음... I'm sorry. um Bettina, du bist seit 20 Jahren in der Betreuung und Pflege tätig. Wie war denn das damals, wie du angefangen hast und was hat sich im Laufe der 20 Jahre verändert? Ja verändert hat sich insofern schon viel. Es ist schon sichtbar, dass vom Personal her, damals war man schon irgendwo ein wenig mehr auf der Station als jetzt. Also es ist schon insgeheim irgendwo ein wenig abgebaut worden, obwohl sich eigentlich leider Gottes der Pflegeschlüssel nicht geändert hat. Es gibt aber auch gute Sachen. Insofern sind die Behelfsmittel, die wir jetzt haben, die wir vor 20 Jahren nicht gehabt haben, auch eine gute Investition, um die Mitarbeiter alle von schweren Rückenschäden zu unterstützen, dass das nicht passiert wird. Wie die Aufstehhilfen, die hat es vor 20 Jahren noch nicht so richtig gegeben. Das ist jetzt gar nicht mehr zum Weggedenken. Was hat sich denn bei den Bewohnerinnen und Bewohnern verändert? Waren die damals auch so wie jetzt oder gibt es einen Unterschied? Da gibt es schon einen Unterschied, weil die Bewohner jetzt schon länger daheim bleiben, was ja auch gut ist, dass sie noch länger daheim bleiben können in ihren eigenen vier Wänden und kommen auch dadurch mit schweren Krankheiten dann auch zu uns ins Haus. Man hört ja immer, dass es immer mehr ältere Bewohnerinnen und Bewohner gibt, die einen Demenz haben gegenüber früher. Ist das ein Thema? Gespürt man das? Gespürt man schon. Demenz ist schon ein großer Punkt eigentlich bei uns, wenn man durch die Demenz daheim gar nicht mehr geht, weil die Bewohner dann einfach statt einkaufen nicht mehr heimkommen, weil sie nicht mehr wissen, wie sie nach Hause kommen. Und dann zu uns kommen ins Heim, ist das schon sehr anstrengend, weil die schon rund um die Uhr fast eine Betreuung brauchen, weil da nur mehr die Orientierung fehlt. Zu Hause haben sie sich ausgenannt in die vier Wände, aber bei uns die erste Zeit die Umstellung macht es schon sehr schwierig. Habt ihr einen eigenen Bereich für demente Bewohnerinnen oder sind die demente Bewohnerinnen unter den anderen mittendrin? Also bei uns im Haus gibt es schon einen eigenen Demenzbereich, der ist mit zwölf Betten belegt, die aber meines Erachtens zu wenig sind. Es sind Bewohner mit Diagnose Demenz auf den Stationen, was natürlich den Tagesablauf ab und zu sehr lustig macht, aber auch mit einer geringen Besetzung schwierig machen. 1996 ist ja der Personalschlüssel in Kraft getreten. Der Personalschlüssel hat sich ja nicht wirklich gravierend verändert, aber eben, wie du schon gesagt hast, ist eigentlich ein anderes Bewohnerklientel gekommen. Kehrt der Schlüssel in irgendeiner Art und Weise verändert? Der Schlüssel gehört meiner Meinung nach auf alle Fälle geändert, weil die Einstufungen einfach nicht mehr passen. Demenzkranker Bewohner braucht eine ganz andere Einstufung als Bewohner, der was man nicht mehr davon erlaufen kann. Wenn Bewohnerinnen früher, kann ich mich erinnern, wie im Heim tätig war, wenn Bewohnerinnen auch Beschäftigung gebraucht haben, eben auch für die Seele etwas gebraucht haben. So habe ich mich erinnern können, es ist in den Heimen sehr oft musiziert worden, es ist was gebastelt worden, es ist was gespült worden, weil man immer gesagt hat, es geht ja nicht nur um die Betreuung und Pflege, sondern man muss ja auch um das Seelwohl der Bewohnerinnen kümmern. Wie schaut denn das jetzt aus? Ja, das Seelwohl der Bewohner bleibt leider sehr oft auf der Strecke, was auch sehr spürbar war beim Corona. Aber das ist einfach auch aufgrund der jetzigen Personalsituation teilweise gar nicht machbar. Es war so dringend nötig, auf das auch eingehen zu können, aber es lässt nicht zu teilweise. Früher war beim Personalschlüssel in der Heimverordnung das Personal so aufgeteilt, dass es Diplomater Kräfte gegeben hat und Fachsozialbetreuer. Es sind dann einmal vor gut zehn Jahren Heimhilfen dazu gekommen. Wie ist denn das eigentlich? Wie empfindest du das? Passt das so, dass man immer mehr verschiedene Berufsgruppen in den Heimen hat? Immer mehr verschiedene Berufsgruppen in den Heimen finde ich nicht so gut, aus dem Grund, weil sie das Ganze einfach, ja wie soll ich sagen, ich brauche schon qualifiziertes Personal, um dem Bewohner das zu geben, was er auch braucht. Heimhilfe in dem Bereich der Pflege finde ich auch sehr gut, was aber trotzdem auch ich nicht überall einsetzen darf, alleine schon vom Gesetz her. Was aber leider, ja wie soll ich sagen, da wird eher ein wenig drüber geschaut. Aber die Verantwortung liegt trotzdem immer noch dann beim FSB an. Die Verantwortung liegt bei der Fachsozialbetreuung. Ist das Personal, das durch Corona, durch Krankenstände usw. ausgefallen ist, ist das ersetzt worden oder seid ihr sozusagen mit demselben Personal staunt, aber mit weniger Personen dann im Betrieb weitergefahren? Wir sind mit demselben Personal, was wir zur Verfügung gehabt haben, weitergefahren. Es gibt kein Personal zurzeit, das wir einsetzen hätten können. Liegt es an der Ausbildung oder weil die Leute einfach die Arbeit nicht machen wollen? Ich denke mir, dass es sehr viele Leute gibt, die die Ausbildung machen wollen und auch können. Ich denke aber, dass das eher an dem scheitert, wie macht man das auch schmockhaft bzw. wie stellt man das das auch da und das scheitert auch dann teilweise natürlich auch an der Bezahlung von unserem Beruf. Wir sind ja in unserem Beruf mit Herz und Seele und Körper und Geist mit allen dabei, aber wenn man von der Bezahlung ausgeht, ist es schon so, dass das schon ein gravierender Punkt auch ist. schon mal so dass die schar gravierender punkt auch kann man leben wenn man hat zum beispiel 30 stunden wochen in dem beruf arbeitet kann man von dem alleine leben das personenwohnung zu einer auto zu seine lebensaufwände ist es möglich es ist 30 stunden kraft schon möglich aber jetzt mal davon aus ist einfach auch im ist halt einfach auch ein Frauenberuf. Frauenberuf insofern beinhaltet natürlich auch, dass Kinder auch da sind und alles. Und unser Beruf ist jetzt schon so, dass man einfach auch Wochenenden arbeiten muss, dass Nachtdienste anstehen, dass auch Feiertage anstehen. Und da ist natürlich auch dann wieder das ganze Thema der Kinderbetreuung und das macht es dann natürlich auch ein bisschen schwieriger. Ihr seid 24 Stunden im Beruf. Ich habe so ein Mugeln gehört, dass es eigentlich keine Vollarbeitszeitkräfte gibt, sondern eigentlich fast alles in Teilzeit läuft und da muss man sich dann wahrscheinlich familiär schon ziemlich gut zusammenschauen, dass man da zurecht kommt, oder? Also familiär macht es ab und zu ganz schon schwierig, als alleinerziehende Mutter. Ich sehe es auch bei uns im Betrieb so, dass manche aufhören müssen, weil sie einfach das Ganze an der Betreuung von den Kindern nicht vereinbaren lässt. Also fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen usw. Genau. Bettina, du hast ja Kinder. Wie ist denn das jetzt mit dem Dienstplan? Wie funktioniert denn das? Kommt man da schon jetzt an, dass man die Kinder immer in Betreuung hat? Oder gibt es sehr oft vielleicht Situationen, wo man ganz flexibel reagieren muss? Also man muss schon in vielen Situationen flexibel reagieren, wo man dann sagt, ja, da brauche ich jetzt etwas für die Kinder. Weiter heben wir den Dienstplan dann so ein, dass das auch für den Partner dann auch passt. Aber als Alleinerziehende mit zwei Kindern, die ich habe, als 40-Stunden-K Kraft wäre es nicht machbar. Und wenn zum Beispiel ein Dienstplan am Ende des Vormonats in Kraft tritt, ändert sich der dann noch recht oft im Laufe des Monats, wo man arbeitet? Der Dienstplan kann sich im Laufe des Monats natürlich auch ändern durch Krankenstände, die nicht planbar sind, durch diverse andere Ausfälle von Mitarbeitern, die auch nicht planbar sind. Und es muss einfach die Betreuung der Bewohner aufrechterhalten bleiben. Und dann gibt es natürlich auch Situationen, wo man dann einmal sagt, okay, ich springe den Dienst ein und da muss man dann wirklich auch, okay, ich springe den Dienst ein. Und da muss man dann wirklich auch schauen, dass man ein bisschen flexibel ist. Wie läuft das an? Wird man da in der Früh angerufen oder erfährt man das schon vorher? Naja, grundsätzlich erfährt man es schon vorher. Insofern vielleicht, wenn man einen Klick hat, drei Tage vorher. Wenn man Pech hat, dann kann es schon sein, dass man in der Früh dann auch einmal angerufen wird und sagt, es drückt jetzt echt ein Schurk, kommst du vielleicht zum Mindestvormittag reingekommen heute und unterstützt mich. Also es gibt es ja wohl auch. Also vom Dienstplan her kann man schon sagen, das passt einigermaßen, aber man muss schon flexibel sein, dass man dem gerecht wird, weil ja die Bewohner gepflegt werden müssen, betreut werden müssen und man braucht eine gewisse Anzahl an Personen. Kommt es euch öfter vor, dass vielleicht, wenn man kann, man mit weniger Leuten arbeiten muss? Das kommt natürlich auch häufig vor in unserem Beruf und ja, da ist ist einfach die Zusammenarbeit mit den Teamkollegen sehr gefragt. Es funktioniert meistens immer, aber es ist halt mehr schlecht als recht. Jetzt ist man mit weniger Leuten auf der Station und man hat trotzdem die gleiche Anzahl an Bewohnern zu pflegen und zu betreuen. Bei einem Werkstück, wenn man bei der Produktion ist, dann weiß man, okay da sind vielleicht statt zehn Werkstücke kriegt man, weil man jetzt weniger Leute ist, nur acht zusammen. Wie ist denn das dann eigentlich in der Pflege? Da kann man nicht einfach wen mitmachen. Nein, das geht nicht. Also der Bewohner, der steht immer im Vordergrund von uns. Es ist dann schon so, dass wirklich die Sozialere, wie zum Beispiel, dass ich mir jetzt zu einem Bewohner dazusitze, mit ihm 10, 15 Minuten ein Gespräch führe oder am Nachmittag irgendwelche Sinnkreise mache, das fällt alles weg. Es ist einfach dann so, dass die Pflegeschein einfach wichtig ist. Da ist dann einfach leider vieles nicht machbar. Die wichtigen Dinge werden aber erledigt. Das funktioniert. Die Grundbetreuung ist möglich, aber die Seelenbetreuung steht leider hinten. Die leidet dann drunter? Die leidet sehr darunter. Merkt man das bei den Bewohnerinnen? Das merkt man extrem bei den Bewohnerinnen und Bewohnern in der Corona-Zeit natürlich massiv. Das ist schon, dass wir da sehr viel kompensieren haben müssen. Natürlich sind auch die Besucher ausgefallen sind, was für Bewohner sehr sehr sehr wichtig ist. Einfach auch die Bezugspersonen, die sie haben, sei es jetzt der Sohn, die Tochter oder die Schwiegertochter oder irgendwer. Das muss schon das Pflegepersonal mit kompensieren und hat auch mittragen müssen. Das nimmt man da und das mit heim, wenn man da eigentlich sehr viel Seelenarbeit bei den Bewohnern macht. Wie geht man dann eigentlich heim? Kann man das ablegen? Kann man das dort lassen? Also ich arbeite jetzt mittlerweile 20 Jahre in dem Beruf. Ich habe schon lernen müssen, das Ganze dann bei der Stempi Uhr zu hinterlassen, was aber in der Corona-Zeit teilweise nicht mehr machbar ist, weil das natürlich einen selber auch ziemlich trifft, weil das tut dann einfach auch weh, so etwas zu sehen, wie der Bewohner eher dann vielleicht einmal das Essen nachlässt oder solche Sachen, weil einfach der Verlust oder das, was man vorher gehabt hat, wie die regelmäßige Besuche und was immer, was nicht mehr da war habe ich falsch gemacht oder so, weil die einfach, der Corona der sagt ja einfach nichts, was ist Corona? Also das kann man eigentlich beim Bewohner mit Demenz zum Beispiel, das ist fast nicht möglich. Wenn man die Situation jetzt so vermittelt bekommt, was hat man eigentlich für Fantasie dazu, dass man sagt, wenn sowas nicht mehr passieren soll oder auch wenn die Situation sich jetzt vielleicht bessert und das Corona nicht mehr so diese Rolle spielt, aber was braucht es unbedingt auf solchen Arbeitsplätze, in so einer Arbeitsstelle, damit die Menschen wieder als Mensch sozusagen dort mit Freude leben und wie das Personal, also wie ihr sozusagen mit einer Empathie wieder in den Beruf geht oder sowieso in den Beruf geht, aber da braucht es ja sozusagen die Unterstützung von der Politik dazu. Ganz wichtig und das ist wirklich das Wichtigste, was zurzeit ansteht, ist, dass der Pflegeschlüssel unbedingt geändert wird, weil dann wir auch mehr Personal kriegen in die Heime, weil die Berechnung ganz eine andere ist und durch mehr Personaleinheiten können wir auch mehr mit den Bewohnern machen und sie da mehr bei der Seele der Nischen zu erzielen. Also einfach den Personalstand aufstocken und das aber massiv wahrscheinlich. Genau. Ich finde, dass der Personalschlüssel so schnell wie möglich geändert wird. Und nicht nur geredet wird. Weil vom Reden haben wir nichts. guitar solo Thank you. Bye.