Guten Nachmittag, herzlich willkommen zum Symposium für eine klimasoziale Stadt hier im Wissensturm. Mein Name ist Rainer Rathmeier von der Volkshochschule Linz und ich darf Sie gemeinsam mit Oliver Schroth, dem Stadtklimakoordinator von Linz, durch den heutigen Nachmittag führen. führen. Dieses Symposium ist eine Zusammenarbeit zwischen der Klimastabstelle Linz und der Volkshochschule Linz im Rahmen der zweitägigen Climate Action Days Linz 2022, die wir mit dieser Veranstaltung hier eröffnen. Ausgehend vom Begriff der klimasozialen Politik möchten wir heute Nachmittag bezogen auf die Stadt Linz diskutieren, welche Herausforderungen und welche Aktivitäten es im Bereich Klimaschutz und Klimawandelanpassung in Linz gibt, welche Akteurinnen, also Bürgerinnen, Initiativen, Betriebe, NGOs und auch nicht zuletzt die Verwaltung der Stadt Linz in diesem Feld der Klimapolitik auf vielfältige Weise aktiv sind, wie Bürgerinnen teilhaben und sich in diese Prozesse einbringen können und was die nächsten relevanten, wichtigen Bausteine für eine klimasoziale Stadt Linz unter diesen Gesichtspunkten sein können. Ich möchte Ihnen nun einen ganz kurzen Überblick geben über das Programm, das wir hier heute Nachmittag bis 18 Uhr uns vorgenommen haben. Und es ist ein dichtes Programm, weil wir wirklich um 18 Uhr auch fertig sein wollen, damit alle von Ihnen auch die Gelegenheit haben, noch am Hauptplatz heute Abend bei den Climate Action Days dort dabei zu sein. Dazu aber später mehr. Wir möchten unser Symposium starten mit zwei Impulsvorträgen. Die Impulsvorträge und die Vortragenden werden später noch genauer vorgestellt. Jetzt einmal nur zur kurzen Orientierung. Den Startpunkt wird setzen ein Vortrag von Diplom-Engineer Dr. Willi Haas unter dem Titel Wo stehen wir mit Klimaschutz? Was steht jetzt an? Eine Analyse und die Aufgaben aus Sicht der Klimawissenschaften. Gedacht als kurze Standortbestimmung darüber, wie sich unsere Situation jetzt darstellt, wenn wir uns fragen, wie können wir eine Stadt wie Linz Richtung klimasozialer Stadt weiterentwickeln. Dann werden fortsetzen Katharina Wirtikappa und Katharina Ballan. Sie werden das Buch Klimasoziale Politik vorstellen. Der Titel ist genau Klimasoziale Politik, eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten. soziale Politik eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten. Und an dem Titel dieses Buches und an dem Begriff des Klimasozialen haben wir uns in der Planung des heutigen Symposiums sehr stark angelehnt. Da wird es eine kurze Lesung geben aus dem Buch und dann einen kurzen Input über die Inhalte. Dann um geplant 15.15 Uhr werden wir uns in Workshops aufteilen. Sie haben dann die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen Workshops zu wählen. Einer zur Klimawandelanpassung in Linz, einer zu Linz zu Fuß, einem Projekt, das aus dem Klimafonds der Stadt Linz gefördert wird und einem Workshop unter dem Titel Hallo Klima, der sich mit Klimakommunikation und der Frage, wie lassen sich Inhalte gut an den Mann und an die Frau bringen, beschäftigen wird. Auch dazu später noch mehr. 15.15 Uhr bis 16.30 Uhr werden die Workshops sein, in verschiedenen Räumen hier im Wissensturm im Haus. Dann um 16.30 Uhr möchten wir das Klima-Café eröffnen, eine aktive Pause oder die Möglichkeit zu netzwerken. Ich denke, dass heute auch viele sehr aktive Menschen im Feld der Klimapolitik, der Klimaaktivitäten in Linz hier sind. Ein bisschen steht dafür auch die Poster Session, die Sie schon hier im Saal und draußen aufgebaut sehen. Diese stellt alle Projekte vor, die aus dem Klimafonds der Stadt Linz gefördert worden sind. Gibt es auch die Möglichkeit, sich diese Poster Session anzusehen und mit Vertreterinnen und Vertretern der Projekte, die da sind, darüber zu sprechen, sich zu informieren, sich auszutauschen. Und um 17.15 Uhr möchten wir mit einem Panel den heutigen Nachmittag beschließen, einer Podiumsdiskussion, die dann versucht, den Sukkus, sozusagen das Konzentrat aus den Impulsvorträgen und den Workshops zu ziehen, mit der Frage, welche Bausteine für ein klimasoziales Linz sehen wir für dieses Jahr, für nächstes Jahr, für die nächste Zeit als wichtig und wesentlich an. Soweit zu einem kurzen Programmüberblick und jetzt möchte ich das Wort übergeben an Oliver Schroth, der noch auf das Programm der Climate Action Days über den heutigen Nachmittag hinaus eingehen wird. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich sehr, dass Sie alle hier sind, dass Sie uns besuchen, das Symposium lebendig gestalten. Lieber Rainer, danke dir schon mal vorab für die gute Zusammenarbeit bei der Organisation. Ich freue mich wirklich sehr, das gemeinsam mit dir heute jetzt gestalten zu dürfen, durch den Nachmittag bis zum Abend zu führen. Ich möchte mich auch bedanken bei unserer Klimastadträtin Frau Eva Schobesberger und auch nochmal bei unserem Herrn Bürgermeister für die Einbettung dieser Veranstaltung in die große Vision der Stadt Linz. Und ja, der Begriff klimasozial ist sehr zentral, wenn es darum geht, eine klimaneutrale Industriestadt 2040 zu bauen, den Umbruch zu erreichen. In diesem Sinne möchte ich mich auch bedanken und freue mich wirklich, dass auch der Klimabeirat der Stadt Linz heute hier ist. Ein Vertreter, Simon Canet. Danke, dass du da bist, Simon. Dann möchte ich mich bedanken auch für das Erscheinen vieler Kolleginnen und Kollegen am Magistrat Linz und auch heute sehr besonders, das war auch ein Grund, dieses Symposium heute zu veranstalten, viele Projektleiterinnen, Projektleiter der 27 Klimavorprojekte, die sich hier auf allen Postern schön plakativ angebracht sehen. Ich möchte jetzt keine weiteren Worte sprechen, sondern eigentlich wieder direkt an den Rainer übergeben für die erste Keynote. wird von Diplomingenieur Dr. Willi Haas von der Universität für Bodenkultur gestaltet werden und sie setzt sich damit auseinander mit der Frage Klimaschutz, wo stehen wir jetzt aus Sicht der Klimawissenschaften. Willi Haas hat an den Anfang oder in dem Beschreibungstext seines Impulsvortrages, ganz an den Anfang die Frage gestellt, wenn wir so viel wissen und wenn wir die Entwicklungen aus Sicht der Klimawissenschaft darstellen können, warum tut sich in vielen Bereichen noch recht wenig oder aus unserer Sicht nicht genug? Und diese Frage habe ich sehr spannend gefunden. Ich denke, auch Sie als Menschen, die in diesem Feld aktiv sind, wird diese Frage immer wieder beschäftigen. Und ich bin schon sehr gespannt darauf, was uns Willi Haas heute in seinem Impuls hier mitteilen wird. Ich darf Sie zu mir auf die Bühne bitten und richte noch die Präsentation. Ja, herzlich willkommen, Dr. Wille Haas von der Universität für Bodenkultur in Wien. Ja, ich bin auch schon gespannt. Es ist ja keine einfache Frage, wo steht man mit dem Klimaschutz, was sagt die Klimawissenschaft dazu? Ich möchte mit dem annähern mit einer sehr persönlichen Perspektive und möchte auf der einen Seite einmal, wenn man so auf Linz schaut, ist es ein bisschen nebelig geworden, Linz, ja, also weil das Klimasoziale sieht man noch nicht so gut, also vielleicht wird der Nebel sich einmal lichten und bevor wir dort hinkommen, wie er sich lichten könnte, einmal fragen überhaupt, wie schauen die Klimafolgen global aus, warum machen wir das überhaupt, wie schaut es mit Ungerechtigkeit, Gerechtigkeit aus und es geht auch um Politik. Wie setzen wir uns da auseinander, in welcher Form geht was weiter, geht nichts weiter. Also so einmal ein Einstieg und dann möchte ich in diese Richtung gehen, Transformation. Also wir haben uns viel mit dem Klima beschäftigt und jetzt wissen wir, wir müssen uns ändern. Wir haben uns viel mit dem Klima beschäftigt und jetzt wissen wir, wir müssen uns ändern. Und da steht eine Änderung an, die wir in der Weltgeschichte noch nie gehabt haben. Wie können wir das überhaupt schaffen? Da müssen wir was lernen, einiges lernen und hoffentlich können wir es überhaupt lernen. Um dann eben nochmal genauer hinzuschauen, was steht uns eigentlich im Weg. Weil ich glaube, wir sind in einer Situation, wo es naiv wäre zu sagen, okay, jetzt wissen wir endlich, wir müssen uns ändern, machen wir morgen alles anders. So leicht geht das ganz einfach nicht. Also wo sind die großen Barrieren? Und ich hoffe, da denken Sie selber mit, weil ich glaube, viele im Raum kennen ganz viele Barrieren. Und die sich zu überlegen, wie man die... Ist das mein Telefon? Oh je, Entschuldigung. Ja, ich möchte mal ganz brutal sozusagen anfangen. Es wird gleich vorbei sein. Wenn man sich die tödliche Hitze hernimmt, das ist eine Hitze, wo Temperaturen sehr hoch sind und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist und wo sich der Körper nicht mehr anders gewöhnen kann, nicht mehr anpassen kann. Wir wissen alle, wir leben hier in einem gemäßigten Klima. Wenn wir zehn Jahre lang einer höheren Temperatur ausgesetzt sind, dann passt sich der Körper ein bisschen an und wir halten mehr aus. Es ist für alle Weltregionen sozusagen geschaut, wie stark halten die das aus, aber es gibt eine absolute Grenze. Und wenn man sich die anschaut, dann haben wir von 1995 bis 2005 ungefähr so eine Landkarte, wo man sieht, wie viele Tage da weltweit passiert sind, wo tödliche Hitze zu sehen war. Und wenn wir jetzt in Richtung 2090, 2100 schauen, sehen wir im globalen Süden, wenn wir wirklich ziemlich entschieden weltweit am Klimaschutz arbeiten, gibt es Gegenden, wo das wirklich schon mit 200, 300 Tagen überzogen wird. Also Tage haben, die eigentlich tödlich sind, aber wenn wir weniger im Klimaschutz machen, dann gibt es ganz einfach ganz weite Regionen, wo man eigentlich nicht mehr leben kann. Wir reden vom Planet B. Da ist einmal der globale Süden, den wir eigentlich hier abstoßen, wenn wir so weitermachen. Also es gibt wirklich einen enormen Grund und es gibt viele andere Gründe, aber das ist etwas, was man wirklich deutlich machen muss. Und wenn man hier diese Karte anschaut, leider hat sich die jetzt verändert, so ist es halt, dann sieht man hier eine neuere Studie, Europa ist die unterste Linie, da geht es nur um die Städte und wie weit die diese tödliche Hitze haben. Da sieht man ganz einfach, in Asien, in Afrika wird es ganz einfach enorm zunehmen und in europäischen Städten haben wir es eigentlich relativ angenehm und gut. Das heißt nicht, dass es, es wird heiß und es wird auch viele Hitzetote geben, aber es ist nicht diese tödliche Hitze. Also das ist nicht der Fall, aber wir sehen, wir verspielen eigentlich am Planeten für eine große Weltregion eine lebenswerte Zukunft, wenn wir weitermachen ohne große Änderungen. Und wenn man sich dann anschaut, wer hat das historisch verursacht? Und da kann man so eine Rechnung aufstellen, dass man sagt, wie viel CO2-Budget haben wir denn insgesamt, damit die Klimakatastrophe nicht stattfindet? Und wie ist das über die letzten 120 Jahre aufgeteilt, wenn man das pro Kopf verteilt? Und dann schaut man, wie stark hat man das schon überzogen? Dann sieht man ganz einfach, die USA haben das um 40 Prozent überzogen und wir in Europa zu 29 Prozent. Also das heißt, die, die es verursachen und die, die betroffen sind, fallen weit auseinander und das ist ein Riesenproblem. Das ist eine globale Ungerechtigkeit Sondergleichen, in der wir uns jetzt befinden und das soll uns noch einmal deutlich machen, wie wichtig es ist, dass wir sehr entschieden da weitermachen. Ich habe jetzt da so von mir Untersuchungen, ich tue mich sehr viel beschäftigen mit dem Ressourcenverbrauch, wie der weltweit passiert, weil Ressourcenverbrauch ganz massiv dafür verantwortlich ist, was für weitere Umweltprobleme auftaucht. Sei es Klima, sei es Artenvielfalt, alles Mögliche. Und wir haben da Kurve von 1900 bis 1980 und da sieht man von 7 Tonnen auf 40 Gigatonnen ist es angestiegen. Und da war auch ungefähr die erste Weltkonferenz, Klimakonferenz 1979. Wir haben gesagt, wir müssen alles anders machen. Es ist gesagt worden, Ausstieg aus Fossilenergie und Entwaldung muss man stoppen. Wir haben dann noch mehrere Konferenzen danach gehabt. Also der IPCC ist ins Leben gerufen worden. Es hat den dritten IPCC-Report gegeben und dann schauen wir, wie es weitergeht. So ist es nach 2000 weitergegangen, unser Ressourcenverbrauch. weitergeht, so ist es nach 2000 weitergegangen, unser Ressourcenverbrauch. Es hat dann wieder weitere Konferenzen gegeben und weitere Berichte. Und wenn wir uns das auf CO2 bezogen anschauen, sehen wir das gleiche Bild. Wir sind eigentlich global Weltmeister, kann man sagen, darin, das eine zu reden und das andere zu tun. Und das ist ein Riesenproblem. Das ist ein Riesenproblem. Und jetzt haben wir halt das Ziel, es hat noch weitere Konferenzen gegeben, jetzt haben wir halt das Ziel, bis 2050 irgendwo darunter zu kommen. Das heißt, die Kurve, die hätten wir schon anfangen können 1979, dann hätte dieser Abstieg anders ausgeschaut. Das ist natürlich eine Herausforderung sondergleichen und wir sehen in der ganzen Geschichte unserer Welt, wir haben immer mehr Ressourcen verbraucht, immer mehr Energie verbraucht, es ist immer mehr gestiegen, ohne dass das jemand wirklich geplant hat und jetzt wollen wir planvoll CO2 reduzieren. Das ist eine riesige Herausforderung. Da gibt es Kollegen, Kolleginnen, die sich schon damit beschäftigt haben, die gesagt haben, Climate Endgame, jetzt sind wir schon so weit, wir müssen uns mit katastrophalen Szenarien beschäftigen und da sieht man halt, wie eigentlich über die Zeit immer mehr Faktoren dazugekommen sind. Global Warming, Displacement, internationale Konflikte, fragile Staaten. Also wir bewegen uns jetzt zunehmend auf dünnerem Eis, weil es nicht nur um Klimakatastrophen geht, es geht um Ungerechtigkeit, um Ungleichheit, es geht um ganze Weltregionen, die eigentlich in einem sehr instabilen Zustand sind und damit eigentlich ganze Menge an Ökosystemen gestört werden und gleichzeitig auch sowas wie Shortages, also Scarcity, also Knappheit von bestimmten sehr wichtigen Gütern eigentlich ein Problem sein kann. Jetzt möchte ich noch einmal ein paar Wendungen machen und den Fußabdruck nach Vermögen, nach Einkommen anschauen. Wenn man global nach Vermögen geht, dann sehen wir, dass die unteren 50 Prozent ungefähr so bei einer Tonne liegen. Das sind natürlich ganz viele Leute, die nicht in Europa leben, sondern in Entwicklungsländern, wie es heißt. sondern in Entwicklungsländern, wie es heißt. Die nächsten 40 Prozent liegen dann bei 3,4 und dann kommt man, die nächsten 9 Prozent liegen ungefähr im Weltdurchschnitt bei 11 und dann das reichste 1 Prozent hat über 40 Tonnen. Und wenn wir in Österreich das anschauen, ist es zwar ein bisschen besser, aber trotzdem haben wir große Unterschiede. Das heißt, wir haben hier auch innerhalb unserer Gesellschaften große Unterschiede, wer verbraucht wie viel von unserem KB und Budget und wer hat die Benefits oder wer hat den Nachteil davon. Wenn man sich da jetzt den globalen Durchschnitt anschaut, liegt der ungefähr da. Und wenn wir das Pariser Klimaziel erreichen wollen, liegt das ungefähr da. Und es ist zwar nicht sehr zuträglich, was ich jetzt mache, aber ich habe das mir nicht verkneifen können. Es gibt eine Studie, wo man sich die ganz reichen Leute angeschaut hat, wie viel die verbrauchen. Und da war der Jeff Bezos, der hat noch bevor er ins Weltall geflogen ist, 2.200 Tonnen verbraucht. Ist ein bisschen mehr, als wir so im Schnitt verbrauchen. Er ist aber nicht der Höchste. Der Bill Gates hat 7.500 verbraucht und der Roman Abramowitsch ist auf 31.200 gekommen. Also wir sehen, diese CO2-Budgets werden ganz ungleich aufgebracht von ganz unterschiedlichen. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn wir dieses Thema nicht angreifen können und dieses Potenzial nutzen, wird es extrem schwierig. Jetzt bin ich da irgendwie global unterwegs gewesen. Ich möchte ganz ein kurzes Beispiel noch aus Wien bringen. Leider habe ich diese Informationen nicht für Linz, weil sonst hätte ich die gerne gezeigt. Wenn man sich anschaut, wo wohnen Leute, die eine sehr hohe Gesundheitslast zu tragen haben, beziehungsweise gleichzeitig auch geringes Einkommen haben, geringe Bildung haben, also einen schlechten sozioökonomischen Status haben. Und wenn man sie dann noch die nächste Stufe dazu nimmt, das ist eine fünfteilige Skala. Und wenn man sie dann nur die nächste stufe dazu nimmt dieser fünfteilige skala und wenn man sich die an anschaut wo eben leute mit schlechter umweltqualität und gleichzeitig geringen einkommen leben rechts habe ich die verschiedenen einzelnen indikatoren die eingehen dann sieht man diese landkarte und das sieht man eigentlich ziemlich genau, das geht entlang unserer Verkehrsadern. Da leben ganz einfach Leute mit geringen Einkommen entlang der Verkehrsadern, weil das der Wohnraum ist, der ihnen zur Verfügung steht und kein anderer. Und jetzt muss man sagen, die Verkehrspolitik der Vergangenheit hat uns in eine sozial ungerechte und klimaschädigende Richtung geführt. Und das zu ändern ist eigentlich etwas Fundamentales. Also das ist nicht leicht. Und es endet nicht bei der Verkehrspolitik. Das ist ein Beispiel. Also es gibt Zersiedelung, es gibt die Ernährung, wie sie sich entwickelt hat, es gibt die Gesundheitspolitik, es gibt Infrastrukturpolitik. Und Politik, natürlich hat die Politik, die Politikerinnen da eine große Verantwortung, eine zentrale, aber es sind auch die Prozesse, wo wir alle mitwirken. Und das ist eigentlich, das muss sich ändern. Und ich höre das sehr gern, wenn hier gesprochen wird davon, dass hier experimentiert wird. Weil wenn wir im gleichen Format weitermachen wie in der Vergangenheit, kommt mehr vom Gleichen raus. Und das ist ganz einfach nicht gut. Das heißt, wir brauchen so einen radikalen Wechsel. Und ich möchte es nur ganz schnell zusammenfassen. Also das heißt, Zusammenhang zwischen Verbrennung fossiler Energieträger sowie Landnutzungswechsel und Klimafolgen sind ausreichend untersucht. Da kann man noch viel mehr untersuchen. sind ausreichend untersucht. Da kann man noch viel mehr untersuchen, aber wenn man sich 1979 die ersten Abschlussdokumente anschaut von der Klimakonferenz, muss man sagen, wir wissen es jetzt besser. Aber eigentlich das, worum es gegangen ist, haben wir 1979 schon gewusst. Klimaschutz ist von zentraler Bedeutung, um ebenso unabsehbare Folgen zu vermeiden. Also wir müssen was machen, weil sonst können verschiedene Tipping Points im Erdsystem passieren, wo wir wirklich nicht wissen, wie das weitergeht. Entschiedener Klimaschutz heißt eine fundamentale Transformation hin zu einer resilienten und klimaneutralen Gesellschaft. Und da wird uns technologische Modernisierung nicht reichen. Wir werden sie brauchen, aber sie wird uns nicht reichen. Wir müssen da ganz einfach weit mehr machen. Und mit Transformation kennen wir uns eigentlich nicht aus. Also die Klimaforschung hat sich weit entwickelt im engeren Sinn, aber Transformationsforschung, wie managen wir das? Wie ziehen wir uns selber am Schopf aus dem Sumpf raus? Das ist keine triviale Frage. Transformation eben so wichtig, die auf Gerechtigkeit abzielt. Erstmal brauchen wir das, um dort überhaupt hinzukommen. Also wie gesagt, wenn man sich den Klimafußabdruck der Reichen anschaut, wenn dort sich nicht fundamental was tut, geht es sowieso nicht. Das heißt, wir müssen einmal mehr Gerechtigkeit haben, aber wir brauchen auch sozialen Frieden, weil wenn wir das jetzt nur auf die Gruppe der unteren auslagern sozusagen, dann wird das global zu großen Problemen führen. Und das ist eine Riesenherausforderung. Also ich formuliere das auch so, weil es geht wirklich um ein politisches Problem. Also das Klima ist nicht das Problem, sondern das politische Problem ist eigentlich im Zentrum unserer Betrachtungen. Ich möchte jetzt ein bisschen noch in diese Richtung weitergehen. Was steht einer weitreichenden Transformation zur klimasozialen Stadt eigentlich entgegen und auf ein paar Punkte da genau eingehen. Das eine ist einmal das Verhalten, unsere Routinen und dann diese Diskrepanz zwischen dem, was wir beabsichtigen und was wir tun, diese Intentionsverhaltensdiskrepanz. Und das Verhaltensthema ist extrem wichtig, aber viel wichtiger sind noch die Verhältnisse, in denen wir agieren, weil unser Verhalten ganz stark geprägt wird von den Verhältnissen. Wenn wir da rausgehen und wir finden eine Straßenbahn und einen Radweg, dann werden wir uns anders fortbewegen, als wenn da draußen ein Riesenparkplatz ist und sonst nichts. Also unser Verhalten wird sehr stark über Verhältnisse geprägt und da möchte ich oder leider muss ich auf inkonsistente Politik als ein Problem eingehen, muss ich auf inkonsistente Politik als ein Problem eingehen, auf Werbung, die ein klimaschädliches Normal laufend propagiert und auf Infrastrukturen und immaterielle Strukturen. Und um zum Verhalten noch einmal kurz zu schauen, zur Routine, möchte ich gerne eine ganz kurze Übung mit Ihnen machen. Ich weiß nicht, ob Sie die kennen. Ich hätte gerne, dass wer mitmachen mag, alle einmal die Hände verschränken. So. Jetzt kurz ausbeuteln. Noch einmal Hände verschränken. So. Jetzt habe ich vergessen zu fragen. Wer hat jetzt die Hand auf der gleichen Seite oben wie vorher? Wer hat es umgekehrt gemacht? Toll, ja. Jetzt machen wir es alle umgekehrt. Das ist bei dir jetzt schwierig, aber ja also was ich damit eigentlich zeigen möchte ist unser Leben ist so herausfordernd, wir müssen uns ganz einfach Routinen zurechtlegen und dann geht es super also wenn man Zähne putzt überlegt man nicht mehr mehr, was mache ich zuerst greife ich da zur Zahnbürste? Also das macht man ganz einfach. Und das ist auch, um uns zu schützen, um das Leben einfacher zu machen. Also wir haben ganz viele Sachen, die wir machen, ohne darüber nachzudenken. Und das läuft. Und wenn man anfängt, Sachen anders machen zu wollen, dann wird es schwierig. Und es wird schwierig, vielleicht will man es dann gar nicht, aber auch wenn man es will, es braucht viel mehr Zeit, Aufmerksamkeit. Man geht davon aus, dass es sozusagen im menschlichen Denken diese zwei Systeme gibt. Das eine ist das schnelle, automatische, unbewusste System und das andere ist das System zwei, das ist langsam, absichtlich und das bewusste System. Und wenn wir jetzt anfangen, über Transformation zu reden und Leuten zu erzählen, sie sollen sich ändern, sind sie schnell dabei, aber dann das zu tun, ist eben eine Riesenschwierigkeit. Und ich möchte jetzt noch einmal ein Stück weiter gehen, da gibt es Umfragen und da sieht man bei den Umfragen, wie viele eigentlich befürworten in Österreich 2021, das ändert sich jetzt, glaube ich, recht schnell immer wieder, aber das ist das Jüngste, das ich gefunden habe, wo es darum geht, gegen Atomkraftwerksausbau, natürlich sehr viele Klimaneutralität, auch sehr viele Stromauserneuerbare, auch schon sehr viele bei Öl, Heizungsverbot ist es schlechter, ich nehme an, das ist jetzt ordentlich gestiegen, Gasheizungsverbot wahrscheinlich auch, aber wir sehen eigentlich bis auf die Verbrennungsmotoren, das ist natürlich ein heikles Thema, aber bis auf die Verbrennungsmotoren eigentlich relativ große Absichtserklärungen quer durch die Bevölkerung und wenn man dann beim Fleischkonsum Massentierhaltung abfrägt und Fleischkonsum einschränken, über 80% sagen ja. Also eigentlich wunderbar. Aber wir wissen, es gibt diesen Intention-Behaviour-Gap oder Intentionsverhaltensdiskrepanz und da ist zwischen Absicht und Verhalten ein langer Weg. Und diese Absicht-Verhalten braucht einmal einen wirklichen Plan zur Umsetzung. Also nicht nur ich möchte, sondern so anders leben, sondern wirklich ganz konkret. Und dann in der Situation, wo man das macht, gibt es sowas wie tatsächliche Verhaltenskontrolle und dann gibt es sowas wie situationsbezogenen Kontext. Wenn man das jetzt ein bisschen genauer ausführt, also ich will klimafreundlich einkaufen, heizen, mobil sein, alle sagen ja, dann ist die Frage, das nächste Mal mache ich das konkret so. Weiß man das? Hat man das parat? Und dann kommt man in die Situation und macht es und dann gibt es Prinzipien, die man sich schon lange zurechtgelegt hat, die zum Beispiel sind, ich muss aber billig einkaufen, es muss komfortabel sein oder es muss schnell sein. Das heißt, da kann schon eine ganze Menge an diesen Absichten, die man ursprünglich gehabt hat, unter die Räder kommen. Dann kann es situationbezogen sein, was wird überhaupt angeboten? Gibt es diese Produkte überhaupt, die ich einkaufen möchte? Kann ich überhaupt anders einheizen? Ist es überhaupt leicht zugänglich für mich, anders mobil zu sein als der klassische Weg? Ja, und dann kommt es dazu, dass gekauft, geheizt und gegangen wird. Dieses Modell kann man sich jetzt für die Individuen sehr gut durchüberlegen. Man kann es sich aber auch für die Politik durchüberlegen. Also für politische Akteure gilt das natürlich genauso. Also wenn man die fragt, werden sehr viele diese Absicht haben, klimaorientiert zu entscheiden und zu handeln. Aber wie es mit dem Plan zur Umsetzung ausschaut, ist schon einmal die Frage. Und dann, was ist in der konkreten Situation dann für eine tatsächliche Verhaltenskontrolle da? Ich möchte Mehrheiten haben, dann geht das vielleicht gar nicht. Oder es ist der situationsbezogene Kontext nicht so, dass man gerne über dieses Thema überhaupt redet. Also das muss man, glaube ich, vor Augen haben, wenn man da intervenieren will in dieses Feld. Wie kann man da hinein intervenieren? Und ich habe jetzt vier Punkte da herausgegriffen einmal, aufs durchdeklinieren. Konsistente Richtungsentscheidungen seitens der Politik braucht es, weil sonst ist bei jeder Absicht, die man selber hat, immer im Hintergrund, naja, wenn ich der Einzige bin und jetzt habe ich so verwirrend alles, warum soll ich das tun, wenn es unangenehm ist? Das heißt, es braucht wirklich konsistente Richtungsentscheidungen. Es braucht Beratung und Information. Das ist dieses Bewusstsein abzielende, kognitive Information, es braucht sowas wie Werbung beschränken und Angebote verändern, im Englischen heißt es Choice Editing. Ich möchte auf diese Sachen ein bisschen eingehen. Jetzt einmal zur Klimapolitik. Wir haben diese enormen, mächtigen Bilder in den Medien, über diese Katastrophen, die passieren und gleichzeitig haben wir ein Business as usual, wenn man beim Fenster rausschaut. Also den Stau, wir haben die Zersiedelung, wir haben neue Straßenprojekte. Diese zwei Sachen werden nicht zusammen gedacht. Das ist einmal ein wichtiger Punkt, diese Sachen gemeinsam zu denken. Und die Klimapolitik ist zerrieben zwischen diesen Interessen, muss man sagen. Also es gibt auf der einen Seite diese Macht der Bilder, auf der anderen Seite Lobbys und Gruppen, die ganz einfach gar nicht Änderung haben wollen. Es gibt parteipolitische Machtspiele, für die Klimapolitik ein Spielball ist, aber nicht das Thema selbst. Und das Ergebnis von diesem ganzen Prozess ist, dass eine Politik überfordert ist, widersprüchlich und inkonsistent ist. Und das ist ein Problem. Alle sind ohnmächtig, nur manche haben mehr Spielraum zur Bewältigung, weil sie reich genug sind, dass sie vielleicht woanders hinziehen oder den Klimaproblemen aus dem Weg gehen. Das heißt, einmal ein wichtiger Punkt für eine klimasoziale Stadt, die braucht konsistente Richtungsentscheidungen, die gut kommuniziert werden. Und konsistent heißt nicht nur in Sachen Klima, sondern auch in allen anderen Politikfeldern. Wie gesagt, das ist hochgradig verwirrend, wenn man sagt, wir sind für Klimaschutz und gleichzeitig wird eine neue Straße eröffnet. Wenn man will, dass Einzelne mitgehen, dann muss man konsistent sein. Also das ist der Hintergrund. Beratung, Information, da wissen wir aus der Forschung, dass man sehr unterschiedliche Zugangsweisen hat. Man kann kognitiv orientiert herangehen, beschreibend, bewertend, die Sichtbarkeit von solchen Informationen verbessern in dem Moment, wo Entscheidungen getroffen werden. Aber es geht auch darum, affektorientiert zu agieren, also Gefühle ansprechend zu agieren, hedonistische Aufwertung, neue Lebensstile sollen Spaß machen, sollen Lust, Freude machen und verhaltensorientiert, Neuverwertung, neue Lebensstile sollen Spaß machen, sollen Lust, Freude machen. Und verhaltensorientiert, das heißt sehr stark auf Convenience gehen. Es muss einfach bequem sein. Also das klimafreundliche Verhalten muss unwiderstehlich werden und das andere schwerer. Es muss zum Bedarf passen. Also da ist eine große Herausforderung da. Und eine Untersuchung, die sich mit Motiven auseinandersetzt zu nachhaltigem Konsum, sagt, dass das irrsinnig divers ist, was man bei Leuten findet, warum sie sich nachhaltig verhalten und deswegen muss man schauen, dass man nicht zu sehr nur über das Klimathema Leute anspricht, sondern über ganz viele verschiedene Themen, also gut für die Umwelt, gut fürs Klima, gut für die Artenvielfalt, fair produziert, gesund, tierwohl, Status reproduzierend, weil man ähnlich klimafreundlich sein kann. Bescheidenheit, viele machen gewisse Sachen nur aus Bescheidenheit. Kostengünstiger, verringerte Abhängigkeit. Manche machen es als Ersatzhandlung gegen Zukunftsangst. Also wenn ich nicht weiß, wie es morgen weitergeht, tue ich halt heute mit dem Radl fahren. Also das sind alles mögliche Motive, die halt auftreten, wenn man solche Untersuchungen macht. Das ist einmal der eine Punkt. Und das ist wichtig dafür, dass man diesen Plan zur Umsetzung der Absicht eben auch sich zurechtlegt. Also wenn ich das nächste Mal einkaufen gehe, brauche ich diese verschiedenen Aspekte, dass ich emotional angesprochen werde, dass das Verhalten so rentetiert passt und dass es kognitiver gute Informationen dazu gibt. Es gibt verschiedene Bereiche, die auf uns so eindrängen von verschiedenen Seiten. Da ist aus den USA gerade vor kurzem eine Studie erschienen. Die Lebensmittelindustrie und die Gesundheitsbehörden haben da lange Verhandlungen gehabt und die Gesundheitsbehörden haben verlangt von der Lebensmittelindustrie, dass eine Portionsgröße ein und wenn die zu groß ist, dann führt das langfristig natürlich zum Zuwachs. Wenn die passend ist, ist es besser. Und die Lebensmittelindustrie hat sich selbst verpflichtet, zu sagen, okay, wir machen das kleiner. Man sieht, dass bis zu fünfmal größere Größen seit der ersten Markteinführung von diesen Bürgern tatsächlich passiert sind. Das heißt, Leute sind an etwas gewöhnt worden, was viel größer ist. Und das ist natürlich vollkommen klar. In so einem Umfeld kann man Klimapolitik dann im Einzelnen, wenn man sagt, wir wollen einen gesunden Fleischkonsum machen, ganz schwer machen, weil das fließt gegen den Strom. Das ist aus Österreich ein Beispiel, ist auch nicht so viel besser. 24 Stunden Fleischeslust, ich glaube, das ist aus Graz, da habe ich einmal einen Vortrag gehalten und dann haben wir Teilnehmerinnen nachher das geschickt und haben gesagt, schaut, das gibt es bei uns auch. Also 24 Stunden kann man diese Ernährung, also wir nennen das Food Environment. Das heißt, wenn man rausgeht, was findet man und wann findet man? Und da sieht man ganz einfach, dass es unheimlich viel zur Verfügung steht. Ein anderes Beispiel, das ich in den USA erlebt habe, ist eine Kalone Milch ist 3,8 Liter. Und da hat es ein Angebot gegeben, beim Kauf von zwei Kalonen Milch ist die dritte gratis. Also das ist natürlich nicht, das ist eine Entwertung von Produkten. Und wir brauchen aber eine Inwertsetzung, wir brauchen ein Schätzen von diesen Produkten. Und erst wenn das der Fall ist, können wir damit umgehen. Da war nur ein Beispiel aus der Werbung für Kinderspielzeug, wo man dann auch schon an die Galone gewöhnt wird, damit es nicht so unvermittelt im Supermarkt kommt. Da geht man sicher gern zu Fuß, oder? Hier haben sie gelernt, wie man affektorientiert agiert. Also wir leben in einer Welt, wo das als normal propagiert wird. Und das ist sehr schwierig, auch für eine klimasoziale Stadt in dem Umfeld zu bestehen. Das fängt natürlich bei den Kleinen schon an. Also jetzt könnte man sagen, Genderproblem Mann, aber keine Sorge, es gibt es auch für Frauen, also für Mädchen. Das heißt, von klein auf kriegen wir ein Normal mit, das eigentlich klimaschädigend ist. Und wir brauchen eigentlich ein neues klimafreundliches Normal. Und das ist für uns wichtig und das ist auch für die Kinder wichtig. Und in einer klimasozialen Stadt braucht es eben veränderte Angebote, Werbebeschränkungen, harte Sachen und klimafreundliche Role Models. Es ist ganz wichtig, in diese Richtung zu gehen, um hier einen Zug in die eine Richtung zu machen und den Zug in die andere Richtung, wie er läuft, eben zu beschränken. So, jetzt bin ich schon wahrscheinlich ziemlich weit fortgeschritten. Ja, ja, ich kann beruhigen, es fällt auf, aber die Transformation vom Vortrag zum Ende ist relativ leicht bei mir, das geht schnell. Wenn man in Richtung klimasoziale Stadt geht, ein paar so Gedanken zusammengefasst. Verhältnisse für klimafreundliches Leben gestalten für das neue Normal. Das heißt, Verhältnisse, Stafreundliches Leben gestalten für das neue Normal. Das heißt, Verhältnisse, Strukturen sind das ganz Zentrale. Leistbarkeit muss ein integraler Bestandteil dieser Überlegungen sein. Und das Klimaschädliche muss erschwert, verteuert, sonst was werden. Governance ist ganz wichtig. Also wie Entscheidungen fallen, wer mitredet, das braucht ganz einfach eine Änderung, ein neues Miteinander, ein neues Reden und Umgehen miteinander, weil die Vergangenheit, so wie wir es in der Vergangenheit gemacht haben, hat uns das beschert, was wir haben und wir brauchen da eine radikale Veränderung. Investitionen in den öffentlichen Raum sind enorm wichtig, wenn sie eben einen großen Klimabeitrag leisten können, vor allem auch deswegen, weil sie eben für einen Abbau von Ungleichheit sind. Wir haben das in ganz vielen Bereichen gesehen, wenn öffentlicher, das ist eine der wirksamsten Maßnahmen, um Ungleichheit abzubauen. Also sobald man mit ökonomischen Anreizsystemen fährt, hat man schon die Ungleichheit abzubauen. Also sobald man mit ökonomischen Anreizsystemen fährt, hat man schon die Ungleichheit drinnen, aber über sowas hat man das sehr gut drinnen. Und man wird, wir können nicht, wir können Transformationen noch nicht. Das muss man wirklich sagen. Wir werden sowas wie Experimente brauchen als Staat, um zu lernen, wie eine Transformation zu einer gerechteren, klimafreundlicheren Lebensumwelt funktionieren kann. Ja, und ihr habt da jetzt, wie schaffen wir ein klimasoziales Linz, nur so ein kleiner Abschluss, das könnte man ja überblenden ganz einfach und sage Danke damit. Vielen Dank, Willi Haas, für diesen Impulsvortrag. Wir würden angesichts der fortschreitenden Zeit, wenn es eine schnelle Frage gibt, noch eine schnelle Frage nehmen und ansonsten die Diskussion dann in die Workshops und in das Panel am Ende verlagern. Hat jemand von Ihnen eine Frage, die ihm, ihr auf den Nägeln brennt oder jetzt gestellt werden will? Wenn das nicht der Fall ist, dann würde ich sagen, wir lassen es wirken und wir verlagern die Diskussion. Danke, Willi Haas für diesen sehr dichten Vortrag und diesen sehr breiten Bogen. Für mich als Mitarbeiter einer Bildungseinrichtung hat natürlich der, ich glaube, es war der letzte Satz, wie lernen wir Transformation, sehr viel Resonanz erzeugt, da steckt das Lernen drinnen und vor allem das Wir. Und wenn man davon ausgeht, dass niemand weiß, wie Transformation funktioniert, dann ist es ein Lernprozess, in dem wir gemeinsam unterwegs sind und gemeinsam lernen können. Das ist ein Hinweis, den ich mir auf jeden Fall schon einmal mitnehmen werde für weiteren Gedanken und meine weitere Arbeit. Danke vielmals dafür. Und der zweite Impuls, der zweite Impuls, den wir geplant haben, der führt vielleicht schon in diese Richtung und diesen wird jetzt Oliver Schroth ankündigen. Klimasoziales Linz ist der zweite Schritt. Klimasoziale Politik in Österreich, das ist der erste Schritt. Ich freue mich wirklich sehr, anmoderieren zu dürfen, die Lesung Klimasoziale Politik, eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten. Politik eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten. Von diesem Buch Armutskonferenz-Attack-Beigewohn herausgegeben, darf begrüßen die Katharina Rittik-Happer aus dem Vorstand des Beirates für Gesellschaft, Wirtschaft und umweltpolitische Alternativen. Herzlich willkommen. Ebenso darf ich begrüßen Katharina Ballern, sie ist Sprecherin und wird auch die Lesung mitgestalten. Applaus Applaus Herr Ernest Aigner, auch vom Beirat Beigewum im Vorstand und auch im Redaktionsteam vom Buch Klimasoziale Politik. Dankeschön, Ernest. Ja, dann Bühne frei für die Lesung. Das hole ich mir noch. Stellen wir uns folgendes Szenario vor. Wir leben an einem Ort, an dem alle eine Wohnung mit gesunder Luft und angenehmer Raumtemperatur haben. Die Wärme kommt aus der Erde und nicht von verbranntem Öl. Davon ist aber wenig nötig, da alle Gebäude saniert und gut isoliert sind. Die Mieten sind gedeckelt und der Großteil des Wohnraums wird öffentlich angeboten. Umziehen ist kein Problem, da es genug Wohnungen gibt. Alle können in Wohnungen leben, die ihren Lebensumständen entsprechen. Wir beschließen, vormittags zum See zu fahren, spazieren in Richtung Bahnhof und sehen auf der Straße Kinderspielen. Ihre Eltern unterhalten sich sorgenlos, weil viele Gefahren gebannt sind. Autos fahren nun, wenn nötig, für Lieferungen oder Menschen mit Einschränkungen. Mit dem Zug fahren wir kostenlos zum See. Die öffentliche Pflege der Badeanlagen sorgt für ein sauberes Badevergnügen. Auch unsere Bekannten vom Land kommen vorbei. Mit dem öffentlichen Ruftaxi konnten sie problemlos zur nächsten Schnellzugverbindung fahren. Wir arbeiten in der Pflege und selbstverständlich erhalten wir einen angemessenen Lohn. Zeitlich ist das Baden kein Problem. Die fünf Stunden Arbeit pro Tag leisten wir am Nachmittag. Wir können selbst bestimmen, wie viel und wann wir arbeiten. So ist es in allen Arbeitsverhältnissen. Wie viel Menschen arbeiten, richtet sich danach, wie viel sie zu Hause zu erledigen haben. Ob sie sich um andere kümmern und sorgen müssen oder danach, wie es ihrer Familie, ihren Freundinnen und Kindern geht. Sie selbst entscheiden über ihre Arbeitszeit. So bleibt auch genug Zeit, um entschlossen gegen gesellschaftliche Schieflagen wie Rassismus, Ausgrenzung und Zerstörung von Natur und sozialem Zusammenhalt vorzugehen. Die dafür notwendigen klimasozialen Kompetenzen eignen wir uns in Aus- und Weiterbildungen an, sei es im Bereich der Technik, der politischen Bildung oder der Wirtschaft. Im Bad treffen wir eine Kollegin aus dem Versicherungswesen. Sie verdient in etwa dasselbe wie wir in der Pflege. In der Industrie bestimmen die ArbeiterInnen mit, was sie für wen produzieren und Gesetze unterstützen Unternehmen, klimasozial zu agieren. Angehäufte Vermögen finanzieren klimasoziale Infrastruktur oder werden beim Ableben gleich auf alle Jugendlichen verteilt, damit alle einen guten Start ins Leben haben. Somit bestimmen Reiche auch weniger über das politische Geschehen. Auch gesundheitliche Ungleichheit wurde dadurch stark reduziert. Kurse und Infrastruktur zur Vorsorge werden öffentlich zur Verfügung gestellt. Zugleich wurde das Sozialversicherungswesen so ausgebaut, dass wirklich alle Zugang zu Gesundheitsvorsorge sowie zur besten Medizin im Falle von Unfällen und Krankheiten haben. Ein Freund erzählt, dass er am Abend zur Nachbarschaftsrunde geht. Kürzlich wurde das letzte Parkhaus aufgelassen und nun wird beschlossen, wie die freigewordene Fläche genutzt werden soll. Aus den zahlreichen Vorschlägen wurde eine Mischung aus Vergnügungspark, Grünanlage und Nachbarschaftshaus entwickelt. Voraussichtlich werden alle den Raum für Feiern, Nachbarschaftsprojekte und Kinderbetreuung kostenlos nutzen können. Die Transformation zu klimafreundlicher Produktion sowie zu klimafreundlichen Lebensmitteln und Wohnungen ist bereits erfolgt. Die Mitbestimmung aller Betroffenen im internationalen Handel wurde umfassend erweitert. Umweltstandards können überall eingefordert werden. Grundsätzlich gelten immer die höchsten klimasozialen Standards als Referenzpunkte und so eifern Unternehmen darum, die geringsten Treibhausgasemissionen mit den besten Arbeitsbedingungen zu verbinden. Die Finanzmärkte sind stark geschrumpft und all jene gut ausgebildeten IngenieurInnen entwickeln nun unter anderem Fortbewegungsmittel, mit denen man ohne fossile Brennstoffe von A nach B kommt. Der Fokus liegt auf einem attraktiven öffentlichen Verkehr, der zur üblichen Art der Fortbewegung geworden ist. Durch die drastische Reduktion des motorisierten Individualverkehrs können sich Kinder und Menschen mit Einschränkungen oder Behinderungen nun frei auf allen Straßen bewegen. Wohnen hat an Qualität gewonnen, seit es weniger Belastungen durch Feinstaub und Autos gibt. Es ist fast unmöglich, sich so eine Welt vorzustellen. Jahrzehntelang wurden immer wieder unter neoliberaler Politik soziale Errungenschaften abgebaut und Umwelt-, Klima- und Sozialpolitik als Bürde behandelt. Vorschläge, die das Leben aller verbessern und die Umwelt schützen, wurden als Utopien diskreditiert. Es wurde ein Marktliberalismus durchgesetzt, in dem sich die Stärkeren für ihren Egoismus nicht rechtfertigen müssen, sondern vielmehr Märkte als Ausrede für einen Mangel an politischer Vision, Gestaltungswillen und Kompetenz instrumentalisieren. Die sozialen und ökologischen Verwerfungen jahrzehntelanger neoliberaler Vorherrschaft können erst in ihren Anfängen beobachtet werden. Zugleich haben wir durch diese Vorherrschaft verlernt, eine sozial inklusive und ökologisch nachhaltige Welt zu denken. Dies ist für sich erschreckend, aber nahezu verstörend in einer Zeit, in der die Klimakrise Felder und Wälder verbrennt, Hitzewellen Menschen und Tiere dahin raffen. Gerade jetzt muss Politik gegen soziale Kälte vorgehen, für alle ein gutes, selbstbestimmtes und inklusives Leben ermöglichen. Jetzt müssen auch konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, um klimaschädliche Emissionen in die Geschichtsbücher zu verbannen. Das soziale Klima wird schärfer, härter. Die Rechtslastigkeit bzw. die Menschenverachtung, die Gewalttätigkeit nimmt weltweit und in Österreich zu. Ich empfinde es als soziale Kälte, die eingetreten ist in den letzten 20 Jahren. Also in dem Sinn auch eine soziale Klimakrise, nicht nur die schmelzenden Polkappen. Elisabeth, armutsbetroffene Pensionistin Wien. Obwohl Verteilungswirkungen mancher Maßnahmen bis ins letzte Detail diskutiert werden, bleiben jene Menschen, deren Leben seit Jahrzehnten durch neoliberale Politik abgewertet wurde, außen vor. Jene, die sich täglich fragen, wie sie Essen, Miete und Fortbewegung finanzieren sollen. Deren Vorgesetzte sie als Arbeitskraft statt als Menschen sehen. Deren Pflege- und Betreuungsarbeit die Grundlage für unser Zusammenleben schafft, sie aber weder Anerkennung noch angemessenen Lohn erhalten, die als andere bezeichnet werden und deren Leben als wertlos angesehen wird, deren Identität in Schubladen gesteckt wird, um sie nicht als das anzuerkennen, was sie eigentlich sein wollen. Die in kapitalistischen Strukturen von einem Wirtschaftswachstum abhängig sind, das ihre eigene Lebensgrundlage zerstört. Bei ihnen setzt klimasoziale Politik an, um für alle ein besseres Leben zu schaffen. Die Großkonzerne, die sind für mich hauptsächlich die, die etwas verändern könnten, wo etwas sichtbar wäre. Muss Adidas in Bangladesch fertigen lassen und dann teurer verkaufen? Das ist nicht gerecht. Die Großkonzerne müssten mal etwas tun oder die gehört mal ein bisschen in die Mangel genommen, weil ganz alleine werden wir nicht viel schaffen, finde ich. Christoph, armutsbetroffener Straßenzeitungsverkäufer Linz. Der Konflikt verläuft keineswegs zwischen einer sozial inklusiven, gerechten Gesellschaft und klimapolitischen Grundlagen. Vielmehr blockieren wirtschaftliche Interessen auf Kosten der breiten Bevölkerung und alte fantasielose Strategien eine durchgreifende Klimapolitik. Eben genau so wie Konzerne gegen soziale Interessen lobbyieren. Daher verweigert sich dieses Buch der neoliberalen Vorherrschaft des Marktes und versucht so konkret wie möglich politische Maßnahmen, Instrumente und Schritte hin zu einer klimasozialen Gesellschaft vorzuschlagen. Dazu möchte ich fünf Beispiele anführen. Die Besteuerung und Begrenzung von Vermögen, um Überreichtum zu vermeiden, welcher immer größere Chancen, Unterschiede und Armut erzeugt und durch die Beeinflussung von Entscheidungsträgern auch ein demokratiepolitisches Problem darstellt. Eine zukunftsfähige Industriestrategie, wie sie Julia Eder im Buch vorschlägt, die auf vier Säulen aufbaut. Staatliche Unterstützung, lokale Wertschöpfungsketten, gerechte Verteilung der Gewinne und veränderte Eigentumsverhältnisse. öffentliche, qualitativ hochwertige und inklusive Infrastruktur, um umfassende Umverteilung, Teilhabe sowie Armutsprävention zu erreichen. Darunter fällt auch öffentlicher Wohnbau, der Wohnen und einer der wichtigsten und eigentlich selbstverständlichsten Bereiche unseres Lebens klimagerecht und sozial ausgestalten kann. klimagerecht und sozial umgestalten kann, ausgestalten kann. Viertens, die Reduktion von Verkehrsbelastungen, um Bevölkerungsgruppen zu schützen, die aus finanziellen Gründen dazu gezwungen worden sind, neben verkehrsintensiven Straßen zu wohnen. Wie wir schon von Willi Haas gehört haben, der auch im Buch mitgeschrieben hat, das Gesundheitskapitel. Und zuletzt, das letzte Beispiel, Wertschätzung für Tätigkeiten der Sorge und Pflege. Dazu gehört, dass die Pflegenden gute Arbeitsbedingungen haben, abseits von kleingetakteten, anonymisierten Arbeitsschritten, um auch den Gepflegten Lebensqualität mit pflegerischer Unterstützung zu ermöglichen. Was ist nun klimasoziale Politik? Klimasoziale Politik strebt nach einer sozialen, inklusiven und politisch fortschrittlichen Gesellschaft, in der alle ein selbstbestimmtes Leben führen können, ohne dabei ihre eigene oder die Lebensgrundlage anderer zu gefährden. Sie fragt, wie können wir Leben verbessern und Emissionen reduzieren? Und sie vermeidet ideologische Scheuklappen, die meinen, der Wirtschaft müsse es gut gehen, Löhne müssen niedrig sein und jeder Job sei besser als keiner. Sie fordert ein menschenwürdiges Leben, das selbstbestimmt und unabhängig von wirtschaftlichen Krisen allen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Klimasoziale Politik sucht nach Bündnissen zwischen jenen, die als andere beschrieben werden und jenen, deren Armut sie dazu zwingt nachzurechnen, ob sie heute Nacht frieren müssen oder sie nicht doch ihren letzten Euro ins Heizen investieren. Auch zwischen jenen, die es nie nach Österreich schaffen und all den Frauen, die sich um Leben und Natur sorgen, aber dafür ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellen müssen. Solche Bündnisse sind klimasoziale. Sie binden Betroffene ein, um Maßnahmen und Instrumente zu entwickeln, die ihren Ansprüchen gerecht werden. Betroffene, die gegen die Klimakrise kämpfen, aber wenn überhaupt, erst gehört werden, wenn konkrete Vorschläge beschlossen werden. Ich bin sehr bewusst Benützer des öffentlichen Verkehrs und benutze ihn auch sehr gerne und gehe gerne zu Fuß und fahre gerne mit dem Fahrrad und so. Das tue ich auch sehr bewusst. Ich hoffe auch sehr, dass wir heuer dieses 1-2-3-Ticket oder am besten dieses 1-Euro-Ticket bekommen. Das würde uns viel mehr helfen. 3 Euro am Tag, das sind dann 1.000 Euro. Das kann man sich fast nicht leisten. Wichtiger wäre, dass bald dieses 1-Euro-Ticket kommt, denn das kann man sich als Armutsbetroffener eher leisten. Stefan, Armutsbetroffener, Pensionist, Linz. Klimasoziale Politik beansprucht gerade durch soziale Politik, die Klimakrise so grundlegend wie nötig zu adressieren. So deckt klimasoziale Politik Grundbedürfnisse ab, durch hochwertigen und klimafreundlichen öffentlichen Wohnbau, öffentlichen Verkehr, der ohne Batterien und Öl alle an ihre Ziele bringt oder durch eine selbstbestimmte, leistbare Lebensmittelversorgung. Sie schafft ein Lebensumfeld, in dem niemand neben verschmutzten Autobahnen leben oder in verpesteten Fabriken schuften muss, sondern alle gut leben, unabhängig von Herkunft, Einkommen, Geschlecht oder etwaigen Zuschreibungen sowie Ausschlussmechanismen. Für klimasoziale Politik ist selbstverständlich, dass die Klimakrise eine soziale Krise ist. Vielmehr ist die gegenwärtige soziale Krise noch umfassender und die Klimakrise ein, wenn auch wesentlicher, Teil dieser. Ungleichheit, Armut, ungesundes Leben, Burnout, Angst vor dem Partner oder aggressiven Passantinnen, internationale Knebelverträge und rechte Bewegungen. Die soziale Kälte betrifft alle Lebensbereiche und wird durch die Klimakrise gegenwärtig erhitzt. Ja, wie bei anderen Krisen sind es auch hier die unteren Einkommensgruppen, jene, die nicht in Österreich geboren sind oder jene, deren Geschlecht nicht männlich ist, die besonders betroffen sind. oder jene, deren Geschlecht nicht männlich ist, die besonders betroffen sind. Sei es nun durch die wiederholten Hitzewellen, durch mangelndes Wissen, sich an die neue Welt anpassen zu können oder durch die Abhängigkeit von Jobs, die die eigene Lebensgrundlage unterwandern. Zugleich sind die Treibhausgasemissionen dieser Gruppen verhältnismäßig gering. Treibhausgasemissionen dieser Gruppen verhältnismäßig gering. Aus globaler Perspektive zeigt sich, dass die klimaschädlichen Emissionen aller in Österreich lebenden Menschen über dem Niveau liegen, welches durch die Pariser Klimaziele vorgegeben ist. Dies geht mit einer Verantwortung für alle, aber besonders für jene mit Entscheidungsmacht einher. Diese Verantwortung wird allerdings nicht wahrgenommen. Nach wie vor kommt der Großteil der Treibhausgasemissionen von den reichen Ländern im Norden und dort wiederum von Menschen mit hohem Einkommen. Genau das spricht die Klimagerechtigkeit an und fordert, dass der globale Norden seine Treibhausgasemissionen besonders stark reduziert. Der Norden, so auch Österreich, ignoriert das, wie die geringen national festgelegten Beiträge zum Pariser Klimaziel deutlich zeigen. Doch nicht nur Staaten, sondern vor allem auch Konzerne blockieren wirksame Klimapolitik. Was nicht verwundert, sind doch die zehn größten Konzerne der Welt fast ausschließlich Ölkonzerne. Um ihre Kapitalinteressen zu schützen, verhindern sie wirksame Klimapolitik durch Lobbying, Medienarbeit und das Verbreiten von Klimalügen. Auch die Automobilindustrie setzt auf diese Strategien. Sie verunsichern die Menschen mit der Androhung von Arbeitsplatzverlusten und verurteilen die von progressiven Kräften geforderte sozial-ökologische Transformation. Flankendeckung liefern rechte AkteurInnen, die Zukunftsängste schüren. Letztlich profitieren dabei jene, die die Krise verursachen und sich von ihren Konsequenzen freikaufen können, während die große Mehrheit der Bevölkerung verliert. Zugleich nehmen soziale Verwerfungen in vielen Bereichen zu. Vor unseren Augen werden Errungenschaften wie Arbeitslosenversicherung, öffentlicher Wohnbau und sichere Pensionen Schritt für Schritt abgebaut. Damit steigt auch die Abhängigkeit der Bevölkerung von der Lohnarbeit, konsumiert wird, um für die verlorene Lebenszeit zu kompensieren. Die Hyperglobalisierung der Finanzkapitalismus und die Kürzungspolitik nach der Finanzkrise setzen die Sozialsysteme unter Druck. Sparpolitik treibt die Selbstmordrate in die Höhe, wie in Griechenland vor knapp zehn Jahren, oder verhindert überlebensnotwendige medizinische Grundversorgung, wie die drastischen Beispiele in Spanien oder Italien zeigen. Intensivbetten wurden nach 2008 gestrichen und fehlten in der Corona-Krise. Progressive Forderungen kommen dabei unter die Räder. Klimasoziale Politik stellt hierzu einen Gegenvorschlag dar. Sie will eine öffentliche Debatte über eine sozial-ökologische, fortschrittliche Gesellschaft anstoßen, mit dem Ziel, sozialen Rückschritt durch konsequente klimasoziale Politik zu überwinden. Nun einige Hintergründe noch zum Buch. In diesem Buch untersuchen die Autorinnen klimasoziale Politik in verschiedensten Politikbereichen und gehen der Frage nach, wie durch Klimapolitik eine sozial gerechte Gesellschaft erreicht werden kann. Damit versuchen wir Wege aufzuzeigen, wie soziale Errungenschaften mit oder durch Klimapolitik geschaffen, ausgebaut oder verfestigt werden können. Fragen der ökonomischen Effizienz und des kapitalistischen Wachstums stehen nicht mehr im Fokus. Hingegen untersuchen wir das Potenzial von Klimapolitik als Instrument für eine sozial fortschrittliche und emanzipatorische Gesellschaft. Starke Einschränkung erlebe ich als ein Armutszeugnis und als Armut meine Art von Armut. Das, was mir guttun würde, kann ich mir nicht mehr leisten. Elisabeth, armutsbetroffene Pensionistin Wien. Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder Zitate, die verdeutlichen, wie Armutsbetroffene in Österreich die Klimakrise wahrnehmen und welche Forderungen sie an eine klimasoziale Politik stellen. Hierfür haben Redaktionsmitglieder, welche der Armutskonferenz angehören, Fokusgruppen mit Armutsbetroffenen organisiert. Die Personen stellen reale Personen dar, deren Name allerdings geändert wurde, um ihre Anonymität zu wahren. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil des Buches ist eine Bestandsaufnahme der Klimakrise in Österreich und beschäftigt sich mit den Umwelt- und Klimabewegungen über vergangene und auch aktuelle Politiken. Dann werden auch noch unterschiedliche Arten von Emissionen, die unterschiedlichen Berechnungsarten, die vorrangige ist, wo Emissionen durch Produktion entstehen eigentlich. Und es werden auch Maßnahmen und Sozialpolitik diskutiert. Im zweiten Teil haben wir Antworten auf die Frage, wie eine klimasoziale Gesellschaft aussehen kann, diskutiert. Und hier möchte ich nur ein paar Bereiche nennen, die nicht schon im Text genannt wurden. Hier gibt es ein Kapitel zu Geschlechtergerechtigkeit, Migration, Ernährung, Mobilität, Lohnarbeit, Budget- und Steuerpolitik, Handel, Rohstoffe und auch dem Finanzsystem. Wir, die Redaktion, bestehend aus neun Personen aus den bereits genannten Organisationen Armutskonferenz, Attack und Beigebum, sowie die über 30 Autorinnen, haben uns der Herausforderung gestellt, ein Buch zu entwickeln, dem eine konkrete Vision und entsprechende erste Schritte zu deren Umsetzung zugrunde liegen. In vielen Bereichen gibt es solche Vorschläge oft auch gut untersucht, wissenschaftlich fundiert und gesellschaftlich diskutiert. In anderen aber gibt es weniger Vorschläge oder ganze Bereiche, die noch ausgearbeitet werden müssen? Insofern ist das Buch ein erster Schritt und eine Einladung zu einer öffentlichen Debatte, wie eine klimasoziale Gesellschaft erreicht und erkämpft werden kann. Alle Leserinnen sind herzlich eingeladen, zu dieser Debatte beizutragen. Wie kann klimasoziale Politik aussehen? Welche sozialen Krisen gibt es in Österreich und wie können diese durch Klimapolitik adressiert werden? Welche klimasozialen Maßnahmen können sozial-ökologische Bündnisse fordern, um sozialer Gerechtigkeit näher zu kommen? Und zuletzt, welche Schritte kann ich selbst unternehmen, um eine klimasoziale Gesellschaft zu erreichen? Ich hoffe, wir haben noch ein bisschen Zeit für eine Diskussion. Das wäre das Ende unserer Lesung. Dafür möchte ich eigentlich auch Ernest Aigner auf die Bühne bitten. Vielen Dank für die Lesung. Wir haben sicher Zeit für eine Publikumsfrage. Gegen den Plan würde ich dich bitten, vielleicht beim Abschlusspanel noch dabei zu sein, damit wir im Zeitplan noch ein bisschen aufholen können. Vielen Dank Ihnen beiden. Gibt es eine Frage aus dem Publikum? Wenn nicht, natürlich auch gerne wieder beim Abschlusspanel. Da sollten wir wieder im Zeitplan sein und das schaffen wir dann auch. Wir gehen über zu dem nächsten Programmpunkt, zum Programmpunkt der Workshops. Dazu möchte ich bitte Dr. Johannes Horak, unseren Stadtklimatologen, Leiter der Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt, auf die Bühne bitten. Herr Horak wird einen Workshop zum Thema Klimawandelanpassungen Linz durchführen. Dieser wird im Raum 102 stattfinden. Als Nächste muss ich schauen, wo sie sitzt, die Petra Pongratz, auch bitte auf die Bühne. Sie ist Projektleiterin vom Projekt Linz zu Fuß und auch engagiert und auch ein führender Kopf von die Zivi, die Zivilgesellschaft wirkt. Hallo Petra. Und als dritte Person möchte ich nach vorne bitten, die Frau Marianne Dobner von Hallo Klima. Ist ein Verein, der sich mit Klimakommunikation beschäftigt. Auch der Workshop wird sich mit Klimakommunikation auseinandersetzen. Dieser Workshop ist im Raum 1502 und jetzt bekommen Sie noch die Folie zu sehen, welche Workshops Sie wo finden. Und am besten dann nach außen Richtung Lift, um nach oben zu kommen. Draußen Richtung Lift, um nach oben zu kommen. Die Workshop-Leiterinnen werden jetzt in den Raum gehen. Manche von Ihnen haben sich bei der Begrüßung, bei der Anmeldung draußen schon auf eine Liste geschrieben. Sie können einfach in den Workshop-Raum gehen. Die anderen, die sich noch nicht entschieden haben, können sich jetzt entscheiden und einfach zum Raum gehen. Und dort werden in Kürze die Workshops starten.