Liebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen, ich darf Sie herzlich zum zweiten Teil unserer Fachtagung Migration und Arbeitswelt begrüßen und darf auch gleich unsere Moderatorin, die uns heute durch den Tag begleitet hat und auch noch begleiten wird, auf die Bühne bitten, Esa Akbaba. Vielen Dank. Danke. Danke, liebe Sabine, einen wunderschönen Nachmittag und herzlich willkommen zurück aus der Mittagspause, aus den Workshops. Für alle, die dazugestoßen sind, einen wunderschönen Nachmittag und herzlich willkommen eben zu Fachtagen Migration und Arbeitswelt. Bereits zum 14. Mal seit 2007 gibt es ja diese Fachtagen schon immer zu einem wechselnden Schwerpunkt. Und der Schwerpunkt dieser Fachtagung sind Jugendliche. Warum? Weil letztes Jahr am 15. September wurde von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, dieses Jahr 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend ausgerufen. Deswegen der Titel Gute Zeiten, gute Zukunft, schlechte Zukunft, Arbeitsmarktperspektiven von jugendlichen Migrantinnen. Und Sie waren ja schon am Vormittag in den Workshops. Wir werden das auch noch alles diskutieren. Es waren sehr interessante Themen. Bevor wir jetzt aber beginnen, möchte ich stellvertretend für die Direktorin der Arbeiterkammer Oberösterreich, Ernst Stummer, zu mir bitten. Herzlich willkommen. Seit ich eine Lesebrille brauche, kann ich nicht mehr verbergen, dass ich einen Schummelzettel benutze. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie im Namen der Arbeiterkammer Oberösterreich recht herzlich bei unserer Fachtagung begrüßen. Ich darf auch Grüße überbringen von unserem Präsidenten Andreas Stangl, der leider aus terminlichen Gründen verhindert ist. Das ist ein Termin auf Bundesebene, Bundesarbeiterkammer, den er wahrnehmen musste. Und er muss dort schauen, dass die oberösterreichischen Interessen auch in Wien angemessen berücksichtigt werden. Die jährliche Fachtagung, wie schon erwähnt wurde, hat ja immer ein spezielles Thema. Wir haben jetzt schon 14 Jahre, ein 14-jähriges Jubiläum und ich möchte das zum Anlass nehmen, auch unseren Kooperationspartnern dafür herzlichen Dank auszusprechen. An Migrare, Fachhochschule, an die Volkshilfe Oberösterreich und auch an das BFI. Und auch Dank sagen für die hervorragende Arbeit und das Engagement, das ihr leistet, tagtäglich für die Migrantinnen und Migranten. Ja, das Thema heute, gute Zukunft, schlechte Zukunft? Arbeitsmarktperspektiven jugendlicher Migrantinnen und Migranten. Ein hochaktuelles Thema. Ich glaube, in diesem Bereich sind wir uns einig, gibt es große Herausforderungen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sagt man ja immer, da hat ja ganz besonders die Jugend getroffen, das stimmt auch. Aber in diesem Bereich alle Probleme auf die Corona-Pandemie zu schieben, das wäre wohl etwas zu kurz gegriffen. Wir hatten bereits vor der Pandemie in Wahrheit ein Schulsystem, das Ungleichheit, soziale Ungleichheit festigt und fortschreibt, das nicht für Chancengleichheit in der Bildung steht. Jugendliche mit Migrationshintergrund waren und sind überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen. Durch die Pandemie haben sich die Probleme natürlich noch massiv verschärft, aber auch Schwächen im System schonungslos aufgezeigt. Arbeitslos zu sein ist für alle Menschen ein harter Einschnitt. Wir hatten erst gestern hier im Saal eine Informationsveranstaltung für arbeitslose Menschen und es ist schon erschütternd und zum Teil wirklich arg zu hören, wie es diesen Menschen geht, besonders wenn sie länger arbeitslos sind. Aber besonders schlimm ist es für junge Menschen. Junge Menschen, denen gar nicht erst die Möglichkeit eingeräumt wird, ins Berufsleben überhaupt einzusteigen, überhaupt einmal im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Und gerade junge Menschen brauchen eine Perspektive für ihr Leben. Und es ist fatal für eine Gesellschaft, wenn sie jungen Menschen keine Lebenschancen bietet. Auf eine bessere Zukunft, wie der Titel sagt, kann man immer hoffen. Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Aber ich glaube, es ist zu wenig, nur zu hoffen. Wenn wir eine gute Zukunft erleben wollen, dann müssen wir sie jetzt gestalten. Der Arbeiterkammer Oberösterreich ist die Jugend, insbesondere die Ausbildung und damit verbunden ja auch die Chancen am Arbeitsmarkt ein besonderes Anliegen. Das ist nicht nur ein Lippenbekenntnis, wir lassen uns das auch etwas kosten. Nicht nur ein Lippenbekenntnis, wir lassen uns das auch etwas kosten. Der Arbeiterkammervorstand hat erst letzte Woche beschlossen, dass wir für eine Ausbildungsoffensive 5 Millionen Euro bereitstellen. Ein wesentlicher Teil dieser Offensive wird es auch sein, dass Betriebe, aber auch NGOs Projekte bei uns einreichen können, die sich mit den Problemen rund um der Berufsausbildung beschäftigen und dafür eine Förderung erhalten. Und die Herausforderungen in der Berufsausbildung sind in der Tat groß. Nur ein Beispiel dafür, dass manches hier im Argen liegt. Die Wirtschaft beklagt einerseits Fachkräftemangel, ja auch Lehrlingsmangel, zum Teil auch zu Recht. Aber auf der anderen Seite haben wir Jugendliche mit oder ohne Migrationshintergrund, die nach neunjährigem Besuch der Pflichtschule nicht so weit ausgebildet wurden, dass sie in der Lage sind, eine Lehre erfolgreich zu absolvieren. Eine Fülle von Problemen, die hier darauf wartet, gelöst zu werden. Wir arbeiten derzeit intensiv an den Details zur Ausschreibung für unsere Ausbildungsoffensive und ab 2023 wird es eben die Möglichkeit geben, dort Projekte einzureichen. Es würde uns sehr freuen, wenn wir hier auch Projekte dann vorfinden könnten, spannende Projekte für und auch mit jungen Migrantinnen und Migranten. Wir würden das gerne unterstützen. Natürlich werden auch die Erkenntnisse der heutigen Tagung einfließen in diese weitere Ausgestaltung, den Details zu unserer Ausbildungsoffensive. Und ich denke, dass wir haben ja hier im Raum heute geballte Expertise, sowohl aus Wissenschaft, aber auch was praktische Erfahrung angeht und ich denke, das ist auch ein Erfolgsrezept dieser Fachtagung, nämlich diese Verbindung zwischen einerseits wissenschaftlicher Erkenntnisse, aber auch den vielfältigen Erfahrungen aus der Praxis, die Sie mitbringen. sie mitbringen. Nun, zum heutigen Thema kann ich leider weder aus wissenschaftlicher Sicht noch aus der Praxis wirklich als Experte durchgehen und darum glaube ich, ist es an der Zeit, dass wir Menschen zu Wort kommen lassen, die sich wirklich auskennen. Ich wünsche der Tagung gutes Gelingen und freue mich mit Ihnen auf einen informativen und sicher auch spannenden Nachmittag. Danke. Vielen Dank an Ernst Stummer. Ja, geballte Expertise, Jugendliche brauchen Perspektiven, das sind so Schlagwörter, die sehr wesentlich sind. Wir werden auch im Laufe des Nachmittags, beziehungsweise gleich im Anschluss auch darüber diskutieren, was ist denn eigentlich in den Workshops passiert. Zuvor möchte ich nochmal erwähnen, dass diese Fachtagung von vier Organisationen veranstaltet wurde, von Volkshilfe Oberösterreich, BFI, Migrare und natürlich auch der Arbeiterkammer Oberösterreich mit finanzieller Unterstützung vom Arbeitsmarktservice Oberösterreich und dem Land Oberösterreich. Da hinten haben wir auch Kameras, ein herzliches Willkommen auch von meiner Seite. Wir sind zwar nicht live, aber diese ganze Veranstaltung können Sie dann auf DorfTV auf der Homepage nachsehen. Da wird alles festgehalten. Bitte schalten Sie dann zu. Ein Applaus. So, wir ModeratorInnen haben immer dieses Bedürfnis, so lange zu reden. Aber jetzt kommen wir zu den Workshops. Da bitte ich jetzt nun alle Workshops-Begle, so lange zu reden. Aber jetzt kommen wir zu den Workshops. Da bitte ich jetzt nun alle Workshops-BegleiterInnen zu mir. Zum Beispiel Grabele Konze. Dann haben wir Dominik Hermannsdorfer. Sie können ruhig auf die Bühne kommen und sich dahin bitte platzieren. Dann haben wir noch Helmut Dornmeier, Michael Pfaffenhuremer, Magdalena Grafl und Sarah Höller. Herzlich willkommen. Applaus bitte. So, Gabriele Könze ist schon da. Ich weiß nicht. Udimosa? Ja? Nein. Genau. Ah, da habe ich die beiden verwechselt. Entschuldigung, Odi Musa. So, Sie dürfen die Mikros in die Hand nehmen. Und wir beginnen jetzt mit dem Workshop 4 und das war nämlich Jugendlicher und Traumata, Arten, Auswirkungen und Umgang. Da habe ich nämlich ein Statement und eine Frage. Ich beginne mit dem Statement. Da habe ich nämlich ein Statement und eine Frage. Ich beginne mit dem Statement. Traumatisierte Jugendliche brauchen verständnisvolle, ermutigende Beratung, um ihr volles Potenzial ausschöpfen zu können. Die Frage, die wurde mir zugesteckt, was hat langes Ausatmen mit wirksamer Beratung zu tun? Frau Könzel. Ja, Atmung hat eine sehr, sehr große Wirkung auf unserem Nervensystem. Wenn wir plötzlich draufkommen, dass wir etwas vergessen haben oder wir erschrecken, dann atmen wir plötzlich so ein und halten unseren Atem an. Und das bewirkt in unserem Gehirn eine Stressreaktion. Wenn wir drauf kommen, es ist halb so schlimm, was ich vergessen habe und ich kann das eh nachher noch einmal erledigen, dann atmen wir so erleichtert aus. Und diese Art von Atmung zeigt unserem Nervensystem, wir sind in Sicherheit. Und gerade traumatisierte Menschen neigen dazu, in Dauerstress zu sein. Und wenn sie dann lernen, mit der Atmung, also durch langsamen, ruhigen Ausatmen, können sie sich dann beruhigen, ihr Nervensystem beruhigen. Ich kann jedem sagen, sie sind hier in Sicherheit, Sie können sich entspannen, das geht da rein und da raus. Aber wenn ich Ihnen sage, atmen Sie ruhig, freundlich ein und langsam aus, dann reagiert das Nervensystem darauf und versteht, ich bin in Sicherheit, ohne dass der Gegenüber das sagen würde. Und es hilft auch, die traumatischen Stress zu verarbeiten und die posttraumatische Belastungsstörung zu heilen, mit anderen Hilfen natürlich. Vielen Dank. Vielleicht gibt es ein paar Fragen Ihrerseits. Wir haben nämlich auch ein Mikro, also wenn Sie Fragen haben, nur aufzeigen, wir kommen dann zu Ihnen. Vielen Dank, Frau Könze. Wir machen weiter mit dem Workshop 3 zum Herrn Moser. Arbeitsmarkt- und Ausbildungszugänge sowie Lebenswelten von jungen MigrantInnen mit Fluchtbiografie. Da habe ich das Statement, Arbeit ist mehr als Geld verdienen. Arbeit stiftet Sinn, Arbeit stiftet Identität. Ja, damit ist nicht viel hinzuzufügen, das ist vielleicht übertrieben, aber wir haben in unserem Workshop eigentlich ein spannendes Kontrastprogramm, wenn man so will, oder einen Zugang von zwei verschiedenen Seiten, diskutiert die rechtlichen Möglichkeiten nach dem Auslbg eine Beschäftigung aufnehmen zu können, zu dürfen, ist die eine Facette, aber für die berufliche Identifikation und Integration sind viele andere Dinge auch noch relevant. Und gerade in der jugendlichen Phase, wo man auf der Rolle noch am Selbstbild, noch eine Identität, noch Vorbildern ist, ist das eine noch größere Herausforderung, als man salopp formuliert, als ein 40-Jähriger Gestandener, wo wieder beruflich versucht, fortzusetzen. Und ja, da kommt es eben mehr als auf ein paar rechtliche Bestimmungen an. Ich habe mir nämlich auch eine Notiz gemacht, nämlich ausländisch klingende Namen. Da schrecken die meisten Arbeitgeber Ihnen zurück, wollen sich die ganze Bürokratie nicht antun. Ja, das ist mehr oder weniger die Schnittstelle dann gewesen. Arbeiten zu dürfen, Möglichkeit zu haben, ist das eine. Die zweite Sicht oder Perspektive, dass die Jugendlichen wissen, was sie wollen oder möchten und sich da bewerben. Und die dritte ist eben, dass man tatsächlich auf einem fruchtbaren Boden, sprich auf einen willigen Arbeitgeber trifft. Und angesichts der vielfältigen, häufigen Änderungen im Ausländerbeschäftigungsrecht ist es nachvollziehbar, sagen wir es mal so, dass manche Arbeitgeber irgendwelche Erinnerungen aus der Vergangenheit haben, dass das so kompliziert und so umfangreich und kurzspielig und was auch immer war und daher die Finger davon lassen. lassen, mit der Chance jetzt in der aktuellen Arbeitsmarktlage, dass notgedrungen auch auf solche Zielgruppen mehr zugehen, hellhöriger werden oder die eher in Betracht ziehen, als in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, wo ganze Listen von Bewerbern drinnen sind. wo ganze Listen von Bewerbern drinnen sind. Gibt es Fragen zu dem Workshop 3, Arbeitsmarkt und Ausbildungszugänge? Sprache war immer so, glaube ich, ein roter Faden, der überall durchgegangen ist in allen Workshops. Das habe ich so mitbekommen. Wir kommen zum Workshop 2, Lehre mit Ehre zur Situation von Jugendlichen, MigrantInnen in der Lehrlingsausbildung. Helmut Dormeyer und Michael Pfaffenhoemer. Also Mehrsprachigkeit habe ich schon gehört. Das war so, ja, wie tun wir da? Deutsch ist ein bisschen schwierig. Sie haben ja auch diese Modelle gezeigt, dass viele Jugendliche mit Migrationshintergrund an der deutschen Sprache, dass es da happert. Zu welchen Ergebnissen sind Sie noch gekommen? Naja, ein Punkt war auf jeden Fall, dass es wichtig ist, die Mehrsprachigkeit eben auch als Bonus zu sehen und das auch den Betrieben etc. klar zu machen. Aber auch schon im Schulsystem das als Bonus einzusetzen. Ich erinnere mich nur an die Kollegin, die erzählt hat, von einem Betrieb, der gezielt einen polnischen Lehrling gesucht hat, weil er einen polnischen Kunden hatte zum Beispiel. Und das ist aber leider nur ein Einzelfall gewesen. Aber es gibt ja viele solche Anknüpfungspunkte. Viele Kunden sprechen ja auch nicht mehr Deutsch in Österreich etc. Es gäbe viele Nutzen, wenn jemand mehrsprachig ist. So wie generell halt die Position war, glaube ich, dass es wichtig ist, die Stärken zu fördern von jedem und zu entdecken. Vor allem, und da sind wir bei der Berufsorientierung gekommen, dass in der Schule und überall dringend noch mehr Möglichkeiten gehören, würden sich praktisch zu erproben und zu verbessern. Und jetzt leite ich über. Wir haben, Mike hat uns eine spannende Biografie erzählt. Mike hat auch noch gesagt, jeder ist irgendwo wirklich gut. Genau, und dieses Statement, also wird immer so herumgeworfen, ja jeder kann was und jeder seine Stärken, natürlich. Wir sind aber jetzt speziell in der Arbeit mit Jugendlichen, Arbeitssuchenden und Arbeitslosen damit konfrontiert, dass viele gar nicht wissen, wo die Stärke liegt. damit konfrontiert, dass viele gar nicht wissen, wo die Stärke liegt. Und die kommen zu uns und entdecken dann im Zuge einer Berufsorientierung, im Zuge von praktischen Arbeiten und im Zuge von Gesprächen dann irgendwo im Moment, da ist ja was. Und es gibt genug, in der Produktionsschule bei uns in Steyr gibt es genug Beispiele, wo Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Wunsch kommen, ich will Kfz-Techniker werden, ich will das, das, das machen und dann kommt man drauf, Moment, da gibt es eine soziale Ader und dann im Gespräch schlägt man dann der Person vor, du, wie wäre es einmal, schau dir einmal einen Pflegeberuf an,. Schaut einmal Sozialberufe an, Sozialbetreuungsschulen. Und interessanterweise, wenn man dann irgendwie das so einmal wie im Schmackhaft macht, dann erledigt sich oft ein anderes Problem, mit dem wir auch konfrontiert sind, nämlich dass Eltern oft einmal besser wissen, was das Kind für eine Arbeit machen soll, als wie das Kind selber. Und wenn man dann die Rückmeldung hat und wenn man dann sagt, ihr Kind hat eine sehr soziale Art oder wir beobachten das oder ihr Kind ist es mathematisch nicht, es gibt noch Defizite, aber hat andere Qualitäten, dann hat das oft einmal bei den Eltern so Klick. Und darum ist es wichtig, dass auch die Jugendlichen und alle hier herinnen, die mit Jugendlichen arbeiten, aber auch mit Eltern oder Erwachsenen arbeiten, es ist so wichtig, klarzumachen, erstens, wenn der Wunsch, ein Beispiel Kfz-Technik ist, es aber aus irgendeinem Grund nicht möglich ist, schulisch, es gibt ja so viele andere Berufe, die ähnlich sind, vielleicht ein bisschen einfacher sind in der Berufsschule, tasten wir uns heran und nach oben hin ist dann alles möglich. Das heißt, Optionen aufzeigen, Helfersystem und Helferinnensystem in Anspruch nehmen und immer eine andere Meinung einholen, als wie die vom Papa oder von der Mama. Das ist das eigentliche, das ist so ein Ursachenproblem, glaube ich, das habe ich auch in meiner eine andere Meinung einholen, als wie die vom Papa oder von der Mama. Vielleicht gibt es da einen Blickwinkel. Das ist so ein Ursachenproblem, glaube ich. Das habe ich auch in meiner Jugend auch so erlebt, dass die Eltern immer besser wissen, was die eigenen Kinder eigentlich können, als die Kinder selber. Ich habe mir auch noch aufgeschrieben, mögliche Gründe für die Unterrepräsentation der Lehrlingsausbildung ist zum einen die deutsche Sprache, das Finanzielle, die Angst, kann ich das oder nicht, und zu wenige Infos. Ich glaube, braucht es dann auch Role Models, Herr Dormeyer? Ja, sicher sind Role Models ganz wichtig. Aber es geht um jede Form von Information. Natürlich waren Role Models gerade mit Social Media etc. total super, aber es jede Information ist gut, die halt gestreut wird, wir haben heute auch wirklich festgestellt dass gerade bei Migrantenfamilien die Lehre eben extrem wenig bekannt ist man muss dazu sagen, die Lehrlingsausbildung in dieser Form gibt es eben auch nur in den deutschsprachigen Ländern. Und es wurde heute bei uns auch erwähnt in der Gruppe, dass halt auch das Image der Lehre, das Ansehen etc. oft ganz niedrig ist bei Migrantenfamilien, weil sie das einfach nicht kennen und weil man glaubt, man verdient da so wenig und das kann nichts gescheit sein und so. Aber das ist wirklich für viele Jugendliche eine gute und geeignete Ausbildung und auf jeden Fall besser, als sozusagen mit einer Hilfsarbeiterarbeit anzufangen, auch wenn man da am Anfang mehr verdient, aber eben nur am Anfang. Role Model, das Stichwort auch für Workshopgruppe Nummer 1. Das Statement lautet Lebenswelten verknüpfen. Sindbert, Mentoringprogrammgramm für SchülerInnen. Magdalena Grafl und Sarah Höller. Wie sieht es da aus? Ja, genau. Wir haben jetzt schon viel gehört, vor allem vom BFI, das sehr in unsere Kerbe schlägt. Unser Programm richtet sich an junge Personen in Mittelschulen oder polytechnischen Schulen, die wir für ein Jahr oder acht Monate mit jungen Erwachsenen in ein Mentoring-Programm stecken und so auch die Lebenswelten verknüpfen und die dann über ein Jahr lang begleiten. Vielleicht, wie sieht das Programm an sich aus? Wie ist es aufgebaut? Ein Jugendlicher bekommt immer einen Mentor, eine Mentorin, je nachdem. Und das eben über zwölf Monate, ganz wichtig, die zwölf Monate starten im November und gehen bis November, weil wir auch der Meinung sind, dass gerade beim Übergang zum Beispiel in die Lehre oder auch in die weiterführende Schule gerade da dann Herausforderungen auftreten und auch da unterstützen dann unsere Mentorinnen. Und bei uns ist ganz wichtig, die Beziehungen, die wir schaffen, weil wir einfach der Meinung sind, mit diesen Beziehungen werden auch für die Jugendlichen neue Chancen geschaffen. Also sehr interessante Inhalte in den Workshops. Ich habe heute auch sehr viel dazugelernt, aber auch immer wieder Altes gehört. Wie kann man am besten da anknüpfen? Aber ich glaube, dass so eine Fachtagung immer so etwas gut sein kann und man voneinander lernen kann. Haben Sie, meine Damen und Herren, Fragen? Sie haben sicher Fragen. Ja, bitte, Mikro, danke schön. Es wirkt manchmal so. Ja, hallo. Sefer Yedgin, Arbeitsmarkt Zürichs Oberösterreich. Herrn Dornmeier hätte ich eine Frage. Und zwar, Sie haben erwähnt, dass wenig Jugendliche mit Migrationshintergrund präsent sind in Lehren. Kann es vielleicht nicht daran liegen, dass auch Jugendliche mit Migrationshintergrund jetzt vermehrt in weiterführenden Schulen gehen? Also wir sehen ja in unserem Kontext natürlich immer nur die, die bei uns nicht auftreten bzw. viel präsent sind. Aber kann es nicht eine Tendenz sein, dass es Jugendliche gibt, die studieren oder bzw. weiterführende Schule gehen und die Lehre eben nicht auswählen? Naja, wir wissen aus der Statistik, wo Jugendliche mit Migrationshintergrund überrepräsentiert sind. Und das sind sie einerseits natürlich, nicht natürlich, sondern einerseits leider bei jenen, die nach der Pflichtschule gar nichts mehr machen. Sie sind überrepräsentiert bei jenen, die das Poli und dann diese Berufsorientierungsphase nicht mehr erreichen. Sie sind überrepräsentiert bei jenen, bei den Dropouts auch. Und sie sind bei den Schultypen, was Sie angesprochen haben, vor allem überrepräsentiert bei den kaufmännischen mittleren Schulen, also bei den Handelsschulen. Das ist das, wo sehr viele vermehrt hingehen. Aber das sehen wir als Bildungs- und Arbeitsmarktforscher natürlich kritisch, weil die Arbeitsmarktchancen mit einer Lehre im Schnitt betrachtet natürlich viel besser sind als mit einem Handelsschulabschluss. Also als Bildungs- und Arbeitsmarktforscher würden wir uns wünschen, dass weniger in die Handelsschule gehen und mehr in eine Lehre. Vielen Dank. Sabine Schandl hat noch eine Frage. Vielen Dank. Sabine Schandl hat noch eine Frage. Ministerin Aydin, ÖGB. Dropout haben Sie erwähnt. Wäre es nicht sinnvoller, in der Schule anzusetzen, bevor es überhaupt zu einem Dropout kommt? Dann braucht man vielleicht diese Maßnahmen gar nicht später oder weniger. Soll ich? Bitte. Ja, natürlich, das wäre das Wichtigste und das Effizienteste und das Hilfreichste, die Schule auch so umzugestalten, dass sozusagen auch Jugendliche, die vielleicht nicht so gut Deutsch kennen oder andere Begabungen haben, eine Praxisorientierung, eine Stärkenorientierung in der Schule, sozusagen ein völlig anderes Schulsystem, das sich auch fokussiert auf das, was wirklich wichtig ist und nicht auf so Nebendinge. Ich habe heute schon ein Beispiel gebracht und ich bringe das noch einmal hier, weil das aus meiner Sicht so eindrücklich ist. Mir erzählen die Lehrbetriebe immer, dass sie den Jugendlichen einfaches Rechnen nachlernen müssen und sie sagen, und da habe ich schon öfters das Beispiel gehört, es ist so eine Erleichterung für die Jugendlichen, wenn sie Ihnen erklären, dass Kilo einfach tausend heißt. Und da verstehen Sie plötzlich die ganzen Skalen. Und das hat Ihnen in neun Jahren, und das habe ich jetzt schon öfter gehört, in neun Jahren Pflichtschule niemand erzählt, dass Kilo ganz einfach tausend bedeutet und dass die ganzen Skalen eh ganz einfach zu verstehen sind. Das ist nur ein Beispiel. Ich möchte dazu etwas sagen. Ich glaube, in der Schule zu beginnen, ist viel zu spät. Wir müssten eigentlich im Kindergarten beginnen. Ich begleite sehr, sehr viele Familien mit Migrationshintergrund, wo die Mutter nicht Deutsch kann und weil sie nicht Deutsch kann, nicht arbeiten kann, aber weil sie nicht arbeitet, kriegen ihre Kinder keinen Kindergartenplatz und weil sie keinen Kindergartenplatz kriegen, können die Mütter nicht arbeiten und Deutsch lernen. Und dann kommen die Kinder mit fünf Jahren in den Kindergarten und sollen in einem Jahr all das aufholen, was die anderen in drei Jahren lernen. Dann kommen die Kinder mit ungenügenden Deutschkenntnissen in die Schulen, wo sie nichts verstehen und weil sie zu wenig oder nichts verstehen, wo sie nichts verstehen und weil sie zu wenig oder nichts verstehen, schneller mal überfordert sind und irgendwann aufgeben, dieses Gefühl oder diesen Glauben aufgeben, dass sie jemals was in der Schule erreichen können. Und dann wundern wir uns, dass Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Schulen so schlecht vorankommen. Aber es fehlt ihnen einfach die Basis, die andere Kinder haben. Und dann wird ihnen noch das Vorschuljahr auf die Erfüllung der Schulpflicht angerechnet und sie können nach der achten oder siebten Schulstufe schon aus dem Bildungssystem ausscheiden und sind weit weg von Berufsorientierung und polytechnischen Schule. Sabine Schandl. Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine ist ja sozusagen in der Zielgruppe der jugendlichen Migrantinnen eine neue Gruppe, sage ich jetzt mal, entstanden. Und zwar der jungen, jugendlichen Vertriebenen aus der Ukraine und da habe ich irgendwie so das Gefühl, das ist so eine ganz schwierige Zielgruppe auch, weil ja, bleibt man da, bleibt man nicht da? Wie lang ist das? Also da habe ich irgendwie das Gefühl, also ich weiß nicht, vielleicht auch an die Beteiligten, gibt es da schon etwas dazu, Überlegungen für diese Zielgruppe der juglichen, Migranten, Migrantinnen, weiß ich nicht, wenn da jetzt jemand kommt, der gerade den Schulabschluss schon in der Tasche hat, vielleicht kurz davor gewesen ist, eine Lehre zu beginnen, was ist jetzt mit diesem Jugendlichen, dieser Jugendlichen hier in Österreich oder ist irgendwie kurz davor, die Schule zu beenden, da habe ich das Gefühl, das ist momentan noch eine ganz, ganz schwierige Situation. Ja, und wie sieht es da überhaupt mit den Deutschkursen aus? Wer möchte? Ich kann nur kurz, also ich weiß, dass, ich kann jetzt nur vom BFI reden, dass es Projekte gibt für ukrainische Flüchtlinge, Anlaufstationen, so Erstkontakt und Übersetzerinnen, also da wird was gemacht oder da ist was gemacht. Ich kann jetzt nur von Steyr sprechen, also mein erster Anruf, wie ich gehört habe, dass wir uns darauf vorbereiten müssen, dass ukrainische Flüchtlinge, Jugendliche, junge Erwachsene nach Österreich kommen, war mein erster Anruf an das AMS und an alle Stationen, dass unsere Türe geöffnet ist bei uns in der Produktionsschule. unsere Türe geöffnet ist bei uns in der Produktion Schule. Auch wenn man sprachlich vielleicht Defizite hat, es ist trotzdem einmal ein Ort, wo man mal ankommt und wo man zumindest mal durchschnaufen kann. Und das ist extrem wichtig. auch, es gibt auch viele nicht geflüchtete Leute, die Sprachdefizite haben, aber trotzdem irgendwie, sage ich einmal, aufgenommen sind in der Community oder in der Produktionsschulfamilie in diesem Fall. Und es funktioniert. Es funktioniert sogar sehr gut. Und es funktioniert mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bei uns zwischen 15 und 25 sind, wo man vielleicht der Meinung ist, okay, das kann ja nicht funktionieren und das sind ja komplett unterschiedliche, die stehen komplett verschieden im Leben irgendwo, haben unterschiedliche Migrationshintergründe, unterschiedliche soziale Herkunft. Ich kann nur sagen, es funktioniert. Und wenn es irgendwo heißt, es funktioniert nicht, dann muss ich vehement sagen, ich kann es nur von den letzten drei Jahren als Leiter sprechen der Produktion und Schule, dass es funktioniert, nämlich ohne ich sage mal großartigen Konflikte, ohne Gewalt und ohne, ja, und ich sage einmal, ich will nicht sagen, also schon hin und wieder einmal Problematiken, aber es funktioniert. Und ich glaube, dass in Steyr ist es so, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene gleich einmal in die Schulen gegangen sind. Also vom Gefühl her sind die gleich einmal in die Schule, weil man muss ja gleich in die Schule gehen. Und da geht es gleich weiter. Ich sage es geflüchtet, aber ich will es jetzt in die Schule gehen. Aber mal einen Ort zum Durchschnaufen zu bieten, wo man Anschluss an die Gesellschaft in der Stadt dann findet, ich glaube, das ist extrem wichtig. Wie gesagt, ich kenne nicht alle Projekte, aber wenn man dann einmal ein bisschen stabilisiert ist, dann kann man vielleicht daran denken, ins Berufsleben einzusteigen. Man kann in der Zwischenzeit DAFDAZ-Unterricht anbieten. Es gibt eh Möglichkeiten, nur machen muss man es. ins Berufsleben einzusteigen. Man kann in der Zwischenzeit DAFDAZ-Unterricht anbieten. Es gibt eh Möglichkeiten, nur machen muss man es. Vielen Dank. Jetzt kommen die Fragen. Bitte schön. Passt vielleicht eher ein bisschen zu dem Thema in der Ukraine, nämlich, dass dann für Familien, Jugendliche herkommen und vermutlich auch ein Traumata erlitten haben. Gibt es aktuelle Infos, wo man denn da Therapieangebote vielleicht in Muttersprache etc. abgesehen von Linz, also in Linz gibt es die Möglichkeit und dann? In Linz kenne ich zwei ganz gute Therapeutinnen. Ich komme aus Wien, deswegen kenne ich die Linzer Verhältnisse leider nicht. Aber es gibt schon einige Anlaufstellen, das habe ich mal von meiner Kollegin gehört. Kollegin gehört. Wenn ich richtig verstanden habe, dann werden die Folien in Form von Handzetteln ausgeteilt, zugeschickt. Da zumindest bei meiner gibt es eine Liste, die auch für Oberösterreich spezialisiert ist. Aber auswendig weiß ich leider nicht. Ist die Info okay? Reicht die Info? Ich glaube, der ÖIF, ist jemand vom ÖIF zufällig da? Der ÖIF bietet das sogenannte Buddy-System, nennt sich das, glaube ich, an, müsste man online recherchieren. Der ÖIF war ja vor kurzem bei uns in der Produktionsschule und da haben wir eben diese Folder bekommen, das nennt sich Buddy-System für ukrainische Flüchtlinge, wo dann glaube ich vor Ort geschaut wird, wer da unterstützen kann. Also ÖIF und Buddy müsste man es finden. Es gibt noch eine Frage von dem Herrn. Ich hätte keine Frage, ich hätte eine Information an alle. Mein Name ist Dietmar Friedwagner vom Berufsförderungsinstitut. Ich bin Leiter des Jugendcoaching an mittleren und höheren Schulen und möchte nochmal alle daran erinnern, es ist zwar spät, aber es gibt seit sieben Jahren, mittlerweile seit zehn Jahren sogar, in ganz Österreich Unterstützung für alle Jugendlichen ab dem neunten Schulbesuchsjahr an den Schulen, an den Pflichtschulen, polytechnischen Schulen, Mittelschulen, aber auch an den mittleren und höheren Schulen und dann auch nach den Schulen außerhochschulisches Jugendcoaching, wo Jugendlichen geholfen wird, unterstützt wird, Dropouts verhindert werden und geschaut wird, wo können Jugendliche die passende Hilfe auch finden, sei es im therapeutischen wird, wo können Jugendliche die passende Hilfe auch finden, sei es im therapeutischen Bereich, wo momentan möglicherweise sehr viele Jugendliche Hilfe brauchen, aber eben auch sprachlich, auch familiär und anderen Bereichen. Jugendcoaching gibt es an allen Schulen und auch nach der Schule für Jugendliche ab dem 9. Schulbesuchsjahr bis zum 21. Lebensjahr. Besteht momentan überall. Vielen Dank für die Information. Gibt es noch Fragen? Mümtas, bitteschön. Bezüglich Beratung und Betreuung von Vertrieben aus Ukraine gibt es zwar in der öffentlichen Diskussion unheimlich viel, aber in der Tat wirklich wenig. Man soll auch nicht jetzt Dinge versprechen, die einfach nicht funktionieren. Natürlich Begleitung, Bading ist vielleicht eine gute Möglichkeit bei der Jobsuche und Ähnliches, aber für Therapieren ist nicht nur nichts, sondern nicht empfehlenswert. Muttersprachliche Therapeutinnen, ukrainisch, russisch, gibt es nicht oder ist nicht leistbar. Aus den Beratungsstellen Volkshilfe Migrare bietet für die, die beim AMS vorgemerkt sind, auch Muttersprachliche Unterstützung, Punkto Arbeitsmarkt, Arbeitswelt. sind, auch Muttersprachler Unterstützung, Punkto Arbeitsmarkt, Arbeitswelt. Aber zum Beispiel wir können auch in der rechten Sozialberatung, psychosozialer Beratung passen, weil wir keine Strukturen haben, keine Möglichkeiten, keine Ressourcen, keine muttersprachlichen Mitarbeiterinnen. Das heißt, in diesem Bereich ist tatsächlich noch aufzubauen. Es gibt Dienstleistungen, die je und eh immer wieder angeboten werden. Die versuchen in ihren Möglichkeiten auch dieser Zielgruppe anzusprechen, ohne zusätzliche Ressourcen, OASIS, Anerkennungsberatung. Aber all diese Einrichtungen stehen wirklich völlig an. Anerkennungsberatung, aber all diese Einrichtungen stehen wirklich völlig an. Also man muss auch die Dinge ganz offen miteinander reden. Jugendcoaching ist natürlich gute Unterstützung, aber muttersprachlich sind wir für diese Asylgruppe alle miteinander noch nicht vorbereitet. Also in Wien weiß ich, dass Caritas auch Therapieangebote setzt mit Dolmetscherinnen. Wo ich arbeite, das ist ein Ambulatorium für Kinder und Jugendliche, da haben wir auch Therapie mit Dolmetscherinnen. Aber das ist sehr, sehr wenig. So, letzte Frage. Keine Fragen? Abschließend, Moment bitte, bis das Mikro kommt. Dankeschön, das lässt man jetzt nicht ganz so, ich weiß nicht, ob ich da ganz einverstanden bin mit der Antwort, und zwar wieder, was die Lehre betrifft mit den Jugendlichen. Allein schon aufgrund der demografischen Entwicklung haben wir wahrscheinlich weniger auch Autotone. Ich bin kein Statistiker, keine Ahnung. Also ich habe auch da keine Forschungen oder sonst irgendwas dazu gelesen. Aber allein schon aufgrund der demografischen Entwicklung ist es ja so, dass natürlich die Migranten, Migrantinnen oder Jugendliche jetzt immer mehr präsenter sind in der Aufnahmegesellschaft generell und kann es nicht daran liegen, dass jetzt nicht der Sepp oder der Olli oder so, sondern der Ahmed und der Ivan jetzt einfach die Namensänderungen einfach stattfinden und das dann in der Statistik natürlich überpräsentiert sind. Ich weiß es nicht, nur eine nächste These von mir. Ich habe mich auf die Schulstatistik bezogen und da kann man nur die Umgangssprache, da wird nur die nichtdeutsche Umgangssprache erfasst, die Staatsbürgerschaft auch, aber die ist weniger aussagekräftig. Und aus der Schulstatistik weiß man zum Beispiel, dass in den Volksschulen österreichweit, weiß man zum Beispiel, dass in den Volksschulen österreichweit, in den Volksschulen sind österreichweit über 30 Prozent Jugendliche mit nicht deutscher Umgangssprache und in den Berufsschulen, also in der Lehrlingsausbildung, sind es nur 18 oder 19 Prozent. Und zum Beispiel in den kaufmännischen mittleren Schulen, also in den Handelsschulen, sind es 65 Prozent. Also die Schulstatistik mit dieser Umgangssprache, man hat keinen besseren Indikator, aber anhand dieser Umgangssprache, die Zahlen sind da relativ eindeutig. Das kann man vielleicht auch an den Bund weiterleiten, dass eben die Sprachen auch statistisch erfasst werden, weil Mehrsprachigkeit ist keine Seltenheit mehr. Fragen? Bitte. Letzte Frage. Richte eben was. Nein. Fragen? Bitte. Letzte Frage. Dann sage ich vielen Dank an mein Podium, an Gabriele Könze. Vielen Dank, einen Applaus bitte. Magdalena Drachl, Sarah Höller, Helmut Dornmeier, Michael Pfaffenholmer und Rudi Moser. Vielen herzlichen Dank. Vielen herzlichen Dank. Vielen herzlichen Dank und wir kommen auch schon zu unserem ersten Keynote. Johann Bacher ist leider aus gesundheitlichen Gründen verhindert, aber er ist mindestens genauso gut und ein guter Freund von mir. Herzlich willkommen, Kenan Güngörsch. Kenan, wie geht es dir? Mir geht es sehr gut. Wirklich? Wie war die Anreise aus Wien? Du kommst ja auch aus Wien. Also ich habe heute schon einen Vortrag gehalten, das ist der zweite und morgen habe ich weitere zwei. Es ist eine sehr dichte Zeit. Ja, ich habe dich eigentlich schon vermisst, weißt du das? Wir haben schon so lange nicht mehr gesehen. Wir mussten nach Linz kommen, dass wir uns wiederfinden. Ja, genau. Das ist bitte deine Knot. Dankeschön. Ja, einen schönen guten Nachmittag meinerseits. Ich bin gestern von einem sehr, sehr guten Freund von Mimtas angefragt worden zu sagen, du, eben der sehr geschätzte Professor Bacher, kannst heute nicht. Hast du morgen zufällig Zeit, vorbeizukommen auf einen Vortrag zum Thema Schule, Arbeitsmarkt, Integration? Vortrag zum Thema Schule, Arbeitsmarkt, Integration. Keine Zeit, aber wenn es sein muss, findet man die Zeit. Und ich bin immer wieder gerne hier und wir haben gerade überlegt, ob ich mir nicht doch hier eine Wohnung suchen sollte, so langsam. Schön, wieder hier zu sein. Schön, euch alle wiederzusehen. Ich werde versuchen, dann sozusagen einerseits mit dem Blick ein bisschen in die Makroebene zu gehen, weil manchmal habe ich das Gefühl, dass wir auf sehr verschiedenen begründeten Teilfragen so dieses Big Picture uns manchmal im Hinterkopf ein bisschen abhanden kommt und dann immer wieder mal reinzoomen. Sie werden jetzt keinen vollumfänglichen Vortrag zu diesem Themenfeld sehen. Ich werde versuchen, doch wichtige Eckpunkte, Konturen zu zeigen mit einigen Gewichtungen, die da eine Rolle spielen. Das Erste, Sie haben heute schon gesprochen, wir sind eine zuwanderungsgeprägte Gesellschaft und Vielfalt gehört einerseits als Normalität dazu und der Grund, warum Sie die Tagung heute machen, ist auch zu sagen, mit Vielfalt geht auch bestimmte Herausforderungen hinein, weil es nicht nur Vielfalt ist, sondern mit bestimmten sozialen, ökonomischen Faktoren zusammen einhergeht. So, wir haben natürlich aufgrund der Migration erstmal diese zunehmende Pluralisierung von Gesellschaft, sowohl in sozialer Hinsicht, in kultureller Hinsicht, in sprachlicher und in religiöser Hinsicht. In den letzten Jahren waren ja die Schuldiskussionen sehr, sehr stark eher von den kulturellen Dimensionen geprägt. Ich bin froh, dass wir mittlerweile wieder verstärkt auf die sozialen Fragen wieder eingehen. Was wir wissen müssen ist, dass nicht nur unsere Gesellschaft sehr divers geworden ist, sondern auch unsere Schulen. Das geht so. Sondern wenn Sie sich das jetzt österreichweit anschauen oder aber auch Linz anschauen, und ich komme ja auch aus Wien, muss man sagen, die Schulen haben völlig unterschiedliche Erfahrungen, was soziokulturelle Diversität anbelangt. Wir haben Schulen, Schulsysteme, wo sie, wir haben eine größere Studie, schon mal durchgeführt hierzu, wo sie Schulen haben, die maximal 10 Prozent von Schülern und Schülerinnen haben, die einen Migrations-Background haben und sie haben Schulen, die sind schon über 90 Prozent zugleich. Diese Schulen sind meistens schultypbezogen zum Teil, zum Teil ist es aber auch ein sehr, sehr starkes urbanes Phänomen. Was interessant ist für die Schulen und vor allem auch die Kindergärten sind, dass sie eigentlich auch die ersten Anlaufstellen sind, sozusagen strukturellen Anlaufstellen sind, institutionellen Anlaufstellen sind, die sich immer mit der gesellschaftlichen Vielfalt zu beschäftigen haben. Wir haben natürlich jetzt nicht mehr die erste, zweite, dritte. Wir reden mittlerweile fast von der vierten Generation. Das heißt, es gibt auch in Orten, wo es einfach schon längst zu einer Normalität geworden ist. Auffällig ist, wenn mich auch durch die Studien, die ich da kenne, die wir zum Teil selber gemacht haben, auch durch sehr viele Schulbesuche ist. Interessant ist, wie reagieren Schulen auf solche, diese gesellschaftliche Vielfalt? Und da würde ich sagen, haben sie auch ein riesengroßes Spektrum. Sie haben von Schulen, die eigentlich sagen, nein, wir machen so wie immer, das Schiff fährt weiter und lässt sich nicht auf ein paar Wellen hin und her schlagen, bis zu Schulen, die eine höhere Bewusstheit haben, eine höhere Sensibilität haben, eine Professionalität haben in diesen Fragen. Das gilt insbesondere auch für die Lehrerinnen und Lehrer in diesen Schulen. Da haben wir wirklich eine Fülle von allem dabei. Deswegen ist es sehr schwierig, das auswendig zu machen. sehr schwierig, das ausfindig zu machen. Wir alle, sowohl das hier die Arbeiterkammer auch, sind natürlich aufgefordert, vor dem Hintergrund der Zielgruppen, die wir haben, unsere Dienstleistungen, unsere Strukturen an die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen anzupassen. Und wenn ich jetzt sozusagen, das mache ich gerne, haben wir überhaupt hier eine Lehrer oder Lehrerin? Hand hoch bitte. Okay, sie hat heute Eintrittsverbot, da habe ich das richtig im Auge. Gut. Also, wenn Sie nicht da sind, können wir gut über Sie lästern, das ist ein Vorteil, das man dabei haben kann. Ich kann nur sagen, es ist faszinierend, diese unterschiedlichen Bewusstheiten zu nehmen. Und deshalb ist es schwierig, finde ich, zurzeit einfach sehr eindeutig zu sagen, wir sind am Anfang oder wir haben schon alles hinter uns. Wir finden gegenwärtig auf der strukturellen Kompetenzebene, auf der Ebene der Bewusstseinsbildung der Pädagoginnen und Pädagogen, wirklich das ganze Spektrum. Und das hat eine Dynamik ausgelöst, auch in den Schulen. Und wenn Sie sich ein bisschen mit gesellschaftlicher Entwicklung beschäftigen, gibt es sozusagen zwei, interessanterweise, Momente für organisationellen Wandel. Das eine sind, wenn es so rechtliche politische Vorgaben gibt, da muss irgendwas umgesetzt werden und dann gibt es die, die sagen, ja, der hat jetzt auch das noch, neben meiner ganzen Arbeit, die ich zu tun habe. Dann gibt es aber einen anderen Bereich und das finde ich soziologisch hochspannend. Es gibt eigentlich in fast allen Organisationen sind die Treiber und Treiberinnen vor allem für Innovation nicht das Top-Management gewesen, sondern das mittlere gehobene Management, wo sie Leute haben, die was Interesse haben, ein Anliegen haben, aber in der Vorschaltungsetage damit nicht durchkommen, die zehn Jahre dann wirklich verzweifelt dafür suchen und immer wieder gegen was anlaufen. Das sind doch Lehrer, Lehrerinnen, die das tun. Und dann ergibt sich irgendein Gelegenheitsfenster, meistens dann auch mit politischen Verwerfungen oder auch sozusagen Zukäufen, die man dann macht, sind auf einmal Sachen möglich, wo man 20 Jahre vielleicht daran bitter gekämpft hat. Das ist so ein bisschen meine Beobachtung im gesamten Spektrum. Ich habe heute einiges Negatives über die Schule gehört. Auf meiner Hinfahrt hierzu habe ich jetzt keinen Cannabis oder irgendwelche bewusstseinserweiternden Medikamente zu mir genommen, aber ich möchte mit doch einigen positiven Entwicklungen mal anfangen, weil wir generell den Hang haben, eigentlich sozusagen manchmal das Bild etwas schwerer zu zeichnen, als es zum Teil ist. Aber diese positiven Entwicklungen, und ich glaube, das ist wichtig, nicht nur in linearen positiven oder linearen negativen Erzählungen zu bleiben, sondern auch sehr oft die Ambivalenzen in diesen besser zu sehen. Was wäre das? Das Big Picture, meine Damen und Herren, wir sind alle drin aufgewachsen, deswegen merken wir das nicht, ist, dass wir eigentlich seit den 70ern so etwas wie eine Bildungsrevolution erlebt haben. in den 70ern so was wie eine Bildungsrevolution erlebt haben. Alle, insbesondere Frauen, die sozusagen aus den Reformen in Deutschland in den 60er, 70er Jahren, die profitiert haben, in den Schulen zu gehen, in die Gymnasien und höhere Bildung zu erlangen, ist eigentlich eine stille Revolution in der Gesellschaft gewesen. Das ist sozusagen hinein. Und vor dem Hintergrund, und das wäre mir wichtig, reden wir heute davon von Gruppen, die eben das nicht schaffen, nicht da reinkommen. Und wenn Sie heute wissen, das habe ich mir nochmal Deutschland vor kurzem wieder angeschaut, und in Wien ist das ähnlich, dass mittlerweile fast die Hälfte eines Jahrgangs ins Gymnasium geht. Dann merken wir, hat sich was so grundlegend geändert, so leise verändert, dass uns das nicht sichtbar ist. Also könnte man ja sagen, eine Erfolgsgeschichte. Und ja, es ist eine. Es gibt nämlich noch eine positive Nachricht. Das kommt später. Entschuldigen Sie, das ist da reingerutscht. Nein, nein, nicht reingerutscht. Was wir natürlich heute diskutieren, wir haben heute das Wort Fachkräftemangel gehört. Wir haben ja gegenwärtig das Phänomen einer latenten Akademisierung der Gesellschaft. Es gibt einen sehr geschätzten Professor aus Deutschland, der sehr bekannt ist. einer neuen Mittelschicht, also in Deutschland haben wir fast 30 Prozent der Gesellschaft hat mittlerweile einen Hochschulabschluss oder sozusagen ist in denen drin. Das ist vor 40 Jahren nicht mal denkbar gewesen. Wir haben damals immer von dieses Wort Elfen beim Turm, dieses Wort, das sind die da oben, stimmt in Bezug auf Bildung nicht. Bildung ist in der Hinsicht, Hochschulbildung ist gegenwärtig eher ein Mittelschichtsphänomen geworden. Das hat sich verschiebt. Es sind nicht mehr die da oben und viele von Ihnen, wenn ich fragen würde, woher sie zum Teil aus welchen sozialen Schichten sie kommen, werden sie sehen, sie sind jetzt nicht alles Aristokratenkinder und Töchter hier, oder? Das sozusagen zeigt auch ein Stück weit diese Durchlässigkeit, von der du ein bisschen mal versucht hast, glaube ich, zu sprechen. Das sozusagen zeigt auch ein Stück weit diese Durchlässigkeit, von der du ein bisschen mal versucht hast, glaube ich, zu sprechen. Es gibt noch eine gute Nachricht und die ist wichtig, glaube ich, in der Diskussion. Ich glaube, wir müssen manchmal nicht das Kind sozusagen mit dem Bade ausschütten. Und nämlich das Grundsätzliche ist doch Beobachtung. Diese Diskussion, die wir seit 20 kennen, ich sehe hier einige Veteranen, mit denen wir im Folgenj Jahrtausend schon uns, glaube ich, über den Weg gelaufen sind. Wo wir eigentlich diese ganzen Debatten, auch solche Veranstaltungen, die sind doch nicht luftleer im Raum geblieben. Man ist verzweifelt, weil es nicht so schnell geht. Das ärgert uns. Es geht nicht schnell, es trifft nicht alle Gruppen hinreichend. Das ist alles richtig und wichtig. Und dennoch hat diese Vibration im Raum was bewirkt. Wir haben nämlich Schulen, insgesamt kann man sagen, sie sind tendenziell sensibler für Themen geworden, die sie früher überhaupt kein Interesse hatten. Allein diese ganzen verschiedenen Projekte, die laufen, wären vor 20 Jahren viel weniger denkbar. Sie sind inklusiver geworden. Das ist ein Phänomen. Nicht hinreichend, aber sie sind es. Alleine, dass das Thema zum Beispiel Menschen mit Behinderung eine stärkere Rolle spielt. Dass wir darüber sprechen. Wir reden über Gender. Also ich bin wirklich fasziniert. Wir haben jetzt ein größeres Projekt in Wiener Mittelschulen durchgeführt. Die wirklich sehr den Straßenschläng haben, aber alle wussten das Wort LGBTQ. Also das fand ich faszinierend. In meiner Zeit wäre sowas nicht gegeben und man merkt, wie stark doch gesellschaftliche Themen doch über bestimmte Formen hinein Einfluss nehmen. Wir haben das in Bezug auf Migrations-Background, wie wir sprechen. Diese Veranstaltung ist ja auch ein Zeichen. Das heißt, wissen Sie, das Problem an sozialer Entwicklung ist, Sie merken größere gesellschaftliche Transformationen meistens, wenn Sie vorbei sind. Weil dann ist was abgeschlossen. Während man drin ist, merkt man viele Sachen nicht hinreichend. Und ich möchte wissen, manchmal habe ich das Gefühl, und ich habe mich die Frage, wenn wir auf Kritikpunkte sprechen, wo ich sage, kontextualisieren wir das wirklich in einem adäquaten Rahmen, in dem sich die Dinge bewegen. Und das Thema Schulsozialarbeit, ich kenne die ersten Projekte, die dazu angefangen haben, da hat man darüber gelächelt, dass es sowas geben kann, was Schule und Sozialarbeit, das hat doch gar nichts darin zu suchen. Heute muss man sich zum Teil rechtfertigen, warum man das immer noch nicht hat. Wir sind dann schon längst nicht dort, wo wir sind, aber die Trends, also die Megatrends gehen in die Richtung. Das Thema Ethikunterricht, zumindest teilweise mittlerweile auch eingeführt, nicht hinreichend. Es gibt diese projektorientierte Arbeit, die früher ein völliges Fremdwort war. Und dennoch reden wir über die Problemstellung und Herausforderung, die es real gibt. Und ich denke, was ich Ihnen damit nur zeigen wollte, ist, ich glaube, ich traue Menschen nicht in ihrer Intellektualität, wenn ich merke, sie sind zu stark in einer linearen Erzählung. Weil wir diese Ambivalenz noch viel stärker sehen müssen, auch akzeptieren müssen. Es ist viel zu einfach nur zu sagen, alles ist toll oder es hat sich nie was verändert. Und ich würde uns immer sagen, lass uns das genauer hinschauen, weil das Verhältnis ist noch komplexer. Was zum Beispiel dadurch passiert ist, und das ist faszinierend, indem es eine Durchlässigkeit im Bildungssystem zumindest sozusagen jedem möglich ist, prinzipiell und dennoch funktioniert es bei Teilen der Gesellschaft nicht, ist eigentlich Bildung sowas wie die Legitimation schlechthin geworden für soziale Ungleichheit. Dass wir sagen, wenn du schaffst, du hast alle Möglichkeiten, du hast es geschafft, dann hast du automatisch dadurch mehr Lebenschancen, Möglichkeiten, Gestaltungsräume. Du hast auch die Möglichkeiten und du hast sie nicht genutzt. Und dann werden wir nicht mehr in der Ständegesellschaft leben. Also ist es dein Problem. Das heißt, wir haben eine Individualisierung von Lebenschancen, weil ich sage, du bist dafür verantwortlich. Unsere Systeme sind doch strukturell erstmal sozusagen durchlässig, würde man sagen. Das ist die eine große Entwicklung. Es gibt aber auch eine gegenläufige. Nämlich die hat damit zu tun, und das ist eine wirklich faszinierende Beobachtung, gegenwärtig kann man es in vielen Debatten sehen, je bewusster eine Gesellschaft in einem bestimmten Themenfeld wird, Je bewusster eine Gesellschaft in einem bestimmten Themenfeld wird, je egalitärer wir werden, desto mehr kritisieren und diskutieren wir darüber. Das hat was mit Bewusstseinsbildung zu tun, desto kleinteiliger werden wir. Also, wenn der Begriff der Inklusion für uns eine ganz große Rolle spielt, schauen wir doch umso genauer hin, wo es eben nicht funktioniert. Wir sehen es besser und wir sind auch empörter darüber. Es gibt eine gute Untersuchung, wo man gesehen hat, das Thema von Gleichheit von Männern und Frauen. Raten Sie mal, in welchen Familien das die größte Diskussion auslöst, den größten Krach? In welchen Beziehungen? Untersuchungen wirklich, das sind in Beziehungen, wo es eine hohe Gleichheit gibt. Weil das ein Leitanspruch geworden ist. Sie messen sich daran und man wird kleinteiliger. Man sieht das jetzt nicht darin, wenn man früher, also in der Türkei ist das gang und gäbe, wenn man gesagt hat, wenn der Mann, das war das Klassische, wenn der Mann nicht trinkt, das Geld nach Hause bringt und seine Frau nicht schlägt, warum beklagt ihr euch? Aber da war ein Mann auch dankbar, das ist wenigstens ein Anständiger. Heute würde man sagen, du, glaub nicht, dass das sozusagen genügen würde. Also Sie merken, Gott sei Dank, aber wir müssen die ambivalente Struktur sehen. Je inklusiver wir denken, desto mehr bestimmte Leitnormen von Gleichheit in der Gesellschaft ankommen, desto mehr ist die Empörung für die Momente da, wo es nicht mehr da ist. Das ist ein Zusammenhang, den man da erkennen muss. Der ist mir wichtig zu betonen. Deswegen ist auch diese Diskussion wichtig, sonst würden wir auch irgendwann stehen bleiben und stecken bleiben. Aber man muss wissen, woher die Empörung ein Stück weit kommt. Ich möchte jetzt den Fokus von diesem Gesamtbild zu sagen, das wäre das schöne Bild ein bisschen. Ich könnte auf verschiedene Schultypen gehen, aber ich möchte jetzt mal die, eines der wichtigsten herausnehmen, die Mittelschule, um da zu sagen, was hat das dann für andere Effekte, über die wir sprechen, nämlich auch stückweit über die Schattenseiten. auch stückweit über die Schattenseiten. Wir haben natürlich das Phänomen, wenn die Hälfte der Kinder in Wien mittlerweile zum Beispiel in Gymnasien gehen, ist die Mittelschule, die ehemalige Hauptschule, nicht mehr die zentrale Aorta für sozusagen einen ganz normalen mittelständiges Leben. Das war früher, hier ist das ja selbst in Oberösterreich anders, im ländlichen Gebiet haben die Hauptschulen noch eine andere Funktion. Das ist dann sozusagen die Schule, wo man hingeht und dann gibt es die Gymnasien dazu. Heute ist das immer der Trend, nimmt zu, dass man sagt, nein, eigentlich ist es das Gymnasium und die, die es nicht schaffen, gehen in die Mittelschule. Es hat dadurch, also die Paradoxe ist, je mehr Bildung und Gymnasien sind, desto größer die Entwertung anderer Schulen. Was früher sozusagen die ganz normalen Mittelschichten an Qualifikationen hatten, sind heute, wird diskutiert über Rechtsschule. Das ist nicht nur ein Stigma, es ist stigmatisierend, aber es gibt auch einen realen Bezug, weil Sie merken, dass sozusagen früher waren die Hauptschulen noch, gerade im urbanen Bereich, sozial viel gemischter. Heute sind sie weniger gemischt. Wir haben einen Homogenisierungstrend auf der sozialstrukturellen Ebene. Das ist ein Phänomen. Und wenn Sie dann merken, wenn Sie eher sozusagen Menschen, Familien eher aus bildungsschwachen Familien haben und sich das in den Schulen zeigt, dann hat das natürlich ganz andere Verwerfungen noch, die es auslöst. Es kommt zu einer Kumulierung von Problemfeldern und Benachteiligung in solchen Mittelschulen. Ich rede jetzt bewusst für den urbanen Räumen, weil sozusagen sonst müsste man so das unterscheiden. weil sozusagen sonst müsste man so das unterscheiden. Das Interessante ist, in diesen Schulen gibt es sozusagen eine milieubezogene Homogenisierung. Wir haben einerseits eine ethnische, religiöse, kulturelle Pluralisierung, aber eine sozialstrukturelle Homogenisierung. Das muss man sozusagen in der Form sehen. Das zeigt sich einerseits, dass wir tendenziell in den Mittelschulen Unterschichten haben, Mittelschichten auch, also sie sind da hinein. Und das Interessante ist, dahinter, Schichten sind das eine, Milieus sind was anderes. Sie können in einer einzigen Schicht verschiedenste Milieus haben. Das ist sozusagen, ich müsste dazu mehr erklären, aber nehmen Sie das erstmal so hin. Und was wir dort haben ist, wir haben Milieus da drinnen, die sind resigniert und abgehängt. Obwohl wir so eine Bildungsoffensive haben, obwohl so viel passiert ist, sie glauben nicht mehr daran. Auch sozusagen, das wird sehr stark familiär vermittelt und ab dem Alter von zwölf, dreiß, sehr, sehr stark über Peergroups. Das sind so zwei Faktoren, die dort eine Rolle spielen. Also Freundeskreise, die dann sagen, was soll das dann? Wozu machst du das? Du bist blöd. Du bist uncool, wenn du dann ein bisschen den Streber spielst in der Klasse oder die Streberin. Und dann haben wir doch einen Teil sozusagen, die dort aufstiegsorientiert sind. Deswegen glaube ich, müssen wir viel stärker über diese Milieus sprechen anstatt von den Schichten, weil die Milieus eine Kopplung von sozialer Lage mit Wertvorstellungen sind und Lebensorientierung sind. Das ist entscheidend. Und jetzt möchte ich auf einen kleinen Punkt hingehen, der mir wichtig ist. Es ist entscheidend dort zu sehen, um das zu verstehen, wer sind denn diejenigen, die aufstiegsorientiert sind und wer sind diejenigen, die sich abgehängt fühlen. Das ist nicht zufällig. Ich glaube, aus der Kriminologie, aus der Kriminalitätsforschung wissen wir zum Beispiel, dass Kriminalität nicht nur mit sozialer Schicht zusammenhängt, sondern viel stärker, und das ist wirklich faszinierend, viel stärker eher mit den Zukunftserwartungen. Also wenn Sie, ich mache das mal so, wenn Sie in einer sozialen Unterschicht sind, zum Beispiel Zugewanderte aus Kriegsgebieten, aus Syrien, wo sie auch sagen, ich fange hier erstmal mit nichts an, dann ist eigentlich das Gefühl, nach weiter und nach unten geht es nicht mehr. Sie sind nämlich schon unten. Dann ist die einzige Überlegung zu sagen, wenn, dann habe ich doch hier wenigstens eine Möglichkeit, über Bildung irgendwie was nach vorne zu kommen. Das heißt, die Perspektive ist tendenziell, und das ist ein Muster, gilt nicht für alle, aber die sagen, im Zweifelsfalle kann es nur etwas besser werden. Das haben sozusagen sehr starke, so diese aspirativen Unterschichten, die zugewandert sind, sehr stark einerseits. Die dann sagen, ich möchte zum Beispiel zu den Kindern, ich möchte nicht, dass du so endest, wie ich hier 40 Jahre gearbeitet habe. Da merken wir das sozusagen, vor allem war das in der zweiten Generation wichtig. Da haben wir vergleichsweise doch einen bestimmten Bildungsaufstieg bei der zweiten Generation gehabt. Das ist die Gruppe, das heißt, obwohl zwei Menschen in der gleichen sozialen Unterschicht wären, ist der eine, der von unten angefangen hat und sagt, es geht bei mir bestenfalls besser und da muss man schauen, was besser ist. Also wenn jemand gar nichts hat, ist er sozusagen, wenn er auch eine elementare Ausbildung hat, ist es für ihn sozusagen, das ist ein Aufstieg gewesen. Also das ist die Frage. Auf der anderen Seite haben wir Gruppen, die entweder Mittelschichten waren oder untere Mittelschichten oder sogar Unterschicht, die aber das Gefühl haben, es geht nicht mehr weiter. Es geht bestenfalls entweder gleich oder jetzt viel verstärkter, also Perspektive ist eher absteigend. Und das löst was ganz anderes aus. Das heißt, diejenigen in der Mittelschicht, die das Gefühl haben, wir steigen eher ab, die Angst haben, und da haben sie Unterschichten, die sagen, wir steigen auf und irgendwo kreuzen sie sich. Obwohl sie in der ähnlichen Lebenslage leben, leben sie nicht in der gleichen Lebenslage. Und das sind diese drei Milieus, die wir uns anschauen müssen dabei, nämlich die Absteigenden, also die Schichten, die mit einer Absteigungserwartung gehen. Wir haben stagnierende Unterschichten und dort aufsteigende Unterschichten. Das alles steckt dahinter und es ist ganz entscheidend, wenn Sie mit Jugendlichen arbeiten und so weiter, auch zu schauen, zu sagen, was sind denn nicht, wo Sie nur stehen, sondern wo sind Ihre Lebensperspektiven, was sehen sie, was sind die Möglichkeiten. Und für viele ist Bildung und insbesondere für Frauen und Mädchen eigentlich sozusagen ein Befreiungsfaktor darin gewesen. Zu sagen, damit kann ich irgendwas machen, ich entfessel mich von vielem, was mir ansonsten an Bindung dort vorliegt. Ich hatte gesagt, dass in den Schulen ein höherer Anteil mit Kindern mit Migrations-Backgrounds sind und jetzt möchte ich auf einen Punkt aufweisen, über das wir vielleicht auch nochmal im Detail sprechen müssten, nämlich das Phänomen einer Super-Diversifizierung. Das heißt, dass die Diversität, wie wir sie haben, um ein Vielfaches noch mehr zugenommen hat. Wir fanden es faszinierend, dass wir zum Beispiel, selbst ich, wir haben in dieser Studie, oder in diesem Projekt, haben wir 2300, wir haben Workshops mit 2300 Schülern und Schülerinnen durchgeführt. Ich habe mir das punktuell mit angeschaut. Aber das Faszinierende in Wien war, in Mittelschulen war das, also wir haben immer gesagt, die großen Gruppen sind die Türkei-Stämmigen und die aus dem Balkan. Wir haben uns danach gefragt, wo sind die denn abgeblieben? Wir haben sie gar nicht mehr so wahrgenommen. Und was wir beobachtet haben, das sieht man dann real, dass sozusagen die Flüchtlingswelle von 2015, 2016 sich schon in den Schulen niedergeschlagen hat. Wir haben eine Zuwanderung aus Rumänien, wir haben eine aus Polen und das schlägt sich alles aus Serbien und aus diesen Bereichen, das schlägt sich so stark in den Schulalltag, dass sie eigentlich diese sozusagen, es gab die Autochtonenkinder und dann die Türkei-Stämmigen und dann die aus dem Balkan. Diese Dreiteilung trifft schon längst nicht mehr zu. Das hat einen interessanten Effekt gehabt, zweierlei. Das eine, was wir beobachten, ist, dass die Freundeskreise heterogener geworden sind. Also es gibt sozusagen gruppenübergreifende sozusagen Heterogenisierung der Freundeskreise, die es so nicht mehr gab. Und in Bezug auf Sprache hat sich auch was Interessantes entwickelt. Wenn Sie alle, wenn Sie in einer Gruppe zehn Kinder haben, die türkisch sprechen oder serbukroatisch, dann ist die Wahrscheinlichkeit auch, dass sie intern auch sehr oft die Mutter sprechen, was überhaupt kein Problem ist. Nur es führt dazu, gerade in Schulen mit hoher Migration, dass zum Beispiel andere Schüler eigentlich das Gefühl haben, da gibt es eine Gruppe, die sprechen nur sie und ich verstehe sie nicht mehr. Also es geht um den klassischen sozialen Zusammenhalt in der Klasse und es gibt auch Lehrer und Lehrerinnen, die wirklich sagen, ich fühle mich wirklich, ich bekomme 50 Prozent des Gesprochenen überhaupt in der Klasse nicht mehr mit. Ich weiß gar nicht, wie stark ich überhaupt noch das Gefühl habe, ich weiß, was in der Klasse los ist. Das hat diese Effekte. Mir geht es nicht um die Deutschtümmler, die sagen, alle sollten preußisch-deutsch sprechen. Darum geht es mir nicht. Es geht nur um diese Form der Verständigung dabei. Das Interessante dabei ist, wenn Sie aber zehn Kinder haben mit verschiedenen Muttersprachen, was ist denn die Verkehrssprache dann? Sie wird deutsch. Also die Gruppen werden heterogener, sie sprechen tendenziell mehr deutsch, aber sie sprechen alle gemeinsam in urbanen Räumen eher, und das war für uns wirklich erschreckend, das nochmal zu sehen. Ich meine, ich kenne die Zahlen, ich kenne die Statistiken, aber wenn man das dann sieht, doch wie so ein mäßiges Deutsch eher der Standard geworden ist. Weil sie auch keine Sprachvorbilder haben und es kommt natürlich so ein bisschen auf die Rap-Kultur hinein, wo man auch sozusagen eher cool ist, eher verkürzt zu sprechen. Und das führt aber natürlich nach massive Verwerfungen. Sie haben eben davon gesprochen, dass man sozusagen eben die Sprachdefizite im Schuleintritt, dass es da anfängt. Ich würde sagen, ich halte das für weniger wichtig, wenn wir da ein Schulsystem hätten, das in der Lage wäre, das gut zu kompensieren. Ich meine, diese Kinder sind neun Jahre in der Schule. Das muss man sich überlegen. Neun Jahre. Und es ist sozusagen die zentrale Institution dort und wir schaffen es nicht, dass die Kinder sozusagen nach neun Jahren ein wirklich sozusagen besseres Deutsch sprechen und was passiert ist nicht nur der Schluss, sondern was uns auffällt ist, dass offensichtlich von Schulstufe zu Schulstufe die fehlenden Deutschkenntnisse mitgetragen werden, aber begrenzt verbessert werden, nur an einem Teil. Ein Teil schafft es, aber ein Teil bleibt mit den wirklich schlechten Deutschkenntnissen. Glauben Sie wirklich, dass es diese Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung das unberührt lässt, wenn sie Bücher lesen, die sie nicht zum Teil verstehen? Ich kenne das selber aus meiner eigenen Biografie. Wenn sie vor Sachen stehen und sagen, eigentlich verstehe ich das, was da geschrieben ist, nur begrenzt. Es ist immer so, wie wenn es immer verwischt hätte und Sie versuchen das zu entziffern. Das Gesagte ungefähr nur verstehen. Sich bei der Artikulation merken auch draußen, und das hat was mit Chancengleichheit und Gleichberechtigung zu tun, dass Sie in jeder Besprechung und Diskussion eher das Gefühl haben, so wie wenn Sie jetzt alle Französisch sprechen müssen oder Englisch sprechen müssen, die es nicht können. Sie wissen, wie schwer es ist, in einer Fremdsprache selbstbewusst aufzutreten und für das einzustehen, was man tut. Ich kenne Menschen, die ein hervorragendes Englisch sprechen und dennoch sich genieren, das zu sprechen. Dieses Gefühl sozusagen des Fehlerhaften, dieses Gefühl des Mangels, das prägt sich irgendwas, arbeitet sich rein und ich muss ganz ehrlich sagen, Deutschklassen hin und her oder integrierte beide Systeme sozusagen, ich wäre empirisch völlig offen, wenn es eins davon funktionieren würde. Man finde, ich finde die Deutschklassen haben ihre Probleme, die sie haben, aber für mich ist nicht das zentrale Problem, ob sich Schüler ausgegrenzt fühlen oder nicht. Das ist für mich sehr sekundär. Ich möchte, egal was wir haben, dass die Kinder wirklich selbstbewusster und wirklich da etwas hören. Und dann ist mir jede Form überlegenswert. Und ich finde, wir führen die Diskussion an einem falschen Ort, an Form von wer ist mit dabei, wer nicht. Applaus Was wir in den Schulen natürlich haben, das kennen Sie, das kam auch aus den Bereichen heraus. Also wir haben die Top-Themen befragt bei 2300 Schülern und was wir gemerkt haben, eines wirklich das zentrale Thema in diesen Schulen, wo Migrations-Background eine Rolle spielt, sind in der Tat nach wie vor doch leider, leider, leider vererbte weitergegebene Männlichkeitsvorstellungen, die sehr stark patriarchal sind. Und mir geht es nicht darum, dass jetzt jeder von denen in der LGBT-Szene an vorderster Stelle läuft. Aber mir geht es um viel elementare, grundlegendere Sachen. Dass sie zumindest ein Verständnis dafür haben. Dass sie in Bezug auf Rollen eine bestimmte Gleichheitsvorstellung haben. Und da liegt noch vieles im Argen. Auch was die Erdprobleme anbetrifft. Was aber interessant ist, ein anderes Phänomen, das war auch uns jetzt, in Bezug auf Diskriminierung innerhalb der Klassen. Also ich mache mir sehr stark auch sozusagen, wie abgewertete Gruppen andere abwerten. Wie Minderheiten Minderheiten abwerten, ist ein Thema, wo ich immer ein Auge drauf habe, weil wir meistens das Auge sozusagen eher immer von Mehrheit und Minderheit uns anschauen und übersehen, dass abgewertete Minderheiten unter sich selber wiederum andere Minderheiten massiv abwerten können. Und dort haben wir das Phänomen gehabt, das war für uns neu, wir haben das auch empirisch befragt, das ist die gute Nachricht. Für die meisten, zum Beispiel muslimischen Kinder, sind Schulen ein sehr guter Schutzort, wenn das Schulen sind mit einem hohen Migrationsanteil. Denn dort sind sie nicht mehr die Minderheit. Dort sind sie mindestens die Hälfte der Klasse. Und das wird für die anderen Kinder, die damit aufwachsen, ist sozusagen klar. Sie sagen, ja klar, ist doch egal, ob jemand ein Kopftuch trägt oder nicht. Also auch von den anderen Schülern gibt es da sozusagen, es ist keine kleine Minderheit mehr. Und wir waren überrascht, dass die Abwertungen, religiösen Abwertungen innerhalb der Schüler und Schülerinnen von NMSen deutlich um ein Vielfaches niedriger sind, als die wir in der Gesellschaft haben. Untereinander. Das Interessante ist, wenn Sie einen Schritt weiter gehen, was Sie aber dann sehen ist, dass die Minderheiten in den Schulen selber, eben wenn sie Jesiden in der Klasse haben oder Aleviten haben oder Roma haben, Sinti haben, dass sie dann die Gruppen, die dann stigmatisiert werden. Das fällt aber nicht mehr so auf, weil es sozusagen sehr stark innerhalb gemacht wird. Das übersieht man dort. Ein Phänomen aber sozusagen, wenn ich sage, wenn ich von den Mittelschulen im urbanen Raum rausgehe, wir haben uns mal angeschaut, Gymnasien, wir haben uns andere Schulen angeschaut, die zum Beispiel an den Rändern von Wien im Speckgürtel. Und überall, und das war faszinierend, überall oder in vielen Orten, wo eher Migranten wie Muslime oder Menschen, die eine sichtbare andere Hautfarbe haben, die erzählen mit viel, viel mehr intensiver und eindrücklich überweglich Diskriminierungserfahrung, die sie im Alltag von ihren Mitschülern erlebt haben. die sie im Alltag von ihren Mitschülern erlebt haben. Also wenn Minderheiten in Schulen sind mit einem niedrigen Anteil, spüren sie diese Diskriminierung um ein Vielfaches mehr und ich glaube, dieses Thema sprechen wir zu wenig. Und das ist ernsthaft nicht ohne, was zum Teil passiert. Ich bin erschüttert, dass das eigentlich in Schulen noch möglich ist. Und auch wie stark eigentlich auch die Lehrer dort weniger eingreifen können. Wenn sie vier, fünf Schüler haben, die dann irgendwie über zehn Jahre nur das Gehänseltsein kennenlernen. Und das sind nicht Ausnahmen. Das ist nicht der Regelfall, aber es sind keine Ausnahmen. So. Ich weiß nicht, wie ich mit der Zeit bin. Ich habe ein sportliches Verhältnis zur Zeit. Das war der Einstieg. Nein, nein, das nicht. Nur, ich möchte Sie heute, als ich Ihnen eben zugehört habe, muss ich sagen, bin ich wirklich noch sehr befremdet gewesen über einen Punkt. Dass Sie immer noch von Migrationshintergrund sprechen und von den Menschen mit Migrationshintergrund sprechen. Und ich wusste nicht, von wem Sie dort sprechen. Weil wenn ich mir die Daten, also wir reden immer von, man muss differenzieren, präzisieren und ich finde, dass Sie überhaupt nicht differenzieren. Nehmen Sie das wirklich als Kritik und eine Ernstgemeinde von meiner Seite an. Wenn Sie gerade sich die Bildung anschauen, dann sehen Sie zum Beispiel, dass der Anteil, ich habe es Ihnen nur gezeigt, schauen Sie sich das an, nur die Anteile, natürlich das, was eben gesagt wurde, der anderen Seite der Menschen, die einen gymnasialen Abschluss haben oder einen akademischen, auch wieder Migranten, viel höher sind. Das heißt, wir haben eine Kumulierung bei sehr niedrigen Qualifikationen und bei höheren Qualifikationen. Und sie haben aber immer davon eben gesprochen, von denen, die einfach es nicht schaffen. und sie haben aber immer davon eben gesprochen, von denen, die einfach es nicht schaffen. Das war also synonym, ich sage mal, soziale Ungleichheit gleich Migrationshintergrund oder niedrige Bildungsperformance gleich Migrationshintergrund. Statistisch stimmt das überhaupt nicht, was sie da sagen. Und jetzt wäre es noch schlimmer, jetzt wenn man noch einen Schritt genauer hinschaut, ist diese Verteilung, dass wir dort eine Stärkere Häufung bei denen haben, die nur einen Pflichtschulabschluss haben, hier liegt er bei 25 Prozent, wenn Sie das zum Beispiel nach den Ländern unterscheiden, wird der Unterschied noch um ein Vielfaches frappanter. Also wenn Sie hier zum Beispiel die EU-Staaten, das, was ich unterstrichen habe, EFTA 2004, das sind primär Leute wie ich, nämlich Deutsche, die sind in der Pflichtschule mit 4,6, das heißt sie sind auch viel weniger, die nur Pflichtschulabschluss haben. Und wenn Sie dann aber schauen, wie viele von denen universitären Abschluss haben, dann liegt er bei 44,2 Prozent gegenüber Österreichern, die um die Hälfte niedriger sind, sogar weniger als die Hälfte sind. Deutsche sind auch Migrationshintergrund. Okay? Nur weil sie darüber sprechen. Wenn sie dann darüber runtergehen, zum Beispiel die EU-Beistrittsstaaten ab 2004, merken sie auch, dass sie das gleiche Effekt sogar, auch die sowohl viel weniger Pflichtschule als die österreichischen, auch die autoktonösterreichischen haben und auch bei den Akademikern viel besser abschneiden. Da haben sie aber schon Ungarn, da haben sie Polen, da haben sie noch sozusagen die baltischen Staaten dabei, von denen haben wir aber wenige. Und dann können sie weiter runterstehen. Von wem reden sie eigentlich die ganze Zeit? Sie reden von einem Großteil der Migranten nicht, der Menschen mit Migrationshintergrund nicht. Und das in einer Fachtagung. Und wenn Sie einen Schritt weiter gehen, wenn Sie dann zum Beispiel zu den ehemaligen Jugoslawen gehen, ich habe leider keinen, normalerweise habe ich so einen einen Teil, weil dann kann ich Achso. Jetzt konnte ich schön über die Zahlen schwindeln, jetzt muss ich es sogar zeigen. Aber wenn Sie hier schauen, bei den Türkei-Stämmigen und bei den Menschen von Ex-Jugoslawien, dann merken Sie, dass der Anteil hier höher ist und bei den Türkei-Stämmigen noch um das Doppelte mehr. Knapp 60 Prozent der Türkei-Stämmigen haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Hier müssen Sie aber nur wissen, dass wir die erste Generation dabei haben, dass ein Großteil davon nur Pflichtschule besucht haben. Also man müsste es bereinigen. Es gibt weitere Statistiken. Ich habe mir nämlich jetzt in der kurzen Zeit die anderen geholt, aber da meinte ich, ich würde euch nur mit Zahlen erschlagen, weil das ist sozusagen so schlimm ist das nicht, wie es ist. Aber wenn Sie die erste Generation mitnehmen, haben Sie sehr viele, nur mit maximal Pflichtschulabschluss. Aber Sie sehen, was Sie schon sehen ist, dass der Anteil der Akademikerinnen bei den Jugoslawen und bei den Türkeinen noch prekärer, viel, viel weniger ist. Sie hatten die ganze Zeit im Hinterkopf diese Gruppen vermutlich, aber sprechen reden Sie über die Migranten und Migrationshintergrund. Und ich fände, das bringt zwei große Fehler mit sich. Erstens, nicht nur, dass Sie dann sozusagen, also ich bin nicht der, Sie haben mich als Deutschen sozusagen mit gemeint, aber ich habe doch einen akademischen Weg, darum ging es mir nicht. Also das halte ich aus, sondern es ging um etwas anderes. Es geht mir darum, dass wir wirklich uns nicht präzise sind. Weil wenn sie so sprechen, hat man das Gefühl, es ist irgendwas Ontologisches am Migrationshintergrund. Und die Frage ist, was wäre es denn? Und wenn ich die Zahlen mir anschaue und dass wir noch nicht gelernt haben, zum Beispiel der Migrationshintergrund und das darf ich Ihnen wirklich sagen als Soziologe, der sich damit so doch über 20 Jahre beschäftigt, immer wieder. Der Migrationshintergrund, der ethnische Hintergrund, alleine und für sich erklärt nichts. Erst in der Verbindung mit sozialer Ungleichheit, zum Beispiel hier ganz, ganz klar mit Bildungshabitus, bekommt es ein Erklärungsgehalt. Und wir machen einen ganz großen Fehler, wenn wir singulär über Migrationshintergrund sprechen, auch hier, und so tun, als wäre sozusagen der Migrationshintergrund was Ursächliches. Das entsteht dabei. Und vor dem Hintergrund, und dann ein bisschen auch präziser sprechen. Warum reden wir denn nicht sozusagen von den Menschen, die eine sozial unterschichtete sind oder wirklich bildungsunterschichtete Familien, über die wir sprechen, wo der Anteil bei Migranten höher ist. Und das sind aber dann bestimmte Länder, die da eine Rolle spielen. Also deswegen bitte auch keinen methodologischen Ethnizismus betreiben, den wir tun und hier sozusagen keinen methodologischen Migrationshintergrund, würde ich sagen, also erstens muss man sagen, die Schule ist nicht der Ort, der sozusagen die soziale Ungleichheit produziert. Die Schule ist ein Ort, der beides macht. Sie ist einerseits ermöglicher und ermöglichende und zugleich auch benachteiligende, weil sie auch sozusagen auch diskriminiert. Aber sie ist beides zugleich im unterschiedlichen Ausmaß. Und was sich in allen Studien zeigt, dass wirklich die Armut eine entscheidende Rolle spielt. Also beengte Wohnverhältnisse, das kennen Sie ja. Wie wollen Sie zu Hause lernen, wenn Sie nur einen Tisch haben oder in der Küche lernen müssen? Der Arbeitsdruck, also wir wissen zum Beispiel bei Mehrkindfamilien, dass zum Beispiel insbesondere die Töchter dann noch viele Aufgaben in der Familie übernehmen, wo andere Kinder sozusagen ganz brav ihre anderen Sachen machen können. Dass Armut eine sehr entscheidende Rolle spielt, auch zu sagen, geh doch irgendwann arbeiten, also dein Weg, dein Studium und so weiter, das geht nicht. Also gerade wenn die acht, neun Jahre vorbeigehen, in welche Richtung geht es? Wo man sagt, nein, nein, wir brauchen Geld in der Familie. Und bei den Flüchtlingskindern, Familien, das kennen Sie selber, diese Situation, was das für eine Rolle spielt. Und ohne Armut, das zu diskutieren, über Migrationshintergrund zu sprechen, alleine ist für mich sozusagen wirklich, wirklich fahrlässig. Im Migrationshintergrund zu sprechen, alleine ist für mich sozusagen wirklich, wirklich fahrlässig. Und das zweite Entscheidende, und ich rede jetzt wirklich auch von den empirischen Befunden, das kennen Sie alle, ist das Thema Bildungsferne. Das ist alles von Bourdieu auch das kulturelle Kapital. Es macht natürlich einen riesen Unterschied, aber das kennen Sie doch selber, dass sozusagen wenn Personen aus geflüchteten Familien, die aber aus, wir haben zum Beispiel die Iranisch Geflüchteten damals, das waren natürlich eher die akademisierten Oberschichten, die geflüchtet sind vor dem Mullah-Regime. Ja, es ist nicht zufälligerweise, dass wir sehr viele Ärzte in dem Bereich haben, die ganzen Schönheitschirurgen Iranisch sprechen mittlerweile. Das ist nicht zufällig. Und das macht aus. Und dass ein Teil der Ukrainerinnen, die hierhin gekommen sind, die ganz andere Erwartungen haben, weil sie natürlich einen ganz anderen Bildungsbackground haben. Und wenn wir merken, dass das die beiden, und ich würde sogar die Bildungsferne noch stärker bewerten, dass das die zentralen zwei Determinanten sind. Das sind die ersten zwei zentralen Determinanten für die soziale Ungleichheit, die Bildungschancen, die wir in der Schule haben. Erziehungsstile, also diese Bildungshabitus, also es gibt zum Beispiel, es ist faszinierend, wenn Sie die Eltern von Migranten, auch türkeistämmigen Fragen, die so schlecht abschneiden, wenn Sie die Fragen zu sagen, wie wichtig ist die Bildung ihrer Kinder? Also wir haben mal eine Befragung in der Schweiz damals geführt. Das erste Anliegen, wenn es um Kinder geht, ist darum zu sagen, sie sollen nicht so leben wie wir. Sie sollen besser abschneiden. Es geht gar nicht darum, dass ihnen das egal ist. Das spielt sogar eine riesengroße Rolle, gerade weil sie sagen, sie sollen es besser haben als wir. Das Problem ist sehr oft nicht, das habe ich auch gesagt als Politiker, es liegt nicht an der Wertigkeit der Bildung, sondern am internalisierten Habitus. Ob ich zum Beispiel auch entsprechende Möglichkeiten habe, also was tue ich, also wenn den ganzen Tag der Fernseher zu Hause läuft, wenn ich die ganze Zeit Besuch habe, so bin ich aufgewachsen zum Beispiel, und viele mit mir glaube ich auch. Was ist, wenn die Eltern eigentlich zum Beispiel, meine Mutter konnte nicht lesen und schreiben, sie hat sich das alles hier selber später beigebracht, weil sie vom Dorf kam. Sie hat ein Leben lang darüber gekämpft, dass wir diese fünf Kinder irgendwie in die Schule gehen und gute Noten haben. Ich habe die Übersetzung in der Schule vorgenommen und die Lehrer haben natürlich, und ich war alles andere als ein braves Kind. Aber ich hatte wirklich den guten Vorteil, dass ich übersetzen durfte. Und die Lehrer haben natürlich, ich war alles andere als ein braves Kind. Aber ich hatte wirklich den guten Vorteil, dass ich übersetzen durfte. Und meine Eltern waren immer gesagt, also die gucken immer so komisch, aber die scheinen nur Gutes über dich zu sagen. Aber die Möglichkeiten zum Beispiel, dort zu stehen, den Kindern mit nichts helfen zu können, wenn sie im Unterricht Probleme haben, in der Hausaufgabenhilfe Probleme haben. Das ist Bildungshabitur. Ob in einer Familie gelesen wird, ob da Zeitungen liegen oder ein Buch liegt oder nicht. Ob sie einem Kind am Abend ein Buch vorlesen oder ihm mittlerweile nur die Tablets in die Hand geben. Das macht den Bildungshabitus. Und das ist der Unterschied, der den Unterschied macht. Und hier ist der Migrationshintergrund eigentlich mehr als sekundär. Und darüber müsste in erster Linie gesprochen werden. Und dann kommt natürlich vom Kulturellen das soziale Kapital. Und das sind Freundeskreise und Netzwerke. Was wir merken ist, dass die Netzwerke von Migrantengruppen, und gerade auch aus den Drittstaaten eigentlich sehr dicht sind. Die haben sehr starke Netzwerke nach innen. Das Problem ist nur, dass sie nur in einem bestimmten Segment bleiben. Und wir wissen aus der sozialen Mobilitätsforschung, man sagt, es ist nicht wichtig, wie viele Netzwerke du hast, sondern es ist wichtig, ob du sogar schwache Netzwerke, aber zu anderen sozialen Schichten hast. Also wenn man eine Ausbildung machen will, ich kenne einen Arzt, da könntest du mal vielleicht, ich frage mal nach und vor allem, wenn man weiß, dass ungefähr in Österreich viel stärker als in der Schweiz und in Deutschland, so 30 Prozent ungefähr über Beziehungen vermittelt wird. Wie stark diese sozialen Netzwerke eine Rolle spielen, ob du jemanden kennst oder nicht. Ich habe das Thema der Mehrfamilienkinder gesprochen und was hier in Österreich im Gegensatz zum angelsächsischen Bereich überhaupt nicht diskutiert wird, wenn man in Schulen kommt, wo sowieso eher diese Mischung in der Schule nicht mehr sozialstrukturell stattfindet, sondern eher wirklich bildungsbenachteilig Kinder sind, da kommen noch, das bleibt ja nicht ohne kulturelle Codes. Da kommt sozusagen eine bestimmte Haltung und da ist es sozusagen, und da gibt es jede Menge Forschung, die zeigen, dass insbesondere so ab 12, 13 die Eltern und die Lehrer und Lehrerinnen an Bedeutung, Wirksamkeit verlieren und die Peergroup die zentrale Bedeutung nimmt. Übrigens, bei Jungs noch viel, viel stärker als bei Mädchen. Und dann ist das Wichtige, was für Normen sind das in diesem sozialen Milieu? Und wenn der Streber zusammengeschlagen wird oder blöd oder lächerlich gemacht wird und er cool ist, der ein bisschen frech ist und irgendwie sagt, wir schwänzen heute, ich habe all das gemacht, ich bin zweimal in der Schule hängen geblieben, also ich rede jetzt nicht von Studien, sondern es ist auch persönliche Biografie dahinter, dann ist das sozusagen die Währung, mit der man Anerkennung findet. Und Jugendlichen und jeder von uns sozusagen das Gefühl zuzugehören, ist eines der wesentlichen Faktoren, die uns ein Leben lang beschäftigen. Das beschäftigt uns. Und die Frage ist, mit welcher Währung macht sie das? Wenn wir diese drei Faktoren im Auge haben, dann erst, finde ich, macht es Sinn, auch über Migrationshintergrund zu sprechen. Und es ist dann nicht so, dass es keine Bedeutung hat. Aber nur, wenn Sie das mit diesen drei Faktoren zusammen denken und dann sehen zum Beispiel, dass viele und zwar eben aus den Drittstaaten vor allem und Geflüchtete und so will ich sagen, dass viele sozusagen von diesen Benachteiligungen stärker betroffen sind. Also wenn Sie aus Ländern kommen, wo viele sozusagen nicht, wo es ein schwaches Bildungssystem gab oder wie in Kriegssituationen, wo Sie jetzt vier, fünf Jahre oder sechs Jahre überhaupt nicht mehr in der Schule waren. Dass das eine Rolle spielt. Migrationshintergrund, das ist die Flucht. Sprache, wenn sie selber geflüchtet sind oder ihre Eltern die Sprache nicht können, dann hat das natürlich was mit Migration zu tun. Die kulturellen Konflikte von Ehrkonflikt, patriarchalen Forschung, das hat wiederum was mit Migrationshintergrund, um in bestimmten Regionen der Welt zu tun. Also es gibt Werteforschungen, die eindeutig zeigen, dass Länder natürlich, die keine große Demokratie, also wenn sie in autoritären, traditionellen, kollektivistischen Gesellschaften aufwachsen, dann ist das eine Leistung, wenn sie sich dann überhaupt davon distanzieren können. Erst dann macht es Sinn, auch mit Migrationshintergrund zu denken. Und wenn Sie das alles vor Augen nehmen, und das sage ich immer Lehrerinnen und Lehrern, gehen Sie doch mal bitte manchmal nach Hause in die Lebenswelten dieser Jugendlichen und dann haben Sie zwei Schüler, die zum Beispiel mittelmäßig sind in der Klasse, aber wenn Sie dann in der Schule sehen, was diese Kids zum Teil, unter welchen Bedingungen sie versuchen, diese Leistung zu erbringen, die da gefragt ist, und wie viel sie bewältigen müssen, wie viel sie kämpfen müssen dafür, dass diese Kinder fast manchmal das Doppelte tun müssen, um auf das gleiche Niveau zu kommen mit einem anderen Kind, dann finde ich, muss man sagen, dass diese Kinder viel resilienter sind, viel leistungsfähiger waren und engagierter sind. Und wir diskutieren diese Kinder als Defizitträger. Daher geht es um ganz klar zu machen, es war schon eine Errungenschaft in der, wirklich auch in der Rechtsprechung, dass wir überhaupt erstmal gleichgestellt wurden. Das ist übrigens eine Errungenschaft. Also in einer ständigen Gesellschaft sozusagen war das überhaupt nicht das Teil, deswegen unterschätze ich, darf man das nicht unterschätzen. Und wir reden alle dann von gleicher Behandlung. Die Frage ist, ober Behandlung. Die Frage ist, ob Gleichbehandlung, und das ist wirklich ein zentrales Problem der Schule lange, lange Zeit gewesen, sie wirkt immer noch sehr, sehr stark, dass wir glauben, dass gleiche Behandlung gleich Fairness wäre. Ich behandle euch ja eh gleich. Aber Sie sehen es an dem Bild hier. Wenn Sie sozusagen alle die Aufgaben auf den Baum zu klettern, ob sie alle dort die gleichen Chancen dabei haben. Mitnichten. Und aber das ist sozusagen ein verkürztes Gleichheitsverständnis. Also eines unserer zentralen Probleme ist, dass wir gegenwärtig ein verkürztes Gleichheitsverständnis haben. Dass wir eher sozusagen unter den, Gleichbehandlung macht nur unter gleichen Voraussetzungen sind. Das ist das Wichtige und das übersehen wir. Von daher braucht es eine ethische Weiterentwicklung, nämlich erstmal müssen wir erkennen, dass Gleichbehandlung bei Menschen, die ungleiche Voraussetzungen haben, über die wir eben die ganze Zeit gesprochen haben, eigentlich nur zu unfairen Folgen führen kann. Also wenn ich ihnen die Augen zubinde, dem einen die Ohren und sage, jetzt hört mich mal bitte und spricht mal bitte und ihr Mund zuklebt, je nachdem, was andere sagen, werden sie merken, dass das so nicht geht. Das andere ist, deshalb finde ich, müssen wir das weiterentwickeln, nämlich einfach den Gleichheitsgrundsatz eher von den Voraussetzungen, die Menschen mitbringen, zu denken, in den Lebensfeldern, wie sie dort verbunden sind, was für Möglichkeiten die Menschen haben. Handlung sein, sondern da geht es eher sozusagen, dass wir die Voraussetzungen und Folgen bedenken und dann eher von der Schaffung gleicher Möglichkeiten sprechen. Und wenn Sie von Schaffen von gleichen Möglichkeiten sprechen, gehen Sie davon aus, dass vorher eine Differenz im Raum lag. Und erst dann, glaube ich, kommen wir dem Stück weit näher. So, last not least, ich glaube, ich müsste über die Zeit sein, oder? Noch nicht? Ah, sehr gut. Okay, sehr gut. Wenn das der Fall ist, finde ich, eines der gegenwärtigen Momente, die eine Rolle spielen, die soziale Ungleichheit fördern, ist dieses Paradigma der letzten zehn Jahre, dass man die Eltern viel stärker einbinden müsste für den Bildungserfolg der Kinder. Ich habe Ihnen gerade gesagt, wie stark zum Beispiel der familiäre Haushalt eine Rolle spielt, sozusagen was sie überhaupt leisten können, ob die Kinder gleich unterstützt werden. Wir haben Kinder, die noch nie, und viele Kinder, die noch nie ein Musikinstrument in die Hand genommen haben, bis nach Abschluss der Schule noch nie ein Musikinstrument. Wir haben Kinder, die noch nie ein Theaterinstrument in die Hand genommen haben. Bis nach Abschluss der Schule noch nie ein Musikinstrument. Wir haben Kinder, die noch nie ein Theaterstück gesehen haben. Wir haben viele Kinder, die noch nicht mal sozusagen in einem Sportverein waren. Und nur so ein paar Rahmenbedingungen zu sagen, die dort passieren bei diesen Gruppen. Und wenn wir dann sagen, man müsste die Eltern viel stärker einbinden. Ich halte ihn wichtig, die Elterneinbindung im Sinne von Bewusstseinsbildung, ja. Information, ja. Aber was nicht passieren kann, dass sozusagen die Leistung der Eltern sozusagen mitentscheiden für den schulischen Erfolg der Kinder. Wenn sie das machen, sozusagen führt es dazu, dass sie eher die Ungleichheit nicht bekämpfen, sondern sie vererben sie. Wir sind dadurch überreicht, warum wir soziale Ungleichheit vererben und das ist der zentrale Mechanismus. Je stärker die Eltern und das, was die Kinder in den Familien lernen, zu Hause lernen, also alles, was an Hausaufgaben ist. Es gibt zum Beispiel Untersuchungen, die zeigen, also in der Grundschule geht das noch, aber wenn sie ein bisschen höher kommen, ab der Grundschule, müssen die Eltern auch viel mehr wissen, um ihren Kindern zu helfen. Also meine Tochter, wir hatten zwei Nachhilfelehrerinnen, meine Frau und ich waren auch Nachhilfelehrer de facto und Lehrerinnen. Das konnten wir mehr oder minder leisten mit Mühe und Not. Wie sollen es denn Familien schaffen, die diese Ressourcen nicht haben? Weder die materiellen, aber noch die sozusagen wie das kulturelle Kapital, überhaupt den Kindern helfen zu können. Was wir dann bemessen zum Schluss, ist dann nicht die Leistungsfähigkeit, das, was ich gesagt habe, die Energie dieser Kinder, den Willen dieser Kinder, sondern vielmehr, wir bewerten in den Schulnoten dann eher sozusagen das Bildungskapital der Eltern in der Familie mit und das hat sich sozusagen noch eine Verdopplung der Ungleichheit, die wir haben. Deswegen Hausaufgaben helfen, also deswegen meine zentrale Aussage ist aus dem Grund und ich bin wirklich nicht ideologisch, sondern sehr empirisch in den Dingen, das ist wir wirklich, dass es sozusagen auch eine soziale Vererbung in den Unterschichten passiert, wie wir sie gegenwärtig haben. Das ist eines der zentralen Faktoren. Wir beheben das nicht, wir gehen gegenwärtig sogar in einen anderen Trend in der Hinsicht und dann wundern wir uns immer in den PISA-Studien, warum diese soziale Vererbung des Bildungskapitals so eine große Rolle spielt. Das ist der zentrale Faktor dabei. Von daher brauchen wir drei Kernkompetenzen in Bezug auf Schule. Ich habe Ihnen gesagt, Sie haben gesehen, was alles eine Rolle spielt, die kam dabei. Und ich halte es als eines der wichtigsten Momente, dass wir erstmal, und das ist immer, wenn ich sage, wenn Sie das Wort Migrationshintergrund, oder wenn ich jetzt zum Beispiel Ihnen im Raum jetzt sage, bestimmte Gruppen, Türken, das löst bei jedem von Ihnen eine Assoziation aus, egal welche. Tschetschenen. Keiner von Ihnen ist assoziationsfrei. Und ich werde jetzt nicht nachfragen, was für Assoziationen sie haben. Und ich kann das so mit fast allem machen, auch mit kulturellen Aspekten. Das heißt, sie schreiben ein Kopfkino die ganze Zeit, das tun wir die ganze Zeit. Wir leben mit unseren Kopfkinos und keiner weiß es. Und ich habe das Problem, wenn dieser methodologische Ethnizismus ist, auch wenn es gut gemeint ist, wenn ich sage, ich mache mal die eine oder andere Fort- und Weiterbildung und habe gesagt, ich habe was über die türkische oder die tschetschenische oder die afghanische Kultur gelernt und versuche das sozusagen dann in der Klasse einzubringen. Erstens, Bildung schadet nicht, das Problem ist nur, sehr oft haben wir das Problem, dass wir eher dann im Bewusstsein, oh, das sind Muslime, ich sozusagen eigentlich de facto nur ein bisschen differenziertere Klischees bediene und das wird der Individualität der einzelnen Menschen dort in keinster Weise gerecht. Ich sage meistens, also mir ist es sehr oft passiert, und das ist sozusagen aufgrund der Bewusstsein eine positive Entwicklung wieder, also Diversität, interkulturelle Sensibilität. Ich habe seit mittlerweile fast acht, neun Jahren einen Bart, so wie den. Seitdem ist mir mehrfach passiert, dass zum Beispiel Frauen mit Kopftüchern mich auf der Straße grüßen, das sie früher nicht getan haben. Ich will nur nicht sagen, dass die Klischees in alle Formen gehen und glauben, ich sei ein religiöser Mensch. Ich bin nicht ein religiöser Mensch, nicht mal Muslim, aber dann passiert es mir, dass auf einmal gut gemeinte, hyper- und übertrainierte, interkulturell sensibilisierte Frauen mir sagen, ich gebe ihnen lieber nicht die Hand, damit sie mich nicht beschämen wollen. Und diese sozusagen Übersensibilisierung hat dazu geführt, dass ich diskriminiert werde manchmal beim Essen. Ich bekomme kein Schweinefleisch. Nicht, dass es gut sei, aber das sind so diese Punkte. Nur um das Humor vorzunehmen, das ist nicht mal mit böser Absicht, aber de facto ist, wenn Sie mit den Kategorien primär auf Menschen schauen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann sozusagen da richtig liegen, zu 90 Prozent nicht der Fall. Sie liegen falsch. sozusagen da richtig liegen, zu 90 Prozent nicht der Fall. Sie liegen falsch. Wenn Sie das wissen, kann es nur sein, dass wir eher jeden einzelnen Menschen, auch Schüler und Schülerinnen vor unseren Augen, das sagt man ja so, auch wirklich als Individuum wahrnehmen. Das heißt, jedes Kind ist anders anders und vergessen Sie bitte nicht, aber auch ähnlich. Es ist nicht, dass wir völlige Monaden sind in dieser Welt. Und entscheidend ist, das sind so triviale Sachen, aber es ist faszinierend, wenn Migration eine Rolle spielt, fangen wir sofort an, in diesen Gruppen zu denken, in diesen Kategorien zu denken. Menschen in ihrer Individualität, in ihrer Persönlichkeit und vor allem Interessen ernst nehmen. Und das ist sozusagen, Sie sehen, jeder von uns ist einer extrovertiert, einer ist introvertiert, einer ist dies, einer ist jenes, die Persönlichkeiten sind unterschiedlich und auch die Neigungen, die fragen ja nicht mal, was ihre Interessen wirklich sind, sehr oft. Mal zu schauen, was da alles herauskommt und vor allem das fragt man schon, das erprobt man eigentlich, im Tun zeigt sich das, man muss ja auch wissen, dass die Kinder zum Teil ja selber nicht. Und ich kann auf Dauer verbinden, wird uns nicht unsere Herkunft verbinden, Kinder zum Teil ja selber nicht. Und ich kann auf Dauer verbinden, wird uns nicht unsere Herkunft verbinden. Auf Dauer verbinden uns eigentlich unsere Interessen, unsere Leidenschaften und Orientierung. Das muss uns klar sein. Deshalb glaube ich, ist es wichtig, dass wir uns gerade in diversen Schulen und so weiter wirklich viel individueller die Menschen sehen müssen. Und ich glaube sozusagen, ich mache immer den spielerischen Test, wenn ich sage, ich komme als Ethnologe aus Deutschland und möchte die Österreicher und Österreicherinnen verstehen und ich habe dann gelesen in der Vorbereitung so über Wikipedia, dass sie sozusagen die Gegenreformation bei ihnen massiv zugeschlagen hat und sie ein stockkatholisches Land sind im Vergleich zu Deutschland zum Beispiel. Dann würde ich zu ihnen kommen und wirklich aus meiner interkulturellen und eben Oberösterreich ist sowieso auch so ein Halbstadt, Halbland, irgendwas in der Form, also aus meiner sehr guten, ausgebildeten Ausbildung, werde ich euch natürlich liebe Christinnen und Christen ansprechen und in jedem fünften Satz das wiederholen. Sie lachen jetzt, wenn ich das fünfmal mache, wird es Ihnen komisch werden. Wir reden aber die ganze Zeit von Muslimen und Musliminnen und meinen zu wissen, was da für Assoziationen dort eine Rolle spielen. Vor dem Hintergrund geht es dann um Kulturalisierung und vergessen Sie bitte eins nicht, egal wie stark ich Sie versuche, sozusagen Sie von eher deduktiv zu verstehen. Irgendwann werden Sie sagen, Herr Güngör, nehmen Sie mich doch einmal auch als Person wahr und nicht die Klischee, dass Sie über Österreicher gehört haben oder aus Türken gehört haben. Nehmen Sie mich als Person wahr. Und das empfinden wir sogar in einer individualisierten Gesellschaft, dass eine große Kränkung faszinierend ist, dass sozusagen sowohl im positiven und negativen Sinne man das sehr, sehr schnell macht, wenn Sie zum Beispiel Schüler und Schülerinnen haben, die einen unterschiedlichen Background haben. Dass da eher nicht die Individualität, sondern sehr stark diese kollektiven Vorstellungen eine Rolle spielen. Ja, dann kommt die Beziehungsarbeit. Ein sehr guter Pädagoge hatte mal gesagt, Beziehung ist nicht alles, aber ohne Beziehung ist alles nichts. Beziehung ist nicht alles, aber ohne Beziehung ist alles nichts. Kinder, und das ist eindeutig, Kinder lernen nicht von Lehrern und Lehrerinnen, die sie nicht mögen. Aber das Gegenteil zählt auch nicht. Also es ist kein Automatismus, wenn man den Lehrer und Lehrerinnen mag, dass man automatisch lernt. Auch das ist so einfach ist das nicht. Natürlich haben wir dort das Problem immer wieder, dass wir natürlich ein Auseinanderdriften der Bildungsbiografie haben. Ah, du zeigst mir dein neues iPhone. Okay, sehr gut. Ah, die Uhrzeit. Nein, was wir haben ist, wir haben eine Abdriften von den Lebenswelten der Erfahrungen von Pädagogen, die überhaupt diese Migrationserfahrung nicht haben, diese ganzen Verwerfungen nicht kennen, wie das ist damit und sagen eigentlich, ich verstehe die Schülerinnen und Schüler nicht hinreichend. Und es kommt zu einem Verfremdungsprozess in beiden Richtungen. Und deshalb braucht es eine Pluralisierung auch des Personals. und deshalb braucht es eine Pluralisierung auch des Personals und erst dann, auch jetzt wieder, erst wenn Sie ein Gefühl, jedes Kind einzeln wahrnehmen, wenn Sie eine gute Beziehung haben, erst dann macht es Sinn, über diese kulturellen Dimensionen sich Gedanken zu machen. Das erspüren Sie, wenn Sie damit sprechen. Sie merken zum Beispiel, dass der eine dem spielt Religion eine Rolle, dem anderen bedeutet das überhaupt nichts. Aber das bekommen Sie im Gespräch dann heraus und Sie gehen nicht mit den ersten Klischees hinein. Ich mache das gegenwärtig, also ich versuche die gegenwärtig, die Hyper-Über-Diversitäts-Geschulten ein bisschen zu desensibilisieren. So ungefähr wäre das. Dass sie zumindest sozusagen da mit reinschauen und sagen, was spielt dort eine Rolle. Natürlich, das alles, was ich eben gesagt habe, spielt eine Rolle. Diese multifaktoriellen Zusammenhänge. Und ich habe jetzt ganz stark über diese sozioökonomischen und kulturellen Aspekte gesprochen. Und erst in der Vermengung machen sie Sinn. Und erst dann kämen wir weiter. So letzte kurze Folie, Ansätze nur ganz kurz. Gemeinsame Schule bis zur achten Klasse hatte ich sozusagen vor dem Hintergrund von entscheiden. Das wissen Sie alles und den Ausbau der Ganztagsschulen. Jetzt möchte ich nur eins sagen. Ich halte es für wichtig und richtig und vermute ich der größte Teil hier im Raum auch. Das Problem ist, ich glaube, wir werden noch weitere 50 Jahre hier sitzen und darüber sprechen. Also das ist sozusagen, da beißen sich die Zähne aus. Das geht irgendwie nicht und die Frage ist, was machen wir denn dort? Ich finde, das muss man immer politisch fordern. Aber ich finde es ganz, ganz schwierig, wenn man sagt, solange sich das nicht ändert, können wir nichts machen. Das halte ich wiederum für einen Fehlschluss, den wir gegenwärtig sehr, sehr stark machen. Und es gibt nämlich eine ganz interessante Entwicklung, über die wir nicht sprechen. Eines der Gründe, warum zum Beispiel es ein Widerstand gegenüber, für eine gemeinsame Schule gibt es zwei zentrale Gründe, die jetzt vielleicht auch empirisch vorgeführt werden in den Daten. Das eine ist, kennen wir nicht, machen wir nicht. War nicht so, was soll das denn und so weiter. Das ist sozusagen, wir sind sehr, sehr stark so internalisiert, dass wir sagen, es geht nicht anders. Das ist sowieso das Lethargie-Problem unserer Persönlichkeiten. Das andere aber, was eine Rolle spielt und das ist jetzt wiederum neu. Wir haben in der Gesellschaft durch die Diskussionen der letzten 30, 40 Jahre und übrigens auch wegen der zunehmenden Akademisierung, es sind sehr oft zum Beispiel, wer von Ihnen hat einen akademischen Hintergrund? Hand hoch bitte. Wer von Ihnen kommt aus akademischen Familien? Hand hoch, bitte. Sie können nicht nach hinten sehen, ich sehe das aber von hier. Das sind ungefähr maximal, ja, Sie können es runternehmen, nicht angeben damit. So, aber es sind maximal geschätzt fünf, wenn Sie es sind, höchstens zehn Prozent. Aber Sie sind die akademische Mittelschicht der Gegenwart. Und die hat mittlerweile ein schlechtes Gewissen. Und das zeigt sich auch in den Studien, dass sie sagen, eigentlich wäre es schon gut, weil irgendwie merken, es ist unfair den anderen Kindern gegenüber. Aber die größte Sorge ist, und das merken wir in Wien genauso, was wird das mit meinen Kindern machen? Das ist die wirkliche Sorge. Und die ist nicht unbegründet. Also solange wir sozusagen nicht gute Modelle haben, wie es funktioniert, ist das immer noch sozusagen ein Kopfgebot. Ich kenne sehr viele sozusagen linksalternative, wirklich sehr offene Menschen, Freunde von mir, Bekannte, die alle für die gemeinsame Schule sind, aber alle ihre Kinder ins Gymnasium bringen natürlich. Aber das möchte ich nicht zynisch sagen. Es ist die Sorge zu sagen, wird es sozusagen wie eine Nivellierung nach unten geben. Und solange man dazu, und das ist kein Automatismus, da muss man sich wirklich Gedanken machen, es ist auch eine Herausforderung. Solange man dazu aber auch keine gute Basis schafft, wird das nicht funktionieren. Aber die Beschämung ist schon da. Die war früher überhaupt nicht da. Die Beschämung ist schon da, dass man eigentlich sollte man und das ist ein wichtiges Kapital, was man aber machen kann und das sind die letzten zwei Punkte. Ich finde, wir müssen den Lehrern den Raum und den Lehrerinnen vor allem den Raum geben, dass sie sich ihrer Arbeit widmen können und diese Entbürokratisierung auch der Lehrer und Lehrerin zurückgeht und das heißt, wir brauchen diese sozusagen Sekretärinnen, Sekretäre und Bürokräfte. Die Schulsozialarbeit ist in den Schulen sozusagen zentral. Sie findet statt und ich glaube vor dem Hintergrund von Flucht und allem möglichen spielt sie noch eine viel stärkere Rolle. Das kann man machen, ohne die Welt zu verändern und da sind wir mitten auf dem Weg dazu und das Wichtige, was ich zum Beispiel hochspannend finde und sie sofort Das kann man machen, ohne die Welt zu verändern. Und da sind wir mitten auf dem Weg dazu. Und das Wichtige, was ich zum Beispiel hochspannend finde, und Sie sofort eigentlich den größten Konsens haben, auch bei Konservativen, auch Konservative verstehen das. Also die Verneinung ist dagegen sehr gering. Ist eigentlich, wir haben sozusagen das Dilemma, dass wenn wir Ganztagsschulen haben, eben, wir haben Kinder, die noch nie ein Musikinstrument gespielt haben. Und wir wissen, dass es gut untersuchen zu sagen, was macht ein Musikinstrument mit jemandem, der da spielt. Einfach mal überhaupt die Ruhe, den Klängen was nachzugeben, eine andere sinnhafte Erfahrung und so weiter. das geht in der Schule nicht, weil die Zeit nicht reicht. Deshalb auch dafür die Ganztagsschule. Und das Wichtige wäre, deswegen haben wir, wir haben eigentlich auch ein sehr gutes und großes Gelegenheitsfenster. All die Vereine, die wir haben, leiden gegenwärtig daran, dass sie eher ein Problem haben, Mitglieder zu finden. Wirklich. Unheimlich viele. Für sie wäre es eine Win-Win-Situation, wenn sie in die Schulen kommen könnten und dort Workshops halten könnten, Kurse abhalten könnten. Zum Teil findet das jetzt statt. Andersrum werden die Schulen entlastet. Die Lehrer müssen nicht alles können. Die Lehrer müssen nicht alles können, die Lehrer müssen nicht alles können und wir hätten wirklich eine gute Beschäftigung, was auch zu einer Erweiterung der sozialen Fähigkeiten, der Interessen und so weiter auch der Selbstentfaltung bei den Kindern beitragen würde. Dafür gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass die Bereitschaft dafür eigentlich insgesamt sehr groß ist. Es gibt die sozialen, strukturellen und auch die institutionellen Bereitschaften. Ich glaube nur müssen wir das wirklich mal richtig politisch auch noch weiter nach vorne bringen. Die Gelegenheitsfenster sind trotz Ungleichheiten da. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Vielleicht gibt es Fragen, bevor wir uns in die Kaffeepause verabschieden. Davor die Damen. Mikro kommt gleich. Bleibst du gleich dort stehen können? Kannst du mir das nächste Mal nicht überziehen? Immer das Gleiche mit Ihnen. Unglaublich. Ich habe eine Frage im Sinne der Präzision. Und zwar haben Sie gesprochen von der Auslagerung der Bildungsverantwortung auf die Eltern. Ist es nicht vielmehr eine Auslagerung auf die Mütter und produzieren wir die soziale Ungleichheit, reproduzieren wir sie, wie Sie sie angesprochen haben, plus noch eine Geschlechterungleichheit durch diese ungleiche Verteilung in den Familien? Sie können... Ich schätze die österreichische Höflichkeit, dass Sie das als Frage formuliert haben. Sie müssen sich nicht wieder maskieren. Sie können das wirklich mit einem Ausrufezeichen sagen. Das ist ganz richtig. Danke für die Präzisierung. Das ist so. Punkt. Das war's? Fragen? Wenn ich so frisch antworte, brauche ich auch keine mehr. Keine Fragen? Wahrscheinlich hast du nicht so gemeint, aber Vereine in den Schulen, 80% der Vereine in Österreich sind entlang der Ideologien und Religionen und Moscheen. 80% der Vereine in Österreich sind entlang der Ideologien und Religionen und Moscheen. Ein gutes Gefühl würde ich nicht haben. Also erstens ist das Ganze wahrscheinlich 80%, sowieso nicht. Also die meisten sind ja eher Sport und Hobby und so weiter Vereine. Ich habe eher von denen gesprochen, Musikvereine, die man dort hat. Von Tanz und Kult, alles was sie haben. Aber, also um den Punkt ernst zu nehmen, es gibt natürlich ein Segment, wo es auch sozusagen ideologisierte Vereine gibt, die gerne nach Gelegenheiten suchen, über Sport an Gruppen heranzukommen. Natürlich heißt es dort auch, das bewusster wahrnehmen. So wird es. Aber das wären sozusagen alles Einzelthemen wieder für sich. Aber wenn man sowas macht, muss man eben das wirklich sehr, sehr genau dann anschauen. Herzlich willkommen zurück aus der Kaffeepause oder wie es die Deutschen sagen, Kaffeepause. Wir starten jetzt mit unseren zwei letzten Punkten an diesem Nachmittag. Bevor wir zur zweiten Keynote übergehen, darf ich noch jemanden begrüßen, nämlich den ehemaligen Landesschulsprecher der Berufsschulen in Oberösterreich und ehemaliges Mitglied der Bundeschülervertretung und er ist auch Gemeinderatsmitglied im Ried im Innenkreis. Herzlich willkommen, Jeremy Di Kebo. Servus Jeremy, bitteschön. Wir haben so eine super tolle Couch, die nützen wir jetzt gleich aus. Jeremy, wie geht es dir? Mir geht es super, danke dir. Dankeschön. Sag mal, woher kommst du eigentlich? Aus Wiedeminkreis. Das ist so eine typische Frage, die ich auch immer gestellt bekomme. Sag mal, woher kommst du eigentlich? Ja, eh aus Wiedem. Genau, kann ich zu 100% nachvollziehen. Diese Frage bekomme ich auch täglich gestellt, auch im Arbeitsleben. Grundsätzlich beantworte ich immer mit meiner Heimatstadt Riedeminkes. Du hast eine tolle berufliche Laufbahn. Ich meine, man würde jetzt sagen, du wärst in meinem Alter. Fishing for Compliments. Was hast du eigentlich alles gemacht? Erzähl mal ein bisschen. Naja, was ich alles gemacht habe, ich bin 19 Jahre jung. Grundsätzlich ist es so, ich habe eine... Was gibt es da zu lachen? Also ich habe auf jeden Fall eine Lehre als Telekommunikationskaufmann in einem großen Telekommunikationsunternehmen gestartet. Die ist auch dieses Jahr im Juli abgeschlossen, mit gutem Erfolg. Ein Applaus bitte. Danke. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er ist mein Sohn. Genau, und grundsätzlich war ich auch drei Jahre lang an meiner Berufsschule in Vöcklerbruck Schulsprecher. Immer mit großer Mehrheit gewählt worden. Und auch im Corona-Jahr 2020, 2021 war ich auch Landesschulsprecher der Berufsschule in Oberösterreich, also Mitglied der Landesschülervertretung und automatisch auch Mitglied der BundesschülerInnenvertretung. Und das habe ich auch erreicht. Und seit November letzten Jahres bin ich auch Gemeinderatsmitglied meiner Stadt Riedimingkreis. Wie kommt das eigentlich dazu, dass man in die Politik sich begibt? Ich habe schon immer früh das Interesse an der Politik gehabt. Mit acht Jahren habe ich schon einen Breitag gesehen. Da war damals noch Werner Faymann Bundeskanzler. Und aus dem sind eben solche Koalitionsverhandlungen entstanden und da habe ich mein Papa gefragt, hey Papa, was ist denn eine Koalition? Und mein Papa hat eben folgendes, also vereinfacht für einen Achtjährigen, erklärt, was eine Koalition ist und das habe ich immer wieder interessant gefunden, habe ich gesagt, okay, ich vertiefe mich mal in dieses Thema hinein und habe mal gedacht, ja, ich schaue mir das mal an. Und daraus eben ist dieses Interesse entstanden. Also bildungspolitisch auch. Ich habe mir immer gedacht, es muss sich was ändern. Was zum Beispiel? Eben, bei meiner Hautfarbe ist es natürlich klar, dass man schnell ausgegrenzt werden kann. Und in dem Fall war es auch bei mir schon von der Volksschule auf bis Ende der Mittelschulphase. Da habe ich gesagt, es muss sich was ändern und bildungspolitisch war es dann eben auch so. Ich wusste nämlich nicht einmal, dass es eine Landesschülervertretung gibt, um das ehrlich mal zu sagen. Grundsätzlich habe ich dann einen Brief nach Hause bekommen. Das war nachdem ich Schulsprecher an meiner Berufsschule war. Ja, eine Wahl der Landesschülervertretung. Ich so, okay, das machst du jetzt. Habe ich meinen Stellvertreter angerufen, Tobias Mader, ist auch eben Stellvertreter der Landesschulsprecher geworden. Habe ich gesagt, okay, wir machen das jetzt. Dann haben wir das so gemacht, haben uns aufgestellt und haben auch relativ mit großer Mehrheit diese Wahl auch gewonnen und dementsprechend auch viel mediale Aufmerksamkeit, also viel für mediale Aufmerksamkeit gesorgt, wenn es um das Thema Testkits an den Berufsschulen gegangen ist, weil die AHS und BMAS eben die Tests an der ersten Tranche bekommen haben und die Berufsschulen wieder in der zweiten Tranche bekommen. Das haben wir eben mit Argumenten widerlegt, dass es nicht so geht und eben medial wieder Aufmerksamkeit dazu geschaffen. Okay, aber dann ist dir deine Hautfarbe doch nicht in den Weg gestanden. Naja, es gibt natürlich Komplikationen, auch in der Arbeit. Also als Lehrling hast du natürlich eine Belastung. Du musst in der Berufsschule abliefern, weil es der Arbeitgeber so verlangt und du musst auch in der Arbeit abliefern. Und dazu kommt dann noch der Stress, dass du ein Kind mit Migrationshintergrund bist. Das ist bei mir nicht anders der Fall. Meine Eltern sind nach Österreich gekommen in den späten 80ern. Und natürlich wirst du damit konfrontiert, dass du gut Deutsch sprechen kannst. Du kannst ja gut Deutsch. Oder manche Kunden kommen rein und sprechen mich mit Englisch an oder mit gebrochenem Deutsch. Aber das sind ja nicht nur Kunden, sondern das machen auch Politiker mit Fußballspielern. Ja, Herr Platter, danke. Ja, genau. Also grundsätzlich dann, wenn das eben der Fall ist, also der Fall ist, dann werde ich natürlich in meinen stärksten Im-Viertler-Dialekt-Antworten, den ich habe. Ja, natürlich kann ich reden. Das gibt's ja nicht. Also grundsätzlich soll ich so weitermachen oder gehen wir das Gespräch im Dialekt weiterführen? Also gehen wir auch machen. Das ist überhaupt kein Thema. Nein, wir bleiben bitte bei Hochdeutsch. Okay. Das ist kein Problem. Kein, wir bleiben bitte bei Hochdeutsch. Okay, ist kein Problem. Genau, also du bist halt wirklich... Wie sieht es zum Beispiel bei dir im Alltag aus? Wenn du zum Beispiel, keine Ahnung, jetzt irgendwie blöd formuliert, aber ich meine, dadurch, dass es mir selber auch passiert, darf ich die Frage auch an dich weiterleiten. Wie sieht es mit Alltagsrassismus aus? Schwer. Also Ried im Innkreis ist eine Stadt eher im ländlichen Raum. Also es ist keine Großstadt wie Wien oder Salzburg. Du bist halt wirklich eigentlich tagtäglich mit Alltagsrassismus konfrontiert. Wirst ab und zu blöd angeschaut, wirst auch ab und zu angesprochen auf derbe Weise und das ist natürlich auch im Alltagsleben, also im Arbeitsleben natürlich auch sehr belastend. Aber ich habe davon gelernt, auch in der Schulzeit eben, wie gesagt, schon gemobbt worden, wegen meiner Hautfarbe und ich habe gesagt, ja, aus dem machst du irgendwas und aus dem änderst du was. Und das ist auch mein Schritt in die Politik, ist auch dazu gekommen. Du hast aber noch eine Geschichte zu erzählen, nämlich die von deiner Schwester. Was ist da passiert? Genau, bei meiner Schwester war es nämlich so, sie hat sich bei einer bekannten Firma beworben. Ja, also hat natürlich auch in dem In-Viertel-Dialekt geredet. Natürlich hat man sie daraufhin eingeladen und wie sie dann dazu gekommen ist, also zum Bewerbungsgespräch, hat man ihr gesagt, dass doch keine Stelle mehr frei ist. Und wie wir die Nachricht zu Hause bekommen haben, habe ich mir gedacht, na bumm, gute Nacht Österreich. Und dann habe ich gedacht, okay, es gibt verschiedene Bereiche von der Bewerbung über die Lehrstelle zum Beispiel bis hin an Schulen. Meine Schwester ist einer der ersten Kinder mit dunklem Integrationshintergrund, mit dunkler Hautfarbe, die in Ried überhaupt maturiert hat. Darauf bin ich ganz stolz. Und das ist wirklich nicht einfach. Aber das ist kein Einzelfall, dass du berichten kannst. Aber wie sieht es eigentlich in den Berufsschulen aus? Da haben wir lange Zeit auch in Österreich die Diskussion gehabt, wie ist es mit Lebensläufen? Sollte überhaupt ein Foto drauf sein? Wie sieht es dann aber in der Praxis aus? Von welchen Erfahrungen kannst du da sprechen? Ich habe wesentlich bei meinem Lebenslauf, also zum Beispiel wie ich mich beworben habe als Lehrling, habe ich natürlich mein Foto draufgepackt, einfach aus dem Grund, weil ich bewerbe mich. Bewerbung hat verschiedene Wörter in diesem Wort drinnen. Also Bewerb, Werbung und Wer. Und das ist natürlich die Frage. Ich werbe für mich selbst. Und meine fachlichen Qualifikationen sollten das nicht einschränken, wofür ich mich bewerbe. Und da spielt das Foto für mich keine Rolle. Aber generell haben Sie ja überhaupt jugendliche MigrantInnen, haben Sie generell schwer am Arbeitsmarkt. Natürlich, natürlich. War bei mir auch nicht anders. Also bei mir hat sich das Prozedere sehr lange gedauert. Also bis ich angenommen wurde, ich habe mich im Mai beworben und der Zuschlag wurde erst August freigegeben, dass ich überhaupt Lehrling sein darf in dieser Firma. Und Jugendliche, vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund haben es extrem schwer, irgendwo eine Lehrstelle zu finden. Also ich rede mehr über die Lehre, weil ich einfach Erfahrung über die Lehre habe. Und zusätzlich, dass die Lehre auch schlecht angesehen wird in der Gesellschaft. Also nur wenn du eine Matura hast, dann bist du einfach viel besser dargestellt als wie ein Lehrling. Und wir reden seit Jahren über einen Fachkräftemangel. Und wenn es einen Fachkräftemangel gibt, müssen wir schauen, dass wir auch Fachkräfte ausbilden. Und nicht nur bei Dura ist alles schön und gut, aber auch Fachkräfte auszubilden ist wirklich auch ein guter Schritt in die richtige Richtung. Ja, das merken wir jetzt. Wir hatten einmal einen, wenn ich mich nicht irre, einen Sozialminister, der leider verstorben ist und der eine Lehre abgeschlossen hat und somit eigentlich ein Vorbild für viele Lehrlinge war. Was ist so dein Ziel, so ein berufliches Ziel in einer politischen Laufbahn? Ja, grundsätzlich, ich habe schon in mehreren Zeitungen gesagt, dass mein Ziel ist, aufgrund der aktuellen Anlässe Bundespräsident zu werden. Jeremy, da musst du noch warten, du musst 35 sein. Laut Verfassung eben mit 35. Hast du noch ein bisschen. 2038 sammle ich meine Unterstützungserklärungen. 2038, wie alt bin ich dann da? Genau, genau. Keine Ahnung. Genau, schauen wir mal. Bundespräsident. Bundespräsident, genau. Aber so jetzt ein bisschen in die nähere Zukunft schauen. Genau, also in die nähere Zukunft politisch. Ich bin jetzt Gemeinderat, sammle erstmal erste politische Erfahrungen, bin da auch erst neu. Ein Landesschulgesprecher zu sein, ist kein politischer Mandat, das ist ein ehrenamtliches Amt. Du triffst dich natürlich mit Entscheidungsregierenden, Entscheidungsträgern. Auch als Mitglied der Bundesschülervertretung waren wir oft mit dem damaligen Bindungsminister Fassmann in Kontakt. Und da sammelst du natürlich auch erste Kontakte und schaust, wie es weitergeht. Aber erstmal bin ich mit meiner Rolle als Gemeinderat in Ried zufrieden und schaue mal, was sich entwickelt. Was ist dein Schwerpunkt? Worauf fokussierst du dich? Naja, ich bin in Ried stellvertretender Obmann im Ausschuss für Soziales, Migration, 60 plus und Wohnen. Das ist eben der Ausschuss, wo wir eben schauen, wie geht es den Migrantinnen und Migranten, wie können wir eine sichere Migration schaffen, auch für Menschen über 60 plus, was wir machen können an unserer Stadt. Und da liegt eben mein Schwerpunkt hoch. Und ich bin auch Mitglied im Jugendausschuss. Das heißt auch, wie wir die Jugendlichen tolle Angebote in unserer Stadt machen können und solche Geschichten. Das können wir natürlich machen. Der Themenschwerpunkt der heutigen Fachtagen ist ja Jugendliche. Wir befinden uns ja im Europäischen Jahr der Jugend. 2022 wurde ja ausgerufen. Was machst du diesbezüglich? Oder was habt ihr bis jetzt? Weil wir haben ja schon Herbst und leider Gottes ist das Thema Europäisches Jahr der Jugend ein bisschen untergegangen. Auch medial. Was habt ihr da bis jetzt gemacht? Also gemeinderatstechnisch oder? Ja, genau. Gemeinderatstechnisch haben wir im Jugendausschuss nämlich ein Jugendparlament einberufen, was nächstes Jahr starten wird, voraussichtlich, wo die Jugendlichen ihr kleines Gemeinderätchen haben und eben die ganzen Informationen ausdiskutieren und das eben dem Jugendausschuss und der Jugendausschuss eben die Anträge in den Gemeinderat einbringt. Einfach, dass die Jugendlichen schon, manche Jugendlichen schon Erstfehler sind und eben auch da politische Erfahrung sammeln in der direkten Demokratie. Sehr interessant. Jetzt bin ich gespannt, ob es da Fragen gibt aus dem Publikum. Es gibt sicher Fragen. Es gibt Fragen. Ja bitte, ein Mikro hier. Danke. Thema Wohnen für Migranten, gerade im ländlichen Bereich. Der klassische, typische Österreicher ist ja nicht unbedingt gleich mit offenen Armen, waren Sie, ob vom Namen oder vom Aussehen her, auffällige Bewerber um eine Wohnung vorstellig wären. Eigene Erfahrungen bzw. wie die Aktivitäten im Ausschuss auf Gemeindeebene aussehen. Natürlich, dieses Thema haben wir natürlich auch. Eben unsere Sozialsprecherin meiner Partei, Diana Grabowatz, greift das Thema natürlich auf. Wir planen auch für unsere Stadt ein Haus der Begegnung, wo wir diese Themen bestärken werden. Und schauen, dass wir in Ried ein Paradebeispiel dafür sind, wie es wirklich laufen kann. Also ist in Arbeit. Sie haben von Ihrer Bewerbung gesprochen und zwar mit dem Foto. Walter Brehofer ist hier von der Wirtschaftskammer und ich seitens AMS wollten in Oberösterreich ein Projekt starten und zwar die anonymisierte Form der Bewerbungen. In Wien hat es mal gegeben, so einen Piloten und da ist es natürlich schwierig, hier Unternehmen dazu zu gewinnen, eben nur aufgrund der Qualifikation, also wirklich antidiskriminierend oder dem entgegenzuwirken, kein Alter, kein Geschlecht, kein Foto. Aber sie haben gesagt, ihr Schwester hat am Telefon positive bzw. positive Rückmeldung bekommen bzw. eingeladen worden und erst dann, wo sie gesehen wurden, ist eben die Ablehnung. Glauben Sie, dass so eine anonymisierte Form der Bewerbungen, der Diskriminierung am Arbeitsmarkt entgegenwirken kann? Oder ist das wie bei Ihrer Schwester, ja, Lebenslauf, Bewerbung ohne Fotos schön und gut, aber wenn man dann vor Ort ist, erlebt man trotzdem die Diskriminierung? Das ist gesetzlich geregelt, also dass man niemanden so oder so diskriminieren darf, aber natürlich kommt es praktisch immer vor. Ja, zu dieser Frage, es ist schwierig. Ja, zum einen... Aber nicht unmöglich. Nicht unmöglich, muss man dazu sagen, genau. Schon der Name macht einen Unterschied. Also wenn ich zum Beispiel eine Lisa Huber da stehen habe, nicht ein Paradebeispiel, wenn ich eine Lisa Huber stehen habe und einen Bewerbungssucher mit Migrationshintergrund, dann nehme ich natürlich die Lisa Hubert zuerst zum Bewerbungsgespräch oder gar zum Job, weil es einfach besser anhört vom Namen. Und wenn man vielleicht davon ausgeht, dass Sie die deutsche Sprache vielleicht beherrschen. Es braucht eben Sensibilisierung zu diesem Thema. Da braucht man natürlich viel mehr solche Fachtagungen wie diese. Respekt an die Organisation erstmal und nochmal vielen Dank für die Einladung, um sich wirklich zu sensibilisieren diesem Thema gegenüber. Und ich finde es ganz wichtig. Also ich kann ja davon ein persönliches Beispiel geben. Ich war im zweiten Studienabschnitt und da wollte ich halt ein Praktikum machen bei den bekanntesten Medienhäusern in diesem Land, habe meine Bewerbung abgeschickt und es hat mir keiner geantwortet. Kein einziger, also angefangen von ORF abwärts. Tja, wie das Schicksal so wollte, Jahre später war ich dann die Moderatorin im ORF, also geht schon irgendwie. Aber natürlich habe ich es dann loswerden wollen und gesagt, dass es halt wirklich die mediale Integration wir noch sehr, sehr weit hinten sind. Leider Gottes. Korrekt, ja. Fragen? Oh, jetzt kommt's. Jetzt geht's los. Was hast du gedacht? Die Dame zuerst, bitte. Lisa Filzmoser von Migrara. Ich freue mich sehr, dass Sie da sind. Da haben wir eine Lisa. Mosa ist im Nachname, mehr sage ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass Sie viel erlebt haben, was nicht funktioniert hat, was demotivierend ist. Gibt es Tipps und Tricks oder gibt es auch die guten Geschichten? Oder was ist Ihr Geheimnis, wie machen Sie weiter, warum machen Sie weiter? Gibt es etwas, wo Sie sagen, diesen kleinen Tipp oder diesen Trick oder dieses Gedankenexperiment möchte ich Menschen mitgeben, die ähnliche Sachen auf der Arbeitssuche erleben? Ja, vielen Dank für diese Frage. Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich nur sagen, also manche sagen natürlich ja, Durchzug rein, raus, aber das bleibt natürlich seelisch hängen. Also bei manchen bei mir ist das auch seelisch hängen geblieben. Da habe ich gesagt, bin ich an den Punkt gekommen, so, jetzt reicht es. Bei einem Kunden kann ich zum Beispiel sagen, habe ich jetzt, hat er mir eben auch diese Frage gestattet, woher kannst du so gut Deutsch? Habe ich im Personalausweis rausgezückt, habe ich gesagt, was steht da drauf? Er hat einmal gesagt, ja, Personusweis rausgezückt. Habe ich gesagt, was steht da drauf? Er hat einmal gesagt, ja, Personalausweis Republik Österreich. Habe ich gesagt, daher komme ich. Und das ist eben solche Sachen, wo man eben einfach mit solchen Beispielen herangehen soll. Also wirklich mehr mit Beispielen vorangehen und dieses Thema eben auch aufgreifen und ja nicht schweigen über diese Themen. Das ist das, was ich mitgeben kann. Bitte schön. Hallo, Magdalena Danner von Migrare. Meine Frage geht ein bisschen weg von der Arbeitsmarktperspektive, aber es ist mir tatsächlich ein ehrliches Interesse, weil wir brauchen viele, viele Menschen, die sich in der Politik engagieren. Und ich möchte Sie fragen, welche rassismuskritische Zeugnisnote stellen Sie Ihrer eigenen Partei aus? Uh, ganz zum Abschluss so eine harte Frage. Also inwiefern rassismuskritisch meinen Sie? Wie war die politische Sozialisierung, was kann man auch jungen Menschen mitgeben? Wo kann man sich politisch beheimatet fühlen? Wo traut man sich zu engagieren? Auch wenn man vom Standard Politiker, den man im Fernsehen sieht, abweicht. Der Weg Ihrer Sozialisierung, auch wenn das vielleicht eine sehr, sehr lange Geschichte wäre. Und warum fühlen Sie sich in Ihrer Partei beheimatet und welche rassismuskritische Zeugnisnote würden Sie ihr vergeben? Vielleicht ein sehr gut oder ein genügend? Darf ich meine Partei sagen? Bitte. Wir brauchen dich nur zu googeln. Alles gut. Ich bin Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, also der SPÖ. Grundsätzlich die SPÖ eigentlich, also ich habe wirklich nicht lange überlegt, zu welcher Partei, also der SPÖ. Grundsätzlich die SPÖ eigentlich, also ich habe wirklich nicht lange überlegt, zu welcher Partei ich gehen soll, weil für mich ist persönlich, für mich ist die SPÖ die Partei, die sich Danke, Freundschaft. Genau, also für mich ist die SPÖ einfach eine Partei, die sich immer zu den Kleineren hingestellt hat und versucht hat, denen zu helfen. Natürlich bin ich auch in einem sozialdemokratischen Haushalt aufgewachsen. Und ich bin auch wirklich in dieses Thema reinbegriffen worden. Ich war auch als Landesschul-Sprecher bei der Organisation der aktionkritischen SchülerInnen. Das ist eine Vorläuferorganisation und durch den bin ich eben über die Parteimitgliedschaft, dann bin ich halt letztes Jahr im Februar eingetreten. Wie sehr wohl ich mich fühle, also ich fühle mich sehr wohl, kommunal, politisch sehr wohl. Aber es ist natürlich Luft nach oben. Also in keiner Partei ist es perfekt. Also weil sie zum Beispiel meine Gemeinderatskollegin in Wien, Frau Dr. Meringosso, die du wahrscheinlich sehr gut kennst, eben auf Platz 20 auf der Liste gewesen. Natürlich war die Enttäuschung natürlich sehr groß, weil ich habe noch kein, für mich jetzt persönlich, keinen dunkelhäutigen Nationalratskandidaten gesehen oder so in die Richtung, wo man denkt, da muss sich was ändern. Wir bauen auf dich, Jeremy. Hoffentlich. Also die Schulnote, die ich der SPÖ gebe, ist eine 2 bis 3. Eher eine 2 minus. Er hat die Frage nicht diplomatisch beantwortet, sondern direkt. Supergrandios. Also es ist noch nicht dieser Politiker. Genau. Man muss auch Politik... Also ab und zu wegen der diplomatischen Frage, also man muss Politik auch volksnah rüberbringen. Also da hilft nicht dieses von oben herab und im Wahlkampf bin ich für euch. Könntest du bitte mit anderen Politikern auch so reden? Und es ihnen auch so sagen? Wenn ich Kontakte hätte, schon. Genau, also einfach wirklich volksnah dabei sein und nicht immer von oben herab und nur volksnah sein, weil man im Wahlkampf ist, sondern auch die ganze Regentschaft, wenn ich es jetzt so sagen will, volksnah dabei sein. Vielen Dank. Fragen? Jetzt hat sie die Möglichkeit. Also in zehn Jahren sitzt er woanders. Das kannst du mich jedes Jahr einladen. Darauf komme ich habe kein Problem. Darauf komme ich zurück und wehe nicht. Wir haben es aufgezeichnet. Wir haben es aufgezeichnet. Mit Journalisten ist es nicht zu spaßen, ich sage es dir. Keine Fragen? Dann hätte ich noch eine Frage an dich. Wir sind auch jetzt schon am Abschluss von unserer Interview- Fragenreihe, sage ich jetzt einmal. Angenommen, du hättest, du bist jetzt 19 und du gehst zurück in dein Alter, wo du 13, 14 bist, gerade mal angefangen, Pubertät, was würdest du, welchen Rat würdest du dir da geben? Er redet nicht. Aber gleich. Wenn ich den Jüngeren Jeremy jetzt einen Rat geben würde, dann würde ich sagen, hab keine Angst. Eigentlich das und träume groß. Weil für mich ist das Motto, mein Lebensmotto ist eigentlich immer Think Big, groß träumen und dann wirst du diese Ziele auch erreichen. Also da bin ich auch der festen Überzeugung. Und so wird es allen anderen Jugendlichen mit Migrationshintergrund auch gehen. Wenn man groß träumt, kann man auch Großes erreichen. Wenn ich zum Beispiel in Deutschland jetzt rüberschaue, ein syrisches Mädchen hat eben ein Abitur letztes Jahr mit einem Notendurchschnitt von 1,0 geschafft. Da denke ich mir schon, wenn man ein großes Träumt, kann man auch vieles erreichen. Und diesen Rat würde ich meinem jüngeren Ich geben. Diese Antwort habe ich mir auch von dir erwartet. Herzlichen Dank, Jeremy, die Karte. Dankeschön. Danke schön. Der letzte Punkt aus unserer heutigen Agenda, letzte Keynote. Ich blicke jetzt sehr gerne in diese Zeit zurück, als ich Gründungsmitglied von der Zeitschrift Biber war. Und es freut mich sehr, dass sie heute da ist. Chefreporterin, stellvertretende Chefredakteurin des Biber, Alexander Thule. Mit ihrer Keynote, wie heißt denn das? Wenn ich groß bin, gehe ich zum AMS. Bitteschön, Alexander Thule. Dankeschön. Ja, hallo. Kann man mich hören? Danke, dass Sie alle hier sind. Danke auch, dass ich hier sein darf. Mein Name ist Alexandra Thule. Ich bin stellvertretende Chefredakteurin und Chefreporterin der Zeitung Biber. Und ich werde Ihnen ein bisschen aus der Praxis Erfahrungen und einfach unsere Eindrücke schildern, die wir mit unserem Schulprojekt gemacht haben, wo wir eben sehr viel mit Jugendlichen, mit Migrationshintergrund zusammenarbeiten. viel mit Jugendlichen, mit Migrationshintergrund zusammenarbeiten. Und zu dem Titel und auch dem Cover hier, das ist tatsächlich ein Satz, der gefallen ist in einer Klasse von einem Jungen. Also das haben wir nicht erfunden. Ich habe mir gedacht, das passt aber auch sehr gut zu diesem Vortrag. Genau, erstmal ein paar Worte zu Biber. Also wer von Ihnen kennt Biber? So, eh viele. Okay, gut, passt. Ich werde trotzdem ein bisschen was erzählen für die, die es vielleicht nicht wissen. Biber ist das größte österreichische Migrantenmagazin. Biber bedeutet, also Biber eigentlich Pfefferoni bzw. Pfeffer auf Bosnisch, Kroatisch, Serbisch und Türkisch. Der Anspruch von Biber ist, dass wir aus den Communities herausberichten und nicht über die Communities. Also jeder unserer Redakteure, Redakteurinnen hat Migrations-Background, sehr viel aus Ex-Jugoslawien, Türkei, Ägypten, ich selbst bin aus Polen, also es ist eigentlich ziemlich durchgemischt. Es wurde 2008 gegründet, wo Esther eben auch ein Gründungsmitglied war, da war ich noch in der Schule. wo Esther eben auch ein Gründungsmitglied war, da war ich noch in der Schule. Und das war jetzt keine Ahnung. Wir erscheinen achtmal im Jahr, Auflages sind 85.000 Stück. Und wir sind ein Gratismagazin. Und genau, also unsere Zielgruppe sind eigentlich junge Menschen in Österreich mit und ohne Migrations-Background. Und genau, also was wir machen, eben wir greifen alle möglichen Themen auf, Politik, Gesellschaft, Bildung, Wirtschaft, Lifestyle, alles Mögliche. Und es geht auch darum, also es ist jetzt kein Schönreden, also wir schreiben durchaus kritisch über unsere eigenen Communities, wenn man das so sagen kann. Vor allem, weil wir den Anspruch haben, weil wir auch gemerkt haben, dass in Österreich die Medienlandschaft doch nicht divers ist, auch wenn wir gern davon sprechen und es wird besser in den letzten Jahren vor allem, aber als Biber gegründet wurde, war dem noch gar nicht so. Und unser Herausgeber, das ist jemand, der sagt immer gerne, dass die meisten Menschen, deren Nachnahme mit Itch endet, zum Beispiel in Österreich, die in den Medien arbeiten, irgendwann at some point bei Biber waren. Und es geht einfach auch um Themen, die mit den Altern später auch aufgegriffen werden, aber einfach der Anspruch ist eben dieses Bild von Migranten. Wer sind denn die Migranten? Es gibt ja nicht das eine Bild. Und wir zeigen auch, wie divers das sein kann. Und wir haben vor allem auch den Zugang, wenn man die Sprache spricht, wenn man die Leute kennt. Wir kommen auch einfach leichter in verschiedene Communities, in verschiedene Milieus hinein, obwohl wir eine sehr kleine Redaktion sind eigentlich und oft nicht so viele Ressourcen haben. Aber das ist eigentlich das, was das auszeichnet. Aber das ist eigentlich das, was das auszeichnet. Und genau, der Hauptpunkt oder warum ich mit den Jugendlichen über die österreichische Medienlandschaft. Wir machen mit ihnen Fotoworkshops, Video-Workshops, sie schreiben Texte über Themen, die sie beschäftigen. Und wir sind aber eigentlich mit der Zeit drauf gekommen, dass es weniger ein Medienprojekt ist und mehr ein Sozialprojekt, weil es oft eben, also ich mag diesen Begriff gar nicht, aber sogenannte Brennpunktschulen, sprich eben Schulen, wo Kinder, also es gibt einen sehr, sehr hohen Migrationsanteil. Die Kinder kommen oft aus sozioökonomisch schwächeren Haushalten. Und das sind einfach Kinder, die eigentlich mit Medien oder Medien komplett unterrepräsentiert sind. Beziehungsweise, wenn sie vorkommen, eigentlich nur in einem sehr negativen Licht. Was wir machen eben ist, wir verbringen eine Woche mit denen und es ist oft so, dass ganz am Anfang der Woche denken sie sich alle noch so, boah, okay, besser als Mathe, aber äh. Und dann am Ende der Woche sagen sie, oh, können wir das nochmal machen, das war so cool. Weil sie vor allem auch, wir lassen sie eben selbst Texte schreiben über das, was sie beschäftigt. Und das wundert sie dann immer, weil es ist so, darf ich das jetzt wirklich schreiben? So, ja klar, also wir betreuen die Texte, natürlich korrigieren wir die Grammatik und alles, aber das ist oft eigentlich, und wir haben eigentlich unsere stärksten Cover, sind teilweise, das sind alles Geschichten, die in den Klassenzimmern entstanden sind. Also zum Beispiel hier, Junge Wiener über Deutschrap, dann eine Geschichte über Wiener Jugendgangs, dann über junge Muslime im Zwiespalt zwischen Glauben und Saufen, ja gut, wie ich so sagen kann, oder eben Empowerment von jungen Frauen aus migrantischen Communities. Also das ist eigentlich alles sehr unterschiedlich und die freuen sich dann natürlich sehr, wenn sie dann ihre Texte auch in dem Magazin sehen, weil das passiert sonst nicht so oft. Und genau, was eben auch ein großes Ding ist, was mir auch aufgefallen ist, dass ja oft Kinder sind, die als sozial schwach beschrieben werden. Und wir wurden einmal gefragt in einer Klasse von einem Schüler, er meinte, was bedeutet das eigentlich sozial schwach? Heißt das, wir sind irgendwie schlecht oder wir sind irgendwie schlechter als die anderen? Und das Ding ist, dass ihnen das einfach schon irgendwie beigebracht wird, auch durch das Schulsystem, das einfach nicht auf sie ausgelegt ist. Das haben wir auch gemerkt, zum Beispiel in der Pandemie, wenn man jetzt aus einem Haushalt kommt, wo beide Eltern irgendwie schwer arbeiten, also körperlich zum Beispiel sehr viele Kinder haben, die Kinder haben zum Beispiel keinen eigenen Computer, Schreibtisch, Zimmer, wie sollen die dann das Homeschooling schaffen, wenn sie dann auch ihren Geschwistern helfen müssen, weil die Eltern vielleicht nicht so gut Deutsch können und das sind einfach alles Dinge, die die Pandemie nochmal gezeigt hat, aber auch abgesehen davon ist es einfach wirklich eine andere, also diese Kinder brauchen einfach auch mehr Unterstützung oder auch eine andere Unterstützung. Weil es heißt dann oft am Ende des Schuljahres, sie sind nicht vermittelbar, weil es einfach an diesen ganzen Ressourcen fehlt und ihnen einfach nicht das geboten wird, was sie eigentlich brauchen. Und es liegt auch irgendwie daran, das habe ich zum Beispiel bei mir selbst auch gemerkt, also ich bin im Alter von sechs Jahren nach Österreich gekommen, aus Polen. Bei mir ist es aber so, ich bin aus einem Akademikerhaushalt, also ich bin eh schon privilegiert. Trotzdem war es so, meine Eltern und ich auch, wir konnten einfach kein Wort Deutsch, als wir hergekommen sind, meine Eltern hatten keine Ahnung von dem Schulsystem in Österreich. Das war dann einfach, die konnten mir auch nie in der Schule helfen. Ich habe das dann einfach irgendwie selber lernen müssen und natürlich gab es auch Vorteile, weil dann habe ich zum Beispiel sie was unterschreiben lassen, was sie nicht gecheckt haben und das war dann Mathe-Schularbeit zum Beispiel. Oder ihnen irgendwas eingeredet, zum Beispiel die Entschuldigungen vorgeschrieben, dann habe ich selber danach die Tage ausgefüllt. Also das waren nur so die kleinen Dinge. Aber im Großen und Ganzen, weil ich auch gesagt habe, das ist sozial schwach. Was wir eigentlich erleben ist, dass diese Kinder sozial stark sind, weil sie einfach untereinander erstens so einen Zusammenhalt haben und zweitens eben, weil sie oft auch Rollen übernehmen, deren sich viele auch nicht bewusst sind, wie zum Beispiel das Dolmetschen für die Eltern. Das ist eine Sache, das wird total unterschätzt eigentlich. Wie oft diese Kinder, ich meine, ich kenne das von mir selber, bis heute ist es irgendein Finanzamtszettel, ich darf das übersetzen. Gut, jetzt kann ich es machen, aber im Alter von acht, neun Jahren hast du keine Ahnung, was da draufsteht. Und das sind einfach so Dinge, die einfach alle irgendwie übersehen werden. Und das ist eigentlich auch sehr schade. Und genau das versuchen wir eben diesen Kindern auch mitzugeben, dieses Selbstvertrauen, eben ihre Stärken zu erkennen, das, was sie eben können und was sie schaffen können. Und eben auch, da hängt auch viel mit den Eltern zusammen, die, wie ich schon gesagt habe, die haben einfach keine Ahnung von dem Schulsystem, wenn man die Sprache des Landes nicht spricht, dann hat man auch nicht dieses Selbstvertrauen, man weiß nicht, welche Rechte man hat, man weiß nicht genau, wie das alles abläuft und wird dann automatisch, wenn man eh noch in dieser Gastrolle ist, kommt man eh nochmal, tritt man noch einen Schritt zurück und traut sich einfach nicht. Und genau, was ich auch irgendwie ansprechen wollte, ist, dass was wir oft in den Klassenzimmern erleben, ist, diese Kinder kennen oft nur Jobs, die sie einfach von zu Hause oder aus ihrem Umfeld kennen. Also das sind zum Beispiel Aussagen, die wir im Klassenzimmer gehört haben, zum Beispiel, ich kriege später immer einen Job auf dem Bau, wozu brauche ich dafür gute Deutschnoten? Was sagt man einem so einem Kind dann? Oder kann ich mit Kopftuch Anwältin werden oder kann ich mir einen Hut aufsetzen? Das wurde ich zum Beispiel gefragt von einem Mädchen. Oder eben dieses, wie soll ich studieren? Ich kenne niemanden, der zur Uni geht. Das ist für sie einfach so weit weg, weil Bildung in Österreich ja nach wie vor weiter vererbt wird. Und das sind einfach alles Aussagen, wie zum Beispiel wir haben dann in einer Klasse haben wir sie dann gefragt nach dem ersten Tag, nachdem wir mit ihnen besprochen haben, eben über die österreichische Medienlandschaft, was es alles für Medien gibt und so weiter und so fort, entwickeln sich dann öfter einfach Gespräche darüber, wie, ja, aber wie werden denn zum Beispiel Migrantinnen in Medien repräsentiert? Und das verstehen sie dann schon, also dann merken sie selber, ja klar, es geht immer nur, wenn es um uns geht, dann geht es um Kriminalität oder irgendwie, weiß ich nicht, Asyl oder so und das ist halt einfach in einem negativen Kontext auch und das spüren sie aber schon sehr stark und man merkt aber auch ein bisschen dieses Kindliche und dieses Weltfremde, wenn ich es so sagen kann, wenn zum Beispiel, wie sie nach einem Tag fragen, habt ihr denn noch Fragen an uns, was die Arbeit als Journalist angeht, dann kommt die Frage, fahren Sie einen Lamborghini, weil sie einfach glauben, dass wir unglaublich reich sind oder dass wir, ich weiß nicht, was alles geschafft haben und indem wir einfach in diese Schulen gehen, eben als Menschen mit Migrationshintergrund und ihnen sagen, hey, ich konnte auch kein Deutsch, als ich hergekommen bin und jetzt bin ich Journalistin, also das kann man alles lernen, ich finde aber trotzdem diese Aussage mit, wenn du dich anstrengst, kannst du alles schaffen, ist halt schwierig, weil die haben einfach einen anderen Start. Und was wir aber eben trotzdem versuchen, ist eben das ihnen mitzugeben, ihnen auch zu zeigen als Role Models eben, was eigentlich alles möglich ist oder möglich sein kann. Aber das ist eben nicht die Verantwortung dieser Kinder, sondern meiner Meinung nach und unserer Meinung nach auch irgendwie die Verantwortung vom Bildungssystem und so weiter. Und was ich mir zum Beispiel gedacht habe, was eine Lösung dafür wäre, erstens eine bessere Durchmischung in den Schulen, weil es ist ja, damit es nicht mehr diese Problemschulen, Brennpunktschulen gibt, sondern dass es einfach durchgemischter ist. Ich glaube, das würde viele Probleme lösen. Sicher auch eine Ganztagsschule, ich habe gehört, das wurde heute auch schon angesprochen, dass das vielleicht eine Lösung wäre und auch einfach mehr Unterstützung von Schulpsychologinnen, Sozialarbeiterinnen, also dass einfach mehr so ein Netz, Aufwagennetz da ist für diese Kinder. Vor allem, dass sie auch lernen, an sich selbst zu glauben und vor allem, dass sie auch lernen, welche Berufe es überhaupt gibt. Man muss irgendwie auch ganz realistisch denken und sagen, okay, schau, diese Berufe gibt es, das kannst du machen, die Lehre kannst du machen, das Studium kannst du machen und so weiter und so fort. Auch wenn Studieren in Österreich gratis ist, heißt das nicht, dass jeder Zugang dazu hat. Weil wenn man dann irgendwie nebenbei Vollzeit arbeiten muss, dann funktioniert das natürlich nicht so einfach. Und vor allem, das Wichtigste ist aber, was wir auch finden, ist eben vor allem mit den Kindern und den Jugendlichen reden, anstatt immer nur über sie zu reden. Weil das ist irgendwie das größte Problem. Was wir eben versuchen, ist, sie zu fragen, hey, was braucht ihr denn? Was findet ihr denn? Also zum Beispiel, meistens ist es dann so, wenn wir sie fragen, über was sie denn einen Text schreiben möchten am Ende der Woche. Am Anfang heißt das meistens, ja, ich spiele gern Fußball oder ich spiele gern Fortnite oder ich bin YouTuber oder was auch immer. Und am Schluss stellt sich dann heraus, dass das Kind zum Beispiel eine ziemlich arge Fluchtgeschichte hat oder dass es irgendwie ganz, und dann verarbeiten sie auch in diesen Texten irgendwie das, was passiert ist. Und man merkt aber, dass das für sie teilweise so normal ist, dass alles, was sie erlebt haben, und weil sie einfach auch nicht die Chance haben, irgendwie das zu erzählen. Und diese Chance wollen wir ihnen einfach auch bieten. Wir haben eben zweimal im Jahr diese Schülerausgabe, eben den Newcomer, wo die Schülertexte erscheinen, wo auch große Reportagen erscheinen, die mit Schülerinnen und Schülern mitgestaltet werden. Stadtpark, auf die Idee hat uns eine Schülerin gebracht, weil wir haben diesen Zugang auch nicht, also das sind 13, 14-Jährige, die ist eben zu mir gekommen und hat gesagt, hey, dieses Problem gibt es, vielleicht kann man da was machen, also sie helfen uns auch und wir helfen auch ihnen, also so in dem Fall so schaut das aus und genau, also das ist eigentlich der Hauptziel des Newcomers von Biber. Haben Sie Fragen zum Newcomer, also zum Projekt? Test? Hallo? Eigentlich nur, weil ich in meinem Freundeskreis viele Lehrerinnen und Lehrer habe, die Mitleidsbekundungen können zwar schriftlich schicken, weil ich viele Lehrerinnen im Umkreis habe. Kann man das, sagen wir, bestätigt das jetzt für eine gewisse Schule? Ja. Das heißt, über Tomepage oder? Nein, ich kann dir einfach unsere E-Mail geben. Also man kann das, ja, es passiert oft, dass wir das auch von Lehrern, Lehrerinnen, dass sie das bestellen. Es gibt auch ein Pay-as-you-wish-Abo. Also wir haben ein Abo, wo man einfach einzahlen kann, so viel man möchte, weil es eben auch ein Gratismagazin ist. Aber das gibt auf jeden Fall die Möglichkeit für Schulen, das machen wir auch oft. Also wir liegen auch an Schulen auf, an verschiedenen, in Wien aber. Also ich weiß nicht, ja. Lehns Brennpunktschule unter Anführungszeichen. Gut, man kann es auch nach Wien verschicken. Danke. Ich glaube, die Frage ist sowieso schon beantwortet. Das heißt, das Angebot gibt es in Wien, auch mit diesen ganzen Klassenprojekten gibt es in Wien. In Wien, weil wir vier Leute sind. Das heißt, wir erscheinen auch nur in Wien. Also wir machen das. Wir haben es zumindest bis jetzt noch nie irgendwo anders gemacht. Vielleicht haben Sie eine Idee, dann kann man es woanders machen. Wie wird das gefördert? Vielleicht haben Sie eine Idee, dann kann man es woanders machen. Wie wird das gefördert? Durch Inserate, Werbung und Kooperationen. Alles klar. Danke. Dann frage ich. Ich habe mehrere Jahre lang Führungen in der Fürst gemacht, in der Stahlwelt und auch Werkstätten, unter anderem auch sehr, sehr viel mit Schulklassen. Und ich hatte oft das Gefühl, gerade wenn es jetzt so Schulklassen aus, ich sage es jetzt mal unter Anführungsstrichen klassischen Brennpunktschulen waren, dass die Lehrer vollkommen überfordert und fertig mit der Gruppe angekommen sind und dann total froh waren, wenn sie mal für drei Stunden die Verantwortung abgeben konnten an mich sozusagen und sich zurückgehen. Also ich hatte das Gefühl, oder ist das auch etwas, was du oder was ihr in den Schulen merkt, dass die Lehrer oft einfach anstehen, überfordert sind und dann auch vielleicht den Kindern, Jugendlichen gar nicht die Plattform oder die Möglichkeit geben können, sich da zu entwickeln? Ja, auf jeden Fall. Also ich bewundere sowieso jeden, der Lehrer, Lehrerin ist, weil ich könnte das nicht. Und ja, tatsächlich, nach einem Vormittag in der Schule, sagen wir immer, das fühlt sich an wie eine Woche in der Redaktion, wenn man ja doch die Verantwortung hat, dann plötzlich für 30 Jugendliche. Und ja, diese Erfahrung haben wir schon auch gemacht und ich glaube eben, dass, ich meine, gut, das Projekt ist jetzt nur so ein sehr kleines, aber trotzdem, wir merken das auch bei den Lehrern, die dann auch sagen, danke, dass ihr da wart, weil vielleicht kann ich das auch in meinem Unterricht dann implementieren und vor allem, was wir halt auch immer merken ist, es sind ja fünf Tage. Und der Unterschied zwischen dem ersten und dem letzten Tag ist immer riesig. Weil ganz am Anfang, wie gesagt, ist es so, die denken sich so, schon wieder kommt irgendwer und erzählt uns irgendwas. Was ist das? Wenn sie dann merken, dass das irgendwie interaktiv ist, wenn sie selbst was mitgestalten können, und dann kommen sie zum Beispiel am letzten Tag zu mir und sagen, wir haben uns heute angezogen wie Sie. Also das sind teilweise, oder wollen uns alle auf Instagram adden oder keine Ahnung was. Man merkt schon, dass die dann irgendwie auch so ein Vertrauen aufbauen, dass sie dann auch irgendwo fehlt, weil sie sich auch irgendwo repräsentiert fühlen. Wenn zum Beispiel eine Kollegin, die Nada ist, eben ihre ältere, also sie hat einen ägyptischen Migrations-Background, wenn sie dann zum Beispiel erzählt, wie das vor allem den Mädels erzählt, wie das bei ihr in der Familie so war, zum Beispiel mit strengen Eltern oder was auch immer und dass das aber alles eh vorbeigeht und so, dann sehen sie in ihr auch irgendwie ein Role Model natürlich. Oder wenn ich erzähle, dass ich eben kein Wort Deutsch konnte, als ich hergekommen bin, fragen sie immer, wie haben sie das geschafft. da muss ich schon noch sagen, das war meine Volksschullehrerin, die sehr, sehr engagiert war. Ich weiß bis heute nicht, wie sie das geschafft hat, aber irgendwie hat sie es geschafft, dass wir alle innerhalb von einem Jahr Deutsch konnten, perfekt. Und solche Lehrer braucht es einfach, die einfach auch mehr, also natürlich ist es für mich jetzt auch einfach zu sagen, weil ich keine Lehrerin bin, aber ich glaube, wenn man eben dieses Netz aufbauen würde, dass man einfach mehr auch eben auf die Kinder persönlich eingeht, dann würde das schon ziemlich viel weiterbringen, denke ich. Wir sind ja Zimmernachbarn, aber trotzdem. Aber ich wollte fragen, wie ist das, wenn... Also wir im Büro, wenn ich nicht in eine WG... Das musst du schon... Danke für die Klärung. Mich würde es interessieren, wenn ihr so ein bisschen diese kritischen Themen anspricht oder ihr macht ja auch darüber was und das ist die Stärke von euch, dass ihr das aus verschiedenen Seiten anschaut. Kannst du da so ein bisschen diese Stimmungsbilder erzählen, was kommt, wie die Kinder, Jugendliche damit umgehen, was für Erfahrungen, werdet ihr aktiv angesprochen oder? Aber meinst du jetzt die Allgemein-Bieber oder nur beim Newcomer? In beiden vielleicht. Oder gibt es einen Unterschied zwischen beiden? Naja, es ist schon so, also natürlich, wenn man kritisch, wenn man heikle Themen kritisch anspricht, kriegt man auch eine Response drauf. Es ist sehr unterschiedlich. Also wir kriegen schon sehr oft, ich meine, ich glaube, jeder von uns Redakteuren hat schon mal eine Morddrohung erhalten. Ob das jetzt von rechts kommt oder ob das Leute sind, die sich einfach nicht repräsentiert fühlen. Zum Beispiel, wir hatten jetzt eben diese große Cover-Geschichte über wir haben sie genannt, Wir Kinder vom Stadtpark, weil sie kennen sicher das Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Wir waren nämlich im Stadtpark unterwegs und haben eben mit Jugendlichen gesprochen, die dort eben Drogen nehmen, im Sinne von, sie rauchen jetzt nicht einen Joint, sondern wirklich Heroin oder Crystal Meth und so weiter, die sich auch prostituieren. Und die Frage war, das gibt es in Wien? Wie kann das sein? Und wir haben mit denen sehr viel Zeit verbracht. Und sie haben danach den Artikel gelesen und gesagt, wow, danke, dass jemand mit uns geredet hat. Danke, dass quasi unsere Lebensrealität da irgendwie abgebildet wurde. Gleichzeitig haben wir einen riesigen Shitstorm kassiert auf Instagram von anderen Jugendlichen, die einfach gerne im Stadtpark abhängen und das alles aber nicht machen und glauben, wir ziehen sie jetzt alle komplett in den Dreck. Also das passiert am laufenden Band. Es ist egal, bei welchem Thema, natürlich auch beim Thema Islam, weil wir viel auch über die muslimische Community schreiben, da ist immer irgendwas. Also natürlich, man muss auch sagen, es kommt immer sehr darauf an, aber ja, natürlich passiert das, kommt darauf an, bei welchem Thema, aber vor allem Thema Religion, Migration, das ist einerseits, wie gesagt, von rechts kriegen wir sowieso immer Hate, weil gut, ich glaube, das ist verständlich. in verschiedenen Communities sagen, hey, nein, das ist bei mir nicht so oder das stimmt gar nicht oder natürlich, man kann, wie ich schon gesagt habe, es gibt nicht alle Menschen aus einer Community sind so oder die eine, wir sind auch nicht eine Bergentour für Migranten oder sowas, aber es ist also natürlich auch diese Zwischenuntergruppierungen, also da gibt es schon auf jeden Fall immer sehr viele Auseinandersetzungen. Ich meine, ich habe zum Beispiel, es ist auch immer die Frage, wer darf was schreiben oder wer darf über was schreiben, weil zum Beispiel hat ich, glaube ich, vor zwei Jahren mir gedacht, ich habe nämlich sehr viel immer, wenn man in österreichischen Medien was über Tschetschenen oder die tschetschenische Community liest, dann sind es immer nur Männer. Also Männer, Gewalt, Sittenwächter, Kriminalität. Und ich habe mich dann gefragt, aber was ist mit den Frauen? Über die redet irgendwie keiner. Und habe dann mit tschetschenischen Frauen gesprochen und dann haben wir das eben veröffentlicht. Also die haben über ihre Lebensrealität erzählt, wie das jetzt wirklich ist, mit dieser Sittenwächter-Debatte und so weiter und so fort. Und das hat uns natürlich, also das Artikel wurde eh auch sehr gut aufgenommen. Natürlich kam dann aber die tschetschenische Community, der Teil, der gesagt hat, das stimmt ja gar nicht, das ist bei uns gar nicht so. Also das war dann auch relativ schwierig. Es kommt wirklich immer sehr darauf an, aber ich denke mir, dafür machen wir diese Arbeit auch und wir lassen auch, wenn zum Beispiel jemand uns sagt, hey, ich habe andere Erfahrungen gemacht, dann lassen wir die Person zum Beispiel auch einen Gastkommentar schreiben und sagen, gut, dann schreibt das aus deiner Sicht. Das lassen wir auch gerne zu. Also wir sind da nicht so verschlossen. Aber ich glaube, wenn man sich für den Beruf oder wenn man in den Journalismus gerät, dann muss man mit solchen Sachen ja auch rechnen. Es ist nicht eine heile Welt und alles ist so super toll. Das ist normal, also das ist ja klar. Frage? Ich habe eine Frage. Wie bist du eigentlich zum Biber gekommen? Das ist eine lustige Geschichte. Ich habe Jus studiert, tatsächlich drei Jahre lang. Mir hat es überhaupt nicht mehr gefallen. Hell Surprise. Ich bin beim Sanas gesessen und habe die E-Mail bekommen, dass ich exmatrikuliert wurde, weil ich eine Prüfung zum vierten Mal nicht bestanden habe. Und ich habe mir gedacht, okay, egal. Ich wollte es eh nicht mehr. Und dann lag eine Zeitschrift, also Biber, offen auf der Seite mit, wir suchen Praktikanten. Und ich habe mir gedacht, okay, Schicksal, mache ich, passt. Habe mich dann beworben. Habe dann 2013 das Praktikum, also die Akademie, eben diese Biber-Akademie ist unser Praktikumsprogramm. Das ist immer, alle zwei Monate ist ein Lehrgang, wo wir eben Menschen, also Jungjournalisten, Journalistinnen ausbilden, die einfach alles, es ist auch kein so Kaffee-Hol-Praktikum, sondern man wird halt wirklich sehr eingebunden. Darf ich das sagen? Jetzt habe ich ins Leben gerufen. Und die Akademie gibt es immer noch und sie läuft immer noch wunderbar. Ich war eben selber in der Akademie, nicht bei dir, aber trotzdem. Und ich habe dann eben 2013 das gemacht und hatte ich das immer, ich war dann auch zwischendurch bei anderen Medien, habe dann im Endeffekt Dolmetschen studiert, was mir hundertmal mehr gefallen hat als Jus. Jetzt haben meine Eltern eine Ausrede, wenn ich ihnen etwas übersetzen muss, weil du hast es ja studiert. Jetzt stimmt es zumindest. Wenn es keine Fragen mehr gibt, dann sage ich vielen, vielen herzlichen Dank, Alexandra Zule. Dankeschön. Danke. Ein sehr interessanter Tag geht leider zu Ende. Ein sehr interessanter Tag geht leider zu Ende. Übrigens, die Keynotes von Kenan und von der Alexander können Sie über Migrare bekommen. Also die stehen zur Verfügung, falls Sie Interesse haben, bitte an Sabine Schandl wenden. Ja, mir hat es gefallen, Ihnen wahrscheinlich auch. Ich gehe davon aus, weil Sie ja noch zahlreich da sind. Und last but not least möchte ich mich natürlich auch bedanken im Namen von Migrare bei der Arbeiterkammer Oberösterreich für die Räumlichkeiten und die Unterstützung bei der Technik und beim Gasso-Team für den reibungslosen Ablauf, für das Catering, Farbförderung, Verein von Förderung und Arbeit sowie auch über den Tellerrand. Vielen herzlichen Dank auch für den Kuchen, der so lecker war, an AMS Oberösterreich und das Land Oberösterreich für die finanzielle Unterstützung und alle Referentinnen und Referenten für die Teilnahme und auch für das gute Gelingen. Für mich sind ja Jugendliche ja sehr, sehr wichtig. Die liegen mir sehr am Herzen. Und im Zuge meiner Tätigkeit als Daft-Arzt-Lehrerin sehe ich auch immer wieder, was es braucht. Wir haben das heute so oft gehört. Auf jeden Fall empowern. Wir müssen den Jugendlichen auf jeden Fall zeigen, was in ihnen steckt. Ich bin aufgewachsen, du kannst das nicht, du wirst das nicht schaffen. Und das wollen wir nicht weitergeben. Egal, ob wir das vererbt bekommen haben, ob wir das in die Wiege gelegt bekommen haben, das wollen wir auf gar keinen Fall weitergeben. Was die Jugendlichen brauchen, sind auf jeden Fall Role Models. Es gibt so viele und die sitzen auch hier im Raum und die sollten wir eigentlich transparenter machen. Es braucht keine Social Media oder generellen Medien. Es reicht einfach nur, wenn man auf die Jugendlichen zugeht und sagt, wie toll sie eigentlich sind und was sie wirklich können. Ja und was wir auch noch gehört haben, ist Selbstvertrauen. Und das Selbstvertrauen stärken, das liegt natürlich zum einen bei den Eltern, aber auch bei uns, wenn wir mit den Jugendlichen reden, wenn wir ihnen zugestehen, dass sie das schaffen können. Das hätte ich in meiner Jugend sehr gerne gehabt. In diesem Sinne, vielen herzlichen Dank. Man sieht sich immer zweimal im Leben. Dankeschön.