Wie war das mit dem Ratvernetzungstreffen, war heuer der Herr Professor Meiler schon da und mit einem Vortrag und am Ende hat er in die Runde gefragt, ob noch wer Fragen hat und da hat es richtig rummert und die Leute waren richtig kritisch und haben gesagt, ja schauen Sie mal, wir wissen, dass alle da sitzen, aber es kann sich ein politischer Vertreter tun. So ist das entstanden, die alle einzuladen, denen den Vortrag nochmal quasi vorzuführen und anschließend in einer Podiumsdiskussion damit zu konfrontieren mit der Ist-Situation, die wir haben. Wie hat das geklappt Ihrer Meinung nach heute? Ja, also ich bin mehr als zufrieden alleine von der Teilnehmerzahl, weil das waren jetzt nicht nur ein paar Leute, alle aus dem Zentralraum Linz oder so, sondern wir haben über 75 Gemeinden kontaktiert, also fast alle Bezirkshauptstädte, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Linz kommen, die haben alle kontaktiert, alle Gemeinden, quasi Bürgermeister und alle Fraktionen, die da drinnen sind und sonst keine Werbung gemacht. Das heißt eigentlich auch in Medien ist nicht so viel gebracht worden, von der war es überwältigend, es waren sicher über 250 Leute heute hier und von den politischen Vertretern haben leider dann die Wesentlichen gefehlt. Der Landesrat Steinkellner, der hat eben abgesagt und auch leider der Linzer Mobilitätsstadtrat, Vizepräsident Hayat, obwohl wir auf die zwei eigentlich alles zugeschnitten haben und schon vor drei Monaten gesagt haben, wann habt ihr Zeit? Da machen wir den Termin und dann laden wir alle anderen dazu ein. Und auch Linzer Bürgermeister Luger hat sich eigentlich auch aus der Affäre gezogen. Die machen einen großen Bogen um das Verkehrsthema. Aber das war trotzdem eine Möglichkeit. Alles Negative hat auch etwas Positives. Wir haben auch zeigen können, dass wir auch die an Bord brauchen. Es braucht alle gemeinsam vor den Karren spannen, sonst werden wir die Klimawende nicht schaffen. Gerade Lobby Oberösterreich, da steckt ja das Wort Lobby schon drinnen. Sie lobbyieren für den Fahrradverkehr. Was haben Sie bisher damit erreicht? Ja, wir haben vor allem damit erreicht, dass uns jeder kennt jetzt in der Politik, weil wir auch einfach wirklich regelmäßig mit den zuständigen Politiker, die kontaktieren wir, die alle Fraktionen immer informieren, denen geben wir die ganze Information. Wir haben zwar jetzt beim Baulichen noch nicht so viel erreicht, dort oder da auch große eigentlich schon Geschichten, wie zum Beispiel in Gbunden haben in letzter Minute noch erreicht, dass dort dann bei einer Brückensanierung ein Radweg dazu gekommen ist, aber das Wichtigste ist das, dass kein Politiker mehr sagen kann, das haben wir nicht gewusst. Also die Informationen, alle haben dieselben Informationen. Wir konfrontieren sie und auch heute wieder mit diesen Zahlen, wenn man das sieht. Die Budgets eigentlich, wie mickrig das Radverkehrsbudget ist und ohne Göttger muss ich, heißt es bei uns. Und wir werden jetzt sehen im Dezember beim Budget-Landtag, wenn da wieder nicht irgendwie wirklich große Schritte gesetzt werden, dann ist wieder ein Jahr verloren. Und wir werden das einfach auch kritisch in den Medien, dass man eigentlich die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Viele Linzerinnen und Linzer merken ja dieses Budget ja sehr stark. Also dass in Linz die Radwege ja wirklich marode sind zum Teil, dass extreme Hürden da auch in den Weg gelegt werden. Zum Beispiel, wenn man von der Nibelungenbrücke kommen zum Lenters fahren will, muss man auch über so einen Bordstein fahren. Haben Sie da vielleicht auch schon einen Gefahrenkatalog erstellt, wo Sie diese gefährlichen Stellen auch irgendwie aufzeigen und der Politik irgendwie auch mitteilen? der Politik irgendwie auch mitteilen? Ja, da gibt es richtige Gefahrenstellen, Analyse und so einfach, die schon seit, speziell die Nibelungenbrücke, die wird seit Jahrzehnten schon thematisiert und immer wieder die Politik damit konfrontiert. Erst vor ein paar Jahren haben sie dann diese Abfahrt bei der Nibelungenbrücke, die ALC-Rampe gesperrt, wo wir uns dann auch massiv eingesetzt haben. Nach zwei Jahren haben wir es wieder geschafft, dass sie geöffnet wurde. Und wie gesagt, wir brauchen dort, wir sagen immer, es braucht dort auf beiden Seiten einen Zwei-Richtungs-Radweg. Das brauchen wir dort. Und nicht einfach auf einer Seite einen Radweg und drüben Fußgängen, das geht überhaupt nicht. Wir brauchen dort einen beiseitigen Zwei-Richtungs-Radweg. Dann haben wir die Gefahrstellen weg. Und auch in der Verlängerung dort, wo dann die Busbucht und so ist, da muss man einfach eine Lösung finden. Viele Pendlerinnen und Pendler sagen ja zum Beispiel, dass Radfahren etwas für privilegierte Städter ist. Was entgegnen sie Ihnen? Ja, wir brauchen nur heute die Landtagsabgeordnete Dagmar Engl, die gesagt hat, die hat jetzt mit 50 Jahren vor einem Jahr angefangen, auch mit dem Alltagsrad fahren und es ist nie zu spät. Also gerade jetzt auch Topografie mit E-Bikes, wenn man das hat, weil es einfach bergiger ist oder so, ist das alles keine Ausrede mehr, ist alles kein Thema mehr. Bei uns in Steyrek, in meiner Gemeinde, gibt es viele Pensionisten, Senioren mit 70, 75 Jahren, die wohnen sehr steil oben und die machen alle Erledigungen mit dem E-Bike. Und da macht es auch Sinn. Naja, ein E-Bike kostet ja auch Geld. Ja, natürlich, aber wenn ich mir ein Auto zum Beispiel damit ersparen kann, weil ich eben die kurzen Wege damit machen kann, dann spare ich mir viel, viel mehr, dann habe ich das in kurzer Zeit wieder erinnern. Das ist also dann, wenn man topografisch wo am Berg oben wohnt, dann kann man das durchaus akzeptabel. Auf der Ebene brauche ich es nicht. Vielen Dank für das Gespräch. Dankeschön.