Wie hat sich das Internet in den letzten Jahren verändert? Ja, natürlich erinnere ich mich, wie ich das erste Mal das Internet genutzt habe. Das war zu Schulzeiten. Wir hatten in der Schule dann einen Internetanschluss und dann später auch zu Hause. Auf einmal kann man sich Seiten im Internet anschauen, man kann da Musikdateien sich runterladen und auf einmal vernetzt sein mit dem Rest der Welt. Das war irrsinnig spannend. Also nach der Matura war ich zuerst beim Bundesjahr, habe da in St. Pölten meinen Präsenzdienst geleistet und dann habe ich Informatik zu studieren begonnen und habe nebenbei dann auch während des Studiums bei der Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich gearbeitet und das war für mich von dem her sehr bereichernd, weil ich da die Sachen, die ich in den Lehrveranstaltungen gelernt habe, gleich in der Praxis anwenden konnte und dann auch gesehen habe, so wie man es sich in der Theorie vorstellt, ist eigentlich nichts. Also die Kooperation mit der Blutzentrale war eine der ersten, an denen ich im Bereich Bioinformatik beteiligt war, für die Analyse von biologischen Daten, also Analyse für, wie kann ich herausfinden, welche Bestandteile, die man im Blut nachweisen kann, die mit dem Immunsystem zusammenhängen, beeinflussen dann zum Beispiel den Verlauf nach Transplantationen. Das haben wir in unterschiedlichen Projekten gesehen, dass man dann mit Machine Learning Zusammenhänge sehr gut lernen kann, die einem dann wieder Möglichkeiten aufzeigen, wie man zum Beispiel Behandlungen optimieren kann oder wie man den weiteren Verlauf nach Behandlungen oder in Abhängigkeit von gewissen Varianten von Behandlungen besser prognostizieren kann. Da ist es darum gegangen, Daten, die im Zusammenhang mit Nierentransplantationen stehen und wo es darum geht, ob die Niere akzeptiert wird vom Körper oder eben abgestoßen wird. Da geht es eben darum, dass man herausfindet, welche Teile des Immunsystems muss man besonders einerseits vorher schon betracht ziehen und dann auch während der Behandlung bzw. nach der Transplantation speziell monitoren. während der Behandlung bzw. nach der Transplantation speziell monitoren. Was jetzt Patientinnen und Patienten ganz konkret davon haben, ist, dass die Software, die wir implementieren, einerseits dazu führt, dass die behandelnden Ärztinnen und Ärzte im Vorhinein schon besser wissen können, welche Konstellation da wirklich jetzt vorliegt und mit welcher Variante der Behandlung jetzt wie große Chancen bestehen, dass diese Transplantation oder die weitere Behandlung eben funktionieren wird. Natürlich wird sowas laufend überprüft, also da gibt es laufendes Monitoring und natürlich ist es nicht nur zurückzuführen jetzt auf unseren Anteil, also der Anteil der Bioinformatik in der Medizin ist sicherlich nicht gering zu schätzen, aber nicht der einzige. Aber generell sieht man natürlich, dass die Qualität der Behandlungen und auch die Überlebenschancen oder generell die Chancen, dass ein solcher Eingriff erfolgreich verläuft, der ist über die letzten Jahre ganz massiv gestiegen. Es geht darum, Zusammenhänge aufzuzeigen. Und wenn ich die Zusammenhänge kenne, dann tue ich mich leichter bei der Erstellung von Prognosemodellen. Also wir können für gewisse Behandlungen und wenn man gewisse Behandlungsparameter kennt, vorausberechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit es zu einer Komplikation kommen wird. Und auch da sieht man, dass das über die letzten Jahre sehr stark auch gesunken ist. über die letzten Jahre sehr stark auch gesunken ist. Also in unserer Kooperation mit der Bergkräutergenossenschaft, da geht es darum, dass wir auch im landwirtschaftlichen Bereich sehr viele unterschiedliche Datenquellen haben. Also gerade in modernen Betrieben, es gibt sehr viele Daten, die im Vorfeld, also vor dem Aussehen bereits bekannt sind. Man weiß ja was über die Beschaffenheit der Region und des Bodens. Man weiß auch etwas über die Bedingungen während der Aussaat und dann auch während des Wachsens und dann auch während der Ernte. Und alle diese Datenmengen, das kann man auch mit modernen Methoden der Data Science analysieren und dann herausfinden, wie die Zusammenhänge sind zwischen den Daten vor der Ernte und auch nach der Ernte und dem, ob es nachher zu einer Verunreinigung gekommen ist. Aber wir können so den Leuten auch aus Sicht der Informatik hilfreiche Tools zur Verfügung stellen. hilfreiche Tools zur Verfügung stellen. Ja, also ich glaube, dass das einer der spannendsten Punkte von unserer Domäne jetzt in der Informatik und in der Data Science generell ist, dass die Methoden, die wir da entwickeln und die wir anwenden, relativ domänenunabhängig sind. Ich habe ja selber nach meinem Studium dann am Institut für Design und Regelung mechatronischer Systeme gearbeitet. Ich habe dann meine ersten eigenen Algorithmen-Entwicklungen damals implementiert für die Analyse von Daten aus der Automobilindustrie und aus der Stahlproduktion. Und da mit der Zeit haben wir dann gemerkt, natürlich kann man das nicht nur für Daten aus dem technischen Bereich verwenden, sondern natürlich auch kann man mit diesen Methoden Daten aus dem medizinischen Bereich verwenden. Das wird ja auch weltweit so gemacht. Also natürlich orientiere ich mich einerseits daran, was unseren Daten zur Verfügung steht und was ganz wichtig ist auch in unserer Branche, wenn man mal erste Simulationen macht und dann ein bisschen später dann die Zahlen hereinkommen, wie sich das dann in Wirklichkeit entwickelt hat, muss man immer auch reflektieren und dann schauen, wie kann ich mein Modell anpassen. Inwieweit stimmt das, was wir versucht haben vorherzusagen, das was unsere Prognosemodelle gesagt haben, inwiefern stimmt das überein mit dem, was dann tatsächlich passiert ist und woran liegt das? Der erste wirklich wichtige Punkt ist immer, wie schätze ich das eigene Verhalten ein? Mit wie vielen Kontakten pro Tag rechne ich? Mit welcher Übertragungsrate rechne ich? Und was wird passieren, wenn das so bleibt? Und dann ist es extrem schwierig zu sagen, was ist, wenn wir daran etwas ändern? Also gerade am prägendsten war natürlich die erste Lockdown-Phase, würde ich sagen, wo dieses öffentliche Geschehen so massiv zurückgefahren ist und wo wir dann gesehen haben, ja, das funktioniert wirklich. Das heißt, einerseits die Lage richtig einschätzen ist wichtig, aber zweitens dann auch ganz wichtig die Kommunikation von dem Ganzen. Also ich denke, dass wir generell in der Wissenschaft und auch in der IT und auch hier im Softwarepark noch mehr den Leuten vermitteln sollten, was wir überhaupt machen. Also sehr viel wird ja auch nur als Beispiel künstliche Intelligenz von manchen als Heilsbringer gesehen und von manchen ist es ja fast was mystisch Böses. Ich glaube, dass es beides nicht ist. Es ist Infrastruktur, die immer wichtiger wird. Je besser die Leute einschätzen können, wie die funktionieren und je mehr man weiß, auf welchen Datenbasen das aufbaut und je mehr man weiß, wie man auf die eigenen Daten auch aufpassen sollte, desto besser lässt sich das vermitteln. Also die Grenzen des Machbaren sind sehr stark von dem zu unterscheiden, was die Grenzen des für uns angenehmen sind, sage ich jetzt einmal so. Machbar ist natürlich sehr viel. Je mehr ich an Daten sammle und je mehr man da irgendwie an Daten auch aggregieren kann, desto mehr kann man Zusammenhänge herausfinden und auch analysieren, welche Menschen sich wie verhalten. Ich glaube, dass das bei vielen Menschen ein Unbehagen besteht, weil eben nicht klar ist, wo die Daten dann hingehen. Aber es ist ja klar, wenn ich von privaten Anbietern Dienste nutze und dann meine Daten preisgebe, dann ist es bei denen. Und dann haben natürlich andere Leute Informationen über mich. Der wichtigste Punkt in unterschiedlichen Methoden, ob das jetzt künstliche Intelligenz ist oder Statistik oder auch andere Methoden, die ethischen Grenzen oder das, was die wirklich ethischen Probleme auflöst, ist die Interpretation der Ergebnisse. Machine Learning und Data Science ist Infrastruktur. Und wie wir damit umgehen, das macht es aus. Es ist wie Bundesstraße. Einer der Schwerpunkte ist eben, wie gesagt, dass ich das noch mehr vermitteln möchte, was wir hier am Softwarepark machen und dass ich die Leute einladen möchte, zu uns zu kommen, noch mehr als es in den letzten zwei, drei Jahren eben möglich war und sich das anzuschauen, was wir hier tun. Der Softwarepark Hagenberg ist ja nicht jed einander Gewerbepark oder nur ein FH-Standort, sondern wir sind ja diese Kombination von Forschungsinstituten, Ausbildung im Bereich IT und Anwendung da bei den Firmen. Eine der großen Stärken unserer Region auch im im Bereich Medizin, ist, dass wir die Möglichkeit haben, aus Sicht der Informatik uns sehr stark einzubringen in den medizinischen Bereich. Also zum Beispiel das Time Center, das Zentrum für Technical Innovations in Medicine, das an der FH Oberösterreich eben angesiedelt ist, da geht es ja genau darum, dass wir mit Partnern im medizinischen Bereich, also in der Medizin und in der Medizintechnik versuchen, diesen Spagat zu schaffen, wie man eben diese technischen Innovationen aus der Automatisierungstechnik, aus der Informatik und anderen Bereichen eben in die Medizin überträgt. Und natürlich einerseits in Forschungsergebnissen dann auch sieht, aber auch dann im klinischen Alltag, dass das eben da auch wirklich eingebracht wird. Also ich denke schon, dass ich in zehn Jahren hier in Hagenberg natürlich noch tätig sein werde. Wir werden auch in den nächsten zehn Jahren das, was wir hier am Softwarepark machen, was wir an der FH machen, in den Studiengängen. Wir werden das weiterhin überarbeiten, wir werden laufend gefordert sein, am Ball zu bleiben und auf moderne Entwicklungen zu reagieren und auch diese IT-Community in Oberösterreich weiterhin zu prägen. Davon gehe ich aus.