Ich habe heute Vertreterinnen von Shakespeare zu Gast. Das ist das Theaterfestival für junges Publikum in Linz. Zu einem die Anja Lang, das ist die Festivalleiterin. Hallo. Und Sarah Ostertag. Hallo. Und Julia Ransmeier, Sie sind die künstlerischen Leiterinnen. Hallo. Das heurige Motto lautet Magic, die Geschichte der Geschichten. Was ist denn das Magische am heurigen Shakespeare? Für uns ist immer wichtig, dass man bei Shakespeare alle Theaterformen sozusagen auch wirklich zeigt. Und das Magische an den Geschichten ist vor allem auch die Theaterformen sozusagen auch wirklich zeigt und das Magische an den Geschichten ist vor allem auch die Theaterform. Wir haben wahnsinnig viele Erzählformen, das heißt auch nicht klassische Geschichten und wir wollen auch die Vielfalt zeigen, wie Theater für junges Publikum und auch generell sich manifestiert und gezeigt wird und das Magische ist einfach die Vielfalt, die wir zeigen, würde ich sagen. Und was in diesem magisch natürlich auch drinnen liegt, ist einerseits auch die Frage nach Begegnungen, also was passiert alles zwischen Menschen und was passiert so zwischen einem Kunsterlebnis und einer Person, die das eben erlebt. Und oft sind da ja auch sehr viel unbenennbare Dinge, die passieren, also die man nicht ganz einordnen kann oder die man nicht sofort nennen kann. Und um diese Zwischengefühle geht es uns auch. Mir kommt vor, dass das Shakespeare oder das Sujet und die Werbung heute ein bisschen erwachsener wirkt, sodass die Farben sind eher dunkel gedeckt. Es gibt nicht mehr dieses Maskottchen, die Person mit der Brille, die ja jahrelang vorhanden war auf den Plakaten. Was war da die Entscheidungsfindung dafür? Es gab schon bei 21 haben wir uns schon von dem Maskottchen getrennt und das ist ein Entwicklungsprozess. Shakespeare gibt es ja schon sehr lange, also seit 2002 und seit Sarah und ich die künstlerische Leitung übernommen haben, sprich für das erste Festival 2017, wollten wir schon langsam, aber stetig sozusagen hin zu dem gehen, was Shakespeare eigentlich für uns ausmacht und auch in eine Entwicklung gehen, dass man sagt, das ist einfach wirklich ein generationenverbindendes Festival. Und es ist auch so, dass wir das auch natürlich in dem Sujet und in dem Auftritt widerspiegeln wollen, zu zeigen sozusagen auch, dass das einfach eine Kunstform ist, die auch Künste verbindet, die Menschen verbindet und die Generationen verbindet. Man kann sich das auch, glaube ich, nochmal anders anschauen, weil wenn man sich Marketing für junge Zielgruppen anschaut, dann würde ich sagen, wird diese junge Zielgruppe in Fashion zum Beispiel, die beginnt teilweise schon bei 12, also in der High-End-Fashion, weil durch zum Beispiel Musikvideos aus dem Rap-Genre hochkarätige Mode platziert wird in den medialen Formaten, die diese jungen Menschen konsumieren. Und dadurch entsteht ein Interesse. Und dadurch fängt etwas, fand ich, Spannendes an, dass man sagt, die junge Zielgruppe ist eine zusammengefasste Zielgruppe unter 30. Und das passiert im Kino auch, das passiert in den Museen teilweise auch. Das hängt nicht nur mit so einem Beispiel wie der Mode zusammen, sondern auch mit Streaming-Verhalten und vor allem mit Internetformaten. Und wenn man sich das anschaut, ist die Ästhetik eine, die extrem schwimmt zwischen einer Form von Verspieltheit und sogenannter Jugendlichkeit und einem ziemlichen Style eigentlich. Und ich glaube, dass man mit diesen Entwicklungen mitgehen muss, wenn man diese Zielgruppe unter 30 ansprechen möchte. Und gelingt euch das? Also habt ihr da Rückmeldungen bekommen, dass das jetzt irgendwie cooler wirkt oder die Jugendlichen sich davon mehr abgeholt fühlen? Ja, auf jeden Fall. Wir haben für unsere Plakatkampagne wirklich sehr positive Rückmeldungen bekommen, vor allem für die Fotostrecke sozusagen mit unseren drei Models, die ja sehr generationenübergreifend wirken, wo sich, glaube ich, wirklich eben, wie Sarah gesagt hat, diese Zielgruppe komplett angesprochen fühlt und ja, also die positivsten Rückmeldungen sind einfach extrem gelungen heuer. Und sogar auch mehrere Designpreise. Genau, das war jetzt gerade vor eineinhalb Wochen hat unsere Werbeagentur Zunder drei Preise abgestaubt sozusagen für Shakespeare. Zweimal Silber, einmal in der Kategorie Art Direction und einmal in der Kategorie Fotografie eben und Bronze dann für die Illustration. Sehr gut. Und neben dem Sujet habt ihr auch sehr eine Vielzahl an Orten, wo die Theater aufgeführt werden. Ich glaube, um die 20 verschiedene Spielstätten gibt es. Wie habt ihr euch für die entschieden und warum gibt es so eine große Vielzahl? Ja, wir spielen tatsächlich 20 verschiedene Orte. Die setzen sich zusammen aus unseren langjährigen PartnerInnen-Häusern sozusagen. Aber diesmal auch sehr viele Orte aus der Freien Szene, wie Kulturvereine, Raumschiff, DH5, Salonschiff, Fräulein Florentine. Ich glaube, das hat sich aus der Konzeption auch ergeben, dass diese Orte bespielt werden. Wir haben das wirklich auch mit den Künstlerinnen, also wir sind die Orte begangen zum Teil, mehrere Orte begangen und da fiel halt dann sozusagen die Auswahl auf genau die spezifischen Orte dann, weil die das halt sozusagen in der Konzeption dann auch schon mitgedacht haben. Ich glaube, es ist uns generell auch wichtig, diese Balance auch zu halten, sowohl in den Institutionen präsent zu sein, also auch natürlich in klassischen Theaterhäusern, aber auch aus diesen architektonischen Tempeln ein bisschen die Kunst rauszubringen in andere Räume oder eben in Kunsträume, die es schon gibt, also die ja schon vor Ort geprägt sind mit einer Szene, die eine Verbindung haben, die eine Community haben. Und da sozusagen eine Verbindung zu schaffen mit einem Festival ist total spannend und ist natürlich auch eine große Chance, weil so Formate entstehen, die es anders gar nicht geben könnte. Und das war heuer eine konzeptionelle Entscheidung. Also konkret kann man auch über Projekte sprechen. Kannst du vielleicht auch was sagen? Also wir bespielen sehr viel. Ja, und ich glaube, es ist immer so dieser Spagat von wie dieses Festival gewachsen ist und wie das auch sozusagen kulturpolitisch verankert ist, dass es natürlich eine starke Zusammenarbeit gibt mit Landesinstitutionen, aber auch mit städtischen Institutionen und das ist nicht nur sozusagen gewollt von uns, sondern das ist auch ein Auftrag und das ist auch etwas, was glaube ich total notwendig ist, wenn man ein Festival dieser Art in einer Stadt der Größe von Linz macht, weil die Sachen sind extrem nah aneinander. Alle kennen sich, die Szenen überschneiden sich und daher ist es, finde ich, unumgänglich, dass man diese Orte mitnimmt. Und zusätzlich versuchen wir halt immer, wie schon gesagt, wurde auch projektspezifische Orte auszuwählen, wie jetzt eben auch zum Beispiel das Salonschiff Florentina. Das ist jetzt zum ersten Mal, dass wir das probieren. Es hat ja auch eine ganz eigene Community, ein eigenes Publikum. Und genauso die Kooperationen, die es außerhalb von Linz gibt, wie zum Beispiel die Kommunale und das Festival der Regionen. Also dass man spezifisch für diese Träger auch Orte und Formate findet, die etwas Spezifisches erzählen über diese Zusammenarbeit. Kannst du davon reden, was eben erzählt wird mit diesen PartnerInnen? Ja, also mit der Kommunale zum Beispiel in Peuerbach, wir haben wirklich da eine große Koproduktion gemacht, wo man eine Graphic Novel sozusagen in einem Leerstand entstanden ist über mehrere Stockwerke, das begehbar ist, wo man auch interaktiv eine Soundinstallation steuern kann, die von Frauen in Beuerbach erzählt, weil die Graphic Novel erzählt eben über drei Generationen von Frauen, die alle in einem sehr kleinen Dorf aufwachsen und zu groß werden für ihre Umgebung. Also dieses Herauswachsen auf jeglichen Ebenen, das Großwerden in einer Umgebung, die vielleicht einem dann zu klein wird, erzählt das. Und da haben wir eben auch nur Frauen aus Peuerbach dazu interviewt, wie es das Aufwachsen in Peuerbach war. Das heißt, wir haben wirklich eine konkrete Verortung und mit Geschichten aus diesem Ort kombiniert mit einer Graphic Novel, die eigentlich natürlich überall spielen könnte. Und das ist eben das Tolle, dass die Projekte auch alle so viele Ebenen haben, also ganz konkret dann mit dem Ort verwachsen sind, aber auch dadurch, dass wir sozusagen da mit konzipieren und koproduzieren, dann nochmal ganz ein anderes internationales Publikum dazu kommt. Und diese Koproduktion in der Form wäre nicht möglich. Und die Kommunale natürlich auch nochmal, hat da nochmal diesen Aspekt, der wirklich auch für junges Publikum nochmal neu dazu gebracht wird. Und so haben sozusagen alle PartnerInnen ja etwas sehr Schönes mitgenommen. Weil du gerade das internationale Publikum angesprochen hast, wie weit ist denn Shakespeare über die Linzer Grenzen bekannt? Kommen da auch Leute von weit her? Wir haben wirklich das große Glück, dass wir ein Festival mittlerweile schon waren und noch mehr geworden sind, was eines der größten in Europa ist in der Form und wir auch wirklich immer eine sehr große Zahl an internationalen Fachpublikum und internationalen Fachgästen sozusagen haben, die speziell sich Zeit nehmen, um hier vor Ort mehrere Tage zu verbringen. Wir haben immer Netzwerkveranstaltungen, wir haben ein internationales Producer Weekend jetzt heuer wieder und es ist wirklich so, dass man schon sagen kann, dass es eine ganz relevante Größe im internationalen Festivalkontext ist. Ihr seid auch ein Green Event, habe ich im Programm gelesen. Was heißt denn das konkret? Green Event heißt, dass wir sozusagen ressourcenschonend das Festival gestalten und planen auf unterschiedlichsten Ebenen. Also sprich Mobilität ist ein großer Punkt sozusagen bei uns. Wir haben eine Kooperation mit der Linzer AG, wo sozusagen das Ticket auch gleichzeitig die Fahrkarte ist. Also da wollen wir halt schauen, dass die Leute, die zum Festival kommen oder sich dann in der ganzen Stadt bewegen, weil wir sozusagen die ganze Stadt auch bespielen, dann sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Ort zu Ort bewegen und das wollen wir halt gern möglich machen. In der Struktur selber vom Festival haben wir auch ein Elektroauto, das wir verwenden für Transporte jeglichster Art. Da haben wir auch schon seit 2019 eine Kooperation mit einer E-Mobility-Firma aus Wels, die uns dann mal das Auto zur Verfügung stellt. Im Hinblick auf Verpflegung unserer KünstlerInnen schauen wir, dass wir sozusagen veganes Essen, vegetarisches Essen anbieten in Bio-Qualität. Wir arbeiten da mit dem Gelben Krokodil zusammen, das ist auch eine langjährige PartnerIn von uns sozusagen. Und was man vielleicht nur erwähnen kann, ist eben die Niederschwelligkeit unserer Ticketpreise auch, dass wir sozusagen das Festival wirklich jeder BesucherIn ermöglichen wollen mit den niedrigen Ticketpreisen. Wie kann man dann die KünstlerInnen adäquat vergüten? Wie finanziert ihr euch, wenn die Ticketpreise so niedrig sind? Naja, das ist das Spezielle an diesem Festival, wie das strukturiert ist, dass wir in dem Sinn nicht auf unsere Eigendeckung angewiesen sind, weil das Festival ausgerichtet wird vom Land Oberösterreich. Wir sind ein Projekt des Landes Oberösterreich, also der Kulturdirektion und spielen sozusagen eben nicht auf Eigendeckung und dass das möglich gemacht wird, ist ein sehr großer Gewinn, weil nur so kann man diese Niederschwelligkeit tragen und nur so kann man es auch möglich machen, dass wirklich junge Menschen im großen Stil, also in großen Schulklassen auch aus der Region kommen können, weil ansonsten wäre das auch für Eltern oder PädagogInnen nicht leistbar, einen Theaterbesuch von 15 bis 25 Euro pro Kind zu finanzieren. Und dass das die Kulturdirektion und das Land möglich machen, ist, finde ich, seit Jahren so. Und das ist ein sehr großes Geschenk, würde ich sagen. Es gibt uns auch mehr Spielraum zu arbeiten, da wir nicht eben darauf angewiesen sind zu sagen, Publikumsschlager einzuladen, sondern wirklich spezifisch einladen zu können, was wir interessant finden und wichtig finden für diese Zielgruppe. Habt ihr auch Zahlen, wie viele Schulklassen kommen und wie viele Jugendliche von selbst Begeisterung zeigen und sich das anschauen? Es ist eigentlich wirklich statistisch, so die letzten Festivals, also vor allem 19, 21 war ein Sonderform wegen Pandemie noch und den Lockdown-Auswirkungen mit Schulklassen. Aber die Statistik hat gezeigt, dass das sehr gut drittelbar ist. Also ein Drittel des Publikums sind Schulklassen, ein Drittel ist freier Verkauf im Sinne von Familien und Menschen, die das individuell speziell interessiert und ein drittes Fachpublikum. Das ist eigentlich wirklich sehr gut in der Statistik zu sehen. Sarah, du hast jetzt angesprochen, dass ihr nicht nur die Publikumslieblinge spielen müsst, aber wie kommt ihr überhaupt auf die Stücke, die gespielt werden? Wie findet man das Programm? Ja, das ist ein vielschichtiger Prozess. Einerseits kennt man natürlich nach einer Weile gewisse Häuser oder gewisse Produzenten, die mit Künstlerinnen arbeiten, die einen interessieren und dort schaut man spezifisch hin. Und da versucht man auch eine gewisse Kontinuität zu kreieren mit gewissen Künstlerinnen oder produzierenden Partnerinnen, weil das auch spannend ist zu sehen, wie sich die entwickeln über die Jahre. Das nächste ist auf jeden Fall, dass man gerade in diesem Genre schaut auf Nachwuchs, weil es gar nicht so einfach ist, sage ich jetzt mal, hochkarätige KünstlerInnen zu finden, die für junges Publikum produzieren wollen, weil das immer noch von der Wahrnehmung her das sozusagen weniger präzist-rechtige Genre ist. Also da versucht man da nach Nachwuchs oder eben etablierten Personen zu schauen, die jetzt auch für junges Publikum arbeiten, wie zum Beispiel dieses Jahr Kate McIntosh oder Anna Rispoli. Und dann ist der dritte Punkt, den wir sehr stark verfolgen, jetzt seit einiger Zeit auch das Beauftragen oder Commissions zu vergeben an Kollektive, an Künstlerinnen oder Institutionen, um in Zusammenarbeit mit uns Projekte zu entwickeln. Ich würde sagen, in dieser Dreiteilung sichtet man das. Durch Corona hat sich dieses Sichtungsverhalten verändert, weil man weniger reist. Dazu ist natürlich auch ein Klimabewusstsein gekommen, dass man jetzt nicht mehr für jedes Ding überall hinfährt. Gewisse Dinge muss man live sehen, andere Dinge kann man sich auch digital anschauen oder den Prozess beobachten über Material, das man sieht. Also das sind so verschiedene Schritte. Und blickt ihr da, weil es gibt ja auch internationale Produktionen, blickt ihr da weltweit oder gibt es gewisse Kulturen, die noch nicht so im Fokus sind, aber vielleicht mehr Aufmerksamkeit bräuchten? noch nicht so im Fokus sind, aber vielleicht mehr Aufmerksamkeit bräuchten? Ja, Aufmerksamkeit bräuchten, naja, natürlich, es gibt immer Orte, wo man nicht hinschaut und der eigene Blick ist immer biased durch Interessen oder Dinge, die man mag. Tatsächlich spielt da natürlich auch etwas Praktisches mit, dass es nicht so einfach ist, eine Show aus, keine Ahnung, Kanada zu holen, wenn die dann bei uns dreimal spielt. Das ist sehr ineffizient. Wenn man so große Schritte nimmt, muss man immer schauen, dass man andere Festivals oder Häuser als PartnerInnen hat, die das dann zum Beispiel in Europa auch zeigen. Das gilt auch für Produktionen, ich sage jetzt mal, keine Ahnung, aus Südafrika oder aus China. Das ist einfach, das ist ineffizient für uns, unserer Meinung nach, das dann für zwei Shows einzuladen. Es gibt andere große Festivals, die machen das natürlich, aber ich finde jetzt in unserem Zusammenhang wäre es, weil es auch ein bisschen immer noch ein Nischengenre ist, ist es auf jeden Fall immer spannender, wenn man es schafft, dann bei einer so großen Produktion, dass die mehrfach gezeigt werden kann, wenn sie von sehr weit kommt. Du hast ja das Digitale angesprochen. Gibt es Pläne, dass man auch, weiß nicht, Shakespeare-Produktionen auch streamen könnte? Also grundsätzlich denken wir uns als Präsenzfestival sozusagen. Durch Corona, also das Festival während Corona im Jahr 2021, haben wir das angedacht für einen gewissen Teil. Aber das war sozusagen auch der Notfallplan, wenn das Festival gar nicht stattfinden kann. Aber grundsätzlich denken wir uns als Präsenzfestival und dass man halt auch Begegnungen möglich macht, sozusagen im Zuge des Festivals. Festival und dass man auch Begegnungen möglich macht im Zuge des Festivals. Aber wäre es nicht ein bisschen barrierefreier, wenn man auch digital Zugriff hat, eben für Leute, die nicht reisen können oder die nicht im Theater sitzen können? Dazu ist mir die Frage, es gibt einfach Stücke, die funktionieren digital und es gibt andere, die funktionieren nicht digital. Und seit Corona gibt es eine große Auseinandersetzung damit, wie man spezifisch für den digitalen Raum produziert. Ich glaube, es ist wenn dann interessanter, solche Arbeiten zu zeigen, was wir eben gemacht hatten auch während Corona. Wir haben das jetzt teilweise in den Vermittlungsformaten, dass die sich mit dem digitalen Raum beschäftigen. Zum Beispiel, es gibt ein Instagram-Projekt, das Max Modl macht. Aber ich glaube es ist sinnvoller immer noch im Theater, wenn dann sich mit Arbeiten zu beschäftigen, die einen spezifischen Umgang dafür haben, weil einfach nur Videos von Stücken hochzuladen, das kann auch sehr missverständlich sein einfach. Habt ihr euch dann auch an die Orte, an die verschiedenen, ja anpassen müssen oder weil das sind ja nicht alles klassische Bühnen, sondern wie schaut das da aus? Ja, auf jeden Fall haben wir uns sehr anpassen dürfen. Ich habe vorher schon kurz von dem Leerstand in Peuerbach erzählt. Das ist einfach ein Leerstand, der seit 25 Jahren wirklich leer stand. Das war ein Geschäftslokal, ein dreistöckiges. Da musste unglaublich viel von den KünstlerInnen mitgedacht, mitkonzipiert und dann auch von vielen Menschen und arbeitenden Händen reingebaut und einfach neu adaptiert werden. Also das ist natürlich was, was so ganz eine Leerstand-Bespielung ist. Aber wir haben ja, Sarah hat vorher schon das Salonschiff Florentine erwähnt, das wirklich ein ganz eigener Kosmos wird. Also die, soweit wir jetzt den Prozess miterleben konnten, bespielen die das Schiff sowohl als Schiff und Innen, aber es geht ja darum, dass die draußen eine Leinwand aufbauen und sozusagen das wirklich nur eine Draufsicht von dem gezeigt wird, was drinnen passiert. Das heißt, das Salonschiff Fräulein Florentine hat man so noch nicht gesehen. Und so haben wir ganz viele natürlich Spielstätten. Wir haben die Koproduktion mit der Anton-Bruckner-Privatuniversität, geht ins DH5, also auch in einen Kunstraum, der etabliert ist, aber der jetzt nochmal ganz neu gedacht wird, weil es auch in dem Projekt geht um eine sehr demokratische Herangehensweise an Theater. Die entscheiden sozusagen selber mit, da geht es auch viel um, gibt es eine Form von Autorschaft, wer entscheidet dann wirklich, was gezeigt wird. wer entscheidet dann wirklich was gezeigt wird. Das ist ein sehr spannendes Projekt, wo es auch um diese Fragen der Kunst geht, die man sich da stellt und ich denke es ist ganz speziell, dass man natürlich eben mit diesen Orten das entwickelt und das ist auch unsere Aufgabe finde ich, dass man diese Orte mitnimmt, weil das haben wir als Festival die Möglichkeit. Bei internationalen Produktionen, da wird ja die Sprache wahrscheinlich nicht deutsch sein. Wie werden da die Barrieren abgebaut, dass das dann auch verstanden wird bei uns? Die meisten Stücke sind tatsächlich nicht sprachbasiert, die international sind. Es macht wenig Sinn, bei Menschen unter 16 mit Übertitelung zu arbeiten. Das ist schon etwas Spezifisches, das muss man auf eine Art auch üben, so Theater zu schauen und das versuchen wir zu vermeiden, weitestgehend. Oder wenn dann, wir hatten schon Stücke auf Englisch, die aber in so einem zugänglichen Englisch sind, dass das für Menschen ab 12 konsumierbar ist. Aber meistens versuchen wir zu schauen, dass bei diesen Produktionen nicht die Sprache im Vordergrund steht. Tatsächlich haben wir bei zwei Produktionen dieses Jahr Gebärdensprachdolmetsch dabei. haben wir bei zwei Produktionen dieses Jahr Gebärdensprachdolmetsch dabei. Genau und ich glaube alle anderen Projekte erzählen sich über etwas anderes als Text. Wie funktioniert diese Gebärdensprachdolmetsch? Also hat die Person dann, hat die auch eine Theaterausbildung oder wie kann man das dann rüberbringen, dass das auch eingebunden wird? Also die Gebärdensprachdolmetscherin, die wir eingeladen haben, hat jetzt keine spezifische Theaterausbildung, aber da konnten wir zwei Wege gehen. Entweder die steht eben sozusagen auf der Bühnenseite und dolmetscht mit sozusagen. Die ist es aber auch gewöhnt, weil ich habe lange Gespräche mit ihr geführt, sozusagen, die ist es aber auch gewöhnt, weil ich habe lange Gespräche mit ihr geführt, dass sie sozusagen wirklich szenisch da einsteigt und Dolmetsch sozusagen auch mitspielt, also sozusagen gestikuliert und in die Szene mit eingebaut wird. Wir haben uns jetzt aber für Ersteres einmal entschieden, dass sie an der Seite steht sozusagen und einfach mitdolmetscht, weil für uns das auch ein neuer Erfahrungswert einfach ist. Und unser Ziel ist es auch, dass man sozusagen diese Gebärdensprachdolmetsch und so weiter sozusagen auch für zukünftige Festivals mehr einbaut. Also nur mehr das inklusiver denkt sozusagen. Und für uns ist das jetzt einmal ein Start. Ausprobieren, das wird bestimmt gut funktionieren. Und deswegen haben wir uns für diese Variante entschieden. Wir haben aber auch ein Stück Hexen im Sonnensteinloft. Die haben die Gebärdensprachdolmetscherin sozusagen wirklich mit dabei, mit in der Konzeption gedacht. Also dass Shakespeare ein barrierefreies oder ein barrierearmes wie möglich ein Festival werden. Gibt es da auch andere Aspekte neben Gebärdendolmetsch, auf was da geachtet wird? Also im Hinblick auf Barrierefreiheit natürlich der Zugang jetzt zu den Häusern, also da schauen wir schon, dass da die Häuser natürlich möglichst barrierefrei sind. Das gelingt uns nicht bei allen Spielstätten, aber grundsätzlich gewährleisten wir das sozusagen. Wie schaut es sich dann auch bei Innenstücken, dass da Diversität herrscht? Also nicht nur Barrierefreiheit für die Zusehenden, sondern dass auch behinderte Menschen auf der Bühne stehen und allgemein Diversität auch mitgedacht wird? Ja klar, also die Stücke, die uns interessieren, sind ja meistens Stücke, die in sich selbst durch die Menschen auf der Bühne und die Inhalte, die sie repräsentieren, ich sage jetzt schon mal, über diverse Gesellschaften sprechen als solches. Und ich finde, gute Stücke, die das tun, machen das schon aus ihrer Struktur heraus, indem sie in den Repräsentationsmechanismen, die sie verwenden, das widerspiegeln. spiegeln. Darum ist das, glaube ich, bei uns sehr eingewachsen in unser Schauen, aber tatsächlich muss man dieses Schauen immer wieder neu lernen und überprüfen, weil sich auch, also das merke ich nur zum Beispiel, ich bin jetzt 37 und ich merke, der Begriff, wie ich Feminismus formuliere, der hat schon mindestens eine neue Generation danach, wie diese Begrifflichkeit gelebt und formuliert und in den Diskurs getragen wird. Und ich finde, da muss man sehr genau schauen, dass man da nicht hängen bleibt in seinen Erwartungshaltungen an Themen. Also habt ihr jetzt nicht so eine, ich sag's mal salopp, eine Frauenquote bei RegisseurInnen oder ähnliches? Eine Quote in dem Sinn haben wir uns nicht gesetzt, aber wenn man drauf schaut aufs Programm, ist es so, dass sie das eben, wie Sarah das gerade formuliert hat, dass sie das in unserem Schauen dass man sie ja immer wieder überprüft, aber dass unser Schauen schon das so immanent drinnen hat, dass es im Grunde sich auch in der Präsentation vom Spielplan und vom Programm zum Glück dann wiederfindet. Also wir überprüfen es immer wieder, aber wir haben jetzt nicht sozusagen eine Strategie oder Katalog, wo man sozusagen Dinge abhakt, die wir uns so vornehmen. Aber wir überprüfen uns auch immer wieder. Das ist auch gut, dass wir zur Zeit sind und dass man sich gegenseitig immer wieder auf Dinge aufmerksam machen kann. Und versuchen dann natürlich eine möglichst große Vielfalt zu repräsentieren. Vielfalt zu repräsentieren. Aber ich glaube, etwas, was ganz anders ist in Bezug auf den sogenannten Abendspielplan, ist, dass ich würde sagen, 85% der Personen, die Theaterführungspublikum oder Performance- oder Darstellerkunstführungspublikum machen, ich sage jetzt mal weiblich oder weiblich assoziiert sind. Und das ist natürlich interessant, dass das so ist, aber das hat auch diesen Faktor, dass man meistens Frauen dieses Genre eher zuspielt, weil man meint, dass das besser ist, wenn Frauen das machen. Und es hat noch einen ganz anderen Punkt, das ist, dass es meistens das schlechter bezahlte Genre ist. Das ändert sich, aber das ist es einfach. Und deshalb findet sich da ein Gender Pay Gap, einfach ein sehr Manifesto und das schlägt sich nieder in dem indem wer diese Dinge macht, immer noch. Also das wird besser, aber es ist immer noch so. Warum wird Theater für Kinder und Jugendliche so als nicht gleichwertig angesehen wie Theater für Erwachsene? Es ist weniger Prestige, es ist weniger Presse, es ist weniger Feedback, es ist weniger Karrieremöglichkeit. Das ist so. Das ändert sich teilweise. Das ist auch so, wenn man sich anschaut, die Altersspanne der wichtigen Produzierenden in dem Feld, da gibt es eine Generation, die ist mittlerweile 60 plus, die dieses Genre sehr definiert hat. Und da gibt es jetzt einen Wandel und eine Ablöse so, aber die Personen, die nachkommen in dem Feld, ist schon wesentlich dünn gesät. Weil es ist eine andere Form von Karriere. Also man muss aktiv mit Abstrichen rechnen, wenn man in diesem Feld arbeiten möchte. Ja, man muss sich anders darstellen. Und wie kann das Shakespeare positiv dazu beitragen, dass das Bild sich wandelt? Ich glaube, indem wir zeigen, dass es die Innovation, die Theater beinhalten kann und die Innovation an Formen auch, die zeigt sich immer, zum Beispiel zuerst finde ich im Kinder- und Jugendtheater. Also Dinge, die sich später dann mal Abendspielpläne als Formenvielfalt oft anhaften, findet man schon Jahre davor im Kinder- und Jugendtheater. Und das zu zeigen, welche spannenden und interessanten Kunstformen da und wie die Verbindung auch von bildender Kunst, Musik und Theater da viel eher Hand in Hand geht als im Abendspielplan und dadurch viel interessantere, finde ich, auch wirklich Stücke teilweise passieren und auch Themen anders gedacht werden. Also was da für eine Kraft drinnen steckt, dass man das sozusagen auch zeigt, wie sehr das natürlich auch für jegliche Altersgruppen interessant sein kann und muss. Ich glaube, da liegt eine Kraft und dass man einfach ein bisschen davon weggeht, dass man sagt, ich finde, das ist generell in der Gesellschaft ja ein Thema, wenn da steht, das ist 8 plus, diesen Gedanken dann, okay, das ist 8 plus, das hat mit mir nichts zu tun. Da bin ich raus, da kann ich mitgehen, da kann ich mein Kind begleiten, aber das hat mit mir nichts zu tun. Das wollen wir, also dieses Denken gehört zu ändern, weil das hat natürlich mit uns allen zu tun und ich finde das immer so spannend, dass man sagt, okay, dieses Kind, das wir mal waren oder das wir sind, das ist so, das ist irgendwas anderes. Ich finde, das ist oft so weggestellt. Also das sind dann so, ja, und das macht man dann, da war man dann mal ein Kind und dann ist man erwachsen. Aber diese Verbindungen, ich meine jetzt gar nicht das innere Kind, sondern einfach das auf Augenhöhe sich zu begegnen, in einen Dialog zu gehen, gemeinsame Zeit und Kunst zu erfahren, in einem gemeinsamen Raum zu sein, gemeinsam da Kunsterfahrungen zu tun. Ich glaube, das ist sehr wichtig, dass man das sozusagen, diese Augenhöhe oder dieses Ernstnehmen von Kunst, dass wir das zeigen und dass wir das leben und ebenso wie wir das in jedem Bereich machen, sei es eben Marketing, wie wir schon vorher gesagt haben, sei es wirklich diese Vielfalt an Stücken und Menschen, die wir da repräsentieren und diese Verbindungen zu schaffen. Ich glaube, das ist was, was Shakespeare extrem macht und was wir immer noch mehr machen wollen, dieses Verbinden von Menschen, Vernetzen, Kommunizieren, in Dialog bringen. Und es muss ja nicht alles immer harmonisch sein, aber es geht darum, sich mit etwas auseinanderzusetzen. Und ich glaube, dass da schon eine Kraft von Theater für junges Publikum in der Form liegt. Ich glaube, es gibt ein paar strategische Punkte, die ich recht wichtig finde. Ich finde, dass wir am Anfang, und das müssen wir weitertreiben, wir haben spezifisch vier Künstlerinnen an diesem Festival, die aus einem komplett anderen Kunstkontext kommen. Also Giovanna Reisinger ist so ein Shootingstar der feministischen Popliteratur in Deutschland, die eine Installation für die Schirn in Frankfurt gemacht hat. Und diese Installation haben wir eingeladen. Die wird im Glaskurus am OK-Platz sein. Und das ist eine Arbeit, die ist einfach, der ist für den High-End-Bildende-Kunst-Kontext entstanden. Also von einer Person, die absolut nichts mit unserem Feld zu tun hat. Die die Idee aber witzig fand, das zu machen hier. Das andere ist zum Beispiel, wir haben einen Film, den wir im Milieu-Kino zeigen von Max Kaufmann. Das ist ein LKW, der zu einem Kino umgebaut ist. Und dort wird ein Film laufen von Johann Luff. Und das ist ein Film, der ist an der Diagonale und an allen großen Filmfestivals gelaufen. Das ist ein Kunstfilm, ein sich immer fortsetzender, wo er alle Sternenhimmel der Filmgeschichte aneinanderschneidet. Mittlerweile dauert er, glaube ich, über eineinhalb Stunden. Und es ist ein unglaublich beeindruckender Kunstfilm. Aber quasi der Titel dieses Films, also Stern, spricht komplett andere Leute an, also die niemals nicht sich aus einem Shakespeare-Programm was aussuchen würden, außer sie suchen jetzt für ihr Kind vielleicht was. Und dann eben, wie schon gesagt, Kate McIntosh aus dem Tanz und Anna Rispoli auch aus der Performance, also Leute, sind Co-Produktioner mit den Wiener Festwochen oder mit dem Festival in Abignon und dem Kunstfestival in Brüssel, also das sind sehr große Player und ich finde, wir müssen noch ein bisschen, wir müssen diese Art zu arbeiten noch pushen und das aber auch noch transparenter machen. Weil ich glaube, das finden jetzt gewisse Leute, aber das kann man auch, finde ich, noch mehr pushen, dass da diese komplett anderen Audience-Möglichkeiten dranhängen an diesen Produktionen. Das sind die Beginne von so etwas, glaube ich. Ist eine dieser Innovationen auch dieses Interaktive? Mir ist im Programm aufgefallen, dass es sehr viele Stücke gibt, wo das Publikum aktiv eingebunden wird. Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob interaktiv oder immersiv. Also es sind sehr viele Arbeiten, die immersiv funktionieren. Das heißt, wo ich mich in, ich sage mal, 360 Grad in einem Spielsystem wiederfinde. Aber das heißt nicht, dass ich unbedingt da wirklich dauernd direkt interaktiv involviert bin. Also ich habe in diesen Spielsystemen auch die Möglichkeit zuzuschauen. Das ist, glaube ich, etwas sehr Spannendes, dass es neue Räume gibt, wo man mittendrin ist, aber auch beobachten kann. Und das ist etwas, was sich schon wiederfindet. Wir haben eben da das Planetenparty-Prinzip, eine freie Gruppe aus Graz, die immer schon immersiv arbeitet und die mit dem Landestheater koproduziert. Und wir spielen ja im Amt der Kulturdirektion, also wirklich in den Büroräumlichkeiten. Es wird ein sehr spannendes Konzept. sozusagen wirklich mitten in diesem Geschehen, aber kann, wie gesagt, beobachten, kann auch mitspielen. Also das Spannende ist, dass man selbst da entscheiden kann, wie viel involviert man sich. Und das sind sehr schön gedachte Konzepte, genauso wie Monsterschule in der Fadinger Schule spielend. Es ist wirklich mit einer Schweizer Gruppe, die das für die Fadinger Schule dann adaptiert hat. Und das ist schon etwas, was es immer mehr gibt, die immersiven Spielformate, also gerade im Theater für Junges Publikum findet man jetzt auch immer mehr im Abendspielplan, kommt dann natürlich ein bisschen aus diesem, wie verbindet man digitale Raum-Gaming-Konzepte für Theater, also daher ist ein bisschen der Gedanke. Und ja, ich glaube das Interessante ist die Mischung, dass man sowohl solche Formate zeigt, aber auch klassische Tribünenformate, wo man gemeinsam als Publikum auf eine Tribünensituation schaut. Und da gibt es eine sehr große Vielfalt an Theaterformen. Ist das auch eher etwas, was Jugendliche und Kinder anspricht, einfach weil es interaktiv ist und weil es eben spielerischer ist und dann vielleicht nicht als Fahrt abgetan wird? Ich glaube, es ist auf jeden Fall einfach eine andere Erfahrung. Also ich glaube, es ist schon mal interessant, wenn ich was mit Theater assoziiere, dass es nicht das ist, dass ich mich eben wo reinsetze und dann sitzt man da und dann wartet man eine bis eineinhalb Stunden und dann ist die Geschichte wieder aus, nachdem man applaudiert hat, sondern dass man wirklich in einen Raum geht, der ganz eine andere Welt ist und der ganz eine andere Möglichkeit wieder birgt, wo ich eine andere Erfahrung machen kann, dass das auch Theater ist. Ich glaube, da ist eine große Chance von Theater und ich glaube aber auch, dass es grundsätzlich einfach dieses gemeinsame Zeit- und Kunsterleben, also dieses gemeinsame Live-Zusammenkommen oder gemeinsame Dinge erleben, eine große Chance ist, die hoffentlich viele Jugendliche und Kinder anspricht und auch Erwachsene. Nehmt ihr auch Jugendliche und Kinder mit in die Entscheidungsfindung vom Programm? Also habt ihr irgendwie so, holt ihr euch Feedback von der Zielgruppe, die ihr ansprechen möchtet? Das ist eine große Frage und ein großer Punkt. Und da gibt es konzeptionell sehr viele Festivals und Theaterhäuser, die das tun. Wir hören, glaube ich, sehr hinein oder versuchen zumindest grundsätzlich, uns damit zu beschäftigen. Aber wir kuratieren das Programm. Also bei uns gibt es jetzt nicht die Einbindung aktiv von Jugendlichen. Wir haben Jugendliche, die mitgestalten und wir haben Vermittlungsformate, wo Jugendliche aktiv Projekte, Vermittlungsprojekte, Workshops, Formate mitentwickeln. Aber die Stücke und die Programme, die wir aussuchen, das liegt bei Sarah und mir. Und dann muss man auch sagen, es ist ja zum Beispiel nicht so, dass sich, keine Ahnung, Impulstanz, eine Gruppe tanzaffiner Menschen nimmt, die dann sagen, was sie gerne sehen möchten. Weil das Problem an dieser Fragestellung ist ja, auch wenn man jetzt Kinder oder Jugendliche fragt, die haben einen gewissen Erfahrungshorizont von was sie gesehen haben oder noch nicht gesehen haben und nach dem kategorisieren sie. Manchmal sind die Entscheidungen von Kindern und Jugendlichen extrem konservativ, weil sie in diesen Genderbildern oder Familienstrukturbildern aufgewachsen sind oder die auch konsumieren. Und darum ist es manchmal gar nicht so sinnvoll, diese Ideen aufzugreifen, weil sie eigentlich nur etwas reproduzieren. diese Ideen aufzugreifen, weil sie eigentlich nur etwas reproduzieren und man sehr gezielt auswählen muss, was man sozusagen als Gegenbild anbietet. Und diese Gegenbilder oder diese neuen Ideen werden dann von den Jugendlichen auch dann in den Schulen weiter besprochen oder gibt es irgendwie Nachberichte? Es gibt auf jeden Fall im Zuge von einigen Produktionen auch Aftertalk sozusagen mit den KünstlerInnen, die auf der Bühne standen. Das bieten wir an, wo man wirklich in direkten Dialog, in Austausch mit den KünstlerInnen gehen kann und sozusagen das Thema des Stücks, der Produktion einfach nachbesprechen kann, weil es gibt ja sehr kontroverse Themen, wo glaube ich auch, wo es Bedarf gibt, sozusagen die nachzubesprechen. Es gibt auch speziell für Schulen natürlich Workshops, das nochmal intensiver eben speziell für Schulklassen auch angeboten wird, um sich dann nochmal auseinanderzusetzen, auch mit einem Vermittlungsteam, sowohl mit unserem Vermittlungsteam als auch mit dem Vermittlungsteam von der jeweiligen Produktion. Und so finden diese, also ist ja Möglichkeit sozusagen bei uns im Festival, wie dann Schulklassen angeboten wird, sie mit der Thematik auseinanderzusetzen nach der Konsumation von einer Produktion eben. Hast du ein konkretes Beispiel von kontroverse Themen, damit man sich was darunter vorstellen kann? Also ich glaube Rabbit Hole ist ein Thema, das ist eine Co-Produktion mit den Niederlanden, mit einer Theatergruppe aus den Niederlanden. Und da geht es sozusagen um Hass im Netz, Kriminalität im Internet und wie sozusagen auch Kinder und Jugendliche von dem, wie die das, wie die von dem, ja, wie die Kinder und Jugendliche von dem beeinflusst werden. Und das wird in dem Fall aufgegriffen. Und ich glaube, da gibt es, so wie wir jetzt die Entwicklung mitkriegen, glaube ich, sehr viel Gesprächsbedarf. Und im Zuge dieses Formats bieten wir dann eben diese Aftertalks und diese Workshops an. Bei dem Aftertalk sind dann die RegisseurInnen dabei oder ExpertInnen zum Thema? Also die ganze Gruppe ist ja sozusagen vor Ort und die werden dann da sein und werden sie eben zur Verfügung stellen, um sozusagen auch dann Fragen des Publikums zu beantworten. Und im Workshop speziell für Schulen, wie ich vorher schon erwähnt habe, läuft es dann sozusagen auch über die Vermittlungspersonen, sowohl über uns als auch von der Gruppe, die sich vorher natürlich austauschen zu diesem Thema und das dann gemeinsam gestalten. Wie schafft man das, Themen zu vermitteln oder auch Bildung mit ins Theater zu bringen, ohne da mit dem erhobenen Zeigefinger zu stehen und zu sagen, so passt jetzt auf, ihr müsst jetzt was lernen dabei? Innerhalb eines Stückes oder rundherum? Rundherum und auch im Stück. Naja, ich glaube ein gutes Stück tut das einfach nicht. Nein, aber ich würde es mal unter Anführungsstrichen sagen, gute Kunst ist ja immer, oder ist für mich immer ein Erlebnis, das mich auch mit einer gewissen Ratlosigkeit zurücklässt. Also die beantwortet nicht alles. Die sagt mir nicht, wie etwas ist, sondern die gibt mir die Möglichkeit, etwas zu denken oder etwas anzuschauen. Und ich glaube, was man in Vermittlungsprozessen anschauen muss, ist immer diese Frage von, was macht ein Erlebnis mit mir? Nicht das Erlebnis zu erklären, sondern eben mit diesem Zwischenraum umzugehen. Eine Kunstvermittlerin, eine sehr tolle, die die Dokumente umstrukturiert hat vor Jahren, hat mir gesagt, es ist wie so, man steht vor einem Kunstwerk und das Kunstwerk schießt auf mich und was mache ich jetzt mit dieser Wunde? Oder schieße ich zurück? Und das finde ich ist eine sehr schöne Beschreibung. Also es gibt einen Impact und es gibt etwas, das zurückgelassen wird und damit muss ich dann was machen. Wir haben uns aber entschlossen am Festival, weil ein Festival ist schon was anderes als quasi ein Theaterhaus, das kontinuierlich auch mit Klassen zusammenarbeitet oder mit Bildungseinrichtungen. Wir haben gesagt, wir machen das punktueller und deshalb haben wir uns entschieden, vor allem die Vermittlungsarbeit mit den Pädagoginnen selbst zu machen. Wir haben hauptsächlich Workshops für Pädagoginnen. Und um da mit ihnen zu arbeiten, eben an dieser Frage von, wie geht man um mit so einem Erlebnis, wie integriere ich das dann in einen Unterricht oder was für eine Gesprächsform finde ich dazu. Wir haben jetzt eher versucht, den PädagogInnen Tools anzubieten und nicht mit den Kindern oder Jugendlichen direkt zu arbeiten. Wie wird das aufgenommen von den PädagogInnen? Ich glaube, Max hat sich zerlegt, weil es sehr viele Anfragen gab und ich glaube, es sind alle ausgebucht. Ja, kann ich bestätigen, auf jeden Fall. Er ging ganz Oberösterreich in den Schulen unterwegs und absolviert seine Workshops für die Lehrerinnen. Was passiert bei so einem Workshop? Geht es da um ein spezielles Theaterstück oder wie dann die PädagogInnen mit den Kindern darüber sprechen sollen oder können? Also es geht grundsätzlich um Theater, grundsätzlich ums Festival sozusagen und gar nicht spezifisch um ein Stück sozusagen. Es wird natürlich unser Programm dort präsentiert, aber speziell für Schulklassen, aber grundsätzlich geht es mal zu vermitteln, was ist Theater, was ist unser Festival, unser Motto, aber jetzt gar nicht spezifisch auf eine bestimmte Produktion. Aber ich glaube, es geht eben schon in den Vermittlungen und auch so wie Sarah gesagt hat und wie Max es jetzt da, glaube ich, denkt und versucht, eben nicht darum, Probleme oder Probleme in Stücken zu erklären, quasi das ist nicht mehr das Vermittlungskonzept, was wir uns wünschen, sondern eben darum, wie können PädagogInnen mit den Erfahrungen mit Jugendlichen dann danach weiterarbeiten oder aber dass man da grundsätzlich die Struktur mal ändert, weil glaube ich das Vermittlungskonzept oder viele PädagogInnen in den Strukturen trotzdem noch so denken, okay, um was geht es in dem Stück? Aha, da ist ein schwieriger Part. Okay, wie gehen wir dann damit um? Und das ist aber nicht das, wie Sarah schon vorher sehr gut ausgeführt hat, womit wir arbeiten oder wie wir Kunst denken. Also ich glaube, Kunst oder die Theaterstücke funktionieren bei uns dann auch gut, wenn nicht diese Bildungsinhalte die erste Prämisse sind. Also das ist eben in keiner Form jetzt der Fall. Wie könntest du zusammenfassen, welchen Mehrwert jetzt Shakespeare für das Publikum bietet? Shakespeare für das Publikum bietet? Also ich finde immer ja, es ist eben der Mehrwert, dass man auch nichts Verwertbares haben muss. Das finde ich immer schön. Also es soll nicht um irgendwelche Resultate gehen oder ich finde es ist ja trotzdem nach wie vor gesellschaftlich oft so, dass es immer im Alltag oder sonst wo darum geht, was kann ich damit machen, was kann ich dann davon kriegen, sondern für mich und ich hoffe, das ist für viele Menschen am Festival, also ist Kunst und Theaterräume, das ist einfach eine Zeit, wo ich wirklich die Zeit ganz anders verbringen kann als sonst und wo ich in ganz andere Erfahrungen eintauchen kann als sonst immer, die mir dann nachher sehr viel bringen, aber nichts, was ich jetzt dann gleich irgendwie aufschreiben kann oder wo ich gleich sagen kann, okay, die Matura-Frage kann ich jetzt beantworten, Hackerl, und da habe ich noch drei Credit-Punkte und vier ECTS und fünf weiß ich nicht was, sondern es ist eigentlich eine gemeinsame Zeit, die wir schenken wollen und Erfahrungen, die wir schenken wollen. Das klingt jetzt ein bisschen simpel, aber das wäre das, was ich sagen würde. Es gibt zwei Aspekte, finde ich. Der eine ist auch ein sehr faktischer und das ist, dass man sagen muss, es wird in einem sehr geballten Zeitraum alle zwei Jahre eine sehr große Spannbreite an Stücken, die für verschiedene Menschen zugänglich und interessant sind, nach Linz oder nach Oberösterreich gebracht. Das ist natürlich ein ganz großer Wert für eine Kulturregion auch und es ist auch wichtig, dass diese Formate kontinuierlich erhalten bleiben, weil dadurch eben die Internationalität und auch die Professionalität dieser Kunstsparte weiterentwickelt wird und hochgehalten wird. Also das ist, finde ich, ein sehr großer Mehrwert an dieser Art von Festival, weil es auch politisch so verankert ist, wie es verankert ist. Und das Zweite, und das fand ich ganz lustig, ich habe vor ein paar Tagen bei der Nesterwall-Inszenierung, die auch hier schon gespielt hatten vor zwei Festivals, mit dem von mir sehr geschätzten Journalisten und Autoren Christopher Wurmdobler gesprochen und er meinte dann so, er hat die Zeit so genossen in Linz, weil er muss schon sagen, er wäre ja da in diese Stücke nie hineingegangen, wenn er da so die Titel gelesen hätte. Aber es waren dann doch ein paar von den exzeptionellsten Stücken, die er in letzter Zeit gesehen hatte. Und das war für ihn ein sehr großes Aha-Erlebnis, weil es auch quasi ein Künstlerinnenfeld ist, das er einfach nicht kennt. Und das fasst sehr viel für mich so zusammen. Also, bei einer Person, die unendlich viel Kultur konsumiert und darüber schreibt und rezensiert, die dann auch sagen muss, das ist schon speziell, was da passiert. Und vielleicht hat Linz da was gemeinsam mit der Sparte, weil ja Linz auch gern ein bisschen unterschätzt wird, also sowohl als Stadt als auch als Kulturstadt. Und man auch immer wieder von internationalen Gästen, aber auch KollegInnen, die kommen und sagen, das ist ja, also da bleibe ich eigentlich, Linz ist ja so toll. Und das hoffen wir eben, dass das auch mit Shakespeare und mit der Sparte und dem Genre passiert, dass man sagt, oh wow, damit hätte ich nicht gerechnet. Kennst du dann auch vielleicht so ein paar Parallelen zwischen Jugendtheater und auch freien Radios erkennen? Gibt es da irgendwelche Gemeinsamkeiten? Ja, ich glaube ein freies Radio hat ähnlich wie ein, naja, muss man aufpassen, dem Kinder- und Jugendtheater wird sehr oft zu, also eben eigentlich aufoktroyiert, dass es eben diesen Bildungsauftrag hätte und eben, dass es auch gewisse Dinge erfüllen muss, wie eigentlich Publikumsmagnet und gewisse Ästhetik erfüllen muss. Wenn man sich da rausschält, entsteht eben das, was wir versuchen zu beschreiben, ein sehr großer Freiraum, weil man eben selber sehr stark definieren kann, was dieses Genre überhaupt ist. Und ich habe das Gefühl, das freie Radio hat ja etwas Ähnliches, also dass man sich in einer etablierten Form eigentlich herausnimmt, mit dieser Form zu jonglieren und auch Stimmen an Personen zu geben, die unter Umständen diesen Sprachraum oder Aufmerksamkeitsraum nicht gehabt hätten vorher. Ich glaube, das kann man schon, ich glaube, da trifft sich was. Dann vielen Dank für diese Worte. Ich bin am Ende angekommen. Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt. Ich hatte heute Anja Lang, Julia Ransmeier und Sarah Ostertag von Shakespeare zu Gast. Und ich wünsche euch ein erfolgreiches Festival. Dankeschön. Danke sehr. Danke. Danke.