und es gibt einige, die auch lange arbeiten, Mitarbeiter von 8 oder 9 am Abend. Aber wir entwickeln diese Themen gemeinsam. Das ist immer alles, was wir machen, ist ein Produkt unseres Teams. Und das funktioniert sehr gut. So gesehen ist es nicht alleine, es wird gar nicht so dargestellt. Ich weiß das. Das liegt in der Natur der Dinge, wenn man neu in eine Institution kommt. Und dann gibt es immer diese Vorwürfe. Aber im Grunde genommen ist alles, was wir machen, ist es ein Teamwork und ich glaube, dass wir in der Institution wirklich sehr, sehr gute Mitarbeiter haben, die durchaus bereit sind, sich mit der Gegenwart auseinanderzusetzen und die Ziele für die Zukunft auszuhalten. Frau Pollack, das Stichwort Kommunikation ist gefallen. Ich habe mir fix vorgenommen, heute mit Ihnen über ein Thema zu reden, über das wir schon einmal so gesprochen haben. Twitter. Twitter ist etwas, wo Sie mir fast täglich sozusagen in Erscheinung treten. Sie sind eine aktive Twitterin oder Twitteratin. Klingt so negativten. Sie sind eine aktive Twitterin, oder Twitteratin, klingt so negativ, aber Sie twittern, wobei das darf man ja mittlerweile schon gar nicht mehr sagen, weil Elon Musk hat ja das spektakulär für, ich weiß nicht, 14 Milliarden übernommen und hat sich eingebildet, ich muss das jetzt unbenennen, wie auch immer, es ist so, dass Sie twittern und mit verschiedensten Statements über Twitter an die Öffentlichkeit treten. Mir gefällt das unglaublich. Ich bin da echt ein Fan davon geworden. Aber ich frage jetzt einfach mal Sie, mit welcher Intention Sie das tun. Ist das etwas, wo Sie wirklich auch in Richtung Öffentlichkeit, Gesellschaft intervenieren wollen, weil Sie sagen, gut, da denkt jetzt erst mal jemand, ich muss das jetzt loswerden, ich muss das dann rein sagen. Weil Ihre Statements sind ja immer sehr, sehr kurz, knapp, aber sehr knackig gehalten. Das ist das Prinzip von Twitter, glaube ich, wenn Sie beide malen, kurz zu sein und knackig. Das ist das Prinzip von Twitter, glaube ich. Wenn Sie beide mal kurz zu sein und knackig. Ich habe es begonnen, habe ich vor je zehn Jahren, glaube ich, eigentlich als Werbemittel für Superstart, für das Symposium, was ich organisiert habe. Das hat nicht so wahnsinnig funktioniert, weil ich aber damals noch keine Bubble gehabt habe hinter mir. Also quasi noch in keiner Bubble war. Aber damit habe ich es begonnen, war wahnsinnig spannend. Ich habe es mir kaum getraut, diesen Haken zu setzen und so. Aber damit habe ich es begonnen, war wahnsinnig spannend. Ich habe kaum getraut, diesen Haken zu setzen und so. Und dann ließ ich es einmal ruhen eine Zeit und habe es dann wieder vor drei Jahren oder so intensiver begonnen. Eigentlich zu Corona. Zu Corona habe ich es so richtig intensiv begonnen. Es hat mir damals sehr geholfen, die Zeit zu überbrücken. Und ich bin aber nicht so wahnsinnig aktiv. Da gibt es andere Personen, die sind viel aktiver und ich kommentiere mehr das, was andere Leute sagen und mische mich dann ein bisschen ein, dass ich selber jetzt von mir aus Meinungen da hineinstelle. Es kommt eher selten vor. Es ist eher so ein Dialog immer und das ist eigentlich das Schöne. Und ich finde eigentlich das Allerschönste an Twitter, dass ich dort mit Personen erstens einmal kommuniziere, die nicht aus dem Architekturkreis kommen und wenig Künstlerinnen, sondern aus ganz anderen Kreisen und das mache ich sonst nie, weil ich immer in diesem Kreis gefangen bin. Die kommen aus ganz anderen Disziplinen. Es ist wahnsinnig politisch, auch das ist nicht unbedingt der Kreis. Die Architektinnen sind nicht politisch normalerweise. Und das Dritte ist, es ist wahnsinnig generationenübergreifend. Ich habe sehr oft, schaue ich gar nicht nach, wie alt die Leute sind. Ich tue sie nicht googeln, sondern ich lasse es so mit diesem kleinen und winzigen Bildchen, wie es ist. Manche kennt man ja, das sind ja öffentliche Personen. Und die anderen will ich gar nicht wissen. Wenn ich es dann einmal erfahre, denke ich mir, oh was, die ist erst 20 oder die ist schon 80, na hallo. Und das ist aber toll. Auch das findet im wirklichen Leben nicht statt. Das ist unglaublich gut. Ich muss auch sagen, dass ich so wenig poste, dass ich keine Hasspostings bekomme. Das würde ich überhaupt nicht aushalten. die wirklich politisch sind und die wirklich sich einmischen in soziale Ungleichheiten anprangern oder über Missbrauch schreiben, die haben wirklich ein Problem, mit dem umzugehen. Und die kriegen oft hunderte Hasspostings. Und das würde ich nicht aushalten. Da könnte ich nicht umgehen, da könnte ich nicht mehr schlafen. Deswegen bin ich auch eher so ein bisschen vorsichtig. Das Highlight auf Twitter war, die Pressekonferenzen zu Corona gemeinsam anzuschauen und zu kommentieren und solche Sachen. Es ist auch, Twitter ist, ich meine, ich habe ein Privileg mit dem Beruf, das ist klar. Ich kann mir mal, das ist wie so ein Sekundenschlaf, wo man sich kurz mal ausruht, zwischendurch einmal in der Stunde ganz kurz schauen, was ist denn auf Twitter los und dann wieder wegzugehen. Das ist etwas sehr Erholsames, finde ich. Ich stelle mir das sehr spannend vor, weil im Grunde genommen im Laufe der Jahre kommen eine ganze Menge Tweets zusammen und man könnte das ja eigentlich zusammenfassen, publizieren, dann hätten wir ja fast ein spannendes zeitgeschichtliches Dokument, sozusagen gesellschaftliche politische Entwicklungen abzulesen, nachzuvollziehen anhand von Tweets. Wäre ja mal eine Idee, ich fände das super spannend. Aber Herr Weidinger, Frau Pollack hat etwas Wichtiges angesprochen, nämlich Hasspostings. Hasspostings ist ja etwas, was uns alle beschäftigt, natürlich auch bei DorfTV, weil wir ja nicht nur versuchen Medienkompetenz zu vermitteln, sondern natürlich selber auch in der Öffentlichkeit stehen, auch einen Umgang damit finden wollen. Aber Hasspostings sind ja eigentlich nur eine total radikalisierte Form auch von Kommunikation. Nichtsdestotrotz stehen wir alle in gewissem Sinne in Konflikten, die man ja nicht verteufeln muss. Konflikte können ja auch sehr, sehr viel Positives mit sich bringen. Sie sind eine Person, Sie führen Konflikte oder sie sind Konflikten ausgesetzt. Was bedeutet das für Sie und Ihre tägliche Arbeit? Ist das etwas, was Ihnen sehr nahe geht und Sie ein Stück weit auch beeinträchtigt? Oder sagen Sie, das gehört einfach zum Job und ich muss das und es spornt mich an, meinen Weg noch konsequenter weiter zu verfolgen? Ich glaube, niemand möchte Hass posten. Da bin ich ganz behindert. Ich sehe das genauso. Aber natürlich haben wir sie als Institution für bestimmte Formate, aber natürlich auch ich ganz besonders. Es gibt ein Medium in Oberösterreich, das ganz gezielt auf mich losgeht. Und da geht es halt um Veränderungen und man hat ein Problem in diesem Land, also auch offensichtlich mit Veränderungen, also vor allem mit der Gegenwart, was ich immer meine, schwellt so gerne in der Vergangenheit und finde das mit den Straßenlaternen sehr spannend. Ich habe das auch gelesen, diesen Artikel im Standard und fand das sehr spannend, weil es so ein treffender Vergleich ist. Man wünscht sich immer nur die alten Lernlaternen, die sich so an die Gaslaternen anlehnen. Ja, keine Veränderung, ja, nichts Neues. Dabei hat es so ein unglaubliches, also schönes Potenzial. Aber mit den Hassbussen ist es so, das was ich auch im Unterschied ist, also ich habe das in der Dichte, würde ich sagen, also wie hier oder in der Qualität bisher nicht bekommen, das muss ich da sagen. Zuletzt habe ich bekommen, wir haben also glaube ich am Tag der Eröffnung vor der Queerausstellung, die wir gemacht haben im OK, habe ich sogar Morddrohungen erhalten. Das ist etwas, was dazugehört. Das war allerdings noch eine schön geklebte, mit Zeitungsbuchstaben. Aber natürlich gibt es das auch in analoger Form. Das liegt dann bei mir am Schreibtisch. Aber natürlich geht es genauso gut, als auch noch viel, viel mehr auf den Medien. Das Problem ist halt einfach, dass auch die Medien, das halt einfach, wir sind halt, oder Medien sind ein Teil dieser Empörungskultur, die kultivieren sich sehr intensiv und dadurch werden Kommentare, auch Hasskommentare, sichtliche Hasskommentare, werden halt einfach auch nicht kuratiert. Ich bin grundsätzlich jetzt ein Gegner vom Kuratieren, also in dieser Hinsicht, weil ich sage, also die Gesellschaft ist ja für sich selbst entscheiden. Aber man öffnet hier, man kultiviert hier eine ganz bestimmte Szene, für die man auch Sprachrohr ist. Und das ist das, was ich kritisiere, und das ist das, was ich bedenklich finde, wenn gerade Medien, die auch mit öffentlichen Geldern arbeiten, dann also diese Art und Weise kultivieren. Und damit habe ich sicherlich ein Problem, das ist etwas, was mich schmerzt. Ich habe auch einen Freundeskreis, der natürlich auf solche Dinge reagiert und mich auch damit konfrontiert. Da wird man halt manches Mal wirklich als Unmensch dargestellt, aber das ist ja ganz explizit so, das ist ja auch so gewollt. Und du hast aber kaum Möglichkeiten, darauf zu reagieren, weil es eine seriöse Auseinandersetzung oder einen seriösen Diskurs kaum mehr gibt. Aber das liegt daran, und ich verstehe das auch wiederum, wenn man niemals in einem Leben einen Perspektivenwechsel eingeht, der natürlich Risiken birgt, dann habe ich auch keine Möglichkeit, andere Perspektiven zu sehen, sondern ich habe einfach nur meine eigene Perspektive. Darum ist das für mich bis zu einem gewissen Grad durchaus nachvollziehbar, wenn auch bedenklich. Ich will jetzt auf dem Thema gar nicht allzu sehr herumreiten, trotz eines noch, weil es mir wichtig erscheint. Ich selber mache auch die Beobachtung, in Ihrem Fall verhält es sich ähnlich, dass ja oft dieser Konflikt oder diese Anwürfe ja nicht geführt werden mit offenem Visier. Da wird ja oft Bezug genommen auf, man sagt, der Gangfunk berichtet, das heißt es so und so, wie gewisse Kreise berichten und so weiter. Das bleibt immer so anonymisiert und das macht es dann letztendlich fast noch ein Stück ungustiöser, weil man ja letztendlich da auch, wenn man die Kritik aufnehmen möchte, ja nirgendwo ansetzen kann, um diese Debatte auch tatsächlich entsprechend zu führen und konstruktiv nutzbar zu machen. Das ist es ja, etwas produktiv zu machen. Das ist ja das Spannende. Aber da bin ich jetzt auch gleich bei Ihnen, Frau Pollack, weil Sie auch zuvor einen echten Hotspot angesprochen haben hier in Linz, der zunehmend Konfliktpotenzial offenlegt. Das ist diese Betonwüste am Urferaner Jahrmarktgelände. Sie haben gesagt, sie verstehen überhaupt nicht, warum da nicht mehr mit Farbe draufgeschüttet wird. Es ist auch tatsächlich so, dass sich Öffentlichkeiten sehr passiv verhalten. Das ist ja glutheiß, wenn dort im Sommer eine Hitze besteht. Das heizt es ja nochmal ordentlich auf. Das macht auch das Umfeld sehr, sehr schwierig. Aber wie können Menschen ihrer Meinung nach tatsächlich, wenn es um ihren Raum geht, wenn es um ihren öffentlichen Raum geht, sich tatsächlich aktiver in Diskussionen und Debatten einbringen? Auf die Straße gehen. Auf die Straße gehen und das laut Kunden. Und es geht nicht anders. Es gibt keine Debattenkultur hier. Es gibt nichts, keine Bürgerforen, die ständig irgendwo eingeladen werden, wo man das irgendwo anhorcht oder sehr wenig dieser Formate, glaube ich. Also ich glaube, man müsste vielmehr das einfach einfordern. Wir haben italienische Kollegen und Kolleginnen am Institut, wir sind nach Rom gereist und haben dort unter anderem eine ganze Reihe von besetzten Häusern besucht, die unglaublich gut funktionieren. Also das glaubt man nicht. Ein Haus, da arbeiten und wohnen 400 Personen und es funktioniert prächtig und ist seit zehn Jahren ein besetztes Haus. das Haus. Also dort wurde eben die Situation so brisant und es gab so wenige Wohnungen und es standen so viele Wohnungen aus Spekulation leer, dass sie einfach in Beschlag genommen wurden. Und die Leute haben das einfach selbst in die Hand genommen und es funktioniert. Das ist natürlich ein sehr komplexes Regelwerk, aber man müsste einfach mehr selbst tun. Ich meine, ich gehe auch nicht auf die Straße und demonstriere gegen den heißen Uferanerplatz, aber ich glaube, es geht nicht anders. Ich meine, das ist ja schon fast lachhaft, wie lange darüber schon gesprochen wird, wie viele Entwürfe es schon dazu gab und dann ist wieder das zu teuer und das geht nicht. Da kommt wieder der Uferaner Markt, der unbedingt da sein muss. Also das ist eine Battsituation, da wird nie was weitergehen, glaube ich. Also wenn alle, wenn der Halblinz dort stehen würde, am Platz und dort sagen würde, wir wollen das nicht mehr, Asphalt weg, irgendwas, Bepflanzung her oder sonst was, glaube ich schon, dass was weitergehen würde. Aber Sie haben etwas Wichtiges angesprochen, nämlich diese fehlende Debattenkultur. Ich stelle mir so gleich die Frage, beziehungsweise tun wir das natürlich auch bei DorfTV, woran liegt das eigentlich, dass sich hier keine Debattenkultur entwickelt? Rechte Frage, beziehungsweise tun wir das natürlich auch bei DorfTV. Woran liegt das eigentlich, dass sich hier keine Debattenkultur entwickelt? Woran liegt es, dass Menschen so zurückhaltend sind? Ich habe oft den Eindruck und die Vermutung, dass Menschen eigentlich an ihre eigene Wirkmacht gar nicht glauben. Ich glaube, die wissen gar nicht oder können sich gar nicht vorstellen, dass sie selber etwas bewirken könnten. Ich weiß nicht, ich glaube, es hat mit Bildung zu tun. Ich denke, dass in anderen Ländern schon sehr früh Kinder dazu erzogen werden, ganz anders mitzureden und die Stimme zu erheben. Oder mir hat einmal ein Student aus Deutschland erzählt, natürlich bürgerliches Milieu, aber bei ihm zu Hause wurde jeden Tag am Abend, beim Abendessen wurde zuerst gefragt, okay, über welches Thema reden wir heute? Also das ist eine andere Debattenkultur. Aber die Hausbesetzung soll nicht die Grundschule sein. Nein, nein, nein. Aber ich glaube, man müsste Formate erfinden. Ich war jetzt, gestern war ich am Baukultur- Stammtisch, ein Format, das Afro, das Architekturforum erfunden hat, geht in die Orte, setzt sich in irgendwelche Räume und ladet Leute ein, um über ein Thema des Ortes zu sprechen. Und das hat super funktioniert. Und da kommen die Bürger und Bürgerinnen und es ist natürlich gehen die Fragen, die dem Bürgermeister, der vielleicht dort ist, warum geht denn das nicht und warum funktioniert denn das nicht. Aber es kommt dennoch eine Debatte in Gang. Und sowas müsste halt von einer Stadt auch initiiert werden und gelebt werden. Aber das will die Politik natürlich nicht. Das ist ja unbequem. Das ist ja nicht lustig. Herr Weidinger... Aber wir, entschuldigen, wollen nur sagen, das ist ein bisschen unsere Expertise, glaube ich. Wir versuchen jetzt in unserer Abteilung sowas wie ein erweitertes Setting oder Möbel oder Einrichtungen zu entwickeln, wo sowas stattfindet. Also irgendwelche mit einfachen Interventionen im öffentlichen oder institutionellen Raum solche Dinge in Gang zu bringen. Architektur muss das auch initiieren. Die muss so Kommunikation, Debatte und Diskussion richtig hervorbringen. Also wir müssen irgendwie solche Räume auch bauen, die dazu geeignet sind. Die gibt es auch nicht. Die kann man nicht am Hauptplatz setzen und da Debatte anleiern. Das haben wir schon mal gemacht. Ja, aber es stört den Verkehr eben so zum Beispiel. Wir haben mal diskutiert. Sie haben mich eingeladen, das zu moderieren, darum haben wir kurz geschert. Es war eine spannende Runde. Laut. Laut war es, genau. Waren wir laut oder der Verkehr? Verkehr. Der Verkehr war laut. Herr Weidinger, eine Protestform hat auch vor Ihnen nicht halt gemacht, das Beschütten alter Werke, Kunstwerke in den Museen die letzte Generation hat, noch bevor sie sich auf die Straßen geklebt hat, eben mit verschiedenen Museumsaktionen von sich Reden gemacht. Das ist irgendwie vorbei. Ist Ihnen da nochmal was passiert? Ist da nochmal jemand eingedrungen? Gab es nochmal irgendwelche Schüttaktionen? Ich habe den Eindruck gehabt, da gab es eine erste kurze Welle und dann war das schon wieder vorbei. Schüttaktionen, ich habe den Eindruck gehabt, da gab es eine erste kurze Welle und dann war das schon wieder vorbei. Ich glaube, das liegt auch an dieser Aktion, dass Aktionen finden einen gewissen Zeitraum statt und dann ist es einfach vorbei. Und bei uns ist es so, wir haben ja einen Schritt auf die zugemacht, weil wir gesagt haben, gerade als Museum oder als kulturelle Institution können wir, ist es unser Geschäft, auch komplexe Inhalte zu vermitteln. Wir sind ja offen auf die zugegangen und haben gesagt, pass auf, wenn ihr institution können wir ist unser geschäft auch komplexe inhalte zu vermitteln wir sind offen auf die die zugegangen habe sagt dass er besser wenn ihr reden wollt bitte kommt wir können euch da vielleicht unterstützen mit rat und das haben wir gemacht und derzeit findet ja so im ukr seine wir haben den letzten generationen freie verführt schon raum gegeben also auch dem thema bündnis um ihre inhalte zu transportieren weil warum geht es da sind wir auch bei der Debattenkultur. Also ich finde das sehr interessant, also auch das Gespräch, auch das, was Sie gesagt haben. Und ich glaube, das Problem ist, die Erfahrung machen wir auch, auch wir führen lieber Debatten als am Land, weil dort funktionieren sie gut, weil sie weitgehend vorurteilsfrei funktioniert und weil es dort von Angesicht zu Angesicht funktionieren. Und da ist auch diese Empörungskultur, von der ich immer wieder spreche, das ist durchaus etwas Städtisches, meine ich. Das ist am Land nicht gegeben. Und das ist super spannend. Und ob das jetzt also Naturthemen sind, durchaus heikle Themen, die wir durchaus auch schon geführt haben. Ich erinnere jetzt nur an eine Diskussion über die Rheinluft, die wir vor zwei, drei Jahren auch geführt haben am Land und auch andere Diskussionen. Die verlaufen sehr, sehr gut und sehr fruchtbar. Und sobald du aber dann in die Stadt wechselst, bist du auch im Fokus von manchen Medien oder der Medien und dann wird polarisiert. Aber das liegt halt einfach daran. Am Ende sind wir als Gesellschaft mit selbst schuld, weil wenn wir uns dieser Empörungskultur nicht freuen würden, dann würde es auch nicht funktionieren. Aber so ist das halt leider auch. Und wenn ich in Linzer Debatte ausrufe, und die letzte Generation hat das ja auch gemacht, dann gibt es sofort eine riesige Empörung und dann spricht man von Regeln, man spricht von Gesetzen, man spricht von Verbrechern etc., da tauchen solche schlimmen Wörter auf. Und das sind dann Diskussionen, die dann durchaus auch in den Komment kommentaren von diversen beiträgen in den medien nach ausgehandelt aus geführt werden das ist sehr schade weil es gibt eine andere möglichkeit von dieser empörungskultur abzuspüren sich mehr auf die inhalte zu konzentrieren und dann geordneten dialog zu führen das wäre viel viel spannender bleiben wir noch kurz bei den protestformen frau bollack ich nehme mich jetzt an, denn ich habe das mit großem Interesse noch vor einigen Jahren mitverfolgt. Es gab nicht nur in Österreich, weltweit so diese sehr, sehr feine Tradition des Tortens. Politische Protestform, wo man einfach einem Politiker, einer Politikerin oder wem auch immer, wo man Kritik überbringen möchte, eine Torte ins Gesicht stößt. Ich habe das versucht nochmal zu rekonstruieren. Ich glaube, in Österreich war die letzte Tortung hier in Linz an der JKU. Damals war in der Folge des Februar 2000 der damalige ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel an der JKU zu Gast und ein Student hat ihm eine Torte ins Gesicht geschlagen, sozusagen als Protest gegen die Regierungskoalition mit der rechtsextremen FPÖ. Man dachte, das ist jetzt total verloren gegangen. Vor zwei Tagen war es wieder mal so weit. Da hat in allen Medien eine junge Frau dem Boss von Ryanair für diese katastrophale Preisgestaltung ebenfalls eine Torte ins Gesicht geschlagen. Jetzt möchte ich nicht hier sozusagen eine Neugrundgründung der Traditionspflege des Tortens das Wort reden, aber das bringt mich zu der Frage, die natürlich sehr wesentlich erscheint, nämlich jener des Ungehorsams. Der Ungehorsam ist ja etwas, was wir sehr begrüßen. Gleichzeitig, wenn wir davon betroffen sind, lehnen wir es strikte ab. Wir haben jetzt schon ein Beispiel gehört, da wird dann unglaublich kriminalisiert und nach dem Strafrecht gerufen. Aber ich versuche das jetzt mal kurz einzurahmen auf Ihre Situation. Wie ungehorsam können Sie eigentlich sein in Ihrer Tätigkeit in einem universitären Rahmen? Wo sind da die Grenzen ihrer Möglichkeiten? Das ist eine gute Frage. Ich glaube, ich bin viel zu wenig ungehorsam. Aber die Kunst ohne ist schon ein ziemlich großer Rahmen, der viel erlaubt, muss ich auch sagen. Und die Bürokratie ist sehr, sehr gering. Ich habe mal auf der TU gearbeitet, da war das genau umgekehrt. Wahnsinnig viel Bürokratie und ein ganz kleiner Rahmen. Also da muss man schon einiges anstellen, dass man da als ungehorsam wahrgenommen wird auf der Kunstuni. Also man kann sich da einfach einiges erlauben, sagen wir mal so. Natürlich muss ich aufpassen, was ich öffentlich sage. Das ist schon klar, es gibt immer die zwei Persönlichkeiten. Also ich bin die Lehrerin an der Kunsturne, die Privatperson und dann bin ich vielleicht noch die Architektin, die sich gerade dann mit dem, was ich sage, an Auftrag verpatzt. Aber das ist so ein bisschen schizophren, aber der Rahmen ist schon relativ groß, muss ich sagen. Und die Studierenden hier sind relativ ungehorsam. Also die sind wirklich super ungehorsam sogar. Gestern hat eine Studentin von uns wieder ihr unortiges Kino aufgeführt oder installiert. Aber die sind sehr, sehr in allen möglichen Protestgruppierungen dabei. Sie sind auch sehr politisch und das gefällt mir wahnsinnig. Das ist nicht in allen Studienrichtungen oder Abteilungen gleich. Industriedesignerinnen haben viel mehr Druck, mit der Industrie zu kooperieren und da einfach schauen, dass wir da wo reinkommen. Aber gerade bei so freien Studienrichtungen wie bei unserer gehört es fast dazu, muss ich mal sagen. Und da nicht politisch zu sein, ist eigentlich ein Fehler, weil wir eben diese Debatten führen. Also man kann schon ungehorsam sein. Ich glaube, ich bin es zu wenig. Aber ich wüsste jetzt nicht, warum ich mich gegen die Kunstuni wenden sollte, warum ich jetzt ungehorsam der Institution gegenüber sein sollte. Ich sollte vielleicht ungehorsamer der Stadt gegenüber sein und vielleicht jeden zweiten Tag vor dem Bürgermeisterbüro stehen und ihm sagen, das geht nicht so weiter mit Linz. Ich habe einmal was gemacht, und das ist jetzt auch nicht viel, aber ich habe bei jedem Ende meines Vortrags gesagt, der Hauptplatz schaut einfach schrecklich aus, der braucht einfach eine Lehre, den muss man lernen von dem ganzen Zeugs, was da rumsteht. Und ich habe das so in Worte gefasst und habe das immer wieder gesagt. Es wurde irgendwann dann einmal registriert im Bürgermeisteramt und der hat mir dann einmal zurückgemeldet. Ist das wirklich so? Ist das wirklich meine Meinung? Also man könnte mehr tun und ich könnte auch mehr tun, glaube ich, und sollte vielleicht mehr tun. Das bringt mich auf eine Fragestellung, die sehr schwierig ist, nämlich jener, dass ja quasi die Freiheit der Kunst, die bei uns ein hochverbrieftes Recht ist, ja natürlich unglaubliche Möglichkeiten bietet, aber gleichzeitig auch die Schwierigkeit mit sich bringt, dass es so abgekapselt bleibt und oft nicht in einer Wechselwirkung steht, auch zu den Menschen oder zur Gesellschaft. Ich nenne da jetzt ein konkretes Beispiel, das mich immer sehr fasziniert hat. Ich selber durfte noch kennenlernen, diese amerikanische Gruppe der Yes-Men, die als Medienguerilla ja früh für großes Aufsehen gesorgt haben, weil jetzt gerade Barbie so erfolgreich im Kino war. Eine der ersten Aktionen von Yes-Men war, dass sie in Spielzeuggeschäfte eingedrungen sind und haben Barbie-Puppen manipuliert, haben die Chips gewechselt, hat diese süßlich-wispernde blonde Barbie, hat dann einen Chip von einem Rainbow-Typen gehabt, der nur töten und schießen und krachen, bumm, bumm. Das hat natürlich eine große Verunsicherung erzeugt, aber am Ende des Tages haben immer alle gesagt, ah, das ist ein Kunstprojekt, das sind Künstler, die spinnen und das ist halt so. Und auch Jesmen ist eines Tages mal innegehalten und hat gesagt, da kommen wir nicht weiter. Das ist also genau das Problem, ich stelle das immer sehr siebent, dass dieses Refugium der Kunst Freiheiten mit sich bringt, aber gleichzeitig sich doch weit abkapselt auch von Gesellschaft. Also ich weiß nicht, ob in Urfa da jetzt allen leicht zugänglich ist und sich den Menschen leicht erschließt, was aktivistische Künstlerinnen und Künstler da bei Ihnen am OK-Platz tun. Also ich glaube, das ist immer auch in einem Wandel. Wenn man jetzt denkt an die 1960er, 70er Jahre, also an die Bewegungen, in denen Künstler innen international, wirklich international auf die Straße gegangen sind, also mit wirklich gesellschaftsrelevanten Themen. Und die haben das herausgefordert. Das ist ja viel auch mit dem Peter Weibel, auch manches Mal mit der Wall-Ex-Wort, das auch diskutiert. Die wollten halt einfach ausloten. Sie wollten auch ausloten, wie weit können sie gehen auf der einen Seite. Sie wollten natürlich auch ihre Inhalte transportieren, aber auf der anderen Seite schauen, wie weit geht es. Und dann natürlich, also jede Aktion fordert natürlich auch das Recht heraus oder die Exekutive und dann werden dann Regeln gemacht. Also die Gesellschaft toleriert das ja nicht grundsätzlich und versucht also Regeln zu finden. Also wie die Sache mit der AI, also alle haben Angst vor der künstlichen Intelligenz. Also was ist die Konsequenz? Auseinandersetzen tun wir uns damit nicht. Also das heißt, wir schaffen Regeln und verlieren damit aber automatisch die Kontrolle über das Ganze. Und das ist das Problem, was ich sehe. Klar ist der Kunstbereich dieser relativ geschützte Bereich. Also auch wie Sie sagen, in der Kunst ohne, du kannst das wirklich sehr, sehr viel tun. Du hast sehr, sehr viele Freiheiten, was ganz, ganz wichtig ist, weil wir das in unserem geschützten Bereich auch noch kultivieren, was wichtig ist. Aber am Ende sind große Gefahren damit verbunden, weil sobald du nach außen trittst, kommst du zu Regelwerken. Da habe ich den Wechsel angesprochen, das passiert derzeit mit der digitalen Kunst. Natürlich, also in der digitalen Kunst, also wenn man jetzt zum Beispiel in unsere Ausstellung geht über KI, also im Francisco Carolinum, dann wird man das merken. Das, was ich feststelle, dass die Jungen, wenn sie eine digitale Kunst zur Verfügung haben, viel mehr Inhalte transportieren, die viel intensiver sind, natürlich auch intensiver zu konsumieren sind, aber da passiert es etwas auf einer sehr, sehr interessanten Ebene und ich hoffe, dass das noch lange anhält, lange anhält, bis dann wiederum die Politik oder Rechtsspezialisten dann beginnen, also hier Regeln zu schaffen. Das ist eine spannende Bewegung jetzt im Moment. Das ist ein Mietergrund, warum wir auch die digitale Kunst im Moment sehr intensiv fördern. Weil wir glauben, das ist eine Möglichkeit, sich auch für junge Menschen politisch zu artikulieren, ohne dass man sofort im Konflikt mit dem Gesetz gerät. Frau Pollack, wir sind jetzt in diesem großen Komplex der künstlichen Intelligenz, eine Riesenkiste. Wir würden mehrere Sendestunden dafür benötigen, um das alles zu beleuchten. Aber ich frage jetzt mal, welche Chancen sehen Sie, ich möchte jetzt nicht nur von dieser Gefahrenseite an das Thema herangehen, sondern auch aus der Chancenseite, welche Chancen sehen Sie, dass eines Tages künstlich intelligent Städte entwirft, Räume entwirft oder künstliche Intelligenz zumindest diese Prozesse unterstützt? Im Prozess unterstützen ist da wahnsinnig viel möglich, unbedingt. Also gerade was so alle Fragen des Klimas und der Ressourcen betrifft, allein um zum Beispiel irgendwie herauszufinden, was ist denn da an Ressourcen in einer Stadt, wo gibt es gerade Materialien, die nicht gebraucht werden, wie könnte man die woanders einsetzen, all das, was sich einfach nicht zusammentragen kann, an Wissen, das zu bündeln wäre großartig, glaube ich, unbedingt. Oder mit einem Hitze-, Wind-, Management-, was auch immer, da irgendwie klug umzugehen, was wir einfach nicht können. Und da sehe ich sehr große Chancen. Natürlich habe ich riesengroße Bedenken, dass die Künstliche Ergänzung das Entwerfen der Architektur und der Städte übernimmt. Weil die ohnehin schon, die werden ja schon von Programmen entworfen. Deswegen schauen ja auch neue Städte alle gleich aus und neue Häuser schauen fast gleich aus, weil ja gewisse Programme dahinter stecken, wo ganz viel schon automatisiert ist. Also es gibt ja schon seit langem Fassaden auf Knopfdruck und solche Dinge und Grundrisse mehr oder weniger auf Knopfdruck oder Tastendruck. Also das ist jetzt auch nicht unbedingt so etwas Neues, aber da habe ich natürlich riesengroße Bedenken und streue mich dagegen, aber da bin ich auch die falsche Generation, die einfach nicht mehr damit umgehen kann. Also mein Highlight, ich bin ja, mache ich natürlich auch Zeichnen, mein Highlight war, ich habe mit einem Kurvenlineal letzte Woche gezeichnet. Ich fand das ganz toll. Ist das so retro? Ich kenne mich einfach. Ja, das ist unglaublich retro. Unglaublich. Weil man macht natürlich normalerweise in einem Cut-Programm einen Kreis und ich habe es mit einem orangenen Kurvenlineal gemacht. Also nein, es ist ja jetzt schon so schlimm, es gibt so etwas wie eine globale verputzt Glasarchitektur, Es ist ja jetzt schon so schlimm, es gibt so etwas wie eine globale verputzt Glasarchitektur, die überall gleich aussieht. Und alle neuen Städte, wie das Viertel, das hier entstehen wird am Bahnhof, sieht genauso aus wie das Viertel, das in der Seestadt in Wien entstehen wird oder in Bratislava irgendwo. Das ist ja trotzdem erstaunlich, da sind ja komplexe Architekturwettbewerbe vorangegangen, da haben ja unglaublich viele sehr kreative Köpfe sich was überlegt und so weiter. Und trotzdem schaut das alles gleich aus? Ja, weil natürlich zum Beispiel die Ökonomie alles regiert quasi oder overruled. Und das ökonomischste Projekt hat eine bestimmte Breite, Dicke oder Kontur, hat eine bestimmte Höhe und hat einen bestimmten Fensteranteil. Und dann kann man noch ein bisschen die Balkone hin und her springen lassen und das ist dann die Architektur, die gewinnt. Herr Weidinger, würden Sie sich eigentlich in Ihrem Reich, in Ihrem Kunstimperium einen Neubau wünschen? Bitte. Das ist eine spannende Frage. Es wird kaum neu gebaut. Ja, ich habe mein ganzes Leben lang mit Architektur auseinandergesetzt und liebe das sehr. In den Häusern, in denen ich gearbeitet habe, habe ich immer mit Architekten zu tun gehabt. Auch unsere Ausstellungsgestalter sind vielfach aus Architekten und Architektinnen. Das ist etwas, was mir sehr, sehr wichtig ist. Würde mir das hier wünschen? Ich glaube nicht, dass es unbedingt mehr notwendig ist. Wir haben sehr, sehr viele Orte in Linz und ich denke, es geht einfach darum, diese Orte jetzt einmal wieder in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen, was wichtig ist. Da sind wir sehr intensiv dabei. Das ist ein Prozess, der noch etwa drei, vier Jahre dauern wird. Dann ist es soweit erledigt. Ich glaube aber, dass die Gesellschaft oder auch die KünstlerInnenschaft am Ende oder unsere Kultur ohne das von uns irgendwann in absehbarer Zeit wieder mal ein neues Gebäude, ein Kulturgebäude fördert, was immer es ist, ob das jetzt ein Museum ist oder was auch immer. Ich glaube sehr an die Gesellschaft und ich glaube, dass das passieren wird. Fernab von jeglichem Algorithmus. Wenn wir dem Algorithmus glauben, dann wird das wahrscheinlich nie passieren, weil die Menschheit oder die Gesellschaft auch hier in Oberösterreich möchte ja grundsätzlich keine Veränderungen. Das ist sozusagen das Problem. Das bildet ja auch der Algorithmus ab. Also dem Algorithmus darfst du nicht trauen. Aber das Gute ist, dass wir gerade im künstlerischen Bereich uns halt einfach mit Menschen auseinandersetzen, die halt auch ein bisschen fernab vom Mainstream denken und das ist das große, und das ist die wichtigste, und das ist sehr wichtig, dass sich genau diese Menschen auch mit den Algorithmen auseinandersetzen und einfach feststellen, so wie können wir das, wie können wir das verändern? Ein Beispiel, weil es geht um neue Architektur, wir haben also eine Ausstellung gemacht im Vorfeld von unserer KI-Ausstellung, die jetzt läuft. Wir haben die KI gefragt, in dem Fall war das ChatGPT4, und haben gefragt, wir wollen eine Ausstellung über KI. Welche KünstlerInnen sollen wir auswählen? Wie soll die Architektur ausstellen? Sag uns bitte einen Ausstellungstitel, schreib uns bitte einen Katalog, schreib uns die Pressetexte. Wir haben das gemacht. Und das Spannende war, natürlich ist es der Algorithmus, der bestimmt. Und das sind nicht unbedingt die Menschen, die unsere Gesellschaft nach vorne bringen. Ganz im Gegenteil. Es ist unglaublich konservativ. Und das ist das, was wir erkannt haben. Und daher ist es so wahnsinnig wichtig, dass ja auch Menschen aus dem Bereich, aus dem wir tätig sind, sich genau mit dem auseinandersetzen, um es auch zu verstehen und dann auch die Vorteile und auch die Nachteile zu erkennen. Da können wir einschreiten. Und ich glaube, das ist etwas, was uns die KI wahrscheinlich niemals abnehmen wird können, dass wir vernetzt denken können. Das ist etwas, dafür stehen wir ein. Frau Pollack, wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf unserer Uhr. Ich möchte ein bisschen nochmal in die Zukunft sehen. Das ist ja auch ein Anspruch, das das Ars Electronica Festival Jahr für Jahr verfolgt oder den Anspruch nimmt, sozusagen in die Glaskugel zu blicken und die Zukunft zu sehen. Die Stadt der Zukunft. Menschen leben immer mehr in Städten. Das ist ein Trend, der ist ungebrochen. Viele haben vor dieser Entwicklung auch Angst. Ist diese Angst begründet? Wer werden wir sozusagen in Zukunft in Städten leben, die sich für uns jetzt sozusagen wie ein Moloch auf der Wand darstellen, wo wir in Anonymität uns verlieren werden, wo die Infrastruktur kaum mehr noch zu bewerkstelligen ist. Ich selber kenne, zugegeben jetzt nicht unbedingt in Europa, aber ich kenne immer wieder auch Städte, die gestehen sich mittlerweile ein, dass sie die Menschen, die in der Stadt leben, gar nicht mehr mit Trinkwasser versorgen können. Sind das Trends, mit denen wir zu rechnen haben? Oder sehen Sie das eher zuversichtlich und sehen Sie da Momente, wo Sie sagen, nein, wir kriegen das hin? Also eine große Zuversicht habe ich momentan nicht, weil einfach Wohnraum und es geht einmal hauptsächlich, zuerst geht es einmal um den Wohnraum, dann geht es um diese ganzen Räume, wo kann man debattieren und so weiter. Die wichtige Frage für viele ist, wo wohne ich denn überhaupt oder kann ich mir eine Wohnung noch leisten? Und dieser Wohnraum ist einfach vielerorts nicht mehr bezahlbar. Und dass dann die Infrastruktur auch nicht mehr funktioniert, also das stimmt mich nicht sehr zuversichtlich. Und ich sehe das nicht unbedingt, dass alle Städte so wahnsinnig toll wären und ob da die künstliche Intelligenz auch was helfen wird, weiß ich nicht. Also diese ganzen utopischen Vorstellungen von irgendwelchen Wüstenstädten, die da autonom funktionieren und alles ist wunderschön und grün, das ist ja ein wahnsinnig elitäres Modell und das Problem der meisten Leute ist viel pragmatischer, sie können sich das Wohnen nicht mehr leisten und da, das ist momentan so eine Badsituation, da habe ich eigentlich Angst, dass sich das noch schlimmer entwickelt und sich noch weniger Leute, und wenn sich die Leute hier schon kein Wohnen leisten können bei uns, wie ist das, wie schaut das dann in anderen, größeren Städten aus und da, also da fehlt mir schon ein wenig die Zuversicht und da muss man ansetzen. Deswegen ist ja auch das so wichtig, einmal dieses, mit dem wir brauchen nicht unbedingt einen Neubau eines Museums, schauen wir mal, was da ist. Und Reuse und Reorganisation und Umstrukturieren von bestehenden Gebäuden, sich zu überlegen, ganz anders wohnen, ganz klein zu wohnen und vielleicht irgendetwas mit einem großen Wohnraum miteinander zu teilen oder irgendetwas. Also sich da kluge Dinge zu überlegen, würde ich wichtig finden. Die letzte Diskussion um einen Neubau habe ich erlebt in Wien rund um das Haus der Geschichte. Das war ja auch etwas, was sehr leidenschaftlich diskutiert wurde. aus der Geschichte. Das war ja auch etwas, was sehr leidenschaftlich diskutiert wurde. Da ist natürlich auch die Idee im Raum gestanden, dass da überhaupt auf einen physischen Raum, materiellen Raum zu verzichten, das einfach überhaupt sozusagen in eine virtuelle Welt zu denken, eben quasi mit digitalen Medien. Aber ich möchte jetzt nochmal auf ein anderes Thema kommen, Herr Weidinger, mir ist das wichtig, Ich möchte jetzt nochmal auf ein anderes Thema kommen, Herr Weidinger, mir ist das wichtig, weil ich der Meinung bin, dass viele eine Seite von Ihnen gar nicht kennen, nicht Bescheid wissen. Das ist etwas, was Sie auch mit mir verbindet. Sie verfügen oder Sie haben sehr große Erfahrung auf dem afrikanischen Kontinent. Einer Welt, die uns großteils unbekannt ist. Ich habe in dieser Senderei schon einmal davon gesprochen. Es gibt eine aktuelle Studie, sehr beunruhigend, dass die Nachrichten, die Informationen, die wir hier in den Wohlstandsländern, auch in Österreich bekommen, sich zu 90 Prozent nur auf unsere eigene Hemisphäre stützen, 10 Prozent des sogenannten globalen Südens, kommt da vielleicht mal gelegentlich vor. Können Sie mal kurz erklären, was ist eigentlich sozusagen Ihr Interesse an Afrika, so divers, so heterogenes ist. Was haben Sie da bisher gemacht? Sie haben sich viel auch fotografisch mit den Thematiken beschäftigt. Ich glaube, da sind eine ganze Menge Leute jetzt neugierig. Das wird mir in der kurzen Zeit, die verbleibt, nicht abhandeln können. Aber ja, es ist richtig. Ich bin seit meinem 17. Lebensjahr reise ich nach Afrika und manches Mal fünf, sechs Mal im Jahr, manches Mal sogar öfter. Und das ist halt etwas, ich glaube einfach, das erdet mich einfach. Also ich kenne den Content gut, habe ihn gut kennengelernt, kenne viele Menschen, habe wirklich ein gutes Netzwerk. Und ich glaube einfach, ich brauche das für mich selbst, also für einen Perspektivenwechsel, weil man einfach geerdet wird. weil man einfach geerdet wird. Und wenn du dich lang damit auseinandersetzt, mit der Geschichte auseinandersetzt und du einfach feststellst, wie schrecklich das der Westen, sage ich erst einmal so verallgemeinend, für alles, was von außen kommt, diesen Kontinent und auch die Menschen verletzt, geprägt, teilweise ganze Kulturen ausgerottet hat. Und das wird einfach immer alles heute noch, und wenn ich die Nachrichten mir anschaue, ganz gleich, wo das ist, das ist immer unsere westliche Perspektive. Es ist immer unsere Perspektive. Was betrifft auch das Asiatische, setzen wir jetzt auch mit dem Asiatischen etwas auseinander, gerade im Zusammenhang mit der Performance-Kunst. Da ist auch festzustellen, es ist immer unsere westliche Perspektive. Und es ist unglaublich arrogant eigentlich, diese anzuwenden, aber wir haben halt keine andere Perspektive. Und darum, glaube ich, ist es wichtig, auch für die Berichterstattung, auch für Medien, einfach einen Perspektivenwechsel durchzuführen und mehrmals die Perspektive zu wechseln. Und das ist für mich etwas, und das ist wahrscheinlich einer der Gründe, abgesehen davon, dass ich mich einfach wissenschaftlich für bestimmte Bereiche der Gesellschaft, also in Afrika, interessiere. Das ist auch für mich persönlich einfach. Das ist sehr, sehr heilsam. Wie lässt sich das konkret jetzt auch in Ihrem Alltag anwenden? Wie lässt sich ein Perspektivenwechsel in Ihrem hegemonial-weißen, kulturdominanten Alltag umsetzen? Ich glaube, dass man toleranter wird dadurch. Ich bin sicherlich, durch die vielen Aufenthalte bin ich in mancher Hinsicht, glaube ich, wirklich sehr tolerant geworden. Und ich glaube, das ist etwas, was ich brauche. Und das sage ich immer schon auch im Kunstbereich. Ich kann verstehen, dass bestimmte Menschen mit der zeitgenössischen Kunst nichts anfangen. Und den ersten Schritt, den wir im Museum, wenn wir das schaffen können, dass die Menschen tolerant der Kunst gegenüber sind, dann haben wir unglaublich viel erreicht. Aber wir sind das auch hier leider manches Mal noch sehr weit davon entfernt. Frau Pollack, der vielbeschworene Tellerrand ist ja etwas, der uns eigentlich mehr beschäftigen sollte. Sie haben jetzt fast ein bisschen schon das Schlusswort, wenn ich auf die Uhr blicke. Was meinen Sie? Wir alle stecken im Alltagstrott, beschäftigen uns mit den Dingen, mit denen wir uns eben immer wieder beschäftigen. beschäftigen. Wo sehen Sie denn Anknüpfungspunkte oder Ansatzpunkte, wo Sie meinen, da sollten wir eigentlich mehr über den Tellerrand hinaus blicken? Es sind so kleine Schritte, so wie Herr Weidinger gerade gemeint hat. Wenn er ein paar Leute erreicht, die tolerant werden, ist das schon gewonnen. Wir sind momentan am Hauptplatz mit Installationen und wenn da am Tag drei Leute vorbeikommen, die stehenbleiben und mit denen man ins Gespräch kommt und es geht um den Krieg und um die Frage einfach einmal mit denen darüber zu reden, finde ich unglaublich gut. Und wir erweitern unseren Tellerrand, indem wir internationale Studierende aufnehmen. Und das funktioniert sehr gut. Und da gibt es gerade eine tolle Nachfrage aus, vor allem aus dem Iran. Junge, tolle Frauen aus dem Iran, die es nicht mehr aushalten, im Iran kommen zu uns. Und das finde ich großartig und das erweitert meinen Horizont tagtäglich. Aber da handelt es sich um Künstlerinnen und Künstler. Natürlich, ja. Und die müssen aber, also ihr Aufenthalt ist hier temporär. Was können sie dann wieder zu sich nach Hause nehmen? Die Künstlerinnen, ich weiß nicht, ob die noch einmal nach Hause gehen. Ich glaube, die versuchen hier zu bleiben. Ist ja sicherlich eine vernünftige Option. Gut, damit wären wir an einem Thema, das wir heute nicht mehr in der entsprechenden oder notwendigen Tragweite ansprechen und diskutieren können. Wir sind jetzt am Ende unserer Sendezeit. War ein wunderschöner Frühjahrmorgen bei Rürei im Morgengrauen. Vielen herzlichen Dank, Sabine Pollack, Alfred Weidinger, dass Sie heute hier waren zum hoffentlich vorläufigen Abschluss dieser Frühstücksfernsehensenderei. Ja, vielen Dank natürlich auch wieder allen Zuseherinnen und Zusehern, die mit frühmorgendlichem Interesse dabei waren. Ich darf noch darauf hinweisen, dass zwar diese Senderei Rührei im Morgengrauen jetzt mit dem heutigen Tag vorläufig mal zu Ende gegangen ist, aber noch nicht der Gesamtbeitrag von DorfTV zum diesjährigen Ars Electronica Festival. Unter dem Titel Radical Broadcast ist DorfTV da ebenfalls aktiv und mit einem vielseitigen Programm vertreten. Wenn Sie sich näher dafür interessieren, schauen Sie einfach nach auf der Website dorfTV.at, da kriegen Sie dann auch nähere Details zu den Programminhalten. Ich darf mich verabschieden, Ihnen noch einen schönen und wie es scheint sonnig heißen Tag wünschen. Bis bald und auf Wiedersehen.