Willkommen bei Literatur im Dorf Silvaner Steinbacher begrüßt Sie herzlich. Willkommen bei Literatur im Dorf. Silvana Steinbacher begrüßt Sie herzlich. Stifter nicht nur lesen, sondern auch ansehen, dazu fordert derzeit eine Ausstellung im Linzer Stifterhaus auf. Zu sehen sind Illustrationen zu den Werken Stifters und diese Ausstellung ist zugleich quasi ein Auftakt zum Jubiläum 30 Jahre Stifterhaus neu. Gefeiert werden mit vielen Veranstaltungen und Festen eine Zäsur, und zwar jene, als sich das Stifterhaus von der Forschungsstätte zu einem Veranstaltungshaus erweiterte. Und darüber wollen wir heute sprechen. Ich begrüße ganz herzlich neben mir die Direktorin des Stifterinstituts, Petra Maria Thalinger. Und daneben Georg Hofer, er ist der Kurator in diesem Fall der Ausstellung. Und Regina Pinter, sie ist die Leiterin des Literaturhauses im Stifterhaus. Petra, wie kann man denn eigentlich Stifter in der Gegenwart heutzutage feiern? Ja, das ist eine schwierige Frage, vor allem gerichtet an ein Stifterinstitut, das sozusagen zu einer seiner Hauptaufgaben zählt, Stifter auch zu feiern, zu beforschen, aber auch zu feiern. Das heißt, wir sind im Grunde genommen seit Jahrzehnten bemüht, immer wieder neue Zugänge zu Stifter zu erschließen, Jahrzehnten bemüht, immer wieder neue Zugänge zu Stifter zu erschließen, etwas vorzustellen, was vielleicht in dieser Form noch nicht so vorgestellt wurde. Und eine Möglichkeit war eben, das Augenmerk von Stifters Texten auf die begleitenden oder interpretierenden Bilder zu richten im Rahmen der Ausstellung Stifter illustriert. oder interpretierenden Bilder zu richten im Rahmen der Ausstellung Stifter illustriert. Zum einen, weil Stifter selber ja als Doppelbegabung eine sehr enge Beziehung zur bildenden Kunst hatte, als Kunstkritiker, als praktizierender Maler, als ein Mensch, der beteiligt war an der Popularisierung von bildender Kunst in Oberösterreich, in Linz, also mit der Gründung einer Kunstsammlung, einer Bildersammlung des Landes, eines Kunstvereins und dergleichen mehr als Denkmalpfleger. Also Stifter und die bildende Kunst ist ein sehr breites Thema, aber von der Seite, glaube ich, ist es noch nicht so häufig aufgezogen worden. Also diese begleitenden Bilder, die zunächst einmal den Text in den Hintergrund drängen, aber dann in einem zweiten Schritt eine Neugierig machen, was will uns dieses Bild sagen oder warum hat eine Künstlerin oder ein Künstler genau dieses Bild jetzt für eine Szene ausgewählt. Es gibt ja Bilder, da wirst du mir recht geben in der Ausstellung, da weiß man sofort, das muss Bergkristall sein. Zwei Kinder, die irgendwo entweder in Eis und Schnee oder zwischen den Bäumen dahinten irren oder sich aneinander kuscheln, das ist immer Bergkristall. Und dann gibt es Bilder, da käme man vielleicht eher auf Karl May, wo einem im ersten Moment nicht einfällt, was könnte das für ein Text von Stifter sein. Und wenn man dann weiß, welcher Text es ist, weiß man nicht, welche Szene. Und das ist für uns, glaube ich, das Lustvolle, dass man über das Bekannte an Stifter hinaus eben eine neue Einflugschneise hat in das, was an Stifter bis heute fasziniert. Also die Illustrationen sind zwar weniger geworden, weil die Buchgestaltung sich geändert hat, aber es gibt bis in die Gegenwart herein eine bildkünstlerische Auseinandersetzung mit Texten Stifters, weil halt da scheint es immer noch etwas zu deuten ist. Regina, vom Veranstalterischen her, ihr habt ja sehr, sehr viele Veranstaltungen, aber worauf habt ihr denn da im Speziellen geachtet, auch so bei der Auswahl der Referentinnen und Referenten? Wir haben eine besondere Reihe konzipiert, und zwar, das ist eine andere Möglichkeit, Stifter zu feiern oder Stifter in Diskussion zu bringen und zu halten. Das ist sein eigenständiges Denken und seine Welthaltung und Weltanschauung. Und das ist eine vierteilige Reihe, die sich die Gegenwartsliteratur oder zeitgenössische Autorinnen und Autoren zu Stifterthemen befragt. Das sind das Thema Wahrnehmung zum Beispiel, die für Stifter sehr wichtig ist. Und da hat man bei der Auswahl natürlich geschaut, welcher Autor oder welche Autorin schreibt im eigenen Werk auch mit sehr großer Sorgfalt, nimmt viel wahr und in dem Fall sind wir an Reinhard Kaiser-Müllecker herangetreten und er wird am 16. Februar zum Thema Wahrnehmung aus eigenen Texten lesen und dann mit dem Gesamtmoderator der vierteiligen Reihe, Gerhard Zeilinger, ein Gespräch führen. überhaupt Welt zu erfassen und eine Weltanschauung zu entwickeln und praktisch an einer Politik teilhaben zu können. Also das war jetzt ein Punkt, die Wahrnehmung. Es gibt aber noch drei weitere Themen, Diversität und Gleichheit. Da haben wir Ilya Trojanow gewinnen können. Und das Interessante war, dass er gesagt hat, weil Stifter meint praktisch, dass das Sittengesetz so etwas ist wie ein Naturgesetz. Und dieses Sittengesetz wirkt bei allen Menschen gleich. Und daher gibt es eine grundsätzliche Gleichheit aller Menschen. Und daher gibt es eine grundsätzliche Gleichheit aller Menschen und es ist unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter zu sehen und die Hauptaufgabe ist die reinstmögliche Menschwerdung. Thema beschäftigt er sich jetzt auch. Das war also praktisch das zweite Thema. Das dritte wäre Resilienz und Widerstand und das vierte Belebte Natur. Diese Themen, die du ansprichst, das sind ja Themen, mit denen man sich heute sehr oft beschäftigt. Also Diversität, Resilienz und wenn ich mal so respektlos sagen darf, also man sagt ja auch oft Stifter ist so ein bisschen ein verstaubter Autor, also das heißt, es wird so auch dieser Gegenwartsbezug eigentlich auch in den Mittelpunkt gestellt. Ich denke, das war ganz bewusst so gewählt, dass praktisch auch Schlagwörter oder auch Themen, die jetzt so en vogue sind, dass man die genau aufgreift und schaut, was sagt Stifter dazu. Und Stifter hat sich da schon große Gedanken gemacht, 1845 bis zu seinem Tod. Stifters Analysen und Lösungsansätze für Probleme der heutigen Gegenwart sind sehr aktuell. Und das gilt es auf der einen Seite zu zeigen, aber auch zu diskutieren und zu schauen, stimmt diese Überzeugung mit der Überzeugung von Autorinnen und Autoren, die jetzt schreiben und jetzt denken überein. Da kommen wir ja dann auch noch ganz genau zu sprechen, aber ich möchte vielleicht mit der Ausstellung beginnen, vor allen Dingen auch deswegen, weil sie ja nicht das ganze Jahr überläuft, sondern bis 30. März. Was war so das Wichtigste für euch bei dieser Auswahl auch der Illustrationen? Das Wichtigste für euch bei dieser Auswahl auch der Illustrationen? Das Wichtigste war, eine Ordnung zu finden oder eine Ordnung herzustellen, weil wir hätten nicht gedacht, also wir sind davon ausgegangen, dass es viele Illustrationen gibt, aber die Menge der Illustrationen, die wir in den Beständen unserer Bibliothek gefunden haben, hat uns, ich glaube, das kann ich sagen, doch erstaunt. Der Beginn dieser Auseinandersetzung war ja eine Ausstellung im Oberplan im Stifters Geburtshaus. Petra war bei einer Buchpräsentation und hat dort eine kleinere Ausstellung zu Stifterillustrationen gesehen, die von Ivan Slavik kuratiert wurde. Ivan Slavik ist Institutsmitglied bei unserem Stifterinstitut und arbeitet am Bezirksmuseum in Krumau und sammelt seit mehreren Jahren Stifterillustrationen, die er aus Büchern rausschneidet und relativ exklusiv Rahmen lässt und als eigenständige Bilder oder Bildarrangements präsentiert. Und es gab dann von dir die Idee, diese Ausstellung für uns zu übernehmen und mit einem kleinen Teil sozusagen zu ergänzen. Da haben wir uns ein bisschen getäuscht. Wir haben wirklich Unmengen an Bildern gefunden in unseren Bibliotheksbeständen, aber auch in unseren Archivbeständen. Die Ausstellung ist im Wesentlichen sozusagen in drei Teile unterteilt. Es gibt den Oberplanerbestand oder den Grumauerbestand, der in Auswahl gezeigt wird, einen sehr umfangreichen Bildbestand, den wir in unseren Bibliotheksbeständen haben und einen kleineren Teil von Originalzeichnungen und Erstesgaben, die wir im Archiv haben und präsentieren wollten. Darf ich nur, damit wir auch ein bisschen sehen, diese Unmenge, die du geschildert hast, wenn wir vielleicht ein paar dieser Werke einblenden? Vielleicht ein paar dieser Werke einblenden? Genau, also diese Bildleisten, das sind sozusagen ausschließlich Bestände aus unserer Bibliothek. Circa 1300 Bilder in etwa, oder 1200 bis 300 Bilder, die hier aus den Bibliotheksbeständen rausgescannt wurden und von Thomas Pauli und Gerhard Spring in dieser Form arrangiert wurden. Hier sieht man in zwei Vitrinen Originalbestände aus unserem Archiv. Das sind ausschließlich Bücher und Zeichnungen und Grafiken, die zu Lebzeitenstifters erschienen sind, weil alle Bilder, die man sozusagen an der Wand sieht, aus unserer Bibliothek wurden ausschließlich aus Büchern genommen, die nach Stifters Tod erschienen sind oder publiziert wurden. Und das ist jetzt die exklusive Präsentation der Kolleginnen aus Krumau. Eine Auswahl. Sehr schön gehängt, wenn ich das so sagen darf. Was mich gewundert hat ein bisschen war, das sind ja so auch Erläuterungen dabei und ein Stifter war ja zum Teil auch wirklich sehr, sehr hart mit seinen Illustratoren. Also wenn ich einmal zitieren darf, das Angesicht ist das Schlechteste und Stümperhafteste. Es ist geradezu Elend, wie es häufig Anfänger machen. Sind das Haare? Sind das Augen? Sind das Wangen? Ist das ein Einzelfall oder hat er sich auch einmal euphorisch über Illustrationen ausgelassen oder hat er sie kommentiert? Er stiftet was streng, aber er war durchaus auch begeistert von Illustrationen. Also diese Kritik bezieht sich auf die Titelvignetten zu den bunten Steinen von Ludwig Richter. Damit war er überhaupt nicht einverstanden. Er hat diese Titelvignetten auch aus den Belegexemplaren, würde man sagen, die er bekommen hat, rausgeschnitten, wenn er sie verschenkt hat, weil er überhaupt nicht damit einverstanden war. Aber die Titelvignetten zu den Studien oder zum Nachsommer oder zum Vitico, die von Peter Johann Nepomuk Geiger gezeichnet wurden und von Josef Axmann gestochen wurden, damit war er sehr einverstanden. Es gibt einen Brief, schlief das an Geiger, wo er sagt, dein Vitico, das Titelbild, ist viel besser als der meine, den ich beschrieben habe. Du hast den Vitico bildkünstlerisch viel besser gefasst oder darstellen können, als ich das sprachlich schaffe. Aber er war ein kritischer Geist. So ganz Unrecht hat er mit der Kritik dieser richterschen Illustrationen auch nicht. Die Geiger-Sachen sind schon gelungen. Da würde ich jetzt einmal mich trauen zu sagen. Was mir aufgefallen ist, ist, dass einige Illustrationen zu einem und demselben Werk sehr unterschiedlich sind. Illustrationen zu einem und demselben Werk sehr unterschiedlich sind. Also das heißt, da haben ja auch die Illustratoren und Illustratorinnen, gab es ja auch, ganz unterschiedlich zum Werkstift das herangeführt, weil das spielt ja auch eine große Rolle. Ja, zweifelsohne Petra hat es ja schon gesagt. Also oft ist überhaupt nicht klar, was hier illustriert wird. Also wenn man eine Illustration sieht und die ist, weiß ich nicht, zu Brigitta, die könnte genauso gut zum Heidedorf sein oder dergleichen. Aber das ist gerade irgendwie das Spannende an dieser Ausstellung. Also wir haben uns bemüht, also insgesamt sind ja fast 1500 Bilder zu sehen, also insgesamt sind ja fast 1500 Bilder zu sehen, dass wir nicht gewichten, ob etwas unserer Meinung nach gelungen ist oder weniger gelungen, sondern wir haben sie gleichwertig, wir wollen sie gleichwertig präsentieren und ein Ordnungssystem finden, das Besucherinnen auch eine Benützung dieser Ausstellung ermöglicht. Dass man sagt, gut, ich möchte jetzt wissen, wie unterschiedlich waren die bildkünstlerischen Herangehensweisen an den Hochwald oder an Bergkristall. Und dann kann ich das über ein diskretes Schema, über eine Karteikarte, die sich sozusagen als Linie durch die Ausstellung ziehen, kann ich mich orientieren und finde diese unterschiedlichen Herangehensweisen. Aber wir wollten nicht urteilen sozusagen. Also ich bin kein Kunstkritiker. Ja, das ist klar. Und der Vorteil ist ja auch, dass es da eine Art Selbsterschließungsmöglichkeit gibt, wo man unterschiedliche Fragen ans Material stellen kann. gibt, wo man unterschiedliche Fragen ans Material stellen kann. Also ich kann entweder in der Zusammenschau Veränderungen an Illustrationstechniken mir anschauen, an einem Werk beispielsweise, so von 1870 bis 1970 in etwa, wie verändert sich Farbigkeit oder ist man mehr auf Schwarz-Weiß? Gibt es vielleicht Ausschläge während der NS-Zeit? Haben die einen eigenen Charakter, die Illustrationen? Also solche Fragen kann ich an das Material stellen. Ich kann aber auch einen Illustrator mir herausnehmen. Dombrowski wäre so ein Beispiel, der den gesamten Stifter illustriert hat und sehen, wie geht er mit den unterschiedlichen Werken um? Oder verändert er seine eigenen Zugänge im Laufe der Jahrzehnte, in denen er sich mit Stifter beschäftigt? Oder ist das sozusagen ein Schema, wo er sagt, wenn ich etwas zu Stifter mache, dann schaut das immer in dieser Art und Weise aus. Also dann ist es immer derselbe Ernst von Dombrowski, den man zu sehen bekommt. dasselbe Ernst von Dombrowski, den man zu sehen bekommt. Das, glaube ich, macht den Reiz auch aus, dass man immer wieder was findet, weil die Fülle an Material ist ja bei einem Rundgang nicht wirklich zu würdigen. Also man sieht diese sehr schönen Bahnen, die fast was von eigenen Schriftzeichen haben. Der Raum hat sich ja jetzt so in ein Kunstwerk im Grunde genommen verwandelt. Aber wenn man dann näher hinzutritt, dann entdeckt man immer wieder was. Also es ist wie ein Wimmelbild. Und die Illustrationen haben ja damals zu Stifters Zeiten, glaube ich, auch noch eine wesentlich größere Rolle gespielt, als sie es heute tun. Das Buch an sich hatte einen anderen Stellenwert im Familienleben oder im geselligen Leben bestimmter Schichten. Also das ist relativ weit heruntergegangen bis zu den illustrierten Hauskalendern, auch im bäuerlichen Haushalten, wo halt die gesamte Familie irgendwas sich drin gefunden hat. gibt es für die nicht mehr ganz Jungen in diesen Readers Digest Heften, die auch zwischen kurioser naturwissenschaftlichen Berichten ein bisschen Literatur und Bebilderung sozusagen für alle etwas bereit gehalten haben. Und das waren halt diese Almanache und Familienzeitschriften, die Gustav Hecken als Stifters Verleger auch sehr erfolgreich vertreten hat und veröffentlicht hat. Und da muss man sich es wohl so vorstellen, dass die Familie dann zusammengesessen ist, irgendjemand hat gelesen und dann hat man sich auch die Bilder mit zusammen angeschaut. Und im Laufe der Jahre und Jahrzehnte, also speziell im 20. Jahrhundert, ist der Bildanteil etwas in den Hintergrund getreten. Also jetzt gibt es das bei sehr bibliophilen Büchern, die von bekannten Künstlerinnen und Künstlern, also Kafka von Phonius zum Beispiel, wäre sowas, was noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Kubin hat sehr viel noch illustriert. Also da gibt es auch Künstlerinnen und Künstler aus Oberösterreich, die am Buchmarkt eine große Rolle gespielt haben. Aber sonst ist die Illustration so ein bisschen in den Bereich des Kinder- und Jugendbuchs oder des Sachbuchs zurückgedrängt worden. oder des Sachbuchs zurückgedrängt worden und klassische Belletristik wird üblicherweise ohne Beigaben, ohne Bildbeigaben heute veröffentlicht. Ich möchte ein bisschen zum Haus auch noch kommen und zum Jubiläum. Also das Haus bestand ja schon als Forschungsstätte seit 1950, glaube ich. Und vor 30 Jahren, da kann ich mich noch erinnern, da bin ich gerade nach Linz gekommen, da hat sich das Haus dann geöffnet zu einem Veranstaltungsort. In welcher Weise ist denn diese Veränderung vor sich gegangen, Regina? Du warst ja damals schon da, gell? Ich bin 1991 an das Stifterinstitut aufgekommen. Und es war ein Umbau und ein Renovierungsarbeiten. Und dann erst gab es überhaupt die Möglichkeit, Veranstaltungen und Ausstellungen abzuhalten und zu zeigen. abzuhalten und zu zeigen. Und es war zunächst eine Galerie der Bildungskunst, auch im großen Raum, im Erdgeschoss. Mit dieser Galerie haben wir abgewechselt sozusagen. Das war eine Projektgalerie, die von Peter Aßmann und später von Martin Hochleitner geführt wurde. Und es gab aber von Verlegern und Autorinnen und Autoren immer auch schon den Wunsch, dass man Neuerscheinungen präsentieren kann. Die sind dann an uns herangetreten und haben gemeint, ihr habt jetzt ja eigentlich auch die Möglichkeit, Veranstaltungen abzuhalten. Und einer der ersten Verlage war der Verlag Grosser, die da sehr hartnäckig geblieben sind. Und so haben wir begonnen, Veranstaltungen zu machen. Das ist dann immer mehr geworden. Also nicht nur Veranstaltungen, aber auch zur Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft, also zu Stifter, sondern eben vermehrt dann zur zeitgenössischen Literatur. Und das hat sich von vielleicht, würde ich sagen, 30 bis 40 Veranstaltungen im Jahr dann... Das war wesentlich weniger, kann ich mir vorstellen. Genau, am Anfang noch, weil wir eben da auch den Raum teilen mussten, weil wir eben da auch den Raum teilen mussten, bis zu jetzt ungefähr zwischen 80 und 90 im Jahr entwickelt. Ich erinnere mich noch an die Einzeleinladungen. Genau. Ursprünglich, gell? Am Anfang waren eigentlich doch zeitlich so große Zwischenräume ganz am Anfang zwischen den Veranstaltungen, dass wir noch mit Einzeleinladungen eingeladen haben. Und schon die Entwicklung des sogenannten Monatsprogramms oder Leporellos hat gezeigt, dass es jetzt so kontinuierlich und jetzt kann man sagen, sind wirklich zwei Veranstaltungen in der Woche eigentlich mit Ausnahme der Sommermonaten und die Zeit um Weihnachten eigentlich fix. Und da würden Einzeleinladungen sozusagen nicht wirklich mehr Sinn machen. Also das Jubiläum, das Motto des Jubiläums lautet ja Mitstifter, Beistifter, Positionen und Welthaltungen. Petra, wie ist es denn zur Wahl dieses Mottos eigentlich gekommen? Ja, diese Zentrierung oder Konzentration auch auf Stifter, die hat schon was damit zu tun, dass dieses Haus eben nicht nur Stifterhaus heißt, sondern tatsächlich auch Stiftershaus war. Also diese über 20 Jahre, die er in diesem Haus gelebt hat, das ist etwas, was uns immer bewusst ist, was auch natürlich in der Konzeption oder im Erhalt dieses Gebäudes eine ganz wichtige Rolle gespielt hat, weil es gab ja diesen Leibbranchenbebauungsplan der Stadt Linz, Häuserzeile an der Donaulände zugunsten einer Straßenverbreiterung schleifen wollte. Und gerettet hat das Haus dann tatsächlich Stifter im übertragenen Sinn, weil die Mitglieder des Adalbert-Stifter-Instituts auch sehr vehement Widerstand geleistet haben gegen diesen geplanten Abbruch. In der Erinnerung eben daran, dass Stifter in diesem Haus gelebt hat, geschrieben hat, dort gestorben ist und dass das sozusagen eine kulturelle Schande oder eine Untat wäre, dieses Haus wegzureißen. Und das hat ja bei der Neukonzeption dann auch gleich seinen Niederschlag gefunden. Also nicht nur gab es schon seit den 50er Jahren diesen Gedenkraum, sondern 1993 hat man die gesamte Wohnung Stifters als Literaturmuseum eingerichtet, mit dem Zentrum nach wie vor des Arbeitszimmers, also dieses Denkraumes und Schreibraumes, den Stifter sich gestaltet hat. Und das ist etwas sozusagen, wir sind immer Mitstifter und immer Beistifter, aber nicht nur räumlich, sondern eben auch, was sein Denken betrifft. Also das beschäftigt uns, glaube ich, in unserer Arbeit sehr stark, nicht nur durch Anfragen, sondern einfach dieser philosophische Aspekt seines Werks, dass eben hier etwas sich an Fragen stellt, die über die Zeit hinausgehen, die auch über den Raum hinausgehen, in dem Stifter selbst gewirkt hat. Und das ist es wahrscheinlich, was Weltliteratur ausmacht, dass sozusagen diese philosophische Grundstellung übertragbar ist, in andere Zeiten und auch in andere Räume. Und das nehmen wir für Stifter in Anspruch. andere Räume. Und das nehmen wir für Stifter in Anspruch. Du hast es ja angesprochen, ich glaube 1972 hat man überlegt, dass das Haus, was ich finde, ist ein Schmuckstück. Ich habe das gar nicht glauben können, dass man das abreißen hätte wollen. Es gibt dazu einen Fernsehbeitrag, der im Rahmen dieser 50-Jahr-Feier des Landesstudios gezeigt wurde. Es war wahrscheinlich einer der frühesten, der gemacht wurde. Da war das Haus noch kein Schmuckstück. Da war ich einigermaßen irritiert. 1972 war ich acht Jahre alt und hätte aber in meiner Erinnerung dieses Linz eher in die unmittelbare Nachkriegszeit geschoben. Also so wie das Haus sich präsentiert hat mit wahrscheinlich noch Tarnanstrich und abblätterndem Putz und also in einem Maße verwahrlost, wo nur die Gedenktafel und das Relief sozusagen auf die Bedeutung hingewiesen haben. Das Interessante bei dem Beitrag war, dass dort eindeutig zu sehen war, dass es da schon Stifterhaus geheißen hat. Man hat also sehr wohl gewusst, dass die Stifterwohn- und Sterbehaus ist. Aber es hat noch nicht diese Bedeutung gehabt. Ja, und es waren Wohnungen, Dienstwohnungen der DDSG drinnen. Also damals hat das Gebäude ja auch noch nicht dem Land gehört, sondern der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft. Und die hatten da immer noch ihre Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Die sind ja erst ausgelaufen in den 80er Jahren. Ende der 80er Jahre ist die letzte Partei praktisch ausgezogen. Das Land hat dann Anfang der 70er Jahre das Haus gekauft. Und immer wenn eine Partei ausgezogen ist, hat das Land praktisch nicht mehr weitervermietet, sondern dem Adelbert-Stifter-Institut praktisch zur Verfügung gestellt für Bibliothek und für Archiv. Obwohl es zeitgleich ja eigentlich schon die Forschungsstätte war. Das war immer nur ein Stockwerk. Wir haben am Anfang einzelne Räume und sukzessive wurden Räume dazugegeben. Also die Situation war am Anfang sehr beengt. Die Bibliothek wurde auch erst aufgebaut. Also der Dr. Alois Großschopf, der das Haus einmal geleitet hat, ist oft zu Dienstreisen nach Wien aufgebrochen, um zu sehen, ob in Antiquariaten sich Bücher finden lassen, die für den Aufbau der Bibliothek dienlich sein könnten. Also die Arbeitspraxis oder diese Pionierarbeit, die hat schon fast etwas Historisches. Also das ist für uns schwer vorstellbar, wie man damals überhaupt zu dieser Einrichtung und zu einer so hohen Relevanz in der Stifterforschung finden konnte, mit den bescheidenen Mitteln, die man hatte. Ich möchte noch einmal zu diesen Überschriften sozusagen oder Motte zu den einzelnen Vorträgen kommen, nämlich Diversität und Resilienz. Also wenn wir vielleicht uns darauf beschränken, wo findet man denn die eigentlich bei Stifter? Die Textstellen. Ja, also inwiefern behandelt er diese? Das zum Beispiel bei Diversität und Gleichheit ist ganz zentral in der Vorrede zu den bunten Steinen im Sanften Gesetz. Es findet sich aber auch im Nachsommer und in anderen Erzählungen, aber ich glaube am theoretischsten oder am klarsten hat er es in der Vorrede zu den bunten Steinen, dem sogenannten Sanften Gesetz. Also was jetzt Diversität und Gleichheit betrifft. Diversität und Gleichheit betrifft. Er hat für den Wiener Boten 1849 Texte zum Unterrichtswesen verfasst und überhaupt auch zu Ansichten über den Staat und so weiter. sich auch Hinweise darauf, wie er sich praktisch die Lösung aus dieser Erfahrung der Revolution 1848, der Gewaltausbrüche und so, wie er sich das vorstellt, eine Denklösung. Und da ist einmal auf die Erziehung gekommen und auch auf diese Frage, wie setzt man, also was ist die Grundvoraussetzung des Menschen? Also kein Mensch ist so hilflos, also kein Wesen ist so hilflos geboren als der Mensch. Also so anthropologische Grundfragen und dann praktisch über das Unterrichtswesen. Aber was jetzt Resilienz und Widerstand zum Beispiel. wehren. Und das ist also sozusagen diese Frage Resilienz und Widerstand zum Beispiel. Das finde ich sehr interessant, weil das ist ja, finde ich, oder empfinde das nur ich so, weil ich mich nicht so sehr mit dem Werkstift beschäftigt habe, eigentlich nicht so sehr bekannt. Darum ist es die große Freude, das 30-Jahr-Jubiläums in einer eigenen Reihe wirklich genau diese Fragen herauszugreifen, ansetzend an der gegenwärtigen Diskussion. Und entstanden ist praktisch diese Beschäftigung. Ich meine, die Petra hat schon erzählt, wie wir zu Positionen und Mitstifter, Beistifter zu diesem Generalthema gekommen sind. Aber in dieser ganzen Zeit der Themenfindung haben wir auch, ohne an diese Themenfindung zu denken, ständig diskutiert über Fragen, die uns gerade bedrängt haben. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine und der Klimawandel und Korruption und so weiter. Und immer wieder ist uns dann eine Position Stifters dazu eingefallen. Und das praktisch war so ein Funke oder ein Auslöser, sich wirklich damit auseinanderzusetzen. Und das ist das, was ich an Stifters so liebe. Man findet wirklich zu jeder Fragestellung, die Petra schmunzelt schon, weil das sage ich immer, findet man eine Auseinandersetzung. Und bei ihm finde ich auch tatsächlich Lösungsvorschläge. Und das ist faszinierend. Und das an interessanten zeitgenössischen Autorinnen und Autoren, diese Frage und diese Haltung einmal heranzutragen und zu sehen, was denken denn sie darüber. Das ist sicher. Naja, das ist vielleicht auch das Interessante, weil man Stifte ja immer einen gewissen Eskapismus vorwirft. Also die sozialen Fragen seiner Zeit spielen ja in seinem Werk keine Rolle. Also da gibt es jetzt nicht den Arbeiter in der frühen Industrialisierung oder rachitische Kinder oder was auch immer. Also der gesamte technische Fortschritt spielt in seinem Werk kaum irgendeine bedeutende Rolle, obwohl er ihn natürlich zur Kenntnis genommen hat. Also er ist mit der Bahn gefahren, er hat in Westbahnaktien erfolglos spekuliert. Also er ist jetzt ganz normal im Leben gestanden und hat auch die Missstände, im Besonderen im Bereich Bildung, zur Kenntnis genommen und kommentiert. Aber im Werk spielt das eigentlich vordergründig keine Rolle und trotzdem gibt es auf einer tiefen Struktur eben das, was ich so als philosophischen Gehalt definieren würde, wo eben diese großen Themen, die wahrscheinlich Menschen in der Geschichte der Menschheit immer auf unterschiedliche Art, aber grundsätzlich beschäftigen, also diese existenziellen Fragen, die spielen bei ihm eine große Rolle und er exerziert sozusagen durch an geglückten oder auch gescheiterten Schicksalen, wohin einen was führt. Mich würde interessieren, Georg, hast du eigentlich als der jüngste von uns Stifter oder beziehungsweise die Aktualität Stifters erst in deiner Arbeit im Stifterhaus kennengelernt oder hat er dich auch schon beschäftigt, wie du in die Schule gegangen bist? Eine ehrliche Antwort, die habe ich erst im Stifterinstitut in diesem Ausmaß kennengelernt. Ich habe einige Texte Stifters während des Studiums gelesen, aber sozusagen das gesamte Werk Stifters und auch die Rezeption Stifters, die ja in der Germanistik, in der Literaturwissenschaft quasi nicht abbricht seit vielen Jahrzehnten, die ist mir ehrlicherweise erst durch die ständige Beschäftigung mit diesem Autor klar geworden und wird mir auch immer wieder klar, wie Regina gesagt hat. Und wird mir auch immer wieder klar, wie Regina gesagt hat, es gibt nahezu kein größeres Thema, das man irgendwie sozusagen im gesellschaftspolitischen, im zwischenmenschlichen diskutiert, wo man nicht irgendwo einen Punkt findet, wo man auch bei Stifter anknüpfen könnte. Da wäre ja dieses Jubiläum eigentlich auch eine Möglichkeit, so die junge Generation in die Literaturhäuser zu bringen, weil ich muss sagen, ich vermisse eigentlich immer die viel genannte Generation Z in den Literaturhäusern und höre dann von manchen, dass sie sich eher im Internet umschauen und dass sie sich eher runterholen. Ist das auch eine Hoffnung dieses Jubiläums? Unbedingt. Wir arbeiten ja mit unterschiedlichen Überlegungen dran, ein jüngeres Publikum in die Veranstaltungen zu locken. Veranstaltungen zu locken sozusagen. Und diese Themen könnten Anlass sein, dass sich auch ein jüngeres Publikum denkt, aha, das ist etwas, was ich auch in anderen Zusammenhängen höre, also Resilienz oder Diversität und es sind ja auch Autorinnen und Autoren in dieser Reihe, die auch ein jüngeres Publikum ansprechen könnten. Ich meine, Rainer Kaiser-Müller gehört auch noch zur jüngeren Generation und Ilja Trojanow ist doch mit seinen vielen Reisen und seinen Büchern, glaube ich, auch einer jüngeren Generation sehr bekannt. Also daran knüpft sich natürlich die Hoffnung, das zu erreichen, auch jüngeres Publikum zu gewinnen. Auch zu zeigen, dass es einfach kein verstaubter Autor ist, als der sozusagen auch in der... Jetzt liest man ja in der Schule, glaube ich, überhaupt nicht mehr wirklich viel, aber früher wurde das so, würde der Stifter irgendwie immer mit weiß ich nicht, mit dem Stempel irgendwie schwierig Fahrt verstaubt oder sowas versehen und dem ist halt einfach nicht so. Es gibt natürlich längere Texte wie der Nachsommer, da muss man schon hineinfinden, aber die haben eine unglaubliche Qualität. Aber es gibt ja auch kürzere Erzählungenstifte, die Trash-Media ihres Schicksals, die Nachkommenschaften, die sind ja wirklich lustig zu lesen. Also das ist mir, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum also jeder, der irgendwie sagt, der ist verstaubt, der kann ihn nicht ordentlich gelesen haben. Also das stimmt einfach nicht. Und da reden wir doch gar nicht von den Briefen, da kennst du dich viel besser aus, aber die Briefestifter sind ja eine wahre Fundgrube für alles Mögliche, also von unterhaltsam bis erschütternd bis sozusagen... Aber es ist halt, glaube ich, insgesamt Literatur nicht, Literatur braucht ein sehr offenes Herz und eine große Bereitschaft, sich auch irgendwie einmal wodurch zu mühen und das gilt, glaube ich, nicht nur für Stifter, dass diese Bereitschaft und dieses sich Öffnen, das ist manchmal nur sehr punktuell und gelingt halt speziell in jungen Jahren nicht immer, trotz aller Bemühungen. Wobei man bei Stifter sicher noch mehr Bemühungen, also wir haben beispielsweise in der Schule Brigitta und Abdias gelesen, also Abdias habe ich grauenvoll gefunden, Abdias habe ich grauenvoll gefunden, nur deprimierend und so weit weg von meiner damaligen Lebensrealität. Und Brigitta habe ich anders deprimierend empfunden. Also auch nicht, obwohl die Fragestellung sozusagen zur Pubertät noch ganz gut gepasst hätte. Also was macht ein hässliches Mädchen, als dass man sich ja prinzipiell gefühlt hat. Also das hätte einem schon irgendwie, also wie hoch können die Ansprüche eines hässlichen Mädchens sein an den schönsten Mann? Oder was verzeiht man ihm? Also das hätte eigentlich ganz gut passen können, aber es hat trotzdem nicht gepasst bei mir. Und als ich vor vielen Jahren meine Klassenkolleginnen einmal durchs Haus geführt habe und sie gefragt habe, wie es ihnen mit Stifter gegangen ist, haben fast alle geleugnet, dass wir jemals Stifter gelesen hätten in der Schule. Und ich erwarte sozusagen unsere Gäste immer so ab Mitte 30, Ende 30, Mitte 40. Da gibt es dann plötzlich eine Zeit, wo eine Lesung als Abendveranstaltung sehr gut in ein Leben hineinpassen kann, was vielleicht bei Mitte 20 nur sehr punktuell der Fall ist. Also die wirklich Jungen kommen zu den wirklich Jungen. Wenn Marie-Louise Lehner bei uns liest, dann sind 30 junge Frauen im Publikum. Und wenn aber dann am nächsten Tag... Ja, natürlich. Da gibt es nicht die Kontinuität, die das ältere Publikum als Stammpublikum dann entwickelt. Also die kommen dann auch zu etwas, was sie vielleicht noch nicht kennen, im Vertrauen, dass wir ihnen was anbieten, was passt. Ich werte es ja schon als positiv, wenn punktuell junge Menschen angesprochen werden und es geht auch um Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die vielleicht mit einer anderen Fragestellung zu Stifter konfrontiert, dann plötzlich ist es so, das könnte ich ja anders auch aufziehen, die Beschäftigung mit Stifter. Und dann wäre es vielleicht nicht so ein Erlebnis, wie es bei dir bei Brigitta war, was bei mir ganz anders war, als ich bei Brigitta gemacht habe. Aber ich glaube, das, was wir mir ganz anders war, als ich auf Brigitta gemacht habe. Aber ich glaube, das, was wir uns ja immer bemühen, dass wir einen anderen Zugang zu Stifter schaffen und zeigen, was er auch kann. Nämlich das andere kann er auch. Aber was er auch beantwortet, das ist die Hoffnung, dass wir da noch breiter sind. In Wirklichkeit ist das für uns selber auch sind. Das ist für uns selber auch schön. Es ist für uns selber lustvoll. Also zwei Fragen noch ganz, ganz kurz, weil uns die Zeit schon davonläuft. Also das Stifterhaus feiert ja nicht nur jetzt oder begeht jetzt nicht nur dieses Jubiläum, sondern vielleicht noch ganz kurz, es ist ja auch eine Forschungsstätte und hat sehr, sehr viele Aufgaben. Es kauft Nachlässe an und macht Publikationen. Vielleicht noch ganz kurz ein Wort dazu. oberösterreichischen Literatur, beginnend im 19. Jahrhundert mit einem deutlichen Schwerpunkt jetzt im 20. Jahrhundert und da versuchen wir auch die Verbindungen herzustellen. Zum einen kommen manche Bestände aus dem Literaturhausbetrieb, weil Autorinnen und Autoren sich bei uns beheimatet fühlen und Hoffnung haben, dass die Werkpflege auch eine andauernde ist. Das heißt, man kann ja vielleicht die jüngsten Erwerbungen nennen, Martin Pollack, Alois Brandstätter etwa, sind über Jahrzehnte zu Gast und möchten dann, dass ihr Material in dem Haus bleibt, obwohl sie Optionen auch hätten, natürlich das anderswo anzubieten. Und umgekehrt kommt dieses Material dann wieder entweder ins Museum oder auch in Ausstellungen, wie das bei Franz Rieger der Falluer, weil man ihm eine große Nähe zu Stifter immer attestiert hat, gegen die er sich versucht hat, sanft, aber beharrlich abzugrenzen. Also warum ich nicht wie Stifter schreibe. Und wir möchten aus diesem Bestand einfach etwas zum Schreiben. Wozu schreibt man? Wie schreibt sich Literatur? Am 30. März ist ja auch die Ausstellung dann zu Ende, Stifter illustriert. Eins möchte ich noch sagen, es ist interessant, gerade zu den Bergkristallen gibt es ja sehr, sehr viele unterschiedliche Annäherungen. Hast du da eine Erklärung, warum das gerade bei diesem Werk so ist? Das ist wahrscheinlich eines der beliebtesten Werke Stiftes. Ich glaube, du hast das auch im Rahmen einer Führung in der Ausstellung einmal gesagt. Es gibt einfach viele Dinge, also viele Bereiche, wo ich antocken kann an diese Erzählung. Es ist eine grandiose Naturbeschreibung dieser Gletscherlandschaft, es ist die Geschichte zweier verfeindeter Dörfer oder jetzt irgendwie ein bisschen übertrieben gesagt, die dann sozusagen in der Errettung zweier Kinder zusammenfinden. Es ist diese Geschichte der zwei Kinder. Das ist einfach eine richtig gute Erzählung, die, glaube ich, einfach sicher die beliebteste Stiftung ist, muss man sagen, bis in die heutige Zeit. Es ist eine Weihnachtsgeschichte. Ich würde es vielleicht noch zeigen, eine dieser Illustrationen. Man sieht hier diese zwei Kinder. Das ist schon auffällig. Speziell bei Bergkristall und auch bei der Erzählung Granit gibt es einzelne Motive oder Szenen, die sozusagen sehr beliebt sind. Das ist bei Bergkristall natürlich, dass diese beiden Kinder, Konrad und Sanna, beim Granit ist es die Kombination Großvater und Enkel, die sozusagen in der Welt herumgehen. Und der Großvater erklärt dem Enkel die Welt. Also Granit ist auch sehr oft illustriert worden. Und dann gibt es ja auch noch Arbeiten zu den Briefen Stiftes, was wir schon angesprochen haben, und zwar von Christian Tarnhäuser. Das möchte ich auch noch zeigen. Ja, Christian Tarnhäuser hat mehrere Werke Stiftes illustriert. Wir haben in der Ausstellung Illustrationen von ihm zum Hochwald und zu Briefen. Das ist eine Illustration zu den Briefen. Das sind, ja, zählen zu den jüngeren Werken oder Illustrationen zum Werkstift. Das sind aber wirklich sehr schöne Arbeiten. Ja, dann wünsche ich vielen herzlichen Dank zunächst einmal fürs Kommen. Ich wünsche viel Erfolg bei diesem Jahr. Viel Arbeit gewesen, nehme ich an, und auch noch davor. Also steht euch auch noch davor. Zu Gast waren heute Petra Maria Dallinger, Regina Pinter und Georg Hofer. Wir haben über die Ausstellung Stifter illustriert gesprochen, auch über das Jubiläum natürlich vor allen Dingen 30 Jahre Stifterhaus neu. Silvana Steinbacher verabschiedet sich, machen Sie es gut.