Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der freien Medien in Oberösterreich. Hallo liebe Zuseherinnen von DorfTV und alle Hörerinnen der oberösterreichischen freien Radios. Die Klimakrise drängt sich immer mehr in den Alltag. Doch leider versagt die Politik noch immer, geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Jetzt überlegen sich immer mehr Menschen, was sie als Individuum beitragen können, um die Klimakrise etwas abzusprechen. Dafür unterhalte ich mich heute mit Mirko Jaborek. Er ist ein Scientist for Future und ist Experte im Bereich, wie kann ich meinen Lebensstil verändern. Meine erste Frage an dich ist, wie eben schon erwähnt, du bist ein Scientist for Future. Wer sind die Scientist for Future und wie bist du dazu gekommen? gesagt haben, ja, die jungen Menschen, die da auf die Straße gehen, haben ein berechtigtes Anliegen. Und das ist wirklich ernst. Die Klimaschutzziele werden nicht entsprechend umgesetzt. Es gibt keine verbindlichen Umsetzungspläne. Und dann haben insgesamt 270.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler allein im deutschsprachigen Raum eine Petition unterzeichnet, wo sie das sehr schön und klar ausformuliert haben. eine Petition unterzeichnet, wo sie das sehr schön und klar ausformuliert haben. Und wir haben uns dann in Obersteig auch gefunden, eine Handvoll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, vor allem an der Johannes Kepler Universität, aber auch an anderen Universitäten und treffen uns monatlich und versuchen Aktionen zu starten, wie Vorlesungen zum Thema Klimaschutz, aber auch Presseaussendungen zu Themen, wenn wir merken, da ist jetzt eine wissenschaftliche Meinung in der Öffentlichkeit zum Thema Klimaschutz gefragt. Und du machst so Auftritte wie hier bei DorfTV. Genau. Hast auch schon einen Vortrag gehalten, oder? Ja, genau, hier auf der Volkshochschule und den gibt es online auf DorfTV zum Nachschauen. Ja. Ich würde gerne, bevor wir darüber reden, was man gegen die Klimakrise machen kann, vielleicht noch einmal die Basics durchkauen. Und dafür haben wir auch Folien vorbereitet. Und das erste, glaube ich, wichtigste Basic-Thema für die Klimakrise ist das CO2. Wieso reden wir eigentlich die ganze Zeit darüber? Und da haben wir jetzt diese Folie mit dem Kohlenstoffdioxid-Kreislauf und ich würde dich bitten, dass du vielleicht den Kreislauf kurz einmal erklären kannst. Ja, das Kohlendioxid ist ein unsichtbares Gas, das in der Luft vorkommt, zu einem eigentlich riesengeringen Anteil, also 0,05 Prozent, das ist extrem wenig. also 0,05 Prozent, das ist extrem wenig. Und das ist eigentlich in einem jahrmillionenlangen Kreislauf immer schon zirkuliert. Das heißt, es wird von den Pflanzen aufgenommen aus der Luft. Mit Photosynthese werden daraus biologische Substanzen aufgebaut. Also zum Beispiel Bäume bilden damit ihren Laub und ihre Stämme. Und dieses Material wird dann zum Beispiel von Tieren aufgegessen oder auch zum gewissen Teil verbrannt. Und dabei entsteht wieder genau dieses CO2, das aus der Luft gebunden worden ist. Und eigentlich wird dann genau diese Wärme wieder freigesetzt, die durch die Sonne von der Pflanze gebunden worden ist. Also so ist eigentlich nie mehr CO2 entstanden, sondern es ist immer genau dieselbe Menge, die CO2 aus der Luft entnommen wurde, wieder an die Luft zurückgegeben worden. Und jetzt in den letzten ein, zwei hundert Jahren hat sich das massiv geändert, weil wir begonnen haben, fossile Energien anzuzapfen. geändert, weil wir begonnen haben, fossile Energien anzuzapfen. Also das sind Reste aus dem CO2-Kreislauf, die über Jahrmillionen, so immer schön klein weiß, in der Erde verschwunden sind und die jetzt aber innerhalb extrem kurzer Zeit freisetzen. Und damit entsteht immer ein extremes Ungleichgewicht, weil wir viel mehr CO2 in der Atmosphäre entlassen, als im natürlichen Kreislauf vorgesehen ist. Atmosphäre entlassen, als im natürlichen Kreislauf vorgesehen ist. Diese Erhöhung des CO2-Anteils in der Atmosphäre führt jetzt zum Treibhauseffekt. Das ist jetzt so das nächste wichtige Thema. Kannst du das vielleicht auch kurz erklären? Ja, also die Anreichung des CO2, auch wenn das nur statt 0,025, 0,05 Prozent ist, was immer noch verdammt wenig ist, aber die Erdatmosphäre reagiert extrem empfindlich auf den CO2-Gehalt und ein erhöhter CO2-Gehalt verhindert, dass die Abstrahlung der Wärme ins Weltall in dem Ausmaß erfolgen kann wie bisher. Das heißt, es wird mehr Wärme zurückgehalten und das kommt infolgedessen zu einer globalen Erwärmung. Und mit wie viel Grad globaler Erwärmung kann man irgendwie rechnen? Gibt es da Schätzungen? Also zunächst einmal ist es so, dass der ganze Kreislauf ein gewisses Mehr an CO2 verkraften kann. Diese Schwelle haben wir aber schon in den 1970er Jahren überschritten. Und inzwischen sind wir ungefähr beim Dreifachen von diesem Grenzwert. Das heißt, es ist eigentlich völlig klar, dass es zu einer Erwärmung kommen muss und dass das gar nicht mehr verhinderbar ist. Und die 1,5 bis 2 Grad Erwärmung sind sozusagen der beste Fall, den wir jetzt noch, wenn wir das CO2 drastisch innerhalb der nächsten Jahrzehnte auf Null zurückfahren, noch erreichen können. Also die Erderwärmung gar nicht zu haben, ist den Zeitpunkt haben wir längst verpasst. 2015 auf der Klimakonferenz in Paris haben sich Regierungen auf dieses 1,5 bis 2 Grad Ziel geeinigt und mir persönlich ist das ein wichtiges Ziel, weil es ein Anhaltspunkt ist, weil sonst hat man ja nicht viele Anhaltspunkte. Man weiß eben, wie du gerade gesagt hast, es geht sowieso weiter, es wird sich sowieso erwärmen, es wird sich sowieso vieles verändern. Aber dieses 1,5 bis 2 Grad Ziel ist so ein irgendwie greifbares, messbares Ziel, an das man sich halten kann. Jetzt gibt es dafür ein CO2-Budget und das steht im Zusammenhang mit diesen Zielen. Kannst du das vielleicht kurz erklären, weil das ist auch etwas, was ich erst spät ge ausgerechnet, wie viel CO2 können wir überhaupt ab jetzt noch in die Atmosphäre blasen, und zwar insgesamt, damit wir die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen können. Und das ist eine Menge, die natürlich mit 600 Gigatonnen sich niemand vorstellen kann. Aber wenn man sich die Entwicklung des CO2-Ausstoßes über die letzten Jahrzehnte anschaut, dann heißt das, dass wir eigentlich, statt dass wir in den letzten Jahren eine stetige Zunahme des CO2-Ausstoßes haben, innerhalb der nächsten 20 Jahre einen extrem steilen Abstieg brauchen. Das ist eine so gravierende Änderung. Also man muss sich vorstellen, wir machen jetzt die Entwicklung der letzten 200 Jahre in 10 bis 20 Jahren eigentlich rückwärts. Also ein zehnfacher Zeitraffer im Rückwärtstempo. Und das ist so eine einschneidende Veränderung, das schaffen wir nur mit gemeinsamer Anstrengung. Und ergibt das jetzt für dich Sinn, dass man sagt, man rechnet sich ein Pro-Kopf-Budget aus und an das kann sich dann jede Person versuchen anzuhalten? Auf jeden Fall. Das ist ein ganz guter Anhaltspunkt, dass man mal weiß, was ist der eigene Beitrag und wie viel, vor allem wenn man das dann auch nach Bereiche, wie wir es dann uns wahrscheinlich noch genau anschauen werden, wenn man es nach Bereichen aufschlüsselt, in welchen Bereichen meines Lebens kann ich, wo, wie viel, also bin ich für wie viel CO2 verantwortlich und wie viel kann ich jeweils durch welche Maßnahmen einsparen. Und wo stehen wir jetzt als Österreicherinnen zum Beispiel? Weißt du zufällig auswendig, welchen Fußabdruck wir gerade haben? Ja, wir sind im Durchschnitt bei 12 Tonnen CO2 etwa pro Jahr. Und das ist weltweit gesehen, befinden wir uns da sozusagen in der Wohlstandsecke, wo wir einen relativ hohen CO2-Ausstoß pro Kopf haben. Also ärmere Länder und Regionen, wie zum Beispiel Südostasien, haben teilweise einen Pro-Kopf-Ausstoß, der unter dem weltweiten Durchschnitt liegt. Und andere Länder, wie die USA, haben einen noch höheren CO2-Ausstoß pro Kopf. Das heißt, es ist umso wichtiger, dass wir beginnen. Auf jeden Fall. Jetzt hast du gemeint, 12 Tonnen CO2. kann man sich eine Tonne CO2 irgendwie vorstellen? Gibt es da einen Anhaltspunkt? Also man kann es einmal von der Erzeugerseite sehen. Also eine Tonne CO2 entsteht, wenn man ungefähr 400 bis 500 Liter Benzin verbrennt. Und das ist ungefähr so viel, wie eine Autofahrt nach Spanien und zurück von Österreich ausmacht. eine Autofahrt nach Spanien und zurück von Österreich ausmacht. Und wenn man sich dann versucht vorzustellen, oder wenn man jeden Tag 10 Kilometer mit dem Auto fährt im Jahr, dann kommt auch über das Jahr diese Menge zusammen. Wenn man sich jetzt vorstellt, wie viel Gas ist das? Weil CO2 ist eben unsichtbar, sieht aus wie Luft, ist nicht spürbar. Und wenn ich es jetzt in einen Ballon füllen würde, dann gehen in einen Ballon ungefähr zwei Tonnen CO2 rein. Also ein Heißluftballon. Das ist ein kleiner Spielzeugballon, sondern ein Heißluftballon. Das sind ungefähr zwei Tonnen CO2. Und wenn ich dann aber das CO2 noch verteile in die Luft zu dieser geringen Konzentration, wie es jetzt in der Luft vorkommt, dann sind es ein paar hundert Ballons, weil das CO2 so dünn ist, also dass so wenig CO2 in der Atmosphäre vorkommt. Das heißt, zusammengefasst pro Kopf sechs Heißluftballons CO2. Genau. Aber viel wichtiger ist eigentlich, woher die entstehen, weil dort fängt der Fisch zum Stinken an, sozusagen. Ja. Es gibt jetzt, wenn man sich eben den eigenen CO2-Fußabdruck ausrechnet, sogenannte öffentliche Emissionen, die man nicht beeinflussen kann. Und diese öffentlichen Emissionen kann man halt vielleicht schon insofern beeinflussen, dass man eben politisch aktiv wird und sich einsetzt gegen diese öffentlichen Emissionen kann man halt vielleicht schon insofern beeinflussen, dass man eben politisch aktiv wird und sich einsetzt gegen diese öffentlichen Emissionen oder halt einsetzt für eine klimaneutrale Welt und Druck auf die Politik ausübt. Und das ist ja dann quasi diese politische Ebene, was man selber machen kann. Magst du vielleicht zu der politischen Ebene ein bisschen was erzählen? Ja, zur politischen Ebene. Also ich sage mal so, es wird immer schwieriger zu erkennen, welche Politikerinnen und Politiker es ernst meinen mit dem Klimaschutz. Weil, sage ich mal, vor ein paar Jahren vielleicht noch war es so, dass nur sehr wenige politische Richtungen sich wirklich ernsthaft mit dem Klimaschutz beschäftigt haben und der Großteil hat es entweder als unwichtig abgetan oder nicht ernsthaft sich auf die Fahnen geschrieben. Und jetzt mittlerweile hat sich das geändert, das haben wir eigentlich schon viel mehr erkannt, dass das ein brennendes Thema ist und dass das für viele Leute auch Grundvoraussetzung ist, um eine wählbare politische Partei zu sein. Und jetzt gibt es aber auch viele, die sich das eben auf die Fahnen heften und aber nicht so wirklich ernst meinen. Also Klimaschutz, das ist einfach für uns eine ganz neue Dimension. Also da geht es nicht so, jetzt finde ich das vielleicht ein bisschen mit dem Umweltschutzvergleich darum, da und dort ein paar Maßnahmen sich herauszuglauben und dann zu sagen, ja, ich tue jetzt was für den Klimaschutz, sondern es geht um ein ganz knallhartes Ziel, das eine Herausforderung ist in einer Dimension, wie wir sie eigentlich im Alltag und in der normalen Politik nicht haben. Und dann gibt es eben Politikerinnen und Politiker, die versuchen, das zu verharmlosen und sagen halt, ja, wir tun was und wir machen da was, aber wir machen das, dass niemand wehtut, so ungefähr. Und da muss man, das ist für Wählerinnen und Wähler, glaube ich, wirklich sehr schwierig, das auseinanderzuhalten, welche Politikerinnen und Politiker meinen es ernst und welche tun nur so, als ob sie Klimaschutz machen wollten. Und da sind aber wir als Serien-Diskurs-Fürscher natürlich auch, oder versuchen zumindest, indem wir Presseaussendungen machen und auf solche Missstände hinweisen. Ich würde gerne weitergehen zum nächsten Thema und zwar ein bisschen zur Verantwortung, weil wir jetzt eben schon geredet haben über die Politiker und Politikerinnen, die eigentlich was tun sollten und dann aber eben auch uns Einzelpersonen, die auch was tun sollten und da gibt es jetzt dieses Komplex und da hast du auch eine Folie dazu. Magst du das erklären, wie das zusammenhängt? Ja, also es gibt eben das, was wir unmittelbar selbst an CO2 verursachen, indem wir zum Beispiel in ein Auto einsteigen und damit CO2 produzieren oder die Gasheizung sich einschaltet bei uns zu Hause. Und es gibt aber das CO2, das eben zum Beispiel die Industrie oder der Rest der Welt produziert. Und jetzt ist es natürlich so, dass das eigene in unserem Einflussbereich liegt, das andere nicht. Und dann gibt es sozusagen auch über dem Ganzen noch die politische Instanz, die natürlich sagen kann, was darfst du, was darfst du nicht oder die Lenkungsmaßnahmen setzen kann, die natürlich sagen kann, was darfst du, was darfst du nicht, oder die Lenkungsmaßnahmen setzen kann, wie viel kostet das CO2 oder gibt es ein CO2-Budget oder Kontingent. Und jetzt gibt es verschiedene Extrempositionen. Man kann entweder sagen, das ist nur Aufgabe des Einzelnen und nicht Aufgabe der Politik, oder man kann auf der anderen Seite sagen, nein, das ist ausschließlich die Aufgabe der Politik und nicht des Einzelnen. Und ich finde, es ist einfach beides. Also es ist völlig verkehrt jetzt, wenn die einen die Schuld auf die anderen schieben und sagen, die sollen, sondern es muss einfach, jeder hat seinen Beitrag und jeder seine Rolle. Und das Individuum und das ist auch, glaube ich, von unserem heutigen Gespräch der Schwerpunkt, als Individuum, finde ich, sollte man einfach beides, Ebenen auch, auf beiden Ebenen sich einsetzen. Das heißt, indirekt, das heißt, auf Demonstrationen gehen, schauen, welche Partei ich wähle und direkt, indem ich schaue, was habe ich selber für einen CO2-Ausstoß. Erstens haben wir nicht die Zeit zu warten, bis die Politik jetzt endlich was tut. Und zweitens, selbst wenn sie es sofort macht, kommt der Ball wieder zurück, weil im Endeffekt müssen wir alle unseren Lebensstil komplett auf den Kopf stellen, damit wir das schaffen mit der CO2-Reduktion. komplett auf den Kopf stellen, damit wir das schaffen mit der CO2-Reduktion. Und insofern hat es keinen Sinn, das auszusitzen sozusagen und darauf zu warten, bis es von der Politik auskommt. Ich habe also auch vor der Sendung nochmal extrem viel über die Frage nachgedacht, weil ich eben einerseits lange jetzt den Standpunkt vertreten habe, die Politik muss handeln, weil die, die wirklich viel CO2 verursachen, sind Großkonzerne und Reiche und gleichzeitig ist mir dann aber aufgefallen, hey, aber ganz automatisch habe ich in den letzten Jahren aufgehört, Fast Fashion zu kaufen, aufgehört, ungesundes Essen zu essen und ungesundes Essen ist ja oft auch klimaschädliches Essen. Ich habe eh automatisch, indem ich mich gebildet habe, meinen Handeln auch verändert und habe trotzdem in Diskussionen immer den Standpunkt vertreten, hey, aber die Politik muss sich ändern. Und dann bin ich wieder da gesessen, die letzten Tage, edelweiler Sendung, und habe mir gedacht, was ist jetzt eigentlich meine Meinung? Also es ist für mich extrem schwer, da wirklich Aussagen zu treffen. Aber ja, am ehesten tendiere ich dann auch zu dem, was du gesagt hast. Es ist zu spät, um sich diese Fragen zu stellen. Wir müssen auch alles, alle tun. Magst du da noch etwas hinzufügen? Ich sehe es auch aus der ethischen Seite, als Verantwortung. Also meine persönliche Verantwortung sehe ich da. Also einfach alles, was in meinem Möglichen steht, zu tun. Wir können jetzt weitergehen und über diese Maßnahmenbereiche reden. Also es gibt da wieder eine schöne Folie, die wir haben, und zwar die den CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr im Durchschnitt zeigt und welche Bereiche es da gibt. Und da möchte ich wieder dich bitten, kannst du vielleicht diese Bereiche vorstellen, was dazu sagen? Ja, gerne. Also wir sehen das an einem Art Tortendiagramm aufgetragen. Das heißt, dieser ganze Kreis sind diese 11, irgendwas Tonnen pro Person und Jahr, die wir im Durchschnitt in Österreich als CO2 in einem Jahr produzieren. Und diese Ecken, die wir, diese Tortenecken, zeigen dann den jeweiligen Anteil in den verschiedenen Bereichen. Wir haben einen sehr großen Bereich, das ist Konsum, also unser Konsumverhalten. Dann den Bereich Mobilität, den Bereich Wohnen, dann noch einen Bereich Ernährung und einen Bereich Strom. Und dann gibt es noch so einen Zwickel, das sind die öffentlichen Emissionen. Also dieser Anteil, der pro Kopf auf uns fällt, aber den wir nicht beeinflussen können. Und da sehen wir eigentlich schon, das sind nur 7,7 Prozent. Also natürlich muss die Öffentlichkeit auch schauen und die Industrie und so weiter, aber eigentlich für unseren pro Kopf Anteil sind wir zu über 90 Prozent verantwortlich durch unser eigenes Verhalten. Deswegen finde ich das auch so wichtig. Genau, und das ist aber eben kein Budget, das wir sozusagen gut haben, sondern das ist das, was wir aktuell pro Kopf verbrauchen. Und das Ziel ist eigentlich, dass wir das innerhalb von 20 Jahren auf null reduzieren. Und zwar in allen Bereichen. Und das ist natürlich ein hartes Ziel. Man kann sich da kaum vorstellen, wie das gehen soll. Und zwar in allen Bereichen. Und das ist natürlich ein hartes Ziel. Da kann man sich kaum vorstellen, wie das gehen soll. Aber es ist so, dass es jetzt schon möglich ist, wenn wir nachher sehen, das auf so einen kleinen Kreis, auf etwa ein Zehntel des jetzigen zu reduzieren und den Rest, da brauchen wir dann technologische Unterstützung. Das geht mit den jetzigen Technologien nicht. Aber von beiden Seiten müssen wir zusammenhelfen, dass wir auf diese Null-Ziel wirklich hinkommen. Jetzt gibt es diese drei Strategien, um CO2 zu reduzieren. Suffizienz, Effizienz und Erneuerbar. Die habe ich mir aus deinem Vortrag rausgepickt. Und wollte dich auch jetzt wieder bitten, ob du die drei Begriffe erklären kannst. Ja, also wenn wir jetzt sagen, wir wollen CO2 reduzieren, dann ist natürlich die Frage, wie machen wir das? Und eine mögliche Strategie wäre einfach zu sagen, wir ersetzen einfach überall dort, wo wir CO2 durch Energie freisetzen, indem wir zum Beispiel fossile Treibstoffe verbrennen, wir ersetzen das durch nachhaltige Energien. Dann wäre aber das Problem, dass wir jetzt so einen wahnsinnigen hohen Energieverbrauch haben, dass wir das nicht schaffen, das alles durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Und deswegen ist die Suffizienz und die Effizienz auch so wichtig zusätzlich, nämlich dass ich schaue, dass ich überhaupt einmal meine Bedürfnisse zurücknehme. Also wenn ich jetzt mal ein ganz einfaches Beispiel einer Beleuchtung erkläre, dann heißt das, ich schalte die Beleuchtung einfach nur dann ein, wenn ich es wirklich brauche. Und der zweite Schritt ist dann Effizienz, also das, was ich brauche mit möglichst wenig Energie. Das heißt, ich nehme eine energieeffiziente Beleuchtung statt einer Glühbirne, zum Beispiel eine LED-Beleuchtung. Und dann als dritten Schritt, dass ich dann deutlich weniger Energie nachhaltig produziere. Das heißt, ich verwende zum Beispiel Ökostrom, um den Strom für die Beleuchtung zu betreiben. Und das ist jetzt nur ein Beispiel von der Glühbirne erklärt, aber das zieht sich eigentlich durch, durch die meisten Bereiche. Und es ist ganz wichtig, das zu erkennen, dass immer die Kombination aus allen drei braucht, weil sonst geht es sich einfach nicht aus, dass wir diese CO2-Reduktion jemals schaffen. Und jetzt wollen wir vielleicht mal beim ersten Bereich ansetzen und zwar das Wohnen. Wie kann man beim Wohnen zum Beispiel ansetzen und so das Wohnen. Wie kann man beim Wohnen zum Beispiel das umsetzen? Wie kann man beim Wohnen suffizient, sagt man suffizienter wohnen oder Suffizienz ausprobieren und neben einsetzen? Ja, sehr sperriges Wort. Also beim Wohnen ist Suffizienz, also vielleicht einmal zunächst, wo entsteht CO2 beim Wohnen? Das ist einmal natürlich das Wichtigste zu wissen. Das ist beim Heizen hauptsächlich und bei der Warmwasserproduktion, wobei 80, 90 Prozent im Haushalt sind üblicherweise das Heizen und der Rest die Warmwasserproduktion. Und da entsteht CO2, weil in vielen Wohnungen das mit Öl, Gas zum Beispiel oder auch Kohle erzeugt wird, die Wärme, die dazu benötigt wird. Und wenn ich jetzt eben mit der Suffizienz anfange, dann heißt das, dass ich meinen Verbrauch an Heizungsenergie und Warmwasser möglichst zurücknehme, dass ich vielleicht etwas kürzer dusche, von Vollbad verzichte oder dass ich eben viel wichtiger noch bei der Heizung erstens schaue, so wenig wie möglich Raum zu beheizen, dann möglichst die Temperatur so niedrig zu halten, wie es geht. Das wären so die Suffizienzmaßnahmen, die ich setzen kann. Dann gehe ich weiter Richtung Effizienz. Da sollte ich schauen, dass einfach die Wohnung, das Haus, in dem ich wohne, gut gedämmt ist, gut isoliert ist, dass die Fenster nicht unnötig offen stehen, dass ich effizient lüfte. Genau, also eine gut gedämmte Wohnung und Behausung ist das Nächste. Und die nachhaltige Komponente entsteht dann, wenn ich auf das Heizsystem schaue. Dass ich zum Beispiel idealerweise die Gasheizung durch eine Pelletsheizung ersetze oder auch durch eine Wärmepumpe, die ich zum Beispiel mit Ökostrom betreibe. Das wäre dann die dritte Ebene sozusagen. Ökostrom betreibe. Das wäre dann die dritte Ebene sozusagen. Und eben wie gesagt, nur durch die Kombination aus allen drei Maßnahmen können wir wirklich global sozusagen so weit runterkommen mit dem CO2. Ich meine, da möchte ich vielleicht zwei Sachen hinzufügen. Und zwar das eine ist etwas Positives. Da fällt zufälligerweise mal Klimaschutz mit billig Leben zusammen. Wer Energie spart, vor allem bei den steigenden Energiekosten, lebt hier auch billiger. Das Zweite ist, das ist ja dann doch etwas, was nur sehr wenigen Menschen vorbehalten ist, oder tendenziell eher wohlhabenden Menschen vorbehalten ist, dass sie halt ihr eigenes Heizsystem bestimmen können. Wenn man jetzt eingemietet ist in einer schlecht isolierten Altbauwohnung, vielleicht noch oberstes Stockwerk drüber ist nur Dach, hat man irgendwie, oft schlecht isoliertes Dach, hat man irgendwie einfach Pech gehabt. Und da, ja, das wollte ich auch nur da hinzufügen. Ja, da habe ich vor kurzem was gehört, ein System, das in Schweden sehr verbreitet ist, was aus der politischen Ebene sehr wirkungsvoll wäre. Dort gibt es dieses System, dass bei Mietwohnungen die Mieterin oder der Mieter die Wohnung sozusagen warm mietet und für eine gewisse Temperatur der Wohnung zahlt. Also ich miete die Wohnung mit 21 Grad. Und wenn jetzt die Wohnung ineffizient ist, dann ist es eigentlich das Problem des Vermieters oder der Vermieterin, dass sie dann entsprechend höhere Heizkosten haben. Und dadurch entsteht eigentlich ein toller Anreiz, die Heizkosten zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und auch auf nachhaltige Energiequellen umzusteigen. Ein System, das ich bei uns noch nie gesehen habe. Ich weiß nicht, ob das rechtlich möglich ist, aber auf jeden Fall finde ich es wert, darüber nachzudenken. Ja, ich würde gerne weitergehen zu den Energiequellen fürs Heizen. Und da vielleicht mal kurz noch einen Vergleich machen, weil das ist schon wirklich sehr eindrucksvoll, welchen Unterschied es da jetzt eben gibt. Ja, also grundsätzlich, wir haben da oben die drei Biomassen, also Scheitholz oder Holzpellets oder ein Biogas, die eigentlich im Grunde genommen CO2-neutral sind, weil sie einfach das CO2, das eben von Pflanzen gebunden wird, wieder freisetzen. Das ist eigentlich nur ein Speicher für Sonnenenergie sozusagen. Ein bisschen CO2 entsteht derzeit noch, weil die Produktionswege nicht immer CO2-versiehen. Zum Beispiel werden die Pellets mit dem Diesel-Lkw zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugestellt. Damit haben wir also vergleichsweise eigentlich fast gar keinen CO2-Ausstoß bei diesen drei Energiequellen. Dann gibt es die fossilen Energien, das ist Erdgas, Öl und Kohle. Und da ist es so, dass ich eben, wir sind eben auch aufgetragen in diesem Diagramm, wie viel CO2 entsteht, um eine Kilowattstunde zu erzeugen, also immer dieselbe Wärmemenge. Und da sehen wir schon einen wesentlichen Unterschied zwischen Erdgas und Kohle. Also bei Erdgas entsteht eigentlich nur ungefähr halb so viel CO2, wie wenn ich Kohle verbrenne und Öl liegt irgendwo dazwischen. Das hat auch lange Zeit dazu geführt, dass Erdgas als klimafreundlicher bezeichnet worden ist, wobei es produziert immer noch CO2 und es ist eigentlich keine maximale Übergangstechnologie, die eigentlich für den Zeitraum, der schon vorbei ist, okay war, aber ab jetzt ist es eigentlich schon längst nicht mehr okay. Ja, und da kann man eigentlich nichts dran rütteln, das ist so. Was nur noch schlimmer ist, ist, wenn ich dann mit Strom heize und dieser Strom aus Erdgas oder Öl oder Kohlekraftwerk stammt, weil es nämlich so ist, dass wenn ich aus Wärme Strom erzeuge, ich maximal ein Drittel der produzierten Wärme dreimal so viel Kohlendioxid, als wenn ich diesen Energieträger direkt in Wärme umwandle. Also es ist zwar ein seltener Fall, glücklicherweise, dass mit einer Stromheizung zum Beispiel aus Nicht-Ökostrom geheizt wird, aber trotzdem, jeder, der das so macht, sollte sich eigentlich sofort einmal nach einer Alternative umschauen. Ja, bleiben wir gleich beim Ökostrom. Wie kann man denn, also Ökostrom umstellen, das habe ich jetzt schon öfter gehört, ist total einfach. Aber wie kann ich denn jetzt sicher gehen, dass ein Ökostromanbieter wirklich Ökostrom anbietet und mich nicht hinters Licht führt? Ja, das ist eine sehr berechtigte Frage, weil es gibt ja ganz tolle Bezeichnungen mit Naturstrom und was nicht was aus allem. Und es sind auch vielleicht viele gute Produkte dabei, aber das Beste ist sicher, wenn man einen Anbieter wählt oder ein Produkt, vor allem, weil oft haben Anbieter mehrere Produkte, und wenn man ein Produkt wählt, das UZ46 zertifiziert ist, diese Abkürzung steht für Umweltzeichen und da gibt es verschiedenste Umweltzeichen und eins, eben das Nummer 46, das ist für die Stromproduktion. Das ist ein unabhängig vergebenes Gütesiegel und dieses Gütesiegel stellt sicher, dass es wirklich einen ganz bestimmten Strommix aus nachhaltigen Quellen enthält und da gibt es wirklich auch immer noch einige Anbieter unter denen man sich da auswählen kann. Dann hat man wirklich die Garantie, dass es ein guter Ökostrom ist. Und jetzt braucht man Strom im Haushalt ja nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Fernsehen, Wäsche waschen, kochen etc. Gibt es da unter den Geräten auch Unterschiede, welche besonders energieaufwendig sind und welche weniger Energie brauchen? Also es gibt da grundsätzlich zwei Arten von Geräten, die sozusagen die Stromfresser sind im Haushalt. Das eine sind die, die Wärme produzieren, weil Wärmeproduktion braucht einfach am meisten Strom. Das fängt natürlich ganz offensichtlich beim Herd an, beim Backrohr, aber es geht dann auch weiter Richtung Geschirrspüler, Waschmaschine, weil die brauchen auch relativ, also den Strom, den sie brauchen im Wesentlichen dafür, um das Wasser aufzuheizen auf die Temperatur. Also da kann ich zum Beispiel schon mal bei der Waschmaschine ansetzen, wenn ich mit niedrigen Temperaturen wasche und mir die 90 Grad Wäsche spare und auf 30 oder 40 Grad gehe, spare ich mir schon sehr viel Strom. Also das ist so die eine Kategorie und die andere Kategorie sind Geräte, die halt dauerhaft laufen. Zum Beispiel ein Gefrierschrank oder eine Kühltruhe oder ein Kühlschrank, die brauchen zwar nicht viel Leistung, aber die brauchen sie kontinuierlich. Und wenn ich da schaue, dass ich energieeffiziente Geräte einsetze, habe ich schon viel gewonnen. Bei den Wärmeerzeugenden kann ich eigentlich nur schauen, dass ich Temperatur niedrig halte, sie möglichst wenig oder sparsam einsetze. Ja, das war es aber dann auch schon. Also einen energieeffizienten E-Herd gibt es eigentlich nicht, weil man kann den Strom jetzt nicht, den braucht es einfach, wenn ich 1 kW verheize, dann brauche ich 1 kW Strom dafür und da kann man jetzt nicht zaubern oder so. Ja. Gehen wir weiter zum nächsten Thema, zur Mobilität. Jetzt werden überall neue Straßen gebaut in ganz Österreich. Es gibt neuerdings viele Proteste dagegen, eben in Wien die Proteste gegen die Stadtstraße, in Linz auch etwas kleiner gehalten bis jetzt noch die Proteste gegen die A26-Bahnhofautobahn. Jetzt würde ich dich fragen, was ist deine Meinung? Braucht es überhaupt noch neue Straßen? Also für die Mobilität der Zukunft, die zu einer Zeit sein soll, ist Straßenbau das Letzte, was wir jetzt brauchen. Wir bräuchten die Energie, die da reingeht, das Geld vor allem auch wirklich viel, viel dringender, um den öffentlichen Verkehr zum Beispiel auszubauen, um den Radverkehr, den Fußverkehr auszubauen. Also Straßenbauprojekte heutzutage noch umzusetzen, ist absolut Politik von vor, vor gestern. Und wie kann man da vielleicht als Einzelperson eben umsteigen vom Auto und zwar einfach diesen Schritt, bevor er die Politik macht, schon selber machen? Ja, also durch die eigene Wahl des Verkehrsmittels natürlich. Also ich, wie man sieht, ich bin ein Fahrradfan. Das Fahrrad hat für mich so viele positive Aspekte. Es ist so, zum einen verbinde ich das, dass ich von A nach B komme, und zwar dann, wann ich will. Es ist ein Individualverkehrsmittel, so wie das Auto im Prinzip auch, wo ich auch jederzeit sagen kann, wann will ich fahren. Dann ist es so, dass ich gleichzeitig Bewegung mache, und damit habe ich eigentlich schon einen Vorteil, den das Auto nicht hat. Es ist das energieeffizienteste Fortbewegungsmittel überhaupt, also von dem her finde ich eine ganz geniale Erfindung. das die fortbewegungsmittel überhaupt also von dem erfinde ich eine ganz geniale erfindung und ja und und wenn ich dann auch noch kombiniert deswegen habe ich da hat das falltreib mitgenommen wenn ich dann noch kombinieren mit dem öffentlichen verkehr mit dem bahnzug und busreisen dann kann man es eigentlich wirklich sehr universell einsetzen und kommt damit auch über größere strecken ganz gut wir haben jetzt zum thema Mobilität wieder eine ganz tolle Folie, die ich gerne einblenden würde. Und zwar sieht man da verschiedene Verkehrsmittel im Vergleich. Kannst du vielleicht die Folie wieder erklären? Gerne. Also wir sehen hier den CO2-Ausstoß pro Personenkilometer aufgetragen. Also wenn ich einen Kilometer zurücklege, wie viel CO2 entsteht dabei pro Person. Und am günstigsten ist da in Österreich die Bahn, weil die zum Großteil mit Wasserkraft betrieben wird. Die braucht so gut wie fast gar kein CO2. Als nächstes kommt dann gleich mal der Bus. gar kein CO2. Als nächstes kommt dann gleich mal der Bus. Und auf der anderen Seite sehen wir Flugzeug und Pkw als extrem hohe CO2-Vorursacher. Und in der Mitte den Elektro-Pkw, wobei, wenn man hier genau schaut, dann sieht man, dass diese Balken zwei verschiedene Farben haben. Und zwar gibt es einen grauen Bereich, das ist die vorgelagerte CO2-Produktion und das andere ist die direkte. Also das heißt direkt, was direkt beim Betrieb des Verkehrsmittels ausgestoßen wird und das Graue ist das, was für die Produktion oder Bereitstellung des Verkehrsmittels ausgestoßen wird. Und da sehen wir ganz besonders auffallend beim E-Pkw, dass hier eigentlich die direkte CO2-Produktion extrem niedrig ist, aber die eigentlich so gut wie nur vorgelagert. Das heißt, die Produktion der Batterien und des Fahrzeugs und auch das Laden natürlich des Fahrzeugs verursachen entsprechende CO2-Emissionen. Ja, und da sieht man, was nicht da ist, ist das Fahrrad leider und das Zu-Fuß-Gehen, weil das schlagt nämlich wirklich mit fast null zu Buche im Vergleich nochmal. Aber wir sehen schon, mit Bahn und Bus ist man wirklich sehr gut unterwegs im Vergleich. Und was halt wirklich ganz schlimm ist, ist Fliegen. Weil abgesehen davon, dass es pro Kilometer einen hohen Verbrauch hat, man nimmt ja meistens Flugzeuge, um viele Kilometer zurückzulegen. Und da summieren sich sofort Beträge an. Wir haben es, glaube ich, nicht vorbereitet. Aber wenn ich diesen 11 Tonnen CO2, die wir im Durchschnitt verbrauchen, mit einem einzigen bisschen weiteren Flug habe ich sofort meine zwei Tonnen aufgebraucht, sozusagen, die ein Durchschnitts-Österreicher in Österreich pro Jahr insgesamt für Mobilität ausgibt, also mit einem einzigen Flug. Und wenn ich an einen Fernflug denke, irgendwie Übersee oder Australien oder sowas, dann habe ich eigentlich schon mehr verbraucht, als der Durchschnittsösterreicher im Jahr insgesamt verbraucht. Und da habe ich noch nicht einmal irgendwas gegessen, gewohnt oder sonst irgendwas. Also Flugreisen ist einfach der absolut größte Hebel und vor allem ist es auch sehr ungleichmäßig verteilt. Es sind relativ wenig Menschen in der Bevölkerung, die den meisten Flug CO2 verursachen und viele, die gar nicht fliegen. Und wenn die, die fliegen, das entsprechend reduzieren, das muss sich jeder selber an seiner Nase nehmen, das weiß sich jeder selber am besten nicht, dann könnte man wirklich da schon einen sehr großen Hebel bewirken und CO2 reduzieren. Ja, ich denke beim Fliegen ist vielleicht auch noch der Punkt der Ungerechtigkeit einfach so klar sichtbar, weil wir leben nun mal in der Mitte von Europa, für uns ist sehr viel sehr leicht zu erreichen, aber jetzt jemandem auf Neuseeland zu erklären, hey, du musst ab morgen nicht mehr fliegen und wir leisten uns das noch, das ist für mich schon besonders unfair. Auf der anderen Seite geht es ja um Gewohnheiten und Gewohnheiten sind bekanntlich sehr, sehr schwer zu verändern. Und ich bin ein bisschen Anhängerin der Theorie, dass es mit Scham und Schuldgefühlen nicht so gut geht. Haben wir vielleicht attraktive, positive Inputs für die Zuseherinnen und Zuseher und Hörerinnen und Hörer, wie man eben sein Verhalten ändern kann. Also mir fällt zum Beispiel zum Flug sofort ein, wenn man fliegt, dann verpasst man die ganze Strecke. Ich bin einmal nach Griechenland geflogen und habe es voll bereut, weil ich mir dann am Ende gedacht habe, hier, die ganze Strecke hätte ich richtig gern gesehen. Und ich, damals noch Schülerin, privilegiert mit zwei Monaten Ferien, hätten wir das auch zeitlich wirklich leisten können. Aber ich habe es und ich, damals noch Schülerin, privilegiert mit zwei Monaten Ferien, hätten wir das auch zeitlich wirklich leisten können. Aber ich habe es nicht gemacht, weil ja, im Endeffekt weil ich mit einer Freundin gemeinsam geflogen bin und die wollte nicht und der war das dann zu unsicher und es hätte doch irgendwie 100 Euro mehr gekostet mit dem Zug. Also das wäre vielleicht ein positiver Anreiz, der mir gerade so spontan eingefallen ist, sich die ganze Reise zu geben und nicht das zu verpassen. Also es gibt da zwei Aspekte für mich. Das eine ist sozusagen der persönliche Aspekt und wenn ich selber etwas verändern möchte in meinem Verhalten und ich praktiziere das ja auch schon, seit ich zurückdenken kann, dann ist es für mich ganz wichtig, dass ich das mit Freude mache und dass ich mir überlege, wie kann ich das positiv sehen oder dass das Positive einfach im Vordergrund steht, also dass ich jetzt nicht denke, jetzt bin ich da mit dem Rad so lange unterwegs, sondern dass ich mir denke, ah schön, da kann ich jetzt eine Strecke mit dem Rad zurücklegen und ich suche mir vielleicht, nehme ein bisschen mehr Zeit sogar, fahre nicht die kürzeste Route, sondern suche mir eine schöne Route, die ich richtig genießen kann. Also der Genuss ist für mich einfach wichtig. Sobald ich das als Entbehrung sehe, dann macht es keinen Spaß mehr. Das ist so, wenn man es aus Eigeninitiative angeht. Das andere, wenn ich jetzt sozusagen von der politischen Ebene Menschen dazu bringen will, ihr Verhalten zu verändern, hat sich halt leider gezeigt, mit den Anreizen, da reagieren die Leute sehr träge drauf. Also da muss man schon sehr, sehr viel Anreize geben und man kann das ja auch beziffern in Geld oft. Da muss ich schon extrem günstig machen bis gratis oder vielleicht den Leuten sogar was zahlen, damit sie ihr Verhalten ändern. Im Gegensatz zu wenn ich etwas teurer oder unaktiv mache, bewirkt das viel schneller eine Verhaltensänderung. Und die Frage ist halt, ob wir es uns leisten können, sowohl finanziell als auch zeitlich, dass wir nur auf der politischen Ebene, nur mit Anreizen arbeiten. Das passiert ja jetzt auch schon zu wissen, es gibt in vielen Bereichen Förderungen für umweltfreundliches Verhalten und man sieht einfach, das greift zu wenig. Und die Frage ist, kann man es sich leisten, die Förderungen noch viel größer zu machen und kann man es sich leisten, das Gegenverhalten, das klimaschädliche Verhalten nicht zu begrenzen. Also ich glaube, und das sagen auch viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Verhaltensforschung, dass es beides braucht. Es braucht Anreize, aber es braucht auch, das nennt man dann Pull-Faktoren, genau, da muss ich mich aufpassen, das mit verwechseln, und die Push-Faktoren, dass man den Leuten buchstäblich ein bisschen in den Hintern tritt, das braucht es einfach auch, weil sonst kriegt man den Kahn sozusagen nicht vom Fleck. Ich habe da jetzt gerade leider keine Folie dafür vorbereitet, aber es gibt da vielleicht als Anreiz für Zuseherinnen und Zuseher, das mal zu googeln, wunderschöne Darstellungen, wie Privatchats zum Beispiel verursachen und ich denke mir, das könnte man von mir morgen verbieten. Wenn jemand einmal weniger mit dem Privatjet fliegen darf, ja, finde ich jetzt nicht so schlimm. Oder zum Beispiel diese Inlandflüge innerhalb Österreichs, dass jemand von Wien nach Innsbruck fliegt, ist das finde ich auch nicht unbedingt. Oder Wien nach Salzburg gibt es ja sogar auch, glaube ich. Aber da reden wir immer noch, das ist die Spitze des Eisberges. In Wahrheit ist es so, dass wir eigentlich in den nächsten 20 Jahren gar keine Flüge mehr machen können. Also dass wir das auf null runterfahren müssen. Ich glaube, da haben wir es, also es ist oft das Gefühl, ist noch nicht so ganz da, dass wir eigentlich so auf einen ziemlichen, massiven Talfahrt zugehen und eigentlich so noch gar nicht sehen, wie steil es da vor uns nach unten gehen muss. Also und uns zu sehr mit Kleinigkeiten ein bisschen beschäftigen, statt das eigentlich das große Ziel vor Augen zu sehen. Bei den Kleinigkeiten würde ich gerne kurz bleiben. Und zwar das Strohhalmverbot. Was hältst du davon? Also ich hatte ziemlich arg diese Kampagne, wo man plötzlich überall, vor allem ich mit Social Media Konsum, extrem viele Schildkröten gesehen habe und wie sehr die unter Strohhalmen leiden. Und dann Werbung, kauf dir jetzt den Metallstrohhalm oder jetzt führen wir Papierstrohhalme ein. Wie geht es dir mit solchen Maßnahmen? Jetzt führen wir Papierstrohhalme ein. Wie geht es dir mit solchen Maßnahmen? Ja, es ist fast ein bisschen schade, weil es den Fokus weglenkt von den wesentlichen Themen. Also natürlich ist das jetzt für sich gesehen ein Umweltthema. Und viele Strohhalme landen vielleicht unachtsamerweise in der Natur und nicht im Kunststoffmüll, wo sie eigentlich wieder recycelt werden. Also ist für mich ein Randthema, ehrlich gesagt. Und eben schade, weil es gibt wichtigere Dinge, auf die sich die Öffentlichkeit konzentriert. Man könnte fast vermuten, ob das nicht so gewollt so quasi ein Ablenkungsmanöver ist, um von den wesentlichen Dingen ein bisschen wegzulenken. Es gibt ja so einen Film, Don't Look Up, heißt der auf Englisch, weiß nicht, wie der deutsche Titel ist, aber da geht es im Prinzip auch genau um das, dass man eigentlich den Leuten sagt, schaut woanders hin, weil das, was da auf euch zukommt, das wollt ihr gar nicht sehen. Ich freue mich das deswegen an, weil ich mir eben vorhin in der Sendung aufgedacht habe, man verlangt von Konsumentinnen oder von Individuen jetzt, dass sie sich bilden und dann eigene sinnvolle Entscheidungen treffen und auf der anderen Seite gibt es aber Greenwashing, wo ich jetzt auch dieses Strohhalmverbot einstufen würde, was ja mit Absicht desinformiert und eben den Fokus mit Absicht weglenkt, einfach nur damit das fossile System länger erhalten bleiben kann. Und da habe ich mir gedacht, es ist vielleicht sinnvoll, eben diese Sendung zu machen, um quasi Hinweise zu geben, was wirklich effektiv sein kann im Vergleich zum Strohhalmverbot. Ja, genau. Und das war mir irgendwie nochmal wichtig auch einzubringen, weil eben dieses Spannungsfeld zwischen einerseits Verlangen, dass sich Leute informieren und sie gleichzeitig mit Absicht desinformieren, ist einfach unfair irgendwie. Ja, Information und Bildung ist eigentlich ein ganz wesentliches Element im ganzen Klimaschutz, weil man hat das ja jetzt auch gesehen bei diesen Klimareten, die in verschiedensten Ländern gebildet wurden. Und da sind die Leute zunächst sehr intensiv informiert worden über den Klimawandel. Das sind ja zufällig ausgewählte Leute aus der Bevölkerung gewesen, die großteils keine Ahnung oder wenig Ahnung oder sehr durchschnittliche Ahnung vom Klimawandel gehabt haben. Und am Ende dieses Klimarats, dieser Treffen, sind sie dann gefragt worden, über welche Themen zum Klimaschutz es eine Volksabstimmung geben soll. Und da waren einige Themen dabei, wo sie gesagt haben, nein, da finden sie eine Volksabstimmung geben soll. Und da waren einige Themen dabei, wo sie gesagt haben, nein, da finden sie eine Volksabstimmung nicht gut, weil sie hätten selber auch falsch entschieden, wenn sie nicht diese Bildung im Rahmen des Klimarats genossen hätten. Und das zeigt einfach, wie wichtig es ist, dass die Leute das auch verstehen, wozu es Klimaschutz braucht und warum es so drastische Maßnahmen braucht, weil sonst, wenn sie das nicht verstehen, dann wird das auch keiner mittragen. Und ich glaube, da kann man jetzt nicht warten, bis die Schulen das erledigen, dieses Bildungsthema und dann vielleicht in 30 bis 40 Jahren die Bevölkerung informiert ist, sondern da ist wieder die Politik eigentlich gefragt, dass sie sich wirklich was überlegt und sowas wie den Klimarat quasi in groß macht, dass die Bevölkerung einfach informiert wird und das auch mitträgt, was sie da umsetzen müssen, wenn sie Klimaschutz ernst nehmen in den nächsten Jahren. Ja, es läuft ja sogar gerade in Österreich ein Klimarat, die tagen ja schon, ich glaube, es waren schon vier Wochenenden, an denen getagt wurde und ich meine, noch dürfen keine Informationen nach außen dringen, aber ich bin sehr gespannt, was da rauskommt. Und vor allem, ich glaube, das Wichtigste ist eben, dass die Menschen der Bevölkerung bereit sind, diese Entscheidungen, die höchstwahrscheinlich relativ radikal ausfallen werden, mitzutragen. Und das ist vielleicht auch etwas, was man als Individuum machen kann, sich einstellen darauf, dass es große Veränderungen geben wird. Genau. Und dass man seine Gewohnheiten und vielleicht das bis jetzt gekannte Leben ein bisschen verändern werden muss. Vielleicht läuft es dann im Endeffekt auch so ab, dass man es gar nicht merkt. Keine Ahnung. Das wäre vielleicht der optimale Fall. Das würde sich ja nicht ausgehen. optimal fallen. Das wird sich nicht ausgehen. Ich glaube, es ist eher, es wäre sozusagen der beste Fall, aber ich glaube, es gibt viele Leute, die erwarten sich das. Die erwarten sich, dass es technologische Entwicklungen gibt, die letztendlich so gut sind, dass sie ihr eigenes Verhalten keinsterweise ändern müssen. Und ich glaube, von dieser Vision müssen wir uns wirklich verabschieden. Das wird sich nicht ausgehen. Ich finde das auch ehrlich gesagt gar keine schöne Vision. Also die Vorstellung, dass einfach nur Geräte CO2 aus der Luft saugen, finde ich eigentlich gar nicht so toll, weil ja mit umweltschädlichen Verhalten ja auch ganz viel Menschenrechtsverletzung passiert und das ja direkt zusammenhängt. Und wenn ich jetzt zum Beispiel aufhöre Fast Fashion zu konsumieren, höre ich ja nicht nur auf, die Naturverpestung zu unterstützen und zu finanzieren, sondern auch Menschenrechtsverletzungen. Das hängt ja oft sehr stark zusammen und deswegen bin ich auch irgendwie ein Fan davon zu sagen, wir brauchen generelle Veränderungen, eben nicht nur das CO2 aus der Luft pumpen. Genau. Oder saugen eigentlich eher. Diese Veränderungen bieten extrem viel Chance, dass wir unsere Lebensqualität erhöhen können. Weil wenn wir zum Beispiel unser Mobilitätssystem so umstellen, dass wir den Autoverkehr deutlich reduzieren können, dann ist die Lebensqualität in den Siedlungen oder überhaupt die Lebensqualität viel höher, weil wir durch Verkehr viel weniger beeinträchtigt werden und uns viel freier fortbewegen können. Ich würde gerne noch weitergehen zu einem weiteren Punkt, und zwar der Ernährung. Dann kann ich diese Sendung machen, wir haben noch circa 10 Minuten, ohne die Ernährung anzusprechen. Ja, ein sehr wichtiger Punkt. zehn Minuten ohne die Ernährung anzusprechen. Ja, ein sehr wichtiger Punkt. Wir haben da eine Folie vor uns wieder, die vielleicht das aus meiner Sicht Wichtigste vielleicht mal zusammenfasst, nämlich dass tierische Nahrungsmittel viel mehr CO2 ausstoßen als pflanzliche, oder? Ja, genau. Und zwar in Vielfaches. Also man sieht es anhand dieser Balken hier, das ist immer, wie viel Kilo 2 entstehen pro Kilogramm des Produkts. Und man sieht links im roten Bereich die tierischen Nahrungsmittel und rechts die pflanzlichen, wobei da sind eben die unbearbeiteten, also das rohe Gemüse sozusagen, ist extrem niedrig im Vergleich. Mit der Verarbeitung steigt natürlich ein bisschen der CO2-Ausstoß, aber wenn es dann Richtung tierische Produkte geht, da geht es extrem nach oben. Also eine pflanzenbasierte Ernährung ist wesentlich CO2 ärmer in der Produktion als eine tierische Ernährung. Was mich da schon selber überrascht hat, war das canned food und das frozen food, also das Canned Food und das Frozen Food, also das in Dosen und das gefrorene Essen, weil ich eigentlich schon ein Fan von so gefrorenem Blattspinat etc. bin. Und mich freut, dass das ganze Jahr eben da Gemüse da ist, aber ja, die Grafik hat mich da schon ein bisschen rausgeholt. Ja, also ist was, was man halt nicht komplett vielleicht darauf verzichten, aber halt auch nur gelegentlich. Also wenn man täglich oder in der Woche mehrmals, ist vielleicht schon zu viel. Also eher frisch, saisonal, regional und bio natürlich. Vielleicht auch noch die andere Folie. Ja, genau. Also das waren jetzt individuelle Nahrungsmittel und hier sieht man das nochmal anders aufgeschlüsselt, nämlich nach Ernährungsstil. Also es sind vier Ernährungsstile aufgetragen. Ein veganer Ernährungsstil, der natürlich den geringsten CO2-Ausstoß hat. Dann ein vegetarischer, wo man auch zusätzlich zu den pflanzlichen auch Eier und Milch dazu nimmt und schließlich eine Empfehlung der österreichischen Gesellschaft für Ernährung, also eine Gemischernährung aus auch tierischen Produkten und dann gibt es da noch den Durchschnitt. Und der Durchschnitt ist ja nur der Durchschnitt. Da gibt es natürlich dann noch einige, die nachdem es verschiedene Arten gibt, die deutlich drunter liegen, gibt es natürlich dann auch noch Ernährungsarten, die deutlich drüber liegen. Also die Österreicher sind, glaube ich, beim Fleischkonsum zum Teil ziemliche Spitzenreiter. Ja, also da sieht man, dass man durch die persönliche Wahl der Ernährung eigentlich auch schon einen sehr großen Hebel hat oder vor allem den Hebel hat, was man im Bereich der Ernährung an CO2 produziert. Vielleicht, das haben wir jetzt noch nicht gesagt, wieso ist denn eigentlich die pflanzliche Ernährung so viel energiesparender, nenne ich es jetzt einmal, als gemischte Ernährung? Was ist denn überhaupt der Grund? Der Grund ist, dass eigentlich wir auch pflanzen brauchen wenn wir tierische produkte essen nämlich die pflanzen die an die tiere verfüttert werden nur brauche ich ein vielfaches an pflanzen für dieselbe menge tierisches produkt also wenn ich direkt die pflanzen essen würde und es geht man den Supermarkt und plötzlich beginnen sich immer mehr Produkte als nachhaltig auszuweisen. Plötzlich hat alles eine braune und grüne Verpackung und steht drauf nachhaltigeres Wasser zum Beispiel. Das ist ein doofes Beispiel, aber es passiert eben auch viel Greenwashing. Hast du vielleicht ein paar Faktoren, die man sich anhalten kann, die wirklich ein Lebensmittel als nachhaltiger oder als ökologischer ernsthaft ausweisen? Ja, also am besten ist es immer möglichst direkt bei der Produzentin, möglichst nahe einkauft, weil da kann man am ehesten, kriegt man am meisten Informationen, kann am ehesten nachfragen. Wenn ich es jetzt im Supermarkt kaufe, dann sind da schon so viele Glieder dazwischen, dass ich eigentlich viele Punkte gar nicht mehr nachvollziehen kann. Aber das ist sicher gut, wenn ich Bioprodukte kaufe, keine Frage, pflanzliche Produkte. Für den Klimaschutz ist die Verpackung jetzt nicht so wesentlich. Es ist zum Beispiel viel wichtiger, dass ich schaue, dass ich ein pflanzliches Bierprodukt kaufe. Wenn da ein bisschen Plastik dabei ist, ist das weniger schlimm, als wenn ich vergleichsweise ein tierisches Produkt einkaufe. Das macht einfach viel mehr Unterschied als die paar Gramm Plastikfolie. Obwohl natürlich ohne Plastikfolie immer besser ist. Ja und wenn ich also eben die Möglichkeit habe, es gibt ja zum Beispiel Foodcops oder Solarwies oder auch Hofläden vielleicht in meiner Nähe, also irgendwo, wo ich die Möglichkeit habe, direkt beim Erzeuger oder Erzeugerin einzukaufen und dort ins Gespräch zu kommen und nachzufragen, ist es einfacher, weil es gibt im Supermarkt oft wirklich echte Läger, sage ich jetzt mal zum Beispiel, wenn ich jetzt im Juni in den Supermarkt gehe und da sehe ich Tomaten aus Österreich, denke ich, super, das ist regional, saisonal. Stop, es ist regional, aber es ist nicht saisonal. In Österreich werden im Juni noch keine Tomaten reif. Also da muss schon kräftig nachgeholfen werden. Es gibt zwar ein paar so Glashäuser, die geothermiebeheizt sind, aber das steht jetzt nicht drauf auf dem Produkt. Und viele von den Glashäusern sind halt leider mit Erdöl oder Erdgas beheizt. Und da habe ich gleich einen CO2-Fußabdruck, der schnell einmal das Zehnfache ist von einer saisonalen sonnengereiften Frucht. Also das ist einfach sehr schwierig und deswegen empfehle ich halt diesen möglichst direkten Kontakt zur Produzentin, um genau diese Details auch zu wissen als Kundin und Kunde. Jetzt noch weiter beim Konsumbleiben, weil das eben vorhin eigentlich der größte Punkt, glaube ich, war, bei dem Tortendiagramm, wie viel CO2-Fußabdruck wir haben. Man kann ja generell sagen, wer mehr Geld ausgibt, verursacht mehr CO2, stimmt das? Ja, das ist sozusagen, der Bereich Konsum ist einfach so vielfältig. Ich kann in meiner Freizeit diverseste Hobbys haben, ich kann mir jeden Tag ein neues Gerät kaufen, alle drei Monate ein neues Handy, keine Ahnung, also da gibt es wirklich extrem viele Möglichkeiten, wie ich meinen Konsum gestalten kann und deswegen ist es auch so schwierig, das mit dem Konsum in so einer CO2- Bilanz zu bemessen. Und die eine Möglichkeit ist halt, das runterzubrechen und zu sagen, okay, im Durchschnitt verursacht 100 Euro Konsum im Monat so und so viel CO2. Aber das ist halt nur ein Durchschnitt. Und das ist eine sehr vage Info. Aber ganz grob kann man schon so sagen, je weniger, dass ich konsumiere, desto weniger CO2. Und wie kann ich Konsum verhindern? wie kann ich Konsum verhindern, indem ich schaue, dass ich, also wenn ich mir Produkte kaufe, möglichst langhaltige Produkte, möglichst hochwertige, gute Produkte kaufe, die ich dann lang verwende, dass ich Produkte, wenn möglich, repariere, dass ich sie, wenn möglich, gebraucht kaufe. Also da gibt es wirklich viele Möglichkeiten, wie ich Konsum reduzieren kann und ja, das kann auch zur Lust werden. Es gibt viel Willhabenfreaks oder auch die Leute, die es nicht gern in Secondhandläden schauen gehen. Und da kann man sich wirklich seinen Konsum eigentlich, 300 Euro ist so der Durchschnittswert und ich glaube, da ist man schnell dabei. Also 300 Euro im Monat gibt man schnell einmal aus. Und da sollte man eigentlich runterkommen, damit wir mit unserem CO2-Budget auf Null kommen letztendlich. Was wir jetzt noch nicht wirklich erwähnt haben, glaube ich, ist, dass es eben diese CO2-Fußabdruckrechner gibt. Magst du kurz vorstellen, was das ist und ob das deiner Sicht sinnvoll ist? Ja, ich finde es sehr sinnvoll. Was ist es? Es ist eine Art Fragebogeninteraktiv. Es gibt im Internet einige, die man da findet, wo man seine Fragen bekommt zu seinem persönlichen Lebensstil, aber auch zu seinem Wohnumfeld, zu seinem Mobilitätsverhalten. Und dann wird eben ausgerechnet, wie viel ich tatsächlich, also das, was wir uns jetzt angeschaut haben vorher, das war nur der Durchschnittswert, wie viel ich tatsächlich persönlich brauche. Das sehe ich dann gleich, ob ich über oder auf dem Durchschnitt oder drüber liege und wo in welchen Bereichen dann eben noch Potenzial habe, um meinen CO2-Ausstoß zu verringern. Das finde ich extrem sinnvoll, unbedingt mal reinschauen und wer es noch nicht gemacht hat, mal ausprobieren. Ja, ich habe lange gar keine Währung mehr dafür gemacht, weil der erste CO2-Fußabdruckrechner wurde so circa 2006 von BP, von dem Ökosern eigentlich, verbreitet, initiiert als PR-Maßnahme, um die Verantwortung von BP auf die Individuen zu schieben. Trotzdem sehe ich das so wie du, dass es voll interessant ist, sich das mal anzuschauen. Vor allem zu lernen, um welche Bereiche geht es denn? Was werde ich denn da überhaupt gefragt? Und wo sind eben die Bereiche, die wir jetzt auch schon in der Sendung erklärt haben, die wirklich CO2 verursachen? Dafür finde ich es als Bildungsmaßnahme eigentlich sehr sinnvoll. Trotzdem ist es mir eben wichtig, das dazu zu sagen, weil es eben auch die Gefahr besteht, den Fokus zu verschieben in eine Richtung, die vielleicht nicht zielführend ist, aber das weiß ich eben nicht so gut. Das ist schwierig. Ja, das ist natürlich wirklich arg, wenn ein Erdölkonzern den Leuten Erdöl verkauft und sagt, hey, schaut's auf einen Fuß ab. Ja, aber eigentlich ist es sehr absurd, weil das ist ja gleichzeitig so, wie wenn ein Tabakhersteller sagen würde, Leute, hört's zum Rauchen auf. Das ist ungesund. Es ist irgendwie pervers. Auf der einen Seite haben sie recht und auf der anderen Seite denkt jeder, wieso sagen die mir das jetzt? Also die Botschaft ist die richtige, glaube ich, nur kommt sie vielleicht aus einer Ecke, oder vielleicht auch die Intention ist ein bisschen fraglich. Wir haben jetzt sehr schön eine Stunde diese Sendung geschafft. Möchtest du noch abschließend etwas sagen? Ich möchte es vielleicht nochmal in einem Satz zusammenfassen, was die vier wesentlichen Bereiche sind, wo man als einzelne Person seinen CO2-Abdruck reduzieren kann. Das eine F ist das Fliegen, also Fliegen am besten streichen. Das zweite F ist das Autofahren, also so wenig wie möglich Autofahren und wenn dann am besten gemeinsam das Auto gut nützen. Das dritte F ist das Fleisch und die tierischen Produkte, die man am besten vermeiden sollte. Und das vierte F ist ein bisschen weit an den Hand herbeigezogen von der Bezeichnung, das heißt Wohnen wie im Fass. Also gemeint ist damit, möglichst wenig Energie beim Wohnen zu brauchen, möglichst wenig Fläche zu beheizen und das möglichst klein zu halten. Genau, das sind die vier F. Und man kann auch nur ein fünftes zugeben, das ist für mich wichtig, das ist die Freude. Genau. Dann vielen Dank. Gerne. Dass du bei uns in der Sendung zu Gast warst. Ich bedanke mich bei allen Zusehern und Zuseherinnen von DorfTV, sowie bei allen Hörerinnen und Hörern von den oberösterreichischen freien Radios. Das war eine Sendung von Klima und Du. Sie haben mitbekommen, glaube ich, dass der Umstieg auf einen ökologischen Lebensstil nicht unbedingt ganz durchsichtig ist. Was ist jetzt wirklich sinnvoll zu machen? Und der Zweck dieser Sendung war, hier weiterzuhelfen und klarere Informationen zu verbreiten. Vielen Dank fürs Zusehen. Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.