Ich warte noch auf das Signal vom Boot. Na, hör auf, hör auf! Okay, jetzt passt. Passt? Okay. Seid ihr bereit? Wartet noch kurz, bitte. Okay, eins, zwei, drei. Zunächst einmal, das Projekt ist ja kein unbekanntes. Katharina Tschibulka hat ja ihre Projekte schon an vielen Standorten auch umsetzen können. Immer auch sehr stark einbindet das Umfeld und damit auch erspürend durch diese Art von Bürgerbeteiligung oder Menschenbeteiligung, was bewegt denn zum Thema Feminismus genau den Standard, an dem wir jetzt sind? Das ist einmal das eine. Das zweite ist, dass wir uns sehr stark auch der Frage des Feminismus verschrieben haben, im Sinne von agieren auf Augenhöhe, gemeinsam miteinander, ohne Diskriminierung, arbeiten und leben zu können. leben zu können und Diskriminierung ist ein absolutes K.O.-Kriterium für gutes Miteinander und dafür auch kreativ, künstlerisch, nebenbei auch wissenschaftlich oder in der Wirtschaft oder im Privatleben zusammenzuleben. Und wir haben Radical Collective uns als Motto für dieses Jubiläum gewählt und dieses Collective, dieses Gemeinsame, nicht nur im Sinn von Künstlerkollektiven, sondern dieses Gemeinsame braucht eben diese Grundbedingung, dass wir aufstehen gegen Gewalt an Frauen und gegen Diskriminierung. Lins hat mich bewegt, dieses Thema zu nehmen. Wie immer, es ist ein partizipatives Projekt. Das heißt, das Frauenbüro und die Universität haben einen Open Call gemacht und wir haben 200 solange Sätze zugesandt bekommen, was sehr viel ist. Und da haben sich bestimmte Themen, ein bestimmtes Thema herauskristallisiert und das war Gewalt gegen Frauen. Vor vielen Jahren, in 2015, begonnen in meinem Umfeld zu fragen, ist es überhaupt noch notwendig, sich für Gleichberechtigung einzusetzen und habe sehr viele gute Antworten bekommen. Und diese Antworten wollte ich nicht in einem Museum zeigen, ich bin Künstlerin, weil im öffentlichen Raum, es ist die Bauindustrie, es ist eine Männerdomäne, ein Baugerüst ist auch nur so lange aufgestallt, solange etwas in Ordnung gebracht wird und deshalb die Baustelle und dann wie bringe ich sozusagen diese Sprüche auf die Netze, da kam ich ans Sticken, das Sticken ist wieder eine weiblich konnotierte Handarbeit, Technik. Und so ist es ein ganz interessantes Spannungsfeld zwischen Mann und Frau. Das ist jedenfalls eine größere Klammer. Ich glaube, bis vor kurzem hatten wir die einzige Rektorin einer Kunstuniversität in Österreich. Man muss diesen Kontext auch immer wieder betrachten, weil heute gerade auch erst wieder mit Menschen zu tun gehabt, die gemeint haben, wir sind doch eh schon voll in der Gleichberechtigung. Ich glaube, wir müssen stets daran arbeiten. Es ist immer eine dynamische Entwicklung, es ist nie ein abgeschlossener Prozess und gerade auch dieser Satz, der wurde ja wirklich auch nur von der Künstlerin in Form gegossen. Es ist immer wieder auch ein sehr, sehr wichtiges Momentum, wie nah auch die Kunst an der Gesellschaft gebaut wird und welche Bilder sie für eine Gesellschaft zimmert. Und daraus dann auch vielleicht die nächsten Impulse zu manifestieren, die halt Richtung Besserung unterwegs sind. Zunächst sind wir ja deutlich die Jüngste dieser drei, das muss man mal klar sagen. Das Zweite ist, wir haben sowohl die bildende Kunst als auch die angewandte Kunst oder die Gestaltung als eigene Wissenskultur, also wenn Sie so wollen, als eine Ausbildungsstätte, als eine Kunstuniversität, beide anderen auch vereint und das auch in Verbindung mit Kunst- und Kulturwissenschaftlichen Fächern und sehr auch aus der Frage kommend, wie kann die reale Umsetzung in der Wirtschaft, in der Industrie oder wie kann auch die reale Umsetzung in Werkstätten und an Materialien passieren. Also ich glaube, wir haben sehr viele Chancen und ich würde es auch nicht als Schwäche bezeichnen, sondern als Spezifikum. Es ist ein Standort und es ist ein Umfeld, das sehr künstlerisch geprägt ist in der freien Szene. Wir haben, glaube ich, durchaus eine hochinteressante freie künstlerische Szene und gleichzeitig haben wir nicht die Traditionen. Und ich glaube, darauf wollen sie hin, die Traditionen, wie es vielleicht große Städte wie Wien haben. Aber das enthebt uns natürlich auch, so manchen historischen, traditionellen Auftrag mitzunehmen, den es einfach diesbezüglich nicht gibt. Und gleichzeitig haben wir die Freiheit, sehr offen mit Themen umzugehen, sehr verantwortungsvoll und gleichzeitig, wenn Sie von Schwäche sprechen, dann würde ich sagen, das sind die Chancen und die Schritte in die Zukunft. Man kann Felder besetzen, die vielleicht anderweitig schon besetzt sind. sind ja Frauen, wenn sie kleine Monogramme sticken, kreativ zu Hause im privaten Raum, ruhig gehalten worden und wir sticken jetzt riesengroß im öffentlichen Raum und zeigen, wir sind da, wir wollen Gleichberechtigung, wir wollen Augenhöhe und das sind die wichtigen Punkte. Also wir arbeiten in einem Team, ich habe vier weitere Frauen, die mit mir zusammenarbeiten aus unterschiedlichen Bereichen. Und ich finde das kollektive Arbeiten wunderbar, weil wir einfach viel mehr noch erreichen. Naja, also ob es jetzt ein Motto für die Zukunft ist, es ist auf jeden Fall unsere Sichtweise und unser Angang, unsere Herausforderung für die Zukunft dieses Kollektives auch in immer schwierigerem gesellschaftlichem Umfeld, das ja sehr im Wandel begriffen ist, auch zu leben. Also dieses Kollektive ist unser Ansatz, unser Beitrag für unseren gesellschaftlichen künstlerischen Auftrag. Ich glaube, was ich das Schöne daran finde, dass, ja, wie man es im Motto mitlesen kann, dass die Uni in Summe ein kollektives Momentum ist. Und auch der Kreis rund um die Uni, der sich dann auch in die Uni reinspielt, dass man merkt, dass dieses Zusammenarbeiten und gemeinsam Denken eine große Rolle spielt. Und diese Kollektivität reizt mich sehr daran. Begonnen hat das sehr klein, das Projekt. Das heißt, ich habe eine Förderung bekommen von Kunst im öffentlichen Raum und war auf der Suche nach Baustellen. Und die ersten 15 Baustellen ungefähr war das eine sehr lange Suche, welcher Bauträger arbeitet mit mir. Ich habe unendlich viele Absagen bekommen und dann hat zum ersten Mal das Rathaus Salzburg sich bei mir gemeldet, wollten wir nicht zusammenarbeiten und jetzt melden sich halt immer mehr Institutionen, Museen, wer auch immer und wollen sozusagen zusammenarbeiten. Ob das ein Weg ist, I don't know. Ich denke, es ist gut, dass wir die Möglichkeit haben, wichtige Themen im öffentlichen Raum zu besprechen. Also ich glaube, ich kann mich selber auch irgendwie eher als Kollektiv beschreiben. Also ich bin sowohl Künstlerin als auch Kuratorin und durchaus auch mit einer aktivistischen Attitüde. Also mir ist es wichtig, dass wir einfach nicht nur Veränderungen in der Gesellschaft verzeichnen, sondern auch an positiven Veränderungen arbeiten. Darum glaube ich, bin ich auch letztlich in der Kunst gelandet, weil ich einfach, ich möchte Szenarien entwickeln, in denen wir nicht an der Realität scheitern, sondern diese erweitern hin zu einer Besserung. der Realität scheitern, sondern diese erweitern hin zu einer Besserung. Eines der wesentlichen Punkte ist immer am Puls der Zeit mit der Gesellschaft und ihren Herausforderungen lebend und sich sehr verschreibend der Kunst, der angewandten Kunst und damit auch dem Kunst- und Kulturraum hier in Oberösterreich und in Linz und sehr in Verbindung mit der Kunst- und Kulturszene hier in Linz. Wir machen eine kollektive Projektleitung des Jubiläums und wir haben einfach Ideen aufgegriffen, Ideen gemeinsam skizziert und entwickelt. Ein Jubiläumsboard aus Ex-Rektorat, noch Rektorat, aus Professorenschaft und anderen Multiplikatoren in der Kunstuni hat sich zusammengefunden. Und gemeinsam mit der Silvia Leitner und der Alexandra Furtner, da bin ich dann dazugestoßen. Und jetzt haben wir neun Monate Jubiläum und können diese Ideen, mit denen wir jetzt im Vorfeld schwanger waren, kollektiv schwanger waren, quasi auch realisieren. Also zum einen am Open Day nächste Woche, also gerne auch noch partizipieren und mitgehen, haben wir eine Moving Exhibition, eine Aktion, die von der BIKU, also vom Institut für Bildende Kunst, vorangetrieben und angestoßen wurde, wo Michi Katsuma Tsune, ein Performance-Künstler, eine bewegte Ausstellung quasi geboren hat oder die Idee, dass man wirklich, dass die KünstlerInnen und auch ProtagonistInnen, die auf der Uni lehren, die hier studiert haben oder die auch schon AbsolventInnen sind, gemeinsam als Kunstperson mit ihrem Kunstobjekt im öffentlichen Raum sichtbar sind und diese Moving Exhibition mit sich vom Schillerpark quasi annähern und dann im Place manifestieren und als Ausstellung auch besuchbar sein. Und Studierende sind im Line-Up vertreten, sind auch mit performativen Parts vertreten. Dann auch natürlich immer wichtig, weil wir sind hier in den Brückenkopfgebäuden in Linz. Da hat Moritz Matschke und Hubert Lobnig haben ein Projekt, wo sie sich mit den Gebäuden auseinandersetzen. Eine Großprojektion zwischen den beiden Brückenkopfgebäuden. Das startet um 19 Uhr am 22. März. Also es gibt ein vielfältiges Programm und eben die vier großen Säulen, die wir sonst auch haben, aber es wird dieses Jahr im Zuge des Jubiläums einfach noch kollektiver, noch mehr im Stadtraum sichtbar und noch kooperativer.