Die instabile Blase, in der ich mich befinde. Ich sitze an meinem Schreibtisch, starre auf den Bildschirm vor mir und sehe dem Cursor beim Blinken zu. Einmal da, einmal weg. Einmal da, einmal weg. Vor dem Fenster die Dunkelheit. Es ist noch nicht einmal 21 Uhr. es ist noch nicht einmal 21 Uhr. Ich freue mich auf die langen Sommerabende, die nur noch wenige Wochen entfernt sind und ein Schauer läuft mir über den Rücken, als ich an die vergangenen Monate denke, die mich so viel Kraft gekostet haben. Die Musik klingt laut und blechern in meinen Ohren. Die Kopfhörer haben keine gute Qualität. Ich will meine Mitbewohnerinnen nicht stören. Meine Musikblase, die mich in einen Zustand versetzt, in dem ich produktiv sein kann, oder zumindest hoffe es zu werden, ist oft ganz anders als die ihrige. Doch manchmal haben wir eine gemeinsame Schnittmenge und treffen uns in einer Sekunde des Übereinkommens, starten eine Gemeinschaftszeichnung. Erst vor kurzem habe ich mir Stifte gekauft, aber die Farbe fließt nicht durch meine Hand aufs Papier, von den anderen übersprudelnde Ideen. Ebenso wenig schaffe ich es, die Seiten meiner über ein Jahrzehnt alten Gitarre zum Klingen zu bringen. Ich war einmal die klassische Musik. Sie hat mich ausgemacht. Und ich war auch einmal Tochter, Schwester, Tante, bereit den Anforderungen zu entsprechen. Damals in einer anderen Stadt, in einer anderen Zeit, als Familie noch anders war. in einer anderen Zeit, als Familie noch anders war. Heute bin ich vor allem eins. Zuhörende Schreibende, die beobachtet. Früher habe ich mich hauptsächlich in Beziehung zu anderen gesehen, während ich mich jetzt in Kontext zu mir selbst setze. Es gelingt mir nicht immer, aber hin und wieder doch. In manchen Momenten ist diese Ich-Blase so fragil, genau das, was es braucht, um mutig zu sein.