Grüß dich Georg Ritter, schön dich hier heute zu treffen beim Fiosk in Frankfurt. Ich freue mich auch hier vor dem Fiosk zu sitzen. Genau und was führt dich her? Was führt mich her? Es führt mich die Gegenwart und die Vergangenheit in Frankfurt. Die Gegenwart, dass ich euch helfe, im Kiosk, sozusagen kameratechnisch, und wie man sowas machen könnte, ja. Und auch inhaltlich zum Thema Kiosk im Sinne einer politischen, künstlerischen, kulturellen, soziokulturellen Initiative, die ja jetzt noch keine hundertprozentige Heimstatt hat. Deswegen ist es ein Thema, weil da habe ich viele Erfahrungen in bist du der Spezialist für uns. Ich bin spezialisiert, was diese Frage betrifft, ja. Aber zurück zur Vergangenheit. Was mich ins Fahndmittel gebracht hat, war meine Jugend. Und zwar bin ich in der Kappenhaustrasse aufgewachsen, bin in die Europaschule gegangen und meine Sp Spätel waren quasi alle Sonderschüler. Der eine wohnte in einer barocken Militärkaserne, die später abgerissen wurde. Das war ein sozialer Wohnungsbau mit so Arkaden. War das hier in Frankfurt? Nein, das war bei der Frau EuropasSchule in der Kaisergasse. Und der Spätel ist dann, wie das 72 abgerissen ist, vorher schon ausgetitelt worden in die Ingenieur-Sternstraße-Ecke, Wimmelhösser-Straße. Okay, das ist in der Ecke. Mit 14 sind wir da, sind wir dann da quasi 14, 15, 16, sind wir da herun 16 in dem Viertel abgehängt und haben da vorne, wo heute das Altersheim ist, war der gute Nachbar. Und der gute Nachbar war unser Treff. Das war einfach eine Hütte mit einer kleinen Stufen und da sind wir gesessen beim guten Nachbar. Und das war eine Kneipe oder einfach nur ein Haus, was so hieß? Nein, das waren einfach Städte und eine Hütte und das war der gute Nachbar, das war unser Treff. Also du kennst das Viertel schon lange anscheinend? Ich kenne das Viertel schon zu Zeiten, wo es wirklich noch Glas-Scheiben rum war. Wollte ich gerade fragen, das hatte wirklich mal... War wirklich anrüchig, du konntest schon eine auf die Nase bekommen. Ja, weil ich kenne es ja eigentlich erst seit 17 Jahren und seitdem muss ich sagen, finde ich es harmlos. Ja, aber das war in den 70er Jahren. In den 70er Jahren war ja noch ganz was anderes los. Da gab es noch diese komische Wirtschaft da, der Zacher oder wie hat das geheißen? Zacher, ja ich weiß nicht, die ganzen Kneipen. Mit den Kneipen haben wir nicht so viel zu tun gehabt, weil wir auch nicht in die Kneipen gegangen sind als Jugendliche. Das konnten wir uns ja gar nicht leisten. Und der gute Nachbar war einfach nur eine Hütte, die ihr so genannt habt oder hieß das so? Nein, nein, das war unser Treffpunkt. Wir nannten das, das war unser Ding. So wie ihr das Kiosk nennt, hatten wir den guten Nachbarn. Das heißt, ihr habt schon eine kleine Initiative sozusagen gegründet. Wir waren eine Plaudern. Eine kleine Gang. Und ihr wart beim guten Nachbarn. Das passt gut. Wir haben ja hier das Nachbarschafts-Café. Ja, das war unser Arzt und Nachbarschaft. Genau. Und das war eigentlich auch das Thema hier unserer Plauderei, da geht es halt irgendwie auch immer ein bisschen um Nachbarschaft und eben die Nachbarschaft in Frankfurt, die sich hier ja jede Woche im Moment trifft, da hast du aber jetzt noch nicht so viele Anknüpfungspunkte. Natürlich gibt es noch eine umfangreiche Doku zum Thema Wilhelmshaar Hinterland von Peter Aal also verschiedenste BewohnerInnen Architekten Politiker Gehegele also da gibt es umfangreiche Interviews also umfangreiche Beiträge zu dem Thema. Ja, das glaube ich. Und jetzt mit diesen Treffen hier, mit der Plauderei am Kiosk, soll ja auch wieder eine möglicherweise kleine Serie starten, wo man immer wieder Menschen interviewt zum Thema Kiosk, zum Thema Nachbarschaft, zum Thema Miteinander. Was ich sehr spannend finde, ist dieser Umstand, dass ihr eine Initiative mit dem Kiosk setzt. Und das erinnert mich ein bisschen an unsere frühe Stadtwerkstatt-Ze auch immer drin bin, ein vom Abbruch betrottetes Objekt, beziehungsweise Viertel, zu politisieren und für den Erhalt einzutreten. Das passiert ja da auch. Und ich finde das wirklich lohnenswert, hier um dieses Objekt stark zu machen. Das ist ja wirklich, rein einmal optisch, schon allein diese Keilformation, das ist wie ein Schiff im Häusermeer. Ich sage immer Insel, aber Schiff ist auch schön. Nein, ich sage ein Flaggschiff im Häusermeer. Also betrachtet man das Häusermeer rundherum und das ist das Flaggschiff, das sozusagen j Tschechland, wo ich nur über den Konsum, mein Kommunalleben über Konsum organisieren kann, was total okay ist. Aber natürlich eine Schlagseite. Und hier, würde ich sagen, der Gegenentwurf für Social Affairs, die sind von Nicht-Kommunizierlichkeit. Nicht Konsum, nicht auf Konsum orientiert, sondern auf Begegnung ausgerichtet. Und insofern muss man umso mehr das begrüßen, zu sagen, das ist wirklich ein Flaggschiff, also so werden in diesem, nicht nur Häuser mehr, sondern auch in dieser Gesellschaft, in diesem nicht nur Häusern, sondern auch in dieser Gesellschaft, die immer mehr verkommensalisiert wird. Und umso wichtiger ist, dass solche Initiativen gesetzt werden, die sich mit allen möglichen Aspekten des Zusammenlebens befinden. Du bist von Frank-Kristel. Ich bin von Frank-Kristel, das ist der Nachbarschaftsverein für Ernährungssouveränität. Wir haben also natürlich diese Food-Koop und dieses Verteilen von guten Lebensmitteln stark im Fokus. Wir würden gerne im Kiosk auch einen Ort haben, wo wir auch regelmäßig Menschen informieren können, treffen können und Gärten bestellen können. Das ist ein wichtiger Standpunkt. Kleine Flächen sofort zum Garten anfangen, das ist absolut wichtig. Das sind eigentlich die drei Stützen, die wir momentan haben für unser Projekt. Das ist einmal der Garten, das war das erste. Da haben wir wirklich auch, wie du sagtest, so eine Fahne gehisst. Da stand also in der Mitte am Anfang so ein Marker. Und dann war auch das Nachbarschaftscafé, also einfach dieses regelmäßige, jedenfalls in der schönen Jahreszeit, jeden Dienstag bespielen, dieser Vorderseite. Und jetzt habt ihr die Bescheidenheit einer Auswahlgestelle. Das haben wir auch, aber wir haben auch schon lange dieses Geben- und Nebenregal, das ist auch interessant, das funktioniert wirklich erstaunlich gut, es wird überhaupt nichts kaputt gemacht und seit Weihnachten letzten Jahres stellen immer wieder Leute was rein und es nehmen sich immer wieder Leute was raus und es ist eben genau dieses Unkommerzielle, was ich da so spannend finde, ist wirklich diese Schenk-Kultur, diese Schenk-Ökonomie. Das ist eher eine Tausch-Kultur. Wie man es nimmt, weil es ist ja kein direktes Tauschen. Aber im Summe. Im Summe, aber ich finde es eigentlich interessant, es ist eigentlich Schenken. Jeder, der was reinstellt, schenkt es her. eigentlich schenken. Jeder der was rein stellt, schenkt es her. Und Austausch ist das Stichwort, darum geht es eigentlich im Wesentlichen auch beim BINGO GO GO Projekt. Es ist immer wieder der Austausch, deswegen machen wir auch diesen Talk, dass die Menschen sich kennenlernen, dass man Ideen austauscht, dass man sich befruchtet mit Ideen und neue Impulse kriegt. Deswegen ist es wichtig, dass es Anlässe gibt, Begegnungsräume und dass das auch physisch, nicht mehr virtuell stattfindet, sondern auch was ja schon auch momentan sehr stark der Fall ist, aber ich würde trotzdem meinen, der reale physische Raum und Ort ist ganz unabdingbar, weil wir bleiben noch immer physisch. Wir sind noch immer physisch und insofern ist es unabdingbar, dass wir auch für physische Orte eintreten. Noch dazu, wo es die Stadt als solches physisch gibt und wir uns um die Stadt erkundeninnern müssen und eine Initiative setzen müssen. Also insofern finde ich das extrem begrüßenswert. Ein schönes Bild im Sinne des Flaggschiffes. Ich würde da auch gern die Fahnen oben wählen, sehen welche auch immer, mit welchen Inhalten und was auch immer. Also nicht Fahnen, wie repräsentativ die Regierung vor ihrem dann fahnen, sondern Fahnen, die Freiheit wollen. Also das wäre für mich schon wirklich ein optisches, eindringliches Signal, hier das zu verstärken, was da wirklich los ist. auch wenn es noch schlummert wobei ganz am anfang wehten ja hier schon fahnen wir haben hier zwischen den bäumen so wäscheleien gespannt und da wehten fahnen mit allen möglichen bildern von alten zeiten in frankfurt also das thema ist schon da und für mich war ja immer auch spannend dadurch dass dass dieser Kiosk so viele Eingänge hat, weil du sagst viele Fahnen, da ist einfach die Möglichkeit für diese Vielfalt von verschiedenen eben auch kleinen Einrichtungen, weil die einzelnen Läden an sich sind zu klein für reguläre kommerzielle Nutzung heutzutage. Jede größere, also normale Kneipe oder Eiskaffee braucht mehr als das. Ist schon gelaufen. Ist alles schon gelaufen. Kann man alles vergessen, aber diese vielen kleinen Einheiten sind eigentlich ideal für das, was wir hier wollen. Die Möglichkeit für viele verschiedene Initiativen, für viele Ideen, für viel Herzblut, was sich hier einbringen kann. Also diese Aufwanderungsbespielung finde ich wirklich brauchbar und möglich. Vor allem ist es auch schön, dass es vielseitig ist. Genau, vielseitig im wahrsten Sinne. Es hat viele Ecke, es ist nicht so ein Kubus, ein Glotz, sondern es hat eine gewisse Dynamik. Es ist ein Strömung. Ja das stimmt, das Plakett. Ja, das Plakett. Und was natürlich auch richtig komisch ist, es knüpft schon an diese Markthütten, von den Marktkuchen, an Steinerungenort am Zitterhut. Natürlich unser Ziel dann irgendwann auch drinnen Kaffee trinken zu können und drinnen aktiv zu werden, aber da... Na gut, da ist politische Arbeit angesagt, da ist Lobbying angesagt, da ist politischer Nachdruck, da ist Öffentlichkeit herzustellen und auch die Politik vielleicht einzuladen und die Regionale einzuladen. Und ich meine, ist nicht der Chef von der SPÖ, Frank-Jeroen, nicht jetzt der Geschäftsführer von, oder was ist das, Klughoffmann von der Landes-ÖVP, von von SPÖ, also der kommt aus dem Franktirob. Der Florian Koppler, also die haben ja auch schon eine Ausstellung gemacht, vom 1. Mai letzten Jahres hatte die SPÖ auch hier eine wunderschöne Arbeitergeschichten-Ausstellung in unserem Schaufenster. Also wir sind da sehr kooperativ und sehr interessiert an der Zusammenarbeit. Also wir sind da sehr kooperativ und sehr interessiert an der Zusammenarbeit. Und ich denke, die Öffentlichkeit, die wir schaffen durch Gespräche, durch neue Ideen von außen, nächste Woche oder in zwei Wochen wird der Franz Koppenstädter vom Architekturforum vorbeischauen, auch der Architekt von Wilhelm Höfel Hinterland, der Paul Radakowitsch will nochmal kommen. Der war auch schon mal hier. Das ist natürlich auch als Notenpunkt. Ja, das klingt alles mal nach Elite, aber schauen wir mal, was sonst noch sich vernetzen lässt. Ja, ich meine diese regelmäßigen Dienstagstreffs, wo sich die Nachbarschaft trifft, die sind ja sowieso da. Die Elite müssen wir einladen, die anderen kommen eh von alleine. Da haben wir gar kein Problem. Ich glaube, ich danke dir für das schöne Gespräch. Ich danke euch, ich wünsche viel Erfolg und total toll. Prima, danke für die Unterstützung.