9. Dezember. Idylle. Es war dunkel geworden. Durch das Fenster konnte man in das ebenerdig gelegene Wohnzimmer sehen. An diesem Abend war keine Verdunkelung angesagt. Ein schöner, ein ruhiger, ein beschaulicher Abend. Winterstimmung, Familienidylle. Die beiden Kleinen spielen auf dem Teppich in der Mitte des Zimmers. Der Bub hat ein Pferd in der Hand, auf dem ein Soldat sitzt. Er lässt die beiden im Zickzack reiten. Das Mädchen legt eine Puppe in das Bettchen, deckt sie behutsam zu. Zeit für die gute Nachtgeschichte. Die beiden räumen die Spielsachen in eine Truhe, die rechts neben der Tür steht. Sie gehen zum Vater, der sie vom Lehnstuhl aus betrachtet hat. Küsschen auf den Vatermund von Mädchen, Küsschen auf die Wange vom Buben. Dann gehen sie artig zur Mutter, die in der Tür auf sie wartet. Waschen und Zähne putzen. Dann die gute Nachtgeschichte. Der Vater steht auf, geht zum Ofen, legt ein Stück Holz nach, geht zum Schrank links von der Tür, nimmt ein Buch heraus, setzt sich wieder in den Lehnstuhl, greift unter den Schirm der Stehlampe, dreht das Licht auf und beginnt zu lesen. Ein warmes, weiches Licht rund um ihn herum. Die Stehlampe. Judenhaut.