Ich habe jetzt keine Frage gehört. Verzähl mal von deinem Projekt. Woher kam die Inspiration? Ach, die Frage ist zu schwierig. Okay. Jetzt brauche ich Zugende. Beschäftigt sich mit der Bahnstrecke, die es nicht mehr gibt, zwischen Mauthausen und Gaisbach-Wartberg. Die ist abgetragen worden 1956. Hier und da liest man irgendwo in der Zeitung was oder ein Buch ist auch erschienen vor zwei Jahren über die Bahnstrecke. Aber im Großen und Ganzen ist die Strecke ziemlich vergessen worden. Und mir ist es verblüffend erschienen, wie stark sie vergessen worden ist. Ich habe mir die Strecke dann angeschaut und in die Landschaft eingezeichnet, wo die Gleise gegangen sind, weil wenn man sich das im Grundbuch anschaut, ein Kataster, kann man es eh noch recht genau nachvollziehen. Und für das Festival der Regionen wollte ich ein Objekt haben, das was da steht, wo man sich hinsetzen kann und innehalten kann, einfach so einen Platz schaffen. Und ja, da ist mein abgeschnittener Waggon, das geeignetste und das einzig umsetzbare. Wie war die Herangehensweise? Wie wird man die Planung oder wie hast du gesagt, okay, ich würde das jetzt so und so entwerfen, das Objekt, das Projekt? Dass es an sich irgendwas mit Vergehen zu tun hat, diese Gestaltung, das ist von vornherein klar gewesen. Es war länger was im Gespräch mit Eis oder etwas, was sonst irgendwie sehr schnell verrottet. Und ein Objekt, das man so unmittelbar kennt wie ein Eisenbahnwagon, abzuschneiden, hat ja offenbar mit dem Ende von etwas zu tun. Und dass man da einen Waggon nimmt aus der Zeit, also ein Vorbild, wo die Bahn noch in Betrieb war, das war auch neulich. Die Plattform, die der Waggon hat, hat den praktischen Nebeneffekt, dass es ein Objekt ist, wo man raufgehen und runterwinken kann. dass es ein Objekt ist, wo man raufgehen und runterwinken kann. Und ab dem Moment, wo mal von der Grundform klar war, was das wird, haben wir dann jemanden gesucht oder Leute gesucht, mit denen ich das machen kann, Thomas Aschenbrenner und der Ernst Berger. Und wir haben uns dann in Ampfelwang im Lokmuseum so einen Originalwagon angeschaut, Baujahr 1928. Und ab dann war die Hauptarbeit eigentlich nur, wie kann man das abstrahieren, weil da sind so viele Details dran, die einfach viel Arbeit werden, das zu machen. Und auch von der Materialität her, die Bauart, die Bauweise, wie so ein Waggon gemacht wird und damit das stabil wird, das kann man nicht einfach in Holz nachbauen. Man kann aber auch nicht alles in Stahl nachbauen, weil man sich das nicht leisten kann. Also das ist, ich schätze, der Abschnitt vom Waggon, so wie er jetzt da steht, wiegt circa, wenn er original wäre 6 t oder so. Genau, weil das Festival der Gronen Kpj hat für 6 Tonnen Stahl und wir das nicht gießen können und der ganze Wahnsinn, der da auftaucht, haben wir das halt im Detail alles abstrahiert. Es ist einiges schon geschweißt und gebogen, aber im Großen und Ganzen ist es aus Holz. Puffer sind geträxelt und aus Holz nachgebaut. Trotzdem ist alles halbwegs so stabil, wie es in einem Wagon so alt gebaut war. Du hast dich ja mit der Geschichte auseinandergesetzt, mit der alten Zugstrecke sozusagen. Wie hast du das mehr oder weniger auch jetzt bei deinem Projekt einwirken oder einfließen lassen? Einerseits einmal durch die Wahl von einem historischen Waggon und andererseits gibt es die zwei Tafeln im Waggon an den Stellen, wo früher, nämlich auch schon in den 20er Jahren, immer Werbeplakate waren an den Stirnwänden von Waggons, wo eben die Geschichte der Strecke kurz beschrieben ist. Und dann ist noch passiert, während wir da in Gaisbach das Ding aufgestellt haben, wir haben es aber anders vorgefertigt in Teilen und dann antransportiert und dort zusammengestellt. Es sind ziemlich viele Leute stehen geblieben und haben Geschichten erzählt. Also Sachen, an die sie sich erinnern in Bezug auf die Bahn oder in Bezug auf Bahnreisender sein in solchen Plattformwaggons. Und diese Aussagen, die habe ich dann rundherum unten draufgeschrieben. Du hast jetzt gerade heute sozusagen den Schlüssel oder dein Projekt der Gemeinde Wartberg übergeben. Wie fühlt sich das an? Was sind deine Erwartungen, wie sozusagen das Projekt weiter genutzt werden sollte? Also einen Ratschlag, wie es genutzt werden sollte, habe ich überhaupt nicht. Erwartungen, ich denke mir, wenn das Ding offen zugänglich ist, dann werden sich wahrscheinlich Leute hersitzen. So einen gewissen milden Vandalismus würde ich auch erwarten, aber das finde ich jetzt auch nicht dramatisch. Es ist das ganze Ding ja eben für das Festival der Regionen gebaut, also als Kulisse im Prinzip, wie eine Bühnenkulisse und so ähnlich ist auch wie eine Bühnenkulisse von der Haltbarkeit. Das ist jetzt nicht, wie man sonst sowas heißt, da Aktion machen müsste im öffentlichen Raum, Vandalen sicher oder deswegen denke ich, dass das Ding altern wird. Man wird sehen, dass Fugen aufgehen, dass die Farbe außen abladelt und solche Sachen. Und solange die Menschen da in Geisbach und Wartberg das ertragen, dass sie dem Ding zuschauen beim erodieren, dann sollen sie es stehen lassen. Finde ich gut. Okay, alles klar. Danke. Thank you.