Hallo, mein Name ist Inona Roth. Willkommen bei der DorfTV-Sendung Artmakers. Diese Sendung ist dazu da, Künstlerinnen und Künstler vorzustellen. Wir haben heute das Thema Street Dance Art. Und dazu darf ich meine Gäste heute in der Sendung begrüßen. Kadir Amigo-Memis und Joel Theodoro. Ihr beide seid im Rahmen des Tanzhafen-Festivals jetzt in Linz zu ganz. Einmal haben wir einen Gast aus Deutschland da, dich Amigo, und wir haben einen Local Artist, auch den Joel hier vor Ort. Das Tanzhafen-Festival findet ja derzeit statt, hat gestern Eröffnung gefeiert und ihr wart beide mit eurer Kunst gestern am Abend präsent. Und heute dürfen wir uns näher mit euch befassen und uns unterhalten zu dem, was ihr alles macht und eure diversen Geschichten und unterschiedlichen Laufbahnen heute in dieser Sendung ein bisschen kennenlernen. Und ich möchte zum Thema, wir haben ja auch verschiedene Begrifflichkeiten wie Breaking und Hip-Hop und Street-Dance und all diese Begriffe würde ich gerne im Laufe der Sendung mit euch für unser Publikum ein bisschen klären. Ich möchte kurz zu dir, Amigo, mit dir und mich unterhalten. Wir haben uns verbindet das Thema auch Migration. Und du bist in den 80er Jahren auch als Kind nach Deutschland gekommen, nach Berlin. Und dort ist auch dein Weg in Richtung Tanz gegangen. Ich möchte dich bitten, uns zu erzählen, wie das gegangen ist, also wie es dir dort gegangen ist. Ja, hallo. Danke erstmal für die Fragen. Hallo erstmal. Ich bin ein Amigo. Danke erstmal für die Fragen. Hallo erstmal, ich bin Amigo. Ja, also wie kann man sich das vorstellen? Man muss erstmal so kurz zurückspulen. Ich war zehn Jahre in einem kleinen Dorf in Anatolien in der Türkei und ich bin bei meinem Onkel geblieben. Und durch diesen Aufenthalt im Dorf, da habe ich angefangen, mich mit Tieren, mit der Natur, mit der Erde zu identifizieren. Und durch diese Tristesse, ohne Eltern da zu leben, das war echt eine harte Zeit, habe ich dann versucht, neue Menschen, Ersatzeltern zu finden. Und ich hatte einen ganz guten Bezug zu Tieren und ich war auch Hütte unterwegs, der Hütte des Dorfes und ich bin dann mit den Tieren rausgewandert, zwischen diesen Glocken und diesen Weiden und so bin ich groß geworden. Ich war ein schüchterner Mensch und das habe ich echt sehr lange mitgeschleppt, das zu brechen, weil halt diese Trauer durch meine Eltern erzeugt wurde, habe ich das allesfuß durch die Dörfer laufen. Das war einfach ein grenzenloses Leben. Und meine Familie ist halt in Anatolien, das sind Nomaden und das sind Wandervölker quasi. Und das hat mich sehr beeinflusst, die Tänze, die Kultur, wie wir zusammengekommen sind und was wir da gemacht haben. Das ist alles, meine Kunst baut sich genau auf diese zehn Jahre im Dorf. Alles, was sich danach passiert, bezieht sich auf diese Kindheitserinnerung, sagen wir mal. 1984 bin ich nach Berlin gekommen, zu meinen Eltern. Ich bin dann in eine geteilte Stadt gelandet, an der Ecke Berlins, das heißt, wo die Mauer war. Die Migranten konnten ja nur die drei Bezirke erleben, also Arbeiterklasse, Kreuzberg, Wedding oder Moabit und ich bin dann in Wedding an der Mauer groß geworden. Und die Mauer hat mich natürlich beeinflusst. Wir haben die Stadt erkundigt als Kinder. Meine Eltern haben gearbeitet, haben keine Zeit und ich habe mir selbst durch meine Freundschaften, Kreisen aus dem Jungclub neue Familien erschaffen. So durch mit diesem Gang, Kindergruppe, haben wir die Stadt erkundet und ich habe die Wand versucht zu lesen. Das war so halt, ihr müsst es euch vorstellen, ich komme da hin mit zehn, aber die Sprache fehlt dir, du kannst die Symbole, die Zeichen nicht entziffern. So, ich kann nicht lesen. Und dadurch hatte ich natürlich so ein Gefühl, als ob man dir da deine Zunge schneidet. Du siehst es, du verstehst es nicht, du kannst nicht sprechen. Somit habe ich mir eine Zeichensprache angeeignet. Durch diese Mauer, diese Graffiti, diese Farben, Buchstaben, hatte ich auf dieser Ebene. Und irgendwann kam Hip-Hop dazu. Habe ich dann mit Breaking angefangen, durch diese Filme. Und dann war diese X- und Y-Achse genau richtig. Und ich habe dann diese Z-Achse gesucht. Und somit habe ich mich dann direkt in einem Hip-Hop Community gefunden. Und um einfach einen Klammer hier zu machen, mein Tanz ist daraus entstanden, im Dorf, im Ramadan haben die gesagt, da war ein Trommler, ihr müsst euch vorstellen, der weckt die Leute zum letzten Mal mitten in der Nacht auf, bevor die Sonne rauskommt, damit du zum letzten Mal isst, damit du halt den Tag aushältst. Und er meinte so, ey, ich mach das nicht mehr, ich brauch jetzt Gesellschaft, jemand muss es mit mir machen. Ich brauch einen Partner. Da haben sie mich dann vorgeschlagen und haben gesagt, ey, warum machst mit kadir mach doch mal mit und somit habe ich erst mal gesagt okay ich kann es ja versuchen ich weiß aber nicht was rauskommt und an dem abend hat er mir so ein pelz gegeben er meinte kadir tanzt wie ein bär wenn ich trommle. Das war sein Briefing, mehr nicht. Und dann habe ich mich dann unter diesem Pelz eine Welt erschaffen, durch die Nacht. Sobald ich diesen Trommel gehört habe, habe ich mir irgendwie gedacht, okay, wie kann sich ein Bär bewegen? Vielleicht geht er so, der läuft vielleicht so, vielleicht geht er hoch mit vorderem Bein runter und der bewegt sich so. Und durch diese Nachahmung von einem Tier hat mich zum Tanzen gebracht. Und an dem Abend haben wir sehr viel Geld verdient und er wollte dann nur mit mir arbeiten. Und das war meine Vorstellung zum Tanz. Und mit dieser Idee aus dem Bauch, aus der Imagination, aus der Nachahmung einen Tanz herzustellen, war genau die Stärke, was ich in dem Hip-Hop gefunden habe. Als ich in Berlin dann weitergemacht habe durch diese Filme und so, ich habe versucht auch das zu kopieren aus dem Fernsehen, diese 2D. Irgendwie konnte ich die Sachen lesen, obwohl ich das nicht verstehen konnte. Ich konnte aber diese Bewegungsebene verstehen. Das habe ich dann übernommen und durch diese Mentalität unter Pelz, kreativ mit Bewegung umzugehen, genau da hat es gefunkt. Und das war dann genau mein erster Schritt, wo ich halt ein Feedback von meinen Leuten gekriegt habe. Ey Kadir, was ist das? Was hast du gemacht? Ich konnte mich nicht erinnern. Ich bin ein Momentsmensch. Ich habe versucht, aber ich kann es auch nicht beschreiben. Und so bin ich dann in den Hip-Hop geraten und dann habe ich meinen Namen gewählt mit Amigo. Ihr wisst, wenn man in die Hip-Hop-Kultur eintritt, der erste Schritt, du gibst dir einen Namen, du erschaffst dir eine neue Identität. Und das war halt mein Schritt zu sagen, okay, was für einen Namen passt mir. Und an den Zeiten war halt ein Tänzer, der hieß Django, ein türkischer Tänzer, aber er war super gut. Ihr müsst euch vorstellen, der kommt in den Club, alle machen Platz, Django tanzt, geht raus und dann kommen wir erst. Und ich wollte auch so wie Django werden, ich wollte einen Namen haben wie Django. Gefürchtet, gefährlich und eines Tages habe ich in der TV-Zeitschrift einen Western-Movie entdeckt, das hieß Django vs. Amigo und ab dann war Amigo geboren, genau also das war halt diese Zeit in Berlin und diese ganze Graffiti an der Mauer Straßenshows, Hip-Hop neue Identität. Damals war halt diese Identitätssuche sehr groß, auch bei vielen, denke ich, ist es so gelaufen. Zeit solche Fragen. Irgendwann bist du aus diesem Nische raus, weil du lebst ja zwischen so Türnische, dass du sagst, du bist nicht drin, du bist nicht draußen, so ein Nischenmensch und dadurch hast du auch diese Fragen irgendwann beantwortet. Da kam genau diese Identitätssuche später. Genau, das war halt so aus als so ein Zeitgefühl, was 1984 los war. Viele Ruinen, die Menschen, die Migration, die Arbeiterklasse wurden ja in diese Ruinen gesteckt, weil Berlin, wenn man sich das aus einem Kreis vorstellt, die Randgebiete sind alle, wo diese Arbeiterklasse leben, an der Mauer, das waren halt Müllhäden und die türkische Community haben genau aus den Müllhäden und die türkische Community haben genau aus den Müllhäden so sauber gemacht, ihre Gemüse- und Obstladen hingestellt, Dönerladen, Cafés, Stück für Stück sind diese Sachen größer geworden und nach dem Mauerfall haben sie sich plötzlich im Zentrum der Stadt befunden. Das war dann okay, alles klar, die haben eine komplett neue Kultur erschaffen und man muss dazu sagen, türkisch Rap ist in Berlin entstanden, das ist auch sehr wichtig und genau das zeigt halt, was die Menschen mitbringen, da ist auch dieser große Satz, ey, wir haben Arbeiter gesucht, es kamen Menschen, genau das sagt es eigentlich alles aus. Man sagt ja auch, der Döner wurde in Berlin erfunden, oder? Ja, man sagt auch so. Darf ich noch eine Frage stellen? Du sagst quasi, wenn man in die Hippolkultur einsteigt, gibt man sich zuerst einen Namen. Wie wäre das? Also wenn ich jetzt hier in die Hippolkultur einsteigen wollen würde, reicht es, indem ich sage, ich will jetzt da einsteigen und gebe mir einen Namen, oder muss ich mich erst ein bisschen beweisen? Ne, das ist... Also... Soll ich? Ja, bitte. Ich denke, das reicht schon aus. Also Hip-Hop-Kultur ist wirklich eine neutrale Kultur und es umarmt jeden. Wir haben keinen Rassismus, Sexismus oder irgendwelche Ideologien. Hip-Hop ist aus dem Nichts entstanden und das verbindende Mittel ist genau das. Was trägst du der Kultur bei? Es ist also nicht nur einfach so nehmen, nehmen, nehmen. Irgendwann muss geben, geben. Also each one, teach one. Das muss einfach zu diesem Kreis verwandeln. Der erste Schritt ist genau das. Du sagst, ey, findest einen Namen. Aber was du aus der Kultur machst, ist dann wieder aus den Personen abhängig. Ich glaube, das ist offen und es ist wirklich vollkommen okay. Jeder kann kommen, jeder ist willkommen. Wie ist das in Linz zum Beispiel? Wie würde ich in Linz in die Hip-Hop-Kultur einsteigen? Wie ist es dir passiert? Bei mir war es relativ zufällig, wie ich in die ganze Hip-Hop-Kultur eingestiegen bin. Also tatsächlich haben meine Eltern schon getanzt und waren tänzerisch schon unterwegs, aber ich wollte irgendwie nie in Fußstapfen treten, deswegen habe ich eher Fußball gespielt und mir gedacht, ja, ich werde jetzt Fußballer. War auch sehr lang, sehr gut unterwegs und mit Sitzen hatte ich irgendwie so diesen Knick, wo ich nicht mehr Fußball spielen wollte, weil es mir irgendwie auch zu wenig war. Und dann gab es einen Workshop von einem meiner Crew-Kollegen und den Elias. Und der Elias hat dann einen Break-Workshop gegeben und mein Cousin meinte so, hey, komm mit, schau dir das mal an. Und ich war da, hab den Workshop gemacht, meinen ersten Top-Docs gemacht, also meine ersten Schritte. Und der Elias so, hey, du hast Potenzial und Talent. Ich hab auch damals Parkour und Freerunning gemacht, nebenbei noch. Und so bin ich quasi in diese ganze Kultur eingestiegen. Ich wusste, es gab Battles, ich kannte Red Bull BC1, ich kannte die Battle of the Year etc. Ich war mega immer inspiriert von denen, weil die krasse Akrobatik gemacht haben und man wollte unbedingt auch breaken mal, aber ich nicht gewusst wo. Und dann kam halt zufällig der Workshop daher und ich glaube, Hip-Hop passt einfach. Also es gibt so Momente im Leben, wenn man sich irgendwas sucht, dann findet es, also wenn man nicht aktiv sucht, dann findet es dich. Also es gibt so Momente im Leben, wenn man sich irgendwas sucht, dann findet es, also wenn man nicht aktiv sucht, dann findet es dich. Also das war bei mir tatsächlich diese Hip-Hop-Community, diese Hip-Hop-Szene. Und wie der Amigo schon erwähnt, also der Kadir, gibt es immer so ein alter Ego, den man sich dann quasi mit dieser Kultur erschafft. Beispielsweise meiner ist Feeling. Mein Künstler- und Tänzername ist Feeling. Und das hat angefangen eigentlich als Gag bei meiner Crew, weil ich immer, wenn ich kein Feeling hatte beim Training, einfach nicht richtig getanzt habe. Oder wenn die Musik für mich nicht gepasst hat, ich einfach kein Feeling hatte und nicht richtig getanzt habe. Dann bräuchte ich einen Namen für einen Battle und dann habe ich einfach Feeling genommen. Dann kam ich bei diesem Battle ins Halbfinale und dann war meine Crew so, hey, jetzt musst du zu einem Namen sticken. Seit 2013 heiße ich Feeling. das war irgendwie so dieses Ding. Und in Linz, denke ich, gibt es viele Plattformen. Also eins zu erwähnen, also es gibt bei uns beispielsweise auch hier im Sonnensteinloft eine kleine Community, die sich gerade bildet. Dann gibt es auch Street Dance Collective, das man auch erwähnen muss. Und das sind so Communities, die sich in Linz gerade, also auch dieses Community-Schaffen von Hip-Hop wirklich ernst nehmen und wahrnehmen. Und das ist in Linz auch ein Vordergrund. Ich glaube auch diese Exchange, die Katja schon erwähnt hat, das ist das, was eigentlich Hip-Hop dann auch ausmacht. Wir probieren alle, einen Baustein von diesem Lego-Set hinzuzufügen und dann ein schönes Bild zu kreieren. Auch wenn das Bild bunt ist, ist es ein Bild. ein Lego-Set hinzuzufügen und dann ein schönes Bild zu kreieren. Auch wenn das Bild bunt ist, ist es ein Bild. Und das, was deine Personality ist, ist das, was dann auch quasi dich beschreibt und was du machen kannst. Egal, ob es jetzt Writing, DJing, MCing oder Breaking ist. Also da ist die Hip-Hop-Kultur sehr frei in der Gestaltung. Und das ist auch das Wichtigste. Man will auch so eine gewisse Originalität mitbringen und das auch beibehalten. Also man probiert da da das beste Ich zu sein und das respektvollste Ich. Und auch diese Kultur zu bewahren bedeutet auch nicht nur sozusagen, ich habe jetzt diesen Part, den ich übernehme, sondern ich habe auch diese Kultur, die mich auch pusht, das Beste aus mir zu machen und das Beste aus dem Ganzen zu kreieren und offen zu sein. Also das ist das, wie ich jetzt die letzten Jahre, vor allem die letzten zehn Jahre die Hip-Hop-Kultur kennengelernt habe. Genau. Kannst du es vielleicht jetzt für uns, quasi für jeden, der jetzt vielleicht vom Publikum sich auch jetzt quasi mit dem Hip-Hop-Kultur, mit dem Begriff neu tut, sagen, okay, von was sprechen wir, wenn wir von Hip-Hop-Kultur sprechen? Weil Hip-Hop ist einerseits als Tanz bekannt, andererseits als Musik. Was ist denn das? Und wo fällt das irgendwie runter? Was ist jetzt Breaking versus Hip-Hop und so weiter? Ist das ein Unterbegriff, ein Überbegriff parallel daneben, dass wir da ein bisschen irgendwie eine klar, also jetzt quasi für jemanden, der sich wenig auskennt, so ein bisschen erklären, was ist denn das? Also ich glaube, dass Hip-Hop als Hip-Hop-Tanz betitelt wurde, ist schon mal, nur damit man Regenschirmbegriffe verwendet, also Hip-Hop ist ja eigentlich die Hip-Hop-Kultur. Da haben wir schon gesprochen, da gibt es Graffiti, also Writing, MCing, also Rappen, DJing und Breaking, das sind so diese vier Säulen von Hip-Hop, die damals in New York entstanden sind und die tragen eigentlich die ganze Kultur Hip-Hop mit. Also wenn wir von Hip-Hop sprechen, reden wir eigentlich York entstanden sind und die tragen eigentlich die ganze Kultur Hip-Hop mit. Also wenn wir von Hip-Hop sprechen, reden wir eigentlich von diesen vier Säulen und gar nicht von diesem Hip-Hop-Stand-Up-Tanz, wie wir den heute kennen. Dieser Hip-Hop-Stand-Up-Tanz, wie wir den heute kennen, das ist ja eigentlich mehr oder weniger aus diesem Party-Social-Dance entstanden, wo man dann auch quasi diese Grooves und diese Down-Grooves zu den Beats mehr oder weniger mit etabliert hat, wo quasi der MC da vorne gestanden ist und gesagt hat, right foot, let's dump, left foot, let's dump und solche Sachen. Und dann kamen solche Social- und Party-Dances. Das hat dann wiederum mehr Umschwung gefunden in die kommerzielle Welt, vor allem dann auch in diese MTV-Genre-Sachen. Und dann kamen eben diese Begriffe wie Hip-Hop-Dance, einfach nur um quasi diese Party- und Social-Dances und auch generell diese Bewegungspatterns, die jetzt zu Hip-Hop-Musik gemacht worden sind, einfach irgendwie zu kategorisieren und zu sagen, okay, das ist jetzt Hip-Hop. Darüber, also wenn man den Begriff Hip-Hop-Tanz jetzt wirklich noch genauer beschreiben will, dann müsste man Leute fragen wie Link oder Buddha Stretch, die da ein bisschen mehr Erfahrung haben und ein bisschen genauer das auch sagen können, weil sie sind auch Pioniere in dem Gebiet. Aber wenn man grundsätzlich von Hip-Hop spricht, spricht man eigentlich von der Hip-Hop-Kultur und gar nicht vom Tanz. Also Hip-Hop-Kultur besteht wirklich aus diesen vier Säulen und der Tanz von diesen vier Säulen ist eigentlich Breaking. Also Breakdance in der kommerziellen Welt, aber eigentlich heißt es Breaking, B-Boying oder B-Girling, aber das ist eigentlich der Tanz, wenn wir von der Hip-Hop-Kultur sprechen. Das heißt Breaking ist der eigentliche Begriff, dann gibt es die kommerzielle Verwendung bei Breakdance und dann gibt es B-Boying und B-Girling Das ist dann auch nochmal Breaking oder ist das nochmal was anderes? Genau, das ist Breaking ist eigentlich dieser Mainbegriff von diesem Tanz Breakdance ist kommerziell eingeführt worden Ich kenne auch gar nicht die Geschichte jetzt warum, aber Breaking ist der Begriff, den wir in der Hip-Hop-Kultur verwenden, der auch von uns verwendet wird. Und die Tänzer und Tänzerinnen von diesem Tanz nennt man eben B-Boy und B-Girl oder B-Boys und B-Girls. Und genau, also Breakgirls und Breakboys, deswegen. Und dann gibt es ja auch noch den Begriff Urban Dance. Wenn man in Richtung Tanz jetzt einmal schwenkt und dann Streetdance, ich weiß nur von dir, da gibt es ja auch immer wieder so genauere, das Bedürfnis, es genauer zu definieren, weil es so, ich nenne es mal, Streitbegriffe sind, was ist was gemeint. Also genau, der Begriff Urban Dance ist es so, also ich verbinde den Begriff Urban Dance immer so mit ein bisschen Bauchschmerzen, weil für mich persönlich ist halt damals in den Staaten, also in Amerika, ist alles, was irgendwie People of Color gemacht haben, immer mit Urban betitelt worden, weil diese Leute eben in den urbanen Gebieten gewohnt haben, weil die Leute, die eben Geld hatten und nicht solche Street-Sachen gemacht haben, die waren ja in den Suburbans. Und deswegen hatte man schnell dieses Urban-Ding reingegeben und sagte dann zum Beispiel zu Rap, das ist Urban-Musik oder zu dieses Vintage-Fashion, Street-Fashion-Ding, das war früher ja Urban-Fashion, bis es dann zu der High-Luxury-Fashion gekommen ist und dann auf einmal Street betitelt wurde, weil eben ja Urban diesen Beigeschmack hat. Und sobald irgendwie People of Color etwas Genre-Banding was gemacht haben, wurde es einmal Street betitelt wurde, weil eben ja Urban diesen Beigeschmack hat. Und sobald irgendwie People of Color etwas Genre-Banding was gemacht haben, wurde es als Urban betitelt. Und das ist jetzt auch das, was eigentlich gerade mit Urban Dance ist. Also ich nenne meine Classes aktiv Street Dance und Open Styles, weil es ja eine Mischung aus vielen Stilen ist, aber das ist nicht Urban, das ist das Street Dance-Culture dahinter. Also es ist dieser Straßenkultur geschuldet und nicht dieses urbane Straßending, was irgendwer sich gedacht hat, da wohnen gerade alle POC-People und das nenne ich das Urban. Also das muss man auch zugeben und warum der Begriff Urban Dance dann so diesen kommerziellen Wandel auch gefunden hat, war, weil damals gab es extrem viele dieser Show-Competitions in L.A. und auch in der West Coast in Amerika, die auch angefangen haben mit dieser Filipino-Kultur, also Filipino-Tanzkultur, die dann rübergebracht haben, diese Show- Competitions zu machen. Und die wollten aber das nicht Hip-Hop nennen, weil wie wir schon gesagt haben, Hip-Hop war die Hip-Hop-Kultur, aber gar nicht Hip-Hop-Tanz. Also du konntest auch gar nicht das Hip-Hop nennen, nur weil es Hip-Hop-Musik war. Deswegen haben die dann irgendwas gesucht, was irgendwie dazu gepasst hat. Und damals hieß ja die Musik auch Urban-Music. Und deswegen haben sie es dann Urban-Dance genannt. Aber mittlerweile sind wir an dem Punkt angekommen, wo wir gesagt haben, hey, es reicht eigentlich zu sagen, wir sind jetzt nur noch Urban, wir sind jetzt nur noch das. Warum betiteln wir jetzt nicht die Sachen so, wie es gehört? Warum? Wir sind street. Es ist egal, was man sagt, egal ob es Jazz-Dance, Latin-Dance oder sowas ist, alles, was auf der Straße angefangen hat in der Street-Kultur, ist eigentlich Street-Dance. Und wir sind auch Street-Dance. Wir sind nicht Urban-Dance, wir sind Street-Dance. Und das muss man sich auch ein bisschen vor Augen legen, welche Historie dahinter liegt und welche Leute sich eigentlich da quasi etablieren mussten, um quasi diesen Begriff Urban mal rauszubekommen und das ist auch heute noch in der Musik so, also wenn ich noch an ein paar wie Chance the Rapper denke, die Genre erbrechen oder wirklich coole Sachen machen oder Chadish Gambino, die machen Rap, die machen Gesang, alles drum und dran und wenn man es nicht mehr in Rap oder in anderen Kategorien reingeht, nennt man es halt Urban Music, was dann auch wieder so diesen dieses, okay, das ist People of Color, das ist Straße, ah nein, das ist nur urban. Nein, das ist Street Music, das ist eigentlich was anderes. Also wir haben quasi viele offene Schnittstellen, was heißt Straße und urban und könnte man auch sagen, dass die Hip-Hop-Kultur auch im ländlichen Bereich existiert. Ich meine, wir haben ja... Auf jeden Fall, das ist das Lustige, weil Hip-Hop, wie es der Kai schon erwähnt hat, hat keine Exklusion, sondern nur Inklusion. Also deswegen, wir können ja gar nichts davon sagen, Hip-Hop lebt ja nur in der Stadt, weil ich kenne genauso Rapper aus Freistaat oder aus dem Müllviertel, die machen auch Hip-Hop. Die sprayen auch. Die machen auch DJing. Die sind auch am Breaken. Ist nicht in der Stadt. Also warum sollte man das dann Urban Dance nennen? Es ist ja gar nicht Urban. Es ist eigentlich am Land. Sollte man es dann Country Dance nennen oder so? Aber dann macht es auch wieder keinen Sinn, weil Country Dance ist ja was Eigenes. Und dann kommen wir zu diesen ganzen Dissonanzen, diesen ganzen Problemen. Und das ist das, warum ich eigentlich sage, nenn es doch einfach, wie es so ist. Es ist Streetdance, es kommt von der Straße, es ist in Partyblocks entstanden und genauso wie Clubdance. Clubdance ist in Clubs entstanden. Wacking, Woking, House. Warum sagt man das nicht so? Warum muss man das dann auch unter Urban Dance betiteln? Das heißt, Urban Dance wäre ein falscher Sammelbegriff für zu vieles eigentlich, was eine eigene Begrifflichkeit braucht. Genau, also Urban Dance ist so dieses, okay, ich will mich gar nicht darüber beschäftigen, aber ich will es kommerzialisieren, das nenne ich mal Urban Dance, weil das kennt man. Urban Dance ist etabliert, Urban Dance hat sich irgendwie einfallen lassen, Urban Music kennt man, also alles. Und das hatte auch echt diesen Ursprung, dass sich nicht mal People of Color diesen Namen überlegt haben, also nicht mal die Leute, die wirklich dahinter gesteckt sind, sondern wirklich Leute, die einfach das Geld darin gesehen haben und sich gedacht haben, okay, ich nenne es jetzt mal so. Ich würde gerne jetzt ein Video von dir einblenden noch, wo man dich auch ein bisschen sieht. Das hast du uns geschickt, dass wir das im Hintergrund noch haben und dir die Frage stellen, du bist ja auch zum Tanz gekommen, du hast dich ja irgendwie, eigentlich wolltest du weg von deiner, also wolltest dich der Familie entgegenstellen, aus dem Tänzerischen, genau, und hat dich irgendwie, aber du hast ja eine sehr bunte Familiengeschichte auch mit unterschiedlichen Hintergründen, hat dich das selbst ausgemacht in deinem Tanz? Oder wie war denn dieser Hintergrund? Auf jeden Fall. Also ich habe immer irgendwie was mit, also meine Familie ist kulturbunt gemischt aus Südostasien. Kann ich jetzt gar nicht genau beschreiben, was jetzt genau alles dahinter steckt. Aber der Main Kern war halt dieses philippinische, kambodschanische, auch ein bisschen Japan, weil ich auch mit Japan sehr viel zu tun habe. Und ich habe mich immer mit diesen traditionellen Kulturtänzen beschäftigt. Und ich habe es auch, also man sieht es auch teilweise, dass ich diesen kambodschanischen Tanz mit einbinde mit meinen Händen, weil es einfach etwas ist, was ich als Kind extrem oft gesehen habe, bei meinem Vater und bei meiner Familie. Und ich mir gedacht habe, okay, das könnte ich doch irgendwie verwenden bei meinem Tanz. Das kann ich mit einbeziehen, weil das ist auch irgendwie das, was ich gesehen habe als Kind. Das habe ich gespürt als Kind. Ich habe das gefühlt als Kind. Ich habe es gesehen als Kind. Ich habe es nicht verstanden als Kind, um es auch zu geben. Aber es war etwas, was ich irgendwie noch in Erinnerung hatte und für mich dann irgendwie natürlich war. Genauso wie mit den philippinischen Tänzen, die auch bei den Festen und so weiter immer getanzt worden sind. Das sind so Schritte, die kannte ich auch unter Hip-Hop-Patterns. Die habe ich dann irgendwann später mal mit Hip-Hop-Patterns kennengelernt. Und das ist ja das Lustige an Hip-Hop-Tanz. Es ist eigentlich ein bunt gemischter Repertoire von Kulturen. Also die Steps, die wir haben, die Schritte, die wir haben, das ist von vielen Kulturen, von Afro-Dance, von Swing-Culture, von Classical-Dance, das ist alles mit dabei, Latin-Dance, wir haben alles mit und da habe ich mir gedacht, okay, warum gebe ich nicht das hinein, was ich bin, also Asian-Cultures rein und ich habe auch früher Kampfsport gemacht, deswegen sieht man beim Breakstar so ein bisschen diesen Kampfsportler drin, was auch lustig ist, weil Break auch sehr inspiriert ist vom Kampfsport und drin. Was auch lustig ist, weil Breaken auch sehr inspiriert ist vom Kampfsport und das irgendwie Hand in Hand geht. Aber auf jeden Fall würde ich sagen, dass die Kultur, also meine Kulturen und mein Hintergrund sehr viel in meinem Tanz mitspielt. Und das hat auch den Grund, warum ich dann auch Feeling heiße, weil ich immer probiere, das zu machen, was mich beschreibt und gerade in meiner Emotion ist und dass auch viele Leute mir so als Feedback gegeben haben, dass sie das immer mit einer gewissen Emotion verbunden haben, wie ich gerade getan habe. Entweder war es beim Battle Aggression oder war es bei einer Show-Performance vielleicht eine Spannung oder vielleicht was Beruhigendes oder was Trauriges. Es war immer eine Emotion immer dahinter. Und meistens war es auch gezielt von mir, dass ich immer diese Emotionen steuere. Und da habe ich auch tatsächlich diesen Background von meinen kulturellen Tänzen gehabt. Ich habe dann auch lang diese Backgrounds erforscht von meinen kulturellen Tänzen und das auch ein bisschen besser noch zu verstehen und zu kennen. Wobei das leider, muss ich zugeben, in der philippinischen Kultur ein bisschen verloren gegangen ist durch die ganze Kolonisierung. Aber dann kam ich auch wieder dazu, dass wir irgendwie auch kolonisiert worden sind. Und dann, was ist eigentlich der Ursprung von uns? Eine lange Historie dahinter, eine lange Geschichte, die mir einfach selber geholfen hat, ein bisschen dieses Identitätsgefühl von mir selber zu kriegen. Und ich gar nicht mehr sagen muss, okay, ich bin jetzt irgendwie so ein Südostasier, sondern ich bin einfach Persi-Mensch und ich bin einfach wissenshungrig. Und das hilft mir dann beim Tanzen und auch andere Kulturen kennenzulernen, weil ich muss auch meine Crew gerade ein bisschen erwähnen. Meine Crew ist so eine Mischung aus, ja, also wir sind so der Elias, der Julian, der Tommy und ich und wir sind die Rice Rockers Crew aus Linz. Lustige Geschichte, wir haben keinen Namen gehabt und dann, wir waren so eine aufsteigende Crew und wir alle haben so ein Misch zwischen Asiaten und Nicht-Asiaten gehabt, Lustige Geschichte, wir haben keinen Namen gehabt. Wir waren so eine aufsteigende Crew. Und wir alle haben so ein Misch zwischen Asiaten und Nicht-Asiaten gehabt. Deswegen, was hat diese Crew in Verbindung? Und dann war Rising Up und Reis immer so dieses Ding. Und wir haben auch extrem oft Reis gegessen während dem Training. Und dann haben wir gesagt, okay, jetzt nennen wir uns die Reis-Rockers. Fun Fact. Aber meine Crew ist auch eine Mischung aus vielen Kulturen, also bunt gemischt. Und wir haben uns auch immer probiert, da hinein zu begeben und auch durch Hip-Hop dann auch noch andere Kulturen zu erfahren. Und haben auch nie probiert, uns zu distanzieren von anderen Sachen, sondern probieren immer, wir waren wie Schwämme. Wir wollten alles aufsagen, was da ist, weil wir so hungrig waren. Wir wollten unbedingt, wir wollten, wollten, wollten. Und dann kamen wir, also auch im tänzerischen Bereich, im Breaken vor allem, gab es auch andere Stile. Dann hatten wir Leute aus Polen bei uns, die haben anders gebreakt als die Leute in Österreich. Dann hatten wir Amerikaner bei uns, die haben anders gebreakt als Leute aus Polen. Dann hatten wir bei uns auch noch Leute aus Slowenien, aus Japan, aus der Türkei, aus Frankreich. Und alle hatten irgendwie eine Inspiration für uns, weil deren Breakstil irgendwie was anderes hatte, als das, was wir gekannt haben. Und so ist quasi jetzt meine Crew so eine Mischung aus all diesen Leuten, die wir kennengelernt haben und deren Kultur Mischungen im Breaken, würde ich sagen. Weil selbst beim Breaken merkt man Kulturen hinaus. Also das ist das Lustige. Wenn man in den Ostblock geht, sieht man deren eigenen Breakstyle. Wenn man nach Deutschland geht, sieht man deren Style. Also diesen typischen deutschen Breakstyle. Oder in Frankreich, da sieht man auch deren Tanzstil. Oder in Japan. Und das ist das, was ich extrem spannend finde, dass auch dieses Surrounding, wo du dich gerade begibst, oder die Kulturen, wo du dich gerade quasi lebst, dich so inspiriert und auch in jedem Tanz. Also das ist für mich eigentlich der Main-Fokus. Und das ist auch was, warum ich Hip-Hop so flexibel und so spannend finde, weil Hip-Hop das zulässt und nicht sich versteift. Also Hip-Hop ist nicht so, ich bin jetzt, ich muss jetzt, sondern ich darf, ich kann, ich sollte. Amiga, wie würdest du denn, wenn wir jetzt sagen, okay, es hat tatsächlich, hat das auch eine kulturelle Identität? Gibt es diesen Berliner Stil? Ja, also ich denke, als Berliner ist es schwer zu sagen, aber doch, natürlich. Joel hat genau richtig gesagt, jedes Land hat einen Charakter, eine Handschrift. Und das war sehr wichtig. Und Berlin war auf jeden Fall beim Writing sehr, sehr vorne. Das heißt, Graffiti-Writing, Berlin war wahrscheinlich der größte Einfluss für viele. Aber Einfluss auch als Handschrift, Rap, Türkisch-Rap ist in Berlin geboren. Und das hat auch die ganze Türkei jetzt umarmt. Aber als Tanz, ich denke doch, aber als Berliner von innen zu sehen, ist, glaube ich, schwer. Das beurteilt man meistens von außen. Die Leute von außen kommen und sagen, das ist anders. Aber für mich war es immer so, anders denken. Anders denken ist so mein Motto. Muss ich selbst bleiben und da bin ich auch irgendwie immer versucht, meine eigenen Sachen zu machen, was mich interessiert. Stadt und dann auch nochmal zurück zu deinem Ursprung. Du hast gesagt, du warst damals auch ein Hirte und hast das alles gelernt, also quasi zu diesem ländlichen Gebiet und du hast ja auch Seabreak entwickelt und ich würde dir dazu gerne eine Frage stellen und vorher das Team bitten, eine Einblendung zu machen. Das geht aber ganz gut. Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Yuhuuu Kampung Kampung Adam Czarny tam, tak? Tak. Jeszcze jedynie. Brawo, Ben. Bravo, velho! Bravo! Amigo! Ja, wir haben jetzt ein kurzes Video gesehen zum Say Break, nur dass wir uns einen Eindruck machen können. Und Amigo, wieder zu dir. Wie bist du dazu gekommen, Sehbreak zu entwickeln? Ja, gute Frage, danke. Also, ich habe ja erwähnt, dass ich im Dorf groß geworden bin und in meinem Dorf, wir tanzen halt Sehweg. Mit Löffel Sehweg und normaler Sehweg. Und als Kind, ich habe einfach versucht zu verstehen, was es ist, wie sie das machen, weil Türkei hatte, ihr müsst euch vorstellen, 4000 Volkstänze. Aus den 4000 ist 1000 nur Sebek. Das heißt, an der Ägäischen Küste zwischen Griechenland und Türkei, das ist dieses Ort als Gebiet, wo man Sebek tanzt, auf Griechisch selber Tiko. Und in meinem Dorf tanzt man auch, weil mein Dorf auch in dieser Westküste liegt. Und so bin ich mit diesen Bewegungen groß geworden. Und es gibt keinen, der dir irgendwie so das beibringen kann. Dass irgendwie so, dass jemand sagt, ey, das ist eins oder zwei. Du hörst das Ding an, die sagen, ey, okay, du musst das und das machen. Irgendwann verstehst du, was du machst, den Ablauf. Und dann fängst du an, selbst zu, ey, okay, du musst das und das machen. Irgendwann verstehst du, was sie machen, den Ablauf. Und dann fängst du an, selbst zu tanzen. Und es gibt keine Lehrer. So, und so bin ich dann groß geworden halt in dieser Kultur. Als ich nach Deutschland kam, habe ich dann mit Breaking angefangen. Und da habe ich irgendwie gewisse Zeit gebraucht, erst mal um die ganze Kultur in der Türkei, Identitätssuche, wie gesagt. Und 1995 bin ich dann mit einer großen türkischen Rap-Gruppe, Kartel, in die Türkei gereist. Ich war als Choreograf. Und da haben wir halt die türkischen Raps auf die Bühne gebracht. Und da wurde mir was klar. Also in Deutschland, die mischen die türkische Kultur mit Rap, mit Musik. Warum ist es nicht möglich, den Tanz mit Traditionen-Tänzen zu mischen? Und da bin ich auf die Idee gekommen, okay, was passt, was nicht. Und Zeybek war am nächsten. Und weil ich auch das kannte, habe ich gesagt, okay, Zeybek. Kultur versuche ich mit Breaking zu kreuzen. Was versteht man unter Zeybek? Das ist, glaube ich, sehr wichtig. Zeybeks waren in der Türkei, in dem Osmanischen Imperium, bezahlte Soldaten eigentlich. Das waren Söldner und das waren auch Krieger. Und die haben in den Bergen gelebt. Das waren so wie die Robin Hoods Türkeis. gelebt, das waren so wie die Robin Hoods Türkeis. Das heißt, die haben gegen Gerechtigkeit gekämpft und die waren sehr, sehr gefürchtet und die haben eine eigene Kultur gebildet. Das heißt, wie sie sich anziehen, was sie machen, ihre Musik und ihre Tradition, bevor sie anfangen zu tanzen. So, diese selbe Kultur mit Mode, mit Musik, mit Tanz, habe ich mir als Mode den Tanz rausgewählt, weil ich mich damit identifizieren konnte, weil ein B-Boy ist genau ein Abbild von einem Zeybek, also ein Effe. Diese Zeybeks haben so kleine Crews, die leben in den Bergen und diese Crews sind befürchtete Krieger, aber gleichzeitig befürchtete Tänzer. Jeder Tänzer, der Leader der Gruppe, eröffnet meistens eine Zeremonie. Ihr müsst euch vorstellen, aus dem Berg kommen sie runter, es gibt eine Hochzeit, die bitten diesen Leader, sagen ey, kannst du bitte diese Hochzeit eröffnen. Wenn er Lust hat, kommt er runter mit seinen Männern und dann fängt es an. Erstmal läuft er im Kreis, zu symbolisieren, das ist mein Gebiet, das ist unter mir, ich herrsche hier. Läuft und es sind meistens Solo-Tänze, das ist wie ein Cypher. Er stellt sich da hin und es gibt Musiker und in dem Fall sind die Musiker, Musiker und in dem Fall sind die Musiker die, äh, ne, in dem Fall sind die Tänzer, die das Ganze leiten. Das heißt, die Musiker müssen hinter den Tänzern her. Das heißt, der Drummer, das wichtigste Instrument, muss jeden Schritt von den Tänzern erwischen. Erwischt er diesen nicht, gilt als, ähm, unehren Respektlosigkeit kann kann der Effe ihn abschießen. Aber es ist gleichzeitig eine ehrenvolle Aufgabe, zu diesem Tänzer zu spielen. So, musikalisch muss man so vorstellen, es gibt den Surna, zwei Surnas, der eine gibt dir einen Klangteppich, der spielt so einfach generelle Groove. Der zweite Surra spielt eine Melodie. So, dann gibt den Drummer. Der Drummer gibt den Akzente, wo der Tänzer seine Tanzakzente setzen kann oder explodieren kann oder so damit spielen kann. Die musikalische ist ein 9-Achtel-Beat, bedeutet, was wir aus dem Westen kennen, 8 Vierviertel plus 1. Und es ist sehr schwer zu zählen, weil der Tanz baut sich auf 3, also die ersten Takte ist Vorbereitung und dann ab 4 bis 8 ist das Haupttanz, acht und neun ist Schließen. Bedeutet, du hast schon Struktur in dem Tanz und somit gehst du in einen Ort, in einem Gebiet, eine Reise, musikalische Reise für den Tänzer und das bietet den Tänzern Improvisationsmöglichkeiten. Bedeutet, wenn der Tänzer sich gut fühlt, wohl fühlt in dem Song, kann sein, dass er seinen Fuß hebt und hier einfach weilt. Er fühlt sich wohl. Und bis er merkt, jetzt kommt springt er vorne. Und dann muss der Drummer ihn haben. Und so ist es ein Spiel, was man an dem Moment selbst dazu kreieren kann. Das ist ganz wichtig. Und gleichzeitig ist ein anderes Verständnis für Tanz, dass die Musiker zu den Tänzern tanzen. So habe ich erst mal die Kultur so verstanden. So habe ich mir irgendwie gedacht, okay, eigentlich, wie mit Breaking ist dasselbe. Wir tanzen im Kreis, der Solo, du zeigst deine Macht und du musst einfach killen. Und warum kann man das beide nicht mal versuchen, ineinander zu, also sich vorzustellen? Und da habe ich mit diesem Idee 2000 angefangen, Recherche, sehr lange Recherche zu betreiben, in der Türkei, in Ege Universität, in Iz Izmir habe ich mir aus der Folklore-Abteilung den Leiter Abdurrahim Karadimir kontaktiert mit der Bitte, ich will irgendwie Recherche machen und so. Da habe ich sehr viel Zeit mit ihm verbracht. Und nachdem ich gecheckt habe, was diese Kultur eigentlich ist, so viel Tiefe, so viel Emotion. Dieser Sayback, wirklich, also für mich als Tanz, es ist der höchste Tanz für mich, was ich bis jetzt sehen konnte. Warum? Weil dieser Sayback-Tanz beinhaltet so viele Emotionen. Überleg dir, du bist in den Bergen, du kommst runter, deine Geliebte ist vielleicht im Dorf, weil du kannst sie ja nicht in den Bergen hochnehmen. Und diese Tristesse, diese Trauer, gleichzeitig ist es eine schöne Seite, wo du sie wieder triffst. Es ist so eine emotionale Waschmaschine, das meistens so aus der Musik oder aus dem Inneren, irgendwie so aus dem Gefühl heraus entsteht, weil wenn diese emotionale Ebene nicht in dem Selbe zu finden ist, dann wird es einfach sehr einfach. glaube ich, das Essenz des Tanzes. Und so, weil ich es so verstanden habe, habe ich alles versucht, so in diesen beiden Tänzen, dieses Gefühl zu suchen, wie kann ich Breaking noch mehr kombinieren, wo gibt es da Schnittstellen, wie kann ich dieses Snip, weil die machen immer mit ihren Fenden das Schnipsen, das sind Akzente und das ist ja eine Explosion eigentlich. Der Schnitt selbst, du lädst deine Finger auf und wenn du loslässt, gibt es eine Explosion. Und das ist genau wie der Pop. Du lädst es und du lässt es explosieren. Und so habe ich dann diese Explosion, Anfänge und Endungen wahrgenommen wie Punkte. Einfach den Satzanfang und Satzende. Und so habe ich mir Patterns gebaut, wie durch diese Zeybek-Moves entstanden sind. Und weil der Zeybek ist ja so ein traditioneller Tanz, beruht auf natürlich bestimmten Bezügen zu der Erde, weil die Zeybeks waren sehr gläubige Menschen. Bevor sie angefangen haben zu tanzen, nach dem Kreislaufen, haben sie als erstes den Boden berührt und dann den Segen genommen. Mutter Erde, permission to dance quasi. Diese Erde haben sie dann auf sich, okay, ich bitte um Tanz. Und dann haben sie erst angefangen. Und so habe ich dann Sebrek, auch diese Tradition, diese Idee aufgenommen. Boden zu dir und zum Schluss mein Schweiß wieder zurück. Dann hat es so einen Kreis gebildet. Und ich denke, das hat einen ganz schamanischen Hintergrund, weil der Trommel ist in der schamanischen Kultur sehr groß. Die Türkei sind ja auch vorher, wenn man zurückgeschraubt, Mittelasien, das sind schamanische Runschbaum und sowas findet man immer noch in der türkischen Tradition mit dem Schamanismus gekreuzt. Und so habe ich gesagt, okay, das ist ein schamanischer Tanz, so muss mein Tanz eigentlich der Verbindung zwischen Himmel und Erde sein. Und derselbe, wie wir schnipsen nach oben in den Himmel. Ich habe das irgendwie so verstanden. Das ist meine Interpretation natürlich. Und somit bin ich dann zu dieser Idee gekommen, Zeybek und Break zu einem Zeybek-Fusion. gemacht in Istanbul und dazu eine große Produktion. Das war meine erste Theaterproduktion in Berlin, 2018. Und ich habe dann versucht, den Sprung vom Tänzer zum Choreografen zu schaffen. Und das war halt mein Lebenslauf, was ich alles in dem Dorf erlebt habe, Liebe, der Tod, der Verlust, diese Trauer. Und das alles ist in diesem Projekt entstanden und dazu gibt es auch im YouTube, wenn ich es sagen kann, ein Doku unter Zaybreak, Kadir Mimis, könnt ihr 45-minütigen Doku finden drüber, das sagt genau so drüber aus, was ich mir da vorgestellt habe. Genau, das ist erstmal so ein Gefühl für Seebreak. Super, danke. Ich möchte jetzt anknüpfen, und zwar, wir haben um den Tanz gesprochen und eben auch nochmal darauf verweisen, es gibt diese Dokumentation über den Seebreak und wie du dazu gekommen bist. Zurück zum Tanzhafen-Festival kurz. Du hast dich ja auch mit der Schrift befasst. Genau, noch kurz. Ich komme dann auch noch mal zu dir. Und mit Graffiti, Scratchity, dieses alles. Du hast das Thema Opferschicht. Da hast du dazu ein Projekt gemacht. Opferschicht, Namen und Namen. Und ich möchte da kurz, das ist dann schon Tanz mit Bildender Kunst eigentlich oder mit Schrift in Verbindung gebracht. Und dazu möchte ich kurz umleiten und eine Einblendung noch machen. Bitte. Ich bin kein Mensch mehr. Ich bin ein Alphabet-Zombie. Das Menschliche ist fremd, eine Erfindung der Geschichte. Keine Theorie befriedigt die Frage, was das ist, was sich selbst Mensch nennt. Der Begriff eine Propaganda gegen den Wahnsinn. Eine Parole für niemand. Ich bin ein Alphabet-Zombie. Bin der Wahnsinn. Ich bin der Zweifel, die Rückkehr zum Nullpunkt. Ich bin die Kunst, weil ich das Spiel deiner Ordnung nicht anerkenne. anerkennen. Gut, zurück im Studio. Amigo, du hast das Thema Opferschicht, Namen und Namen. Bitte erzähl uns kurz zu dem Projekt, wie es dazu gekommen ist und wie du auch du hast uns auch etwas mitgebracht, vielleicht überleitend dazu. Ja, also danke. Das ist eine super wichtige Frage. Und ja, wie ihr aus dem Trailer gesehen habt, sind drei Tänzerinnen zu sehen. Aber bevor ich da drauf komme, also ich habe ja erwähnt, dass ich halt an der Mauer groß geworden bin, mit Graffiti immer von vorne an Bezug hatte, obwohl ich nicht schreiben konnte. In meiner Klasse waren viele Kids, die auch Graffiti gemacht haben und ich habe einfach mit denen einfach irgendwas gemacht. Und Graffiti bedeutet ja eigentlich, deinen Namen so viel wie möglich zu schreiben. So, der Name ist alles im Graffiti. So, und so bin ich halt dann mit meinem Namen, hab so oft geschrieben, wie möglich. Und in Berlin bin ich dann unter Graffiti-Writern groß geworden und seit ich tanze in Berlin angekommen bin, hab ich auch gemalt. Das bedeutet, das sind zwei Brüder, die train ich nicht. Für mich ist Tanz und Schrift dasselbe. Wegen Rhythmus, wegen Form und im Raum, Space. Wie platzierst du deine Schrift in den Raum? Wie platzierst du deinen Körper in den Raum? Das ist alles dasselbe. So habe ich es irgendwie verstanden. Auch das Begriff Choreografie, Choreo, Bewegung, Grafie, Schreiben, Bewegungsschreiber, habe ich so gedacht, so verstanden, dass ich irgendwie so Bewegung schreiben muss, kann, können muss. Und so habe ich dann damit mit dieser Idee groß geworden. Und ja, also das ist erstmal so ein Intro. Und warum Opferschicht? Und warum Opferschicht? In Berlin gibt es halt in den U-Bahnen an der Scheibe eine Folie, die mit dem Brandenburger Tor drauf, eine Klebefolie, dass es das Fenster vom Scratchen, das sollte ich mal kurz erwähnen. Es gab damals halt so ein paar Leute, die das Gratitude House betrieben haben in Berlin. Einfach die Fenster mit einem kleinen Steinchen gekratzt haben. Dazu gehöre ich auch. Wir haben halt mit kleinen Steinen versucht, so unseren Namen zu kratzen. Das ist halt für die Ewigkeit. Man will ja sich erinnern, dass die Menschen dich erinnern. Also vielleicht ist die Idee Unsterblichkeit. Manche bauen Pyramiden und wir sind mit dem kleinen Steinchen beschäftigt, dass man sagt, dein Name soll lange da bleiben. Genau. Und da hat halt BVG, diese öffentlichen Verkehrsbetriebe, haben ein Video gemacht, eine Reportage in einer Zeitung, BZ, wenn ich das sagen kann, Berliner Zeitung, haben sie gesagt, Vandalismus in Berlin, die Scheiben werden gekratzt und so, und wir müssen die Scheiben jeden Monat ändern, das kostet sehr viel Geld. Es gibt Belohnungen, die die Leute erwischen und verraten. So, aber was sie nicht kalkuliert haben, ist, diese Zeitung ist bundesweit. Das bedeutet, diese Bewegung wurde heute auf morgen plötzlich auf der ganzen Deutschland, also bundesweit bekannt. So, was ist damit passiert? Dann haben am nächsten Tag alle angefangen zu scratchen und jetzt haben sie ein großes Problem. Und wir haben gemerkt, das war ein großer Fehler und man kann auch nicht zurückschrauben, die haben einfach scratchy die Bewegung, diese Kultur einfach groß gemacht, bekannt gemacht und somit haben sie schnell eine Lösung gesucht, okay, was kann sein, die Scheiben können wir nicht ändern, Folie, die haben erstmal eine Folie draufgeklebt, die Folie hat mit den Jahren sehr viel geändert und dann haben sie die Brandenburger Tor zu einem Grafikdesigner gesagt, ey, wir brauchen auch diese Folie, dass es sichtbar ist, weil wenn die Folie blank ist, dann scratchen sie trotzdem. und dann haben sie einen Grafiker für Apfel und Ei irgendwie so schnell und dieser Grafikdesigner wusste nicht, dass sie so groß das Ding machen. Haben sie gesagt, ey, für 100 Euro, was wir machen hier, 100 Mal schnell ein Brandenburger Tor, haben sie abgegeben und das drucken sie die ganze Berlin an die Fenster und diese Grafik hat sechs perspektivische Fehler. Das heißt, die brechen deine Realität sechs Mal. So, und diese Folie heißt Opferfolie. Das ist wirklich der Name, was sie dafür gegeben haben. Und da habe ich gesagt, okay, ich suche ja immer diese Verbindung zwischen Tanz und Graffiti, seit Jahren. Und dieses Thema war sehr, sehr bekannt. Und da habe ich gesagt, okay, ich nehme das als Thema. Was ist es? Scratchity. Scratch und Gra graffiti in einem wort fusion scratch city das ist eine kultur die ich auch kenne und damit groß geworden bin habe ich irgendwie als thema genommen was beinhaltet warum habe ich es namen und narben genannt weil es ist ja eine Folie, ein Querschnitt eigentlich von der Stadt, was da passiert. Meistens sind es Menschen, die, sagen wir mal, in Berlin die Arbeiterklasse, die Kinder von den Migrationskinder, sagen wir mal so, die mit dem POC oder mit einem Migrationshintergrund. Die Kinder haben solche Sachen ausgeübt und die waren meistens, die auch das ganze Kultur auch gepusht haben damals. Und das war halt für mich sehr wichtig, okay, weil ich auch aus dieser Schicht bestehe. Opferschicht. Opferschicht sind die Menschen, die die Städte gebaut haben und verblendet werden, ausgeblendet aus der Gesellschaft. Die werden rausgedrückt. Aber als Klammer, man muss überlegen, es gibt eine Bewegung in Amerika, die Arbeiter, die die Schienen gebaut haben, diese Schienenarbeiter, die haben immer ein kleines Messer gemacht damals, gehabt und die haben ihren Namen eingekratzt mit einem Messer, einem Holz oder Stein, einfach zu sagen, ey, I was here. Und diese Kultur nennt man diese Aktion Monika. Ihre Monika haben sie reingekratzt. Das ist der Beginn quasi einer Bewegung. Eigentlich geht es, wenn du wirklich sagst, in der Höhlenmalerei, Höhlen-Scratcherei und sowas. Aber das war halt für mich sehr wichtig, Arbeiter mit Scratchity zusammenzubringen. Und diese Arbeiterklasse in Amerika, die wurden einfach ignoriert. Die haben dieses Railway-System aufgebaut. Die durften nur mit bestimmten Zügen fahren, und zwar Güterzüge. Die konnten mit den Güterzügen frei durchs Land fahren, aber diese Güterzüge haben manchmal an einem bestimmten Warteort einen Tag, zwei Tage, drei Tage gewartet. Und dann ging es erst weiter. Und an diesem Orten, wo sie geblieben sind, haben sie ihren Namen gekratzt. So, da gibt es darüber Studien, man hat es irgendwie so verfolgt, okay, in welchen Orten diese Namen auftauchen und zeitlich, sehr wichtig. Und dachte ich, okay, diese Arbeiter, was finden wir in Berlin? Berlin haben die türkische Generation, die Italiener und so, die Migration, also diese Arbeiterklasse aus dem Ausland, die haben diese Stadt aufgebaut. Aber wo sind sie jetzt? Mein Vater, ich merke, er hat alles gegeben und hat aber keinen Platz in der Gesellschaft gefunden. Und die werden einfach jetzt ausgeblendet. Und das ist halt genau ein Stück für diese Menschen gewidmet. Ich zähle mich auch dahinter als Opferschicht, was wir alles geben in die Stadt, aber nicht zurückkriegen. Und somit habe ich gedacht, ok scrooge city weil diese kratzen ist ja eigentlich eine metapher für eine stadt wenn man die stadt als eine weibliche körper versteht weil stadt auf deutsch und die diese artikel sagt dass es weiblich ist wenn ich diese stadt als weibliche körper verstehe dann wird diese Stadt missbraucht, zerkratzt, vergewaltigt und verformt und verätzt. Es ist alles in einem. Und somit habe ich gesagt, weil Scratchity ist ja nichts anderes als eine Narbe. Und die Narben haben Storys. Und Narben erklären, ob du was Gutes oder was Schlechtes gelebt hast. Und das ist halt eine psychosomatische Ebene der Stadt. Und somit habe ich dann drei Tänzerinnen gesucht, die mit Popping, bestimmte Tanzhalter aus dem Hip-Hop, sich mit Körper, mit der Stadt, mit Scratchity, mit Schreiben, Kratzen, mit Narben sich auseinander arbeitet und dazu haben wir irgendwie auch Subventionen gekriegt und das habe ich im Hebel Theater versucht zu realisieren, aber dann kam Covid. Ich musste mein Theaterprojekt umformen zu einem Film und das war halt, Film ist sehr, sehr aufwendig, da musst du auch wieder Subventionen beantragen. Haben wir irgendwie geschafft und das, was ihr gesehen habt, diesen Trailer, das ist daraus entstanden. Dazu gibt es auch einen etwas längeren Film. Die drei Mädels, die in der Stadt Spuren suchen und in der Stadt sich auseinandersetzen. Aber wir haben dazu Scratchers genannt, die Frauen, Scratchers, die sammeln halt die Erinnerungen aus den gekratzten Oberflächen und die transformierenden Bewegungen. Genau, das war halt so die Idee mit Opferschicht und ich beschäftige mich seit langem, wie gesagt, mit Kalligrafie, mit Graffiti. Und als ich nach Deutschland kam, hat mein Vater mich direkt in die Koranschule gesteckt, weil einfach, ey, ich darf auf keinen Fall meine Tradition vergessen im Dorf. Somit habe ich arabische Schrift gelernt. Ich musste lesen, schreiben lernen. So habe ich dann einen Bezug zum Kalligrafie gekriegt zum ersten Mal. Und da habe ich gemerkt, ey, was jedes Wort, was für eine Bedeutung hat. Jedes Wort hat einen symbolischen Wert, einen Zahlenwert. So ist es das Ganze im Koran für die Zuhörerinnen, die haben einen bestimmten mythologischen Wert und das kann man alles so auf einer mathematischen Ebene transformieren. Und diese Ideen haben mir natürlich eine ganz andere Vision gegeben für die ganze Schrift. Und das, was ich jetzt heute mache, kann ich euch vielleicht in der Kamera mal zeigen, wie sowas aussieht. Und genau, das ist halt, das habe ich als Movement of Letters genannt, Bewegung der Buchstaben, aber es ist mehr als das, weil die Buchstaben sind weg, es gibt jetzt nur den Flow, weil, wie gesagt, irgendwann, wenn man den Namen so oft schreibt, entsteht ein Flow und dieser Flow ist viel wichtiger als Lesbarkeit. Und das ist der nächste Level für mich. Und ich denke, mein Tanz sagt sehr viel aus. Und sagen wir mal so, wo die Sprache endet, fängt Malerei an. Wo die Malerei endet, fängt der Tanz an. Und so habe ich irgendwie so gedacht, okay, ich muss meine Letters umformen zu einer neuen Dimension, dass ich sagen kann, es ist der Fluss, der Moment und der Rhythmus. Und so habe ich mir ein Werkzeug angeeignet und wo ich merke, es hat ein bisschen mehr Potenzial, ich kann mich gut ausdrücken in diesen Linien, in diesen Zeichnungen und somit versuche ich so eine Fusion darauf zu machen, also parallel zu diesem Saybreak. Genau, ich glaube, das ist so ganz gut umgerissen. Ja, als Skizze. Danke dir. Das ist sehr spannend, auch quasi, weil du jetzt was vom Flow gesprochen hast und dadurch ist so das Thema Vergänglichkeit und der Moment jetzt nochmal aufgetaucht. Ich möchte den Begriff auch jetzt an Joel weitergeben, weil du hast auch, du beschäftigst dich mit Fotografie und hier ist es ja auch eins deiner Ziele und diesen Moment irgendwie einzufangen, diesen, der so vergänglich ist. Vielleicht erzählst du uns kurz, wie du zur Fotografie gekommen bist und wie du den Tanz auch damit verbindest. Tatsächlich bin ich schon relativ früh zur Fotografie gekommen, weil die Story dahinter war, mein Großvater, väterlicherseits, hatte eine Kamera, die ich einfach gerne in die Hand genommen habe und einfach immer gerne schon Fotos gemacht habe. Seit ich ein Kind war, habe ich irgendwie schon immer eine Kamera in der Hand gehabt. Tatsächlich richtig angefangen dann mit der zu arbeiten, kam in meiner Parcours- und Freemoning-Zeit mit meinen Freunden, als wir eigentlich so diese Video- und Fototools benutzt haben, um quasi ein Journal zu machen, wie wir uns bewegen und quasi unsere Bewegungspatterns aufzunehmen. Und dann habe ich mich mehr mit dem beschäftigt und dann kam Tanz dazu. Also tatsächlich habe ich anfangs Tanz immer in Fotos und Posen gesehen, weil ein Mentor von mir, der Tänzer Po1, der Tänzer Po1 hat immer gesagt, wenn wir tanzen, wenn wir uns bewegen, beim Breaken, sollen wir uns mal vorstellen, beim Toprock, also oben beim Stehen, dass jemand von uns ein Foto nimmt. Und dann will man diesen Moment einfangen, wenn wir zum Beispiel einen Step machen. Und wir wollen halt gut bei diesem Step aussehen. Also da hat es schon angefangen. Das war relativ früh in meiner Tanzkarriere. Also da habe ich gerade mal drei Monate getanzt und dann habe ich schon diese Metapher bekommen und nachdem ich dann aber auch noch fotografiert habe, habe ich mir gedacht, okay, aber das macht voll Sinn, aber wie ist es, wenn ich es umändere, wie ist es, wenn ich jetzt Tänzer und Tänzerinnen, die ich kenne oder nicht kenne oder dann kennengelernt habe oder kennengelernt werde, fotografiere, wo ist dann deren Moment und was ist dann deren Pose, also wie würde ich jetzt selber mich sehen wollen in einem Foto oder wo ist, wo sehe ich die Stärke bei diesen Tänz- und Tänzerinnen und tatsächlich, wenn ich beim Event oder beim, also beispielsweise beim Battle bin und fotografiere, dann gehe ich durch die Runden durch, schaue mir die Leute an und sehe schon, okay, welche Tänz- und Tänzerinnen bewegen sich in einem gewissen Muster, das ich schon erkennen kann und welche nicht. Und bei den Battles achte ich dann sehr drauf, was dann kommt. Und meistens stehe ich dann mit der Kamera so da, warte dann auf diesen einen Moment, also warte, warte, warte, bis ich dann weiß, okay, jetzt kommt auch bei der Musik dieser Höhepunkt. Knips ab, dann sieht man meistens mich so abknipsen und dann so, okay, schaarte, bis ich dann weiß, okay, jetzt kommt auch bei der Musik dieser Höhepunkt. Knips ab, dann sieht man mein Essen, wie ich so abknipse und dann so, okay, schaust du Bilder an? Yes, okay, ist nice geworden. Also es ist mehr oder weniger ein Beschäftigen mit den Menschen, mit dieser Szene, mit dieser Kultur, aber auch mit diesem Moment. Aber ich glaube, es muss alles in so einer Synergie mitspielen. Also nachdem ich auch tanze und auch selber tänzerisch aktiv bin, kann ich mich auch mehr in diese anderen Köpfe hinein transferieren und merke dann auch, wann ist deren Tanzmoment da zum Fotografieren. Und gestern hatte ich auch eine Ausstellung hier am Tanzhafenfestival, wo es auch das Topic Capturing Movement gegeben hat, wo ich dann probiert habe, auch diese Szenenbilder, die ich dann quasi eingefangen habe und auch quasi gestaged habe, mehr oder weniger zu transferieren und mir war es auch extrem wichtig, die Qualität und die Qualitäten von jedem, jeder Tänzer und Tänzerin, die auf den Fotos waren, zu auszudrücken. Kam auch das Feedback dazu, dass man das sehr sehen konnte und ich nutze auch quasi so Tools, wie beispielsweise den Golden Schnitt oder Geometrie und dahinter, um auch das bisschen noch mehr zu verstärken. Auch wenn ich merke, okay, beim Battle, da bin ich mehr in der Beobachterrolle, da will ich eher so fotografieren, dass die Leute sich denken, ich bin beim Event und ich sehe jetzt diesen Moment, deswegen sind immer noch manchmal Köpfe bei mir hinten, so im Hintergrund so verschwommen und den Tänzer im Mittelpunkt, so quasi, dass das Auge sich so richtet, als wäre ich selber beim Battle und ich sehe gerade nur seitlich die Köpfe und check gerade gar nicht, dass die Köpfe da sind, aber ich sehe den Tänzer im Mittelpunkt, so quasi, dass das Auge sich so richtet, als wäre ich selber beim Betteln und ich sehe gerade nur seitlich die Köpfe und check gerade gar nicht, dass die Köpfe da sind, aber ich sehe den Tänzer. Nur wenn ich dann mich selber daran erinnere, merke ich einfach nur, was das Surrounding alles gibt. Weil ich glaube, dass was Tanz auch sehr ausmacht, ist dieses Spatial Awareness, also wo ich gerade bin, wo ich gerade stehe, was passiert gerade an mich. Und vor allem auch bei diesem bei der Street- und Club-Tänzkultur ist es auch sehr wichtig zu wissen, okay, wo stehe ich gerade, wie ist gerade mein Space, wo ich tanze, wie ist gerade dieser Exchange, der gerade passiert und wie ist gerade die Crowd, wie viel Energie kriege ich von der Crowd, was passiert da gerade, wie sind beim Battle, wie sind die Judges und so weiter und so fort und das probiere ich alles in Fotos mit einzubeziehen und mitzunehmen. Wenn ich mit Leuten auf der Straße shooten gehe, probiere ich das auch genauso zu machen. Ich probiere auch, deren Essenz vom Tänzerischen rauszubekommen. Meistens mache ich dann auch Posen und zeige denen, wie ich gerne das hätte. Ich probiere aber, das dann auch in deren Sprache zu übersetzen, tänzerisch. Das heißt, das, was ich kann, probiere ich dann auch denen zu zeigen. Und die übersetzen das aber nochmal in ihre eigenen Qualitäten und so kriege ich dann eine Mischung zwischen meinen Sachen und ihren Sachen tänzerisch und dann im Foto und das ist dann das, wie ich arbeite als Fotograf, also in der Fotografie, aber auch in der Videografie genauso. Also in der Videografie genau dieselben Bilder, nur halt mit Bewegtbild. Ja, es ist spannend zu wissen, wie viel zusammenkommen muss, wie viele Parameter dann schlussendlich dieses Kunstwerk ausmachen. Auch für uns, für die Zuschauer, spannend ist zu hören, was alles einfließt in so ein Kunstwerk an unterschiedlichen Einflüssen. Genau, du hast jetzt, wir sind schon am Ende der Sendung angekommen und ich möchte mich bei euch beiden bedanken, dass ihr da seid. ich möchte mich bei euch beiden bedanken, dass ihr da seid. Ich möchte mich bei meinen Kolleginnen bedanken, also ich möchte mich bei der Cornelia Lehner, Kuratorin des Tanzhafenfestivals, bedanken dafür, dass sie auch dich eingeladen hat, dass du da sein kannst. Auch bei meiner Kollegin Ulrike Hager bedanken, die ebenfalls das Tanzhafenfestival mit kuratiert hat und auch dich mit ins Boot geholt hat. mit kuratiert hat und auch dich mit ins Boot geholt hat. Ihr beide seid ja heute auch noch mal hier vor Ort im Sonnensteinloft und zwar mit Workshops. Du hast den Workshop heute noch und du auch noch. Das heißt, wertes Publikum daheim vom Fernseher, ihr könnt euch jetzt noch zusammenpacken und hierher kommen, ins Studio und mitmachen bei den Workshops heute. Genau am Abend hast du auch noch ein Open Floor ausgeschrieben. Danke an das Team von DorfTV dafür, dass wir diese Sendung machen dürfen hier, dass ihr uns hier technisch unterstützt und an das Sonnensteinloft, dass wir hier sein dürfen. Mein Name ist Ilona Roth. Danke ans Publikum fürs hier sein, zuschauen. Einen wunderschönen Sonntag.