Siegbar eigentlich meine Spickzettel da unten? Sehr gut. Darf es ein bisschen weniger sein? Hallo, wir sind wieder bei einer Sendung von Geschichten von Verzichten und heute sind bei mir der Andreas Sepp und der Elias Yamalzadeh vor dem Buch Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten. Die sind nämlich heute bei uns im Haus für eine Lesung und vorab haben wir es nur für ein Sendungsinterview kurz abgeschnappt. Genau, und vorab würde ich fragen, wie geht es euch denn jetzt so nach dem Release vor dem Buch? Ja, es ist natürlich eine sehr spannende Zeit, wenn das eigene Buch irgendwo erscheint. Es waren schon spannende Momente dabei. Ich bin natürlich ein bisschen auch stolz, dass etwas geworden ist und vor allem dankbar. Und das war auch etwas, was ich von Elias lernen durfte, die Dankbarkeit während dem Schreibprozess. Ja, es gibt mir ein gutes Gefühl und ich glaube, ich bin zum ersten Mal in meinem Leben stol ein Stolz auf etwas. Weil ich das mit meinem besten Freund Elias geschafft habe. Und ja, es war einfach schön. Dann genau gleich eine Frage vorab. Das Buch habt ihr gemeinsam geschrieben. Wie hat das ausgeschaut? Wer hat da jetzt was geschrieben? Oder wie kann man das vorstellen mit dem Autorenduo? Das ist ja nicht so geläufig, dass jetzt zwei Leute einen Punkt rausbringen. Also es hat begonnen eigentlich 2016, wo wir uns kennengelernt haben und Elias hat mir immer wieder Geschichten erzählt. Und 2020 haben wir dann begonnen, dass wir uns öfter mal auf Interviews treffen, wo die Idee vom Buch dann im August, September gestartet hat. Und ich habe Elias Fragen gestellt, recht offene, und er hat erzählt aus seinem Leben, aus seiner Vergangenheit, von der Flucht, vom Ankommen in Österreich. Und es waren bewegende Geschichten, die ich dann in Stichwörtern oder teilweise Sätzen mitgetippt habe und dann in den Wochen und Monaten danach versucht habe, in einen Buchtext zu formulieren und noch manches umzuschreiben, zu verbessern. Und da war uns wirklich wichtig, den Leser persönlich anzusprechen und diesen tragikomischen Stil irgendwo durchzuziehen, dass wir mit dem Humor einfach auf die Wichtigkeit vom Thema hinweisen, auch wenn es hin und wieder mal provoziert. Ja, es war auf jeden Fall im Leseprozess sehr spannend, weil man hat das Gefühl, dass wirklich der Elis, also du quasi mit dem Leser sprichst. Also sehr spannend, auf jeden Fall. Aber dann eigentlich witzig wäre, dass eigentlich die Meister doch du eigentlich formuliert, oder? Weil wenn es du geschrieben oder getippt hast. Ja, also alle Geschichten stammen von Elias. Ich habe mir keine Geschichte ausgedacht. Aber von den Formulierungen stammt das meiste von mir. Und weil es ja bei uns ums Verzichten geht, eigentlich, worauf kommt man jetzt in der Retrospektive, also rückblickend betrachtet, beim Schreibprozess? Auf was hätte man irgendwie verzichten können? Oder was war eigentlich irgendwie in dem ganzen Prozess zu? Wo seid ihr vielleicht zu Arbeit an an, dann habt ihr es? Eigentlich ist der Buchprozess recht schnell gegangen, aber verzichten muss man definitiv auf eine Art Sicherheitsgefühl während dem Schreiben, weil Sicherheit ist einfach nicht so gegeben, wenn man jetzt als unveröffentlichter Autor etwas schreibt. Wir haben uns am Anfang gedacht, dass es vielleicht einfach ein Buch im Self-Publishing werden wird, aber wo es sich dann wirklich ergeben hat, dass das Buch dann fertig geworden ist und wir das Ganze dann über einen Verlag, über einen Schollner Verlag rausbringen haben dürfen, war das eigentlich dann wirklich eine super Gelegenheit für uns. Also das war am Anfang eben so das Verzichten drauf, dass wirklich was draus wird, eigentlich, eben ein veröffentlichtes Buch. Und das würde ich sagen, dieses Verzichten auf dieses Sicherheitsgefühl, dass es dann tatsächlich fertig wird. Fertig wird und dann geht es so gut an, wo es landet. Da ist ja ein schönes Ende geworden daraus. Von all den Dingen, auf die du ja unfreiwillig verzichten hast müssen in deiner Lebensgeschichte, was hast du da am meisten oder am wenigsten vermisst? Was hast du da am meisten oder am wenigsten vermisst? Ja, die Sachen, die man halt, oder ich persönlich als kleines Kind halt nicht haben könnte, durfte oder beziehungsweise versichten musste, war zum Beispiel, eins war die Schule und die Freiheit, die kleine Kinder eigentlich haben müssen oder eigentlich dürfen, habe ich nie gehabt und darauf muss ich immer viel versichten und meine Eltern auch. Und das ist eigentlich das, oder meine Kindheit grundsätzlich. Ich bin auf meine Kindheit versichtet und das ist was ich am meisten vermisse, wenn ich jetzt kleine Kinder als meine Kundschaften habe und sie verhalten sich echt wie Kinder und mit zwölf oder mit 13 und so und dann holen sie sich eine Schlecke. Für mich war am Anfang komisch und jetzt nach ein paar Jahren bin ich selber drauf gekommen, eigentlich die Person, die etwas verloren hat, bin ich und das ist glaube ich das, was ich am meisten vermisse. Genau. Von Versichten bin ich halt ja. Genau. Und hat es aber auch irgendwas gegeben, was du am wenigsten vermisst? Also was dir eigentlich gefehlt hat, aber du denkst okay, das wäre eh zu viel gewesen? Was ich wenig vermisse ist die iranische Polizei, die vermisse ich nicht. Oder die Politiker im Iran. Oder was ich eigentlich, ich versuche nicht mehr daran zu denken, wie ich in Milan gelebt habe und welche Situationen ich durch machen müsste und das sind Sachen zum Beispiel die ich irgendwie versuche zu vergessen oder nicht mehr daran zu denken und das Buch hilft mir persönlich diese Situationen die ich in meinem Leben erlebt habe, bearbeiten. Und genau, ich glaube, das sind die Sachen, die ich nicht vermisse und versuche zu vergessen. Das ist auf jeden Fall verständlich. Aber es ist gut, dass das Buch dann beim Verarbeiten irgendwie hilft. Und dass, wenn mehr Leute die Geschichte hören, ist das ein gutes Gefühl, oder? Also die Öffentlichkeit quasi. Auf jeden Fall. Ich meine, als wir das Buch angefangen haben zu schreiben, gemeinsam mit Andi, die Idee war eigentlich von Anfang an von meiner Schwiegermutter und sie hat es nur so gemeint, du musst alles, was du erlebt hast, aufschreiben und immer wieder lesen. Das hilft dir, weil ich das selber auch gemacht habe. Aber wir haben nie gedacht, okay, aus dieser Idee wieder ein großes Buch und dieses Buch wird so erfolgreich. Und wie du gesagt hast, wenn ich die gleiche Geschichte oder die Sachen, die ich erlebt habe, bei den Lesungen immer wieder erzählen muss und erzählen darf, hilft mir, dass ich die nicht mehr so... Die sind schon tragisch, aber ich finde die nicht mehr so tragisch. Die sind natürlich ein Teil von meinem Leben, die gehören zu mir, aber es hilft schon, dass ich die Sachen besser in mir selber verarbeite. Okay, sehr gut. dass ich die Sachen besser in mir selber verarbeite. Und dann eine Frage eigentlich, wie hat dann dich, Andreas, jetzt der Schreibprozess deine Wertestellungen eigentlich verändert oder hat das irgendwas mit dir dann bestimmt? Also definitiv was in mir verändert, also ich nehme in Elia sind zwei großen Sachen eigentlich als Vorbild. Einerseits eben in der Dankbarkeit, die er immer wieder ausdrückt, Dankbarkeit für das, dass er in Österreich so vieles hat, was wir als Österreicher, keine überteuerten Mieten zu haben, könnte man die Liste ewig fortsetzen. Also Dankbarkeit für das trotzdem sichere und gesegnete Leben, was wir hier in Österreich führen dürfen. Dankbarkeit zum einen und zum zweiten Punkt definitiv die Zielstrebigkeit von Elias. Wenn sich Elias ein Ziel vornimmt, dann setzt er alles daran, dass er in die Richtung kommt, dieses Ziel zu erreichen, egal worum es im Leben da geht, egal ob es vielleicht um einen Berufswunsch geht, um ein Land zu erreichen oder um Zielgerechtigkeit sogar in der Liebe bei ihm, wo er seine Frau kennenlernen durfte. Und da ist er mir auf jeden Fall ein großes Vorbild geworden in diesen zwei Punkten. Okay, sehr schön. Ja, ich glaube, ein bisschen mehr Dankbarkeit und Wertschätzung konnte man sich alle auf jeden Fall mehr mitnehmen. Und dann komme ich eigentlich gleich zum Punkt, wie du in Österreich angekommen bist. Was ist dir da eigentlich so aufgefallen, was irgendwie so ganz komisch zu viel ist, was in Österreich so, das braucht man eigentlich gar nicht, was man eigentlich verzichten könnte? Gibt es irgendein Erlebnis, was du gehabt hast? Gute Frage. Man kann natürlich im Leben auf vieles versichten, was nicht notwendig ist im Leben. Da bin ich irgendwie überfragt. Aber als ich nach Österreichreich oder in ostreich angekommen bin ich habe versucht auch im buch so gut so gut wie möglich zu erzählen und genau mit andreas zu schreiben als ich angekommen bin ich habe danach lange seit diese schöne häuser gesehen diese reichtumichtum, wie die Leute leben und so. Und auf was ich versichten würde in Österreich, dass die Österreicherinnen und Österreicher auf diese Angst vor neuen Menschen die nach Österreich kommen, die Flüchtlinge oder Zuwanderer. Weil ich das erlebt habe ganz am Anfang, zwei haben Angst gehabt und ich bin weggelaufen, weil sie das Gefühl gehabt haben, vielleicht mache ich oder tue ich denen was Böses und so, obwohl ich nur Hilfe gebraucht habe. Und jetzt zum Beispiel mit der aktuellen Situation mit ukrainischen Flüchtlingen, die jetzt vielleicht über 64.000 ukrainische Flüchtlinge in Österreich sind. Genau, ich würde eher auf diese Angst und diesen Abstand und diese ich muss alles sicher stellen in meinem Leben versichten, sondern sehr schön gesagt, danke. Dankeschön. Und dann, ja schon langsam geht es zum Ende, kommend, ich habe irgendwo in einem Interview gelesen, vom Standard glaube ich, dass dein nächstes Ziel ist, auf einen Café mit Van der Bellen zu gehen. Stimmt das? Ja oder? Ja ja. Ja voll. Wie läuft das da? Wie geht es am Café mit Van der Bellen? Seid ihr schon dran? Wir sind dran und ich habe mich als Kind immer für Politik interessiert, weil ich immer Angst vor der Polizei gehabt habe und für mich war immer so ein Drama, Polizei weglaufen und so. Und natürlich, das machen auch die Politiker, diese Entscheidungen treffen die Politiker, wie die Polizei und Polizistinnen mit Menschen umgehen im Land. jetzt habe ich auch ein paar Politiker als gute Freunde und mit ihm waren wir schon auf einem Kaffee und Alexandra von der Bellen wäre gut und dann können wir auch vielleicht sogar einen Spaziergang machen mit seinem Hund. Ich dachte, das ist sogar einer der Zuseher gerade, Alexander Van der Bellen. Wäre eine Möglichkeit, falls Sie gerade zusehen, wir würden uns freuen über einen Kaffee. Ja, wäre doch. Hoffentlich wird das was ja und dann jetzt das letzte frage und das punkt zum buch weil ja du eigentlich eher humorvoller mensch bist und auf jeden fall humor nicht verzichtet in deinem leben und glaube ich auch nicht sollst weil wie du geschrieben hast im buch das lustige mensch das gena Zitat vergessen, aber man betrügt sich selbst mit Humor quasi, dass man sich gut durchs Leben durchträgt. Und da wollte ich noch fragen, ich rufe gerne beide, ob ihr jetzt irgendwie noch einen Witz erzählen wollt. Habt ihr noch einen, euren Lieblingswitz oder keine Ahnung, habt ihr irgendeinen? Ich erzähle einen Witz und dann darfst du zwei Witz erzählen. Na super. Ich darf zwei erzählen. einen Witz und dann darfst du zwei Witz erzählen. Na super. Er darf zwei erzählen. Weißt du, wie die Afghanen mit welcher Bahn in die Arbeit fahren? Mit Taliban. Sehr gut. Also im Buch sind sehr viele unpassende Witze. Da traue ich mich aber gerade keine wiederzugeben als leicht gebräunter Mitteleuropäer. Also mir fällt auf die Schnelle leider gerade kein Witz ein. Kein Problem. Aber sehr gut, danke. Dankeschön, danke für die Einladung. Danke sehr. Danke, sehr gut. Ja, da. Hat mich. Haben wir uns gut überstanden. Darf es ein bisschen weniger sein?