Herzlich willkommen hier in Freistaat, im Salzhof in Freistaat. Voll schön, dass ihr alle da seid. Mein Name ist Katharina Spandlang. Ich darf euch durch den Tag führen. Und genau in den letzten Wochen und Monaten war ich mit ganz vielen Leuten, mit ganz vielen von euch in Kontakt und in Austausch mit euch. Und ich freue mich voll, dass ihr heute da seid, wir zusammenkommen können und alles, was in den letzten Monaten entstanden ist, ein bisschen zusammenbringen können hier im Rahmen dieser Konferenz von Verflechten für Kunst- und Kulturarbeit in den Regionen. Flechten, wie ihr wisst, sind ja nicht nur sehr ästhetische Zeitgenossinnen, sondern auch ein wichtiger Nährboden für Diversität im Wald. Und so ist auch die Kunst und Kultur ein ganz wichtiger Nährboden für Diversität im ländlichen Raum. Und sie ist wichtig für das gesellschaftliche Miteinander, sie schafft Orte für Begegnung, sie ermöglicht Diskurs und Austausch und schafft auch ein Gefühl von Zugehörigkeit, schafft neue Perspektiven und ist wichtig für die Bildung, für Gestaltung und es wäre wahrscheinlich eine endlose Liste, wieso wir Kunst und Kultur in den Regionen brauchen, aber das wisst ihr wahrscheinlich mindestens oder sogar besser als ich, wieso es wichtig ist und wir heute dazu zusammenzukommen. Genau, ich darf zum Anfang kurz das Wort an den Otto übergeben. Der Otto Tremetsberger ist der Geschäftsführer vom Festival der Regionen, ein ganz wichtiger Kunst- und Kulturvernetzer in der Region, hat auch das Freie Radio Freistaat mitgegründet und initiiert und genau, und ist auch der Initiator dieser Konferenz. Also wieso es diese Konferenz überhaupt gibt, ist ein bisschen auf Otto sein, genau, auf den Otto zurückzuführen. Danke Katharina. So einfach ist es natürlich nicht. Wir haben an dieser Konferenz jetzt einige Monate gearbeitet und vielleicht zum Hintergrund. Diese Konferenz ist Teil eines gemeinsamen Projektes mit der Lokalbühne Freistaat in Zusammenarbeit auch mit der KUPF Kulturplatz von Oberösterreich. Das Projekt wird unterstützt aus dem LIDA-Förderprogramm und besteht aus dieser Konferenz hier. Und draußen die Salzgasse, die haben ja gesperrt, die sogenannte Festivalzone mit Gesprächen heute Morgen. Also wenn Sie da das Programm sehen, da findet auch noch einiges statt. Und der dritte Part von diesem großen gemeinsamen Projekt ist eine filmische Dokumentation des Festivals Mind the Gap. Ja, ein paar kurze Worte inhaltlicher Seite von mir. Das erste Festival der Regionen war 1993. Wir sind heuer im 30. Jahr, das ist die 16. Ausgabe. 1993, das war die Zeit, wo sehr viele, oder in den Jahren davor vor allem, sehr viele Kulturinitiativen entstanden sind am Land. Viele junge, mutige Aktivistinnen und Aktivisten haben da Initiativen gegründet, von denen es heute auch noch einige gibt. Ich erinnere mich da an viele Konzerte im Kanal, in Linz, in der Carpo. Also es war eine lebendige Aufbruchsstimmung in der Kulturszene Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre. Und ich bin etwa 1993 zum ersten Mal mit dem kulturpolitischen Überbau dieser Bewegung in Berührung gekommen bei einer Konferenz der IG Kultur in Wien. Und da kann ich mich an eine Aussage erinnern von damals, ein Anspruch, der da war, Kultur in die Wüste zu bringen. Und das hat natürlich einen starken kolonialistischen Beigeschmack, dieser Anspruch und da stellen sich sofort die Fragen, stimmt das überhaupt mit der Wüste? Das Bild ist sowieso schon falsch an sich, aber stimmt es überhaupt? Das Zweite, ist es wirklich so geschickt, wenn man den Menschen in einer Region mit so einem Anspruch begegnet. Ich würde sagen, in diesen 30 Jahren Festival der Regionen, alle, die an Projekten aktiv, partizipativ mitgewirkt haben, würden alle sagen, für das Festival der Regionen stimmt dieser Anspruch definitiv nicht. Für das Festival der Regionen stimmt dieser Anspruch definitiv nicht. Aber was diese überspitzte Wüstenformulierung sicherlich nahelegt, ist, es gibt einfach einen Widerspruch zwischen dem, was man ganz plakativ, banal, zeitgenössisch auf der einen und regional auf der anderen Seite bezeichnen könnte. Da gibt es zumindest ein Kräfteverhältnis. Und ein Kräfteverhältnis, dass bei jedem Festival, wir merken es auch bei diesem Festival, diese Diskussion heute ist ja sozusagen auch eine Plattform dafür, ein Kräfteverhältnis, dass wir immer wieder neu aushandeln müssen. Ja, in den letzten 30 Jahren hat sich sehr viel verändert. Es ist sich vieles getan, auch in den Regionen. Und die Konferenz hier hat auch für uns als Festival der Region, Festival der Regionen, beziehungsweise ist auch die Idee hinter dem Netzwerk, hinter dieser Konferenz der Lokalbühne, hat für uns auch die Frage gestellt, war ganz wichtig, wo stehen wir denn heute nach diesen 30 Jahren, was sind da die kulturpolitischen aktuellen Themen und in welche Richtung kann es gehen? Dann müssen wir vielleicht die einen oder anderen Werkzeuge und Ansprüche neu denken. Und das ist der Hintergrund für diese Konferenz. Und ich hoffe, dass wir vielleicht am Abend das eine oder andere neue Werkzeug dann mitnehmen können. In diesem Sinne, danke von mir. Danke, Otto. Ich darf unseren Kooperationspartner der KUPF und stellvertretend dafür den Thomas Diesenreiter ein kurzes Wort übergeben. Der ist auch der Geschäftsführer der KUPF. Danke sehr. Auch im Namen der Kulturplattform Oberösterreich darf ich Sie herzlich begrüßen. Ich freue mich, dass so viele Leute gekommen sind an so einem schönen Tag zu einem kulturpolitischen Diskurs. Das ist nicht selbstverständlich, dass wir heute im Rahmen des Festivals Regionen über die Rolle von Kunst und Kultur im ländlichen Raum reden können. im ländlichen Raum reden können. Das ist eines unserer Herzanliegen. Der Kupf, etwa die Hälfte unserer Mitglieder, arbeitet abseits der Ballungszentren im ländlichen Raum. Es sind unsere Mitglieder, es sind unsere Initiativen, wie die Lokalbühne Freistaat, wie die alte Schule in Gutter, wie der Pinkenhof, wie die Theaterzeit, der Rammelwirt und noch viele andere hier in dieser Umgebung, die Woche für Woche auch abseits von so großen Ereignissen wie im Festival der Regionen oder einer Kulturhauptstadt mit viel Engagement Raum schaffen für kulturelle Begegnungen, auch für soziale Begegnungen und Austausch. Ich glaube, es ist ganz wesentlich, dass wir in einer Zeit, die stark von Vereinzelung geprägt ist, Räume haben, in denen wir uns begegnen können, in denen spürbar wird, was es eigentlich ausmacht, in der Gesellschaft zu sein. Räume, in denen wir mit intellektuellen, aber auch mit emotionalen Anstößen konfrontiert sind und vielleicht ab und zu mit neuen Gedanken in unser tägliches Leben weitergehen können. Kunst und Kultur sind ein wesentlicher Motor der stetigen Veränderung unserer Gesellschaft und gerade in Zeiten der multiplen Krisen, ich glaube, ich brauche es nicht aufzählen, ist die Kultur besonders gefordert, einen Raum zu bieten, wo man über diese Krisen reflektiert, nachdenkt und vielleicht ab und zu auch Lösungsansätze diskutiert oder zumindest einmal präsentiert. Dass es gerade im Festival der Region ein großes Anliegen ist, merkt man, wenn man sich das Festival ansieht, diese vielen künstlerischen Positionen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, aber auch das Festival selbst, das ja mit der Eisenbahn ein sehr wichtiges Thema in das Zentrum gesetzt hat. In dem Sinne hoffe ich, dass wir heute einen sehr spannenden Austausch haben über die Rolle von Kunstkultur und bedanke mich bei der Organisatorin und dem Festival. Danke, Thomas. Die KUPF macht wirklich sehr, sehr wichtige und großartige Arbeit in Oberösterreich, also sind sehr froh, dass es euch gibt. Genau, neben der wichtigen Kunst- und Kulturlobbyarbeit braucht es natürlich auch den Rückhalt aus Politik und dafür darf ich die Frau Margot Nassal auf die Bühne bitten für ein paar Begrüßungsworte auch. Vielen Dank, dass Sie da sind. Vielen herzlichen Dank und schönen Vormittag. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Besucherinnen und Besucher des Festivals der Regionen, ich darf Sie ebenfalls ganz herzlich zu dieser Konferenz begrüßen und willkommen heißen. Regionale Kunst- und Kulturarbeit beschäftigt das Festival der Regionen seit seiner Entstehung vor 30 Jahren und ist auch natürlich dem Land Oberösterreich eines der zentralen kulturpolitischen Anliegen. Sie wissen ja, das Land Oberösterreich, das Bundesland, besteht aus der Vielfalt seiner Regionen. Aber Oberösterreich besteht natürlich insbesondere aus der Vielfalt von Kunst und Kultur. aus der Vielfalt von Kunst und Kultur und selbstverständlich dürfen dort die zeitgenössischen Ausdrucksformen gerade in den Regionen nicht fehlen, abseits des Zentralraums. Thomas Diesenreiter, Gerichtshof Otto Tremisberger haben es schon erwähnt. Das Nebeneinander, das Miteinander von Tradition und Innovation und die Förderung der kulturellen Vielfalt stellen ein wesentliches Anliegen unserer Kulturpolitik dar. Sie wissen es alle, wovon wir sprechen. Und das künstlerische, zeitgenössische Wirken prägt unsere Gegenwart und den Blick in die Zukunft umso mehr. Sie alle sind stellvertretend damit natürlich gemeint. Sie alle sind ein Aushängeschild überregional, international. Das Festival der Regionen ist ein großes Projekt, aber auch heute hier vertreten die Kulturhauptstadt 2024 durch die Frau Professorin Elisabeth Schwäger sind nur ein paar genannte Aushängeschilder, die Oberösterreich natürlich international repräsentieren. Kulturpolitik bedeutet, den Blick nach außen, den Blick in die Zukunft offen zu halten. Ich darf auch die Ars Electronica Beispiel geben, dafür nennen den Pri-Ars Electronica, wo Oberösterreich als Technologie, aber auch als offenes Kulturbundesland hier nach außen steht, für Innovation, für Aufgeschlossenheit und Zukunftsorientiertheit. Kunst und Kultur als Prozess der Erneuerung, auch das wurde schon erwähnt, aber auch als Prozess des kritischen Selbsthinterfragens. Von dieser Einsicht muss auch die zukunftsorientierte Kulturpolitik geprägt sein. Deshalb begrüße ich natürlich die heutige Initiative des Verflechtens, Entflechtens, Miteinanderflechtens. Zahlreiche Expertinnen, KulturarbeiterInnen, KünstlerInnen, Interessierte und Neugierige, die nach wie vor hereinkommen und die ich ganz herzlich begrüßen darf, werden sich mit aktuellen Fragen beschäftigen und hoffentlich bis am Abend auch einige Antworten gefunden haben. Sie wissen, einige von Ihnen waren ja auch im Kulturleitbildprozess mit dabei und haben sich ja engagiert eingebracht, den wir vor zwei, drei Jahren abgeschlossen haben, wo wir auch einige der Fragen, die heute verhandelt werden, diskutiert haben und wo eines als Beispiel eines Ergebnisses oder Versuch einer Antwort eines unserer eigenen Projekte war, die Kommunale, die wir, und das darf ich an dieser Stelle auch sagen, die kein eigenes, neues, anderes Festival der Regionen sein soll, sondern auch hier das Anliegen, zeitgenössische Kunst und Kultur in die Regionen bringen. Wir haben einen anderen Ausgangspunkt. Heuer ist es die Kommunale in Peuerbach der Ausgangspunkt. Dort ist der 600. Geburtstag Georg von Peuerbachs. Also wir greifen ein landesgeschichtliches Thema auf. Aber das Verbindende auch hier wird, und ich glaube, das ist das Element, das uns auch weiterhin verflechtend verbinden soll. Das Festival der Regionen sucht hier gemeinsam mit der Kommunale die Bezüge. Wir haben auch Shakespeare mit dem Festival der Regionen verbunden. Ich glaube, das ist das Mittel der Zukunft sozusagen, die Kulturprojekte zu vernetzen, in dem Austausch von Einzelpersonen, Initiativen etc. Wir versuchen hier durchaus im guten Miteinander die Projekte miteinander zu denken und miteinander zur Umsetzung zu bringen. Wir sehen heute in Oberösterreich, persönlich fehlt mir der große Blick 30 Jahre zurück, einige von Ihnen haben sich richtig den besseren Überblick, aber ich sehe es heute schon so, dass die unterschiedlichen Stile und Zugänge das Kulturgeschehen der Gegenwart prägen. So soll es auch für die nächsten 30 Jahre sein. Bei allen Schwierigkeiten, Thomas Diesenreiter hat es schon erwähnt, die die Gegenwart prägen, ob das aus der Pandemie kommende ist, ob das die Teuerung ist. Wir dürfen nicht übersehen, die vielfältige Kreative, das schöpferische Potenzial, das in unserem Land existiert, das gilt es weiterhin aufrecht zu erhalten. Das lebt und wird getragen vom Engagement der vielen Menschen in den Regionen. Auch das wurde schon erwähnt, all diese Facetten zum Wirken zu bringen, als Orte der Begegnung, der Auseinandersetzung künstlerischer Art, gesellschaftlicher Art, regional spezifische Themen aufzuarbeiten. Ich glaube, diesen Themen wird sich die Konferenz heute weiter widmen. Ich wünsche Ihnen allen einen spannenden Tag, viele interessante Impulse aller Rednerinnen und Redner und ich glaube, unser gemeinsames Ziel, die regionale Kunst- und Kulturarbeit weiter zu stärken, an diesem Ziel werden wir weiter arbeiten. Und ich bedanke mich nochmal bei allen, die dazu beitragen. Vielen Dank. Vielen Dank, Frau Nassal, für diese Worte und auch für diese Wertschätzung. Und das ist auch etwas, was ich einfach sehr schätze hier. Die gute Kooperation mit Ihnen, auch den Rückhalt und die Unterstützung und auch, dass sich die Kulturninitiativen hier gut vernetzen können. Als nächstes freue ich mich sehr, den ersten Impulsvortrag für heute ankündigen zu dürfen. Und der Titel dieses Impulsvortrags, wir haben die Fäden in der Hand, verbindet sich sehr gut mit Verflechten und dazu darf ich Frau Elisabeth Schwäger, die aktuelle künstlerische Geschäftsführung der Kulturhauptstadt Salzgarten im Jahr 2024, sie ist auch Kuratorin, war bei der Biennale in Venedig, als Elektroniker in Linz, Dokumenter in Kassel, sie ist auch Journalistin und Kulturmanagerin für viele große Häuser. Also die Liste ist lang, was sie schon alles in ihrem Leben gemacht hat und wo sie war. Und auch, wo ich erfahren, sie war mal in der Jury des Festfelds der Regionen. Wir wissen nicht mehr genau in welchem Jahr. Wissen Sie das noch? Bei Hattinger. Dann war es 95. Wir werden es vielleicht noch genau rausfinden. Wir freuen uns sehr, dass Sie da sind, dass Sie heraufbitten und um Ihre Worte. Bitte. Danke. Einige Gesichter, wir sehen uns öfters, Frau Balian, täglich. Man entkommt sich nicht. Ja, schönen guten Tag, herzliches Dankeschön für die Einladung, hier einen kurzen Impuls zu geben. Letzten Endes Erfahrung aus 40 Jahren Arbeit, nicht nur in Städten, sondern auch natürlich am Land oder in bestimmten Regionen. nicht nur in Städten, sondern auch natürlich am Land oder in bestimmten Regionen. Und warum habe ich den Titel gewählt? Wir haben die Fäden in der Hand, weil ich einfach auch feststelle, Frau Nassal wird es mir verzeihen, sie ist wirklich eine gute Stütze in dieser ganzen Arbeit, auch für die Kulturhauptstadt. Aber politisch brauchen wir mehr. Es ist so, dass die Regionen glaube ich sehr, sehr wichtig sind. Der ganze ländliche Raum ist ein Zukunftsraum, der nicht nur in Österreich, sondern eigentlich überall, also in ganz Europa ist das festzustellen, Schräglage hat. Schräglage insofern, dass er nicht gleich bedacht wird wie die urbanen Räume. Die Peripherien zu den Städten werden sehr stark bedient. Das hat auch seine Gründe, ganz klar. Aber es hat sich ja auch was getan. Also gerade durch die Pandemie hat man festgestellt, dass der ländliche Raum ein Möglichkeitsraum ist, wo man wirklich sein kann. Es gibt natürlich bestimmte Voraussetzungen, die extrem wichtig sind. Und diese Voraussetzungen sind die Mobilität. Und daher ist es gut, dass dieses Festival der Region eben auch die ÖBB sozusagen den Zug in den Mittelpunkt gestellt hat. Das zweite ist die Digitalisierung. Wenn man das hat, dann weiß man, dass der Raum, auch sozusagen dieser ländliche Raum, global vernetzbar ist, dass man leicht sozusagen weggehen kann, um auch wiederzukommen. Und was aber dann dabei heraus sich stellt, ist natürlich, dass die Infrastruktur nicht entsprechend ist. Also an der Erarbeitung einer Kulturhauptstadt im ländlichen Raum weiß man vor allem eines, es fehlen die ganzen Institutionen, mit denen man eigentlich leicht kooperieren kann, die Rückhalt bieten, Erfahrung haben. Du baust praktisch von 0 auf 100 und wenn du dann in die Region gehst, merkst du, was für ein Potenzial, vor allem ein kreatives Potenzial da ist. Und ich war selber sehr erstaunt, wie viele Möglichkeiten da sind und wie viel Kapazität vor allem vorhanden ist, welches Potenzial und habe mich dann immer gefragt, warum sieht man sie nicht oder viel zu wenig. Und so sind wir dann auch mit Kollegen, die heute auch hier sitzen, einfach draufgekommen, dass wir mal schauen müssen, was es überhaupt für Leerstände gibt. Das hat ökologische Gründe, selbstverständlich, Baukultur muss irgendwie mehr an die Revitalisierung anstatt den Neubau denken, aber vor allem ging es mir darum herauszufinden, gibt es Orte, die wir nutzen können, wo die kreative Szene Möglichkeiten hat, sich zu präsentieren, wo sie arbeiten kann, wo sie sich erkennbar machen kann und davon gibt es zu wenig. Und das ist für mich sozusagen eigentlich der Anlass, das hat auch in politischen Gründen vor allem auch einen sozialpolitischen Grund. Wir wissen, ich bin 30 Jahre in Deutschland gewesen und in Deutschland hat man vor allem eines nach dem Niedergang der DDR gemerkt, wenn der ländliche Raum sozusagen seiner Kulturinstitutionen beraubt wird, dann gibt es soziale Schwierigkeiten. Da gibt es reichlich Studien darüber, wie sozusagen Kultur ein maßgeblicher Faktor ist, um zivile Gesellschaften zu bauen und zu ermöglichen. Das heißt, wenn die Kunst irgendwie fehlt in einer Region, dann haben wir ein Problem. Natürlich gibt es Vereine. Der ganze ländliche Raum ist an und für sich in Österreich kulturell, sagen wir, gut bestückt. Es hat die ganzen Vereine, die mit Brauchtum zu tun haben. Es hat sehr viele Musikvereine, gerade im Oberösterreich, von Chorvereinen bis Blasmusikkapellen, da gibt es reichlich davon, auch Traditionsvereine, das ist wichtig, aber wir brauchen ja auch noch mehr. Es muss ja irgendwie die Gesellschaft sich weiterdrehen und dafür brauchen wir die jungen Leute, die jetzt hier in der Region sind und die müssen die Möglichkeit haben, A, sich zu vernetzen, B, Orte zu haben, wo sie sein können, wo sie arbeiten können, wo sie miteinander an ihrer Kunst sozusagen arbeiten können und sich präsentieren können. Das heißt, es muss ein Austausch stattfinden und dann kann sich die Gesellschaft einfach weiterdrehen. Wenn sie sich an diese ganzen kulturellen Vereine, die da sind, die ja den Reichtum von Österreich auch ausmachen, wenn wir uns darin sozusagen festklammern und darin festhalten, dann werden wir irgendwann einmal stecken bleiben. Und deswegen ist es wahnsinnig wichtig, dass solche Festivals wie das Festival der Regionen wirklich darauf hinweisen, was hier alles möglich ist. Und der Politik muss gesagt werden, sie muss mehr investieren. Und diese Investition ist wahnsinnig wichtig und ich kann nur sagen, was wir kämpfen müssen, um irgendwie bestimmte Institutionen, die hier kaputt gegangen sind, das sind Orte für die Künstlerinnen hier in der Region, das durchzudrücken, dass die erhalten bleiben, da finde ich schon, den Kampf möchte ich ehrlich gestanden nicht führen wollen. Denn ich bin der Meinung, es muss einfach gemacht werden, Punkt. Aber es wird immer ein parteipolitisches Spielchen und dann dreht man sich um die Machtspiele, aber nicht um die Bevölkerung, die bestimmte Orte braucht. Und ich meine damit nicht nur Theater, auch das brauchst du, sondern du brauchst wirklich Orte, wo du Vereine sich treffen können, wo die Künstler arbeiten, wo du Künstlerateliers einrichten kannst und, und, und. Und es gibt genug davon. Herr Bills, Sie wissen es am besten. Wir haben, Sie haben 300 Objekte ausfindig gemacht und ich finde, die sind alle bestückbar. Und wenn es leer stehen, die Gondeln sind auf der Wiese. Das ist ein tolles Atelier, da kann ein Schriftteller drinnen arbeiten. Also ich meine einfach nur, meine Aufforderung ist, sich das anzueignen, an die künstlerische Szene, an die Kreativszene. Nehmt euch diese Orte. Sicherlich muss man mit den Besitzern reden, aber es gibt auch öffentliche Gebäude, ob sie der Kirche gehören oder auch mal einer Gemeinde und so weiter. Sie verkommen. Die Gemeinden haben oft kein Geld. Ich finde, als Künstler hat man genügend Ideen, wie man einen Ort sozusagen wieder reaktivieren kann. Und es gibt auch Möglichkeiten, Unterstützer zu finden. Wenn der Staat es nicht tut, dann müssen wir es tun. Und diese Hoffnung immer, dass wir sozusagen die Hand aufhalten und dann wird es schon passieren, ich glaube davon müssen wir uns nicht verabschieden, sondern wir müssen einfach nur kluge Alternativen entwickeln, mit denen wir dann auch die Politik überzeugen, dass das gut ist, dass das für den ländlichen Raum wichtig ist. Da wohnen ganz viele Leute, die es brauchen. Und dann wird es vielleicht auch nicht mehr Abwanderung geben und auch keinen Fachkräftemangel, weil darunter leiden mittlerweile alle, sondern die Leute werden bleiben. Also es geht gar nicht einmal darum, dass ein Zugzug ermöglicht werden soll, sondern dass die Leute, die da leben, die Jugendlichen, die Kinder, dass die Chancen haben und Perspektiven haben, da hineinzukommen. Und da ist die Kunst ein wahnsinnig wichtiger Faktor. Der ist mittlerweile wichtiger als so sämtlich anderes. Ich vergleiche das immer mit einem Tisch. Wenn du einen Tisch hast mit vier Beinen. Das eine ist die Wirtschaft, das andere ist die Politik, das dritte ist das Soziale, das vierte ist die Kunst. Haust du die Kunst weg, hat das Schräglage, geht nicht mehr, rutscht ab. Und darauf müssen wir beharren und wir müssen wissen als Künstlerinnen und als Kreative, dass wir hier eine Kraft haben und wenn wir uns zusammenschließen, sind wir noch kräftiger und dann kommt man an uns nicht vorbei. Und das meine ich, ist im ländlichen Raum eine, sozusagen wahnsinnig wichtig. Ich weiß, da kämpfen alle sozusagen, um überhaupt zu überleben, aber gemeinsam ist man irgendwie stärker. Danke. Ich hoffe, das geht. Vielen Dank für diese sehr klaren und sehr, sehr starken Worte von Ihnen. Genau, die vermisst man manchmal, wenn es darum geht, Initiative für Kunst und Kultur im ländlichen Raum zu ergreifen. Vor allem in der Politik hört man sie vielleicht nicht so oft. Und doch große Institutionen wie Festwälderregionen schafft es trotzdem auch immer wieder, dem Aufmerksamkeit zu geben. Jetzt würde mich interessieren, Sie haben angesprochen zum einen die Wichtigkeit der lokalen Initiativen und auch deren Sichtbarkeit und auch die Potenziale der Leerstände, die wir auch heute Nachmittag noch besprechen werden, welche die auch bergen. Und Ihrer Meinung nach, das Festival der Regionen, also Salzkammergut 2024, sind ja Veranstaltungen, die temporär stattfinden. Das ist etwas, das für eine Zeit lang da ist und dann auch wieder irgendwo beendet ist und somit auch irgendwo das Geld ja nicht bleibt, das ist ja keine langfristige Finanzierung, wie es große Häuser zum Beispiel haben. Große Häuser in Städten haben einfach Finanzierungen über 10 bis 15 bis 20 Jahre, aber kleine Institutionen am Land meistens nicht. Was kann in Ihrer Meinung nach ein Festfeld der Regionen oder auch in Salzburg 2024 dazu beitragen, um die lokalen Initiativen zu stärken? Also das, was ich nicht machen würde, ich bin natürlich eine, die lange Jahre in Institutionen gearbeitet hat. Ich finde die Institutionen wahnsinnig wichtig. Also die kann man jetzt nicht einfach wegbeamen und sagen, die brauchen kein Geld. Nein, sie brauchen genauso ihr Geld. Wir brauchen, das sind sozusagen auch Schmieden, wo Neues entstehen kann, wo auch die Tradition bewahrt wird. Das ist ein Bildungsinstrument. Das würde ich nicht in Frage stellen. Aber es gibt genügend Budgets, die man vielleicht dann anders umschichten kann, sodass der ländliche Raum diesbezüglich auch Orte haben kann, die mit Kontinuität sozusagen und Künstlern eine Möglichkeit gibt, Künstlerinnen sich da zu entwickeln. Ich glaube, dass was diese Festivals wie Festival der Regionen, Kulturhauptstadt ist für mich kein Festival, das ist ein Prozess. Sie geben Impulse, was möglich ist. Und ich glaube, es geht auch um einen Dialog. Also welches Potenzial habe ich hier lokal? Und was passiert, wenn ich sozusagen Leute von auswärts kommen lasse, KünstlerInnen, denen ich die Möglichkeit gebe, sozusagen ihre Ansichten zu zeigen, dann ist das ein wahnsinnig wichtiger Ausschuss. Und das macht eine Region reicher, das macht auch den Betrachter oder die Betrachterin reicher. Das ist das, was man vorgeben muss. Deswegen sollte es nicht nur vielleicht Biennale sein, sondern jedes Jahr, damit es da noch mehr Druck gibt, auch im gesellschaftlichen Raum, dass das ein wichtiger Aspekt ist, den wir brauchen. Und Kulturhauptstädte haben ein bisschen eine andere Ausrichtung. Sie geben auch Impulse, können Prozesse anregen, aber können auch durch diese Öffentlichkeit, auch durch diese europäische Öffentlichkeit und letzten Endes durch die internationale Öffentlichkeit, schon bestimmte Sachen in die Wege leiten. Also dass ein Druck entsteht, was gebraucht wird, was früher eine Stadt, jetzt eine Region sozusagen braucht, um sich weiterzuentwickeln. Und da muss man, ich glaube, auch findig sein und versuchen auch alle Akteurinnen, die da hineinzahlen, mitzunehmen. Eben, wie ist die ÖBB? Darüber nachdenken, wie kann die Mobilität verbessert werden in einem engen Schlauch, wie zum Beispiel das Salzkammergut ist, wo du nur eingleisig fahren kannst. Was kannst du da anbieten? Da musst du mit denen reden. Und dadurch entstehen Ideen und dann zeigt man ihnen, aha, Bahnhöfe, so wie er das auch macht, Bahnhöfe sind Leerstände, Quatsch, können wir aber benutzen für Künstlerinnen, du kannst sozusagen da weitergehen, du kannst es zu Begegnungsorten machen, es werden plötzlich Drehscheiben und das kann aber eine ganze Region sozusagen motivieren und du kannst auch Anregungen herstellen, dass da Austausch passiert. Und deswegen kann ich nur sagen, öfter solche Festival der Regionen. Kulturhauptstädte würde ich sagen, darüber muss man noch nachdenken, wie oft man das gerne machen möchte. Das ist im ländlichen Raum eine Herausforderung, wie gesagt, von 0 auf 180, 360 sage ich mittlerweile. Man schafft es, aber es ist, ja, man lernt sich auch dabei kennen und die anderen auch, in allen Differenzierungen, was man aushalten kann. Aber ich bereue es nicht. Es ist wirklich, es ist eigentlich eine schöne Arbeit, weil man entdeckt so viele Sachen, das ist unglaublich. Und da meine ich einfach der ländliche Raum. Es gibt so viel da drinnen, ja. Verdammt nochmal. Nehmen, take it. Ja, vielen, vielen Dank. Also was ich von Ihnen Hörer sind, es braucht mehr davon, es braucht mehr Impulse, es braucht mehr Sichtbarkeit und auch ein Würdigen von dem, was da ist und ja, vielen Dank für diese... Ich möchte zur Ehrenrettung auch der Politik sagen, sie machen viel mit. Sie machen viel mit und im wahrsten sinne wort ist kann man sie auch überzeugen und dann unterstützen sein auch und das ist irgendwie also auch ein dankeschön da an oberösterreich muss man ja schon sagen aber die kritik möchte ich trotzdem nicht dabei unterlassen danke für die kritischen worte Ich darf Ihnen noch Blumen überreichen frisch vom Garten gebunden Ja Ich habe jetzt die Uhrzeit gar nicht im Blick aber ich glaube es ist Viertelfahr Wir sind noch in der Zeit Wie geht es euch? Ja, okay, weil es ist auch ein bisschen warmer und wir haben versucht Luft reinzulassen aber sind wir froh, dass Sommer ist. Stimmt. Genau, ein Thema heute ja ist auch Vernetzen, Verflechten, einander kennenlernen. Bevor wir zum nächsten kommen, würde ich euch ganz kurz bitten, schaut doch mal links und rechts hinter euch, wer sitzt denn da neben euch und bitten, schaut doch mal links und rechts hinter euch, wer sitzt denn da neben euch und vielleicht stellt es euch einfach mal vor. Das haben wir heute noch gar nicht gemacht. Jetzt müssen wir wissen, wer ist denn da rund um euch? Vielleicht Name? Seid ihr auch mit dem Zug gekommen? Das läuft ja ausgezeichnet. Ja, das beste Publikum und die besten Teilnehmerinnen haben wir heute, würde ich sagen. So mit einem Applaus für euch mal. Gut, und mit diesem Applaus habe ich auch die Aufmerksamkeit zurück von euch. Danke. Ich freue mich sehr, einen zweiten Impulsvortrag, eine zweite Keynote ankündigen zu dürfen. Dazu ist Martin Fritz gekommen, ein langjähriger Begleiter des Festivals der Regionen. Er war Geschäftsführer und künstlerischer Leiter auch des Festivals der Regionen über mehrere Jahre, und künstlerischer Leiter auch des Festivals der Regionen über mehrere Jahre. Hat das geprägt, mitgestaltet, aber nicht nur das Festival der Regionen, ganz viele andere Sachen. Auch ich habe mir eine Liste gemacht. Ich lese einen Teil davon vor, keine Angst. War unter anderem Generaldirektor der Manifeste. Er war auch Leiter von der Merzakademie in Frankfurt. Er ist auch Publizist und quasi in jedem wichtigen Sammelband über Kunst und Kultur begegnet einem ein Bericht oder ein Artikel von Martin Fritz. Also ich war erstaunt, wie viel man schreiben kann und wie viel man präsent sein kann. Und aktuell ist er der Geschäftsführer der österreichischen UNESCO-Kommission. Ich darf dich auf die Bühne bitten und um deine Worte. Applaus Ich nehme dir hier ein paar Sachen weg. Ja, vielen Dank, Katharina Spanlang, für die ehrenvolle Einleitung. Moment, ich sehe jetzt hier, interessanterweise reagiert man nur für die Zeitnehmung, verwendet das Telefon. Oft vielen Dank und irgendein Assistent springt an, also wird sich schon legen. Ja, vielen Dank für die ehrenvolle Vorstellung. Es haben einfach die Jahre, die man so hinter sich bringt, mit Sicht, dass diese Listen länger werden, aber dementsprechend kürzer waren ja auch die jeweiligen Stationen. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, hier sein zu können und habe das doch als ein gewisses Nachhausekommen empfunden, das man sehr gern auch zusagt. Bin auch bewusst in einer Reihe der Sprecher und Sprecherinnen, wie hier ist es also schwer, im direkten Vergleich vor allem mit eloquenten Kolleginnen wie Elisabeth Schwäger standzuhalten. Ich werde mich also bemühen. Ein paar der Top-Boy sind natürlich schon aufgetaucht, aber vorab muss noch etwas anderes auch erledigt werden. Lieber sehr geehrter Herr Geschäftsführer, lieber Otto, liebe Vorstandsmitglieder, sehr geehrte Kulturdirektorin, wundern Sie sich nicht über die formelle Anrede, aber meine Position als Generalsekretär der österreichischen UNESCO-Kommission bringt es ja auch manchmal mit sich, formell sein zu können. Und es ist ja auch ein Ausdruck des Respekts, hier auch die Form zu wahren. Und ich glaube, dass es durchaus angebracht ist, und ich sage das als Vertreter einer Organisation, die der kulturellen Vielfalt verpflichtet ist, die mit der Konvention zur Förderung und Sicherstellung der kulturellen Vielfalt sich auf ein zentrales Dokument auch der internationalen Kulturpolitik beruft. Und innerhalb dieses Aufgabenspektrums haben die Akteurinnen der kulturellen Vielfalt einen zentralen Platz. Und es ist deswegen nur notwendig und stimmig, Ihnen auch förmlich und herzlich im Namen der österreichischen UNESCO-Kommission zu Ihrem 30-jährigen Jubiläum zu gratulieren. So, jetzt, liebe Freunde, wird sich der Ton aber ändern, auch ändern müssen, weil ab hier spricht zumindest frühere Kollege in den Dingen, die uns gemeinsam bewegen. Und da lasse ich es mir dann doch trotz der etwas geboteneren Höflichkeit nicht nehmen, manchmal auch vielleicht etwas zu versuchen, auch Widersprüche anzusprechen, zu versuchen, auch Widersprüche anzusprechen, die man in so einem Rahmen in der Beschäftigung mit der Frage der Kulturentwicklung, auch sowas wie nachhaltiger Kulturentwicklung eben stellen muss. Es war natürlich Teil der Vorbereitung auf heute, sich etwas zu überlegen, wie man denn diese 30 Jahre fassen kann, wie man auch die eigene Beschäftigung mit diesen Thematiken fassen kann. Und ich habe ja mein erstes Vorwort für das Festival der Regionen 2005 mit dem Satz eingeleitet, wer sich mit dem Land beschäftigt, muss zuallererst seine Projektionen und Prägungen durchschauen. Ist es der Hass des früher geknebelten Landflüchtlings, der ihn beherrscht, oder die Melancholie des Entwurzelten? Spricht der entfremdete Städter mit Sehnsucht nach Anbindung und bodenständiger Schlichtheit oder der Junghotelier mit Ängsten um die Kreditrückzahlung? Wer fünfmal die Woche auspendelt, wird anderes zu erzählen haben, als die zum Wochenende einpendelnden. Also wir sind uns bewusst, wir werden immer wieder und ich nehme an heute auch in diesem Thema persönlich werden, weil interessanterweise gerade in der Beschäftigung außerhalb der Zentren sehr schnell immer wieder auch biografische Erzählungen, biografische Begründungen der eigenen Tätigkeit sozusagen angesprochen werden. Und da haben sich dann doch über die Kulturentwicklung insgesamt und auch in der Entwicklung des Festival der Regionen so zentrale Fragestellungen herauskristallisiert, wo ich glaube, dass wir im Rest des Tages sicher damit zu tun haben werden, zu fragen, wo stehen wir in Bezug darauf. Und ein paar sind natürlich schon aufgetaucht. Wir haben also, würde ich sagen, kurz gesagt, viele von uns sicher noch eine Prägung aus einer Phase, wo man sagen könnte, okay, da waren die Beschäftigungen mit diesen ländlichen Räumen, mit den dezentralen Räumen, so auch eine Verarbeitung der Traumatisierung, die man in diesen Gegenden erfahren hat. Verarbeitung der Traumatisierung, die man in diesen Gegenden erfahren hat. Also quasi die nachkriegsösterreichprägende Kulturentwicklung des Landes sozusagen als Hölle, der man entkommen musste. Wir wissen alle, kennen die Beispiele Bernhard, Inhofer, Jelinek, was immer. Also sozusagen diese Prägung durch einen Raum, durch eine als eng nicht nur empfundene, sondern tatsächlich eng und unterdrückend funktionierende Umgebung, der man entkommen musste, der man eben auch Richtung anderer Kulturpraktiken, anderer Lebensformen entkommen musste. Und so etwas ein Echo dieser Prägungen schwingt ja mit, wenn man sich so Festivaltitel über die Jahre ansieht. Ich lese mal ein paar vor. Die Kunst der Feindschaft, das Ende der Gemütlichkeit, heiße Heimat, das Fremde, ungebetene Gäste, Fluchtwege und Sackgassen. Also lauter auch emotional starke Titel, die schon auch davon erzählen, dass die, die diese Titel erfunden haben, irgendwie froh sind, dass sie davon weg sind. Das kann man irgendwie unterstellen zumindest. sind, dass sie davon weg sind. Das kann man irgendwie unterstellen zumindest. Jetzt gibt es dann den zweiten Topos und darum, wenn jetzt der erste sozusagen dieses Flüchten und das Weggehen ist, kann man sagen, okay, der zweite hat natürlich mit dem Dableiben zu tun, ist ja schon angeklungen, das Dableiben und das Sichern eines Lebensraums, der nachhaltig lebenswert gehalten werden muss und den man auch jetzt je nachdem auch Interessen hat, verschieden zu beschreiben. Also zum Beispiel haben wir in dem ersten Festival geordnete Verhältnisse von dem sogenannten Neuen Land gesprochen, das verkehrstechnisch erschlossen ist, verkabelt ist, mobil ist, im Internet hängt, von Eigenschlägel wochenweise nach Hamburg auspendelt für Jobs, also ganz anders beschrieben werden kann, als diese Veredelung und Verkitschung dieser mondphasenabhängigen Superholztischler und Tischlerinnen oder auch solcher Dinge wie My Liebste Weiß, wo ja also wirklich jedes Meter Rüscherl im Grunde oder Kollerot, was ich mir vorziehe, dem gepflegten Edelland, das da so manchmal behauptet wird, gegen das man dann auch wieder angehen muss. Weil das wäre ja kein alltäglich tragfähiger Lebensraum. Man kann ja den ganzen Tag sozusagen mit der Veredelung der eigenen Existenz beschäftigt sein. Man muss ja auch, und wir haben hier Titel wie Normalzustand, geordnete Verhältnisse, Randzonen oder eben ganz wörtlich Kunstpunkt überleben. Also eine Beschäftigung mit dem Dableiben, eine Beschäftigung mit einer Lebensrealität, in der man selbst tätig ist. mit einer Lebensrealität, in der man selbst tätig ist. Und der dritte Topos kann dann in diesen Bewegungsformen des Weggehens, des Dableibens, kann man sagen, das ist dann so quasi das Zurückkommen vielleicht. Und das Zurückkommen wird dann so quasi produktiv. Im Zurückkommen sucht man Alternativen. Das Wort ist auch bei Elisabeth Schwäger schon angeklungen. Man empfindet die nicht zentralen Räume als alternative Räume und da sind sie auch sicher. Wobei, und das ist schon einmal, glaube ich, eine sehr wichtige Einschränkung, die wir auch in der Euphorie über die Potenziale am Land nicht vergessen dürfen, das ist natürlich sowohl von links wie von rechts eine Alternative. Also man hat hier natürlich schon auch eine Situation, in der die Frage der Landkommune durchaus auch schon sozusagen am äußerst rechten Rand eine Lebens- und Existenzform wurde. dass so quasi Reaktion und Restauration und auch Rechtsextremismus natürlich nicht sozusagen komplett verschwunden ist, sondern wieder auftaucht, geblieben ist, was immer. Übrigens natürlich nicht nur in den dezentralen Räumen. Aber wir haben eben diese Chance, dieses Potenzial zur Alternative, zum konstruktiv werden, zum konstruktiv auch mitmachen. Und hier könnte man Festivaltitel nennen, die genannt wurden Untertag, soziale Wärme, Hakeln in Ebensee, Umgraben, Umsteigen und höchste Eisenbahn. Also Titel, die handlungsorientiert sind, die veränderungsorientiert sind, die davon ausgehen, dass gerade die Kunst und Kultur hier so eine Art spezielle Position, auch spezielle Fähigkeiten hätte, alle diese Prozesse zu befördern und damit zu einer nachhaltigen Veränderung und, sagen wir mal querstrich, Verbesserung natürlich der Lebensverhältnisse beizutragen. Und das ist dann auch die Szene, in der sich das Festival der Regionen, aber auch andere, trifft mit den Liederprojekten, mit den Agenda 21 Gruppen, mit Frauentreffpunkten, mit vielen anderen Akteuren und Akteurinnen in dieser Veränderungsorientierung. dieser Veränderungsorientierung. Und jetzt glaubt man immer oder hofft vielleicht, dass man solche drei Phasen auch hintereinander ordnen kann, sagen, okay, das mit der Hölle haben wir hinter uns gelassen und irgendwie wird dann alles gut und dann arbeiten wir alle mit. Oder man kann sagen, es war vielleicht einmal eng und jetzt ist es weit. Also man hat so diese Hoffnung des quasi linearen Fortschritts, kommt aber leider dann doch immer darauf, dass diese Dinge werden sich und wahrscheinlich auch in na entstehen, oft parallel und sehr kleinräumig unterschiedlich. Und vor allem, und sehr viele, die ich hier sehe, entsprechen dem ja auch schon, in Wirklichkeit sind ja alle hybriden Formen und Lebensformen dazwischen immer aktueller. Das Wechseln der Wohnorte, das Verbinden verschiedener Lebensformen, das Arbeiten an verschiedenen Orten, das sich irgendwo dann doch sowohl im Traditionellen wie auch im Innovativen wiederfindet. Also in Wirklichkeit ist sozusagen diese Klarheit der Abtrennung ja eine Fiktion und genauso wäre es jetzt eine Fiktion und damit komme ich zum letzten Teil, wäre es eine Fiktion, aus allen diesen Faktoren, die dazu führen, ob jetzt Lebensräume lebenswert sind oder nicht, so ausgerechnet die Kunst und Kultur mit einem Skalpell so etwas rauszuschneiden. Und das ist vielleicht auch der Punkt, wo ich, sie ist jetzt leider nicht mehr da, aber wo ich mir erlaube, vielleicht Elisabeth Schäger auch ein bisschen zu widersprechen, dass dieses immer wieder Nennen der Kunst und Kultur als Sonderform und Sonderpotenzial für die Entwicklung von Lebensräumen meiner Meinung nach und meiner Privatmeinung nach einen Schwachpunkt hat. Es ist nicht unbedingt anspruchsfähig, wenn man immer nur vom eigenen Feld als sozusagen so spezial geeignet spricht. Also ich würde mal behaupten, alles was hier von Otto Tremminsberger, von Katharina Spahnlang, von Elisabeth Schweger, von allen von uns immer gesagt wird, was die Kunst und Kultur kann, das können natürlich andere auch. Das kann progressive Regionalentwicklung, das können progressive Mobilitätskonzepte, das können progressive Ernährungsformate, das können sozusagen viele andere gesellschaftliche Akteure und Akteurinnen können das auch und das ist eine gute Nachricht. Das ist eine gute Nachricht speziell für Veranstaltungen wie das Festival der Regionen. Weil eines und das war dann oft, wird man ja gefragt, was ist das Besondere an denen, was hat da geklappt, was hat da nicht geklappt? Das Besondere war manchmal auch immer, dass es nicht um Kunstprojekte ging. Es ging also immer um eine konkrete Beziehung zu einem Ort und um eine Offenheit gegenüber Beiträgen, woher immer sie auch kommen. Und der Titel dieser Keynote, was immer Vorbemerkung, ist ja jeder, jede mit einer Idee zum Thema. Und das hat mir immer ganz besonders gefallen, den habe ich, glaube ich, schon vorgefunden, bevor ich angefangen habe in den Ausschreibungen zum Festival Regionen, gab es dann immer die Zeile, wer kann ein Projekt vorschlagen und die Antwort war jeder, jede mit einer Idee zum Thema. mit einer Idee zum Thema. Und das, glaube ich, das ist der Kern dessen, was Formate wie das Festival Regionen eben auch zukunftsfähig macht. Die Ortsspezifik, das Beziehen auf konkrete Orte und übrigens Ortsspezifik ein Begriff unter Anforderung, die selbstverständlich auch dem städtischen, dem zentralen Kunstbetrieb eigen ist. Es ist eine totale Ungerechtigkeit, wenn auch heute, wenn Sie sehen, sicher wird da irgendwer herumschauen und sagen, ja, aber wo ist denn da die lokale Bevölkerung? Wo sind denn da die Leute oder so? Ja, fragt es jemand im Großstädtischen Museum of Modern Art? Fragt es jemand in der Staatsoper? Fragt es jemand im Kunsthistorischen Museum? Also hier, wir müssen schon auch dazu stehen, dass es hier auch um Teilgesellschaften geht. Aber das Besondere ist die Beziehung zum Ort. Diese Forderung wäre eben auch an die Wiener Staatsoper zu erheben. Das Festival der Regionen hat sie programmatisch gesehen. Und eines kann das Festival der Regionen sehr viel besser natürlich als andere Kulturträgerinnen. Sie haben diese Offenheit, verschiedene Beiträge zu involvieren. Und hier kann ich zurückbinden an meine Erfahrung im Umfeld von UNESCO-Programmen, die, wie Sie ja wissen, für Bildung, Kultur, Wissenschaft und Kommunikation zuständig ist. Wo immer man heutzutage hingeht und auf verantwortungsvolle Menschen trifft, sprechen Sie über dasselbe. Wo immer man heutzutage hingeht und auf verantwortungsvolle Menschen trifft, sprechen sie über dasselbe. Nachhaltigkeit, Biodiversität, Nord-Süd-Gerechtigkeit, Neuverteilung generell von Gerechtigkeitsvorstellungen, Geschlechtergerechtigkeit, Intersektionalität, Antidiskriminierung, Krisenanpassung, was immer Sie nennen wollen, ist eine gemeinsame Agenda. Wir haben einen historischen Moment, in dem man von einer gemeinsamen Menschheitsagenda sprechen kann und die muss sich ja lokal irgendwo manifestieren. Und die einzige Schwierigkeit ist, dass diese verschiedenen Bereiche Formate finden, in denen sie zueinander finden. Sie sprechen zwar alle über dasselbe, aber sie sprechen an ihren Tischen und in ihren Räumen. Und hier kommt das Festival ins Spiel. Hier geht es eben um das, was man als Allyship nennen kann, um Intersektionalität, um Kollaborationsbeziehungen. Und hier geht es eben darum, dass im Namen einer Veranstaltung wie in den Festivalregionen, der gemeinsame Ort, die gemeinsame Verantwortung für Orte, die gemeinsame Verantwortung an der Zusammenarbeit in einer Region, das sozusagen erledigt. Also es liefert von vornherein das Format der Gemeinsamkeit. Der Ort ist das Gemeinsame, der Bezugsort ist das Gemeinsame und das Interesse, ihn zu verändern. ist das Gemeinsame und das Interesse, ihn zu verändern. Progressiv geht nur gemeinsam, egal in welchen Feldern. Und insofern ist, würde ich sagen, das Herstellen einer progressiven Gemeinschaft eine der Aufgaben des Festivals der Regionen. Es wäre zu unterstützen, wenn auch im politischen Umfeld, im administrativen, im Verwaltungs- und Förderumfeld mehr von diesen Querbeziehungen auch technisch, finanzierungstechnisch sich abbilden würde. Das waren meine kurzen Vorbemerkungen zu dem, was jetzt eben wahrscheinlich auch diesen Trag prägen sollte, nämlich, dass eben jeder, jede mit einer Idee zum Thema sich daran beteiligen sollte. Und ich bedanke mich herzlich. Vielen, vielen Dank, Martin Fritz, für diese Ausführungen. Du darfst gleich hierbleiben. Die Fragen überlasse ich aber dann dem Rainer und der Gitti. Die nämlich jetzt das nächste Panel moderieren werden. Rainer Seintraun, Gitti Wasitschek, viele von euch kennen sie, KünstlerInnen, VizerektorInnen auf der Uni. Und ich habe mich gerade gefragt, seid ihr farblich abgestimmt eigentlich? Ihr passt so gut farblich zusammen. Habt ihr euch das ausgemacht? Ja, wir machen immer aus. Ihr macht es immer aus, das habe ich mir schon gedacht. Ich schaue vielleicht schon aus, aber? Ihr macht es immer aus. Das habe ich mir schon gedacht. Okay. Und ich darf noch die anderen Tandem-Speakerinnen hoch bitten, und zwar Rainer Rosäger, Elisabeth Schiemener, Tobias Spinker, Otto Tremetsberger und die Uli Böker. Während ihr sich hier einrichtet und wir das machen, holt euch was zu trinken. Steht es kurz auf und wir sind in zwei Minuten. Zwei Minuten geht es sich aus, euch etwas zu trinken zu holen. Fertig. Wir starten, weil das Wasser ist bereits verteilt an die Sprecherinnen. Ich wünsche einen wunderschönen guten Tag. Ihr werdet ja heute, glaube ich, fünfmal begrüßt. Darum wird es eher kurz ausfallen. Aber wir freuen uns trotzdem, dass wir gleich mit dem ersten Podium starten dürfen. Reflexion und Vision. Der Tobias wird wahrscheinlich unser Visionär sein, weil er ist der Jüngste hier in der Runde. Und sonst sieht man schon, dass wir natürlich eher die Reflexion sind aufgrund unseres Alters. Mein Name ist Gitti Wasitschek. Ein bisschen laut, oder? Ich bin so laut. Mein Name ist Gitti Wasitschek. Ein bisschen laut, oder? Ich bin so laut. Mein Name ist Gitti Wasitschek. Wir werden jetzt versuchen zu moderieren oder dieses Gespräch zu führen. Wir sind noch der Rainer Zentron. Und wir zwar dann auf jeden Fall mal jetzt zu Beginn gleich mal dem Festival der Regionen alles Gute zum Geburtstag wünschen. Wir haben ja heute schon gehört von Martin, dass das Festival wirklich ein sehr besonderes Format hat. Das finde ich auch. Also eben das, wie sie sich immer mit dem Ort beschäftigt und auseinandersetzt. Und eins ist mir vielleicht noch abgegangen bei dem Format, das ist ja eigentlich ein unheimlich mobiles Format. Aber ohne, dass sozusagen jetzt irgendwer kommt und was in diese Region überstülpt, sondern wirklich mit einem guten Miteinander. Ja, ich würde sagen, Rainer, du tust jetzt weiter. Also die Fragen, die bei diesem Pendel gestellt werden sollen, sind, wie kann das Festival der Regionen und wie hat es in der Vergangenheit dazu beigetragen, dazu beigetragen, den kulturellen Austausch zu fördern und positive Veränderungen zu bewirken. Die zweite Frage ist, und da will ich gleich dran anknüpfen, an eine Rede vom Dieselreiter, nämlich er hat gesagt, dass Kunst und Kultur als Treiber in der gesellschaftlichen Entwicklung dient und zugleich das heurige Festival die höchste Eisenbahn. Also offensichtlich trägt die Kunst und Kultur dazu bei, dass jetzt höchste Eisenbahn ist und alles scheiße ist. Die nächste Frage, um das ein bisschen aufzubrechen, sind wir wirklich so gut, wie es in Jubiläumsfeiern genannt wird, wenn die Welt schlechter wird und Kunst und Kultur die Fähigkeit hat, alles zu verbessern. Weil sonst, nach 30 Jahren Festival der Regionen, war es am besten, wenn Kunst und Kultur tatsächlich so mächtig wäre, dass wir das Festival zusperren. Wir waren schon in allen Regionen und ungefähr in einem Drittel der Gemeinden in Oberösterreich und haben wir so viel geschaffen in den 30 Jahren, dass wir das Festival beenden können. Und falls das nicht so ist, welche Chancen und welche Änderungen sind notwendig beim Festival, dass wir zukunftsfit sind, um so ein Schlagwort zu nehmen. Eine kleine Bemerkung vielleicht dazu. Dankenswerterweise hat das Land Oberösterreich beim letzten Festival das Budget erhöht. Gleichzeitig habe ich mir das angeschaut, vor 30 Jahren war das Budget real genau doppelt so hoch. Ich glaube, jetzt stehen mir die Referentinnen vor. Ich glaube, es ist soweit, oder? Also, ich darf vorstellen, neben mir, Ulrike Böcker, wir machen die Vorstellungen ganz kurz, weil ihr habt so lange Lebensläufe, das würde die Zeit sprengen. Also bitte unbedingt im Internet selber recherchieren, wenn es noch weiter ist. Wir haben es wirklich aufs Festival gekürzt. Also Ulrike Böcker, viele kennen Sie wahrscheinlich hier, österreichische Politikerin, Kulturentwicklerin, Kulturarbeiterin. Sie war 1991 Büroleiterin des Festivals der Regionen. 1995, falsches Datum. Die muss auch, die wird uns dann immer korrektieren, der weiß alles. Und anschließend war sie drei Jahre lang Geschäftsführerin des Festivals der Regionen. Martin Fritz wurde heute schon ganz viel vorgestellt, aber was man vielleicht noch einmal sagt in dem Kontext, das war erst von 2004 bis 2009 Leiter des Festival der Regionen. Rainer Rossecker, wir haben uns heute jetzt gerade vor fünf Minuten erst kennengelernt. Er ist Soziologe, arbeitet an gesellschaftlichen Transformationsprozessen in Kunst und Kultur und du bist Gründungsmitglied des ROST Festival in der Steiermark. Schön, dass du da bist. Und Elisabeth Schimanner, sie ist, glaube ich, Ethnologie studiert und Komposition, ist eine bedeutende österreichische Komponistin. Sie ist eingeladen, haben wir sie aber nicht deswegen auf dieses Podium, studiert und Komposition, ist eine bedeutende österreichische Komponistin. Eingeladen haben wir sie aber nicht deswegen auf dieses Podium, sondern weil sie einst Projekte gemacht haben, die international am meisten Beachtung gefunden hat, nämlich Ein Dorf tut nichts. Beachtung gefunden hat, nämlich ein Dorf tut nichts. Dann Tobias Spinkler. Er hat bis jetzt noch kein Projekt, also bis zum heutigen Tag noch kein Projekt beim Festival der Regionen gemacht. Er ist unser jüngster Podiumsgast und ist uns deswegen aufgefallen, weil er in Gallner Kirchen den Jugendkulturverein Kurve gegründet hat und betreibt und einer der untriebigen Personen in der zweiten Schwerpunktregion, nämlich in Gallnerkirchen, ist. Und als letztes der Otto Tremelsberger, der ist auch schon vorgestellt worden. Ich glaube, ich stelle jetzt einfach einmal die erste Frage. Also wir stellen einfach die Fragen in den Raum und gerne einfach auffangen und antworten. Ich glaube, es ist das Beste, wenn wir es zuweisen. Das Festival der Region hat in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen und uns hat interessiert, ist das Festival nun bezüglich 30 Jahre sein Alter jung oder erfahren? Also jung und erfahren. Ich finde, das ist bei das Festival der Regionen, nachdem ich seit 1993 in irgendeiner Funktion oder in irgendeinem Part beim Festival der Regionen gehabt habe, ich finde es immer noch extrem jung, wenngleich ich mittlerweile auch 30 Jahre jünger geworden bin und eher in das ältere, zu den älteren Semestern zu zählen bin. Aber es ist jedes Jahr immer wieder erfrischend zu sehen, was sich die Künstlerinnen, Künstler, Kulturarbeiter, Kulturarbeiterinnen und alle anderen Beteiligten und das möchte auch darauf hinweisen, dass es ganz wichtig ist, dass das Festival sich immer wieder trotz allem bemüht, auch die Menschen vor Ort mit einzubeziehen. Gelingt vielleicht nicht immer, aber großteils. Und erfahren ist es natürlich trotzdem auch, weil es unter anderem ein öderes Semester wie den Rheinland-Zentrum gibt, der auch noch immer, oder mich, oder andere, die trotzdem immer wieder auch ihre Impulse einbringen können. Und insofern stimmt beides. Zu der Frage, wie Sie, glaube ich, lernt man äußern? Doch, ganz kurz. Ich kann jetzt natürlich nicht aus der Insider-Perspektive sprechen zum Festweltregion. Dazu kenne ich es zu wenig. Aber wir haben gemeinsam, und meine Schwester ist auch da, 2012 das Rostfest gegründet und Festwälderregionen waren auf alle Fälle Impulsgeber, Vorreiter dahingehend, um ein kleines Festwälder, also die Inspiration zu nehmen, von Festwälderregionen und wie wir das gemacht haben, ein Festwälder für regionale Impulse zu kreieren. Also Vorbildfunktion, würde ich sagen. Das war ein Muster, das Festival, was du gegründet hast. Und wie funktioniert das? Oder was sind sozusagen die Parallelen? Oder wie funktioniert das? Eben, wie geht man in den ländlichen Raum, wie macht man Impulse im ländlichen Raum? Das ist natürlich ein wesentlicher Impulsgeber gewesen. Impulse im ländlichen Raum, das ist natürlich ein wesentlicher Impulsgeber gewesen. Es hat noch, auch in Niederösterreich und in Salzburg, sind wir für mehrere Festivals Vorbild geworden, aber die wichtige Frage war ja auch, jetzt ist sehr viel von ständiger Veränderung als Pflicht oder als Last oder als Notwendigkeit gesprochen worden. Und die Frage ist, also unbestritten verändert sich das Festival der Regionen ständig, aber in welche Richtung verändert es sich eurer Meinung nach? Vielleicht möchte ich da den Martin, der am Podium sehr viel Überblick hat über Festivalstrukturen. Ist es eher eine Veränderung Richtung Kritik oder ist es eher eine Veränderung Richtung Anpassung an die Gegebenheiten? Aber es kann natürlich auch jemand anderes etwas sagen. Das ist natürlich zum Teil Ferndiagnose, weil natürlich die ganz spezifische Aufmerksamkeit hat man dann doch nicht auf alle Ausgaben. Und mir war ja was anderes interessanter und das habe ich sehr viel deutlicher und überall mitbekommen. Es haben sich so viele andere Andersformate des Festetatigonen angenähert. so viele andere Andersformate des Festlegungen angenähert. Also es ist sozusagen nicht eitel, aber bei der Eröffnung der letzten Dokumenta kam ein Kollege auf mich zu, ein recht international aktiver Kollege und sagte so irgendwie while you knew it first. Also sozusagen, dann hat endgültig dort, jetzt lassen wir mal alle anderen Kontroversen, die zurechtgeführt wurden, über Dokumenta weg. Aber wer dort war, hat gesehen, das war zu 99 Prozent deckungsgleich mit den Formaten, Arbeitsformen, Dokumentationsformen, Kollaborationsformen, wie sie bei einer Veranstaltung wie Festivalregionen auch kultiviert werden. Und das betrifft Manifest, das betrifft Documenta und so weiter. Das heißt, die Anpassung, die mir interessanter erscheint, ist, dass sich das, was man so gerne ein bisschen als so kunstig so ein bisschen wegschiebt, auch im Festivalumfeld, dass sich das verblüffend nah angenähert hat und daraus kann man auch viel Kraft erzielen. Also, dass man sozusagen sagt, okay, man ist selbst mehr denn je Teil einer sehr markanten internationalen Entwicklung. Man ist komplett anschlussfähig mit den Begriffen, mit den Arbeitsformen, mit den Akteuren und Akteurinnen. Und daraus kann man, glaube ich, sehr viele Impulse ziehen. Also die persönliche Anfrage danach verknüpft mit einer Kritik an den Vierbeinen des Tisches. Nein, das ist ja gar keine Kritik. Der Tisch fällt ja auch um, wenn man die anderen Beine... Also das Bild stimmt, aber es stimmt halt für jeden Fuß des Tisches. Nein, aber mir kommt ja vor, also das ist jetzt der Einfall zu deinem Dokument, ein Beispiel. Ich glaube, ehrlich gesagt nicht, dass sie sozusagen ein Fest, also ich glaube, dass sie die Kunstszene insgesamt, also das, was Kunst ist, verändert sie ja in rasanter Weise. Und ich glaube eher, dass der Kunstbegriff sich vielmehr dem alltäglichen Leben annähert, Formen und von der Definition per Ästhetik, die wahrscheinlich vor 40 Jahren Kunst definiert hat, zunehmend abrückt mit allen positiven und negativen Erscheinungen dazu. Ja, vielleicht kann die Künstlerin dazu sprechen. Also, es gibt ja viele Begriffe und die wichtigere Frage ist eher, auf welchen stützt man sich selbst mit der eigenen Praxis? Also, wogegen ich mir als Künstlerin jedenfalls wehre, ist missbraucht zu werden für irgendwelche komischen sozialpolitischen Anliegen an der Gesellschaft. Dazu bin ich nicht da als Künstlerin. Ich bin nach wie vor als Künstlerin dazu da, um ästhetische Fragestellungen mich damit zu beschäftigen und selbst in einem Projekt wie Ein Dorf tut nichts, gehe immer von einer künstlerischen Perspektive aus. Das heißt, ich mache immer noch Kunst. Ich bin nicht dazu da und das ist das, was ich leider irrsinnig viel erlebe. In vielen Festivals von vielen Kuratorinnen die Ansprüche an die Künstlerinnen, wir sollen jetzt quasi Sozialarbeit machen und dazu sind wir einfach nicht da. Das finde ich wirklich ein großes Missverständnis und dagegen wehre ich mich. Das heißt, es ist zwar super zu kollaborieren mit Pädagoginnen, Sozialarbeiterinnen, lokalen Playern, wem auch immer. Aber ich als Künstlerin bin nicht für Sozialpolitik zuständig. Wollte ich wir kurz was sagen? Ich finde, gerade das Schöne an der Kunst ist es aber meiner Meinung nach, dass es ja möglich ist, das zu vereinen. Also ich bin weit nicht so erfahren wie Sie, aber ich war zum Beispiel, ich bin Absolvent in der HBLF für künstlerische Gestaltung und da war das schon immer recht cool, natürlich ästhetisch irgendwie weitergebildet zu werden, aber halt dann trotzdem nur die eigenen Anliegen unter anderem auch sozialpolitische Anliegen da zu thematisieren und dafür irgendwie eine Plattform zu haben oder ein Medium also das Medium Kunst und also da bin ich zum gewissen Grad vielleicht nicht ganz einverstanden mit Ihnen, muss ich sagen, weil ich finde gerade das ist eigentlich das, was mich so an der Kunst reizt da irgendwo. Jetzt noch einmal genau nachgefragt, was genau reizt das so an der Kunst? Naja, zu thematisieren, was man vielleicht nicht aussprechen mag oder kann, sondern stattdessen bildnerisch darstellt oder mit einer Skulptur oder sowas, oder mit einem Film. Ich finde, sowas kann natürlich auch zum Problem führen, wenn man sich jetzt die Digitalisierung anschaut und das Internet mit Cybermobbing zum Beispiel. Das ist ja auch irgendwo sowas. Da kann man auch schnell mal was hinschreiben, weil es einem ja nicht persönlich quasi von einem selber ist oder vielleicht ja irgendwie schon. Aber ich glaube, Sie wissen, was ich meine. Und ich glaube, in der Kunst ist das so ähnlich, dass man eben, wie gesagt, man kann was machen, man hat damit eine Aussage, aber es spricht das Kunstwerk und nicht man selber. Ja, aber da sind wir ja dann gar nicht so weit voneinander entfernt. Ich glaube auch nicht. Ich glaube, es geht um Verantwortung übernehmen, oder? Und vor allen Dingen, was wir dürfen als Künstlerinnen, und das ist großartig, wir dürfen unglaublich frech sein, wir brauchen nicht politisch korrekt sein, wir dürfen ich darf alles behaupten. Ja. Und das ist, glaube ich, etwas, warum die Kunst, und ich rede tatsächlich von der Kunst und nicht von der Kultur, sondern explizit von der Kunst, die Fähigkeit hat, Dinge anzugehen oder in den Raum zu stellen oder in irgendeiner Form zu bringen, die andere Player in unserer Gesellschaft so nicht können. Weil wir haben eine große Freiheit. Wir können alles behaupten und müssen es nicht belegen. Ich muss gar nichts belegen. Ich kann einfach sagen, so ist es und so mache ich das. Und das ist die Freiheit, die ich glaube, dann zu interessanten Überlegungen oder Ansätzen oder manchmal auch Resultaten führen kann. Da werde ich mich ganz kurz jetzt noch einmischen, indem ich erfahren habe in den letzten 30, 40 Jahren, nachdem ich schon 40 Jahre Kulturarbeiterin in einer Kulturgruppe in der Gemeinde Ottensheim bin, was die Kunst und die Kultur mit einem selber macht. Also sie verändert auch einen selbst, einen persönlich und das ist das, was ich am eigenen Leib sozusagen verspürt habe. Das ist jetzt so ein praktischer oder ein Praxisbericht und auf der anderen Seite nicht nur mich persönlich, sondern auch das Umfeld. Und ich möchte jetzt noch ein Beispiel vom Festival der Regionen nennen, das war jetzt die Wochenklausur und eine sitzt auch hier, die damals da war, in Ottensheim, sechs Wochen vor Ort und das war wirklich ein großer Einfluss aus dieser unabhängige Blick der Künstlerinnen und Künstler, die vor Ort gewirkt haben, die aber dann auch Einfluss auf das örtliche Entwicklungskonzept genommen haben. Das heißt, da hat sich in der Politik etwas getan, wenn jemand von außen als Impulsgeber da ist. Und das war wirklich ein Beispiel, wo unglaublich viele Menschen, die in der Politik sitzen, auf einmal gemerkt haben, okay, vielleicht geht es einmal der Blick auch woanders hin zu richten. Und solche Beispiele hat es mehrere gegeben. Und ich persönlich bin ja eigentlich in der Kupf, kann man sagen, auch kulturpolitisch sozialisiert worden. Also das tut mit einem was. Und schlussendlich hat mich das dann auch an die Politik gebracht, obwohl das niemals mein Ziel war. Ich habe einen super Job gehabt als Geschäftsführerin des Festival der Regionen. Aber dieser Blick von außen, die Kunst und Kultur, kann die politische Landschaft auch verändern. Und weil ich gestern mit dem Andi Wahl, der jetzt leider nicht da ist, zusammengesessen bin und ihm in der Kupf immer wieder gesagt habe, wie es gehört, ich gehe in die Politik, und er hat gesagt, du bist ja echt deppert, das heizt ja absolut nicht aus. Aber genau das ist der Punkt, weil so wenige Menschen, die wirklich was wollen, egal ob das jetzt Nachhaltigkeit oder sonst was ist, einige davon sollten auch wirklich dort tätig sein, wo es um Entscheidungen geht. Und die Entscheidungen werden nur mal in einem Gemeinderat, in einem Landtag, in einem Nationalrat getroffen. Und vielleicht, wenn ich da nur mal an die Reihe komme, der Martin Fritz hat einmal nicht nur in Sammelbänden und Katalogen geschrieben, sondern er hat auch 2006 in einer Gemeindezeitung des Ortes Ottenseim einen Artikel geschrieben über die zwei Gesichtszüge einer Gemeinde, wo sowohl das eine wie auch das andere Platz haben muss, Platz haben darf und dann passiert tatsächlich in einem Ort etwas. Und Kunst und Kultur, das ist bei all meinen verschiedensten ab und zu Auftritten mit Vortrag Ortskernentwicklung, Kunst und Kultur sind der Humus in der Gemeindeentwicklung. Ohne dem geht es gar nicht. gar nicht. Weil das Wort progressiv schon angesprochen wurde, also ich glaube schon, dass es ein wesentliches Motiv des Festfalls der letzten 30 Jahre war und noch immer ist, dass man sich die progressiven Initiativen, die progressiven engagierten Menschen, auch in einer Region sozusagen, dass man die aufsucht und dass man versucht, denen Instrumente in die Hand zu geben, etwas machen zu können, was sie sonst nicht machen würden. Und ich habe das selbst sozusagen selbst erfahren als Projektträger bei einigen Festwälderregionenausgaben. Mein anderer Beruf, nämlich die Geschäftsführung vom Freien Radio Freistaat, den Beruf gäbe es nicht, gäbe es nicht das Festwälderregionen, das uns damals 2001 Instrumente, Geld, Mittel, Möglichkeiten in die Hand gegeben hat, ein Projekt zu realisieren und sozusagen uns als kleine, engagierte Gruppe gewissermaßen in die Situation versetzt hat, etwas zu machen. Und wir haben das gemacht und es ist geblieben. Und das ist auch noch ein Aspekt, den ich in dem Zusammenhang für wichtig halte. Wir haben nicht nur das gemacht, was damals notwendig war, sondern das ist auch in einem künstlerischen Kontext gestanden und das ist auch nochmal eine zusätzliche Aufwertung dieser Arbeit gewesen. Und ich glaube, das ist eine wichtige Rolle vom Festival, quasi solche progressiven Gruppen zu unterstützen, zu schauen, was ist möglich und zu schauen, dass man wirklich Instrumente in die Hand gibt. Vielleicht eine kurze Ergänzung von meiner Seite, ich kann das nur unterstreichen. Ich glaube nicht, dass unbedingt die Rolle der Künstlerin, des Künstlers sein muss, diesen sozialen Impact zu erreichen, aber es ist eine Frage der Programmierung oder der Kuratierung von Formaten, gerade auch im ländlichen Raum. Wie schafft man diesen Impact? Und ich kann Uli nur unterstreichen, was du gesagt hast. Und das ist doch so logisch, ich kann nicht behaupten, was ich will, sondern es gibt Evidenzen dahingehend, welche Rolle Kunst und Kultur hat. Okay, damit schließen wir mal dieses Themenfeld ab, aber ohne es geklärt zu haben. Die Gesellschaft wird schnell, global in jetzt und in Zukunft, wo das Hier und Jetzt keinen fixen Standort mehr hat, sondern sich ins Netz verflüchtigt. Die Menschen pendeln hier und dorthin, verlagern ihren Arbeitsort. Also alles wird dynamisch und mobilisierend, ohne Wertung zu sagen. Und wie kann ein Festival, was sind die notwendigen Veränderungen von einem Festival, dass man nicht ein Pensionistenfestival wird. Da muss ich gleich etwas dazu sagen. Bitte sehr. Oder nicht, wenn du etwas sagen willst. Also das Festival der Regionen, ihr habt das Festival der Regionen gegründet, da wart ihr 25 oder 30 Jahre alt, oder? Ihr wart eine junge Generation und wir haben ja beim Festival im letzten Jahr einen Generationenwechsel durchgeführt. Du warst vielleicht schon 30, oder? Auf jeden Fall war das eine sehr junge Generation und es ist wirklich der Anspruch des Festivals, die jetzige junge Generation ins Boot mit hineinzunehmen, also zum Beispiel deine Generation und deine Initiative. Und das war uns ganz wichtig bei dieser Ausgabe, dass wir auch das wieder mitnehmen. Das ist sehr super und sehr löblich, finde ich. Aber auch zum gewissen Grad zu Recht, weil ich denke, die Jugend ist die Zukunft. Also das finde ich schon ganz super so. Was braucht es, dass das nicht ein Pensionistenverein wird? Ich habe das auf die Gache auch nicht so wirklich die Antwort, aber ich glaube, dass man einfach viel junge Leute mitreden lassen sollte. Und da habe ich jetzt zu wenig Einblick, wie das da gehandhabt wird, aber es wirkt so, als wäre das eh der Fall. Wenn ich mir die Gestaltung zum Beispiel anschaue oder auch Leute, die da mitarbeiten und ich glaube, da sind wir eh auf einem guten Weg. Ich hätte übrigens angefragt, dass ich ein Projekt mache und es ist abgelehnt worden. Übrigens. Nur so viel dazu. Weil vorher noch von Digitalisierung die Rede war. Ich persönlich bin davon gar nicht so der Fan, trotz meines Alters. Ich finde sowas eigentlich viel besser, wenn man so zusammenkommt und gemeinsam miteinander redet, in Persona und nicht da vor dem Bildschirm sitzt und das im Computer einatmet. Das ist, glaube ich, nicht so zielführend, weil da geht es ja ganz viel um Ausdruck. Kunst ist ja Ausdruck. Und der Ausdruck geht ein bisschen flöten, wenn man das so vom Budget macht. Ich glaube, dass das so wirklich fein ist. Mich spricht es zumindest sehr an. Was ich noch sagen wollte, ist vielleicht die Zeiten. Junge Leute sind mehr auf Fortgehen. Da könnte man gut vielleicht eine Vermittlungsarbeit machen, wenn man auf das fortgenauft ist, sich mit Freunden treffen, am Abend vielleicht ein Bier trinken oder sowas. Ich glaube, das sind so die Hauptprobleme von jungen Menschen, wenn ich es jetzt so über den Kamm scheren darf. Und wenn man da eingreift und da gezielt Kultur und Kunst vermittelt, ist das, glaube ich, ein guter Weg im Grunde. Da ist, glaube ich, das Heurige Festival auf einem guten Weg, weil am ersten Tag hat es um halb fünf in St. Georgen in der Früh aufgehört und heute, glaube ich, ein bisschen früher, wegen dem Abfahren, glaube ich, um eins in der Früh oder so. Zumindest sind wir auf einem guten Weg da. Aber vielleicht... Ich glaube, wir haben ja generell die Frage, inwieweit wir mit bestimmten Kunst- und Kulturformen auch der Vielfalt der Welt und der Vielfalt der Gesellschaft entsprechen. Und natürlich ist nichts besser als Mitwirkung und Mitbestimmung. Und das gilt halt vom Festival bis zum Start. Und jetzt ist sozusagen entweder Mitwirkung und Mitbestimmung möglich, in der Breite und in der Vielfalt der Gesellschaft. Und das darauf beharrigt, das ist das Besondere des Festivals der Regionen, dass es diese Mitwirkung nicht an dieses Nadelöhr Kunst bindet. Also dass es eben sagen würde, theoretisch, aha, die spezielle Kompetenz dieser Gruppe von Jugendlichen liegt vielleicht darin, dass sie sich irgendwie in Anatolien auch auskennen und nicht nur im Mühlviertel und damit können die wiederum vielleicht in anderer Form, mit anderer Geschichte, mit anderen Narrativen in Kulturentwicklung hier beteiligt sein, aber da muss man dann schon auch gegenüber Dingen, die die Stimme erheben, wie wo man glaubt, zum Beispiel die Nutzung der eigenen Muttersprache auf einem Schulhof verbieten zu wollen. Das sind natürlich dann Dinge, die aktiv ausschließend, aktiv diskriminierend sind und da kann man nicht auf der einen Seite sozusagen sagen, wie kriegt man mit schönen beteiligungsorientierten Kunstprojekten das hin, was wir sozusagen politisch aktiv zerstören. Also insofern ist diese Forderung, die immer wieder erhoben wird, da frage ich, ja, was kann man tun und dass die Leute nicht weggehen und so weiter, muss man mal zwei Dinge dazu sagen. Wenn man will, dass die Leute nicht weggehen, soll man vielleicht einmal aufhören, sie zu vertreiben. Nämlich auch wenn sie... Also eben auch wenn sie schwul sind und wenn sie lesbisch sind und wenn sie was immer sind, was immer sie halt so sehen, dann muss man sozusagen auch eine lebenswerte Lebensumgebung dort finden, sonst tut man sie sich woanders und zwar zu Recht. Also das sind einmal ganz starke, wichtige Voraussetzungen. Und natürlich, dass man auch in diesen Orten nicht in diese Falletappe, diese Fetischisierung des Lokalen und des Regionalen. Interessanterweise in einem Krimi, und das sage ich jetzt wirklich, vergessen Sie, was ich für eine berufliche Position habe, ich spreche ausschließlich privat, in einem Krimi von Astrid Sodomka stand das Wort von sowas wie regionalem Lebensmittel und regionalem Lebensmittelmarketing als kleine Schwester des Nationalsozialismus. Also das war natürlich satirisch gemeint, aber wir müssen schon daran denken, dass alle diese Fetischisierungen des Nahen und des Althergebrachten, die haben schon immer Risiko, wenn man vergisst, wie durchbrochen das schon ist. Hier aber nicht. Also die Gesellschaft, die hier versammelt ist, ist weniger vielfältig, traue ich mir einmal zu sagen, als die Gesellschaft Freistaats. traue ich mir einmal zu sagen, als die Gesellschaft Freistaats. Und das ist schon ein Punkt, den wir besprechen müssen, wenn es um Mitwirkung und Mitbestimmung geht. Wir haben noch Fragen vorbereitet. Ich möchte mich da jetzt nur kurz anschließen, weil das so ein wichtiger Punkt ist. Das, was du jetzt gerade gesagt hast. Was ich auch erlebe, ich bin ja jetzt Künstzene und ich denke mir, wie schaffen wir es, dass wir da rauskommen? Wie geht das? Wie kann das gehen, ohne dass wir jetzt in irgendeiner Art übergriffig sind oder glauben, dass wir den anderen erklären müssen, wie es geht oder wie, keine Ahnung, wie kriegen wir sozusagen die sehr viel vielfältigere Community dazu? Ich weiß es nicht, weil mir fällt nur auf, wenn wir uns heute so anschauen, dass wir eine sehr homogene Gesellschaft sind, in der wir uns bewegen. Und das finde ich wirklich einen der wichtigsten Punkte, da weiterzudenken und zu überlegen, wie kann das gehen, ohne jetzt irgendwie da sozial, wie sagt man, porno zu veranstalten. Aber da möchte ich auch ganz kurz ansetzen. Ich glaube, genau das könnte sich das Festival der Regionen, dass man sich einmal überlegt, das ist das Thema der Aneignung oder auch das Thema des Eigentums, sich einmal anzuschauen. Denn heute hat Elisabeth Schwäger schon gesagt, dass es auch das Thema des Leerstandes geht. Es geht auch, nachdem ich im Verein Landluft sehr viel mit Baukultur in ländlichen Räumen auch zu tun habe, und da wird es heute wahrscheinlich eh noch irgendwas zu hören geben von der Isabel, ist es ganz wichtig, sich mit dem Thema, sage ich, das ganz banale Bodenschutz, es ist nicht banal, denn das ist etwas, was wir einfach in der Zukunft brauchen. Und das ist auch vielleicht ein Thema, dass es aneignen, dass Kunst und Kultur sich Räume aneignen muss. Es gibt ein ganz tolles Beispiel in Leipzig, den Verein Haushalten, die sich einfach alte Zinshäuser, Zinshäuser haben wir gestern gesprochen, alte Zinshäuser sozusagen angeeignet haben, aber über Jahre und dann mit der Politik schön langsam, nicht langsam, sondern verhandelt haben, diese auch in irgendeiner Form dann auch rechtlich, gesetzlich machbar zu nutzen. Aber zuerst muss einmal eine Aneignung passieren und das wäre ja auch mal ein Thema für das Festival der Regionen. Vielleicht kurze Ergänzung auch noch zum Thema der Blase. Ich denke, so ein Diskursformat spricht natürlich ein gewisses Publikum an. Das sind wir. Das sind wir in der Blase. Aber es gibt auch ganz andere Formate, wo man ganz andere Menschen ansprechen kann. Und auch mit ihren Kompetenzen Ausdruck sich zu verleihen, das kann ein Handwerk sein, sie in ein Format einzubringen. Sprich, ich glaube, die Diversität von Formaten macht sich aus, um die Diversität von Menschen zu erreichen. Ich würde jetzt gerne die letzte Frage stellen wollen. Also so etwas wie eine Abschutzrunde würde ich gerne bei dir beginnen, obwohl du die wahrscheinlich am wenigsten beantworten kannst. Du machst einfach eine Forderung. Bis zu zwei Minuten, wir sind ziemlich im Timing. Also was muss das Festival der Regionen unbedingt verändern oder in Angriff nehmen, dass es zukunftsfähig ist oder bleibt? Okay, also was es verändern kann, das kann ich eben, also das kann ich nicht sagen, weil ihr jetzt fähig ist oder bleibt. Okay, also was es verändern kann, das kann ich eben, also sollte, das kann ich nicht sagen, weil ich ja jetzt viel zu kurz noch dabei bin, dass ich da weiß, was es überhaupt zu verändern gäbe. Also zur Forderung, ja, ich glaube, gerade eben auf diese Individualität anzuspielen, dass jeder da so sein kann, wie er will, was gerade vorher auch schon angeschnitten worden ist. Wenn ich mir jetzt junge Menschen anschaue, dann geht da trennt, da bin ich schon sehr in die Richtung, dass jeder sich so auslebt wie er will. Also jeder will, der eine will schwul sein, die andere lesbisch, oder sind das nur die zwei größten Sparten, würde ich mal so sagen. Aber ich meine jetzt nur so, es soll sich doch jeder auch anziehen können, wie er will. Es soll ja jeder zum gewissen Grad, wenn es nicht einen anderen verletzt, da ja sagen können, was er will. Sachen stehen können, was er oder sie eben will. er oder sie eben will. Und ich glaube, da einen gewissen Safe Space zu schaffen und den auch so anzukündigen, wäre vielleicht cool. Danke. Rainer? Schwer darauf zu antworten. Da kann ich jetzt feststellen, es gibt zu wenig in der Tiefe, um da wirklich eine Antwort geben zu können. Vielleicht gehen wir mal weiter und kann dann vielleicht noch kommentieren oder Bezug nehmen auf Aussagen. Ich habe mich eh schon in der Frage eingebracht. Ich glaube, ich habe schon so viel gesagt. Okay, wenn alle so viel gesagt haben, dann sage ich noch was. Da kommen dann eh noch zwei andere. Also ich halte es mindestens so wichtig, kollektive Freiheiten einzufordern wie individuelle Freiheiten. Ich finde es ganz super, dass jeder sein darf, wie er will. Aber ich halte es mindestens so wichtig, dass ich von Linz auch um 10 Uhr noch nach Freistaat fahren kann oder nicht um halb 9 Uhr bei der Besetzung des Böhm-Motors und der Umwandlung ins Frauentor, zum Bahnhof rennen muss, weil ich drei, vier Stunden hingehen muss und der letzte Zug keinen Anschluss hat in Freistaat, dass ich nur nach Linz kommen kann. Und das sind ganz wenige lokale Beispiele für kollektive Freiheiten. ganz wenige lokale Beispiele für kollektive Freiheiten. Und die halt, also die individuellen Freiheiten sind super, die sind aber gesellschaftlicher Kontessenz in den letzten fünf, sechs Jahren, dass wir um die kämpfen müssen, während die kollektiven Freiheiten, glaube ich, gehen langsam verschütt. Da sind auch alle sozialen Fragen dabei. langsam verschüttet oder sind auch alle sozialen Fragen dabei? Also ich werde jetzt kein Rezept hier vorlegen, wie sich das Festival entwickeln soll, aber eines ist für mich ganz klar, nachdem ich diese doch langjährige Erfahrung in der Kulturarbeit, aber auch langjährige Erfahrung jetzt in der lokalen und auch in der regionalen politischen Szene habe, habe ich schon erlebt, wie wichtig es ist, dass die Kunst und Kultur und auch das Festival die Politik durchdringt. Ich weiß jetzt nicht, wie viele Gemeinderäte aus Freistaat oder der Bürgermeister aus den verschiedenen Orten, die entlang dieser Summe rauben, ob die da sind. Keine Ahnung, ob sie auch eingeladen wurden, aber wir müssen dieses Feld durchdringen, dann kann es tatsächlich in dieser Welt meines Erachtens besser werden. Ich meine, das kann auch ein falscher Eindruck sein. Und das Festival der Regionen kann da auf jeden Fall einen kleinen Baustein, lieber Franz Briller, ja, ich glaube da wirklich dran, auch wenn es das du vielleicht nicht glaubst, aber das ist für mich ein entscheidender Punkt, denn schlussendlich, wer entscheidet darüber, dass wir zum Bahnhof nicht eine halbe Stunde zu Fuß gehen müssen? Ich glaube nicht, das Festival der Regionen, aber es entscheidet jemand in einem Gemeinderat, in einem Landtag und so weiter. Es ist ein alter Hut, was ich jetzt erzähle, aber den alten Hut werde ich so lange erzählen, bis die Politik durchdrungen ist von Menschen, die wirklich etwas wollen, eine zukunftstaugliche Welt. Und das soll das Festival der Region einen Beitrag leisten. Danke. Noch einmal zurück zu den Formaten, weil ich glaube, dass es wichtig ist, über Formate nachzudenken. wichtig ist, über Formate nachzudenken. Eben Formate, die es erlauben, dass Gruppen einsteigen können, von denen wir vielleicht noch nicht einmal wissen, dass es sie gibt, oder wo wir uns noch gar nicht damit beschäftigt haben. Ja, wie die überhaupt einsteigen könnten in so ein Festival der Regionen und dann noch einmal ganz speziell im ländlichen Raum glaube ich ist das extrem wichtig, politisch extrem wichtig, weil ich glaube, dass im ländlichen Raum die Zukunft entschieden werden wird, politisch. Und wir brauchen uns eigentlich nicht mehr so um die urbanen Zentren zu kümmern, sondern wir müssen uns um den ländlichen Raum kümmern, wenn wir nicht verkümmern wollen sozusagen. Und deswegen, ja, Formate finde ich spannend, wie das gehen kann. Und da ist es sicher super, wenn da eben diese unterschiedlichen Player sozusagen, eben diese unterschiedlichen Player sozusagen, dann Künstlerinnen, Sozialarbeiterinnen, Politikerinnen gemeinsam solche Formate entwickeln. Und das Letzte noch ist, irgendwann, und ich glaube, das ist das ganz Spezielle am Festival der Regionen, hat es junge Menschen gegeben, die was wollten. Und wo sind die jetzt? Und wo sind die jetzt da? Da gibt es vermutlich auch junge Menschen, die was wollen. Und dann wächst etwas und wird alt und die Menschen werden mit alt, aber es ist von unten gewachsen. Ganz im Gegenteil zum Beispiel von einem Viertelsfestival in Niederösterreich, das zwar geglaubt hat, das kann sich was abschauen, aber das von oben bestimmt wurde, dass es jetzt ein Viertelsfestival gibt und das macht den großen Unterschied aus. Ich glaube, dass so gute Festivals wie das Festival der Regionen oder auch andere Sachen nur dann funktionieren, wenn das bottom-up geht und jetzt an die Jungen, die da sind, einklinken und was wollen und da kann ich mich noch anschließen an den ersten Vortrag und was fordern und besetzen und auch das Festival der Regionen besetzen sozusagen. Danke, die Marna Elisabeth hat tatsächlich eine Aufgabe dem Festival der Regionen hinterlassen. Wir sind am Ende. Ich danke. Ja, okay. Ich übergebe. Danke. Danke. Alle Tänne. Ich stehe gerade vor. Ich will nicht vor euch stehen. Aber auch nicht vor euch stellen. Aber auch nicht vor so ein bisschen so ein bisschen her. Danke an euch alle fürs Sprechen, fürs Austauschen, fürs mutige Worte auch aussprechen. Danke ans Publikum. Ihr habt voll das Durchhaltevermögen gehabt jetzt, aber es wird belohnt. Natürlich. Es gibt jetzt ein großartiges Essen von Terramiti und sie haben mir einen Kater gegeben, um genau zu wissen, was es gibt. Und zwar gibt es belegte Brote mit Erdäpfelkäs, Speck, Kräutertopfen und Hummus und einen orientalischen Linseneindopf mit Brot. Terramiti ist ein Hofkollektiv von der Nähe von Dorti, bauen alles selbst regional an und verkochen es auch selber. Also das ist ein ganz großartiges Essen, das wir da jetzt kriegen. Weitergehend wird es dann um 14 Uhr wieder da herinnen und dann sage ich euch, wie es am Nachmittag weitergeht. Der Vormittag war eben der Teil mit viel Input, wie es ihr mitgekriegt habt, sondern am Nachmittag wird es dann verflochten, oder? Sagen wir mal so. Schöne Mittagspause euch. 14 Uhr sehen wir uns da wieder.