Wir haben immer einen Moment vor jedem Kick, da stehen wir so im Kreis zusammen und wir haben echt alle die wilden Kerle geschaut früher. Denkt einmal an ein typisches Rap-Musik-Video. Eines fällt auf, dicke Autos und Privatschets. Klimaschädliches Verhalten wird in der Rap-Welt als cool dargestellt. Die Klimakrise wird einfach ausgelassen. Kann Rap-Musik, die die Klimakrise thematisiert, überhaupt erfolgreich werden? Wir haben eine Band in Linz getroffen, die genau das versucht. Die Band KGB3 entsteht 2018. Da sind die Mitglieder gerade mit der Schule fertig. Ich bin der Benjo. Ich mache Rap und schreibe Texte. Ich bin Dojo und ich bin zuständig für die Produktionen. KGB3 ist tanzbare Musik, aber auch sozialkritische Musik. Wir spielen schon wieder die gleiche Show. Die Geister, die wir alle riefen, sie haben uns eingeholt. Bike ist nicht weiter so. Ich seh ne Welt, in der jeder sich die Hände reicht. Denn die Ressourcen dieser Erde wurden vergeteilt. Ich seh ne Welt, die sich Gedanken um die Zukunft macht. Ne Welt, die die Klimakatastrophe überwunden hat. In unserer Musik verbinden wir Hip-Hop, Drums, Bass, Gesang und Trompete. Wir beziehen sie oft auf Klimathematiken oder sozialkritische Themen, weil es einfach auch wichtig ist, dass man irgendwo eine Vorbildfunktion hat, die sich abwendet von dem 0815-Radio-Chart, sage ich jetzt dabei. Sie machen also Rap-Musik über die Klimakrise. Warum gibt es sonst so wenig Musik darüber? Das ist ja kein geiles Thema. Das ist ja voll deprimierend. Also so im Sinne von, wer will sich das anhören, dass die Welt kaputt geht. Wir kommen da gerade selber ein Bild, glaube ich, von anderen Tören. Also wir haben natürlich sehr viel kritische, also kritisierende Musik gemacht. Aber an sich, wenn Leute die Musik hören von uns, haben wir eigentlich extrem positive Erfahrungen. Zum Beispiel eben beim Donauinselfest war es so, dass Leute vorbeigegangen sind und dann irgendwie danach gesagt haben so, boah, ich bin einfach nur vorbeigekommen und hab's gehört. Das war voll cool, ne? Momentan hat KGB 3 600 monatliche Hörer auf Spotify. Wie kann es mit ihnen an die Spitze von Spotify gehen? Wenn Platz 1 auf Spotify an Bedingungen geknüpft ist, wie du musst genau dieses Game spielen, was jetzt gerade gehypt wird, nee, kein Bock. Ich würde deswegen nicht meine Prinzipien verraten sozusagen und diskriminierende Texte zu verwenden, weil das aus irgendeinem Grund auch sehr gut funktioniert in der Rap-Welt. Es gibt sogar KGW3-Lieder, wo einmal das Wort Bitch vorkommt oder so. Das ist es heute wieder, oder? Nein, eben. Und das ist der Punkt, dass man immer schlauer sein kann als am Vortag. Wir haben diese Wörter live sogar ersetzt. Können sie etwas mit ihrer Musik verändern? Ich merke es auch generell, keine Ahnung, mit Jugendlichen mache ich auch ganz viel so mit Rap und so weiter und da habe ich 100 Prozent das Gefühl, dass sie da hin und wieder was tut. Und zumindest bewegt man den einen oder anderen Körper beim Tanzen mit der Musik. Philipp Kroll aka Flip von der Band Texa hat Deutschrap geprägt wie nur wenige andere. Seit den frühen 90er Jahren rappt er. Was sagt er zu Klimaschutz im Rap? Ich glaube auf jeden Fall, dass das funktioniert, Rap und Klimaschutz zusammenzubringen. Oberflächlichkeit lässt sich halt leichter verkaufen als kritisches Denken. Es ist halt schwer zum Party machen. Wenn jetzt die Industrie auf einmal das Gefühl hätte, kritischen Rap-Songs kann man wieder umsätzlich generieren, dann wird sich das auch ändern. Hausnummer der Raph Camora einen kritischen Song schreibt, dann würde das natürlich auch dementsprechend umgekommen, wenn das jetzt natürlich ein kleiner unbekannter Artist macht, ist natürlich der Impact enden wollend. Der oberflächliche Mainstream-Rapper, das darf man nicht vergessen, das ist halt kommerzieller Rap, der hat mit der Hip-Hop-Kultur in Wirklichkeit nichts zu tun. Schon früh Rap-Band-Show. Mit 13 ist er bei der ORF-Casting-Show die große Chance. Schon damals mit einem Song übers Klima. Aber sieht selbst. Was geht ab? Ja, alles was Beine hat. Alles was Beine hat. So ein provokanter, kleiner Bengel. So ein Wahnsinn. Es sind die Rohstoffe knapp. Wir leben in einer Zeit, in der man leider nicht viel zu froh. Locken hat uns Klimawandel, Mandel, jeder Meeresspiegel steigt. Alles wird platt gemacht, als wäre Spiegel leid. Alle werden kondoliert, die mächtigen Personen brechen uns, wir violentieren, manipulativ dienen die Politiker, sie werden immer gieriger und nehmen die Decke an der ganze Zeit. Double Time Rap, das ist halt irgendwie so dieses ganz schnelle Dö-dö-dö-dö-dö. Und ich hab das super cool gefunden und ich wollte das unbedingt machen. Und dann hab ich es halt irgendwie die ganze Zeit geübt, so irgendwie so über Wochen. Ich sage dir eine Sache, egal wie das hier heute Abend für dich ausgeht, du wirst auf jeden Fall Rapper und dich wird man öfter hören. Mit der Aussage von Sido, dass ich mal Rapper werde, ist das bis heute eigentlich voll die Motivation. Bei Linzer Klima-Demos spielt KGW 3 fast immer. Was bewegt sie, dort aufzutreten? Demo und Demo ist immer auf die Probleme aufmerksam machen, was extrem wichtig ist. Aber ich glaube, dass es auch irgendwie cool ist, durch die Musik quasi an etwas anderes einzubringen. Dass es halt irgendwie auch doch was ist, wo man gerne hingeht. Was kritisiert KGW3 an Fridays for Future? Die Reden sind halt wirklich so, okay, dies ist gerade arg und wenn wir nichts machen, dann sind wir in 10 Jahren tot, bla bla, oder so in die Richtung quasi. Es wird sehr auf dieses Problem geschaut. Aber ich glaube, wenn du keine Perspektiven aufmachst oder nicht genug Perspektiven aufmachst, dann wirst du auch keine jungen Leute mehr catchen können. Wenn du wirklich was verändern willst, dann schau nicht die ganze Zeit in die es was falsch rennt, sondern schau, was hast du denn für Ideen, dass du wirklich was machst. Ihr neues Album, Ying Yang, wird 2023 erscheinen. Kann also Rap-Musik über die Klimakrise kommerziell erfolgreich sein? Ich glaube nicht. Ich glaube nicht, weil mehr oder weniger du frustrierst so viele Menschen, wenn du quasi sagst, hey wir sind am Arsch. Aber glaube nicht, weil mehr oder weniger du frustrierst so viele Menschen, wenn du quasi sagst, hey wir sind am Arsch. Aber ich glaube, wenn du wirklich quasi eine Zukunft kreierst, die Leute wirklich erstrebenswert finden und mehr oder weniger die Leute quasi überzeugst davon, dass das was ist, was alle wollen, weil sonst gibt es nichts mehr, dann glaube ich, ist es schon möglich, dass du in Zukunft damit auch sehr viele Leute catchst.