Herzlich willkommen zum Infomagazin Frohsinn. Aus dem Radio-Froh-Studio begrüßt Sie Marina Wetzelmeier. Am 25. November ist Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, auch Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen genannt. Anlässlich dazu geht es in dieser Sendung um das Projekt Stadtteile ohne Partnergewalt, kurz STOPP. Dieses Jahr hat STOPP Linz bzw. STOPP Linz und Wels gemeinsam haben in Oberösterreich den Bank Austria Sozialpreis erhalten und von Stopp Linz zu Gast ist hier im Studio Silvia Aufreiter. Hallo. Hallo, danke für die Einladung. Ja, danke für den Besuch im Studio. Nur kurz zu deiner Person, du bist Sozialarbeiterin und Stopp-Koordinatorin. Wir werden auch darauf eingehen, was dieser Aufgabenbereich beinhaltet für dich. Vielleicht grundsätzlich zu Stopp Stadtteile ohne Partnergewalt. Es ist zu lesen auf der Webseite, dass es ein innovatives Nachbarschaftsprojekt ist. Ziel ist es, gewaltbetroffene Frauen und Kinder sowie Nachbar-Innenschaften in den Stadtteilen, Bezirken und Gemeinden so zu stärken, dass Partnergewalt nicht mehr toleriert, verschwiegen oder ignoriert wird. Also es ist ein Gewaltpräventionsprojekt, das sehr niederschwellig ansetzt, nämlich in den Nachbarschaften. Könntest du noch mal erklären, was denn das Innovative an diesem Projekt ist, an diesem Konzept? Sehr gern. Also Stopp, das Konzept von Stadtteil ohne Partnergewalt, bedient einfach diese dritte Dimension neben der klassischen Opferarbeit, die viele wahrscheinlich kennen aufgrund der Frauenhäuser, der Beratungsstellen. Dann gibt es eben noch die Männer-, die Täterarbeit. Und der dritte Komplex wäre eben jetzt diese Gemeinwesenarbeit, in diese Sparte fallen wir rein, weil Stopp ansetzt, wo die Gewalt unmittelbar passiert in der Nachbarschaft. Und sozusagen, wenn das Gewaltthema sehr tabuisiert, Partnergewalt ist sehr tabuisiert und die Scham ist sehr groß, nach außen zu treten. Und Nachbarinnen, Nachbarn bekommen das in der Regel schon mit, was in der Nachbarwohnung passiert. Und wir legen halt den Fokus dahin, die Gesellschaft zu sensibilisieren, dass sie sich einschreitend trauen. Also nicht nur unmittelbar bei der Gewalt, sondern auch einfach schon, Zivilcourage fängt viel früher schon an. auch zu trauen, wenn man aus der Nachbarschaftswohnung hört, dass es sehr laut ist und da vielleicht auch Aggression im Spiel ist. Also dass man da tatsächlich den Mut hat, auch anzuleuten oder was auch immer tun kann. Oder vielleicht bleiben wir gleich bei dem Beispiel, weil ich es eh schon so ausgeführt habe. Wenn ich jetzt ein Haus habe, ein Wohnhaus und man hört das, was kann man denn tatsächlich tun? ein Wohnhaus und man hört das. Was kann man denn tatsächlich tun? Also es gibt sehr viele kleine Schritte, die vielleicht jetzt nicht unbedingt als Zivilcourage schon so gesehen werden, weil unserer Erfahrung nach ist, dass viele Personen, mit denen wir sprechen, mit denen wir Kontakt haben unter Zivilcourage einfach das Einschreiten in der akuten Gewaltsituation verstehen oder damit verbinden. Und Zivilcourage kann aber auch schon sein, dass ich im Wohnhaus, im Stiegenaufgang, ein Stiegenhausplakat aufhänge, wo mehr oder weniger eine Anleitung darauf steht, welche Handlungsschritte ich machen oder setzen kann, einerseits als betroffene Frau, aber auch eben für Nachbarinnen und Nachbarn, die in dem Wohnhaus sind, dass man einerseits die Notrufnummer der Polizei anrufen kann, 133, rund um die Uhr ist die erreichbar, dass man sich aber auch mal an die Frauenhelpline wenden kann, da wäre die Nummer 0800 222 555, aber es gibt auch viel basaler, indem ich eben Visitenkarten hinterlege oder die betroffene Frau vielleicht auch mal anspreche und da fängt schon an schwierig zu werden, weil wann ist da der ideale Zeitpunkt und so weiter. Und auch natürlich, wir wollen auch, dass die Personen, die Nachbarinnen und Nachbarn auch auf ihren eigenen Selbstschutz achten. Also wir möchten nicht dazu ermutigen, über die eigenen Grenzen zu gehen, sondern schon auch lernen und auch lernen in Workshops, wie diese Zivilcourage aussehen kann. Zu Beginn, zum Start des Projekts, das ist 2021 in Linz entstanden, davor wurde es erstmals in Österreich, zumindest erstmals in Wien umgesetzt. Kannst du zum Beginn des Projekts noch etwas erzählen und wie das dann nach Linz gekommen ist? Also das STOPP-Projekt ist ein konzipiertes Projekt, ein wissenschaftlich fundiertes Projekt. Das ist entwickelt worden von der Professorin Dr. Sabine Stöwesand in Hamburg. Also die lehrt dort, die ist dort am Department und hat, ich glaube 2010 ungefähr war das, dieses Konzept entwickelt, wissenschaftlich untersucht. Und Maria Rösslhumer, man kennt sie vom AUF, von den Autonomen Österreichischen Frauenhäusern, hat die Ausbildung bei ihr absolviert und das Projekt dann 2019 nach Wien geholt. Und so von dort aus hat es sich dann nach Österreich, also ganz Österreich hat es sich dort verbreitet. Und wir Und genau, wir sind jetzt im zweiten Projekt ja in Linz und haben jetzt auch noch einen zweiten Standort dazu bekommen, neben Habach in Urfa, also da haben wir angefangen und jetzt ist das Frankviertel noch dazu gekommen. Was braucht es denn, damit dieses Projekt überhaupt umgesetzt werden kann? Ja, ganz klar mal eine ausreichende Finanzierung. Und auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern braucht es eben diese Stoppausbildung. Also das ist eine eigene Ausbildung, die da absolviert werden muss, damit man Stopp anbieten kann. Und eben dann gibt es noch ganz andere Strukturen, wie eine Trägerorganisation, die dahinter stehen muss. Das ist bei uns in Linz das Frauenhaus Linz, in Wels ist das das Frauenhaus Wels und in Perg, das ist heuer auch noch ein neuer Standort, ist die Frauenberatungsstelle der Träger, die das in die Wege geleitet haben. Also es braucht die finanzielle Unterstützung natürlich und es braucht aber auch schon Strukturen vor Ort. dass dieses Tabu beseitigt wird und auch Mythen ausgeräumt werden, die es über Partnergewalt, über häusliche Gewalt gibt. Wie ist es dann zum Beispiel, wenn man Gemeinden hat, wo es jetzt diese Frauenberatungsstellen oder diese Strukturen nicht gibt, aber es da Interessierte gibt, da was in die Wege zu leiten? Gibt es da Unterstützung auch für solche Fälle? Ja, da würde ich einfach an den AUF, also an die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser in Wien verweisen, dass da Kontakt aufgenommen werden kann. Und es gibt auf der Homepage auch sogar eine Datei, wo man nachlesen kann, welche Voraussetzungen konkret gebraucht werden oder welche Strukturen vorhanden sein sollten, wenn es da Interessen gibt von verschiedenen Gemeinden und Organisationen. Und wir freuen uns, wenn wir mehr werden. Und wie bist du jetzt dazu gekommen zu dem Projekt? Ich bin Mitarbeiterin im Frauenhaus Linz und da war einfach die Anfrage da, hat jemand Lust, dieses Stop-Projekt in Linz umzusetzen? Und ja, mir und meiner Kollegin hat es, uns hat es ja angesprochen, weil es einfach ein Präventionsprojekt ist, das einfach in der breiten Bevölkerung ansetzt und wir uns da erhoffen, auch diesen gesellschaftlichen Klimawandel vollziehen zu können oder da ein Stück weit tragen zu können. Also ich sage deswegen diesen gesellschaftlichen Klimawandel, weil die Sabine Stövesand diesen Ausdruck immer sehr gerne verwendet und ich ihn einfach sehr schön finde, weil die Sabine Stövesand hat so einen Idealismus und so einen Elan, den sie verbreitet, wenn sie uns vom Konzept erzählt und wenn wir da einen Austausch haben und ja, das braucht es einfach, glaube ich, dass ein gesellschaftlicher Wandel passiert, dass die Femizidzahl sich senkt oder auch die Frauenmorde, die zum Glück nicht geglückt sind. Gestartet hat in Linz das Projekt in der Habach-Siedlung. Warum gerade dort? Also ist das einfach, weil es dort besonders engagierte Menschen gibt? Nein, gar nicht. Wir haben einfach herausgefunden, dass es in diesem Stadtteil, der liegt so zwischen zwei Stadtteilen, die sehr oder mehr oder weniger präsent sind, nämlich Alturfer oder Urfer gleich neben, also gleich nördlich der Donau und dann ist irgendwie Dorr nach St. Magdalena und Harbach. Das gibt's, da wohnen viele Leute, da sind viele Personen und da war irgendwie so wenig, haben wir das Gefühl gehabt. Und das waren dann auch die Rückmeldungen, die wir von den zahlreichen Nachbarinnen und Nachbarn erhalten haben, als wir mit denen im Gespräch gewesen sind. Die haben teilweise halt so ein bisschen das Gefühl, auf den Stadtteil ist vergessen worden. Und ja, also ich kann das, das ist jetzt, was ich einfach wiedergeben kann von diesen Gesprächen. Und wir haben dort einfach angefangen und ja, jetzt sind wir so mittendrin. Wir haben schon gemerkt, wir müssen kleiner werden in dem Stadtteil, den wir bedienen möchten mit Stopp. Wir haben es am Anfang sicher ein bisschen unterschätzt, wir wollten irgendwie ganz Urfa machen, aber wenn man da irgendwie die Gemeinwesenarbeit machen will, dann wäre das glaube ich für uns zu groß gewesen mit dem damaligen Stundenausmaß und den Personalressourcen, die wir zur Verfügung hatten. Aber konkret beantworten kann ich es leider nicht. Es klingt schon sehr nachvollziehbar, warum es zu dieser Entscheidung gekommen ist oder warum es sich auch so ergeben hat. Ich finde es ja ganz interessant, das hat ja auch deine Kollegin aus Wels, die Simone Heinz-Jaras, die Koordinatorin für Stopp Wels, ist auch in einem anderen Interview geschildert. Ihr geht mit Flyern in die Siedlungen und sprecht einfach Leute an. Das finde ich sehr spannend, natürlich auch niederschwellig. Welche Reaktionen oder Rückmeldungen bekommt ihr denn da? Weil das ist natürlich, wie du sagst, ein tabuisiertes Thema. Und was habt ihr da für Erfahrungen? Es sind ganz unterschiedliche Erfahrungen. Also von, was macht ihr hier bei uns in Urfa? sozusagen bei uns ist doch die Welt in Ordnung, geht doch lieber in einen anderen Stadtteil, wo ja vielleicht mehr AusländerInnen wohnen, also wo wir schon wieder bei diesen Mythen sind, die Gewalt irgendwie oder Partnergewalt bedingen oder diese Annahme da ist. Aber auch mal schön, jetzt wird hier auch was gemacht. Und ja, das ist ganz unterschiedlich und das Spannende ist, wenn man dann länger mit den Menschen im Gespräch ist, es fällt ihnen dann schon, also nach einer Zeit kommt dann auch immer, naja, aber da in dieser Wohnung kannst du dich noch erinnern, so im Gespräch mit mehreren Personen, da war doch damals auch was oder da war doch die Frau auch betroffen, da haben wir doch auch öfters die Polizei kommen gesehen. so offen umgegangen wird und da so der Fokus hingelegt wird. Aber wenn man dann näher nachdenkt oder mehr nachdenkt, gibt es eigentlich immer irgendwelche Berührungspunkte von den Nachbarinnen und Nachbarn. Und was ist sozusagen, mit welchem Ziel geht ihr dann so in diese Siedlungen, in diese Nachbarschaften, um zu flyern? Ist es sozusagen erst Kontaktaufnahme? Ich denke, in Habach-Siedlung seid ihr schon das zweite Projekt, wie du sagst, da gibt es schon ein Netzwerk. Was ist sozusagen das Ziel? Das Ziel ist sicher, Stopp bekannter zu machen, dass die ganzen Themen, die mit Partnergewalt verbunden sind, schon auch darüber zu informieren, also Informationen zu verbreiten im Gespräch. Aber auch unser Interesse ist einfach auch, wie geht es, wie ist das Leben im Stadtteil? Wie sieht es dort aus? Gibt es irgendwelche Probleme? Aber eben dann mit dem Fokus auf Partnergewalt und natürlich schon auch, um einzuladen für unsere Frauentische, also jetzt konkret in Urfa gibt es eben diese Frauentische, damit wir da die Hemmschwelle senken können, wenn die Nachbarinnen uns dort kennen, dass die wissen, so sieht die Silvia aus oder so sieht meine Kollegin die Elisa aus, dass dann einfach auch das Dazu-Stoßen zu diesen Stopp-Nachbarschaftstischen oder Frauentischen vielleicht leichter fällt. Und ja, also die Gespräche entwickeln sich sehr unterschiedlich, muss ich sagen. Also einerseits von konkreten Informationsweitergaben oder auch Hilfestellungen, aber einfach auch in Kontakt halten und zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt. Genau, natürlich Stopp noch bekannter zu machen, genau. Zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt. Genau, natürlich Stopp, noch bekannter zu machen. Du hast erwähnt, diese Frauentische und wenn ich jetzt von diesen Nachbarinnen ausgehe, welche Angebote gibt es denn an diese, wenn ich jetzt engagierte Nachbarinnen habe, die vielleicht auch Interesse haben, nicht nur einmal mitzuarbeiten, sondern längerfristig sich da zu engagieren. Welche Angebote gibt es da von euch? Da muss ich jetzt ein bisschen ausholen. Also bei den Frauentischen oder generell bei den Tischen ist es so konzipiert, dass die sehr partizipativ sind. Das heißt, dass nicht die Koordinatorinnen, die Stopp-Koordinatorinnen und Koordinatoren entscheiden, was bei diesen Treffen stattfindet, sondern das Ziel ist, dass die Gruppe das entscheidet, was sie machen wollen. Und das reicht eben von, in Urfa haben wir im Frühling überlegt, was können wir für eine Demonstration machen, wie können wir uns da beteiligen und da ist dann die Idee geboren, wir möchten die damalige Anzahl der Femizide aufzeigen und dann ist da in der Gruppe entstanden, ist da diese Idee entstanden, dass wir weiße Kunden uns anziehen und so viele Frauenmorde, die es bis dorthin gegeben hat, die stellen wir dann da in diesen Demonstrationszug. Und das ist sehr gut angekommen und das war ein Resultat dieser Gruppe. Es gibt aber auch Wissensvermittlungen, dass das Frauenhaus Linz vorgestellt worden ist. Das Frauenhaus Linz hat eine geschützte Adresse. Wie funktioniert eine Kontaktaufnahme dahin? Wie funktioniert das Leben in einem Frauenhaus? Und wir möchten einfach, ja, wir fragen immer wieder die Gruppe, die Frauen, was interessiert, was können wir machen und wir bereiten das dann vor. Zum Beispiel, wir hatten am Montag einen Frauentisch in Urfa und da war dann irgendwie so das Ergebnis, wir möchten uns gerne mit den Straßennamen in Linz nie auseinandersetzen. Wie viele Straßennamen sind nach Frauen benannt, wie viele nach Männern, könnten wir welche vorschlagen und das werden wir dann bei einem der nächsten Frauentische angehen. Also vom Themenspektrum doch auch relativ viel möglich. Genau. Nicht nur jetzt direkt über Gewalt im klassischen Sinn, sondern auch über Ungleichheiten im Generell. Genau, also was bringt das Patriarchat mit sich? Wir machen einfach feministische Arbeit. Wir möchten Frauenthemen aufzeigen oder Nachbarschaftsthemen einfach. Wir möchten Frauenthemen aufzeigen oder Nachbarschaftsthemen einfach. Natürlich schon auch mit dem Fokus auf Partnergewalt, aber das Thema Partnergewalt ist recht schwer. Und wir möchten schon auch das Leben feiern und da auch immer wieder Initiativen aufgreifen, die einfach das alltägliche Leben so bringt. Und ja, gerade aktuell war das bei uns ein Dienst mit den Straßennamen. Diese Frauentische, die finden in Urfa statt, kannst du da mehr sagen? Sind die auch speziell wahrscheinlich für die Frauengedachte, die dort in der Gegend leben? Nicht unbedingt. Also die Frauentische in Urfa sind 14-tägig. Wir treffen uns aktuell in der Pfarre St. Markus. Wir sind aber keine religiöse Ausrichtung. Das ist uns immer wichtig zu betonen. Wir treffen uns von 17.30 Uhr bis 19 Uhr. Es können alle Frauen also bei den Frauentischen. Und wir haben auch Frauen, die durch ganz Linz fahren mit der Straßenbahn, damit sie zum Frauentisch kommen. Also wir stehen da nicht da und kontrollieren irgendwelche Ausweise, sondern wir freuen uns, dass Frauen Interesse daran haben, damit sich einfach Informationen weiter verbreiten. Also wir setzen das sehr auf diesen Schneeball-Effekt, dass das Wissen weitergetragen wird und wir so einfach beitragen können, dass Partnergewalt abnimmt. Es gibt ja unterschiedliche Bedingungen, unter denen auch diese Gruppen, die Stopp-Gruppen arbeiten. Es hat in Wien begonnen, es gibt bundesweit Stopp-Frauengruppen, es braucht strukturelle Voraussetzungen, finanzielle. Und grundsätzlich wird das Projekt vom Sozialministerium grundfinanziert und es gibt Bundesländer, die aber da noch was dazu beitragen. Ich habe den Beispiel Tirol gehört, weiß nicht, ob du da noch andere Beispiele kennst. Oberösterreich ist nicht dabei. auch unter anderem den Standort Frankviertel mit. Also wir haben von der Stadt Linz eine Zusage bekommen und das läuft jetzt auch und das erfreut uns natürlich sehr und das Geld können wir gut gebrauchen, weil es einfach im Präventionsbereich sehr schwer messbar ist, was diese Arbeit bewirkt. Das dahingehend wahrscheinlich auch schwierig zu argumentieren, wenn man jetzt klassische Fördergeber hat, weil es eben nicht messbar ist. Also wir können nicht sagen, so und so viele Femizide oder diese Art von Partnergewalt haben wir jetzt verhindert. Mich freut es zum Beispiel sehr, ein Bekannter von mir hat gesagt, Silvia, seitdem du bei Stopp arbeitest, bin ich irgendwie hellhöriger in meiner Nachbarschaft. Und ich denke mir, wow, das ist das, das wollen wir bewirken. Und ja, das sind dann diese schönen, freudigen Neuigkeiten, die es einfach toll machen, bei Stopp zu arbeiten. Und im Frankviertel, was ist da jetzt im Gang? Da gibt es 14-tägige Nachbarschaftstische, eben im Unterschied zu Wels oder wie es im Konzept steht, das sind keine Männertische, sondern Nachbarschaftstische, da können Frauen und Männer kommen zu diesen Tischen, die sind auch 14-tägig an einem Mittwoch und wir haben Informationstische anfangs gestartet und aus dieser Gruppe heraus ist eben der Wunsch entstanden, dass wir Nachbarschaftstische gestalten und ja, wie ich schon gesagt habe, wir verfolgen den partizipativen Ansatz und deswegen setzen wir das jetzt um und schauen einfach, was so weiter passiert, ob sich daraus mal ein Männertisch irgendwie findet oder nicht, aber genau. Genau, wenn in anderen Städten, also in Wales gibt es einen Männertisch, wobei, und in Wien? In Wien gibt es ihn schon sehr lange, genau, also da haben sich schon unzählige Männertische, haben da schon stattgefunden und ja, die Schwierigkeit ist wahrscheinlich einerseits auch, dass Männer sich diesem Thema widmen zu trauen, ohne dass man vielleicht, also Männertische sind jetzt keine Selbsthilfegruppe oder das sind jetzt nicht alle Täter, sondern das sind einfach Menschen, die sich engagieren möchten, denen das Thema Partnergewalt wichtig ist und die sich dafür einsetzen möchten. Wie sieht es sonst so jetzt in der Beteiligung von Männern in diesem Projekt aus, wenn man jetzt sagt, man hat jetzt keine speziellen Männertische in Linz, aber das Projekt läuft ja trotzdem. Genau, also Männer können sich jetzt auch anders engagieren bei Stopp. Also man muss jetzt nicht nur zu diesen Nachbarschaftstischen kommen. Also Zivilcourage kann auch damit geschehen oder ist auch damit, dass man sich informiert, dass ich sage, ich habe da die Frauenhelpline, die Telefonnummer gelesen, wenn ich bei einer Nachbarin, bei einer Freundin vermute, dass die unter Partnergewalt leidet. Männer können sich auch so engagieren, jetzt nicht direkt bei Stopp, aber einfach auch, dass man in unsere Informationen verbreitet, dass man diese Sendung hier hört, ist eine Form von Zivilcourage und die können Männer und Frauen oder welchen Geschlecht man sich jetzt zugehörig fühlt, alle Menschen können da einen Beitrag leisten. anfangs auch schon darüber gesprochen, was man tun kann, also welche Rolle Zivilcourage da spielt und wie man auch den Mut findet, Zivilcourage zu zeigen. Gerade bei häuslicher Gewalt, Gewalt, die ja in den eigenen, also in den privaten Räumen stattfindet, da gibt es ja doch nochmal eine Hemmschwelle auch. Aber es gehört wahrscheinlich auch zu einem dieser Mythen zu sagen, das geht mich nichts an. Genau, das ist glaube ich der größte Mythos überhaupt, dass die Gewalt in den eigenen Verwänden privat ist und nein, das ist sie nicht. Es sind schon einmal vom Gesetzes wegen her Verletzungen da, also strafrechtlich gesehen, aber auch nein, also bitte hellhörig werden, bitte sensibler reagieren, weil das Partnergewalt, häusliche Gewalt ist einfach nicht privat. Also da fordern oder da hoffen wir sehr, dass einfach jemand einschreitet, in welcher Form auch immer. Und wenn man es akut mitbekommt, kann man zum Beispiel zu der Tür gehen, zu der Wohnungstür gehen und anläuten und einfach, entweder man verschwindet wieder, dass die Tür aufgemacht wird und es steht niemand da oder man fragt einfach mal, ich brauche bitte Milch, ich möchte so gerne eine Palatschinken machen für meinen Sohn und habe keine Milch mehr. und habe keine Milch mehr. In dem Moment, in dem ich da irgendeine Aktion setze, unterbreche ich die Partnergewalt, die akute Gewalt im Haus. Und das hilft vielleicht der Frau, den Kindern, dass sie irgendwo hinflüchten können. Das hilft vielleicht dem Täter, damit er sich beruhigt. Und sowohl Täter als auch Opfern wird einfach auch signalisiert, das bekommt jemand mit. Ich bin da nicht allein in diesem Wohnkomplex oder im Nachbarhaus, wie auch immer. Und es unterbricht die Gewalt. Und wie gesagt, man kann auch wieder gehen. Und wenn das das zweite, das dritte Mal passiert, dass ich einfach immer wieder anleute, die Menschen bekommen das mit, dass das passiert, wegen der akuten Gewalt, wegen der Eskalation, die da im Haus stattfindet. Und das unterbricht eben. Also es nennt sich Paradoxintervention und ist eigentlich sehr sinnvoll, aber es gibt eben viele verschiedene Mittel, wie man eingreifen kann. Also in der akuten Gewaltsituation als Nachbarin, als Nachbar, wenn ich das mitbekomme, kann ich auch die Polizei anrufen und wir sagen halt immer, lieber einmal zu oft als einmal zu wenig. Also wenn man sich wirklich nicht traut, jetzt drüber zu gehen. Genau. Und was viele vielleicht nicht wissen, man kann auch sagen, ich möchte bitte anonym bleiben, ich möchte nicht, dass die Nachbarin, der Nachbar, wo eben diese vermutete Gewalt stattfindet, dass die nicht erfahren, wer da angerufen hat bei der Polizei, wenn man da Sorgen hat. Genau. Jetzt gibt es ja sehr unterschiedliche Formen von Gewalt. Wir sprechen jetzt von der, die auch hörbar ist, spürbar ist, aber es gibt ja so auch unterschiedliche Formen. Ist es auch Thema bei euren Workshops zum Beispiel oder bei den Treffen mit den Nachbarinnen, dass es ja vielleicht auch Warnzeichen gibt und wie man die dann erkennen kann? Ja, also einerseits ja, diese Workshops, diese Vorträge, Workshops, die bieten wir an, die sind auch sehr gut, die werden sehr gut genutzt und auch bei den Frauentischen oder Nachbarschaftstischen ist das immer wieder ein Thema. Und wie du auch richtig gesagt hast, diese körperliche Gewalt, das ist wahrscheinlich die, die man am leichtesten als Warnsignal erkennen kann. Es gibt natürlich sehr viele subtilere Formen. Wenn ich zum Beispiel die Nachbarin immer gemeinsam mit dem Nachbarn die Wohnung verlassen, sie im Haus, sie, dass sie nie alleine ist, könnte das ein Warnsignal sein. Also das heißt jetzt nicht automatisch, die Dame ist von häuslicher Gewalt betroffen, aber wenn man da einfach sensibel reagiert, vielleicht dem Ganzen mehr Beobachtung und mehr Zeit schenkt, fallen einem vielleicht noch mehr Warnsignale auf. Also vielleicht entdeckt man dann wo mal ein Hämatom, also einen blauen Fleck, oder im Gespräch merkt man, dass man die Frau vielleicht nie alleine antrifft oder dass der Mann immer für die Frau antwortet. Also es gibt da ganz viele Anzeichen, die einfach auch teilweise sehr subtil sind und schwierig zu erkennen sind. Und es können natürlich auch andere Gründe dem Ganzen zur Folge liegen oder zugrunde liegen. Und womöglich merken auch die Betroffenen das vielleicht gar nicht. Nehmen sie es vielleicht auch gar nicht so wahr als Unterdrückung oder als Gewalt. Total, ja. Und da braucht es eben so ein korrigierendes Maß, nenne ich es mal. Also wenn ich vielleicht jahrelange Gewalt erfahren habe, gar nicht mehr den Kontakt nach außen habe zu meinen Freundinnen, zu meiner Familie, weil der Täter das sehr einschränkt, dann habe ich da kein korrigierendes Maß, wo jemand sagt, du bist aber toll, du hast Tolles geschaffen und du musst dir das nicht gefallen lassen. Das, was dir dein Mann, dein Partner erzählt, das ist Unrecht. Wenn du die Polizei anrufst wegen häuslicher Gewalt, sind die Kinder zum Beispiel nicht automatisch weg. Und es wird da ganz viel einfach mit einerseits Manipulation gearbeitet, aber auch mit Lügen oder falschen Wahrheiten, die da verbreitet werden. Und da sind eben Nachbarinnen, Nachbarn, Freundinnen, Bekannte sehr wichtig. Und auch Situationen vielleicht, wo man dann die Frauen tatsächlich alleine antrifft. Das stelle ich mir als schwierig vor. Gerade in diesem sensiblen Bereich, wo man gewisse Signale erkennt, da dann einzugreifen. Also es macht jetzt keinen Sinn, wenn man im Stiegenhaus die Nachbarin antrifft, wo man vielleicht häusliche Gewalt vermutet und der potenzielle Täter steht nebenbei. Also da ist irgendwie so eine Eskalation vielleicht schon vorprogrammiert. Also dass ich da mal denke, die rede ich jetzt vielleicht nicht an, aber ich stecke vielleicht mal ein Kärtchen zu, wo die Frauenhelpline die Nummer draufsteht oder vom Frauenhaus eine Nummer oder ja. Also es gibt ja ganz unterschiedliche Möglichkeiten und das wäre halt, das ist ja ein Tätigkeitsbereich von uns, von Stopp. Also ich vergleiche es immer ein bisschen mit Erste-Hilfe-Kursen. Also wenn ich dann zu einem Notfall komme, wie auch immer der aussieht, dann fällt es mir leichter schon mal einzugreifen, wenn ich schon mal so einen Kurs absolviert habe. Und ich finde, das ist genauso auch bei der Zivilcourage zutreffend. Also ich kenne meine Möglichkeiten, ich kann mich dann vielleicht schneller entscheiden und andererseits auch vielleicht für meine Sicherheit besser sorgen, weil ich nicht so überrascht bin oder mir mehrere Handlungsschritte, Möglichkeiten einfallen einfach. Jetzt ist das Thema Femizide medial sehr oft auch, also leider, also es ist halt das Thema Femizide medial sehr präsent. Auch es wird darüber gesprochen, auch die Sprache hat sich geändert in Bezug auf dessen. Und immer wieder hört man dann auch, dass das Thema in der Gesellschaft Partnergewalt, Gewalt gegen Frauen in der Gesellschaft jetzt mehr angekommen ist. Du hast aber gesagt, es ist trotzdem auch tabuisiert. Also glaubst du, dass da schon wirklich genug Bewusstsein auch dafür da ist? Ich habe immer so das Gefühl, es wird schon teilweise sehr viel berichtet über Femizide. Ich habe so das Gefühl, es kommt aber irgendwie so wenig rüber, dass das jede von uns treffen könnte. so wenig rüber, dass das jede von uns treffen könnte. Also ich habe, also das ist jetzt wirklich meine persönliche Meinung, ich habe das Gefühl, das sind dann immer die anderen. Und da spreche ich jetzt nicht nur Frauen an mit Migrationsbiografie, sondern ja, man liest es, aber es ist dennoch so weit weg. Also das ist so mein, damit ich mich selber betroffen fühle. Ich möchte jetzt nicht dazu anregen, dass Betroffenheit irgendwie mehr oder mehr Betroffenheit gemacht wird, indem ich die Tat sehr genau darstelle oder so, das gar nicht. Aber ja, die Statistik zeigt anderes, dass jede vierte bis fünfte Frau einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen ist. Irgendwie sind es aber immer die anderen. Und manche Medien schreiben halt sehr gerne immer von einer Kopftuchträgerin oder von Frauen und Männern, also Tätern mit einer anderen Staatsangehörigkeit. Und ich denke mir dann immer, das macht es aber so schwer, auch wenn Frauen mit österreichischer Staatsbürgerschaft davon betroffen sind. Also ich denke mir, ist das dann irgendwie eine Hemmschwelle mehr, dass ich um Hilfe suche, weil in meiner gesellschaftlichen Schicht ist das vielleicht gar nicht so und jetzt bin ich aber doch betroffen, was habe ich falsch gemacht? Das ist so meine persönliche Meinung oder Gedankengang dazu und ich würde mir einfach irgendwie eine Berichterstattung wünschen, die nicht reißerisch ist, die teilweise aber auch mehr den Täter zum Fokus hat als die Frau, also dass die Täter mehr zur Verantwortung gezogen werden und ja, irgendwie dann aber nicht dieses Victim Blaming, also diese Täter-Opfer-Umkehr passiert, also ja, er hat sie ja vergewaltigt oder sexueller Gewalt ausgesetzt, aber sie war ja betrunken. Also das ist so ein Beispiel für Victim Blaming und ja, das macht es halt dann sehr schwer. Das relativiert es dann schon wieder. Genau. Umso mehr ist es natürlich dann wichtig, ja, über diese niederschwelligen Projekte wie Stopp Linz es ist oder Stopp generell ist, dass man auch das Bewusstsein dafür schafft, es kann nebenan sein, es ist nicht so weit weg. Ja, genau. Und du würdest dir wünschen, dass das einfach mehr auch betont wird, dass das jetzt nicht so entfernt ist, sondern alle Gesellschaftsschichten. Genau, dass die Gewalt oder das Partnergewalt, häusliche Gewalt sich einfach, ja, mein Kollege hat es ja so schön schon im Interview bei dir gesagt, also häusliche Gewalt kennt kein Alter, kennt keine gesellschaftliche Schicht und das finde ich einfach sehr treffend. Also das möchte ich, also ja, dass das einfach auch mehr thematisiert wird in den Medien, dass da einfach mehr faktenbasierte Berichterstattung passiert. Der Kollege, den du angesprochen hast, das ist der Gerhard Filler, der war bei Radio Froh in den Stimmlagen im bundesweiten Infomagazin zu Gast und hat über die Männertische und Männerarbeit gesprochen. Männertische, die ist vielleicht ja auch in Linz mal. Ja, wer weiß. die ist vielleicht ja auch in Linz mal. Ja, wer weiß. Genau, ein Thema, das man auch in diesem Zusammenhang mit Bewusstseinsbildung immer wieder unterkommt, auch in Diskussionen mit anderen Frauen. Es beginnt ja auch schon bei der Sprache, bei respektloser Sprache, die in manchen Situationen gewissen Menschen so leicht über die Lippen gehen. Ist das auch schon so eine Form von Vorbote? Ja, schon. Also eben diese sexistischen Witze, diese Stammtisch-Parolen nenne ich sie jetzt mal, die einfach so, ich glaube, ohne groß nachzudenken herausposaunt werden. Und das ist irgendwie ein Thema, wo es wahrscheinlich anfängt oder das ein Nährboden ist, leider ein guter Nährboden ist. Also ich maße mir jetzt nicht an, dass jeder, der solche Witze erzählt, irgendwie ein Gewalttäter ist, aber das macht halt schon Stimmung und das zeigt halt einfach auch, welchen Stellenwert Frauen in unserer Gesellschaft haben und dafür treten wir halt auch ein, dass da ein Gleichgewicht hergestellt wird und ja, das Patriarchat ein klein wenig angekämpft wird. Ja, was schafft ihr in den Köpfen? Ungleichheiten. Genau. Alleine diese solche vermeintlichen Scherze von sich zu geben oder Kommentare. Mit 25. November, das ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, beginnt ja auch traditionell diese Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Das ist eine weltweite Kampagne. Was habt ihr denn dazu in Linz geplant? Wir haben gemeinsam mit dem Bündnis 8. März, wo wir Mitglied sind, eine Performance oder Aktion geplant auf der Nibelungenbrücke. Ich weiß jetzt gar nicht, wie viel ich da verraten darf, aber wenn die eine oder der andere um 12 Uhr da über die Nibelungenbrücke fährt, geht, dann bin ich mir sicher, sind wir nicht zum Übersehen. Also am 25. wird das statt. Am Freitag, oder? Genau. Und ja, beim Pfarrnisten sind wir dabei. Wir werden natürlich unsere Social-Media-Kanäle bespielen mit Testimonials. Also wir sind auf der Suche und haben schon viele gefunden, Personen aus Linz, aus den Stadtteilen, also speziell Harbach, Frankviertel, aber generell Linz, die sich mit einem Foto und einem Statement zur Verfügung stellen, warum Stopp wichtig ist, warum sie Stopp unterstützen und die wir dann aufhängen, einfach auch um zu signalisieren, wir sind schon viele. Aber wir haben auch die Frauentische geplant, Nachbarschaftstische. Es wird am 7. Dezember im Frankviertel, möchte man so einen Puntstand machen, damit man mit den Bewohnerinnen und Bewohnern dort ins Gespräch kommen. Da ist am Lonsdorfer Platz eine Stopp-Parkbank und die möchte man da ein bisschen in Szene setzen und genau einfach aufmerksam machen auf das Thema. Und generell ist uns halt wichtig, dass das Thema Partnergewalt, häusliche Gewalt das ganze Jahr nicht aus den Augen verloren wird. Und deswegen ist vielleicht auch unser Fokus nicht nur auf diese 16 Tage gegen Gewalt oder nicht nur am Internationalen Frauen- oder Mädchentag am 8. März, 8. März, sondern wir möchten halt das ganze Jahr über Workshops, Veranstaltungen abhalten, weil rund um 16 Tage gegen Gewalt ist das Programm eh schon sehr dicht, also vor allem im Linz und genau, deswegen sind wir da vielleicht jetzt, wie es den Anschein macht, ein bisschen zurückhaltend, aber Workshops an Schulen finden statt bei Vereinen. Dann vernetzt ihr euch auch untereinander. Ihr habt ja gemeinsam, also oberösterreichweit eigentlich, mit Stopp Wales habt ihr den Bank Austria Sozialpreis im September bekommen. Gibt es sonst auch Vernetzung, Zusammenarbeit zwischen den Gruppen? Ja, also Stopp intern jetzt sowieso, also auch mit Stopp PERG, also wir intern, aber auch eben der Bank Austria Sozialpreis bietet sich an, dass wir da gemeinsam was machen, den haben wir gemeinsam eingereicht. Also es finden zwar in jeder Stadt selbst Veranstaltungen statt, aber wir bewerben uns gegenseitig und mit anderen Einrichtungen in Linz selbst sind wir auch immer wieder in Kontakt und vernetzt, weil wir auch wissen möchten, wie geht es den Kolleginnen im Gewaltschutzzentrum oder den Kollegen im Gewaltschutzzentrum, was ist gerade wichtig, worauf sollen wir aufmerksam machen und auch zu den Frauen- und Nachbarschaftstischen, also wenn da Interesse besteht, werden auch Kolleginnen und Kollegen von anderen Einrichtungen eingeladen. Also ich weiß jetzt nicht genau, worauf die Frage... Genau, also ob es auch vielleicht gemeinsame Veranstaltungen gibt oder Austausch. Aber eben genau bei den 16 Tagen gegen Gewalt, das ist ganz österreichweit von Stopp eben geplant, dass zum Beispiel jeden Tag eine Stopp-Parkbank irgendwie in Szene gesetzt wird oder einen Mittelpunkt findet, also dass entweder die Parkbank besprüht wird, also das hätten wir jetzt auch noch vor oder eben mit Puntständen, also dass einfach aufmerksam gemacht wird und das passiert auf vielen verschiedenen Ebenen. Aber eine Stopp-Parkbank gibt es schon, oder? In Linz gibt es schon drei Stück und die werden sogar noch ausgeweitet und ja, wir freuen uns sehr über Fotos, wenn jemand von den Zuhörerinnen und Zuhörern eine Stopp-Parkbank in Linz entdeckt, freuen wir uns sehr, wenn wir da ein Foto bekommen. Was ist da drauf zu sehen auf der Bank? Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen und die Frauenhelpline mit der Telefonnummer ist darauf vermerkt, einfach um ein sichtbares Zeichen zu setzen und eben vielleicht lädt das ein für die ein oder andere Diskussion oder das Gespräch, wenn man dort sich ausrastet oder die Sonne genießt. Und natürlich auch eine Kampagne, um die Frauenhelpline, die Telefonnummer in die Öffentlichkeit zu tragen. Du hast jetzt mehrmals die Frauenhelpline erwähnt. Ist eine Helpline, wo jede Person anrufen kann. Genau, sowohl betroffene Frauen als auch die Zivilbevölkerung, die ist rund um die Uhr besetzt, die ist kostenlos, man kann dort auch anonym anrufen, das ist noch wichtig und man kann sich aber auch eine Art Anleitung geben lassen, wenn ich jetzt häusliche Gewalt bei meiner Nachbarin oder bei der Nachbarwohnung vermute und ich mir nicht sicher bin, was ich machen kann, was ich tun kann, kann ich dort genauso anrufen. Das ist sowohl für direkt Betroffene, aber auch für die breite Bevölkerung, wenn ich da einfach mich mit jemandem professionellen austauschen möchte, wie ich vielleicht am besten vorgehen kann. Und das auch teilweise mehrsprachig. nicht jede Sprache zu jeder Uhrzeit verfügbar, aber es kann vielleicht schon mal auch ganz nützlich sein, weil manche Dinge vielleicht in der Muttersprache leichter zu besprechen sind und gerade wenn es um so Themen geht, die sehr mit Gefühlen besetzt sind und Emotionen. Und zumindest Stopflyer habe ich auch schon in mehreren Sprachen gesehen. Ja genau, stimmt, danke. Also wir haben mehrsprachige Folder, wo einfach auch Informationen drin entstehen von, wie kann ich mich engagieren, aber auch, was kann ich machen, wenn ich selbst von Gewalt betroffen bin. Kannst du noch so einen Überblick geben über wichtige Anlaufstellen oder reicht es einfach, wenn ich mal die eine Nummer habe, das ist schon mal wichtig, was kann ich sonst für Stellen kontaktieren? ich also Rad auf Draht oder 147 sehr ans Herz legen und auch für die Männer gibt es die Männer-Infonnummer, die weiß ich leider nicht auswendig, genau, die ist auch rund um die Uhr besetzt und da kann man sich auch als Mann hinwenden und anrufen. Das ist so ein bisschen das Pendant zur Frauenhelplern, würde ich sagen. Also wenn ich als Mann in der Krisensituation bin, wenn ich vielleicht gewalttätig gewesen bin, dass ich da mit jemandem darüber sprechen kann. Oder wenn ich es merke, ich werde schon wieder gewalttätig und in mir steigt es auf quasi, dass ich mich da auch mit jemandem Professionellen austauschen kann. Und diese Nummern, die du genannt hast, die sind auch anonym? Genau. Anonym und kostenlos. Und meines Wissens rund um die Uhr, genau. Genau. Die Männerinfo, ich habe mir die Nummer hier notiert, ich ergänze es nochmal, die ist 0800 400 777. 400 777. Wir haben darüber gesprochen, dass es unterschiedliche Bedingungen gibt, Voraussetzungen, Unterstützung auch von politischer Seite in Bezug auf dieses Projekt. Gibt es aus eurer Sicht Wünsche? Oder habt ihr Wünsche? Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage. Ja, Wünsche, ja, natürlich. Wir würden uns sehr freuen, wenn es in Flächendeckung, also in Österreich ist es flächendeckend, aber dass es in Oberösterreich in viel mehr Bezirken stattfinden könnte, dass es in Linz, dass wir mehr Personalressourcen hätten, dass wir mehr finanzielle Mittel zur Verfügung hätten. Also wir sind schon sehr gesegnet im Vergleich zu anderen Stopp-Standorten, aber wir merken, die Anfragen sind sehr hoch an Workshops, an Vorträgen, auch an Stadtteilen, wo Nachbarinnen und Nachbarn an uns herantreten, aber wo wir halt aktuell gerade ablehnen müssen, weil es einfach mit unseren Personalressourcen leider gerade nicht möglich ist. Also auch bei uns ist ein Großteil auch in der Bürokratie und in der Schreibtischarbeit. Also die Ausweitung aus Frankviertel hat ja auch nur deshalb stattfinden können, weil es dementsprechend auch neue Ressourcen gibt. Genau, sonst wäre das wahrscheinlich nicht so schnell und nicht so leicht passiert. Mich interessiert noch, ob es mit Land Oberösterreich schon mal Gespräche gibt. Ja, also da hätte es schon Einreichungen gegeben im März, soweit ich weiß. Und bisher, also es sind immer sehr positive Signale, aber die Geldflüsse haben noch nicht stattgefunden. Also die Frau Margarete Rackel, die Geschäftsführerin vom Frauenhausindienst, ist im Kontakt mit dem Land Oberösterreich und auch die anderen Geschäftsführerinnen von den anderen Stopp-Standorten in Oberösterreich. Also es gibt da sehr wohl einen Austausch und Forderungen unsererseits und ja, schauen wir mal. Zumindest gab es die Anerkennung der Frauenlandesrätin, dass es ein wichtiges Projekt ist und ein befassungswertes Projekt ist. Gibt es zum Abschluss noch etwas, was du sagen möchtest, was du mitteilen möchtest, was gut ist zu wissen? Ja, einfach sich kurz Zeit nehmen für dieses Thema. sich kurz Zeit nehmen für dieses Thema. Also auch wenn ich jetzt nicht die Zeit habe, dass ich mich bei einem Nachbarschaftstisch oder bei einem Frauentisch engagiere, das Thema taucht ab und zu relativ schnell auf und ab und zu taucht es auf, wenn man Wissen hat. Also einfach sich damit trotzdem auseinandersetzen, auch wenn es ein schweres Thema ist und eben die Zivilcourage fängt an, weil ich diese Sendung höre, weil ich da vielleicht Neuigkeiten erfahre, die ich vorher nicht gewusst hätte und vielleicht brauche ich das mal und kann es weitergeben an eine betroffene Frau oder einen betroffenen Mann. Also wir sind ja nicht nur für Frauen zuständig und das würde mich sehr freuen, wenn einfach die Gesellschaft sich verantwortlich fühlt, sich diesem Thema zu widmen. Ja, vielen Dank und auch noch eine Info, es gibt ja auch eine Webseite von Stopp, die ist www.stopp-partnergewalt.at Genau. Da findet man auch Informationen und die genannten Nummern und Webseiten aus dieser Sendung wird es auch in dem Webseitenartikel zu dieser Sendung auf Radio Froh, also fro.at und auf DorfTV nachzulesen geben. Dann sage ich danke, Silvia Aufreiter, für den Besuch und für die Einblicke in das Projekt. Und ich bedanke mich bei den Zuhörerinnen auf unter cba.fro.at und zum Nachsehen gibt es sie auch auf dorftv.at. Wir freuen uns, wenn Sie beim nächsten Infomagazin wieder dabei sind, immer werktags um 18 Uhr auf Radio Froh. Auf Wiederhören! Auf Wiederhören!