17. Dezember. Der Weihnachtsmann mag nicht mehr. Letzter Einkaufssamstag vor Weihnachten, etwa 6 Uhr abends. Ich scheiß auf die Hocken, sagte er und schmiss den Mantel in eine Ecke seiner kleinen Wohnung. Zwei Zimmer hatte er, eines war Vorzimmer und Küche zugleich, das andere das Wohn- und Schlafzimmer. Wie jedes Jahr hatte er sich auch heuer wieder bei diesem Möbelhaus beworgen und war genommen worden. Vier Wochen lang musste er ab dem ersten Einkaufssamstag jeden Nachmittag durch die Fußgängerzone wandern, mit dem weißen Bart um Mund und Kinn, der glaslosen Brille auf der Nase, der roten Zipfelmütze auf dem Kopf, dem roten Mantel mit den weißen Plüscheinfassungen und dem Jutesack mit den leeren Päckchen auf dem Rücken. In der linken Hand musste er eine Weihnachtsglocke tragen, mit der er alle paar Schritte zu läuten hatte. musste er eine Weihnachtsglocke tragen, mit der er alle paar Schritte zu läuten hatte. In der rechten Hand hatte er immer ein paar Zuckerl, eingewickelt in Papier mit der grünen Aufschicht Möbel Schleimer, die er dann an Kinder und Frauen verteilte. An Männer durfte er keine Zuckerl abgeben. Männer sind in der Vorweihnachtszeit nicht unser Zielpublikum, hatte der Werbeleiter bei der Vorbesprechung gesagt. Me geht es schon so an, sagte er zu sich, als er den Part aus dem Gesicht löste. Allweil lachen und freundlich sein zu den Frotzen und den hochnäsigen Weibern. Thank you.