Bitte, lieber Erich. Ja, danke. Ich begrüße Sie, euch, dich namens der Libib und seitens des heutigen Vortragenden Erwin Ries sehr herzlich. Also für jene, die mich nicht kennen, mein Name ist Erich Klinger, ich bin unter anderem Autor und Sehnungsgestalter im Freien Hundfunk und mitunter, so wie heute auch, Gastgeber. Assistierter Suizid, Büchser der Pandora, der assistierte Suizid unter dem Aspekt der Selbstbestimmt Leben Bewegung, so der durchaus gewollte, etwas sperrige Titel der heutigen Veranstaltung, des heutigen Vortrags. Erwin Ries ist seit geraumer Zeit in der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung aktiv und zudem ein bekannter Autor der Romane, Theaterstücke, Essays und Geschichten über den Rollstuhlfahrer Groll und seinen Freund, den Dozenten, verfasst hat und verfasst. Gut, ihn braucht auch Weile im Falle dieser Veranstaltung, waren es knapp drei Jahre von der Idee bis zur Umsetzung mit ihm begriffen, ein paar inhaltliche Entwicklungsschritte und vor allem ein Traum bleiben, um im sechsten oder siebten Anlauf, also was die Termine betrifft, endlich zur heutigen Veranstaltung zu gelangen. Seit 1. Jänner dieses Jahres ist der sogenannte assistierte Suizid auch in Österreich erlaubt, wenn auch mit wesentlich strengeren Auflagen als beispielsweise in den Benelux-Ländern. So dürfen im Gegensatz zu Belgien nur volljährige Personen den assistierten Suizid in Anspruch nehmen und die vorangehende Beziehung von mindestens zwei Ärztinnen darunter sollte oder muss ein Palliativmediziner oder eine Medizinerin sein, ist zwingend vorgeschrieben. In Österreich darf auch keine Werbung für den Assistierten Suizid betrieben werden, anders als beispielsweise in der Schweiz, wo der oder die Sterbewillige unter zahlreichen Geschäftsangeboten und Sterbemodellen wählen kann. BefürworterInnen des Rechts auf einen selbstbestimmten Tod klagen über die Hürden schon beim assistierten Suizid und wollen auch die Sterbehilfe, das heißt die gezielte Beendigung des Lebens durch eine andere Person straffrei gestellt wissen, wenn der Tötung der ausdrückliche Wunsch der sterbewilligen Person vorangeht. Bei den Gegnerinnen des assistierten Suizids und insbesondere der Sterbehilfe, die gibt es nicht nur aus kirchlichen Kreisen oder der Kirche nahestehenden Einrichtungen, auch MedizinerInnen, kritische Geister, die einen Dammbruch bzw. das Öffnen der Büchse der Pandora befürchten und vor allem auch AktivistInnen der Behindertenbewegung befürchten, dass Schmerzgrenzen überschritten werden könnten, denen zufolge Menschen aufgrund ihrer Erkrankung, Behinderung, ihrer fortschreitenden unter Anführungszeichen ökonomischen Nutzlosigkeiten mit mehr oder weniger sanften Druck zum Ausscheiden aus dem Leben gebracht werden sollen. Der Vortrag von Erwin Ries wird aber über diese Fragestellungen hinaus Stellung beziehen zur Lage behinderter Menschen in Österreich, zu wiederholten Anläufen das sogenannte Pflegegeld abzuschaffen und durch Zuweisungen an parteinahe Hilfsorganisationen zu ersetzen, zur Pflegereform, zum nationalen Aktionsplan und sicherlich auch dazu, dass die Ratifizierung der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung durch Österreich im Jahr 2008 viel Papier entstehen ließ, jedoch bis dato wenig Wirksamkeit im Sinne der tatsächlichen Gleichstellung bedeutete. dato wenig Wirksamkeit im Sinne der tatsächlichen Gleichstellung bedeutete. Davon konnte man sich auch bei den Kundgebungen am 28. September in sämtlichen Bundesländern und am Wiener Ballhausplatz überzeugen. Ein Mitschnitt dieser Wiener Kundgebung ist übrigens im Archiv der Freien Radios nachhörbar und Ausschnitte, Videos sind auf der Seite des österreichischen Behindertenrates nachzusehen und zu hören. Nach Erwins Vortrag wird es Gelegenheit geben, Fragen zu stellen, eigene Standpunkte zur Debatte zu stellen und zu diskutieren. Die heutige Veranstaltung wird von mir für Radio Froh aufgezeichnet und von Andreas Heißl für DorfTV gefilmt. Wer nicht möchte, dass sein oder ihr Diskussionsbeitrag verewigt wird, möge dies bitte vor der jeweiligen Wortmeldung kundtun. Und das war es jetzt von meiner Seite und bitte Erwin, du bist dran. Danke, lieber Erich. Von meiner Seite aus, der Vortrag sollte ungefähr um 45 Minuten dauern. Das heißt, so gegen 8 Uhr sollten wir, falls erwünscht oder falls auch von mir erhofft, in die Diskussion einsteigen können. Weil das ist ja gerade bei dem Thema, glaube ich, wichtig, dass man da Standpunkte austauscht und unterschiedliche Ansichten auch diskutiert in der ganzen Geschichte. Ich beginne mal mit einem Zitat aus einer deutschen Zeitschrift, die viermal im Jahr herauskommt. Die heißt Bioskop, Zeitschrift zur Beobachtung der Biowissenschaften, herausgegeben von Erika Feierabend. Da gibt es eine Feststellung, was gesundheitsökonomische Hochrechnungen anlangt, bezogen auf Bevölkerungsentwicklung und künftige Versorgungskosten. Man rechnet mit einer Zunahme altersbedingter Erkrankungen zwischen 50 und 100 Prozent bis zum Jahr 2050. Eine neuere Studie aus dem britischen Fachblatt Lancet prognostiziert eine weltweit signifikante Zunahme von Demenzerkrankungen. weltweit signifikante Zunahme von Demenzerkrankungen. Als Besorgniserregner zeichnet sich der zunehmende Bedarf an ambulanter und stationärer Pflege für Menschen ab 65 Jahren ab. Bis 2050 werden die gesellschaftlichen Pflegekosten dynamischer ansteigen als die Gesundheitskosten. Fallende Geburtenzahlen korrelieren mit einer steigenden Lebenserwartung und einem Rückgang informeller Pflege. Die Langzeitpflege ist aber, und das bitte ich zu beachten, personalintensiv und lässt keine Produktivitätssteigerung mehr zu. Das heißt, eine Erhöhung der Zahl versorgter Fälle pro Stunde. Wir haben das jetzt erlebt in den letzten Tagen und Wochen, Sie werden das mitverfolgt haben, dieser sogenannte, eigentlich ist es ein Skandal, es ist nicht ein Vorfall, beim Senekura-Pflegebetrieb in Salzburg-Lehen, wo über ein halbes Jahr lang 13 bettlägerige Patientinnen, es waren überwiegend Frauen, schlecht versorgt wurden, soweit schlecht versorgt wurden, dass Wunden offen waren, die nicht versorgt wurden, obwohl es eine zuständige Wundärztin hätte geben müssen. Und die hat es auch gegeben, nur die war ein halbes Jahr lang im Krankenstand und die Senecura-Leitung hat keinen Ersatz besorgt. Dadurch kam es eben zu diesen unzumutbaren Zuständen. Es ist dann eine Frau leider auch gestorben an der ganzen schlechten Versorgung. Und die Leitung des Senegura-Pflegeheims hat sich als hilflos erwiesen, mit dem Ganzen umzugehen. Und das Ganze ist überhaupt nur an die Öffentlichkeit gelangt, weil der Volksanwalt Achitz, der früher der sozialpolitische Experte für den Gewerkschaftsbund war und jetzt Volksanwalt eben ist, eine nicht angekündigte Prüfung in diesem Heim durchgeführt hat. Kontrollorgane des Landes Salzburg, die nur die Dokumentationen durchgeschaut haben, also was die Schwestern aufgeschrieben haben, was sie nicht alles getan haben, sondern er ist auch hineingegangen mit Leuten, die sich auskennen, in die Zimmer und hat schon am Geruch gemerkt, dass da etwas nicht stimmen kann und hat mit eigenen Augen gesehen, dass da entsetzliche Zustände vorgeherrscht haben. Und er hat es dann an die Öffentlichkeit gebracht und der zuständige Landesrat in Salzburg, Schellhorn von den Grünen, ist mittlerweile zurückgetreten. Die zuständige Stadträtin in Salzburg weigert sich nach wie vor, Konsequenzen zu ziehen und sagt, das wird jetzt alles wieder besser werden. In Wirklichkeit sind aber die strukturellen Gründe, die dahinter liegen, die entscheidenden. Unterstützung und ein zunehmender Fälle schwer pflegebedürftiger Personen. Dazu kommt noch, und das sage ich jetzt schon im Vorhinein, dass Senekura in Österreich 47 Heime betreut. von Heimlösungen ist, die nicht in allen Heimen schlecht funktionieren. In manchen funktioniert es ein bisschen, in manchen besser. Weiß ich zum Teil auch von meiner Frau, bitte nicht weitersagen, die ist praktische Ärztin in Kärnten und betreut Patienten, auch unter anderem in einem Senekura-Heim. Nur schaut sie nicht nur die, also sie begnügt sich nicht damit, die Dokumentation anzuschauen, sondern hat wirklich jede Woche Kontakt mit den Patientinnen. Also so wie es sich gehört und das wird dort geführt. Aber in anderen Heimen funktioniert es leider eben nicht. Und es wird nicht regelmäßig und strikt kontrolliert. Senecura gehört zum europagrößten Konzern im Bereich Pflegeleistungen und Pflegeheime. Es gibt zwei französische Konzerne, die teilen sich den europäischen Markt mit je ungefähr 80.000 Betten auf. Einer davon heißt Orpea und der andere glaube ich Korkian. Kann man alles im Internet wunderbar nachschauen. Das sind Aktiengesellschaften. Die durchschnittliche Rendite beträgt zwischen 8 und 16 Prozent. Das sind Renditen, die nicht in allen Wirtschaftsbereichen so ohne weiteres zu erzielen sind, wie Sie wissen. Und der Hintergrund ist, dass diese französischen Konzerne sich über ganz Europa ausgebreitet haben. In Deutschland sind schon 40 Prozent der Pflegeheime privat geführt. In Österreich ist es sehr unterschiedlich, sehr stark privat ausgerichtet ist es in der Steiermark. In anderen Ländern ist es gemischt vom Land, private Institutionen oder Caritas oder Diakonie, kirchennahe oder kirchliche Organisationen. Aber Senekura wird immer stärker. Zum Beispiel Niederösterreich hat vor einigen Jahren einen erkläglichen Teil der Landesheime an Senekura verkauft. Und der Markt ist für Pflegekonzerne deswegen auch so interessant, weil die Nachfrage ständig wächst und kein Einbruch zu erwarten ist. Das heißt, man kann fix mit dem Profit rechnen. Und wenn ich Ihnen jetzt noch sage, dass zwischen 55 und 70 Prozent in den Pflegeheimen die Fallzahlen sind. Also in einem Pflegepersonal zur Verfügung steht als bei den privaten Heimen. Also der Faktor ist ungefähr 1 zu 1,5, der da differiert und das ist der Grund, warum in diesen Heimen gespart wird. Wo kann man im Pflegebusiness Geld machen? Durch das Einsparen am Personal. Das weiß man schon seit langem, aber man hat sich auch seit langem auf den Weg begeben, das mehr und mehr auszulagern und privaten Aktiengesellschaften auszulagern. Das Interessante ist aber auch, wenn man sich die Aktien nachrichten und die Bilanzen von diesen beiden französischen Konzernen anschaut, da steht alles Mögliche drinnen, in welchen Ländern, wie viele hundert Heime und tausende Patienten und Pflegefälle, aber es steht nicht drinnen, wer die Eigentümer des Konzernes sind. Also da steht dann, was passiert, 10-15% Streubesitz und institutionelle Anleger. Was sind institutionelle Anleger? Banken und Versicherungen im Wesentlichen, nicht nur. Das heißt, wir wissen gar nicht, wer hinter diesen Pflegekonzernen kapitalmäßig in Wirklichkeit steckt. Es gibt da keinerlei Transparenz. Pflegefachkräfte für das Jahr 2025 auf 200.000. Wenn Sie das mit dem Faktor 10, was gemeiniglich gemacht wird, wenn man Österreich mit Deutschland vergleicht, nehmen wir das bei uns 20.000 fehlende, obwohl die künftige Ausweitung des Pflegesektors unausweichlich ist und sehr viel mehr ausgebildete Pflegekräfte erforderlich werden. Es gibt derzeit aber auch keine Bemühung und keine zielgerichtete Bemühung, dass man eine bedarfsorientierte Reorganisation des Pflegebereichs zustande bringt. Während gesunde, nicht oder wenig pflegebedürftige ältere Menschen noch als ökonomisch produktives Humankapital gelten können, lässt sich den Menschen, die kostenintensive Langzeit benötigen, nur ein deutlich geringerer volkswirtschaftlicher Ertragswert zu erkennen. Und das ist das hauptsächliche Problem, vor dem wir stehen. auf diese Euthanasie-Debatte. Man spricht also in Holland tatsächlich von Euthanasie und in Belgien teilweise auch in der Schweiz. Bei uns ist das Wort aus bekannten historischen Gründen eben durch die Vergasung und Ermordung behinderter Menschen durch die Nazis. Hartheim ist nicht weit weg, aber das hat es in fast allen Krankenhäusern des NS-Regimes gegeben, von Wien bis Klagenfurt und Hall in Tirol. Bei uns nennt man das noch verschämt Suizidassistenzen, selbstbestimmte Lebensbeendigungen und Ähnliches. Selbstbestimmte Lebensbeendigungen und Ähnliches. Man versucht sich semantisch in dieser Fragestellung nicht mit dem Begriff Euthanasie auseinanderzusetzen, was von der Seite auch verständlich ist. Die internationale Behindertenbewegung, der ich mich zugehörig fühle, das ist quasi die internationale Bürgerrechtsbe Bewegung behinderter Menschen um Bürgerrechte, freie Zugänglichkeit, schulische Integration etc., Barrierefreiheit usw. Das Ganze kulminierte dann 2008 in der UN-Behindertenrechtskonvention, die unter starker Beteiligung behinderter Experten und Expertinnen, ich nenne nur einen Namen, Theresia Degener, erarbeitet wurde und mittlerweile von knapp 200 Staaten dieser Welt anerkannt und ratifiziert wurde. Österreich war der erste Staat, der diese Ratifizierung durchgeführt hat in New York durch den damaligen Gesundheitsminister Erwin Buchinger, der überhaupt in der Geschichte der österreichischen Gesundheitsminister, die ja für dieses Thema zuständig sind, eine Ausnahme bildete. bildete, erstens war er selber und ist selber Betroffener, da er einen behinderten Sohn hat. Und zweitens hat er sich sehr früh schon mit diesem Thema, das hing zusammen, beschäftigt. Und der ist tatsächlich das Erste aller Unterzeichnerstaaten nach New York gefahren und hat es dort unterzeichnet. Diesen Vorsprung, den wir beim Unterzeichnen hatten, den haben wir leider in der Praxis nicht eingelöst. Ich sage das jetzt einmal sehr vorsichtig. Es wurden aber bei allen Staaten, die die UNO-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet haben, wurden die Bestimmungen in nationales Recht übernommen. Wenn Sie sich juristisch auch nur ein wenig orientieren können, wissen Sie aber, dass es noch nicht reicht, wenn man ein Gesetz oder eine Staatsgrundbestimmung im Verfassungsrang hat. Wir haben seit vielen Jahren, Claudia, du weißt das, eine Verfassungszusatzbestimmung, Paragraph 7, niemand darf aufgrund seiner sexuellen Orientierung, seiner religiösen Überzeugung und seiner Behinderung, einer allfälligen Behinderung diskriminiert werden. Ich habe damals schon gewarnt, meine behinderten Kolleginnen und Kollegen haben gesagt, Freunde, Freundinnen, das allein reicht nicht. Das ist zwar eine Staatszielbestimmung, die ist ganz interessant, aber solange das nicht durch Gesetze und Verordnungen und Ausführungsbestimmungen bis in die soziale Praxis geregelt wird, hilft uns das nichts. Und genau in diesem grauen Feld stecken wir drinnen. Wir haben zum Teil Absichtserklärungen, aber wir haben keine Möglichkeiten, sie einzuklagen oder wegzuklagen, wie es in den USA der Fall ist. Beispiel. Eine Geschichte, die mit dem Clint Eastwood zu tun hat. Ich brauche nicht erklären, wer der Clint Eastwood ist. Bekannter Regisseur, durchaus interessante Filme gemacht, Schauspieler, Oscar-Preisträger und, und, und. Vor rund 20 Jahren, also damals 30 Jahren, erwarb Mr. Eastwood ein Restaurant in Carmel, einer Kleinstadt an der pazifischen amerikanischen Küste. Das Restaurant war trotz einer Generalsanierung nicht barrierefrei. barrierefrei. Es war aber damals bereits das amerikanische Antidiskriminierungsgesetz in Kraft getreten, das unter anderem Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden, Transportmitteln und Restaurants vorschreibt. Auf eine Beschwerde reagierte Clint Eastwood, ganz einsamer Westernheld, nicht. Die Strafe, die ihm aufgebrummt wurde, zahlte er mit einem Achselzucken. Aber er veränderte in seinem Restaurant nichts. Der Fall gelangte in die Medien. Immer noch glaubte Mr. Eastwood, das prominente Bürger habe ja regulatorischen Vierlefants nicht notwendig. schließlich mit dem Verlust der Restaurantlizenz und der Schließung des Betriebes konfrontiert wurde, das gibt nämlich das amerikanische Gesetz her, wenn man zwei, drei Mahnungen nicht berücksichtigt, musste er einsehen, dass das Gesetz auch für ihn gilt. Seit vielen Jahren ist das Restaurant nun schon barrierefrei. Wie gesagt, ich hatte das Glück, dass ich genau in dieser Zeit, in der die amerikanische Behindertenbewegung, dieses amerikanische Antidiskriminierungsgesetz, ADA, Americans with Disabilities Act, erkämpft hat, in New York war. Und dort waren auch die meisten Demonstrationen. Und ich habe natürlich die Gelegenheit genutzt, bei den Demos dabei zu sein, mit Journalisten zu sprechen, mit Fachleuten. Und es war für mich auch interessant zu sehen, dass zum Beispiel im Mayor's Office, das Bürgermeisterbüro, das bei diesem großen Justizgebäude im unteren Teil von Manhattan in einem kleinen Park steht, dieses Mayor's Office ist interessant gestaltet. Das halbe Büro, erster Stock, ist das Bürgermeisterbüro. Und auf derselben Ebene ist das Büro der Behindertenexperten und Expertinnen, die dem Bürgermeisterbüro zuarbeiten. Das sind betroffene Leute. Also die haben ständig Kontakt zu den führenden Stadträgriff nicht so sehr, weil Lernschwierigkeiten habe ich auch gehabt im Gymnasium, ohne deswegen behindert gewesen zu sein, wenn ich an meine Mathematikleistungen denke. Die wollte man aus diesem Gesetz ausnehmen. Und noch am Abend vor der Beschlussfassung des amerikanischen Behinderten, das ist mit viel Medienöffentlichkeit, viel Dandam gelaufen, den Nachrichtensendungen auf und nieder, am Abend zuvor hat die Führung der Independent Living Bewegung gesagt, wenn ihr unsere kognitiv beeinträchtigten Kolleginnen und Kollegen nicht in das Gesetz mit aufnehmt, dann lehnen wir das gesamte Gesetz ab und wir besetzen die Straßen, die Bürgermeisterbüros, die Ministerbüros, ihr werdet uns nicht mehr los. Und siehe da, die Regierung hat nachgegeben und die kognitiv beeinträchtigten Menschen sind natürlich auch dabei. Jetzt, was sagt das amerikanische Antidiskriminierungsgesetz? Zum Beispiel im Bereich Barrierefreiheit. Ich habe selber im Wirtschaftsministerium in Österreich zwölf Jahre gearbeitet im Bereich der Wohnbauforschung und habe den Bereich Barrierefreiheit, Fachstelle für behindertengerechtes Bauen und so weiter betreut. Als wissenschaftliche Fachkraft habe ich eben Studien vergeben und diese Architekten, Soziologen, wer auch immer sich damit befasst hat, eben diese Studien betreut und versucht neue Studien auf den Weg zu bringen. Da ist viel Positives geschehen. Das Problem war aber dann, diese Erkenntnisse, wie baut man barrierefrei, in die Landesbauordnungen zu überführen. Sie wissen, wir haben in Österreich neun Landesbauordnungen, dann gibt es noch Bauordnungen für die Statutastädte. Also in Wirklichkeit sind es ungefähr 15 bis 20 Entitäten, die da anzuführen sind. Dort ist es nicht einmal gelungen, eine Präambel zu verankern, in der die Grundsätze des barrierefreien Bauens drinnen stehen. Zum Beispiel bei öffentlichen Gebäuden, bei Restaurants etc. Absolut barrierefreier Zugang. Und absolut barrierefrei heißt keine Stufen, auch nicht so eine Stufe. Ich habe durchgesetzt im Wirtschaftsministerium, das sind heute noch vorhanden, in jedem Stockwerk der ehemaligen Sektionschefs ein Behindertenklo. Das war ja damals das Kriegsministerium aus dem Jahr 1913 und da waren die großen Generäle vom Generalstab untergebracht. Riesige Räumlichkeiten, herrliche Behindertentoiletten mittlerweile mit viel Platz. Also manches gelingt ja dann doch, wenn man hartnäckig ist. Die Fragestellung war aber dann, wie kriegen wir das in die Landesbauordnungen hinein? Und da haben sich die Länder alle geweigert, die zentralen Bestimmungen zu übernehmen. Also wirklich niveaugleicher Zugang, Behindertenparkplätze möglichst nahe, möglichst überdacht vor den Eingängen und eben die Behindertentoiletten. Wenn diese drei Dinge eingehalten werden, es gibt dann noch im Bereich blinder und sehschwacher Menschen und hörbehinderte Menschen, gibt es ähnliche Dinge, die man einhalten muss, aber das können wir dann später noch in Ruhe darauf eingehen. Wenn diese drei zentralen Dinge eingehalten werden, dann sind Gebäude zugänglich und öffentliche Verkehrsmittel. Und das ist es um und auf. Dann findet Aussonderung nicht statt. Derzeit findet Aussonderung in Österreich noch in einem viel zu hohen Ausma der Geschichte, weil es gibt auch einen Kriegsopferverband, die haben übrigens immer schon ein Pflegegeld gehabt, die Kriegsopfer. Und der Kriegsopferverband war dagegen, dass die Zivilinvaliden, die sogenannten Zivilinvaliden, auch ein Pflegegeld kriegen. Das ist Österreich. Mittlerweile haben sie sich abgefunden, dass das so ist. Der Zivilinvalidenverband hat es geschafft, dann in diesen Bereich auch einzusteigen, aber es ist nicht gelungen, in die Bauordnungen das Ganze so weit zu verankern, dass man es einklagen kann. Sondern da stehen zum Teil nicht einmal Hinweise. Man behilft sich nicht einmal damit mit dem Zusatz, so wie es jetzt oft noch in Gesetzen auch drinnen steht, sofern dem nicht irgendwelche denkmalpflegerischen oder finanziellen Überlegungen entgegenstehen. Wobei ich habe viel mit dem Denkmalamt zu tun gehabt, durch bestimmte Sanierungen, Schönbrunn und so weiter, das war ja alles beim Wirtschaftsministerium. Der Denkmalschutz ist immer eine Ausrede. Also wer sagt, wir haben ein denkmalgeschütztes Haus, der Denkmalschutz genehmigt keinen Lift, keinen Umbau, der soll einmal nach Windsor Castle gehen, der soll nach Versailles gehen, der soll sich anschauen, wie international bekannte Baulichkeiten durchaus mit Lift zugänglich gemacht wurden. Und das ist auch in Österreich möglich und wird zum Teil auch getan. Zum Beispiel Schönbrunn ist ein Paradefall, wie man das machen kann. Die Denkmalschützer zerbrechen sich den Kopf und es gibt für alles mittlerweile in Richtung barrierefreie technische Lösungen. Das ist die eine Geschichte. Ich kann mich erinnern an eine Pressekonferenz, das muss Ende 90er Jahre gewesen sein, damals war der Minister Schüssel und ich habe ein Projekt vorgestellt, nämlich die Landesbauordnungen auf Barrierefreiheit hinzutrimmen und zwar mit Unterstützung der Industrie. Das war damals der einigen vielleicht bekannte Direktor Pöchhacker, der hat gesagt, das ist für uns idiotisch, wir müssen für jedes Bundesland eigene Juristen anstellen, die die Landesbauordnung kennen und mit der arbeiten können, weil in jeder Landesbauordnung steht irgendetwas anderes durch diese diversen Liberalisierungsschritte und so fort. Noch dazu kam, dass 1984 die Wohnbauförderung verländert wurde und die Wohnbauforschung weggefallen ist. Das waren damals immerhin ein Prozent der gesamten Förderungssummen. Das war viel Geld, das waren um die 106 Millionen Schilling pro Jahr, da konnte man ordentliche Studien machen. Das ist weggefallen, die Länder haben gesagt, sie werden das selber weiter betreiben, haben sie natürlich nicht getan, das Geld ist verschwunden. Wohnbauforschung im Bereich Barrierefreiheit mehr, was schade ist, was zum Teil aber auch kompensiert werden könnte, wenn man die ohnehin vorhandenen Erkenntnisse in Gesetze umsetzen würde. Das findet aber nicht statt. Ich möchte jetzt eine Geschichte noch erzählen. Zum Zeitpunkt da in Mitteleuropa und eigentlich ist der Zeitpunkt, erstreckt sich bis jetzt, behinderte Menschen noch in Großheimen entgelagert wurden. In der UN-Behindertenrechtskonvention ist das Verbot jeglicher Großheime vorgeschrieben. Entstand in Berkeley das erste Independent Living Center und das World Institute on Disability. Leiter der Einrichtungen war Ed Robertson, der durch Polio behindert war und beatmet werden musste. Außerdem war dort ein aus Bayern stammender Mann, Adolf Ratzka, den viele für den Mahatma Gandhi oder Karl Marx oder Antonio Gramsci, was weiß ich, der Behindertenbewegung international sehen, der hat eine schwierige Jugend mit einer schweren Beatmung in Bayern gehabt, hat dann gehört davon, dass in Kalifornien behinderte Menschen sich den Zugang zur Universität erkämpft haben. Die durften vorher nicht an die Universität, aber der Ed Robertson und die Judith Heumann, die haben das dann durchgesetzt und dort ist er hin und hat sich dieser Gruppe angeschlossen und die haben dort das erste Independent Living Center gemacht, in dem was passiert ist. Beratung, was Hilfsmittel anlangt, Beratung, was Unterstützungsleistungen durch die öffentliche Hand etc. anlangt, Beratung, was Hilfsmittel anlangt, auch im Bereich Sexualität, sehr wichtig. teilgegangen mit den Interviews und mit den Beiträgen meiner behinderten Kolleginnen, wobei wirklich sagen wir es, die behinderten Kolleginnen waren viel klarer und schärfer und härter als die behinderten Kollegen. Es ist so. Also dieser Beginn in Kalifornien, der sich auch speiste aus der Bürgerrechtsbewegung jener Soldaten, die als Vietnam schwerstbehindert, querschnittgelähmt oder doppelt beinambutiert zurückkamen und in irgendwelche Heime weit in der Wüste gesteckt wurden, die haben sich auch den Zugang zum Leben erkämpft. Und die haben sich verbündet mit der Bürgerrechtsbewegung behinderter Menschen und der Bürgerrechtsbewegung der farbigen und schwarzen Bürger in Kalifornien. Also aus diesen drei Säulen speiste sich diese ganze Bewegung und das ist mit ein Grund, warum sie sehr schnell sehr stark wurde. Dieser Adolf Ratzke hat es dort aufgenommen, hat es aufgesogen und ist nach Schweden gegangen und hat in Schweden das berühmte Stihl-Institut, Selbstbestimmt Leben-Institut in Schweden gegründet, in Stockholm, das gibt es heute noch und macht hervorragende Arbeit. Und obwohl die auch Schwierigkeiten haben mit Privatisierung und so weiter, der schwedische Sozialstaat ist schon lange nicht mehr das, was er einmal war, der lebt immer noch dort und macht seine Arbeit. Der lebt immer noch dort und macht seine Arbeit und über den Adolf Ratzka ist das Ganze dann über Norddeutschland auch bis nach Österreich gekommen. Andere haben diese Erkenntnisse und diese Erfahrungen übernommen, haben amerikanische betroffene Leute, wie zum Beispiel das Ehepaar Bruckner, für Workshops geholt und für Symposien, die erzählt haben, wie das in den Independent Living Centers abläuft. Noch einmal ganz kurz zurück zu diesen Independent Living Centers. Nicht mehr als 100 Leute sollen in so einem Center sein. Es gibt derzeit um die 300 in ganz Amerika, in ganz USA. Nicht mehr als 100 Leute sollen sein. Die überwiegende Mehrheit im Vorstand müssen behinderte Menschen sein. Ganz wichtig. Und da gibt es eine Beratung auf allen Ebenen. Ich habe es vorher schon angeschnitten. Jetzt hat man geglaubt, wenn das amerikanische Antidiskriminierungsgesetz durchgeht, es wird eine Klagsflut über Amerika hereinbrechen. Dem war mitnichten so. Wir halten mittlerweile bei ungefähr 3000 Klagen, die alle positiv erledigt wurden. Warum? Weil das Gesetz so streng ist. Es genügt, wenn man zum Beispiel zu einem neu eröffneten Restaurant kommt oder ein generalsaniertes Restaurant, es genügt ein Brief an die zuständige, bei uns würde man sagen Bezirkshauptmannschaft, ich fühle mich diskriminiert, weil ich in dieses Restaurant nicht hineinkam oder weil es keine Speisekarten in Breilschrift gibt und keinen Behindertenparkplatz gibt. Dann nimmt die Behörde von sich aus Kontakt mit dem Diskriminierer auf und sagt, du hast jetzt die Möglichkeit, das zu sanieren, binnen sechs Wochen oder acht Wochen. Wenn du das nicht machst, gibt es 10.000 Dollar Strafe. Wenn du auch dann das nicht sanierst, innerhalb von zwei Monaten, ist die Lizenz weg. Und siehe da, das hat sich herumgesprochen. Und plötzlich, und das war die Zeit, in der ich in New York war, überall waren Rampen in diese Delis, in diese Kreislereien, die ja das Leben in New York so einfach machen, weil die ja rund um die Uhr offen haben, wo man alles kriegt. Plötzlich waren überall Rampen. Bei uns völlig undenkbar. Bei uns hat man Rampen vor der Technischen Universität weggerissen, weil ja nichtbehinderte Leute drüber stolpern könnten. Kein Witz, es war so. Und diese Erfahrungen in den USA haben sich eben dahingehend ausgewirkt, dass in bestimmten Gegenden der USA, das ist eher der Osten, das ist ganz oben der Norden, der USA, das ist eher der Osten, das ist ganz oben der Norden, Oregon, Washington State, das ist relativ, und sehr stark Kalifornien natürlich, relativ wenig im Mittelwesten, was möglicherweise auch mit der politisch-kulturellen, religiösen Verfassung jener Region zu tun hat. Es braucht natürlich immer Leute, behinderte Leute oder Freunde oder Helfer, die eine Diskriminierung melden. Ohne dem geht es nicht. Kurzer Abzweig nach Österreich. Was wir in Österreich haben, nennt sich Behindertengleichstellungsgesetz und hat keine Strafbestimmungen, keine exekutierbaren und wird auch kaum genutzt, um etwas durchzusetzen, weil alle mittlerweile wissen, es ist ziemlich müßig. Man kann eine Schlichtung beantragen, ein Drittel der Schlichtungen gehen gut aus, ein Drittel schlecht und in einem Drittel zieht sich das so irgendwie dahin. Die Wirtschaftskammer macht mittlerweile schon Schulungen für ihre Betriebe und sagt, wenn ihr euch nicht an die Barrierefreiheit haltet, passiert euch auch nichts, weil ihr seid nicht klagbar. Das gibt das Gesetz nicht her. Ich habe erzählt, meine Frau ist Ärztin, die hat natürlich eine barrierefreie Ordination sich genommen, ist jetzt praktische Ärztin in Kärnten und nachdem sie aus dem Spital raus ist, aus der Palliativstation und aus der Intensivstation, wo sie die andere Seite der Medaille auch mitbekommen hat, die andere Seite der Medaille auch mitbekommen hat. Zwei Punkte von 62 sind die Barrierefreiheit bei der Bewertung der Ärztekammer für Ärztepraxen. Sie ist nicht einmal gefragt worden, geschweige denn kontrolliert worden. Natürlich, in Neubauten funktioniert das ganz gut. Da gibt es schon eine wachsende Zahl von barrierefreien Ordinationen, aber es gibt nach wie vor, zum Beispiel in Wiener Neustadt, nur zwölf von 81 Arztpraxen sind barrierefrei. Ihr habt es ja erwähnt, ÖZIF hat die Einkaufsstraßen in Wien untersucht. Alle zwei Jahre. Inwieweit sind sie barrierefrei zugänglich, also ohne Stufen? Das Ergebnis ist seit Jahren gleichbleibend. 60-70 Prozent sind nicht zugänglich. Das gilt für Kaiserstraße, Lärchenfelderstraße, Ottergringerstraße. Das gilt nicht für die Maria-Hilfer-Straße. Da ist das Verhältnis wesentlich besser. Warum? Weil die ja praktisch neu gemacht wurde. Und da hat man doch in vielen Fällen drauf geachtet. Aber in allen Fällen ist es so. Ich lebe halb in Börtschach und halb in Wien, in Stammersdorf. Ich kann Ihnen sagen, in Floridsdorf oder in Klagenfurt gibt es Hauptstraßen, die können Sie mit dem Rollstuhl kaum befahren, die Bahnhochstraße zum Beispiel. Davon, dass Geschäfte überwiegend zugänglich sind, kann man schon gar nicht reden. Ich nehme nicht an, dass es in Linz so viel besser ist. Es ist wesentlich besser interessanterweise in Innsbruck, was möglicherweise auch auf das Wirken des Prof. Dr. Volker Schönwiese und seiner Mitstreiter zurückzuführen ist, der als einer der ersten Stützpunktmenschen im Bereich Independent Living dort tätig geworden ist. Ich sehe, wir nähern uns einem bestimmten Zeitpunkt und ich möchte jetzt schon noch ein bisschen auf die Assistenzgeschichte im Bereich Suizid eingehen. Einflussdefizit eingehen. Und da suche ich jetzt einen Anknüpfung das Meer zusammen, dem man immer mehr Land entrissen hat, weil man zu wenig Platz gehabt hat. Jedenfalls dieser Pragmatismus hat sich in Holland verdichtet in der Frage, was passiert mit Menschen, die nicht mehr leben wollen, wenn sie eben zu einem Punkt in ihrem Leben kommen, wo sie sagen, ich will nicht mehr. Und man hat einen sehr kurzer Zeit durchaus unter Mitwirkung von Ärzten, die das nicht als ökonomischen Gesichtspunkten gemacht haben. als ökonomischen Gesichtspunkten gemacht haben. Das hat sich mittlerweile ein bisschen verschwoben. Es gibt mittlerweile durchaus auch ökonomische Gesichtspunkte, die von der Ärzteschaft im Bereich assistierter Suizid mitspielen. Ich glaube, es ist aber noch am Anfang in Österreich diese ganze Geschichte. am Anfang in Österreich diese ganze Geschichte. Normalerweise ist die Begründung übergroße Schmerzen, abhängig von Apparatemedizin, keine Selbstständigkeit mehr, also eine Perhoriszierung, eine extreme Übertreibung des Leidens. Nun ist es aber so, Sie werden ja durchaus auch Fälle in Ihrer Bekanntschaft, Verwandtschaft haben mit Menschen, die auf Intensivstationen oder in Palliativstationen gestorben sind oder leben. Österreich war unter jenen Ländern noch vor 15 Jahren, wo am wenigsten Schmerzmittel verschrieben wurden. Wie der polnische Papst in Österreich war, hat er eine Palliativstation besucht in Wien und hat den Ärzten den Auftrag gegeben, möglichst wenig Schmerzmittel zu verschreiben, weil der behinderte Mensch und der leidende Mensch ist ein von Gott auserwählter Mensch und der leidetende Mensch ist ein von Gott auserwählter Mensch. Und der leidet für alle anderen mit. Das ist jetzt aber nicht erfunden von mir, Sie finden das im Weltkatechismus. Da ist das prominent vertreten, dieser Punkt unter Weltkatechismus ist das kanonisierte Christentum, von Vatikan kanonisierte Christentum. Chefredakteur übrigens Kardinal Schönborn. Ich habe mich mit dieser Frage damals beschäftigt, wie ich ein Stück über den Stephen Hawking geschrieben habe, das dann in Zürich und in London gespielt wurde, und von daher habe ich das noch sehr genau in Erinnerung. Also diese Perhorisierung des Leidens und die Abhängigkeit von der Apparatemedizin. Mittlerweile ist Österreich unter jenen Staaten, in der ordentlich und viel Schmerzmittel verabreicht werden. Und dieses Unterschmerzen, dahinsichen und dann irgendwie sterben, das ist Gott sei Dank der Ausnahmefall in den Spitälern und in den Kliniken. Weil in einer Absprache mit Angehörigen, mit dem, was man auch an Belegen des Patienten hat, der das vielleicht in einer Patientenverfügung oder Todesverfügung festgelegt hat, der will nicht mehr mit allen Mitteln behandelt werden. Also in diesem doch relativ kleinen Setting gelingt, das muss man eigentlich fast so sagen, Das muss man eigentlich fast so sagen, in vielen, vielen Fällen, in den allermeisten Fällen, ein gelungener Tod, ein gelungenes Sterben, ohne allzu große Schmerzbelastung und ohne all diese Attribute, die man gerne verwendet und sagt, jeder, der sich damit nicht auskommt, um Gottes willen, nur nicht im Rollstuhl sitzen, da bringe ich mich lieber um. Wissen Sie, wie oft ich das gehört habe? Ich höre es heute noch immer wieder. Wie schaffen Sie das? Ich würde mich sofort umbringen. Das ist nicht, weil die Leute uns behinderte Menschen umbringen wollen, das glaube ich nicht, sondern das ist, weil sich einfach die wenigsten Leuten vorstellen können, wie denn ein Leben mit Assistenz unterschiedlichster Art funktionieren kann. Zum Beispiel, weil die Geschäfte barrierefrei sind, Restaurants barrierefrei sind, weil behinderte Kinder verpflichtend in Schulen mit Nichtbehinderten gehen. Und nicht wie in Österreich, wo nach wie vor Sonderschulen errichtet werden. Ganz strikt gegen die UN-Behindertenrechtskonvention. In Wien sind 60 Prozent aller Kinder in den Sonderschulen, die nach wie vor errichtet werden, überhaupt nicht behindert. die können nur schlecht Deutsch. Jetzt wenn sie aber mal aus einer Sonderschule kommen, dann ist ihr Lebensweg in Österreich vorgezeichnet. Bestenfalls Hilfsarbeiter. Also das sind schon Einschränkungen. Jetzt völlig unsystematisch, aber weil es auch in dieses Thema hineinpasst. Ungefähr 24.000 bis 25.000 behinderte Menschen, viele davon sogenannt kognitiv Beeinträchtigte, arbeiten in Pflege- und Altenheimen in Österreich und bekommen dafür ein Taschengeld von 40 Euro im Schnitt pro Monat. Also keinen Lohn, das ist eine Anerkennung für, wie soll man sagen, Freizeitbeschäftigung oder Hilfsbeschäftigung oder ähnlich. In Kärnten hat man das nachdem der Jörg Haider Kärnten ja in den Bankrott geführt hat, hat man auch das auf 20 Euro pro Monat reduziert und hat es nicht wieder erhöht. Was es notwendig wäre, wäre, diese Leute zum Mindestkollektivlohn anzustellen und Pensions zu versichern. Die sind nicht pensionsversichert. Und jetzt gibt es viele dieser Leute, die zum Teil tolle Arbeit in Küchen, in Werkstätten, in Wäschereien vollbringen, die überhaupt nicht bezahlt werden. Dass daneben noch Dinge wie Vorkommen, wie ich jetzt erzählen werde, zum Beispiel ein riesiges Heim, Alten- und Behindertenheim am Ratschberg, nicht weit weg zwischen Läubel und Klagenfurt, dass dort Leute arbeiten, behinderte Leute, 40, 50 Jahre alt, die noch nie in ihrem Leben am Wörthersee waren. Man muss sich das einmal vorstellen. Das sind keine Einzelfälle. Das sind Sklavenexistenzen, die diese Leute erleiden müssen und niemand hilft ihnen. Selbst die Lebenshilfe, die ja mehrere Heime auch betreibt, ich glaube sechs Heime in Kärnten, sagt selber, das ist unerträglich, das muss geändert werden. Aber dazu braucht es Geld, dazu braucht es gesetzliche Bestimmungen, dass man das durchsetzen kann. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Das sind Zahlen von der holländischen Behindertenbewegung, mit denen ich ganz gut vernetzt bin. Die rechnen, dass ungefähr um die 3000 Personen jährlich, ob behindert, ob schwerkrank, ob depressiv, was auch immer, zum Tode geführt werden, die eigentlich gar nicht sterben wollten. Warum kann das so weit kommen? Das kann deswegen so weit kommen, ursprünglich waren relativ strenge Regeln, was ärztliche Begutachtung anlangt, um assistierten Suizid anzubieten. Die Regelungen haben sich mehr und mehr nach unten verbreitert. Mittlerweile ist die durchschnittliche Zeit in Holland, in der ein holländischer Mensch, der sterben will, und ich sage das jetzt einem Arzt, der muss das zweimal vor zwei Ärzten bestätigen in einem gewissen Zeitraum. Der darf nicht mehr als zwei Monate sein, sollte aber nicht ganz kurz sein. Der durchschnittliche Zeitraum, in dem die Leute diesen Todeswunsch äußern, vor Ärzten oder einem Arzt, ist derzeit 10 bis 14 Tage. Das heißt, wir alle kennen Zustände als behinderte Menschen oder als nicht behinderte Menschen oder als depressive Menschen, was auch immer, in denen es über Wochen lang nicht gut geht und in denen man aus Verzweiflung, aus Einsamkeit, was auch immer, sagt, ich will. Nein, wenn Sie das innerhalb von 14 Tagen vor anderen zwei Ärzten wiederholen, dann ist der nächste Besuch schon mit der Spritze. Und dann ist es vorbei. Und das hat eine derartige Dynamik mittlerweile angenommen, diese Entwicklung, dass selbst viele Ärzte, die am Anfang für die Einführung dieser aktiven Euthanasie, das sind ja Teile von aktiver Euthanasie, auch dann in Wirklichkeit dagegen sind und sagen, das haben wir nicht gewollt, das bitte nicht. Die Sache läuft aber weiter. Das bitte nicht. Die Sache läuft aber weiter. Es werden mittlerweile auch Menschen, die nicht todkrank sind, die nicht unter unerträglichen Schmerzen leiden, sondern die einfach schwere Depressionen haben oder Ähnliches und einfach nicht mehr wollen, auch die werden alternisiert. In Belgien werden auch Kinder euthanasiert. Nicht nur mit zum Tod führenden Krankheiten. Da genügt die Einwilligung der Eltern und ein Arzt muss irgendwie zustimmen, dass das läuft. Also das sind Entwicklungen, die wir in Österreich noch verhindern können, weil das, was wir in Österreich haben, und jetzt mache ich einen ganz scharfen Bogen, damit ich da jetzt einmal für den Vortrag oder für den ersten Teil unseres Abends zum Ende komme, das sind Entwicklungen, die wir jetzt mit unserem neuen Gesetz, neuen Gesetz, wo assistierter Suizid stattfinden kann, sofern zwei Ärzte dabei sind, informiert sind und einer davon, eine davon muss eine Palliativausbildung haben. Was soll ich Ihnen sagen, in der Bundesärztekammer ist es so, dass ein ziemlicher Rang auf diese Palliativausbildung ist, die auch in 14-tägigen Crashkursen absolviert werden kann. Also bald wird es genug Ärztinnen und Ärzte geben und damit ist wiederum eine Zugänglichkeit zum persönlichen assistierten Suizid weiter geöffnet worden. Und das ist das Problem. Das Problem ist, 50 Prozent der Gesundheitskosten für einen Menschen fallen im letzten Jahr an. Und das haben Gesundheitsökonomen, das sind übrigens, bei Gesundheitsökonomen bitte ich Sie immer sehr genau hinzuhören, was die sagen. Die Gesundheitsökonomen haben Verträge mit bestimmten Konzernen, mit bestimmten Pflegekonzernen, was auch immer. Interessen sehr oft, nicht alle, sehr oft im Hintergrund. Gesundheitsökonomen sind eben draufgekommen, wenn man das letzte Jahr deutlich verkürzt, wo 50 Prozent der Gesundheitskosten für eine Person anfallen, dann spart sich der Staat und die Gesellschaft sehr viel Geld. Also auch das fließt in die Überlegungen ein, bis hin in die Versicherungsmathematik. Es werden dementsprechend auch die Versicherungsmathematiker der Lebensversicherungen betreut, gearbeitet. Wir verfolgen das alles sehr genau und wir staffeln unsere Beiträge und unsere Konditionen dementsprechend. Es gibt in Österreich, in der Schweiz gibt es den Verein EXIT, 120.000 Mitglieder, einige tausend Verbringungen zum Tode, nennen wir es einmal so. Es gibt noch sieben weitere andere Sterbehilfevereine in der Schweiz. Die sind damit relativ glücklich und greifen da nicht groß eingesetzlich. Da gab es eine Volksabstimmung. Das ist eben so gelaufen in der Schweiz. Und das ist eben so gelaufen in der Schweiz. In Österreich gibt es in einzelnen Bundesländern, und zwar in sehr kurzer Zeit, nachdem dieses Gesetz jetzt durchgegangen ist, quasi so Filialärzte und Filialeinrichtungen, wohin die Leute sich wenden können, wenn sie einen assistierten Suizid machen wollen. Also da steckt eine gewisse Logistik dahinter, da werden Strukturen aufgebaut, die sich auf diesen Markt, auch das ist ein Markt in einer Marktgesellschaft, die sich auf diesen Markt einstellen. Und ob die Gesellschaft vermag, durch gesetzliche Regelungen oder bestimmte andere Eingriffsmöglichkeiten in die gesellschaftliche Debatte zu verhindern, dass wir holländische oder belgische Verhältnisse kriegen, das ist offen. Dass das natürlich uns behinderte Menschen ganz besonders trifft, ist natürlich naheliegend. Da werden Sie wenig behinderte Menschen finden, die große Anhänger sind, obwohl auch das hat es schon gegeben, die Andrea Mielke in Salzburg, die hat als eine der Ersten dieses Gesetz genutzt. Man muss es auch respektieren, das ist ihr Leben, mit dem muss sie umgehen. Das ist ihr Leben, mitungen, Kritik bitten. Bitte schön, der Herr da hinten. Ja, ich habe jetzt Ihre Ausführungen, die schon einen ziemlich grauen Schleier über diese Thematik setzen verfolgt. Und ich erzähle das jetzt aus einer anderen Situation. Ich bin nämlich eine Person, die vor vier Jahren eine Petition gestartet hat, für erlaubte Sterbehilfe in besonderen Notsituationen. Und wir haben das auch definiert, was wir darunter verstehen. dass ein 17-jähriges Mädchen oder ein 17-jähriger Junge, der Liebeskummer hat, unüberlegt aus dem Leben scheiden kann. Aber ich möchte andererseits, dass jeder Mensch, der aus einer bestimmten gesundheitlichen Situation das benötigt, diese Wahlmöglichkeit haben kann. Das steht auch im Gesetz so drinnen und ich habe mich deshalb für dieses Thema stark gemacht. Wir haben damals gesagt, in welchen Fällen könnte das sein? Und wir haben gesagt, einerseits schwere, lebensbedrohliche Erkrankung, aber andererseits auch, weil ich viel Kontakt seit dieser Zeit auch mit behinderten Personen habe aus Pflegeeinrichtungen, von Familien, wo immer die herkommen, die mich dann angerufen haben und gesagt haben, wir bräuchten Hilfe. Also auch Altersgebrechlichkeit, dass diese Personen wählen können, so wie sie das ganze Leben wählen können, welchen Beruf sie machen, was sie sonst machen, dass es also diese Möglichkeit auch bei der Beendigung des Lebens gibt. Wie bin ich dazu gekommen zu diesem Thema? Ich war immer gesund, bis vor vier Jahren. Da wurde bei mir als Diagnose gestellt Glioplaston und ich hatte eine von Ärzten angesprochene Lebenserwartung von zwei Monaten in etwa, vielleicht nur drei, vier Wochen und wurde dann auf eine Operation vorbereitet und bin da am Bett gesessen im Krankenhaus und habe zuerst die Röntgenbilder gesehen und die CD-Aufnahmen und dachte mir, wenn der mit dem Skalpell nicht nur diesen Tumor erwischt, sondern daneben die Ader, die vorbeiführt und da läuft Blut in den Kopf, dann liege ich ab diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich mit offenem Munde und offenen Augen im Bett und ich weiß nicht mehr, was um mich geschieht. Und Leben bedeutet für mich Bewegung, das ist meine persönliche Anschauung und mein persönlicher Zugang. Und ich weiß, weil das ist mir damals innerhalb von zwei Stunden bewusst geworden und bis dorthin habe ich mich nie mit dem Thema beschäftigt. Ich möchte so nicht enden und habe deshalb diese Petition gestartet und habe dann eben erfahren von einer jungen Mutter im Krankenhaus, wo ich hier in Linz gelegen bin, die sich aus dem vierten Stock runtergestürzt hat, zu Hause ein zweijähriges Kind, weil sie mit einer schweren Krebserkrankung wusste, dass sie noch einige Monate zum Leben hat. Und dann kann man dem verbliebenen Kind ja gar nicht mehr erzählen, die Mutter ist im Himmel, wenn die die Mutter mit aufgeplatzten Kopf am Asphalt gesehen hat. Ich weiß aus Polizeiberichten, da gibt es irgendeine Brücke im Müllviertel oben, es gibt eine riesengroße Brücke, da passiert ein Selbstmord nach dem anderen. Und ist das menschenwürdig, wenn Menschen aus dem Leben scheiden wollen, weil sie wissen, es dauert nur noch einige Wochen und es ist unheilbar. Und das sind auch für mich die ganz klaren Voraussetzungen, dass es eine derartige Unterstützung gibt und das gibt es inzwischen auch in diesem Sterbeverfügungsgesetz steht das ganz klar drinnen. Also da kann es keinen Missbrauch geben. Missbrauch kann es immer geben, weil es gibt auch Autounfälle, obwohl die nicht vorgesehen sind in der Straßenverkehrsordnung. Aber man kann das Gesetz, und das ist jetzt so, dass es eigentlich gar keine wirkliche Hilfe bedeutet, weil da gibt es jetzt Hürde, Hürde, Hürde, dass man das überhaupt erreicht und schafft. Aber ich glaube trotzdem, dass es auch weiterentwickelt gehört. Und so dieses Öffnen der Pandora, das habe ich in vielfachen Diskussionen gehört. Und dann kommt jeder mit seinen Zahlen. Und ich sage immer, ich glaube nur einer Statistik, die ich selbst gefälscht habe. Weil die einen sagen, das hat überhaupt nicht zu mehr Todesfällen geführt. Die anderen sagen, das hat um 10 Prozent, also zweistellig zugenommen. Und dann gibt es eben noch den ganzen Graubereich, wo man nicht weiß, wer begeht Selbstmord, weil er eine schwere Erkrankung hat. Und ich ersuche daher alle, die liberal und frei denken können, mit dem Sterbeverfügungsgesetz, das wir jetzt in Österreich haben, auch so umzugehen, dass er persönlich sagt, das ist für mich das Richtige. Ich kenne auch viele Leute, die sagen, das würde für mich nie in Frage kommen. Für die soll Sterben traditionell sein. Und es gibt andere, die sagen, ich möchte das haben. Und ich kenne viele aus meinem Bekanntenkreis, die haben pflegebedürftige Leute zu Hause und die ganze Familie leidet seit Jahren wie Hund, weil sie zuschauen müssen und können, wie dieser Angehörige stirbt. Das hört sich jetzt genauso drastisch an, wie es vorher gekommen ist und ich höre schon auf. Es wird jetzt schon langsam zu einem Monolog und ich würde den jetzt ganz kurz und spontan unterbrechen und Ihnen jetzt einmal antworten. Ich denke mir, dass man Suizide, Selbstmorde, die grauslich ablaufen können, wenn sich die Leute immer vor einer Brücke stürzen oder jeden zweiten Tag stürzt sich irgendwer auf einen Zug, das erfahren wir halt nicht. Ich bin eher dafür, dass eine Gesellschaft solche sozialen Stützen hat, dass sie die Menschen nicht mehr das Bedürfnis haben, dass sie sich umbringen wollen und dass auch alte Menschen praktisch wirklich in Ruhe sterben können. Das ist für mich eine Sache und was jetzt in die Benelux-Stadt zum Beispiel passiert ist in den letzten Jahren, Statistiken kann man selber irgendwie, welche Statistiken man glaubt, das ist eine andere Geschichte, das ist tatsächlich auch das, dass zum Beispiel, da gibt es einen Begriff wie die Polypathologie. Das heißt praktisch, jemand ist unheilbar krank, hat so viele verschiedene Qualen, die er oder sie erleiden muss, dass das Leben wirklich nicht mehr erträglich ist. Das wird aber mittlerweile auch diagnostiziert, wenn jemand aufgrund multipler Altersbeschwerden nicht mehr erträglich ist. Das wird aber mittlerweile auch diagnostiziert, wenn jemand aufgrund multipler Altersbeschwerden nicht mehr leben möchte. Und da möchte ich schon festhalten, dass da für mich jetzt auch als Nichtmediziner eine Grenze überschritten wird, wenn ich zum Arzt gehe und sagen kann, ich halte das nicht mehr aus, mir tut es weh. Ja, die Maria kann da sicher ein Lied davon singen, dass es geschissen aus, mir tut es weh. Ja, die Maria kann da sicher ein Lied davon singen, dass es geschissen ist, wenn man öler wird. Entschuldige, Maria, dass ich das jetzt so persönlich mache. Dass es geschissen ist, wenn man öler wird und extreme Schmerzen hat. Ja. Erich, nehmen wir noch andere Stimmen dazu. Ja, darf ich trotzdem das noch fertig sagen. Du darfst alles, aber wir können uns entscheiden, dass wir jeder auf 15 Minuten eine Aria singen, dann gibt es halt keine Diskussion. Ich darf aber trotzdem auch kurz was sagen, oder? Wenn du glaubst, ich muss jetzt alles dir überlassen, dann sage ich jetzt nichts mehr und du leitest das, bitte. Ja, sag deine Argumente. Es gibt ja nur eine zweite Runde oder eine dritte. Ja, nein, aber es war eine umfassende Geantwortung, Entschuldigung. Ja, bitte. Also ich würde mich sicher auch sehr liberal bezeichnen, aber ich lebe halt auch schon lange genug mit meiner Behinderung und mit einem Mangel der Unterstützung. Ich muss es einfach so sagen, wie es ist in Oberösterreich mit der persönlichen Assistent. Es ist einfach nicht das, was sein sollte. Und es gibt dafür zu wenig Möglichkeiten, dass man überhaupt Stunden kriegt. Es gibt in Oberösterreich eine große Warteliste, gerade für persönliche Assistenz. Es ist auch nach wie vor gekoppelt, zumindest an den Einkommen. Das heißt, wenn ich heute normal verdiene, kann ich das Einkommen, das über 1.500 Euro hinausgeht, quasi für meine Pflege und Betreuung investieren, wo andere für das Geld auf Urlaub fahren oder sich sonst irgendwas leisten, muss ich das in die Pflege investieren. Und es sind halt einfach die Bedingungen zum Leben, als Mensch mit einer Behinderung, einfach noch viel zu gering und viel zu wenig, wo ich sage, man macht dann einen assistierten Suizid schmackhaft, aber man haltet dann einfach Unterstützungsmöglichkeiten, man vorenthaltet dann einfach das. Und das ziehe ich irgendwie nicht ein. Und ich muss sagen, ich bin selber auch Schmerzpatientin, mir geht es wirklich auch von früh bis spät so schlecht. Und ich hätte gerne auf Hanfprodukte gesetzt und ich habe das auch schon mal probiert, in illegaler Weise. Und das hätte mir ganz gut geholfen. Mein Neurologen verschreibt mir das nicht, weil das ist nicht das gelindeste Mittel der Wahl. Also ich muss auch dafür kämpfen, dass ich eine Schmerztherapie kriege, mit der ich mir vorstellen kann, dass ich das nehme und dass ich das ausprobiere. Weil ich möchte mich nicht total ruhigstellen lassen jetzt mit Medikamenten, dass ich mich von früh bis spät nicht mehr auskenne. Da halte ich halt lieber die Schmerzen aus. ausgehen. Da halte ich halt lieber die Schmerzen aus. Ja, ich habe schon große Sorge mit diesem Gesetz jetzt, dass das vielleicht noch nicht gleich, aber irgendwann einmal sicher ausarten wird. Und wie gesagt, ich war es auch in Pflegeheimen. Ich bin im Moment mindestens zweimal in der Woche im Pflegeheim und betreue oder besuche jemanden, der vor kurzem eine Gehirnblutung gehabt hat und seitdem er wirklich ein Pflegefall ist, geistig auf dem Stand von einem Kleinkind. Und er hat immer gesagt, er macht eine Patientenverfügung, hat es aber leider Gottes nie gemacht. Das ist auch eines der Versäumnisse, wo ich sage, das könnte man ja jetzt schon machen. Also man könnte jetzt auch schon vorsorgen. Es gibt rechtliche Möglichkeiten, wo ich heute schon bestimmen kann, was ich möchte und was ich eben einmal nicht mehr möchte. Ich bin sehr froh, dass das wenigstens bei uns in den Sterbeverfügungsgesetz gekoppelt ist, dass man geistig zurechnungsfähig sein muss und also diese ganzen Schritte, die da gesetzt werden, einfach verstehen muss und die Folgen erfassen können muss. Aber das ist natürlich trotzdem für mein Gefühl zu wenig, einfach verstehen muss und die Folgen erfassen können muss. Aber das ist natürlich trotzdem für mein Gefühl zu wenig, weil ich einfach weiß, wenn es einem so schlecht geht, wie leicht man sich in eine Ecke drängen lässt und manipulieren lässt und wie leidend natürlich die ganze Familie ist, die einen dann unterstützt und pflegt. Was ja auch stimmt, die Familie ist leidend und wir haben den Pflegefall in der Familie jetzt und wir leiden unter dem Zustand wirklich alle miteinander. Und wir können es oft nicht anschauen, wie er Schmerzen hat und sich nicht äußern kann und nichts. Aber ich denke mir, da sollten halt einfach Unterstützungsmöglichkeiten da sein, egal ob jemand daheim wohnt oder auch in einem Heim, es müsste genügend Personal da sein. Leider Gottes hat auch Österreich das wirklich verschlafen, weil man weiß ja im Grunde genommen schon ganz lang, wie die Gesellschaft älter wird und überaltert und dass man da einfach schon längst hätte Schritte setzen müssen, schon ganz lang, wie die Gesellschaft älter wird und überaltert. Und dass man da einfach schon längst hätte Schritte setzen müssen, dass man eben dieses Pflegethema irgendwie bewältigen kann. Und wir sind halt jetzt wirklich rundum in einem Notstand. Und da kommt das Gesetz mir sehr überflüssig vor, sage ich jetzt in Zeiten wie diesen. Aber es ist wahrscheinlich bewusst der Zeitpunkt jetzt gewählt worden, dass das realisiert worden ist. Es wird seit 20 Jahren, kommt das alle ein, zwei Jahre. Nur jetzt gibt es ein Gesetz. Jetzt gibt es das Gesetz, wo es eigentlich heikel wird. Wir müssen alle gut aufpassen, was daraus wird. Gibt es sonst noch Beiträge? Ich kann nur beipflegen, ich bin da, ich habe da irgendwo zwei Seelen in meiner Brust. Ich habe auf der einen Seite erlebt, bei meinem Bruder, der immer unheilbar krank war, zum Schluss halt auch viel Schmerzen gehabt hat. Das hat sich halt dann das ganze Elferselbe irgendwie anders schnell entwickelt, dass er gehen konnte. Aber ich glaube auch, dass man eben schauen muss, die, die das wirklich wollen, die was wirklich sagen können, was sie möchten. Ich nehme auch aus, dass sie wirklich die Unterstützung kriegen, die sie brauchen. Aber ich denke, es war nicht nur wegen einem selbstbestimmten Sterben, Notbeleuchtung, es formen wir uns das erste, ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Und das ist in Österreich in vielen Fällen leider Gottes noch überhaupt nicht der Fall. Ich gehe nur auf den Satz ein, dass in der Kirche mit den Schmerzmitteln eher sparsam geraten wurde, umzugehen. Sie haben das Beispiel von Papst Johannes Paul II. erwähnt. Ich erlebe Kirche anders und bin auch froh darüber. Aber ich kann es auch froh darüber. Aber ich kann es auch so stehen lassen. Zumindest vor 20 Jahren war das durchaus verbreitet, hat sich gebessert. Das Zweite ist, dass auch in diesem Sterbeverfügungsgesetz der Ausbau der Palliativversorgung festgelegt ist und dass ich das schon sehr wichtig finde und diese Seite gestärkt gehört, dass nicht der Tod der Ausweg ist, sondern er sterben würde. Ich möchte nur zwei, drei Gesichtspunkte quasi synthetisieren aus dem, was da jetzt gekommen ist. Erstens einmal, der Selbstmord ist sowieso immer möglich. Diese Selbstbestimmung hat eh jeder Mensch. Und wie man den macht, das ist dann eine Frage der Umstände, wie auch immer. Aber an der Möglichkeit des Selbstmords werde nicht gezweifelt. Eine zweite Sache ist, es gibt, wenn dieses Gesetz mehr und mehr in die Praxis kommt, einen zunehmenden Druck auf alte und behinderte Menschen. Und wir müssen uns dann Blicke gefallen lassen von manchen, so nach dem Motto, naja, du fällst eigentlich der Gesellschaft zur Last. Du kostest uns Steuerzahler Geld. Wir arbeiten und du nimmst das Geld. Also du wirst aus unserem Geld bezahlt. Also das ist eine Situation, die ich für nicht erträglich halte. Und das ist in Holland zum Teil so, dass da wirklich Angst existiert. Dazu kommen noch die lieben Angehörigen. Das ist ja nicht so in einem Land, das relativ durchaus viel Immobilienvermögen und anderes Vermögen aufweist, bei einem Teil der Bevölkerung, das weiß ich schon, aufweist bei einem Teil der Bevölkerung, das weiß ich schon, sind nicht alle Angehörige nur an der hehren Sache an sich interessiert. Manche wollen halt einfach schneller erben und unterstützen solche Dinge. Also auch das ist ein Problem, dass man sich mit dem Gesetz zum Teil einhandelt. Die Wahlmöglichkeit ist eine wichtige Sache. Die ist ja auch gegeben und wird beibehalten. Wo ich ein bisschen ein Problem sehe, ist, dass man sehr oft von den Befürwortern der Sterbehilfe sagt, das ist quasi der Höhepunkt des Lebens. Die entscheidende Selbstbestimmung findet im Tod statt. Ich sehe das überhaupt nicht so. Das Sterben ist einfach das Ende und der Tod ist das Ende. Aber der Höhepunkt muss das nicht sein. In dem Sinn, und das sagen ja auch viele Leute, und das steht ja da in einem längeren Text auch drinnen, ist das Leben ohne Sinn. Und auch der Tod hat keinen Sinn. Der ist halt einfach. Und eine Sinnzumessung des Lebens ist nicht möglich. Jeder hat andere Vorstellungen. Sie haben das Glück gehabt, und ich gratuliere Ihnen dazu und freue mich mit Ihnen, dass Sie in Gioblaston überlebt haben und ich kann Ihre Fragestellung und Ihre Gedanken absolut nachvollziehen. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit, du hast den Edi gekannt, den Edi Rieher, der unter wirklich schwierigsten und entsetzlichen Bedingungen gestorben ist. Ich weiß nicht genau wie. Er hat einen Freund, der ist Apotheker. Das ist eine Vermutung. ich weiß es nicht. Der hat sich sowieso immer alles selber organisiert. Dagegen ist auch nichts zu sagen. Die Menschen, das in ihrem Setting, das war immer möglich und das sollte auch immer möglich sein. Wo ich skeptisch bin und warne, ist, dass ein Gesetz existiert, das irgendwo eine Ebene einzieht, die man nicht mehr wegkriegt. Und besser ohne Gesetz die vorhandenen Praxen, die es auf diesem Gebiet gibt, Palliativmedizin, Schmerzmitteleinsatz etc. ausnutzen und um mehr Selbstbestimmung im Leben der behinderten und alten Menschen kämpfen, dann wird auch diese Fragestellungen leichter. Dass es immer wieder Fälle geben wird, wo man wirklich nicht von vornherein sagen kann, das darf jetzt nicht sein, das ist bei dieser Fragestellung so und man muss sich auch hüten davor, die Vertreter der einzelnen Meinungen sofort mit ökonomischen Argumenten und der will ja nur verdienen oder die wollen ja nur ein ökonomisches Feld eröffnen, sofort abzuqualifizieren. Da muss man vorsichtig sein, man soll die Argumente auf den Tisch legen und man soll sich die Erfahrungen anderer Staaten anschauen. Entschuldige, Erich, dass ich dich vorher unterbrochen habe, aber wenn du da dazu vielleicht irgendwas einbringen würdest? Die Erfahrungen anderer Staaten? Zu dem, was ich jetzt gesagt habe. auf chronisch Kranke ausgedehnt werden würde, dass das irgendwie in Erwägung gezogen worden ist. Oder eben, dass in den Niederlanden doch schon einiges an Dammbrüchen passiert ist, dass man eben älteren Menschen, zumindest nach dem, was ich in meiner Recherche herausgefunden habe, schon mehr oder weniger auch so nahe legt, dass sie praktisch irgendwie sich früher über den Jordan hauen sollten, damit dann praktisch eben auch ein gewisser Ersparnis eintritt. Das sagt man den Leuten natürlich nicht. Für mich ist das auch ein sehr zwiespältiges Thema und ich würde mich jetzt auch davor hüten, irgendwen da jetzt von vornherein in eine Ecke zu stellen. Ich habe nur den Eindruck, dass es schon auch zu sehen zum Geschäftemacherei geht und dass das, was der Erwin letzten Endes in seinem Vortrag auch angedeutet hat oder die Claudia zuerst erwähnt hat, dass das Wichtigste eigentlich wäre, dass Menschen, egal ob sie jetzt behindert unter Anführungszeichen sind oder nicht, dass sie wirklich in Würde leben können und dass alle Menschen die Möglichkeit haben, sie so gut wie möglich zu entwickeln und zu entfalten und wenn sie krank sind, die Pflege bekommen, die eines Menschen würdig ist. Punkt. Sehr gut. Entschuldige Maria, dass ich die da vorher einbezogen habe, das war nicht sehr professionell. Entschuldige. Nein, entschuldige. Ein Argument möchte ich noch kurz einwerfen, weil ich viel mit Ärzten drüber spreche und Ärztinnen. Das ist der hippokratische Eid. Also viele Ärzte sagen, ich mache das nicht. Ich will nicht vor diese Situation gestellt werden, dass von meiner Hand jemand stirbt. vor diese Situation gestellt werden, dass von meiner Hand jemand stirbt. Die Leute sollen an der Hand, wenn sie sterben wollen, sollen sie an der Hand eines Menschen sterben können. Das kann auch ein Arzt oder eine Ärztin sein, aber nicht durch die Hand eines. Weil das vergiftet auch das Selbstverständnis der Ärzte. Ärzte sind dabei, wenn sie schon nicht heilen können, doch zumindest das Leiden und die Schmerzen und die Verzweiflung und die Einsamkeit zu lindern. Und wenn da plötzlich eine zweite Dimension bei den Ärzten aufgemacht wird, dann halte ich allein das schon für extrem problematisch. Ich habe das als Erlebnis, ich bin ja auch viel in Spitälern herumgekugelt mit meiner Querschnittlähmung und den vielen Operationen. Also ich war mir nicht bei allen Ärzten so sicher, ob die jetzt von dem Herrn bestreben, beseelt sind, mir jetzt unbedingt zu helfen. Ich habe in den Augen oft andere Dinge gesehen oder befürchtet, dass ich da andere Dinge sehe. Also, ich finde es in Österreich, so wie es ist, die Praxis jetzt, nicht schlecht. Angesichts der Komplexität der Zustände und der Probleme in diesem Bereich wird es im Schnitt ganz gut gehandhabt. Dass es da und dort auch schlimme Fälle gibt, in die eine und in die andere Richtung, das ist klar, aber in dem Moment, wo ein Gesetz eingezogen wird, dann tendiert diese Einziehung des Gesetzes, im Englischen sagt man slippery slope, also es rutscht runter und es verbreitet sich. Und dann kommen andere Überlegungen dazu, die vielleicht auch mit Ökonomie zu tun haben, aber die würde ich derzeit nicht in den Vordergrund stellen. Ich bin von meiner Seite aus durch. Gibt es noch... Bitte, ja, Entschuldige. Entschuldige. Du hast ja eigentlich deinen Vortrag heute angefangen, eher in Bezug auf behindertengerecht und barrierefrei sich bewegen zu können. Und ich merke natürlich, ich habe keine Schmerzen, Gott sei Dank, auch nicht nach der frischen Operation gehabt. Aber ich bin ein bisschen ängstlich, wenn ein vorsichtiger Typ ist, darumum gehe ich immer noch mit der Köcke und die zweite Operation steht mir bevor. Aber ich bin jetzt wirklich mehr darauf hingewiesen, um zu sehen, wie barrierevoll die Gesellschaft ist. Ich meine, Claudia, das Klo da herum ist toll. Du hast gemeint, das Ding, das ist super. Aber in jedes andere, jedes Gasthaus, ich muss mir dagegen stemmen, dass ich die Tür aufmache. Es gibt eine tolle Toilette, die nehme ich auf meiner Fahrt zu meiner Schwester in Kirchberg-Tenning beim Gemeindehaus. Super barrierefrei. Aber gegen die Tiere muss ich mich stemmen mit der Gruppe. Das Gleiche ist, ich bin die Tage mit einer Freundin in das Café gegangen von der Kunstuni. Die Parkplätze am Hauptplatz alle bumm voll, weil da die Elektroautos stehen, und dann habe ich über diese steilen Stiegen auf, von der anderen Seite bin ich das dann gegangen, zum Glück habe ich es ganz gut geschafft, aber es ist mühevoll, also ich denke mir, von Barrieren, dann wohne ich noch in einem Haus, das in die, weiß ich nicht, 60er, 70er Jahren gebaut worden ist. Also das so was von hirnrissig gebaut worden ist, was die Architekten damals im Kopf gehabt haben, das würde mich interessieren. Also ich glaube, weit von dem weg, was du so geschildut hat, als würde ich es sagen. Erich, magst du ein Schlusswort? Sagst du nichts drauf? Ich denke mal, er hat das am Anfang schon... Ich gebe dir in allem Recht, was Barrierefreiheit anlangt, keine Frage. Wir brauchen ein gescheites Gesetz, transparent, mit Strafbestimmungen, nachvollziehbar und dann werden sich die Dinge ändern. Das Schlimmste ist immer das Appellieren, das Bewusstsein der Menschen ist noch nicht so weit. Das muss sich erst ändern, was von vielen Sozialpolitikern kommt. Das ist wirklich eine Frechheit. Das Bewusstsein ändert sich dann, wenn Gesetze da sind, die eine andere soziale Praxis erzwingen. In den USA zum Beispiel ist es so, dass kein Mensch auf die Idee kommt, als nicht berechtigt auf einem Behindertenparkplatz zu stehen. Strenge Strafen wird die Situation bei uns ist eine andere. Wir wissen das. Wir wissen das. Also da ist noch aber das hängt mit den Gesetzen zusammen. Weil in dem Moment, wo jene, die unser Leben erschweren und vielleicht gar nicht daran denken, nicht befürchten müssen, dass sie eine Sanktion zu gewertigen haben, werden sie sich auch nicht ändern. Und damit haben wir das Problem. Das heißt, wir brauchen Gesetze. Und nicht verständige oder verständnisvolle, mehr oder weniger verständnisvolle Politiker oder so schädliche Einrichtungen wie Licht ins Dunkel. Das ist eine Katastrophe. Weil da genau das verkehrte Bild vom armen, hascherl, behinderten Mensch, für den man ständig spenden muss, ist eine Frechheit. Wir wollen unsere Rechte, wir wollen nicht mehr, als notwendig ist, aber die wollen wir garantiert und auch Umsetzung. Wir kämpfen um die gesetzliche Fixierung. Das heißt, ein kollektiver Wille des Gesetzgebers muss da sein, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu schützen. Dann werden das die anderen auch mitkriegen, die Nichtbehinderten oder die Leute, die da eben weniger über das nachdenken. Dann sagt man, aha, die sind ja ein bisschen geschützt vom Gesetz, also werden wir uns dementsprechend verhalten. Teilweise funktioniert es ja auch. Es hat sich ja schon was getan in den letzten Jahrzehnten. Es sind in Wien zum Beispiel Straßenbahnen und selbst in Klagenfurt Autobusse zugänglich. Das wäre früher auch noch nicht der Fall gewesen. In Linz ist es, glaube ich, auch nicht so schlecht. In Linz ist es schlechter geworden. Aha. Oje. Das geht gar nicht. Also ich traue mich in Wien nicht allein mit der U-Bahn zu fahren. Ich bin kein Geschreckter. Warum? Weil der Gehsteig manchmal so weit ist und manchmal auch noch so eine Höhendifferenz ist. Das heißt, um hineinzukommen, müsste ich Anlauf nehmen und hineinstürmen, was immer ich dann dort verursache. Und beim Aussteigen ist es schon lebensgefährlich. Es gibt zwischen Lissabon und der Küste eine Stadt, die heißt Oirash. Das ist auf dem Weg zu diesem, wo der Formel-1-Kurs auch ist und das eher berühmte Touristenort an der Küste. Da gibt es eine S-Bahn-Linie, die ist barrierefrei zugänglich, von den Engländern gekauft worden, da kommt man in die Züge ohne Stufe hinein. von den Engländern gekauft worden, da kommt man in die Züge ohne Stufe hinein. Und ich bin im letzten Moment dort hingekommen und es war aber so eine Höhendifferenz und ich habe versucht, in den Zug noch hineinzukommen, habe zu wenig Anlauf genommen und bin mit den Vorderrädern zwischen dem Zug und dem Bahnsteig runtergefallen. Zur selben Zeit ist der Zug losgefahren und der Zugführer hat es nicht sehen können, weil der war nämlich vorn, jenseits der Kurve. Wenn mich nicht im letzten Moment jemand hinten gepackt hätte und in den Waggon hineingeworfen hätte, buchstäblich hineingeworfen hätte, ich säße heute nicht hier. Also das sind dann alles Dinge, die entscheidend sind, deswegen traue ich mich nicht in Wien allein mit der U-Bahn fahren, nur mit Hilfe, mit Unterstützung. Und ich nehme auch nicht die Unterstützung von irgendjemandem an, weil ich weiß nicht, wie das dann, wie der reagiert. Alles schon erlebt, bei Stufen und Stiegen. Dass dann plötzlich jemand die Bahne kriegt und mit dem Rollstuhl dann so macht. Und was ist, wenn ich mir eine Hand breche? Das heißt, drei Monate Pflegefall, nicht aufs Klo gehen können. Ich brauche beide Hände für alles. Für jeden Transfer. Und Transfer soll wie 30 pro Tag. Das weißt du, das wissen wir alle. Also, von meiner Seite aus danke ich für das interessante, wie soll ich sagen, das Setting und die interessante Auseinandersetzung. Wir werden mit dem in den letzten Jahren weiter zu tun haben. Wir sollten aufpassen, dass wir uns nicht verhärten, auf keiner Seite, aber dass wir die Dinge, um die es geht, auch klar ansprechen. Und in dem Sinn bedanke ich mich sehr bei Libib, also Linke Bibliothek, die diesen Abend ermöglicht hat. Und ganz besonders bedanke ich mich bei Erich Klinger, der wirklich viel Arbeit und Herzblut in diesen Abend investiert hat. Vielen Dank und danke für Ihre Mitarbeit und Ihr Kommen. Dankeschön.