Ich möchte für alle jene, die die Regisseure Karola Meyer nicht so genau kennen, muss man sagen, du hast ja abgeschlossene Schauspielausbildung. Du bist Journalistin, TV-Moderatorin und last but not least Filmemacherin und hast, wenn man das richtig angeschaut hat, seit der Jahrtausendwende beinahe 20 Filme produziert. Jahrtausendwende beinahe 20 Filme produziert. Eher Langfilme. Dazu kommen dann noch die Filme vom ORF bei Heimatfremde Heimat. Ja. Es sind aber Kurzfilme gewesen. Nein, das ist egal. Aber ich möchte nicht damit sagen, 20 Filme fast jedes Jahr. Ein Langfilm ist, glaube ich, eine sehr, sehr beachtliche Leistung. Dann haben wir am Podium die Schwester Maria Schlackl. Sie ist Salvatorianerin, Proponentin der Initiative Aktiv gegen Menschenhandel, Aktiv für Menschenwürde. Die Sabine Wenninger-Bodlak ist Geschäftsführerin von der Insel vom Mädchen-Frauen-Zentrum in Scharnstein. Und wir haben noch einen Kunden auf der Bühne, der am Film mitgewirkt hat, der Samuel Bartusek, ein Schauspieler, ein Schauspieler, der sich mit dem Schwerpunkt Pantomime, kann man sagen, sogar an der Kunstuni unterrichtet hat. Ich möchte in dem Fall, das Thema, habe ich eh schon gesagt, ist für uns oder für mich auch sehr, sehr herausfordernd gewesen. Darum haben wir uns um entsprechende Partnerinnen geschaut und zwar muss man sagen, das sind die Frauenzentren von Frauen in Bewegung in Kmunden, von Frauenforum Vöcklerbruck, von der Frauenberatungsstelle in Bad Ischl und Frauenhaus, also Frauenforum Salzgammgut, pardon, und Frauenhaus in Vöcklerbruck haben auch da wirklich mitgewirkt, dass so viele Leute bei der heutigen Veranstaltung sind. Nicht zu vergessen ist die katholische Frauenbewegung, die den Film, die Carola Meyer ja auch entsprechend unterstützt hat und auch jetzt in der Bewerbung, oder zumindest den ganzen Plakat als Sponsor. Und trotzdem auch die Welt der Frau, wie alle jene, die im Newsletter haben, entsprechend beworben worden ist. Und auch die Bezirksorganisation ist auch entsprechend mit Werbung dahinter gestanden. Ich hoffe, dass ich jetzt niemanden vergessen habe. Wir brauchen nicht jedes Mal klatschen. Ich glaube, es ist einfach so, dass es uns gefällt, dass so viele mit dabei waren und das Filmgespräch wird aufzeichnet vom Medienportal Salzkammergut. Und da ist die Silvia Ritt und das mal applaudieren wir, dass das Ganze aufgenommen wird. Man muss dann sagen, alle jene, die unseren Newsletter kriegen, wird im übernächsten Newsletter ein Link drinnen sein, dass man auf dem Medienportal Satzkammergut dieses Filmgespräch nachschauen kann, weiterleiten kann, dass andere Leute auch die Möglichkeit haben, das nachzusehen, um was da Gauer ist. Indem die Sabine da mit mir das ganze Filmgespräch auch konzipiert hat und mich unterstützt hat, möchte ich einfach ihr auch kurz die Bühne bitten, dass sie sich kurz selber und die Insel, wo es Frauen-, Mädchen- und Frauenberatungszentrum in Scharnstein vorstellt. Bitteschön. Ja, schönen guten Abend auch von meiner Seite, Inselmädchen- und Frauenzentrum in Scharnstein. Wir sind ein Verein, den es seit 30 Jahren gibt, eine anerkannte Frauenservicestelle seit 15 Jahren. Was ist unser Geschäft? Wir beraten Mädchen und Frauen in unterschiedlichsten Fragestellungen, Lebensphasen, Lebenslagen. Junge Mädchen ab 10 bis nach oben, gibt es keine Altersgrenze. Und ein Bereich, leider aber doch, ist auch der Bereich der Gewalt, der auch in diesem Film einige Male schon angestreift worden ist. Wir sind in der Prävention, in der Akutsorge und in der Nachsorge tätig. In der Akutsorge in einem großen, sehr guten System in Zusammenarbeit mit Gewaltschutzzentren, Frauenhäusern, Kinderschutzzentren, alles was dazu gehört. Und wie ich gehört habe, dass der Michael diesen Film mit der Carola in Munden zeigt und angefragt hat, ob wir was gemeinsam machen, habe ich mir zuerst gedacht, boah, Prostitution, schwierige Sache, das sind Munden und so. Sache, das sind Munden und so, aber auch das ist unser Geschäft, also Prävention heißt Bewusstseinsbildung, Hinschauen, vor allem mit jungen Mädchen, auch Frauen, wir wissen gerade jetzt, Zeiten der Teuerung, es wird schwieriger und die wahre Frau, der Begriff ist mehrfach gefallen, man ist schneller drinnen, als man vielleicht möchte und kommt schwieriger raus, als es dann einfach ist. Und deswegen war es uns wichtig, dass wir uns heute anhängen und ich freue mich, dass die Kolleginnen aus den Und ja, die Carole Meyer, Dankeschön, dass du diesen Film gemacht hast. Ein berührender, aber auch ein heftiger Film, möchte ich meinen. Wie kommt man auf die Idee, sich mit dem Thema Prostitution so auseinanderzusetzen? Ja, ich habe vorher den Film Liebesleben wie aus häuslicher Gewalt gemacht. Das war ja eh eine tolle Kooperation mit Frauenorganisationen auch in Oberösterreich. Und der Michael Eichinger, Polizist aus Vögelbruck, der ja auch mit der Thematik arbeitet, ich habe öfters gesprochen und er hat dann gemeint, ja wieso, dass ich nicht etwas zum Thema Menschenhandel mache. Dann habe ich mir gedacht, nein, nicht schon wieder. Ich war ja früher eh ganz viel in den Brennpunkten, in den Slums in Lateinamerika und Afrika unterwegs. Dann habe ich mir gedacht, das ist wieder so ein heftiges Thema. Dann war ich bei Crossing Europe vor Corona und habe die Gerda Weixler auch getroffen. Damals war sie eine dritte Landtagspräsidentin und die hat dann gesagt, nein, was machst du denn gerade? Liebesleben, okay, wegen gesetzlicher Gewalt. Komm doch mal vorbei und reden wir mal. Dann hat sie gesagt, ja, ob ich nicht etwas machen möchte zum Thema Menschenhandel. Dann hat sie mir von der Maria erzählt. Und ich dann noch immer, nein, eher nicht. Und dann habe ich mich aber mit der Maria getroffen. Und dann habe ich die Lola kennengelernt. Und dann habe ich mir gedacht, na, dann muss ich was machen. Also ich bin eine Frau und ich gebe Frauen und Mädchen halt medial eine Stimme, also meistens diesen Personen. Und mir war es einfach so wichtig, dass ich da eine gewisse Sichtbarkeit reinbringe, weil das ist mir immer ganz wichtig, dass ich halt etwas sichtbar machen möchte, wo man so nicht so gerne hinschaut und auch Bewusstsein schaffen, gerade für solche Frauen oder Personen, die das halt ganz dringend brauchen. Und ja, deswegen dieser Film. Das ist irgendwie so eine Tabuzone, wo wir oft eh auch bei Gewalt über Tabu reden, und das ist dann nochmal eine Tabu, also noch mehr Tabu vielleicht. Und wir haben eben gesehen, die unterschiedlichen Zugänge zur Prostitution, die vielleicht gar nicht so bewusst sind, und das ist ein sehr großer Unterschied, ob man sich jetzt freiwillig dazu wirklich entschließt und das entscheidet und genauso macht ein Job wie Tischlerin, Programmiererin, whatever oder eben da hineinkommt und dann eben gar nicht mehr vielleicht hinauskommt. War das schwierig mit den Frauen aus den jetzt unterschiedlichen Zugängen, die ja unterschiedliche Zugänge auch mitgebracht hatten, da zu arbeiten und wie gesagt, ja Gott sei Dank, endlich macht er diesen Film, oder macht er einen Film drüber, der super, wie wir hatten, oder war es schwierig? Ja, da kann ich stundenlang drüber erzählen. Es war eine ziemlich mühsame Geburt, sagen wir mal so. Ich sehe das immer so als Geburt, wenn ich einen Film mache, sage ich, man ist schwanger. Also das war glaube ich, war ich drei Jahre schwanger. Aber es ist natürlich schon eine heftige Geschichte gewesen, jetzt nicht den Zugang zu finden zu den Frauen, weil die Frauen sind ja alle zu mir gekommen. Also ich hätte noch eine gehabt, statt der Michelle ursprünglich, die Kati, das ist eine Ungerin, die ist nach Österreich, nach Graz verkauft worden in ein Bordell und die hat sie dann aber, nachdem sie sich freikaufen konnte, hat sie sich zwei Schläger organisiert und zumindest hat sie mir das so erzählt und hat die nach Ungarn geschickt und auf ihre Verkäufer angelegt und die waren dann im Krankenhaus so eine Zeit lang. Also das war so ihre Rache. Aber das ist ja die Karte gewesen und die Karte ist mir aber dann einen Tag vor dem Dreh ausgestiegen. Sie hat jetzt einen Sohn, sie ist jetzt auch nicht mehr in der Prostitution und ich bin dann davor gestanden, wie geht es jetzt weiter. Ich habe ganz stark auch mit der AIDS-Hilfe Kärnten zusammengearbeitet, überhaupt ganz intensiv mit dem Land Kärnten, die sind da sehr untriebig, sage ich jetzt einmal, und sehr visionär, jetzt im Vergleich zu den anderen Bundesländern. Und die AIDS-Hilfe von Kärnten hat eine eigene Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen. Und die Sigi Regitnik hat mich da halt unterstützt und die hat einfach ein Mail rausgegeben an alle Frauen, die sie kennt und wer mag. Und die Michelle ist sofort aufgesprungen und hat gesagt, sie will. die sie kennt und wer mag und die Michelle ist sofort aufgesprungen und hat gesagt, sie will. Und das war natürlich dann ein Glückstreffer für mich, weil sie halt, sie hat es natürlich am Anfang auch nicht freiwillig gemacht, weil sie ist ja der Armut quasi entflohen, also es war ja Armutsprostitution, aber sie hat es halt geschafft, dass sie eine selbstbestimmte Sexarbeiterin ist, die keinen Zuhälter hat und das wirklich so strikt trennen kann. Ich muss auch dazu sagen, die ist auch psychologisch total tough. Das ist eine tolle Geschäftsfrau und eine noch bessere Psychologin und weiß ich nicht, was die noch alles kann, die ist wirklich multitask, auch wenn man bedenkt, dass sie vier Kinder alleine großgezogen hat, also zuerst die drei, dann ist noch eine dazu gekommen, um das dann mal auf die Reihe zu kriegen. Aber wie gesagt, das ist auch eine mentale Geschichte und das hat sie wirklich sehr gut gekonnt. Und das war für mich dann auch wichtig, im Film noch eine andere Komponente aufzuzeigen, weil es natürlich schwierig ist, bei diesen feministischen Strömungen eher mehr Sexkaufverbot oder doch mehr Sexkauf. mehr Sexkaufverbot oder doch mehr Sexkauf. Und in Österreich ist es ja legal, bis auf Vorarlberg. Aber mir geht es im Film ja nicht primär ums Sexkaufverbot oder nicht, sondern mir geht es primär darum aufzuzeigen, dass diese Frauen halt ein Schicksal haben, dass es wert ist, gewürdigt zu werden und gesehen zu werden, und dass diese Frauen ja an und für sich stellvertretend für viele Frauen stehen in ihrer Position. Ja, und den Zugang zu, da möchte ich das Wort an die Maria weiterleiten, mit der Lola war halt immer die Maria meine Connection, also ohne Maria wäre das nicht gegangen. Magst du da was dazu sagen? Ja, es war ein schwerer Job, muss ich auch sagen. Also zunächst einmal die Anfrage schon eben dazu etwas zu machen und oben auch vorstellen kann, die Lohle dafür zu gewinnen, das war schon ein Weg, weil jemand, dem es so ergeht, wie wir gesehen haben, zu sagen, bist du bereit, das noch einmal zu erzählen, das für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, das war schon hart und ein langer Weg für mich auch, immer wieder die Fragen zu beantworten. Was habe ich davon und wozu ist das gut und wieso braucht es diesen Film? Es hat schon so viel gegeben, hat schon was verändert und ich habe halt auch gerungen um Antworten oder um Nichtantworten. Dir ist es wichtig, dass es nicht viel mehr Frauen so ergeht wie dir. Das hat sie mir schon immer wieder gesagt. Ich habe gesagt, vielleicht bringt dir das persönlich nicht unmittelbar was, aber vielleicht macht es dir später mal Freude, wenn du merkst, durch deine Geschichte wurden andere davor bewahrt oder wurde die Gesellschaft aufgeweckt oder zum Hinschauen angeregt und gesagt, das gibt es bei uns in Österreich, in Oberösterreich und rundherum. Also so konnte ich sie dann gewinnen, aber es war nicht leicht, dass sie eben durchhalten konnte, weil das wissen wir ja auch aus der Traumatherapie, dass diese Retraumatisierung mit jedem Satz, den sie erzählen, wieder passiert. Sie erleben das ja ständig. Ich konnte sie nur so gut es ging unterstützen und das mache ich bis heute. Und ich beleite sie jetzt seit sieben Jahren. Also ich kenne sie jetzt schon ziemlich gut. Und insofern ist es eine Meisterleistung, dass sie in diesem Film sich zur Verfügung gestellt hat. Wie kann man sich die Betreuung vorstellen? Was heißt das konkret? Bis drei in der Früh wollen wir jetzt nicht da sitzen, aber ich werde mich kurz fassen. Betreuung. Also, sie hat sich am Heiligen Abend 2016, ist der Anruf bei mir eingegangen von einem Sozialarbeiter, da gibt es eine junge Frau aus Nigeria in Wels in einem Bordell. Die möchte weg, die möchte zurück, kann aber jetzt noch nicht gleich weg und hat aber kein Geld mehr, um ihre Miete zu bezahlen. Ob ich ihr da irgendwie helfe? Ich habe mir gedacht, wir sterben vom Himmel sozusagen. Was mache ich? Dann habe ich einen Unruf bei den Ortsgemeinschaften gemacht und mir gesagt, na gut, für Ihr Geld kann ich aufkommen, aber ist das alles? Und dann haben wir uns am Welser Bahnhof knapp nach Weihnachten das erste Mal getroffen, also an einem neutralen Ort mehr oder weniger, wir haben uns beide nicht gekannt, sie ist vor mir gestanden wie ein Haar viel Elend und hat dann eben, sie wollte weg, aber wusste nicht wie. Das Ganze hat dann drei Monate gedauert, bis sie sich getraut hat, dort diese Unterkunft zu verlassen. In dieser Zeit war eine Wohnung in der Schutzwohnung, also ein Zimmer in der Schutzwohnung von Sol Vody, Solidarity with Women in Distress. Das ist ein Verein, den wir vor zehn Jahren gegründet haben, frei, und dort konnte sie dann hinkommen, also eineinhalb Jahre dort wohnen, und der Weg in eine sogenannte Freiheit, wir haben es ja vom Traumatherapeuten gehört, eine sogenannte Freiheit, wir haben es ja vom Traumatherapeuten gehört, wenn die Frauen das Bordell hinter sich lassen, dann fängt ja das ganze Drama eigentlich auf andere Weise erst an. Und eines der ersten Sätze war, wie wir mich immer wieder getroffen haben, in Wien hat es gesagt, jetzt habe ich Leben, das vorher war kein Leben. Und dann denke ich mir, wer von uns möchte das? Also sagen zu müssen, das, was jetzt war, das vorher war kein Leben. Und dann denke ich mir, wer von uns möchte das? Also sagen zu müssen, das was jetzt war, das war kein Leben. Und ja, wie gesagt, also ich unterstütze sie einfach und habe sie bei der Arbeitssuche unterstützt. Also wenn sie mit den Formularen vom AMS auf Arbeitssuche gehen als Drittstaatangehörige, Afrikanerinnen, die haben gleich null Chance. Und ich habe dann doch wirklich mit ihr es geschafft, dass sie eine Arbeitsstelle bekommen hat. Aber der Weg ist noch lange nicht ausgestanden. Jetzt ist es so weit, dass sie wieder einen Deutschkurs macht und sie möchte Pflegehelferin, Pflegeassistentin, werden sie so intelligent. Aber der Weg da heraus in ein Leben, wo sie sich selber auch als stark und würdevoll erleben, und darin will ich sie einfach unterstützen. Also ich kann ihr vieles nicht geben, weil es einfach nicht möglich ist, aber sie als Person zu schätzen und ihr das Gefühl geben, du bist eine kostbare Frau, du bist liebenswert, du kannst was, du darfst deine Träume leben, so wie sie es selber einmal gesagt hat, also das sehe ich als meine Möglichkeit. Dass wir Samuel jetzt auch zu Wort kommen lassen. dass wir Samuel jetzt da zu Wort kommen lassen. Samuel, was war deine Rolle in dem Film, wenn ich das jetzt ganz lieb fragen darf? Und wie ist es dir wirklich dabei gegangen? Ich möchte als erstes allen Männern, die da sind heute, danken. Sie sind zwar in der Minderzahl, wenn ich das richtig sehe, gegenüber den Damen, aber es ist mir ein großes Anliegen im Sinne der Bewusstmachung, dass Schicksale dahinter stehen, dass es nicht nur Ware ist, die gekauft werden kann, sondern dass da wirklich Menschen, Schicksale und Leben dahinter sind und das sollten die männer im bewusstsein haben und die die jetzt da sind tragt das bewusstsein hinaus damit das auch wirkt und sich der film auf diese weise verbreitet ja wie es mir dabei gegangen ist also als theatermensch, als Schauspieler, als Pantomime, Körpersprache, Körperbewusstsein ist mein Metier und dazu beizutragen, dass dieser Film einen positiven Effekt hat bei einem Kinopublikum und dass es nicht zu trocken ist, die langen Interviews mit den Frauen, die man dann nur von hinten sieht, dass das dramaturgisch funktioniert und das hat Carola großartig gemacht und abwechslungsreich, uns diese Spielszenen sozusagen da einzubauen. Und wie man dabei gegangen ist, es war spannend zu sehen, wie man in Zuschauer Assoziationen auslösen kann mit Kameraeinstellung und ein paar Bewegungen, wo de facto gar nichts passiert. Aber die Leute, die da jetzt im Kino sitzen, Aber die Leute, die da jetzt im Kino sitzen, die haben dannfeld, im sicheren Umfeld gedreht, nehme ich mal an. Oder gab es da auch Gefahr oder Bedrohung? War das schwierig, dass man sagt, da in den Laufhaus rein, da drehen wir jetzt einen Film, wie ist das abgelaufen? Wir drehen ja jetzt einen Film. Wie ist das abgelaufen? Naja, nachdem es bei uns ja auch eine große Szene gibt. Es war ja so, ich habe das alles während der Lockdowns gedreht. Und ich habe dann schon in Wels einen guten Zugang gehabt, über einen Bekannten von mir, der war sein Kameramann und das war dann einmal ein guter Einstieg dafür und ich habe dann noch versucht in Kärnten in einem Bordell, das war ein bisschen so ein gehobrenes Bordell, zu drehen und da habe ich dann mit dem, also die haben eine ganz tolle Rezeptionistin, die wirklich so eine Art Sozialarbeiterin ist und die nur deswegen in diesem Job ist, also die hört sich das alles an von den Frauen und unterstützt sie und wie auch immer. Sie verdient halt eine Mörderkohle, deswegen macht sie das, aber sie leidet auch mit den Frauen mit, aber kann halt auch nicht aussteigen wegen des Geldes. Und ihr Boss ist halt so ein Bordell, ein Laufhausbetreiber. Und ich habe dann gleich am Anfang gemerkt, also mit dem geht das gar nicht. Ich habe mich dann gefragt, ja, wenn du dir vorstellen könntest, oder wenn du dir vorstellst, du bist Prostituierte, in welchem Etablissement möchtest du arbeiten? Möchtest du auf der Straße arbeiten oder in einem Laufhaus oder in einem Bordell oder in einem Escortservice? Und dann habe ich zu ihm gesagt, was ist das für eine Frage? Ich meine, das stellt sich gar nicht die Frage. Aber wie ich weiß, gibt es immer wieder auch unterschiedlichste Personen, die dann darauf ansprechen. Also ich bin jedenfalls abgesprungen. Ich habe gesagt, das ist für mich keine wertschätzende Unterhaltung und ich will dort gar nicht drehen. Ich habe dann das Gefühl gehabt, er wollte dann seine eigene Geschichte erzählen, das hat mich nicht interessiert. Ich habe dann schon immer so das Ding gehabt, wie weit las ich mich denn ein, auf Mafia hab ich jetzt irgendwie keinen Bock gehabt, wie wir in Rom gedreht haben, da hat der Taxifahrer dann gesagt, wie wir da die Mädels auf der Straße gefilmt haben, da hab ich gesagt, naja, da ist es sehr gefährlich, da soll man besser nicht aussteigen, jetzt haben wir halt alles, also ich hab dann alles vom Auto heraus gefilmt, das ist dann schon gegangen, aber es war jetzt nicht so gefährlich, also nicht, nein. Ich habe schon eine gewisse Hemmschwelle gehabt, immer wieder mit diesem Hotel betreiben, aber ich wusste, ich möchte schon gerne mit einem reden, aber da musste ich nicht mehr stimmen. Und das war dann der Michael Luker, und das ist ein junger Mann, der hat das geerbt von seinem Vater, da gibt es auch in Graz noch zwei Laufhäuser, der hat aber mittlerweile irgendwie eine Internetfirma in Thailand, damit er sich jederzeit absetzen kann und der ist aber auch offen und hat dann auch, mit dem habe ich ein gutes Gespräch geführt. Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, aber es hat während der Lockdowns diesen Kultursalon Wasch, Guckloch gegeben, Kultursalon Guckloch in Wien. Während der Lockdowns, da ist eine meiner Grafikerinnen, die in Wien wohnt, gleich ums Eck von dem Laufhaus, die hat den Michael gefragt, ob es nicht möglich ist, dass Künstler in eine Pipshow oder jeder seine eigene Kabine gehabt, das ist gegangen und da sind dann halt Künstler aufgetreten wie Franz Sobel und Musiker und die haben das alles gespendet und das waren dann so 8000 Euro, das haben sie dann für Sophie eine Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen gegeben, für diese Frauen, die nicht mehr heim konnten, die quasi völlig, die halt auch nicht die Chance gehabt haben, sofort dann irgendwie illegal zu arbeiten. Und es ist ja so, dass viele Frauen aus dem Ostblock, die in der EU sind, die können ja bei uns arbeiten, die müssen ja sich nur bei der Polizei melden, für die Gesundheitsuntersuchungen, wenn sie das legal machen, aber die sind ja nicht verpflichtet dazu, dass sie zum Finanzamt gehen. Weil sie können ja sagen, das machen sie ja zu Hause. Weil sie sind ja aus der EU. Also das heißt, diese Frauen haben natürlich nichts eingezahlt in Österreich und dafür haben sie irgendwas gekriegt. Also das, nein, gefährlich habe ich es nicht empfunden, ich habe es eher, für mich war es sehr berührend, dass sich die Frauen so geöffnet haben. Also mein Hauptding waren ja die Frauen, also mir ist es um diese Frauen gegangen. Mit der Lola war es nicht so im Flow, das war halt wichtig, dass die Maria immer dabei war, aber mit den anderen beiden, das war wirklich ein sehr offenes, intimes Gespräch, wo ich das Gefühl gehabt habe, die Frauen, die vertrauen mir und die erzählen mir einfach, wie sie das erleben und ich bin auch gefragt worden, ja, das ist ein Film über die Schattenseite der Prostitution und so, und dann habe ich gesagt, na wieso? Erstens einmal, die Michelle, die hat es geschafft, dass aus der Armutsprostitution rausgestiegen ist, hat ihre Kinder großgezogen und kann damit leben. Die anderen zwei sind ausgestiegen, haben es auch geschafft. Also im Endeffekt ist es eine klassische Hellenreise, wo man halt einsteigt, wie kommt man dazu, wie erlebt man die Hölle, was passiert da und wie kommt man wieder raus. Das war so die Thematik. Also viel zum Thema Gefahr. Dann möchte ich Ihnen, Schwester Maria, eine Frage stellen, weil zuerst habe ich gar nicht vergessen, aber es hat nicht gepasst. Ich möchte Ihnen eine kurze Gelegenheit geben, also für mich kommen Sie gar nicht so um wie als Altschwester, hätte ich einmal gesagt. Oder unter dem Bild, was man sich als Ordensschwester vorstellt, wenn man sich ihren O-Ton im Film anhört, wenn man sich ihre Sprache anhört, dann ist die Sprache des Volkes, könnte man sagen. Ich gebe Ihnen gerne die Gelegenheit, dass Sie sich Ihren Orden ein bisschen vorstellen. Was macht Ihr Orden? Erstens einmal, wenn man sich im Internet anschaut, gibt es offensichtlich auch jüngere Ordensschwestern, was man bei den anderen komplett vermisst. Also dürfte Ihr Orden auch Zulauf haben, zumindest bedingt. Also ich würde Sie bitten, dass Sie ganz kurz Ihren Orden vorstellen und was Ihre Funktion und Aufgabe darin ist. Gut, ich versuche es wieder im Stenogramm-Stil. Wir sind eine internationale, interkulturelle Ordensgemeinschaft. Also aus Australien sind wir in allen vier Kontinenten und vor allem auch dort wieder an Brennpunkten unserer Zeit. unserer Zeit und das war für unseren Gründer, das war ein junger Bursch, kann man sagen, noch keine 30 Jahre alt, wichtig zu schauen, wo gibt es in der Gesellschaft Nöte, die vielleicht von der Öffentlichkeit, von der Politik oder von wem auch immer nicht so angegangen werden, vielleicht auch gar nicht so wahrgenommen werden. Es gibt ja die offensichtlichen und die versteckten Nöte. Und also wir haben uns zum Ziel gesetzt, vor allem für Frauenbildung, für Gesundheitsförderung, für Selbstermächtigung einzustehen, also die Frauen und die Mädchen zu fördern, dass sie fähig werden, ihr eigenes Leben aufzubauen und zu leben. Und das schaut in Indien anders aus wie in Pakistan und in Kongo anders aus wie in Kolumbien. Und überall sind Sprengpunkte. Und das macht uns vielleicht aus. Ich bin nicht ungefähr da, wo ich bin. Ich habe mir das nicht ausgesucht. Aber ich bin mit der Gründung vom Verein Solvodi da hineingekommen, weil die Schwester Patricia Erber, die jetzt unsere Provinzleiterin ist, in Rom bei einer Versammlung war und da ist eben um dieses Thema Frauenhandel gegangen und alle Ordensgemeinschaften gesagt haben, also da müssten wir doch etwas tun. Und sie kommt zurück und sagt, ja, aber in Österreich wird es das Thema nicht geben. Und dann haben wir angefangen zu recherchieren und sind draufgekommen, dass es das sehr wohl gibt und wie es das gibt. Und dann halt ein 3-Jahres-Prozess, sozusagen einmal einen Verein zu gründen und dann eben eine Schutzwohnung, da ist Platz für 10 Frauen mit ihren Kindern und eine Beratungsstelle, das gibt es in Wien. Und mir ist diese Aufgabe zugefallen und ich habe sie auch mit offenem Herzen angenommen, eben das zu tun, was ich hier und heute auch tue, in die Öffentlichkeit zu gehen mit dem Thema, es aus der Tabuzone zu holen, es besprechbar zu machen, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir ein Riesenproblem haben mitten in unserer Gesellschaft und eben kaum darüber gesprochen wird, nämlich qualifiziert darüber gesprochen wird. Und ich sagte, schauen wir doch hin, was passiert da mit Frauen, welches Frauenbild, welches Menschenbild, welches Männerbild kursiert in all dem, was wir hier gesehen haben. Und über das muss man reden. Ich habe gesagt, wir sind im 21. Jahrhundert und es passieren solche Dinge. Und Frauen werden gequält und ihre Biografie, ihr Leben wird zunichte gemacht. Sehenden Auges, ja, mehr oder weniger will man es sichtbar haben. Und meine Funktion, was heißt Funktion? Ja, mehr oder weniger will man es sichtbar haben. Und meine Funktion, was heißt Funktion? Also ich engagiere mich ehrenamtlich seit zehn Jahren, habe die Initiative in Linz gegründet, damals mit dem Landeshauptmann Pürringer, als Unterstützer, weil mir war wichtig, ich brauche da eine namhafte Person, weil sonst kann ich nicht mit dem Thema. Das ist geblückt. kann ich mit dem Thema. Das ist geglückt und ich leite diese Initiative und arbeite praktisch fast rund um die Uhr, muss ich sagen, weil je tiefer ich hinein sehe, umso mehr merke ich, was es da alles zu tun gibt. Also in der Begleitung der Frau, das ist nicht mehr Hauptaufgabe, aber es sind mehrere, die sich an mich gewandt haben. Dann halten wir Vorträge in Vereinen, Schulen, Pfarren, auch Workshops mit Oberstufenklassen und im Gespräch mit Politikerinnen, mit Politikern, mit den Bischöfen haben wir Studien gemacht. Also alle gestaltenden und verantwortungsvollen Kräften in unserer Gesellschaft müssen für mich aufrufen und sagen, wir haben da einen Job zu tun. Dass ich das machen muss, ist eh erstaunlich, aber irgendwo hat es mich erwischt. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob vielleicht aus dem Publikum sich noch eine Frage stellt oder jemand etwas wissen möchte. Ich möchte etwas fragen. Meine Schwester hat am Anfang schon gesagt, ich habe mit dem Stopp 6 gekauft. Mit dem Arbeitssitz haben, der nicht mehr ist. Für Ex-Hauptes, für Ex-Hochs. Was halten Sie von dem, dass man wirklich das unter Strafe stellt für die Freier? Das ist jetzt aber eine Mammutfrage. Ich würde viel lieber immer von Grund auf mit den Menschen, die anwesend sind oder die diese Fragen haben, diskutieren und nicht sagen, also so ist das, das brauchen wir nicht, also es gehört unter Strafe gestellt oder nicht. Ich sage, ich setze viel mehr auf Bildung, denn wenn jeder Mensch weiß, was im Verhältnis zwischen Mann und Frau in dem Fall geht und was nicht geht, dann braucht es nicht immer gleich ein Gesetz und eine Strafe und ein Verbot. Also ich wäre die Letzte, die sagt, es muss verboten werden. Aber wenn ich weiß, wie viel Gewinn gemacht wird mit der wahre Frau, mit 90 Prozent von Frauen allein in Österreich, die alle aus dem Ausland kommen, weil der Bedarf so groß ist, weil es diesen Riesenmarkt gibt, diese Nachfrage, dann denke ich mir, muss man sich die Frage stellen, wollen wir das? Ist das unser Menschenbild? Ist das unsere Vorstellung von erfüllten, geglückten und schönen Leben? Und so, Tiroler ist kein Einzelfall. Also die ich kenne und 100 Frauen haben wir in der Schutzwohnung gehabt in den letzten Jahren, die sind alle höchst dramatisiert. Das ist nicht etwas, wo man sagt, juhu, heute 10, morgen 10, ganz wurscht, wie sie daherkommen. Also man muss es einfach auch so sagen, sonst ist es zu glorifiziert. Und da sage ich, wenn es nicht geht mit der aktuellen gesetzlichen Regelung, wo alles legal ist und ich sage, nein, nein, nicht. Solange es legal ist, wird die wahre Frau nachbestellt. Und die wird auch geliefert, weil die gibt es. Und wenn einer nicht mehr will und nicht mehr kann, wird sie entsorgt, weil der hat den Nächsten. Wie war das in Oberösterreich, in Thernberg? Der Zuhälter hat eine Stunde gewartet, zwei Stunden gewartet und nachher ist er einfach nach Linz gefahren. Und die Frau war dann tot, am nächsten Tag. Also das sind keine schönen Geschichten. Und da muss man sich überlegen, und da sind wir auch dran, zu sagen, wieso tut man sich nicht zusammen mit der Polizei, mit der Politik. Reden wir einfach darüber. Ich will nicht als Maria Schlagl vorschreiben und sagen, das brauchen wir oder das nicht, sondern dass wir gemeinsam einen Weg finden und sagen, so wie es ist, kann es nicht sein. Und das nordische Modell gibt es immerhin schon in sieben Staaten, also es verändert sich was, vor allem auch in der Einstellung und in der Haltung. dass man sagt, wenn eine Frau sagt, okay das ist ein toller Job und ich mach das und so, also das ist ein ganz anderes Thema. Leider wird das undifferenziert abgehandelt und nicht auseinandergehalten. Und das tut denen, wie ich kenne ja außer der Michelle alle, die im Film vollkommen sind und weiß um deren Leid und Geschichten. Und die sagen alle, es braucht ein Gesetz, dass es nicht so leicht möglich ist, dass wir als Frauen durch Geld vergewaltigt werden und der Staat verdient mit. Das ist deren Formulierung und Erfahrung. Also wie gesagt, es sind diese billigen Lösungen, von denen halte ich nichts. Aber ich glaube, dass es wichtig ist, anzufangen, dass man in der Gesellschaft darüber redet. Und wir tun es mit Oberstufenklassen, also 17-, 18-Jährige hervorragend, da haben wir die besten Erfahrungen. Ja, aber ich hätte trotzdem noch eine Frage an die Carola. Bei mir war das da anschließend mit dem nordischen Modell. Carola Kunst du und das passt mir sehr gut. Ich habe es nicht total gecheckt. Und was da bei dem nordischen Modell genau geht. Kannst du das genauer erläutern, dass man es auch wirklich begreift oder ich zumindest begreife? Das wäre eigentlich der Maria ihre Sache. Ich habe das nordische Modell in zwei Minuten abgehandelt. Der Film dauert 80 Minuten. Ich habe das mit eingebracht, weil die Lola in Norwegen das auch vertritt, genauso wie Schweden als nordisches Modell, die Freier werden bestraft. Die Bella hat mir erzählt, sie ist auch dafür, dass die Männer bezahlen müssen, Strafe zahlen müssen, weil sie hat während ihrer Zeit, sie hat ständig Strafe zahlen müssen und sie ist oft im Gefängnis gesessen und die Freier sind da immer frei durchgegangen, ja, also das ist halt jetzt ihre Meinung. Ich sehe das ja eher... Und was ändert sich dadurch? Ja, vielleicht mehr Bewusstsein bei den Männern, ja, nicht, ob man das weiß, ich weiß, dass es in Skandinavien so ist, dass wenn ein Mann mit einer Frau schläft, schlafen möchte, dann fragt er sie vorher um Erlaubnis. Das hat aber noch nichts mit Prostitution zu tun, sondern das ist einfach nur das Normale, wie gehe ich miteinander um. Und wenn der Freier bestraft wird und das illegal ist, dann könnte man meinen, dass man in den Köpfen der jungen Männer ein anderes Bewusstsein dafür hervorruft. Das kann ich mir gut vorstellen, dass das funktioniert. Ich sehe das allerdings sehr neutral, weil wir haben zum Beispiel Vorarlberg, da gibt es auch keine Prostitution. Da hat es vor 10 oder 15 Jahren sehr viele Bandenkriege gegeben mit der Mafia, mit Zuhältern, mit Prostituierten. da hat dann die Regierung gesagt, nein, sie wollen keine Proseduration. Fakt ist, gesetzlich gibt es es nicht, aber die Freier fahren halt dann nach Tirol oder in die Schweiz oder woanders hin. Aber wie gesagt, zum Thema nordischen Modell, da ist die Maria die Expertin. Aber da hinten, ich würde gerne, können wir vielleicht die Dame noch kurz, weil die zeigt schon die ganze Zeit auf. Ja, danke, dass ich reden darf. Ich habe mir eigentlich den Film noch angeschaut, weil ich bei den Frauen in Bewegung war und die haben gesagt, das ist ein super Film. Aber es greift genau das Thema auf, das ich thematisieren will. Ich wollte am Anfang ein Wochenende gegen Frauengewalt organisieren und das ist mir genehmigt worden vom Herrn Schobelsberger, vom Bürgermeister von Vöcklerbrock und vom Herrn Graf, vom Bürgermeister von Gmunden. Und dann habe ich mit den Leuten geredet und jetzt wird es letzten Endes ein Weekend Against Violence. Es besteht noch immer in meinem Kopf. Und es soll ein schönes Aufklärungsfestival mit Selbstverteidigungskursen für Frauen werden und mit Musik. Und ich finde es so schön, dass Sie das heute so wunderbar vortragen, weil dieses Thema einfach allgegenwärtig ist. Gewalt in ganz verschiedenen Formen, verbale, sexuelle, Homophobie, Rassismus. Und ich finde das ganz ganz bewegend dass sie so einen schönen film gemacht haben und dass sie das so wunderbar vorgetragen haben. danke sehr. ja noch ein paar ergänzende gedanken zum nordischen modell also anschließend an vorarlberg. das ist genau nicht das nordische Modell. In Vorarlberg gibt es offiziell keine Bordelle und keine Prostitution. Das nordische Modell sagt, Sexkauf wird geahndet. Aber das nordische Modell besteht nicht nur aus dem Verbot von Sexkauf, bevor es zustande kam, hat Schweden 20 Jahre lang darauf hingearbeitet, in der Bewusstseinsbildung, in der Gesellschaft, wo es um Gleichstellungsfragen gegangen ist, um Patriarchat, um Machtfragen und eben wie gehen wir in der Gesellschaft als Mann und Frau miteinander um. Und dann, nach 20 Jahren, ist dieses Modell eingeführt worden, wo es gesagt hat, zuerst einmal Aufklärung, ganz viel Aufklärung. Dann, die Frauen entkriminalisieren, weil wir haben es ja gehört, also wenn irgendwas ist, wird die Frau kriminalisiert, belangt, bestraft, was weiß ich. Dann, echte Ausstiegshilfen vom Staat unterstützte, weil die Frauen sind zu groß, der nicht freiwillig hier und schon gar nicht für diesen Job. Also sie sind hier, weil österreichische Männer sie brauchen. Also haben wir auch die Aufgabe, ihnen zu helfen. Und das vierte ist eben, alle Täter und Profiteure zur Verantwortung ziehen und auch zur Bestrafung. Da gehören die Sexkäufer, die Zuhälter, die Menschenhändler dazu. Also es hat vier Säulen, es wird leider verkürzt gesagt und wenn es in Prostitution verboten ist, geht es in den Untergrund, die Frauen, die Betroffenen sagen, wo sind wir denn jetzt, wieso ist es möglich, dass wir über Jahre vergewaltigt sind, uns keiner sieht, uns keiner hilft, ausgeschlossen vom Sozialsystem. uns keiner sieht, uns keiner hilft, ausgeschlossen vom Sozialsystem. Also man muss immer ein bisschen weiter denken, als so kurzfristig dann zu reagieren. Und wie gesagt, man muss lang drüber reden und das wünsche ich mir auch für Österreich. Und hier darf man ja fast noch nicht darüber reden. Und das macht mir sehr zu schaffen, weil ich sage, reden drüber, weil man auch verschiedene Zugänge, Sichtweisen und Positionen hat. Das kann ja sein. Aber wo sind wir denn im 21. Jahrhundert, dass wir diesem Zustand sozusagen zuschauen? Eine letzte Runde schlagen, weil das ist ja genau der Grund, warum wir heute hier sind. Wir wollen das auf den Tisch bringen, das Thema. Wir nähern uns an der Kampf gegen Gewalt. Wir reden viel über häusliche Gewalt in letzter Zeit, seit Corona immer mehr. Aber da gibt es noch sehr viel andere Gewalt, die ganz essentieller Bestandteil ist. Es sind viele Bereiche da jetzt auch schon angesprochen worden. Vielen Dank dafür, auch die anderen zu benennen. angesprochen worden vielen dank dafür auch die anderen zu benennen und ich bin jetzt seit anfang 21 in der frauenberatungsstelle und das war am anfang irgendwie so ein ja komm da das muss doch gehen da machen wir doch gemeinsam und so das ist echt schwierig also hut ab vor eurer arbeit vor vor dieser geduld vor diesem langen Atem. Es ist total schwierig. Du hast auf der einen Seite die Politik, die vielleicht noch gar nicht darüber reden will. Es gibt kein Geld für dieses und jenes. Man muss sehr behutsam damit umgehen. Dann haben wir da selbstverständlich noch die Opfer, die noch ganz, ganz viel mehr brauchen in Richtung Therapie. Auch das kostet Geld, das kostet Zeit. Und wir haben es gehört, es dauert Jahre und in der Frauenberatungsstelle, in der Nachsorge, das ist Jahre, das sind manchmal Wege ein Leben lang. Dann kommst du vielleicht raus, dann passiert irgendwas und es geht wieder von vorne los. Also das ist echt mühsam und es ist ganz wichtig, da gemeinsam vorzugehen und das haben wir heute Abend getan und das können wir auch sehr, sehr gerne weitermachen. Das heißt, es kommen im November die 16 Tage gegen Gewalt, da werden wir wieder ganz viel machen, Selbstverteidigungskurse. Wir haben draußen Flyer mitgebracht von der Insel, von der Frauenberatungsstelle Bad Ischl. Es gibt vom Bundeskanzleramt eine Plattform, da sind sämtliche Frauenberatungsstellen von ganz Österreich drauf. Es gibt eine Online-Beratung kostenlos per Chat. Wenn Sie eine Freundin haben, drüber reden wollen, weil Sie sagen wollen, da kannst du dich auch anonym hinwenden, das ist ganz wichtig. Die Beratungsstellen sind wirklich kostenlos und anonym kann man sich da hinwenden und dann weiterführende Informationen kriegen. Also machen Sie Werbung bitte für die Einrichtungen, die es gibt. Es gibt sie, ganz wichtig ist, dass einfach viele Menschen wissen, dass es das gibt und dass etwas getan werden kann. Und wenn man nicht vielleicht da sofort helfen kann, dann findet man den nächsten Schritt oder die nächste Stelle, die weiterhelfen kann. Und so können wir da gemeinsam Schritt für Schritt etwas dagegen bewegen. Danke. Ich habe ganz am Anfang vergessen zu sagen, dass wir es eigentlich so konzipiert hätten, und das ist jetzt mein Part, dass ich sage, es gibt dann draußen im Foyer die Möglichkeit, dass man mit den Referentinnen, mit der Sabine über einen Film, über mögliche Aktivitäten redet. Und ich hätte die Schwester Maria, zumindest hätte man es so konzipiert gehabt, dass das einen positiven Touch hat, dass sie einfach ein kurzes Schlusswort sucht. Ich hoffe, es ist positiv. Also es ist symptomatisch, wenn es um das Thema Prostitution geht, dass es hauptsächlich um die Frauen geht. Und es geht ja auch um Frauen. Aber es ist wichtig, dass es Frauenberatungsstellen gibt, dass es Solvodi gibt, die haben da genug Flyer mit, wer dann einen will. Aber was mir bald danach aufgegangen ist, dass wir ins System eingreifen müssen, dass wir das Thema Mann- und Männerbildung ansprechen müssen. Es hilft nichts, wenn wir 100 Frauenhäuser haben und wir werden erst dann aktiv, wenn die Frauen kaputt sind. Wir müssen da alles dran setzen, um das zu verhindern oder zumindest einzudämmen. Und da muss man bei den Männern ansetzen. Und es muss ein Thema, ein Männerthema werden. Da bin ich ganz vehement mit meinen Kollegen, die wie im Team, also die sind zu acht, drei Männer sind dabei, Gott sei Dank, die das auch immer wieder sagen. Also, ja, dass wir das nicht übersehen. Also bei aller Notwendigkeit, dass wir Frauen helfen, zu sagen, was tun wir mit dem ganzen System, schauen wir nicht einfach zu. Was tun wir mit dem ganzen System? Schauen wir nicht einfach zu. Ich möchte, ich möchte da auch etwas zu sagen, weil ich habe immer so das Gefühl, es ist ein Frauenthema und die Männer da mit an Bord bekommt, aber gleichzeitig auch sagen, dass die Männer ja oft auch unbedarft dahin gehen. Und ich will ja, also ich habe ja diese zwei Ex-Freier da, das sind ja wirklich so spezielle Persönlichkeiten, die über die Maria zu mir gekommen sind, die haben irgendwie schlechtes Gewissen gehabt oder so. Aber ich will dazu sagen, dass nicht alle Männer jetzt ständig ins Portell gehen. Es gibt auch Männer, die sind einsam, die haben keine Möglichkeit oder die können einfach auch keine Beziehung leben und sagen halt, ja das ist natürlich praktisch, weil dann gehe ich in ein Bordell, da gebe ich Geld hin und dann kriege ich meinen Orgasmus und gehe wieder und ich muss nichts investieren außer Geld. Ich muss der Frau nicht gefallen, ich muss ihr nichts zahlen, ich muss keine Gefühle investieren, gar nichts. Und dann denke ich mir ja, aber wo stehen wir denn jetzt als Gesellschaft? Wo liegt es denn? Warum funktionieren unsere Beziehungen untereinander nicht? Am Anfang war es die große Liebe und dann zum Schluss irgendwie, ja, legt man nebeneinander her und die Liebe ist irgendwie weg geworden oder so. Und dann sucht man halt danach aus, aber vielleicht sind die Lösungen ganz woanders. Vielleicht sollte man einfach wieder an der eigenen Beziehung arbeiten. Ich spreche jetzt die Frauen genauso an wie die Männer. So, das war jetzt mein Schlusswort. Willst du noch etwas sagen? Ja, vielen Dank, danke. Ich kann das nur bestätigen. Beziehungsarbeit und schauen, wie wir Sexualität in der Beziehungsarbeit lebendig halten können, auf eine gute Art und Weise. Das wäre auch ein wunderbares Ziel. Danke.