Im Blickpunkt Soziales und Bildung. Wir haben heute eine ungewöhnliche Runde. Ich habe schon spaßeshalber gesagt, wir sind ein Pensionistentrio und so. Das heißt aber, Pensionisten wissen meistens viel und haben eine lange Lebenserfahrung und so ist es im Falle meiner Gäste auch. Ich darf zunächst einmal noch, bevor ich ein bisschen anmoderiere, vorstellen, Kurt Czerwenka. Kurt, du wirst dann dich selbst noch ein bisschen vorstellen, ja, Historiker, sage ich einmal einfach so. Und Fritz Fellner, jahrzehntelanger Leiter des Schlossmuseums in Freistaat. Ich denke, Sie werden sich auch noch ein bisschen vorstellen dann mit dem, was Sie so, das können wir schon machen. Aber vorerst einmal die Anmoderation. Ich habe Ende der vergangenen Woche einen bemerkenswerten Film gesehen, der hieß Deutschland zur Stunde Null. Das heißt also 1945. Und was man da sieht auf den Bildern, natürlich ist Deutschland vielleicht extremer, wahrscheinlich extremer, drangekommen, was die Vernichtungslage anlangt als Österreich. Wenn man Dresden sieht, wenn man Berlin sieht, München und viele, viele andere Städte, dann stellt man fest, da war eigentlich in mancher Hinsicht Tabula Rasa. Also eine völlig zerstörte Welt. Das ist die eine Seite. Man könnte vielleicht ein bisschen für unsere Sendung überlegen, auch Unterschiede zwischen Stadt und Land, wo es jetzt die Thematik anlangt, Einkaufen nach dem Krieg. Das ist nämlich unser Thema, Einkaufen nach dem Krieg. Das ist nämlich unser Thema, Einkaufen nach dem Krieg. Man könnte aber natürlich auch überlegen, gibt es nicht aktuelle Bezüge zu unserer Situation heute? Also viele Menschen werden wahrscheinlich die Bilder aus der Türkei und Syrien gesehen haben. Ein ganzes Jahr lang sehen wir Bilder aus der Ukraine, nicht aus Kiew und anderen Orten. Das heißt, Zerstörung ist immer und überall und Menschen müssen immer wieder an vielen Orten dieser Welt und in vielen Zeiten, Lagen neu anfangen und stehen vor Situationen extremer Not. Vielleicht nochmal bis dahin, vielleicht können wir zum Thema Einkaufen, Einkaufen nach dem Krieg, dann tatsächlich auch ein paar Worte dazu sagen, wie ist es denn mit dem Einkaufen heute, nicht auch dazu, da gibt es ja zurzeit ganz aktuelle Daten. Aber für das Erste würde ich einmal dich bitten, Kurt, dass du dich ein bisschen vorstellst, weil du bist ja in Wirklichkeit, vielleicht das könnte man auch noch voranschicken, ein bisschen steht das Thema auch im Kontext einer Ausstellung, nicht die voraussichtlich im April in Freistaat eröffnet werden wird. Du könntest ein bisschen dich selbst vorstellen, auch im Blick darauf, dass du ja ein Ausstellungsorganisationsvorbereitungsprofi bist. Nein. Ich sammle seit über 50 Jahren Belege zur österreichischen, speziell zur oberösterreichischen Zeitgeschichte. Mein Archiv enthält Alltagsdokumente und historische Presseausgaben aus dem Zeitraum 1848 bis 1989. Bis 1989. Und während dieser letzten 35 Jahre versuchte ich, mit Kurzdokumentationen und Ausstellungen wichtige Themen zur Zeitgeschichte darzustellen. Dabei setze ich mich gegen das Verdrängen und Vergessen ebenso ein, wie gegen unüberlegte und pauschale Verurteilungen. Bei allem Verständnis bin ich aber doch der Ansicht, dass wir aus der Vergangenheit lernen müssen, um auf eine friedliche Zukunft hoffen zu können. Die jetzigen schrecklichen Meldungen von Kriegs- und von Auseinandersetzungen sind also furchtbar. Man sieht, es ist nicht genug gelernt worden, so scheint es mir. Auch diese Ausstellung, Einkaufen nach dem Krieg, die ich mit meinem Freund Fritz Fellner zusammengestellt habe, habe, soll nicht nur an eine schwierige Zeit nach 1945 erinnern, sondern auch eine gedankliche Verbindung zur Gegenwart schaffen. Ja, danke Kurt. Vielleicht noch eine Zusatzfrage. Überblickst du wie viele Ausstellungen, an wie viele Ausstellungen du schon mitgearbeitet hast? Ja, etwa 78. Etwa 78. Unglaublich. Du bist eigentlich von der Profession her Hauptschullehrer, nicht? Geschichte, Hauptschullehrer. Genau. Und hast auch eine Leidenschaft für Geschichte. Ja, ich habe ein großes Archiv, ein sehr großes Archiv. Ja. Aus dem du natürlich dann auch für die Ausstellung, von der wir jetzt im Umfeld ein bisschen sprechen, schöpfen kannst. Ja, und besonders die Zusammenarbeit mit Fritz Fellner war für mich immer sehr schön, weil da konnte man einen Menschen da nehmen, mit dem man alles besprechen konnte und das war wirklich sehr schön. Ich sage das schon in der Vergangenheit, weil es wirklich auch meine letzte Ausstellung sein wird. Ich werde jetzt bald 80 Jahre alt und da möchte ich das beenden, das Ganze. Wir werden sehen. Herr Fellner, Sie waren wie viele Jahre jetzt Direktor des Schlossmuseums in Freistaat? Ja, ich war 22 Jahre Direktor vom Schlossmuseum in Freistaat. Vorher war ich Schriftsetzer und Lektor bei Verlagen. Und wie gesagt, Geschichte war schon immer mein Hobby. Ich habe einen sehr einflussreichen Geschichtsprofessor gehabt, das war der Dr. Rappersberger. Der hat zwar im Gymnasium noch Gehempfe zwischen uns zwei gegeben, aber wir haben uns dann sehr schnell vertragen nachher. Das heißt auch, wenn ich etwas nicht gewusst habe oder nicht sicher war, dann habe ich immer ihn fragen können. Und er hat meistens erschöpfende Auskünfte gegeben, gerade was Stadtgeschichte betrifft zum Beispiel, aber auch Zeitgeschichte und da hat er auch seinen Lebensweg beschrieben, unter anderem fällt er auch in die Zeit hinein, er war Luftwaffenhelfer mit 17 Jahren und hat natürlich auch die Nachkriegszeit erlebt. Das finde ich immer sehr beeindruckend, wenn man hört, wie sehr einen Lehrer beeinflussen können. Ich kenne das auch von mir. Ich habe alles studiert, was mein Lieblingslehrer unterrichtet hat. Ich frage mich manchmal, ob es so etwas heute noch in der Art gibt. Wenn ich meine Töchter anschaue und reden höre, habe ich den Eindruck, die hatten nicht das Glück, so prägnante Lehrerpersönlichkeiten zu erleben. Ja, aber die Einflüsse sind ja auch viel größer geworden auf die jungen Leute. In der Schulzeit habe ich schon eigentlich zwei, drei Lehrer gehabt, die mich das ganze Leben beeinflusst haben. Unter anderem auch ein französischer Lehrer. Man hat gesagt, ich habe Französisch eigentlich nicht vergessen, in den langen Jahren seit der Matura. Wir sind auf dem Wege von Geschichte. Nicht, Herr Fellner, vielleicht jetzt zugleich an Sie die Frage, ich hoffe, dass sie richtig adressiert ist. Vielleicht jetzt zugleich an Sie die Frage, ich hoffe, dass sie richtig adressiert ist. Wie sind Sie oder wer ist auf die Idee gekommen und warum eine Ausstellung zum Thema Einkaufen nach dem Krieg vorbereiten zu wollen? Ja, die Idee stammt vom Kurt Tscherbenka. Der hat die Ausstellung zusammengetragen und er hat dann immer gesagt, wer das auch nicht, was für Freistaat. immer gesagt, wäre das auch nicht was für Freistaat. Und meistens ist das so, dass ich das Grobgerüst oder die Idee übernehme vom Kurt und dann ein bisschen lokalisiere für uns. Er ist in Goldener Kirchen, hat vielleicht ein bisschen einen anderen Hintergrund und wir stimmen auch dann die Ausstellungsobjekte ab miteinander. Das heißt, er hat was, eine große Sammlung an Objekten, Nachkriegszeit und auch wir haben solche Sachen im Museum Ausstellungsobjekte ab miteinander. Das heißt, er hat was, er hat eine große Sammlung an Objekten, Nachkriegszeit. Und auch wir haben solche Sachen im Museum. Und da möchte ich natürlich schon für Freistaat eigentlich den lokalen Touch hineinbringen, dass die Leute sagen, jawohl, das haben wir auch gehabt. Wir haben ein Usia-Geschäft gehabt, hier in der Pfarrgasse und so weiter. Also das wird dann abgeglichen für Freistaat. Macht er sehr gut. Ja, Kurt, vielleicht fangen wir dann, es ist der Ball an dich weitergespielt worden, fangen wir doch einmal an, dass du uns einen kleinen Einstieg in die Thematik gibst. Ja, bitte. Was gehört jetzt einmal so an den Anfang dieses Themas? Ich würde am Anfang dieses Themas stellen, dass es ganz verwunderlich ist eigentlich für mich, dass die politische Lage durch die schnelle Bildung der demokratischen Regierung relativ rasch gefestigt war, nach 1945. Aber die wirtschaftlichen Verhältnisse, die litten uns schwer darunter. Es war ganz, ganz arg. Ende Mai sinkt der tägliche Kaloriensatz für Erwachsene auf ein absolutes Existenzminimum. Vor allem in Industrieregionen kommt es zu Hungerdemonstrationen. Hunderttausende Flüchtlinge verschärfen noch dazu diese Lage. Es war eine Aufgabe da für die Regierung, auch für die Gemeinden, für die einzelnen Gemeinden, die fast unlösbar war. Erst gegen Ende des Jahres gelt es, dass man das ein bisschen hinaufsetzt, wirklich gut zu sehen ist, dass diese Schulausspeisung, die ich da lese in den Mühfeldler Nachrichten zu Weihnachten, dass man jetzt endlich dran gehen konnte, die Kinder wirklich gut zu versorgen, relativ gut zu versorgen. Und die Pläne waren ganz großartig und die Lieferleistung der Bauern, wenn man so sagen kann, war auch sehr diszipliniert, besonders in Freistaat. Ich habe da die ganzen Zahlen, das würde zu weit führen, wenn man jetzt alle Zahlen... Vielleicht nur ganz kurz dazwischen nochmal, ich glaube, dass das schon eine spannende Geschichte ist, auch zu wissen, dass Oberösterreich am Ende des Krieges nicht 800.000... Und durch die Flüchtlinge fast verdoppelt wurden. Verdoppelt, nicht? Also das muss ja noch dazu in dieser Notsituation eine unglaubliche Herausforderung gewesen sein, nicht? Wenn man jetzt Freistaat betrachtet, da haben wir Oberösterreich gesehen, Bootsituation eine unglaubliche Herausforderung gewesen sein. Herr Mammut. Wenn man jetzt Freistaat betrachtet, da haben wir Oberösterreich gesehen, Freistaat ist auch noch für sich, war in einer glücklicheren Lage als Linz oder Wien. Kurt hat schon gesagt, Hungerdemonstrationen hat es da gegeben, bei uns überhaupt nicht. Das heißt, die Versorgung war so halbwegs gesichert. Aber nur wir haben in Freistaat damals 4.000 Einwohner gehabt und 12.000 Flüchtlinge. Und in der Umgebung und in Freistaat 20.000 russische Besatzungssoldaten in großen Lagern. Das heißt, die sind nicht bei den 700 Kalorien pro Tag gewesen, sondern die haben mehr bekommen oder haben sich mehr geholt. Es war aber dann trotzdem so, dass die Situation relativ schnell versucht wurde, in den Griff zu bekommen. Die Flüchtlinge wollten ja nicht da bleiben in Freistaat. Die wollten ja nach Hause oder irgendwo anders hin, wo sie halt Wohnungen gehabt haben. Und nur war dann der Abtransport extrem schwierig, weil die Eisenbahn war zerschossen, kaputt. Die Loks hat nicht gefahren. Und zweitens war es so, dass auch keine Transportmittel waren, weil sehr viele Pferde natürlich von der Besatzungsmacht auch beschlagnahmt wurden. hat nicht gefahren und zweitens war es so, dass auch keine Transportmittel waren, weil sehr viele Pferde natürlich von der Besatzungsmacht auch beschlagnahmt wurden und beschlachtet wurden. Ja, richtig. Ja, man kann sich das fast gar nicht vorstellen heutzutage, wie die Menschen es geschafft haben, diese Notsituation offensichtlich zu bewältigen. Der Gunter Trübswasser, der mir diese Zahl gesagt hat, 800,000, 1.5 million, he said, of course it wasn't easy. And there was also a defense against the many people, against the refugees and so on, after the motto, we don't have anything anyway, now we have to go through it too. But it has gone, right? Aber es ist gegangen. Die Haltung der Menschen war natürlich ein ganzer Unheil wie heute. Die waren an Verzicht gewöhnt. Es war natürlich auch die Besatzungsmacht bemüht, möglichst schnell ein normales Leben einzurichten wieder. Es mussten alle Geschäfte aufgesperrt werden, es durfte niemand zusperren und es mussten die Schulen aufgesperrt werden. Das dürfte niemand zusperren oder niemand ohne Grund zusperren. Und es mussten die Schulen aufgesperrt werden. Das heißt, es muss ein normales Leben eingeführt werden, was gar nicht so leicht war. Bei den Schulen haben wir zwölf Lehrer gehabt, die waren belastete Nazi, die haben nicht in die Schule gehen dürfen. Und die Schulen waren katastrophal desolat, weil da waren ab dem 1. Februar die Schulen geschlossen, da waren die Flüchtlinge einquartiert. Und da kann man sich vorstellen, wie die Schulen ausgeschaut haben. Lehrmittel null, auch die Sitze, die Bänke und so weiter waren kaputt. Und dann waren teilweise auch die Russen in den Schulen untergebracht. Und woher kamen eigentlich die Nahrungsmittel dann für so viele Leute? kamen eigentlich die Nahrungsmittel dann für so viele Leute? Es war eine gute bäuerliche Organisation da, die wirklich das ganz meiner Meinung nach ganz toll hingekriegt hat. Man muss ehrlich zugeben, die ganze Verteilung, die Lebensmittelverteilung war ja auch bei den Nazis, ich bin wirklich kein Ding, aber die war ja auch eigentlich ganz gut organisiert. Die Lebensmittel waren bis in August noch verteilt von den Nazis eigentlich. Die letzten Lebensmittelkarten waren bis in August. Die waren bis Anfang August und so in Anfang August hat ja offiziell,. August, war die Besetzung des Bühviertels durch die Russen und genau bis dorthin waren die gültig. Das war, hat sich mit dem, nun ist das nicht um Tage da gegangen, da ist das nicht Kurt, wenn du willst. Ja, erst gegen Ende des Jahres ist es etwas besser geworden. Man darf nicht vergessen, ohne Kontrollen der Ausweise oder Nachweise gab es keine Lebensmittelk, also es war streng. Es ist nicht so, da jeder kommt her und was, so wie man es so lächerlich hat. Das ist sehr, sehr streng gewesen. Und die Karten waren auch nicht übertragbar. Und nur mit Namenseintragung gültig. Also es war gar nicht so einfach, wie man es sich wünscht. Das Problem waren dann auch die Sudetenflüchtlinge, die Flüchtlinge aus dem Sudetenland, die schon 1945 aufgetreten sind. Und es hat eigentlich nur jeder eine Lebensmittelkarte bekommen, wenn er polizeilich gemeldet war. Das heißt einfach nur im Durchzug schnell einmal Lebensmittelkarten auf der Gemeinde und das hat es nicht gegeben, sondern er hat polizeilich gemeldet sein müssen und hat dann auch irgendwie einen Arbeitsplatz nachweisen müssen. Ja, genau. Und zwar sind dann die meisten nicht gegeben, sondern ich habe polizeilich gemeldet sein müssen und habe dann auch irgendwie einen Arbeitsplatz nachweisen müssen. Ja genau. Und zwar sind dann die meisten hier aus Genicht. Ich wollte gerade sagen. Ich habe wahrscheinlich in gar nicht Kirchen genauso werden wollen. Ich wollte eh gerade sagen, ich wollte das ehrenworten. Gut, dann. Nein, gutes Willen. Aber weil wir sonst so einig sind. Das Problem war dann noch die Registrierung der Nazis. Die sind registriert worden zur Nationalratswahl 1945. Aber da war es der Kurt wieder mehr, der hat das. Die Registrierung war auch ein Problem. Das heißt, man hat auch die Versorgung eigentlich mit der Registrierung gekoppelt. Vielleicht noch ein Wort zur Begrifflichkeit. Flüchtlinge. Nicht, was wir alles für Begriffe mittlerweile haben. Flüchtlinge, Migranten, Asylwerber. Damals gab es den Begriff Heimatvertriebene. Heimatvertriebene. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat ja Tschechien, Tschechoslowakei die Sudetendeutschen vertrieben. Und das hat ja eine Geschichte, die in mehrere Generationen hineingeht. Zuerst aber die wilde Vertreibung. Man muss da zwei Stufen unterscheiden. Ja, und sehr viele Schlesier waren bei uns da, die praktisch eigentlich ohne irgendwelchen Gesetzesakt vertrieben wurden. Die sind einfach von den Russen geflüchtet. Das ist jetzt ein Teil von Polen. Das reicht zurück bis Maria de Reise eigentlich, diese Geschichte. Da sind in Freistaat auch sehr viele Schlesier gewesen. Und ich habe einige gekannt, die dann da geblieben sind, die dann Freistaat als Heimat gehabt haben. Und es hat natürlich auch die Banata-Deutschen gegeben, die auch da waren. Das waren auch Flüchtlinge, die vor den Russen, vor der russischen Front geflüchtet sind. Die sind aber dann schon im Oktober, November, Dezember 1944 zu uns gekommen und haben praktisch die wenigen freien Wohnungen oder Orte bewohnt, wo halt ein Ofen vielleicht drin war oder sowas. Also gerade das da faule Zustände eigentlich, kann man sich gar nicht vorstellen. Also jedes Loch, muss man sagen, jeder bewohnbare Raum war voll. Das Ganze war ein Ding drauf, das bei einer Lebensmittelsache, die sich schwarz merkte, die sich überall ganz klein und ganz groß gebildet haben und die waren eigentlich traurig weil es ist ja dort zu gigantisch überhöhten preisen dann verkauft wurden ein kilo gutes brot man muss sich das vorstellen jetzt kostete dort etwa 30 Schilling. Das war mehr als die Hälfte eines Lohnes. Das muss man sich einmal vorstellen. Und natürlich auch andere kleine Dinge. Und da wurde auch vieles getauscht, wo man sagen könnte, das war am Rande der... Naja, aber es hat sich eben so entwickelt. Es ist auch in den Zeitungen dann immer veröffentlicht worden, wenn Schleichhändler gefasst wurden, wie viele Lebensmittel sozusagen konfisziert worden sind, Eier, Butter, Schmalz und so weiter, und wo die Lebensmittel dann wieder weitervergeben wurden. Meistens war es in Linz dann draußen, dass die in den normalen Lebensmittelkreislauf hineingekommen sind. Eine der bekanntesten Geschichten, aber die ist möglicherweise fiktiv, ist ja der dritte Mann. Also die Geschichte, wo eben auch jemand mit Medikamenten, mit lebensnotwendigen Handeln. Das ist... Ja, die Connections to Wien, wenn wir gerade beim dritten Mann sind, die hat es natürlich gegeben, die waren verrufen worden, die sogenannten Wiener Schleichhändler. Die sind mit sehr viel Geld oder auch mit Schmuckgegenständen, mit Wertgegenständen dahergekommen und haben dann getauscht und dann hat es Bauern gegeben, die haben dann zum Beispiel einen Biedermeier Schreibgarnitur aus Silber gehabt und haben nicht gewusst, was das ist, aber sie haben es einfach genommen. Und es ist dann auch zum Beispiel der Schlachtviehhandel sehr genau kontrolliert worden zwischen dem Müllviertel und dem Waldviertel. Man hat praktisch kein Pferd, keine Kuh nach Weidhofen an der Teuer verkaufen dürfen, ohne Viehpass. Obwohl das eh alles Österreich war und eh alles russische Besatzungszone und das war auch ein Problem die Landwirte sind vielfach immer wieder in Versuchung geraten schleichend etwas zu verkaufen im Frühjahr 1946 hat man aber als man gesehen hat, die Rationen sinken wieder. Und das hat man von der Regierung mit den Gewerkschaften verhandelt und hat neue Organisationen ein sogenanntes Notprogramm erstellt. Und das brachte dann wirklich eine Erleichterung. ein sogenanntes Notprogramm erstellt. Und das brachte dann wirklich eine Erleichterung. Das ist Gott sei Dank. Noch dazu kommen organisatorische Verbesserungen dazu, die das Ganze wesentlich dann doch gefördert haben. Inzwischen sind auch die Hilfsprogramme der Besatzungsmächte wirksam. Die russischen Erbsen spenden zum Beispiel die Care-Pakete der Amerikaner, die Sendungen der UNRWA, Hilfsleistungen aus der Schweiz, aus Schweden, der Niederlande, Dänemark, bewahren ja tausende Menschen vor dem Hungertod. Auf die Care-Pakete möchte ich nur eingehen. Kurz, die Care-Pakete kosteten in Amerika 10 Dollar. Und lange Zeit wurden sie auch wirklich sehr gut angenommen. Aber Ende Sommer 1947 sind sie etwas schleppend verkauft worden, so berichten die Guardian, die amerikanischen Zeitungen. verkauft wurden, so Berichten, die Guardian, die amerikanischen Zeitungen. Und da ist man hergegangen und hat dann vier Dollarpakete abgepackt und ein Paket mit Fett, verschiedenen Fetten und ein Paket mit verschiedenen Mehlen, Weizenmehl und Roggenmehl und so. Und da kostete ein Paket eben nur vier Dollar und da konnte man das jetzt mit ein bisschen beleben und fortsetzen. Aber Moment, wo hatten die Leute die Dollars her? Wo kamen die Dollars her? Amerika. Die Amerikaner haben für Europa gespendet. Ah, Die haben das bezahlt. Ah, so, jetzt verstehe ich. Der Guardian in Amerika, die Zeitung, die berühmte, schreibt da, es hat ein bisschen nachgelassen, jetzt hat man gesagt, 4 Dollar vielleicht, das würden sie vielleicht eher bereit sein. Das darf man gerne spenden. Die Erbsenspende, die russische, war legendär. Bes besonders in Wien ganz arg, die war ganz groß und lebensrettend. Wobei natürlich bei uns da im Mühlviertel ein bisschen Kritik geübt wurde. Die Lieferungen waren teilweise ziemlich der Wurm, haben sie gesagt. Ziemlich viel Fleisch dabei, haben sie gesagt. Und da haben sie natürlich, die müllviertler kein freitag mitkommen die haben da kann in dem sinne nicht gehungert so aber ich finde es eben wieder spannend wenn man jetzt denkt wir sehen türkei und syrien das erdbeben was sind es jetzt mittlerweile 40.000 tote nicht oder wie ja immer und noch viel mehr verletzte und und zerstörte nicht also in der welt ist es offensichtlich injured and destroyed. In the world it has obviously always been the case that people are always dependent on the help of others. And after the war, I have the pictures in front of me of the destruction of Dresden, you can't even imagine how many zig bombers flew there in one shot and Das kann man sich gar nicht vorstellen, wie viele zig Bomber da auf einen Schlag geflogen sind und jeder Bomber hat wiederum so und so viele Bomben abgeworfen. Aber gleichzeitig war dann nach dem Krieg, nachdem dieses totalitäre Naziregime weg war, war die Hilfe wiederum groß, der Wiederaufbau. Ja, weißt du schon, was du sagst, das passt jetzt dazu, die Marshall- Und zählt da alles auf, die Hilfen der Amerikaner auf. Und dort vermeist man auf die Zahlen. Und zwar am Ende 1947 haben die Amerikaner 85 Millionen Dollar an Österreich in Form von Hilfe gespendet. 85 Millionen Dollar an Österreich in Form von Hilfe gespendet. 85 Millionen Dollar. Das war schon eine große Summe, das vergisst man ganz. Nur die Müllviertler haben nicht viel davon gehabt, weil Müllviertel russisch besetzt war und das Müllviertel braucht keine Marschallhilfe, haben es geschrieben, die Kommunisten. Ich habe es klar. Wir haben eh die Usia-Geschäfte, so ungefähr. Ja, eben. Die waren da legendär. Hat es in Gönäkirchen eine Usia-Geschäfte? Nein, hat es nicht gegeben. Aber bei uns in Freistaat? In Freistaat hat es eine gegeben. Und da hat es dann den Aufruf gegeben, kauft nicht bei Usia. Das waren russische Sachen, die nicht versteuert waren. Ja, eben. Ich habe das selber noch im eigenen, ich bin leider ja schon so alt, ich habe das selber auch erlebt. Das OCR-Geschäft in Linz, ich bin das Kind, bin ich tatsächlich in so einem Geschäft schon gewesen. Und wir haben da irgendwelche Hosen gekauft für mich, die waren zwar kriminell, ganz am Handschauen, aber ich habe es halt bekommen. In dem OCR-Ggeschäft hat man alles bekommen. Von dem Moped, vom Fahrrad bis zur Ziehharmonika, alles. Die Freischütter haben dann gesagt, vielleicht ist das alles ein bisschen konfiszierte Ware und man weiß nicht, von wo es herkommt. Und sie sind auch der österreichischen Steuergesetzgebung unterworfen gewesen. Das heißt, sie haben das relativ billig gekauft und sie haben sich auch gegenseitig dann überwacht, wer geht jetzt da in das Geschäft hinein oder nicht. Das heißt, das war schon ein bisschen ein Problem, weil die anderen Geschäftsleute natürlich das Geschäft dann nicht gemacht haben. Ja, es ist ja so eben nicht, es ging ja letztendlich beim Einkaufen nicht nur um Nahrungsmittel, sondern es ging ja um die ganze Palette dessen, was man zum Leben braucht, Kleidung und so weiter. Nicht wenn Wenn ich jetzt hinausfahre aus dem Zentrum, wir sitzen hier im Zentrum von Freistaat und dann vorne hinaus Richtung Neumarkt, da sehe ich eine riesige Linie von Geschäften, von Supermärkten, von, von, von, von, von. Wir sind da ja in einer völlig anderen Situation. Aber wie sah das, wie muss man sich das vorstellen? Waren das lauter Kreisler, waren das kleine Geschäfte? Ja, genau. waschmittel bis zu den sogenannten säme rein also man hat verschiedene sammeln dann gekauft für den eigenen garten rühm sammeln oder sammeln und so weiter so zu auch drück gegeben und zwar nicht abgepackt sondern man muss mit seiner eigenen sagt auch gegangen und hat das durchgerechnet das hat eigentlich noch ein bisschen die 80er jahre dann ist es rapid weniger geworden oder weggekommen weil die Supermärkte natürlich das übernommen haben. Und es gibt Aussagen von Freistädter Geschäftsleuten, die haben schon gesagt, es war extrem schwierig, auch die Bestellungen zu machen. Das heißt, die Leute haben natürlich gewisse Sachen haben wollen und die Geschäftsleute haben es nicht liefern können, weil sie es ja nicht bestellen konnten. Aber das ist, wie der Kur gesagt hat, schon rasch eigentlich überrunken gewesen. Ich meine, es ist relativ schnell gegangen. Also auch alleine das Bier war natürlich ein sehr begehrtes Lebensmittel. Freistädter Bier. Die haben da am 1. Februar die Brauerei eingestellt und haben dann nur mehr fast ein bisschen alkoholfreies Bier gemacht, also niedergrädiges Bier. Nur der Gauleiter hat noch das normale Bier bekommen, das Vollbier. Da bin ich nicht gut. Aus der Wesenhofer war das Bier. Und dann haben dann die Freistaatler schon gesagt, warum gibt es wieder ein normales Bier? Das war auch ein Grad von der Normalisierung eigentlich. Aber mir fällt wieder auf, wenn ihr so erzählt, es gibt so viele Parallelen eigentlich zu uns, wenn man jetzt denkt nach der Covid-Krise und sowas. Wir haben ja die Engpässe bei den Lieferketten. Also genau natürlich auf einem viel höheren Niveau, als das sozusagen nach dem Krieg war. Aber auch dies taucht scheinbar rhythmisch wiederum in der Geschichte auf. Oder wenn man denkt an die, ich bin ja in Westdeutschland groß geworden, da war immer sozusagen, da schaut es in der DDR, da stängen die Leitschlange vor den Geschäften, dass wir es kriegen. Da stehen die Leute Schlange vor den Geschäften, dass sie was kriegen. Stelle ich mir vor, wird wahrscheinlich nach dem Zweiten Weltkrieg hier auch so gewesen sein, oder? Ja, ja, waren auch Schlangen. Die ganze Lebensbewirtschaftung war ja dann 1950 sozusagen außer Kraft gesetzt. Das Lebensmittelbewirtschaftungsgesetz, Reflektierter geht's nicht mehr. Und wo dann nur noch vier ganz wenige waren, und zwar Chemikalien und solche Dinge, die hat man noch bis 1953 hat man da noch was angegeben. Das Ziegenfleisch ist als erstes freigegeben worden. Das hat nicht recht wohl in einem Viertel, und da war ein Überschuss da. Jetzt hat es glaube ich ab 1948 das Ziegenfleisch angemacht. Es gibt doch nichts Besseres als Kitzfleisch. Naja, klar, aber das muss man mal dem Mühlviertler beibringen. Es ist also mit dem Ende der Bewirtschaftung gar nicht so einfach festzustellen. Ich habe zum Beispiel vor mir die Nachrichten vom 17. Februar. Da steht groß Ende der Bewirtschaftung. 17. Februar. Da steht groß Ende der Bewirtschaftung. 17. Februar 1949. Aber in Wirklichkeit hat das noch länger gedauert. Das war einmal die Ankündigung und das war einmal der Beginn der Durchführung. Aber da ist man schon dran gegangen. Kann man mal mal aus... aufblättern und zeigen. Das ist die Originalzeitung. Und die eben das... Wir müssen da aufpassen zwischen amerikanischer Zone und russischer Zone. Da ist auch ein Unterschied gewesen. Südlich der Donau war amerikanische Zone. Ja, war amerikanisch. Das war die Grenze damals, so wie jetzt in Alaska Südlich der Donau war amerikanische. Ja, war amerikanisch. Das war die Grenze damals, so wie jetzt in Alaska irgendwo in Kamtschaka, war die Donau die russische und die amerikanische Grenze. Ja, und gab es da eigentlich, das finde ich schon interessant, auch so mentalitätsmäßig Unterschiede. Das ist ja quer durch die Welt, auch heute sieht man das wieder am Ukraine-Konflikt, dass die Leute teilweise vor russischer Besatzung unglaubliche Ängste haben. Nicht auf keinen Fall russisch besetzt, während es ja immer wieder diese Geschichten gibt, dass die amerikanische Besatzungsmacht eigentlich sehr positiv wahrgenommen worden ist. Die haben den Kindern gleich irgendwelche Süßigkeiten geschenkt oder so. Die Amerikaner haben natürlich alle Mittel gehabt. Sie haben auch Stromfusen gehabt und Zigaretten natürlich, das haben die Russen nicht gehabt. Die Russen waren, wie sie da zu uns gekommen sind, waren sie auch mit Teufeln eigentlich, muss man sagen. Also sie sind mit einem Pferdegespann dahergekommen und sind dann mit GMC-Autos 1955 nach Hause gefahren. Also die haben da auch sozusagen eine sehr gute Entwicklung durchgemacht. sehr gute Entwicklung durchgemacht. Nur man muss schon sagen, diese Russenfeindlichkeit oder die Russenangst war natürlich auch eine Sache der Nazi-Propaganda, logischerweise. Weil da haben viele gesagt, was aber die Russen das anrichten, was wir in Russland angerichtet haben, dann holt uns der Teufel da. Das heißt, sie haben genau gewusst, das wirst du nicht vergessen. Das hat mich ja... Sorry, das hat ja in diesem Film, den ich eingangs genannt habe, wirklich erstaunt, dass die höchsten Kriegsopfer hatten die Russen. Eindeutig. Bei uns doch auch wieder nach dem Krieg, sehr viele Zivilopfer von den Russen. Die sind dann aus dem Alkoholismus gestorben zum Beispiel oder irgendwelchen Krankheiten. Wir haben im Freistaat einen Friedhof der Roten Armee mit 68 begrabenen, toten Russen. Sogar eine Frau war dabei. Ja, Kurt, tu mal einen Schritt. Wir haben noch nicht gesprochen, auch zum Beispiel über das Thema Geld. Es gab ja, ich bin in Deutschland aufgewachsen, es ist immer so die Währungsreform und jeder bekam 40 Mark. Etwas dements Dezember gab es ja endlich wieder den Schilling als Zahlungsmittel. Das war ja für die Österreicher ganz was Großes. Komischerweise, ich weiß nicht, Fritz, was du sagst, dass die Umtauschzeit so kurz war, vom 13.12. bis 20.12. Das habe ich nicht verstanden. Verstehst du das? Ich glaube, dass damals in der Endphase war die Reichsmark sehr eine unsicherige Währung. Das heißt, die wollten das schon möglichst schnell durchziehen, Sicherheit wieder. Ja, wahrscheinlich. Sonst kann man es auch nicht vorstellen. Aber wie gesagt, die haben so und so nicht viel Geld gehabt. Und außerdem hat es ja eine Beschränkung gegeben. Ja, es gab eine Beschränkung. Ich glaube, 330 Mark. Ja, ich glaube, ich habe sie. Das heißt, wir haben gar nicht umtauschen können. Ja, das wäre gar nicht. Der Rest ist dann sozusagen auf Buchwegen umgetauscht worden, wenn man jetzt ein Sparbuch gehabt hat. Und die Formblätter, die man dazu verwendet hat, waren ja sehr heikel, mein lieber Spitz. Wenn du da irgendwas zerrissen gehabt hättest, das war eine ganz heikle Angelegenheit, um das genau auszufüllen, eigene Formblätter. Ja, 1947 war dann wieder eine Währungsreform. Ja, war wieder um einen harten Schilling zu ermöglichen, wenn man es so sagen kann. harten Schilling zu ermöglichen, wenn man es so sagen kann. Die Währungsreformen, 150 Schilling, wurden im Verhältnis 1 zu 1 umgetauscht, darüber hinausgehende Verträge im Verhältnis 1 zu 3. Es war also relativ eine harte Sache. Aber man wollte den Bankumlauf verringern. Und der Marshallplan hat auch das verlangt sozusagen. Und hat das auch gestützt. Und letzten Endes ist es den Österreichern zugute gekommen, das Ganze. Es war gut, dass sie das gemacht haben. Denn die Amerikaner haben uns noch einige finanzielle Hilfen gewährt, die sonst nicht möglich gewesen wären. Die Währungsreform 1947 hat aber dann auch etwas ausgelöst, was wir heute auch kennen, und zwar das Hamstern oder den Kauf von Waren, die kein Mensch braucht. So etwas haben wir gehabt und ich habe eine Karikatur gefunden von 1947, und dann war es Hamsterns haben sie dann ein Klopapier. Die Leute lernen nicht aus der Vergangenheit und die kaufen, bevor der Umtausch war, der war natürlich zum Nachteil der Sparer, das muss man schon sagen, der Umtausch. Haben sie gekauft, Vogelkäfige am Mast und so weiter und lauter Sachen, die eigentlich nicht benötigt sind, aber am Markt da waren. Es war schwierig, sozusagen einen normalen Wirtschaftsbetrieb aufzubauen, weil man hat ja die Leute gebraucht. Erst einmal waren sehr viele Österreicher in Gefangenschaft oder gefallen. Und da hat es zum Beispiel in der Vöss draußen, diese Abteilungsleiter, die 1945, 1946, wie sie gleich angefangen haben, waren durchwegs total belastet. Die Nazis teilweise Kreisleiter. Die haben sich nicht mehr geäußert, politisch, sondern die haben geschaut, dass dort was runterkommt. Und dann war es natürlich das nächste Problem, wie dann die Österreicher nach Hause gekommen sind von der Gefahrenschaft, sind die Posten besetzt gewesen. Die guten, schönen Posten. Und das hat natürlich auch sehr viel Unruhe erzeugt eigentlich. Und das nächste war dann, wie gesagt, haben wir schon gesagt, die Ausweisung der Sudettendeutschen, wo sehr viele Leute dabei waren, die Fachleute waren. Die ausgebildet waren, die wirklich Fachleute waren. Und die haben natürlich sehr schnell auch einen Job gekriegt da bei uns draußen. Die waren ja gefragt. Wenn einer nur ein Lehrbauer war oder ein Nächter, dann hat er interessiert. Das ist auch wieder die völlige Parallele zu heute. Wir suchen eigentlich Migranten oder sowas, die bestens ausgebildet sind für unsere Systeme. Genau so haben wir es damals gehabt. Das heißt, die, die was Ausbildung gehabt haben, die was gekonnt haben, also fachlich gut da waren, die haben sich eigentlich nicht kümmern müssen, dass fachlich gut da waren, die haben sich eigentlich nicht kümmern lassen, dass sie nichts haben oder was, sondern die haben das einfach gekriegt. Jetzt habe ich noch eine Frage eingefallen, Kurt, weil du ja so großzügig warst, uns dein Alter zwischendurch zu sagen, nicht, dass du 80 wirst heuer. Das würde ja bedeuten, wenn ich korrekt zurückrechne, dass du 1943 geboren bist. So ist es, ja. Das heißt also, ein Teil von dem, worüber du gerade gesprochen hast, also diese Zeit Mitte bis Ende der 40er Jahre, Anfang der 50er, hast du ja als Kind miterlebt. Selbst erlebt, ja. Und kannst du dich daran gut erinnern? Und kannst du dich daran gut erinnern? Ich kann mich schon zum Teil erinnern. Ich war allerdings, und das gebe ich jetzt zu, ein bisschen verwöhnt, weil meine Tante, die mich sehr gern gehabt hat, und ich auch sie, einen Gemischtwein-Hahnbohnen gehabt hat. Und das war natürlich für mich als Kind herrlich. Ich bin dann im Übergang gesagt, Tante ich, hast du vielleicht ein paar gute Zuckerl für mich, so Orangenzuckerl, die es damals gab, und so Zitronenzuckerl. Ich hätte so einen guten Zitronenzuckerl. Und wie immer habe ich immer eines gekriegt. Und das war ein bisschen, ich habe es ein bisschen verzerrt gesehen, das Ganze. Du hast nicht unter den Defiziten leiden müssen. Nein, nicht einmal so. Das war damals so. Wir haben alle im gleichen Boot gewesen. Und vor allem, muss man ja sagen, das leitet schon ein bisschen langsam in die Endphase über. Es waren damals nach einer solchen Notzeit natürlich die Ansprüche auch ganz anders. Ja, eben, ja, ja. Wesentlich anders, ja, ja. Weil ich habe natürlich manchmal eine Gewand gekriegt im 48er-Jahr oder 49er-Jahr, kriminelle Hosen und Bandier, also wirklich schon arg geworden. Weil wir nichts gehabt haben und Mein Vater war damals nur ein kleiner Spengler und wir haben uns so Hosen zusammen gepflegt. Nein, nein, das war eben so. Glottosen. Ja, das war. Nein, aber so Hosen, so lange. Meine Mutter hat die zusammen genäht, hat aber nicht ordentlich gekonnt. Also ich bin immer dahergekommen wie ein kleiner Flieger. Aber gut, es ist so. Bezeichnend war vielleicht das Aufkommen wieder der Märkte. Man hat gehofft, dass zum Beispiel der Urferanermarkt, der war legendär, dass der praktisch sofort wieder losstartet. Ja, sie haben schon losgestartet, teilweise mit einem Dingeldangel. Kraus und Schober, wie ich das so vergesse. Das Geschäft Kraus und Schober, wie ich das so viel vergessen habe. Das Geschäft Kraus und Schober Marktplatz, das war so ein Inbegriff eines Supermarktes für uns damals. Das war so ein Kaufhaus, wie man heute sagt. Und da haben sie da alles mögliche gehabt. Gewand, also manche Dinge, die da bis bei der Tür hinaus gegangen sind, haben schon ein Loch gehabt. Aber es war natürlich sehr billig und das war so der Inbegriff. Das Ding, wenn ich dann gekauft und schon rübergefahren bin, was sehe ich da alles. Ja und wie gesagt, ich merke, der Uferanermarkt war auch ein sehr großer Anziehungspunkt. Da haben natürlich die Wachtfahrer gejammert, sie haben keine Produkte zum Verkaufen am Anfang. Es war nur der Dingle-Dangle da und dann war das auch verblendet ein bisschen, weil das hat dann nur Geld gekostet und sonst nichts. Und bei uns war es der Pauli-Markt in Freistaat, der ist Anfang Februar, war ein riesiger Markt früher mit ich glaube 50, 60 Standeln. Man hat auch alles bekommen und der hat natürlich auch lange gebraucht, bis er wieder einen normalen Betrieb aufnehmen konnte, bis das dann in den 1980er Jahren wieder hinuntergegangen ist. Und jetzt gibt es nicht mehr, braucht man nicht mehr, Modell Supermärkte. Ja, heute ist es egal. Ja, es gibt manches, was vergleichbar ist und vieles, was nicht vergleichbar ist, mehr im Grunde genommen heute. Aber nochmal zurückzukommen auf einen Satz, den du vorher im Vorgespräch einmal gesagt hast. Da hast du gesagt, naja, lernt man was aus der Geschichte. In manchen Dingen hat man offensichtlich nichts gelernt. Wenn man sich jetzt mit dieser Zeitspanne, Ende des Krieges, Stunde Null, wie man so gern sagt, und dann die Zeit danach, wenn man das einmal anschaut und vielleicht doch so in einen klammheimlichen Vergleich mit unserer heutigen Zeit setzt, wo würdest du sagen, haben wir Dinge nicht gelernt oder vielleicht sogar gelernte Dinge wieder verlernt. Das ist ja auch möglich. Also ich denke zum Beispiel an die Frage der gestiegenen Ansprüche. Ich bin ja 1956er Jahrgang, 1956 geboren. Das, was wir in der Kindheit hatten, angefangen vom Auto, wann kam der Fernseher, wann kam das Telefon und so Geschichten. Das ist ja zum Beispiel völlig unvergleichlich, ja, mit dem, was heutige Kinder, ja, brauchen, wollen, haben oder sowas. Und ich denke trotzdem, ich habe mich, was die materielle Seite anlangt, nicht unglücklich gefühlt, überhaupt nicht, ja. Ich bedauere oft eher heutige Kinder durch dieses zu viel. Ja, das muss man, glaube ich, im Kontext mit der Wirtschaft sehen. Die Wirtschaft braucht Absatz und es wird dementsprechend viel produziert und immer wieder und das verlangt förmlich auch eine gewisse Kaufwut unter Anführungszeichen und das ist schwierig. Jetzt ein paar Pauschalen, was sagst du? Ja, ich meine, wie gesagt, die Nachkriegszeit hat natürlich etwas sozusagen angespurnt und es war praktisch in jedem Bereich eine Änderung. Man braucht sich nur das Sanitäre anschauen. Wo sind die Leute früher 1945 aufs Klo gegangen und wo war es 1965? Also es waren 20 Jahre dazwischen und da hat sich eigentlich alles umgedreht. Aber auch zum Positiven, das muss man schon sagen. Auch diese Freizeitgestaltung, die es vorher nicht gegeben hat. Man hat nur gearbeitet oder geschlafen und sonst nichts. Das hat sich auch sehr stark geändert. Und zwar schon in den Anfang der 50er Jahre. Man hat schon kleine Urlaubsreisen gegeben. Und wir zwei sind ja fast gleich alt. Wir haben das Gott sei Dank nicht mehr miterlebt wie unsere Eltern und Großeltern. Wo sie gesagt haben, sie haben praktisch jedes Futsal, Speisen, Essen, haben sie irgendwie weiterverwertet. Und wenn das ein Herfutter dann war für Töner. Aber das hat es bei uns nicht mehr gegeben. Und wie gesagt, ich bin schon aufgewachsen, ich kenne kein Plumpsklo mehr. Bei uns hat es immer das normale Wasserklo gegeben schon. Und ich glaube, ich war ein halbes Jahr alt, dann haben sie das erste Auto gekauft. Also das ist auch ein Fortschritt, wo man sagt, ich weiß nicht, wie es früher war. Aber das klingt wieder bei mir ein, nicht heute in the news today, not on February 15, 2023, it was said that 180,000 tons of food are thrown away in Austria per year. 180,000 tons! Yes, because you say now, you didn't use everything, you just made something out of everything. So in that sense, I think that's a high art, isn't it? Basically, the art of the indigenous peoples, gemacht also insofern findet es ist schon eine eine hohe kunst nicht das ist ja im grunde genommen die kunst wenn man so will der indigenen völker nicht im grunde genommen beim rossiger weil man schon den rossiger heiligkeit haben der tag sagt wir haben kein geld braucht eigentlich mitte des 19 jahrhunderts weil wir konnten alles selber machen nicht auf den auf den bauernhöfen und erst als das geld dann gekommen ist und damit die Steuern, die wir zahlen mussten, ist im Grunde genommen diese Dynamik in Gang gekommen. Also, ich sage nur, sich mit Geschichte zu beschäftigen, ist schon interessant. Aber man muss natürlich schon sagen, gerade, weil du sagst jetzt, Peter Rossecker, die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist ja damit gemeint. Und das war eine ganz schwierige Zeit nach 1848, diese Umstellung. Kommen wir nochmal zurück zu unserem Thema, also Nachkriegszeit. Und eben diese Frage, was ist da möglicherweise gelernt gewesen oder musste gelernt werden, was wir heute wieder völlig verloren haben. Wenn man an die ganze, ich denke ja oft in diesen Dimensionen Ökologie, Umweltschutz, nicht diese Selbstverständlichkeit, dass man halt alles ganz, ganz schnell weghaut. Man kauft Dinge, ein Smartphone sollte eigentlich nach einem Jahr wieder erneuert werden. Spätestens nach zweien oder oder oder. Das sind ja Mentalitäten, die sind letztlich absolut destruktiv, wenn man es aufs Globale setzt. Ich glaube, wie gesagt, das war eine Sache von der Nachkriegszeit auf alle Fälle, wie sich das langsam entschärft hat, ist das andere sozusagen groß geworden. Also diese Mentalität, wo man gesagt hat, man hat eh genug. Früher haben meine Eltern zum Beispiel einen Sack Zucker gekauft, 25 Kilo. Würde ich jetzt überhaupt nicht mehr machen. Da haben sie immer ausgeschaufelt, was sie gebraucht haben. Aber sicher ist sicher. Weil nächste Woche könnte der weg sein der zucker oder gibt es nicht mehr oder so weiter obwohl es den zucker immer gegeben hat also in den 50er jahren hat man so viel zucker gehabt dass man sich da immer einwickeln hat können aber das war in der mentalität drinnen und das haben die leute geprägt und auch zum beispiel mein vater hat eigentlich sozusagen diese hippie musik total verabscheut. Mit denen sind wir ein bisschen aufgewachsen und so weiter, aber mit denen hat er nichts anfangen können. Das heißt, er kommt aus einer anderen Zeit, muss man sagen. Und mein Großvater hat im ganzen Haus immer die Tür zugesperrt. Das war extrem lästig, weil da ist man, wenn die verschlossene Tür reinkommt. Aber das war einfach ein Zug von der Nachkriegszeit, wo immer zugesperrt werden musste, weil die Leute so viel geplündert haben. Nicht nur die Russen, sondern auch die Einheimischen. Die haben sich nicht geschert. Die haben gesagt, wenn ich das nicht plündern würde, dann machen es diese Russen. Und das sind so Nachwirkungen, wo man sagt, was ist das eigentlich? Das kann mir nicht aufwachsen. Wir lassen die Türen offen stehen, aber es ist halt wurscht. Übrigens ist mir das aufgefallen, nicht von wegen Musik. Gestern war eben so eine Sendung auf Ö1, wo es sich auch gedreht hat um den Zweiten Weltkrieg, nicht um die Zeit damals. Und da fand ich es sehr interessant, da wurden immer wieder Lieder eingespielt. Marlene Dietrich, Marika Röck, Hans Albers hat ja die Hauptrolle in Münchhausen. Und da habe ich gedacht, Wahnsinn, mit dieser Musik bin ich eigentlich vom Elternhaus her gesehen groß geworden. Und das war nach Mitte der 50er Jahre. Das ist noch immer präsent gewesen und gespielt worden. Genauso die Filme, Heinz Rühmann und Co. und gespielt worden. Genauso die Filme Heinz Rühmann und Co. Also im Grunde genommen hat das kulturell, ja, hat das, was dort produziert worden ist, noch sehr lange eigentlich nachgewirkt. Wir haben ein Wanderkino gehabt in Freistaat, einen Betreiber eines Wanderkinos, der konnte gesetzlich, also gewerberechtlich, überall dort Filme vorführen, wo es kein stationäres Kino gegeben hat. In Freistaat hat es gegeben, hat er nicht dürfen. Jetzt wird noch weiter das Film gefahren oder wohin. Und dann habe ich ihn gefragt, was war denn in den 60er Jahren oder 50er oder 60er Jahren der größte Filmhit? Dann hat er gesagt, Die Frau meiner Träume. Marika Röck, 1941. Hat die nachgewirkt bis in die 60er Jahre. Da hat es aber schon einen Easy Rider gegeben oder fast schon. Die Leute haben gesagt, das ist ein unbedarfter Film. Da sieht man keine Hockenkreuzfahne drin, nix, das ist so wie Chihuahua gemacht. Und der ist von einem zum anderen gefahren, der hat fünf Kopien gebracht, weil die anderen schon kaputt abgespielt waren und so weiter. Und das ist eigentlich auch irgendwie bezeichnend, man hat praktisch dieses Filmmaterial, das was so unpolitisch war, hat man dann bis in die 60er Jahre gespielt. Ja gut, der Goebbels hat es ja dementsprechend raffiniert verstanden, das zu verdecken. Das ist eine wirkliche Zelle. Das hat er ja genial gemacht, das muss man sagen. Andererseits kann man sagen... Das hat er ja ganz grausam genial gemacht. Kann man sagen, so einen regelrechten Schnitt, das hätten sich ja manche Leute gerne gewünscht, Can you say such a regular cut, some people would have liked that, not that there is a cut between 1945 and the one after that, of course there was not one. Because basically, my father is 28 years old, for example, he was totally enthusiastic about Hitler's work. His father was a SPD member, der war nicht korrumpierbar. Es gab ziemliche Probleme zwischen den beiden. Aber deswegen denke ich, bei vielen Leuten wird das wahrscheinlich weitergewirkt haben. Stimmt schon. Also diese Kluften oder Risse sind durch die Familien gegangen. Das heißt, ich habe einen Großonkel gehabt, das war ein Nazi. Und mein Großvater, das war ein Gegner immer, aber hat natürlich Mund geholt, weil sonst wäre ihm was passiert. Und meine Großmutter hat in den 60er Jahren teilweise gesagt, da war ja ein kleiner Bub, auf den musst du aufpassen, das ist ein Nazi. In den 60er Jahren noch. Das heißt, die haben die Angst drin gehabt, wobei 1963 schon komplett wurscht war mit den Nazis, aber die hat immer noch gesagt, auf den musst du aufpassen, das heißt, da darf man nicht alles sagen, was man sich denkt, weil das ist ein Nazi. Das ist überhaupt nicht so blöd, es ist immer eine Gefahr, auch in der heutigen Zeit. Ja, eben, es kommt ja immer wieder mal hoch. Ich habe das schon erlebt, ich bin durch das Sammeln, bin ich bei einer Sammelstelle gewesen, Ich wollte sammeln, bin bei einer Sammelstelle gewesen, in Linz, möchte ich nicht sagen wo, und habe da für den Beginn des zweiten Weltkriegs durchgeschaut. Da sind zwei Nazi-Burschen reingekommen zu mir und haben mich da bedroht. Und der Besitzer dieses Geschäftes hat mich dann doch auch beschützt. Also so ist das nicht. Also wir können sagen, die Geschichte geht weiter. Sie hat sehr dunkle Seiten. Und trotzdem ist es beeindruckend, dass die Menschen dann doch immer wieder Hoffnung schöpfen. Und wieder etwas Neues aufbauen, etwas Neues probieren und versuchen. Und das ist offensichtlich ein Grundthema der Weltgeschichte, auch heute noch, und wird es voraussichtlich bleiben. Aber vielleicht noch... Die Erinnerung, glaube ich, ist ein ganz guter Weg zur Versöhnung. Das ist auch ein Grund, warum ich das mache. Die Erinnerung ist einfach ein notwendiger Weg zur Versöhnung. Und zwar überhaupt. Auch jene Leute, die sich damals eben geirrt haben. Oder dass man versucht, irgendwo etwas wieder herbeizubringen, das wieder zu bringen. Das aufzuarbeiten auch letztendlich nicht. Und ich glaube auch, je mehr man über etwas weiß, desto unangreifbarer wird man. Und man kann sich selbst schützen vor Fake News zum Beispiel oder vor irgendwelchen politischen Richtlinien, die in die Irre führen. Das heißt, je mehr man weiß, desto besser ist das, glaube ich. Insofern, wir sind am Ende unserer Zeit für die Sendung, denke ich ungefähr. Ich danke euch ganz herzlich für dieses Gespräch. Und vielleicht kann man noch mal einen Hinweis geben auf die Ausstellung. Die Ausstellung Einkaufen nach dem Krieg von Kurt Czerwenka und Fritz Verhennen. Du bist gut. Ab April im Münchner Schlossmuseum Freistaat zu sehen. Es sind Texttafeln, es werden Hinweise auf die Zeit gerichtet. Und auch, es sind Objekte von Kurt, von seiner Sammlung, die eigentlich sehr umfangreich ist und vielleicht kann man sich die Objekte merken und den Text dazu oder was, dass es ein bisschen Hilfe ist. Ich glaube, es ist sehr interessant. Gehen wir 70 Jahre zurück. Gut, machen wir es so. Ich möchte dich sehr danken, dass du das so super zusammenstellst. Das muss man jetzt sagen. Er ist natürlich ein voll Profi, er kann das natürlich perfekt. Kann man schon ein Anfangsdatum nennen? Ja, aber ich habe es nicht im Kopf. Okay, also wer es interessiert, der wird es noch mitbekommen. Ja, Martin Lasinger, wir danken dir ganz herzlich für die technische Begleitung und euch noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön und auf Wiederhören. Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen.