Herzlich willkommen an diesem schon fast tropisch anmutenden Montagabend bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch, hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Wir machen, was machbar ist, erklärte dazu ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer zu Jahresbeginn bei der Präsentation der neuen Klima- und Energiestrategie für das Land Oberösterreich und konnte damit allerdings die vielen Stimmen, die sich schon im Vorfeld auch dann der Beschlussfassung im Landtag immer wieder sehr lautstark gemeldet haben, eigentlich ganz und gar nicht besänftigen. Die Kritik ist klar und deutlich. Die Klimastrategie verwalte oder fahre fort, bestenfalls die ohnehin schon bestehenden Maßnahmen, die auf jeden Fall zu kurz reichen. Es wird auch kritisiert, dass der große Wurf fehlt. Auf alle Fälle ist das ein Thema, das jede Menge auch an Debatte suchen muss. Und ich erinnere auch daran, dass natürlich auch Oberösterreich den Vorgaben der Pariser Klimaerklärung folgen muss und auch sich verpflichtet hat, im Hinblick auf den europäischen Green Deal, die Vorgaben zu erfüllen, die nämlich besagen, die Treibhausgasemissionen ausgehend vom Jahr 2005 bis 2030 um insgesamt 48 Prozent zu reduzieren. Ich unterstreiche das einmal, also fast 50 Prozent, also der Hälfte des derzeit Emittierten. Das bedeutet, dass Oberösterreich, um dieses Ziel zu erreichen, jährlich sieben Prozent reduzieren müsste. Da staunen manche und da fehlt vielen auch der Glaube, denn tatsächlich hat das Jahr 2022 gezeigt, dass in Oberösterreich die Emissionen sagenhaft um noch mal sechs Prozent angestiegen sind. Das ist natürlich etwas, was viele zweifeln lässt und trotzdem muss auch daran erinnert werden, dass sollten wir alle gemeinsam die Klimaziele, zu denen wir uns verpflichtet haben, nicht erreichen, dann drohen natürlich milliardenhohe Strafzahlungen und dann wird natürlich der Konflikt um konkrete Vorgaben und deren Erreichung noch weiter verschärft werden. Ein spannendes Thema, das ich heute in den Blick nehmen möchte im Zuge meiner Politikgespräche mit Vorwärtsdrang in den kommenden 60 Minuten. Ich freue mich, dass ich dazu meine zwei Gäste im Studio begrüßen darf. Gleich neben mir sitzt Sibylle Chiari. Sie ist Energie- und Klimaexpertin, auch in Beratung tätig. Sie wird sicherlich noch näher ausführen, was sie so tut. Und neben ihr sitzt der Klaus Mühlbacher. Er ist Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag der ÖVP und auch deren Klimasprecher. Ich freue mich sehr, dass wir das heute in Angriff nehmen können. Ein Thema, das sicher sehr, sehr viele Menschen bewegt und das auch alle Menge kritische Betrachtung verdient. Herr Mühlbacher, ich beginne gleich mal bei Ihnen. Im Zuge meiner Vorbereitungen für die heutige Sendung habe ich mein persönliches Büro einmal ein bisschen durchwühlt, diese vielen Unterlagen auch meiner Klimadiskussionssendung in den vergangenen Jahren und da habe ich eine Unmenge gefunden, das immer wiederkehrende Kritik an Oberösterreich. Oberösterreich sei Schlusslicht in der Klimapolitik, in den Klimamaßnahmen. Man liest immer wieder, Oberösterreich erziele Rekorde. Bis zuletzt 2018 in diesem Hitzejahr, das höchste Hitzejahr seit der Messung der Temperaturen. Oberösterreich stand an der Spitze, weit ab von allen anderen Bundesländern. Es ist die Frage, als Sie diese Klimastrategie, diese Energie- und Klimastrategie für das Land Oberösterreich in Angriff genommen haben, was genau wollten Sie für sich selbst erreichen, aber auch im Sinne Ihrer Partei für das Land Oberösterreich, weil ich natürlich auch daran erinnern möchte, dass Sie sich ja in einer Allianz befinden mit einer Partei, die für alles andere bekannt ist, aber sicherlich nicht für ein ambitioniertes Herz in Sachen Klimaschutz. Vorweg ein herzliches Dankeschön für die Einladung. Ich bin natürlich gerne gekommen und danke auch dem DorfTV, immer wieder kritische und auch interessante Themen aufzugreifen. Oberösterreich ist nicht Schlusslicht, wie Sie gesagt haben. Oberösterreich ist Spitzenreiter und Vorreiter in einem maßgeblichen Teil, was Klima und Energieziele anbelangt. Ich darf hier erinnern, Photovoltaik sind wir in Oberösterreich Nummer 1, bei Wasserkraft sind wir in Oberösterreich Nummer eins, bei der Windenergie haben wir einen großen Ausbau jetzt vor, bei Biomasse sind wir wieder Nummer eins und somit zeigt sich ganz klar und auch von Experten unterzeichnet, dass Oberösterreich wirklich hier Spitze ist. Wir haben mit dieser Klima- und Energiestrategie endlich ein Papier in Oberösterreich, das in ganz Österreich seinesgleichen sucht. Erstmals wurde geschafft, alle Abteilungen des Landes Oberösterreich, alle Ressorts zu bündeln, die Kräfte zu bündeln, Informationen zu bündeln und jetzt auch gemeinsam eine Strategie für die Klimaziele, die sehr ambitioniert sind, das gebe ich zu, aber machbar und schaffbar ist. Und Sie haben es einleitend gesagt, Oberösterreich macht das, was es machen kann und das macht es gut. Also Sie haben jetzt meine Frage nicht wirklich beantwortet, wie das unter den Voraussetzungen auch in einer Allianz mit der FPÖ zu bewältigen ist, die ja im Klimaschutz tatsächlich, das ist vielfach nachgewiesen, auf der Bremse steht und eigentlich mit Klimaschutz relativ wenig Hut hat. Aber wir kommen ohnehin noch mal darauf zu sprechen, Frau Chiari. Die oberösterreichische Klimastrategie, ich habe es hier in schwarz-weiß ausgedruckt, der Herr Mühlbach hat es hier in Farbe. Die Klimastrategie und die Verfasserinnen haben sich dafür entschieden, zwei kleine Kinder aufs Titelblatt zu rücken. Warum auch immer, man könnte natürlich da auch jede Menge Kritik dazu anbringen. Aber glauben Sie jetzt auch ganz persönlich, auch das, was Sie jahrelang an Klimapolitik in Oberösterreich beobachten, dass Kinder im Kleinkindalter einer klimafreundlichen Zukunft entgegenblicken dürfen? Ich glaube auf jeden Fall, dass Kinder einer klimafreundlichen Zukunft entgegenblicken könnten. Ich glaube nicht, dass diese Strategie konkret genug ist, um die Schienen wirklich konkret inklusive Fahrplan dafür zu legen. Also dieser Weg in Richtung klimafitte Zukunft, klimafreundliche Zukunft, eine Zukunft, in der wir wirklich guten Gewissens unsere Kinder leben sehen möchten. Also das heißt auch ein sozialer Frieden, eine gerechte Transformation, alles was damit verbunden ist, neben allen Aspekten von Versorgungssicherheit. Dafür braucht es jetzt wirklich einen absoluten Marathon. Und das ist, glaube ich, vielen Leuten nicht bewusst. Also wir reden da jetzt nicht von einem Freizeitlauf, von einem Charity-Run. Wir haben hier wirklich die größte Herausforderung vor uns, die vermutlich jemals die Menschheit, die Politik und in der Folge auch das Land Oberösterreich vor sich hatte. Und für so eine tatsächlich historische Herausforderung greift eine Strategie, die sehr vorsichtig formuliert an vielen zentralen Schlüsselstellen natürlich noch etwas kurz. Oder formulieren wir es so, es bleibt vieles vage, was jetzt aber wirklich dringend konkret werden muss. Herr Mühlbacher, es ist kein Geheimnis, dass natürlich die Kritik, die Sie als ÖVP, als sozusagen die Parteimacht im Land Oberösterreich ja immer wieder auch zu hören bekommen, die Parteimacht im Land Oberösterreich ja immer wieder auch zu hören bekommen, jene ist, dass sie eigentlich sehr stark auch den Interessen der Industrie folgen. Da wird es natürlich besonders interessant, wenn wir dann auf erforderliche Klimaschutzmaßnahmen blicken, weil die Industrie hat ihre Interessen. Sie verspricht zwar immer wieder auch alles Mögliche, sich hier auch den Verpflichtungen anzuschließen, aber diese 6% Emissionssteigerung im vergangenen Jahr 2022 resultiert ja aus der Stahlproduktion. Auch das muss man Erwähnung finden. Also die Industrie ist ein starker Sündenfaktor, um es damit auch mal so zu bezeichnen. Inwieweit, und seien Sie hier bitte wirklich aufrichtig und ehrlich, inwieweit sind Ihnen da eigentlich aus Rücksichtnahme auf die Industrie bei der Entwicklung solcher Cleaner-Strategien tatsächlich die Hände gebunden? wie schon gesagt, alle Abteilungen, aber auch NGOs, auch die Bürgerinnen und Bürger mit eingebunden in diese Strategie. Sie haben es erwähnt, Stahlproduktion. Wir sitzen da in Linz, wir haben die Vöst als größten Arbeitgeber und einer der größten Betriebe in ganz Österreich. Oberösterreich ist das Industriebundesland und das Wirtschaftsbundesland Nummer eins. Auch in meinem Heimerbezirk Braunau sind wir sehr stark geprägt und das ist auch gut so. Industrie, genauso wie die gewerbliche Wirtschaft, sichert Arbeitsplätze und somit auch Wohlstand für unsere Bürgerinnen und Bürger. Und natürlich wurde auch die Industrie und wurde die Wirtschaft mit eingebunden und ein ganz klares Ziel, gemeinsam dieses Ziel auch zu erreichen. Und Sie haben es vorher schon erwähnt, auch unser Koalitionspartner im Land Oberösterreich hat genau dasselbe Ziel. Und wir machen genau mit dieser Strategie jetzt eine gute und sehr gute Arbeit für unser Land. Also ich sehe schon, Sie weichen mir vielfach aus. Ich werde hartnäckig bleiben. Aber Frau Chiari, Sie sind ja auch in der Praxis vielfach damit konfrontiert, Dialoge zu führen. Sie sind als Beraterin tätig. Die jungen Menschen oder meistens jungen Menschen der letzten Generation, um mal diese Organisation auch hier ins Spiel zu bringen, die kleben sich ja auf die Straße, weil sie sagen, das, was Österreich, was wir alle bisher tun, reicht bei Weitem nicht aus, um die Katastrophe abzuwenden. Das heißt, um tatsächlich Klimaschutz ernsthaft zu verfolgen, müssen wir eigentlich von unserer Kompromissbereitschaft in alle Richtungen, dass wir alle in ihren Interessen bedienen, irgendwann mal mit Entschlossenheit zurücktreten. Wie begegnet Ihnen diese Herausforderungen eigentlich im Alltag? Welche Erfahrungen machen Sie damit? Ja, dadurch, dass ich mit sehr unterschiedlichen Zielgruppen zu tun habe und auch parteiübergreifend natürlich immer wieder mitbekomme, was sich in diesen jetzigen Entscheidungsprozessen abspielt, entsteht bei mir der Eindruck, dass vielerorts nach wie vor diese Dringlichkeit nicht wirklich gelandet ist. Also ich habe das Gefühl, es dämmert viel und man sieht es auch an den Daten der europäischen Statistiken. Die Leute haben wirklich verstanden, dass der Klimawandel ein sehr ernstes Problem ist. Das ist gelandet, das ist in den Köpfen als Fakt. Also über 90 Prozent der EuropäerInnen haben verstanden, das ist ein sehr ernstes Problem. Aber es bleibt vorerst bei der Erkenntnis, wiringlichkeit so stark gelandet ist. Und es ist ja tatsächlich so eine Art Wachgerütteltwerden, wenn man sich sehr tief in diese Klimafolgen, Klimaberichte und alles, was wissenschaftlich dazu publiziert ist, eintaucht, wird einem tatsächlich wirklich zeitweise fast Angst und Bange, muss man sagen. Also die Szenarien, wenn wir einfach so weiterwachen wie bisher, dieses Business as usual, das ist einfach überhaupt keine Alternative. Und wenn man aber im Alltag schaut, was das bedeutet, in unseren alltäglichen Entscheidungen, auch in den politischen Entscheidungen, dann spürt man das nicht, dass da diese Dringlichkeit schon irgendwie Mainstream in den Handlungen gelandet ist und einfach so als Raster genommen wird, können wir das so entscheiden, weil wir müssen die Klimaziele einhalten. Also wir haben da ganz klar so ein Klaffen zwischen dem Wissen und irgendwie diffus wahrnehmen. Wir haben ein sehr, sehr großes Problem, aber auch den Möglichkeiten, also zu sehen, fällt uns da genug ein? Sind wir da kreativ genug, um wirklich die richtigen Lösungen schnell genug auf den Tisch zu legen? Und da braucht es einen riesigen Dialog dazwischen. Also da ist es unbedingt notwendig, dass wir uns nicht gegenseitig ausspielen, sondern Maximalkräfte bündeln und alles unternehmen, um da total katalytisch miteinander diese Herausforderungen anzupacken. Das ist das Problem, das ich sehe. Und eben mir ist es wirklich ein Anliegen, auch die Leute nicht mit dem Gefühl allein zu lassen, wenn sie diese Dringlichkeit spüren und auch immer mehr damit konfrontiert sind, welche Folgen da jetzt entstehen und auf uns zukommen, dass auch die Lösungen und die Möglichkeiten für sie greifbar werden. Dass sich niemand mit dem Kopf in den Sand verkriecht, sondern dass jeder in seinem Bereich erkennt, das ist meine Hausaufgabe, das könnte ich tun. Da an diesem kleinen Rädchen sitze ich und da drehe ich jetzt diesen Hebel weiter in Richtung klimafitte Zukunft. Ja, gut, aber in der Wahrnehmung der ÖVP in Oberösterreich ist ja sowieso alles in bester Ordnung. Herr Mühlbacher, was ich noch nicht ganz verstanden habe, bei der Ressortverteilung nach der Landtagswahl 2021 ging das Klimaresort ja rein formal weg vom Umweltressort hin zum Landeshauptmann. Also ressortpolitisch verantwortlich ist für Klimapolitik unser oberösterreichischer Landeshauptmann. Können Sie mal kurz für uns alle verständlich machen, was hat sich denn durch diesen Wechsel seither überhaupt verändert? Es hat sich ein ganz großer Bereich verändert, dass Oberösterreich Klima- und Energiewende zur Chefsache gemacht hat. Das gibt es in keinem anderen Bundesland, diese Ressorts-Urteilung, beim Landeshauptmann oder Landeshauptfrau und das ist ein gutes und großes Zeichen. Und somit bündeln sich auch die Kräfte beim Herrn Landeshauptmann und natürlich unter Einbindung aller Beteiligten werden wir eben diese Klimaziele erreichen, aber nicht durch Verbote, sondern durch Innovationen. Ich erinnere da an erneuerbare Energie etc. Da gibt es viele Beispiele, vielleicht kommen wir noch dazu, Wasserstoff etc., aber auch das müssen wir erst in die richtigen Bannen lenken. Und somit können wir wirklich sagen, Oberösterreich ist hier Vorreiter, wie schon erwähnt, in allen Bereichen. Aber ich bleibe mal ganz kurz bei der ÖVP, denn ein bisschen ihre Parameter und Orientierungen gibt ja auch vor ihr Bundesparteivorsitzender Karl Nehammer. Ich spreche ihn jetzt an in seiner Funktion als österreichischer Bundeskanzler. jetzt an in seiner Funktion als österreichischer Bundeskanzler, der hat ja nicht allzu langer Zeit sehr von sich reden gemacht, dass er sich sehr überraschend deutlich und klar ausgesprochen hat, sozusagen für das Beibehalten von Mobilität, auch mit fossilen Brennstoffen. Er strapaziert da immer wieder eine relativ ungewisse Zukunft mit E-Fuels und so weiter und gleichzeitig geht aber die Technologieentwicklung etwa im E-Mobilitätsbereich schon ganz woanders hin, aber dennoch ist das etwas, was Ihre Bemühungen konterkariert, denn auch in Ihrer Klimastrategie haben Sie ganz klar nachgewiesen, dass bis 2030 eigentlich auf erneuerbare Energieformen zur Gänze umgestellt werden muss. eine erneuerbare Energieform zur Gänze umgestellt werden muss? Da bin ich ganz der Meinung vom Herrn Bundeskanzler, dass E-Fuels die Zukunft für den öffentlichen Verkehr sind. Da bin ich mir ganz sicher. Ich glaube, dass Technologie bei den Autoherstellern schon weit fortgeschritten ist. Es gibt sicher noch mehr zu tun, aber ich glaube, dass das die Zukunft ist. Da würde ich gerne einhaken, wenn ich kurz darf. Das scheint mir immer so ein bisschen eine Schwarz-Weiß-Betrachtung. Und das finde ich ein Stück weit gefährlich, wenn man sich das anschaut, immer auf ein Pferd zu setzen und das dann sehr stark zu propagieren. Und gerade im Sinne einer Technologie wie E-Fuels, die einfach vom Wirkungsgrad her so deutlich der Elektrifizierung des Verkehrs hinterher hinkt. Nichtsdestotrotz, ich bin natürlich überzeugt auch, dass wir einen Mix brauchen an Mobilität. Nur, dass jetzt dieser Hype rund um die E-Fuels aufkommt, der nachweislich große Flächenproblematik, große Energieproblematik, all das Fragen aufwirft, die jetzt nicht ganz unmittelbar unser wirklich großes Sorgenkind Mobilität auch noch annähernd lösen können. Das gibt mir persönlich zu denken. Auf der anderen Seite, und das ist vielleicht auch eine Logik, die in diese Strategie immer wieder kommt und die aber, glaube ich, einfach wirklich abgehakt werden muss. Diese Logik, wir können alles einfach weitermachen wie bisher. Wir können einfach kluge Wege finden, es zu ersetzen auf erneuerbare Art. Das wird uns nicht gelingen. Es wird uns nie gelingen, so viel erneuerbare Energie zu produzieren, dass wir alles, was wir tun mit E-Fuels und anderen Wundermittelchen, die da noch kommen mögen, ersetzen können. Wir können nicht diesen Stand von Automobilen erhalten. Wir können nicht diese Energieintensität erhalten. Das geht sich nicht aus. Und das ist wissenswürdig einfach so deutlich aufgezeigt. Ich rede jetzt nicht davon, dass wir Verbote brauchen. Ich rede davon, dass wir clevere Entwicklungen in eine Sharing-Ökonomie der Mobilität brauchen. klitzekleiner Teil, der vielleicht im Bereich Fliegen, etc., Güter, Logistik interessant sein wird. In der privaten Mobilität sehe ich da ganz andere Wege, die wesentlich energieeffizienter sein könnten. Da bin ich ganz bei Ihnen, aber Sie haben gesagt, klitzekleiner Stein, aber ich glaube, der kann sehr groß und der wird größer werden. Und da bin ich ganz bei der Industrie oder bei der Wissenschaft. Da müssen wir noch mehr investieren, auch mehr Vertrauen schenken. Es ist vieles, vieles möglich. Und ich glaube, dass gerade Österreich oder ganz Europa auf einem sehr guten Weg ist, hier gute Ergebnisse zu erreichen. Ich bleibe noch mal ganz kurz bei dem Ziel, bis 2030 zur Gänze auf erneuerbare Energieformen umgestellt zu haben. Die Kritik an diesem aktuell vorliegenden Klimastrategiepapier ist ja vielfach, dass Sie als Urheber, Urheberinnen da über weite Strecken viel zu wenig konkret werden. Bei meinen Recherchen habe ich gesehen, da gibt es massive Kritik eben bei den Ankündigungen zur Ausbau der Windkraft. Das wurde nachgerechnet. Ich habe keinen Grund, an diesen Zahlen zu zweifeln. Das sollte tatsächlich ausgebaut werden, Windkraftanlagen ausgebaut werden, dann müssten streng genommen schon jetzt längstens pro Monat drei Windkraftanlagen in Oberösterreich errichtet werden, um dieses Ziel überhaupt nur annähernd zu erreichen. Die Zahlen werden stimmen, wenn Sie sie recherchiert haben, das wird so sein. Aber wir haben Ende März zwar eine Veröffentlichung unserer Windenergie-Strategie. Es werden gerade auch in meinem Bezirk wieder 12 bis 15 Windräder gebaut in einem Gipfel im Kuban-Osserwald, wo jetzt schon 6 Windräder stehen. Andere Windparks werden repowering, also erneuert. Das ist ein guter Weg und es wird auch in Zukunft noch mehr Flächen geben, wo wir Windkraft einsetzen können. Muss man natürlich in Abwägung aller Parameter, die dafür notwendig sind, abwägen, aber ich glaube, dass das ein guter Weg ist und wie eingangs schon erwähnt, nicht nur die Windkraft, sondern auch die Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft, wo wir in Oberösterreich Erster sind, werden wir noch verstärkt ausbauen und somit unsere Energie sichern. Frau Chiari, ich möchte mit Ihnen jetzt auf ein Kuriosum zu sprechen kommen, das mir aufgefallen ist. Das ist, die Kritik an diesem Klimastrategiepapier war laut, als es vorgelegen hat. Aber es war eine Kritik, die eigentlich sehr stark Experten, Expertinnen vorbehalten war, der Scientist for Future, also wirklich viele Leute, die sich mit großer Kenntnis auch mit dieser Materie auseinandersetzen. Was mir eigentlich gefehlt hat, und das fehlt ja letztendlich auch der Klima- und Umweltbewegung insgesamt, ist eigentlich sozusagen der große und nachdrückliche Zuspruch auch der Bevölkerung, der Menschen. Und da stehe ich tatsächlich vor einem Rätsel. Vielleicht haben Sie eine Antwort darauf. Denn Sie haben ja in Ihrem Statement, in Ihrem ersten Statement, ja zu Recht darauf hingewiesen, dass wir vor einer unglaublichen Dramatik stehen eigentlich. Dass wenn wir nichts tun, wenn wir nicht entsprechend rigoros handeln, wir wirklich auf eine große Katastrophe zustören, haben Sie den Eindruck, dass das bei den Menschen so noch nicht angekommen ist? Wird das auch von Politik oder auch Medien zu wenig oder unzulänglich vermittelt oder gibt es da sowas wie eine Informations- und Wahrnehmungssperre im Kopf vieler Menschen, die das einfach abblocken und gar nicht hören wollen? Definitiv sind da ganz viele psychologische Mechanismen am Werk, die uns wirklich da auch so eine Art Selbstschutz aufbauen vor großer Bedrohung. Also das heißt, wenn es für uns so bedrohlich ist, und wir leben das ja auch mit der Ukraine-Krise jetzt, das ist auch eine Bedrohung, die ist viel näher und viel akuter. Und wir sehen schon, was das psychologisch mit uns macht, wo wir uns da auskoppeln eine eigenartige, die wir noch nie erlebt haben, weil sie eben zeitlich weit weg ist. Wir spüren die Folgen aber noch ansatzweise nicht, das was kommen könnte, wenn wir jetzt nicht handeln. Und noch dazu sind andere wesentlich stärker betroffen. Das heißt, die südliche Hemisphäre etc., Menschen, wo jetzt schon, sage ich einmal, Erfahrungen gemacht werden, die von uns noch relativ weit weg sind in Sachen Verlust von Lebensgrundlagen. Und das ist wirklich etwas, was bei uns die Bevölkerung aus verschiedenen Gründen nicht wahrhaben will oder der Einzelne, das Individuum. Weil wenn ich zum Beispiel, ich habe auch Kinder, wenn ich an meine Kinder denke und mir vorstelle, diese Kinder werden ihr hohes Alter in einer Welt verbringen können, Kinder werden ihr hohes Alter in einer Welt verbringen können, die wir nicht wiedererkennen, die eine Welt sein wird, wo kein Mensch sagen wird, welche Teile der Welt noch bewohnbar sein könnten, wenn wir jetzt einfach wirklich weitermachen wie bisher. Die Fantasie reicht bei niemandem aus, sich das wirklich auszumalen, bis ins letzte Detail. Und ich bin mir ganz sicher, es reicht auch bei niemandem die Fantasie aus, sich 700 Millionen Klimaflüchtlinge vorzustellen. Wir haben die Flüchtlingskrise erlebt. Wer von uns kann sich das wirklich wirklich vorstellen, weltweit? Eine Überversiebenfachung der Flüchtlinge in kürzester Zeit. Das ist etwas, was einfach nur erschlagend ist, wenn wir das hören. Aber als Menschen, finde ich, sind wir genau an dem Punkt gefordert, zu sagen, ja, da ist diese große Ebene, ein großes Problem. Und trotzdem die eigene Handlungsfähigkeit zu sehen. Das heißt, nicht zu sagen, ja, das muss die globale Politik richten oder irgendwer anderer muss es richten und diesen schwarzen Peter, den wir jetzt alle in der Hosentasche haben, irgendwem anderen innen zuzustecken, wem anderen in der Regierung zuzustecken. So ist das nicht. Jeder hat seinen schwarzen Beter. Wir müssen das alle wahrhaben und sehen. Und es ist ja nicht so, dass wir jetzt in einer Lage sind, wo wir nichts mehr tun könnten. Also es ist ja tatsächlich sehr viel möglich, was uns auch wirkliche Gewinne bringt. Nicht nur Schlimmes zu verhindern, sondern auch wirklich Gutes zu erreichen. Und das verstehe ich nicht. Also meine Motivation speist sich vor allem aus dem, wenn ich mir denke, was für eine Welt können wir aufbauen, wenn wir Klimaschutz ernst nehmen und all diese Mehrwerte, die der Klimaschutz mit sich bringt, von egal welche Umwelteffekte, Umweltverbesserungen, Frieden. Es ist so viel Nebeneffekt in Klimaschutzmaßnahmen drin, dass ich mir denke, das allein reicht mir völlig, als Motivation tätig zu werden. Und ich glaube, wirklich eine Sprache zu finden, Geschichten zu finden, auch vielleicht das Emotionale aufzubereiten, dass die Bevölkerung eintauchen kann ins Problem und für sich spüren kann, okay, ich merke, da stimmt was nicht, zwischen dem Problem ist da und ich reagiere noch nicht drauf. Und sich selber zu entdecken in dem, okay, was kann ich denn, was ist mein Talent, was könnte meine Rolle sein und seinen eigenen Weg da zu finden. Und das ist als Einzelperson schwierig, da braucht es manchmal jemanden, der einen an der Hand nimmt oder zweite, dritte Person, eine Gruppe abgeholt zu werden. Na gut, man kann natürlich sagen, von Seiten der Landespolitik wird der Eindruck vermittelt, wir haben gar kein Problem, aber dann komme ich nochmal zurück auf das Zitat von Landeshauptmann Stelzer, Herr Mühlbacher, das Sie auch zuletzt verwendet haben. Wir machen, was machbar ist. Da stellt sich mir natürlich schon die Frage, wer definiert denn eigentlich, was machbar ist. Da stellt sich mir natürlich schon die Frage, wer definiert denn eigentlich, was machbar ist? Das kann ja eigentlich nur Ergebnis sein oder die Erkenntnis kann nur Ergebnis sein eines Verständigungsprozesses, der sehr weite Schichten auch von Interessen einholt. Ich komme da jetzt zu sprechen auf eine Einrichtung, ein Gremium, das ja ebenfalls von Anfang an sehr umstritten ist, nämlich der Oberösterreichische Klimarat. Das ist ja jetzt nicht originell was Neues, sondern es gibt es ja anderswo auch. Ich weiß nicht, ob es woanders auch so ist, dass das ganz nahe oder ganz eng zur Landesregierung angekoppelt ist und das ausgerechnet der Landeshauptmann, der Regierungschef, Vorsitzender des Klimarates ist. Da kann man schon auch sozusagen zweifeln, ob das tatsächlich dann die erwünschten Ergebnisse bringen kann. Aber erzählen Sie uns nochmal, weil Sie haben das zuvor so betont, wen haben Sie denn da konkret einbezogen? Denn ich habe bei meinen Recherchen unglaublich oft gefunden, dass mir die Expertenrunde sagt, wir waren nicht involviert, auf uns hat man nicht gehört, die sagen, wir haben überhaupt noch nie etwas davon gehört, wir haben uns schon im Vorfeld gemeldet, das wurde gar nicht berücksichtigt und so weiter. Da tut sich mir im Augenblick ein bisschen eine kognitive Dissonanz auf. Sie haben es wiederholt oder erwähnt, was ich schon gesagt habe. Wir können stolz sein, dass der Herr Landeshauptmann als Vorsitzender des Klimarates das Klima- und Energiethema zur Chefsache gemacht hat. Das ist nicht selbstverständlich. Unter Einbindung aller Regierungsmitglieder, auch unserem Koalitionspartner, aber auch allen anderen Mitgliedern der Landesregierung. Und somit ist auch gewährleistet, dass alle politischen Parteien in Nordösterreich auch denselben Wissen und Informationsstand haben. Bei diesem Klimarat wurde, wie schon erwähnt, von allen Experten auch ganz explizit betont, dass es einzigartig ist, alle Abteilungen und Ressorts von Verkehr über Wohnen, über Naturschutz, Ressorts, von Verkehr über Wohnen, über Naturschutz, die sind alle Ressorts mit eingebunden und haben auch bei dem Klimarat vorzulegen Vorschläge und Ausarbeitung, was die Politik dann umsetzen muss. Und Sie haben es erwähnt, jeder hat das auch in der Hand. Daher wende ich nochmal den Hausverstand und appelliere auch an alle, hier den Hausverstand auch einzusetzen. Ich glaube, wir haben sehr, sehr viele Möglichkeiten. Es kann jeder bei sich selber auch anfangen. Was ich zu Ihnen nochmal sagen darf, Sie haben erwähnt, dass vielleicht die Bevölkerung zu wenig aufgeklärt ist. Da muss ich sagen, ich glaube, da müssen wir noch mehr und besser werden. Da gebe ich Ihnen recht. Ich glaube, da kann es nie genug sein über das Thema Klima, die durchaus eine sehr schwierige Zeit hat, das Thema Klima. Aber ich glaube, dass wir die Menschen mehr aufklären müssen, noch mehr aufklären müssen, um das noch vertiefter in den alltäglichen Gebrauch zu machen. Sie haben es auch erwähnt, die Krisen in den letzten Jahren, die über die Menschheit hereingebrochen sind, zum Teil weltweit jetzt dieser schreckliche Krieg in der Ukraine. Die Bevölkerung hat sich sehr viel damit beschäftigt, aber ist vielleicht auch mit dem Thema Klima noch zu wenig, wirklich noch zu wenig informiert und da darf ich wirklich sagen, ich glaube, da müssen wir auch als Politik mehr tun. Das ist ein Anspruch, den ich für mich persönlich auch anwende, aber gemeinsam können wir das Ziel sicher erreichen, was wir uns vorgenommen haben, 2030, 40 und 2050. Ich glaube, da sind wir auf einem sehr guten Weg. Also ich darf jetzt für mich persönlich vielleicht kurz anmerken, dass der Hausverstand natürlich für mich, ich bin Politikwissenschaftler, keine politische Kategorie ist. Umso weniger ist auch hier im Studio willkommen. Aber Frau Chiari, jetzt an Sie gerichtet, waren Sie irgendwie seitens des Landes Oberösterreich mal eingeladen, ich habe es ja vorgestellt, als Expertin waren Sie eingeladen, hier auch Ihre Überlegungen, Gedanken beizusteuern, dass das dann vielleicht auch in diese Papiere Eingang findet? Also ich persönlich nicht. Ich kann mich jetzt nicht erinnern, eine Einladung bekommen zu haben oder auch von der Seite der Klima- und Energiemodellregionen ist mir jetzt nichts bekannt, aber das kann ich vielleicht, genau, weiß nicht, ob ich es vollständig beurteilen kann. Auf der anderen Seite ist es wahrscheinlich und das sieht man auch bei der nationalen Klimastrategie, gab es ja einen ähnlichen Prozess, wo man auch gesagt hat, ja, Partizipation und dann ist vieles nicht aufgegriffen worden. Da sind natürlich Mechanismen dahinter, die so eine Beteiligung ein bisschen zum Mühe machen, manchmal. Andererseits möchte ich sehr positiv hervorheben, dass diese Bewegung von Klimareten in Österreich natürlich unglaublich effektvoll sein kann. Und das ist schon eine Art von Einbindung, die so eine neue Kultur von gemeinsamen Klimagestalten begründen könnte. Da braucht es natürlich erst einmal ein Anlernen, dass wir das alle gewohnt werden, uns zu engagieren, auch als politikferne Personen wirklich mal unsere Stimme zu ergreifen und darauf einzulassen, wenn so eine Einladung ins Haus flattert, auch Ja zu sagen. Also wir sehen, dass diese Klimarete, wenn sie eingerufen werden, da braucht es hunderte von Einladungen, um eine kleine Gruppe Menschen zusammenzubringen. Das heißt, da würde ich mir natürlich wünschen, dass jeder Einzelne so eine Einladung dann auch als den Zufall vielleicht nimmt, zu sagen, ja, vielleicht ist das mein Einstieg ins Thema. Und da bringe ich mich jetzt ein. Ja, auch in Österreich wird der Klimarat auf Bundesebene ja vielfach gelobt für seine tolle Arbeit. Allerdings ist der Klimarat, glaube ich, heute oder gestern an die Öffentlichkeit getreten, hat in Erinnerung gerufen, dass der Klimarat selbst 93 Vorschläge ausgearbeitet hat und von diesen 93 Vorschlägen de facto fast nichts umgesetzt wurde, gar nichts umgesetzt wurde. Wir haben noch immer kein Klimaschutzgesetz, weil das zwischen ÖVP und Grünen offensichtlich nicht möglich ist. Wir haben ein Energieeffizienzgesetz, das zuletzt auch mit der Zustimmung der SPÖ verweigert wurde. Also es ist alles sehr schwierig und gleichzeitig haben aber die Menschen den Eindruck, es passiert nichts. Wir werden vorgeblich einbezogen und gleichzeitig hört man nicht, weil Papiere kann ich ja viele beschreiben und vorlegen, aber es muss natürlich dann auch Berücksichtigung finden. Da bin ich jetzt nochmal bei was anderem, Herr Mühlbacher, weil ich glaube, auch nochmal den Reality-Check für dieses Klimastrategie-Papier, viele Menschen, glaube ich, werden trotzdem die Augen Tag für Tag mehr geöffnet. Der Krieg gegen die Ukraine war so ein Schlüsselmoment, wo vielen von uns einfach plötzlich klar wurde, wir schalten den Lichtschalter ein und es wird hell, wir drehen die Heizung auf und es wird warm und das ist mittlerweile alles andere als selbstverständlich. Ich erinnere mich noch allzu gut, das war vor drei Jahren, auf jeden Fall noch vor der Pandemie und vor dem Lockdown hatte ich die Möglichkeit auch den Dachsteingletscher mit einer Führung zu besichtigen. Da war auch der Direktor der Energie AG dabei und der hat selber von seiner großen, sehr persönlichen Sorge gesprochen, dass wenn die Gletscher so rasant schnell wegschmelzen, hat das vielfache dramatische Auswirkungen. Aber eine der ganz dramatischen Auswirkungen wird sein, dass dann kein Wasser mehr runterfließt und die Flüsse speist und wir dann eigentlich auch mit der Energiegewinnung große Probleme haben werden, weil wir gerade auch in Oberösterreich sehr stark auf Wasserkraft setzen. Das ist etwas, das ist eigentlich Ihre Aufgabe in der Politik, die Menschen nicht zu beschwichtigen, bei uns ist alles super, wir machen alles gut, wir gehen alles im Schulterschluss gemeinsam an, sondern diese Probleme werden schon ganz bald auf uns alle zukommen. Was sagen Sie den Menschen dazu? Deshalb ist es besonders wichtig, Sie haben die Wasserkraft angesprochen, wo wir in Österreich auch erster sind im Sinne von einem Ranking-Produktion von Strom aus Wasserkraft. Ich bin mir sicher, dass wir der Wissenschaft und der Industrie, oder speziell der Wissenschaft, noch mehr Möglichkeiten geben müssen, Alternativen zu suchen. Sie haben erwähnt, Wasser wird Schwankungen haben, Winter ist mehr, Sommer, Entschuldigung. Und deshalb ist es wichtig, dass wir den Strom auch speichern können, andere Formen ermöglichen, denke ich wieder an die Photovoltaik-Energie oder auch an die Windenergie, um einen gesunden Mix zu schaffen und die Versorgungssicherheit für unsere Menschen in Oberösterreich zu gewährleisten. Ja, aber trotzdem, das klingt jetzt alles so technisch, wäre ja abgesehen davon schon mal seit Jahrzehnten umzusetzen gewesen, da war man ja auch über weite Strecken sehr, sehr untätig. Ich komme nochmal darauf zurück, was soll die Menschen glauben machen, dass sie tatsächlich schon bald in Sicherheit sind, dass sie sich in Sicherheit wiegen können, auch im Hinblick auf ihre Energieversorgung. Was ist es genau? Ich bin mir sicher, dass man den Menschen auch jetzt schon sagen kann, sie sind sicher, gerade in Oberösterreich und gerade auch bei der Energieversorgung. Okay. Frau Chiari, Sie versuchen oder Sie praktizieren ja viele dieser Ansätze, die etwa Kritiker, Kritikerinnen da in dieser Klimastrategie bemängeln, ja schon in Modellregionen. Vielleicht können Sie mal uns allen ein bisschen Einblick geben, so beispielhaft, was eine Modellregion eigentlich tut. Was ist denn da so vorbildlich? Was ist ein Nachahmenswert einer Klimamodellregion, dass man auch im Kleinen auf sowas setzen kann? Also die Idee von Modellregionen ist ja tatsächlich, experimentierfreudiger und ambitionierter zu sein, als der große Wurf, vielleicht der große Mainstream der Regierung oder des gesamten Landes es sein kann. Das heißt vorzupreschen, Dinge auszuprobieren, mutig zu sein und auch in kleinen Pilotprojekten Dinge auszuprobieren, die dann skalierbar sind. Und in den Modellregionen kann tatsächlich so ein Nährboden entstehen für Entwicklungen, die wir jetzt ganz dringend brauchen. Ein paar davon haben Sie gerade angesprochen. angesprochen. Ich sehe es speziell in dem Bereich Energiespeicherung. Das ist jetzt so ein Bereich, wo ich das Gefühl habe, es herrscht das große Vor-sich-hin-Dämmern bundesweit. Man geht die Sache nicht so wirklich an. Es gibt keinen guten gesetzlichen Rahmen dafür, diese ganze große Speicherthematik bis jetzt gut zu integrieren und auch dazu zu motivieren, dass dieser Ausbau mit Speichern, dass Investitionen etc., dass das auch gut angenommen wird von den Akteuren, die da jetzt sehr engagiert und pionierhaft unterwegs sind. Das heißt, hier passiert einfach ganz viel in Modellregionen, wo Tüftler, Tüftlerinnen, wo Gemeinden, die einfach teilweise, es gibt auch sehr visionäre Gemeindevertreter, BürgermeisterInnen, die das Problem wirklich erkannt haben. Und eine solche Kraft kann genügen, um mit der entsprechenden Unterstützung und ein bisschen Rahmen von Förderung, Ideen, Zuspruch wirklich etwas zu entwickeln, was jenseits von dem ist, was gesetzlich bis jetzt gefordert wird. Also da wirklich einen Schritt schneller zu gehen. Und genau diese Speerspitzen brauchen wir. Also wir brauchen unbedingt Menschen, die übererfüllen, die jetzt schneller sind, als es notwendig ist. Und das ist vielleicht auch so ein bisschen dieser Gedanke von Modellregionen. Wir wissen alle, wir sind extrem spät dran. Aber ist es so schwierig, das den Menschen abzuverlangen, einfach sozusagen, was Sie jetzt als Übererfüllung bezeichnen, ist für mich ein bisschen oder liest sich für mich ein bisschen wie ein Abrücken von liebgewonnenen Konventionen. Ja, oder auch die Freude am Neuen. Also es ist ja nicht nur dieses Abrücken von liebgewonnenen Konventionen, es steckt ja wirklich meistens dieser Wunsch dahinter zu sehen, vielleicht ist es ja doch nicht so mit der Versorgungssicherheit, vielleicht müssen wir doch ein bisschen mehr tun, um wirklich unserer Gemeinde und unseren BürgerInnen diese Sicherheit suggerieren zu können. und dass man sich durchrechnet, wie kann denn mein eigener Bereich, meine Kommune, meine Stadt energieautark werden, um diese sieben Prozent, die Sie eingangs erwähnt haben, auf diese kleinen Einheiten runterzubrechen. Natürlich ist es für uns eine große Aufgabe als Bundesland, auch als Land, aber letztendlich passiert dieser Wandel zum ganz wesentlichen Teil in den Kommunen. Aber das ist etwas, was sich vor allem im ländlichen Raum verwirklichen lässt. Linz ist jetzt keine Metropole, aber Wien hat beispielsweise schon die 2-Millionen-Bevölkerungsanzahl erreicht. Da kann ich mir schwer vorstellen, dass im 6. Bezirk sich die Menschen zusammentun, um energieautarke Lösungen zu finden. Nein, natürlich nicht. Ich sage auch nicht, dass das die Lösung sein wird. Bitte nicht falsch verstehen. Also ich sage nicht, die Politik ist aus der Verantwortung heraus. Im Gegenteil, wir brauchen einfach die Gleichzeitigkeit. Es wird nicht gehen, dass wir top down warten, bis endlich Klimaschutzgesetz fertig ist und dass endlich das Energieeffizienzgesetz in voller Breite durchgeht, das werden wir nicht abwarten. Wir brauchen genauso gleichzeitig all diese Aktionen am Boden, sage ich einmal, um überhaupt fertig zu werden. Aber ich bleibe jetzt mal ganz kurz, das heißt, ich lese das jetzt als Konsequenz oder als Schlussfolgerung, eigentlich liegt die große Chance, irgendwie das Ruder doch noch ein bisschen herumzureißen, weniger in der Politik, sondern viel eher in der Zivilgesellschaft? Das würde ich so nicht unterschreiben wollen. Also ich glaube, es ist tatsächlich wirklich nur möglich, wenn beides, wenn beides voll aufgeht. Wenn die Politik sich voll zum Klimaschutz bekennt und es auch spürbar wird. Also das ist zum Beispiel, wenn da immer wieder so ganz deutliche Sager kommen, die einfach wieder Schritte zurück, also wir sind kein Autoland schlechthin, wenn wir das bleiben wollen, dann erreichen wir die Klimaziele nicht. Das sind so Dinge, die uns wirklich da auch in diesem Zug nach vorne zurückwerfen, wenn das einfach wieder zum Duktus der Politik wird. Und auf der zivilgesellschaftlichen Ebene ist es genauso. Da brauchen wir einfach wirklich Menschen, die sich aus der Komfortzone in eine neue Komfortzone bewegen wollen. Es ist ja nicht so, dass wir alle unseren Wohlstand über Bord werfen und dieses Steinzeitbild zurück in die Steinzeit. Im Gegenteil, auf der Suche nach einem neuen Wohlstand. Abseits von Überentwicklung, Ressourcen, Überverbrauch, Abfall, Lebensmittelverschwendung und all diesen Pfaden, die ja Sackgassen sind. Also wir sind ja wirklich auf der Suche nach etwas Sinnvollerem. Und das brauchen wir auf beiden Ebenen. Wir brauchen diesen Rahmen, den gesetzlichen, ohne den werden wir es nicht schaffen. Also da bin ich felsenfest überzeugt, wenn wir nicht wirklich einen sehr ambitionierten, guten Rahmen für diese Transformation abstecken, dann wird es im Energiebereich und in anderen Bereichen nicht hinhauen, auch im Mobilitätsbereich. Das ist richtig so. Ich glaube, dass wir beide Seiten brauchen. Natürlich, wenn wir es so klastern, die Politik und die Menschen, ich verstehe das immer auch als eines, und den Menschen auch sagen, ganz offen sagen, wir bewegen uns auf eine neue Zeit zu, wo wir viel Neues, aber auch sehr viel Gutes erreichen können. Und ich glaube nur gemeinsam können wir das schaffen. Sie haben erwähnt die ländliche Struktur, die Gemeinden im Vergleich mit Wien ist natürlich schwierig, vielleicht auch das umzusetzen. In Linz schon ein bisschen leichter wahrscheinlich. Aber genau die Gemeinden sind es auch und die handeln Personen vor Ort, die sich anstrengen mit Programmen, wie Sie erwähnt haben, Modellregionen, um eben genau das Ziel zu erreichen. Alle Seiten sind gefordert und ich bin auch der Meinung, dass alle Seiten den Beitrag zu leisten können und auch machen und somit können wir auch für eine gute Zukunft schauen. Ich bleibe jetzt gleich bei Ihnen, Herr Mühlbacher, Politik braucht Kontrolle, deshalb sind wir auch sehr tätig bei DorfTV. Aber die gleiche Frage stellt sich natürlich auch im Hinblick auf die Klimastrategie. Das Ziel ist, 2040 klimaneutral zu sein. Natürlich kann man jetzt sagen, warten wir bis 2040 und dann schauen wir, haben wir es geschafft oder haben wir es nicht geschafft. Ich vermute mal, das ist keine sehr vernünftige Herangehensweise. Ich vermute mal, das ist keine sehr vernünftige Herangehensweise. Was haben Sie denn vorgesehen, um letztendlich die Umsetzung Ihrer eigenen Zielvorgaben zu evaluieren? Welche Prozesse sind dazu vorgesehen? Wer wird bei der Beurteilung mit eingebunden? Lassen Sie uns an Ihrem Wissen ein bisschen teilhaben. Ich darf noch erinnern, Sie haben ja gesagt, dass das Klima- und Energiestrategie im letzten Jahr ein Papier von Experten und Abteilungen gesammelt wurde. Maßgeblich ausschlaggebend wird dieser Klimarat sein, der zweimal im Jahr tagt und die Abteilungen, die Ressorts im Land verteilt in den Regierungsbüros, werden diesem Klimarat Papiere vorlegen mit ganz genauen Anweisungen, was wurde gemacht und was wird nicht in der Zukunft, sondern immer im nächsten Jahr gemacht. Und wieder ein halbes Jahr drauf oder ein Jahr drauf wird dann genau drauf geschaut, wurde es umgesetzt oder nicht oder ist vielleicht sogar noch mehr möglich. Und ich darf erinnern, wir haben im Jänner im Landtag diese Strategie beschlossen. Jetzt sind wir wirklich in der Umsetzung und im Herbst können wir zu dieser Frage sicher noch mehr sagen. Aber die ersten Ergebnisse werden wir im Herbst 2023, spätestens im Frühjahr 2024 vor uns sehen. Und ich bin der guter Dinge, dass auch hier gute Ergebnisse sein werden. sehen und ich bin der guter Dinge, dass auch hier gute Ergebnisse sein werden. Frau Chiari, um so kurz vor Ende unserer Diskussion da auch sozusagen den Level nicht abeppen zu lassen, mir ist aufgefallen, dass fast zeitgleich zur Präsentation dieser Klimastrategie Landeshauptmann Thomas Stelzer auch an die Öffentlichkeit getreten ist, um zu fordern, dass gegen junge Menschen, die sich auf die Straße kleben, sehr unliebsame Protestformen wählen, dass gegen diese Menschen strafrechtlich vorgegangen werden soll. Ich weiß nicht, warum sich ein Landeshauptmann berufen fühlt, hier sozusagen dem Justizministerium oder der Gesetzgebung Vorschläge zu machen. Wir haben einen Rechtsrahmen, der dafür Maßnahmen vorsieht. Aber wie auch immer, es zeichnet sich nicht ab, dass diese Proteste abnehmen werden, sondern es zeichnet sich eher ab, dass diese Proteste zunehmen werden, dass sie sich vor allem auch radikalisieren werden. Man kann fast davon sprechen, es gibt parallel zu den verschiedensten Klimastrategien der Politik auch Klimaproteststrategien, die ebenso sozusagen eskalieren. Wo sehen Sie denn die Entwicklung sich hin entwickeln? Können Sie diesen Protestformen etwas abgewinnen? Ich meine, selbst Wissenschaft, hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen sich mittlerweile auf die Straße mit den jungen Menschen und unterstützen diese Protestformen. Ist das etwas, dem Sie etwas abgewinnen können oder glauben Sie auch, ich meine, da gibt es verschiedenste Umfragen dazu, aber die österreichische Bevölkerung spricht sich eher nicht dafür aus, dass man tatsächlich hier erfolgreich, effizient auch sozusagen eine Bewusstseinsumkehr schaffen kann und tatsächlich auch die Menschen zu einer Veränderung ihrer eigenen Verhaltensweisen motivieren kann. Also es waren jetzt mehrere Fragen, hier werden wir beginnen mit dem Rückhalt für diese Bewegung. Ich war ja auch lange Zeit für die Scientists for Future oder bei den Scientists for Future involviert und es gibt jetzt auch einen breiten Rückhalt aus der Wissenschaft für diese Bewegungen. Und man muss da unterscheiden. Es gibt nicht den Rückhalt dafür, sich körperlich an die Straße zu kleben, es gibt den Rückhalt für die Forderungen, die dahinter stehen. die dahinter stehen. Also es gibt den Rückhalt, man sieht und versteht, warum junge Leute so verzweifelt sind, dass sie keine andere Möglichkeit mehr sehen, aufgrund alt. In ihrer gesamten Lebensspanne wurde Klimaschutz praktiziert in Österreich. Keine Tonne CO2 wurde eingespart. in ihrem Nicht-mehr-Glauben, dass das die Politik mit diesen Lippenbekenntnissen richten kann. Also, dass da mehr gefordert wird, ist, glaube ich, sehr verständlich. Und auch vom Fachlichen ist natürlich diese Forderung, die hinter der Bewegung steht, und das sind ja ganz klare Forderungen, zum Beispiel nach Verkehrsberuhigung. Das ist auch wissenschaftlich vollkommen nachvollziehbar, dass es A, einen Klimaeffekt hätte und B, natürlich sehr, sehr viel zur Sicherheit beitragen würde. In Helsinki gibt es kein verkehrstotes Kind mehr. Was ist denn das für ein großartiges Ziel? Und da reden wir noch nicht über das Klima. Also es gibt da sehr viele Facetten, möchte ich nur sagen. Und was die andere Komponente von diesem Protest, also wohin bewegt sich diese Protestform? Man kann natürlich ein bisschen so in die Historie blicken von großen Umbrüchen und den vorangegangenen Protestbewegungen. Und wie Sie gesagt haben, das nimmt seinen Keim, das nimmt seinen Lauf, das bauscht sich auf und das wird definitiv größer werden. Und je untätiger wir bleiben, umso größer wird das absolut werden. Dass sie überhaupt keine Entwicklung, solange wir nicht ganz massiv diesen Wunsch nach Zukunft auch wirklich Taten entgegensetzen, die nachweislich den Pfad ändern. Und wir haben diesen Pfad noch nicht geändert. Herr Mühlbacher, eine ganz knifflige Frage. Herr Mühlbacher, eine ganz knifflige Frage. Wir alle wissen, wenn wir auch in Österreich die Klimaziele, vorgegeben auch durch die Pariser Erklärung, denen wir uns verpflichtet haben, nicht erreichen, dann sind Strafzahlungen fällig. Manche meinen, ich weiß es nicht genau, 2030 bis zu 8 Milliarden Euro. Wie viel Geld legt die oberösterreichische Landesregierung bereits zur Seite? Das müssen wir nicht tun. Mit der Klima- und Energiestrategie des Landes Oberösterreich werden wir alles daran setzen, diese Klimaziele zu erreichen. Ich bin sehr positiv gestimmt. Und vielleicht noch zu Ihnen, zu den jungen Menschen, die sich auf die Straße kleben. Ich würde nicht letzte Generation, sondern Zukunftsgeneration sagen. Ich verstehe die jungen Leute sehr wohl, bin auch dafür, dass sich junge Leute mit einbringen. Was nicht passieren oder sein darf, dass man das Gemeinwohl verletzt oder dass man auch Einsatzkräfte auf der Straße behindert, das darf nicht sein. Das findet auch nicht statt. Da gibt es ganz klare Vereinbarungen zwischen der letzten Generation und dem Roten Kreuz beispielsweise. Das passiert ja auch nicht. Das letzte, der Vorfall, der immer wieder erwähnt wird, hat sich als Zeitungsende erwiesen. Ich bin auf jeden Fall dafür, dass man die letzte Generation als Zukunftsgeneration sieht und die jungen Menschen sollen und müssen sich auch einbringen. Am besten auch in der Politik. Hier hat man die Möglichkeit, auch Weichen zu stellen und mit dieser Klima- und Energiestrategie haben wir das in Oberösterreich gemacht. Ich bleibe noch ganz kurz bei Ihnen, denn Kritik an unzulänglichen Klimamaßnahmen richtet sich immer wieder auch daran, dass ein ganz wesentlicher Faktor offensichtlich nicht ausreichend berücksichtigt wird. Das ist das Stichwort Konsumverhalten der Menschen. Wir müssen in unserem Konsumverhalten einiges verändern. Lässt sich streiten, was eigentlich genau. Das geht hin vom Fleischkonsum bis andere Maßnahmen, die eigentlich von uns allen individuell auch bewältigt werden können. Maßnahmen, die eigentlich von uns allen individuell auch bewältigt werden können. Was können Sie jetzt als Urheber dieser Klimastrategie, als Vertreter der ÖVP hier in Oberösterreich, die auch den Landeshauptmann stellt, wie viel Mut bringen Sie eigentlich auf, vor die Menschen zu treten und zu sagen, naja, also so weitermachen wie bisher könnt ihr nicht, sondern ihr müsst tatsächlich tiefgreifend etwas verändern. Tun Sie das und in welche Richtung tun Sie das? Das tun wir. Sie haben das Konsumverhalten angesprochen, vielleicht ein Beispiel daraus. Regionalität ist das oberste Gebot, auch jetzt in dieser Krisenzeit seit dem schrecklichen Krieg. Ich glaube, wir müssen viel mehr auf Regionalität zählen. Das beginnt bei Lebensmitteln, beim Landwirt ums Eck und vielleicht nicht beim Supermarkt. Und ich glaube, da kann man sehr viel, auch was das Thema Klima anbelangt, Ressourcen schonen und auch für die Gesundheit, für sich selber etwas tun und auch in der Gesellschaft, in dem Fall mit Regionalität, glaube ich, sehr viel erreichen. Aber tappe ich Sie da nicht eigentlich bei einer Lebenslüge der ÖVP? Die ÖVP ist wie keine andere Partei immer eingetreten für die Freizügigkeit eines europäischen Binnenmarktes. Das heißt, wir haben eine Vielzahl von Regionen und natürlich kann ich auch Tomaten aus Spanien kaufen, denn das ist immer etwas, was Sie eigentlich sehr gut geheißen haben. Wir leben ja auch sehr stark von der Exportwirtschaft. Das heißt, auch unsere Produkte zu exportieren ist etwas, was unsere Wirtschaft brummen lässt. Sie haben es auch erwähnt, wir leben sehr stark vom Export. Wir sind Exportbundesland Nummer eins. Aber ich glaube, wir müssen als Politik den Menschen die Möglichkeit geben, frei zu entscheiden, was er machen kann oder machen darf. Und das ist auch mit dem Konsumverhalten so. Und da bin ich ganz davon überzeugt, dass die Menschen das sehr wohl einschätzen können, was sie zu welchem Zeitpunkt auch zum Thema Konsum machen. Und da bin ich ganz davon überzeugt, dass die Menschen das sehr wohl einschätzen können, was sie zu welchem Zeitpunkt auch zum Thema Konsum machen. Teilen Sie diese Auffassung, Frau Chiari? Also diese Auffassung kann ich nicht teilen, weil einfach die Vergangenheit gezeigt hat, dass wir diese Eigenverantwortung nicht wahrnehmen. Wir treffen nicht die richtigen Entscheidungen, wenn die Marktlogik eine andere ist. Wenn die Marktlogik uns suggeriert, dass ein sehr unfaires, billiges Importprodukt einfach im Supermarkt der Impuls ist, zu dem ich hingreife, dann sagt mir das nicht, dass unser Hausverstand genügt, um dieses Problem wirklich in den Griff zu bekommen. Also da sind wir dann bei ganz anderen Themen, die wir wirtschaftlich anpacken müssen, um eine solche Preisgestaltung hinzubekommen, dass auch eine Kostenwahrheit, also dass wirklich ein Produkt auch alle Umweltkosten in sich abbildet haben. Und das sind wir nicht, das haben wir nicht. Das heißt, was wir jetzt bezahlen, sehen wir nicht. Wir wissen nicht, wer unsere Jeans bezahlt, wer unsere Tomate wirklich bezahlt. Also beim Konsumverhalten finde ich es sehr schwer zu fordern, dass wir in der weiteren völligen Konsumfreiheit leben wollen. Das stellt ja auch eine Überforderung für die meisten von uns dar. Wenn wir vor einer zehn Meter langen Wand voll verschiedener Joghurts stehen, sind die Menschen meist nicht besonders glücklich darüber, hier eine Auswahl treffen zu müssen. Also es gibt ja nicht nur einen, genau, also ich möchte nur sagen, man kann alles auf die Spitze treiben und man kann es auch mit dem Konsum auf die Spitze treiben und das haben wir in der Vergangenheit getan. Deshalb mein Appell, Regionalität voranzutreiben. Ich danke auch an dieser Stelle unseren Bäuerinnen und Bauern, die uns ja in Oberösterreich quasi zum Selbstversorgung machen bei dem Großteil der Lebensmittel. Und ich glaube, wir müssten, so wie auch eingangs erwähnt, bei der Klima- und Energiestrategie oder überhaupt beim Thema Klima, ja, die Menschen vielleicht noch mehr aufklären und noch mehr unterstützen, aber die freie Wahl schon lassen, was sie machen können oder dürfen. Zudem bin ich schon auch in die Politik gegangen, um die Menschen aufzuklären, aufzuzeigen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, das zu machen, was sie auch wollen. Ich bleibe nur ganz kurz bei Ihnen, damit dann die Frau Chiari das Schlusswort hat. Jetzt stehen wir am Beginn eines Sommers, von dem wir jetzt noch nicht genau wissen, wie er wird. Manche befürchten, dass uns wieder einmal ein beispielloser Hitzesommer bevorsteht. Also wir haben ja jetzt schon jede Menge Wetterkapriolen gehabt. Auch wir mussten jetzt wieder zuletzt erleben, Unwetter, teilweise natürlich wieder auch Naturkatastrophen, nicht nur in Österreich, sondern auch darüber hinaus. Das wird etwas sein, das nicht weniger wird. Das wird sich häufen, diese Vorfälle werden sich häufen. Die Menschen werden sich sicherlich nicht daran gewöhnen wollen. Damit sind Sie auch in der Politik einmal mehr gefordert. verursacht, dann stehen wir in einem Herbst, wo Sie wahrscheinlich wieder erklären müssen den Menschen, was läuft denn eigentlich schief, beziehungsweise was tun Sie, um diesem Wahnsinn eigentlich entgegenzutreten. Da interessiert mich dann, aus welchem Kapitel werden Sie denn da aus Ihrer eigenen Klimastrategie zitieren? Ich hoffe, es wird ein schöner Sommer. Ich hoffe natürlich nicht, dass es ein ganz heißer Sommer wird mit vielen Wetterextremen. Sie haben richtig erwähnt, in den letzten Jahren haben die Extreme zugenommen. Kostet auch viel Geld. Gott sei Dank sind wir gut versorgt mit unseren Einsatzkräften. Hier ein Dank an die Feuerwehren zum Beispiel. Wir werden natürlich alle Möglichkeiten ausschöpfen, um das zu verhindern, dass wir auch Auswirkungen aus diesem möglicherweise heißen Sommer auch für die Menschen etwas zu erreichen, um hier nicht um irgendwelche Unglücke oder Katastrophen, dass wir dem ausgeliefert sind. Frau Chiari, Sie haben jetzt das Schlusswort. Ich gebe Ihnen jetzt mal die Möglichkeit, fiktiv der oberösterreichischen Landesregierung, insbesondere dem Landeshauptmann und hier jetzt stellvertretend dem Klaus Mühlbacher, etwas ins Stammbuch zu schreiben, so eine richtig rot-fett umrandete Notiz, ein Hinweis, ein Marschbefehl von mir aus. Was würden Sie ihm denn ins Stammbuch schreiben, was tatsächlich jetzt unmittelbar oder generell auch im Hinblick auf eine sinnvolle Klimaschutzpolitik zu geschehen hat? Also ich würde auf jeden Fall schreiben, schön, dass Sie erkennen, dass alle Möglichkeiten, die wir brauchen, auf dem Tisch liegen und dass Sie diese jetzt ergreifen wollen. Allem voran natürlich die Dinge, die auch leicht umzusetzen sind, wie zum Beispiel in Österreich haben wir einfach nach wie vor so viele nicht unbedingt schwer durchzusetzende, niedrighängende Früchte im Klimaschutz, die politisch noch nicht ergriffen worden sind, wie zum Beispiel klimaschädliche Subventionen. Was ja auch vor allem ein europäisches Thema ist. Ein europäisches Thema ist ja und andererseits können wir hier in Österreich auf jeden Fall den einen oder anderen Hahn einfach abdrehen und woanders hinleiten, so dass wir auch nicht immer dieses teure Klimaschutzargument, das ja fadenscheinig ist, vorneweg haben. Also ich würde sehr empfehlen, ein klimafreundliches Budget zu durchleuchten mit diesen Maßnahmen, wo man sagt, bitte prüfen, welche Förderungen machen nach wie vor Sinn, welche Subventionen machen auch auf Bundesebene, sich stark zu machen auf Bundesebene, dass all diese Privilegien, vor allem im Mobilitätsbereich, endlich fallen, die einfach klimaschädlich sind. Das ist ein großer Brocken. Auf der anderen Seite ist es natürlich ganz dringend notwendig, die Stimmung für die großen Brocken der Treibhausgasemissionen hochzuhalten. Das heißt, Wärmewende, Energiewende, wirklich ambitioniert jetzt den erneuerbaren Ausbau voranzutreiben. Und da ist wirklich im Thema bei der Windkraft noch sehr viel Luft nach oben, auch in Oberösterreich. Da kann man sich zum Beispiel über die Ländergrenze blickend nach Deutschland ein Beispiel nehmen und zu schauen, was dort auch mit Schwachwindanlagen in Regionen, mit neuen Regelungen etc. verkauft wird. Das wäre der zweite große Bereich Energieproduktion, Energieerzeugung in Österreich, in Oberösterreich vor allem auch. Es gibt so viele. Es ist eine ausufernde Aufgabe. Wir müssen ein paar Seiten im Stammbuch beschreiben. Definitiv. Aber ich glaube, es ist mal wirklich bewusst zu machen, wenn wir das Wärmethema in den Griff kriegen, das ist mal ein Riesenthema, dann ist dieses Mobilitätsthema das zweitgrößte Thema. Und wenn wir den Fokus wirklich auf diesen Themen schon mal gut haben, dann sind zumindest diese Ziele bis 2030 irgendwie greifbar. Genau. Das nenne ich mal ein Schlusswort. Vielen herzlichen Dank Ihnen beiden, Sibylle Chiari, Energie- und Klimaexpertin, sowie Klaus Mühlbacher, Abgeordnete zum Oberösterreichischen Landtag der Oberösterreichischen Volkspartei und auch Ihr Klimasprecher. Vielen herzlichen Dank natürlich auch den Zuseherinnen und Z ganz bald, ist schon fix im Programm eingeplant. Und zwar heute in zwei Wochen am 19. Juni, wiederum um 17.30 Uhr. Da wende ich mich wieder einem Zukunftsthema zu, denn da heißt es, die künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch. Wer behält denn eigentlich noch die Kontrolle über unsere Zukunft? Zu Gast werden dann sein Clemens Abrich, er ist der neue Leiter der Medientheorie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, sowie Stefan Strauß, Mitglied des Instituts für Technikfolgenabschätzung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Spannende Sache, also schalten Sie dann wieder ein. Bis dahin darf ich mich wieder verabschieden mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen guten Abend und auf Wiedersehen.