Herzlich Willkommen an diesem leicht verregneten Donnerstagabend bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch, hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, im Schatten von Krieg und Energiekrise hat die Inflationsrate mit mittlerweile fast über 8% in Österreich den höchsten Wert seit dem Jahr 1981 erreicht. Und er macht sich vor allem in der Preisentwicklung im Alltag bemerkbar. Verkehr wird teurer, Wohnen, die Haushaltsenergie und zu aller Überdruss natürlich auch Lebensmittel. Und die Preisentwicklung ist für jene Menschen, die ohnehin schon in Armut leben, natürlich noch einmal deutlich dramatischer. Deshalb ist auch darauf hinzuweisen, dass vor der Teuerung eben nicht alle Menschen gleich sind. Sage und schreibe 14,7 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind davon betroffen. Das führt dazu, ich habe das bewusst herausgegriffen, dass laut Armutskonferenz sogar manche Eltern auf Mahlzeiten verzichten würden, nur um ihren eigenen Kindern das Essen zu ermöglichen. Eine sehr dramatische Entwicklung, wie ich meine. Und genau dieser Entwicklung möchte ich heute das Augenmerk schenken im Rahmen meiner Gespräche zu Politik mit Vorwärtsdrang. Ich freue mich, dass ich dazu zwei sehr berufene und sehr engagierte Gäste bei mir im Studio willkommen heißen darf. Ich beginne gleich neben mir, ohnehin auch in Linz vielen bekannt, Heinz Zauner. Er ist Chefredakteur der Straßenzeitung hier in Linz namens Kupfermucken und auch von der AG Obdachlose. Und neben ihm sitzt Jasmin Schanzry, Geschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich, die, wie ich vermute, und wir werden das ohnehin dann noch erfahren, gerade in diesen Tagen sehr viel zu tun haben wird. Ja, ohne weitere Zeit zu verlieren, Herr Zauner, ich habe mir vorgenommen, mit Ihnen zu beginnen. Sie arbeiten mit Menschen, die in Armut leben, sehr konkret betroffen sind. Ich habe mir gedacht, es wäre gerade eingangs jetzt auch mal wichtig, von Ihnen vielleicht mal ein Beispiel zu erfahren, wie Menschen in diesen Tagen angesichts dieser Teuerung leben. Für viele wird das ja sehr abstrakt. Es wird alles teurer, wir können uns das Leben nicht mehr leisten. Aber was heißt das eigentlich für so viele Betroffene konkret im Alltag, wenn tatsächlich das Geld, um sich Lebensmittel zu verschaffen, Mobilität, was auch immer, einfach nicht mehr vorhanden ist? Ich möchte gerne einen Fall erzählen aus der Delosierungsprävention aus dem Müllviertel, wo man ganz klar sehen kann, wie die Teuerung ist. Und die Armutskonferenz hat ja gesagt, Hunger für die Mitte, heißt, wenn die Wohnkosten derartig ansteigen, bleibt für die Alltagsbewältigung, für Nahrungsmittel, für Kleidung, für Hygiene und andere Kosten nichts mehr über. Wir haben ganz plötzlich das Auftauch der Mühlviertler Frau in Gallneukirchen in einer 70 Quadratmeter Wohnung untergebracht mit zwei Kindern, ganz üblich, und die Mitte war auch alles in Ordnung. Und dann meldet man bei der Energieergie die Heizung an oder das Gas in dem Fall. Und auf einmal hat es geheißen, die kostet 311 Euro im Monat. Also das ist eine monatliche Zahlung. Und daneben hätte man Strom auch noch angemeldet und die hätte 174 Euro gekostet im Monat oder kostet so viel. Und das heißt, es kommen da dann Energiekosten von weit von fast 500 Euro zusammen im Monat, was ganz unüblich ist. Und man sagt, sonst wären das vielleicht 150 Euro miteinander. Und das ist ein ganz großer Unterschied, wenn über 300 Euro Mehrkosten auf eine alleine ziehende Mutter zukommen. Jetzt war das so, dass wir dann gesagt haben, die Wohnung ist nicht leistbar, was macht die Frau? Die Alternativen wären, was ist, wenn man keine Wohnung hat, muss man ins Obdachlosenheim ziehen, die Kinder werden vielleicht dann anders untergebracht, der Jugendwohlfahrt, da können ganze Familien auseinanderfallen. Wir haben dann das heruntersetzen lassen, die monatlichen Zahlungen und nach einem Jahr wird die Frau dann natürlich sehen bei der Jahresabbrechung, dass Hunderte oder Tausende Euro überbleiben. Das wird man dann neu regeln müssen. Und das sind einfach Energiekosten von 500 Euro für 70 Quadratmeter Wohnungen im gemeinnützigen Wohnbau, das geht einfach nicht. Und das sieht da, glaube ich, der Normalbürger. Und wenn man sich das so anschaut, wenn man ausrechnet, die hat man diese Referenzbudgets angeschaut von der Arbeiter-Schuldner-Beratung, wo man sagt, ja, diese Familie würde in einem Normalfall 830 Euro für Lebensmittel ausgeben im Monat. Und wenn ich sage, naja, wenn dann 300 Euro weg sind, sind es nochmal 500 für drei Personen. Ja, wenn dann 300 Euro weg sind, sind es noch mal 500 für drei Personen. Und das heißt, es bleibt dann um ein Drittel oder um 40 Prozent weniger für die Alltagsgeschichten. Oder wo kann man noch sparen? Für Kleidung kann man sparen oder gibt es da nichts mehr zum Anziehen? Oder bei Hygiene, man weiß nicht, wo man das Geld dann nachher reinbringen soll. Also Hunger für die Miete. Ich habe die Geschichte bei der österreichischen Armutskonferenz vom 13. auch gehört, wo es geheißen hat, ja, Hunger für die Mitte. Das habe ich eigentlich heftig empfunden. Das ist zwei, drei Monate aus. Mittlerweile ist es, glaube ich, schon Realität, dass das mehrere betrifft. Man muss sich das schon so vorstellen, da darf dann rein gar nichts passieren. Wenn mal beispielsweise ein Kind dieser betroffenen Person erkrankt braucht und eine halbe Hälfte der Krankenkasse nicht gedeckt ist, dann ist das einfach nicht mehr möglich. In dem Fall war es sowieso grundaufnehmend möglich, dass wir uns wohnen versorgen, aber wir haben es trotzdem gemacht, weil das ein üblicher Fall ist und so und die Existenzsicherung ja möglich wäre. Wir haben das sehr oft, dass es eben schon so knapp ist, dass wenn irgendein Waschmaschinen oder irgendwas kaputt ist, das einfach nicht mehr leistbar ist. Also es darf nichts mehr passieren daneben, wo aber das sind Fälle, die sehr oft eben ist. Und es gibt ja, ich habe jetzt das hier von der gleichen Studie, was Sie schon zitiert haben, die Statistik Austria zum Beispiel sagt, dass 383.000 Österreicher sich nicht mehr leisten können, angemessen zu heizen. Das heißt, die haben es nicht mehr warm in der Wohnung. Und ich würde sagen, die Frau, die wird wahrscheinlich das Gas oder die Heizung sehr stark abgetragen, weil dann sitzt man mit dem Pullover in der Wohnung oder man kann wirklich nicht mehr angemessen heizen. Und das wird schon sehr sein, was extra auf sowieso nicht passieren. Wir haben Menschen, die unter Sozialhilfebedingungen leben, wo es so knapp ist. Seit zwei Jahren wird die Wohnbeihilfe von der Sozialhilfe abgerechnet und das ist jetzt schon so eng, da kann man die normalen Kosten schon fast nicht mehr tragen. Es bleibt für das Leben nichts mehr und wenn dann irgendwas ist, dann geht das nicht mehr. Wenn eine Waschmaschine kaputt ist oder der Herd oder irgendwas, dann muss man zur Caritas gehen, muss man zu uns gehen, muss man Volkshilfe gehen, muss man zu uns gehen, muss man Volkshilfe gehen, dass man halt entweder günstig oder überhaupt kostenlose Einrichtungsgegenstände kriegt. Es darf nichts mehr passieren. Frau Schanz-Ri, der Herr Zauner hat es ohnehin jetzt kurz angesprochen. Ich wusste das gar nicht bei der Planung dieser Sendung für heute, dass das Sozialministerium diese Untersuchungsergebnisse der Statistik Austria veröffentlicht, noch diese Woche, also Anfang dieser Woche. Das sind Erhebungen aus dem vierten Quartal des Jahres 2021. Da war noch von Ukraine Krieg und Energiekrise, die damit verbunden ist, noch gar keine Rede. Das ist eher sozusagen auch in Folge der Corona-Pandemie. Aber die Ergebnisse, ich werde noch auf viele einzelne Details zu sprechen kommen, die sind höchst alarmierend. Und jetzt möchte ich ganz gern mit Ihnen auch noch kurz beleuchten, vielleicht nochmal grundsätzlicher, die Frage der Armutsentwicklung in Österreich. Das ist ja etwas, das fällt ja nicht einfach so vom Himmel. Wir haben in Österreich über eine Million Menschen, die armutsgefährdet sind. Ich glaube knapp 400.000 Kinder, die davon betroffen sind oder Menschen unter 18 Jahre. Das ist eine höchst bedenkliche Zahl für einen derart reichen Staat wie Österreich, einen der reichsten innerhalb der Europäischen Union. Ich komme nicht umhin. Ich muss vermuten, da liegen eine ganze Menge Versäumnisse vor, dass wir überhaupt in diese Situation gekommen sind. Da muss doch bitte irgendwas verweigert worden sein, dass ein wohlhabendes Land wie Österreich die Menschen nicht vor Armut schützen kann. Das ist mitunter heute der große Grund, dass es wieder einmal darüber gesprochen wird. Wir als Volkshilfe besprechen das ja schon länger, vor allem die Kinderarmut. Und ich glaube, das ist auch immer meine ehrliche Antwort. Man will das im reichen Land Österreich einfach nicht sehen. Man hat, glaube ich, einen anderen Begriff zur Armut. Wenn ich da jetzt zu meinem Diskussionspartner schaue, das sind die Menschen, die vielleicht schon sichtbar auf der Straße sind, aber es gibt ja so viele Bereiche und Facetten der Armut. Und es ist jetzt eh gerade geschildert worden, bei unseren Sozialberatungsstellen, unseren zwei Sozialmärkten, waren sowieso schon immer die Personen, wo es ganz knapp war, die treffen wir fast gar nicht mehr an. Also die sind vollkommen irgendwo, sage ich mal, im Nichts verschwunden, weil, glaube ich, da es schon so eine Scham ist oder wie vorher schon geschildert worden ist, wenn du die Wohnungsbedürfnisse nicht mehr abdecken kannst. Also da geht es gar nicht mehr um den Luxus, ob ich mir den Kühlschrank anstecken kann und was reingeben kann. Da geht es darum, ums nackte Überleben. Und diese Menschen können einfach mehr sichtbar gemacht und vielleicht jetzt durch das Sensibilisieren, dass jetzt auch der wohlzitierte Mittelstand schlägt jetzt auch schon bei unseren Sozialmärkten auf. Also in unseren Sozialmärkten sind Personen, die haben zwei Jobs, haben eine Kinderbetreuung, wenig Kinderbetreuung, sodass sie dann natürlich weniger arbeiten können. Auch die sind jetzt davon schon sehr betroffen. Genau. Auch die Armut ist eine Schande, so sagen wir das immer. Sie haben jetzt die Frage noch nicht ganz beantwortet, ob Sie nicht zustimmen, dass tatsächlich enorme Versäumnisse vorliegen. Das ist ja eine Entwicklung, die zeichnet sich seit vielen Jahren, um nicht zu sagen Jahrzehnten ab, dass man einfach nicht ausreichend getan hat und sei es, dass man wirklich viele Jahre lang es nicht unternommen hat, beispielsweise notwendige, wichtige Sozialleistungen einfach der Indexentwicklung anzugleichen. Also ja, wenn das die beabsichtigte Antwort ist, kann ich sagen natürlich, aber ich glaube, das war noch nie, es schlagen jetzt einfach mehrere Faktoren auf, vorher war diese Armut einfach toleriert, das ist meine ehrliche Antwort, und es ist im System mitgegangen. Die Verschärfungen, die vorher, das sind jetzt quasi alle, die seit der Sozialhilfe bezieher einfach alles auch noch abgezogen wird, wird es enger, das heißt, es ist ein Bekenntnis, wie man mit der Armut umgehen will, aber meine persönliche und das ehemalige Politiker empfinde ich so, das ist einfach nie thematisiert worden. Und wenn etwas nicht thematisiert wird, gibt es auch keine Strategien und dadurch Versäumnisse. Also vielleicht reicht diese Antwort. Es war nicht, es ist kein geliebtes Thema. Genau. Ich wollte ja nicht unterbrechen. Aber die Armutskonferenz, die Forderungen, die Valorisierung der Sozialleistungen und die Familienbeihilfe im Jahr 2000 verglichen. Und das heißt, wir haben einen realen Nettoverlust von 40 Prozent bei der Familienbeihilfe, bei der Kinderbeihilfe hat man gesagt. Und die müsste eigentlich statt 114 Euro pro Kind 156 Euro betragen, wenn sie real gleich hoch geblieben wäre. Und das heißt, diese Valorisierung, jetzt gibt es eine Einmalzahlung von 180 Euro im Sommer pro Kind, das ist zwar nett, aber das ist ja immer so ein Tropfen am heißen Stein, aber die sind nicht valorisiert worden. Und das Gleiche ist auch bei Sozialhilfe und überall, dass die Dinge nicht valorisiert werden. Und darum ist ja unser Kindergrundsicherungsmodell ein interessantes Modell, weil man das Fokus Kind, nicht den Armutsbegriff, sondern man bringt eine andere Person in den Fokus. Die Familienbeihilfe ist ja seit über 20 und das ist aber nie, das ist ein kleiner Kinderbetrag, das hätte man immer ehrlich mit 0,50 Cent auch erhöhen können, dann wäre auch schon etwas passiert, aber das war nie ein Thema, weil es nicht sichtbar war. Das ist einfach meine ehrliche Antwort. Und darum haben wir 30 Prozent der Kinder sind armutsgefährdet. Weil das System halt noch so passiert, weil sie an diesen Sozialleistungen hängen und nicht allein gesehen werden. Genau. Herr Zaunert, die Frau Schanz-Ried hat meines Erachtens etwas ganz Wichtiges gesagt. Das ist die Unsichtbarkeit so vieler Menschen, die in Armut leben. Da kommt viel Scham dazu. Im Grunde ist es auch so, dass die Gesellschaft sie gar nicht sehen will. Sie finden auch in den Medien kaum Widerhall, kaum, dass sie irgendwo sprechen können. Wie stellt sich das konkret dar? Ich sehe eine Gefahr, die eigentlich viel zu wenig angesprochen wird, was es eigentlich bedeutet, wenn Menschen in Armut sind, dann sind sie ja auch vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Sie können sich ja kaum mehr was leisten. Du kannst nicht mal ins Kino gehen, du kannst nicht mal irgendwo am Hauptplatz irgendwo dich reinsetzen auf ein Bier, dass du da mit anderen Menschen zusammenkommst. Du bist eigentlich sehr, sehr isoliert, auf dich zurückgeworfen. Irgendwann, diese Menschen müssen ja resignieren. Ist das etwas, was in ihrem Alltag, wo sie sich ja sehr viel mit Armut beschäftigen, etwas, was eine ganz große Rolle spielt? Es gibt ja diese Armutsgefährdungsgrenzen, wenn man quasi unter 1.300 Euro hat, ist man armutsgefährdet und da wird der Bekinder ja sogefährdet. Und da wird bei Kindern zugerechnet. Und es gibt aber daneben diese Manifeste Armut, wenn gewisse Sekretärin eintreten, zum Beispiel, wenn ich angemessen heizen kann, wenn ich einmal im Monat zum Essen einladen kann, wenn ich mir Geräte kaufe, eine Waschmaschine habe und so. Das hat auch etwas mit der gesellschaftlichen Teilhabe zu tun, dass die Leute dann wirklich nie zu einem Fußballspiel gehen können, weil wir jetzt gerade vom LASK wieder Fußballkarten kriegen und da gehen halt unsere Klienten gerne mit, weil sie es nicht leisten können und in der Jugend waren sie immer am Sportplatz und so. Was besonders ist, diese verdeckte Wohnungslosigkeit von Frauen, also die verdeckte Armut oder Wohnungslosigkeit von Frauen ist groß und ich weiß, bei uns ist eine Lehrerin gekommen mit einer Schulgruppe und die schickt so eine Frauenberatung und die hat sich so geniert. Da sage ich, sehen Sie dann bei der Präsentation. Das ist ja so, den Frauen sieht man es nicht an, auch in der Straßenbahn. Man kann schauen, wer zeigt vielleicht einen Aktivpass her oder so. Diese verdeckte Wohnungslosigkeit, diese verdeckte Armut, die ist schon sehr, sehr groß. Und auch die Verschämtheit. Wir haben das immer wieder mit dem Sozialmarkt. Wir machen unter unserer Klientenwerbung und sagen, bitte gehen Sie hin, holen Sie den Ausweis, das ist ganz einfach und nehmen Sie das in Anspruch. Und das ist teilweise sehr schwierig. Mittlerweile brauchen Sie nicht einmal einen Ausweis, wie wir zum Beispiel am Sozialmarkt Gutscheine haben, die man aussteilt und die müssen nicht einen Ausweis holen und können einfach hingehen und sich was besorgen. Aber diese Verschämtheit ist schon da, dass man hingeht und sagt, bin ich schon so weit gekommen, dass ich in den Sozialmarkt gehen muss. Ja, bitte gehen Sie hin, wenn Sie es notwendig haben. Und diese Nicht-Teilhabemöglichkeiten, das sind schon große Dinge. Wir waren einmal Fährer Oehlinger ins Theater Phoenix eingeladen. Das Stück hat Restwärme geheißen. Da sind wir an Arbeitslosen gegangen und da haben wir Arbeitslose eingeladen und verschiedenste soziale Richtungen waren dort. Und nachher ist eben noch diskutiert worden. Und bei der ersten Vorstellung sind alle gegangen, keiner wollte diskutieren. Und bei der zweiten habe ich gesagt, bitte bleib sitzen. Und kein einziger der Menschen, der das Stück angeschaut hat, war jemals vor meinem Theater. Das heißt, und das ist auch diese vererbte Armut oder diese verdeckte Armut, dass man eben diese kulturelle Teilhabe, was für Sie oder für uns ganz normal ist, für viele Leute ein Luxus ist oder unmöglich ist. Ich hoffe, das habe ich richtig beantwortet. Und diese verdeckten Geschichten, die haben wir sehr oft und gerade bei den Frauen sieht man, ja, diese wenigen, die jetzt auf der Straße sichtbar verwahrlost sind, die kennen wir alle ja schon beim Namen oder so, was ich Ihnen zu sagen habe, für Obdachlose natürlich, aber dass da sehr, sehr viel Leid dahinter ist und eine Kollegin ist gerade von einer Frauenberatung in Pension gegangen und die hat dann erzählt, dass es eben oft wirklich so ist, dass Frauen oft schon so viel am Buckel haben, vielleicht einen gewalttätigen Mann entschulden und alles Mögliche und wenn man dann ein Vertrauen gewinnt und sie können das einmal erzählen, dass die zuerst einmal da sitzen und eine Viertelstunde nur weinen, weil sie alles abladen können haben, bevor man hilft. Das heißt, man hat schon so viel oft auf sich geladen, dass das sehr, sehr schwierig ist. Und bei Frauen spricht man speziell von der verdeckten Wohnungslosigkeit. Von Wohnungslosigkeit, Verdeckten und Armut gibt es natürlich bei den Männern genauso. Aber da hast du wahrscheinlich mehr Bescheid über die Schicksale. Mit der ersten Frage war die für mich die... Genau, darum habe ich mir vielleicht mit der ersten Frage, war die für mich ganz logisch schon, ohne dass ich sie vielleicht so tiefreich beantwortet habe, weil das ist ja statistisch allen bekannt, OECD-Studien, dass Armutbildung vererbt wird in Österreich und parallel steigt der Reichtum in Österreich. Also das ist ja glaube ich fast schon ein bisschen kultiviert. Das war meine Antwort. Und das ist wirklich immer so schlimm, fast schon ein bisschen kultiviert. Das war meine Antwort. Und das ist wirklich immer so schlimm, dass die Armutshoff nur mehr mit, also ich mag ja das Wort, ich verwahre das nicht, aber du hast es gesagt, dass man nur die Leute, die es scheinbar mit irgendwelchen Merkmalen draußen ansieht, nur die sind arm. Das ist aus meiner Kategorie schon ganz was anderes. Wir haben eine strukturelle Armut. Die bedingt es jetzt einerseits, weil keine Indexierungen erfolgen, das haben wir vorher besprochen, aber weil es zu viele andere Faktoren zusätzlich ergreifen. Und das wird meiner Meinung nach sowieso ein großes gesellschaftliches Thema werden, wie wir damit umgehen. Nicht nur finanziell, sondern gibt es eine Solidarität in der Gesellschaft und spricht bei das. Und darum ist heute so eine Sendung auch so wichtig, dass man das aufzeigt. Wie wir damit umgehen, das ist meines Erachtens eine Schlüsselfrage und die gebe ich jetzt kurz mal gleich wieder an Sie zurück, Frau Schanz-Ri. Was kann denn die Volkshilfe als eine Organisation unter mehreren, die in diesem Bereich tätig ist, was kann denn eine Organisation wie die Volkshilfe dazu beitragen, dass wir einen anderen Umgang damit finden? Was tun Sie eigentlich? Wie können Sie erstens Betroffenen tatsächlich helfen? Wie können Sie Unterstützung geben? Und wie können Sie mittelfristig bis natürlich dann auch längerfristig tatsächlich auch erwirken, dass wir dieses Armutsproblem loswerden? Also ehrlich wie ich bin, sage ich, wir sind natürlich ein Rädchen im System. Als NGO, als andere kann ich nicht sagen, wir sind da ganz unabhängig, aber wir sind, und auf das bin ich schon sehr stolz für die Volkshilfe, auch 75 Jahre alt, ist immer eine soziale Bewegung gewesen. Vielleicht zu anderen Players in der Szene. Wir haben uns immer getraut zu sagen, welche Fehlentwicklungen wir in der Gesellschaft wahrnehmen und Sie haben es ja vorher auch gesagt, wir haben ja auch vorher schon die Armut thematisiert, auch mit Studien. Da sind wir, glaube ich, auch neben der Armutskonferenz und den Expertinnen anerkannte Personen, die Dinge aufzeigen können. Zudem sind wir natürlich im System mit Beratungsstellen, Sozialmärkten dabei. Wir haben jetzt auch ein Konzept beim Sozialministeriumsservice vorgelegt, um sozial schwache Familien überhaupt einen Schulstart zu ermöglichen. Das wurde nämlich früher auch anders gehandhabt. Da wurde eher nach dem Almosensystem ein Rucksack und ein Paket ausgegeben und jedes Kind, das mit dem in die Schule gegangen ist, wusste, ihr seid die Stigmatisierten. Also das hat es schon immer gegeben. Diese Gruppe, das kannst du nicht leisten, du hast auch das Federbenal mit vielleicht fehlerhafteren Materialien. Also das war schon immer. Ich glaube, das ist tief verankert. Und wir haben als ganze Volkshil für Österreich jetzt da die Möglichkeit, dass wir gezielt mit Sozialberatung, ich glaube, das ist ein ganz wichtiges Thema, was euch ein Kerngebiet ist, dass man die Leute auch berät. Es geht nicht nur um die klassischen kurzen Einmaleffekte oder früher gesagt wurde, das Almosenprinzip, es geht darum zu schauen, wo kann man wirklich helfen mit dem gesamten Netzwerk. Herr Zauner, ich habe schon erwähnt, dass diese neue vorgelegte Studie der Statistik Austria zur sozialen Situation in Österreich viele alarmierende Punkte herausstreicht. Einer ist meines Erachtens ganz besonders wichtig, nämlich jener, dass es ein ganz, ganz großes Problem gibt in Österreich, dass letztlich arbeitslose Menschen sehr, sehr wenig Arbeitslosenunterstützung kriegen, beziehungsweise Menschen, die zwar tätig sind, die berufstätig sind, aber im Niedriglohnsegment. Das betrifft sehr, sehr viele, das heißt, die können sich gar nichts mehr leisten, das heißt, das erdrückt sie regelrecht. Gleichzeitig ist aber gerade auch im Hinblick auf Arbeitslosigkeit die allgemeine gesellschaftliche Stimmung auch so negativ, dass man sagt, okay, wenn sie sich nur bemühen würden und die liegen ja nur auf der faulen Haut und in der sozialen Hängematte, dann würden die schon Arbeit kriegen. Welche Erfahrungen machen Sie denn da im Alltag, dass man sagt, okay, da gibt es eine ganz unangenehme Stimmung auch, Stimmungsmache, auch Hetze gegen Menschen in Arbeitslosigkeit und ein Großteil davon ist ja wirklich völlig unverschuldet. Das ist ja, was die Arbeitskonferenz kritisiert. Was ich gemerkt habe, in der Pandemie haben viele Leute die Arbeit verloren und auf einmal kommt der Aufschwung und der Aufschwung nimmt viele mit, aber unser Klientel oft nicht. Ein über 50-jähriger Hilfsarbeiter, wo das Kreuzschau kaputt ist, der findet jetzt auch keine Arbeit mehr. Und das Problem ist dann, dass man sagt, man hat trotzdem nur Arbeitslose und man hat so viele Jobs, die ausgeschrieben sind. Das Matching passt nicht zusammen, man erhöht aber trotzdem den Druck. Und Oberösterreich, und das ärgert mich irrsinnig, ist führend bei den Sperren für Arbeitslose österreichweit und das waren sie immer schon und das sind scheinbar auch Absprachen mit der Industrie, da sie sagen, wir schimpfen nicht auf das Arbeitsamt, aber dafür sind sie irrsinnig streng bei den Strafen und da ist wirklich, ja wir haben da einen, der 55 Jahre ist und viel, viel schwerer noch wie ich und ist kreuz kaputt und den schicken sie zum Bauern als Erntehelfer nach St. Florian raus. Der findet dann nicht hin. Und irgendwer aus Zweifel kommt zurück und kriegt dann sechs Wochen kein Arbeitslosengeld, obwohl ihn der Bauer nie genommen hätte, weil der ja nicht gesund ist. Und solche Sachen passieren total. Und jetzt diese Novellierung des Arbeitslosengeldes, die kommen zu, jetzt habe ich wieder gehört, dass sie in den ersten 14 Tagen kein Arbeitslosengeld kriegen sollen. Und du fällst wirklich runter auf 53 bis 55 Prozent Nettoersatzrate eines vorgehenden Einkommens. Und dann hast du eine Familie und so weiter und so fort. Und bevor du andere Sozialleistungen kriegst, erhöht das auch ewig. Und das heißt, man fällt dann schon ein tiefes Loch. Und dort diskretiert die Armutskonferenz, dass man bei der Arbeitslosengeld, das hat man ja den Herbst wieder verschoben, bei den Grünen dann scheinbar da nicht so mit. Bei der Armutskonferenz habe ich den Minister gefragt, den Sozialminister, wo seine rote Linie ist. Und er hat dann gesagt, diese 55 Prozent, nicht durch Satzrate, da gehen wir nicht weg. Also darunter geht er nicht. Aber was herauskommt, wissen wir nicht. Das heißt, es wird abgestuft werden und man hat jetzt die Sündenböcke gefunden, die Leute, die noch arbeitslos sind. Aber viele kriegen auch überhaupt keinen Job mehr und gerade wir leider, Prager für Obdachlose, haben viele Leute, die in unseren Trägerladen mitarbeiten, wo wir wissen, okay, das ist die Station, eine Tagesstruktur und bei uns können sie sein, aber die werden am ersten Arbeitsmarkt nicht mehr realisieren. Das ist ein ganz großer Fehler, dass beim Arbeitslosengeld eben da wirklich nicht gescheit geholfen wird, dass wir dieses große Loch, wo es viele reinfallen, verhindern. Unternehmen ist dann die Sozialhilfe, die auf Bedürftigkeit drunter steht, die total zusammengestutzt worden ist vor zwei Jahren und wo in Oberösterreich die Wohnbeihilfe jetzt abgezogen wird und wo wir sagen, mir hat auch eine Sozialarbeiterin gesagt, bitte sag das mit der Sozialhilfe, können wir die Leute nicht mehr in die Wohnung bringen. Sozialhilfeempfänger in einer Wohnung, auch in einer gemeinnützigen, das schaffen wir nicht mehr, die haben nichts mehr zum Leben. Und da muss wirklich auch das Land Oberösterreich einmal was tun. Also wir haben wirklich bei der Wohnbeihilfe, ist fast die Hälfte der Wohnbeihilfe heruntergestrichen worden die letzten 15 Jahre von über 80 Millionen, 85 Millionen auf 55 Millionen Wohnbeihilfe. Aber das ist nicht real, das ist nominal, aber gekürzt. Und daneben wird es dann aber Sozialhilfen abzogen. Wir haben auch gerade wieder ein Fall von Linz, wo eine Kupfermückenverkäuferin, wo das Sozialamt sagt, sie müssen sagen, wie viel die verdient bei der Kupfermücken im Monat, weil wir müssen ja das anziehen. Das heißt, die haben auch nicht einmal eine Möglichkeit, irgendeine Kleinigkeit dazu zu verdienen, zusammenkürzen das alles als Wohnbeihilfe. Also wir tun uns irrsinnig schwer, momentan die Leute, die bei der Logierungsprävention oder bei der Wohnbetreuung wieder integrieren wollen, dass wir die Existenz sichern. Und das hilft nichts, die müssen die Miete zahlen, weil sonst stehen sie ein Jahr später wieder da und haben keine Wohnung. Ich weiß, wie du das siehst, gerade Oberösterreich war früher ein Beispiel bei der Sozialhilfe Vorreiter, jetzt sind wir auch Vorreiter im Negativen. Jetzt sind wir überall, wo man sagt... Das wird so sein, dass das Sozialhilfeausführungsgesetz, dass Oberösterreich vieles könnte, aber dann nicht macht und eher abzieht, ist da natürlich verteilt und geht aufs Grundbedürfnis wohnen. Und jetzt merkt man in unseren Beratungen, dass die Delosierungen wirklich steigen. Also Sachen habe ich so gemeint, die Angelegenheit darum, also wir sind noch nicht da und klar in der Delosierung, aber es ist, wie du vorher den Fall geschildert hast, es geht so schnell, dass jetzt wirklich Familien, die vorher ein normales Einkommen, wo alles gerade noch abzudecken war, es kommen die Erhöhungen und es ist jetzt nicht mehr möglich. Und das ist, steigt sehr an. Allein die Sozialmärkte haben jetzt über 30% Kundinnen, also in den letzten paar Monaten zu verzeichnen. Und die Leute kommen zum Glück doch zu uns in die Beratung. Mittlerweile auch Leute, die, glaube ich, früher nie gekommen wären. Das sieht man auch. Wenn man sich das Sozialeffekt-System sieht, hat man es so fest, auch den Sozial-Landesrat. Bitte evaluieren Sie das, um Armutsfallen zu vermeiden, weil auch die ÖVP will keine Armutsfallen haben und dass Familien auf der Straße steigen. Bitte evaluieren Sie das, schauen Sie nach dem Saal. Es geht sich nicht mehr aus. Da müsst ihr was tun. Und diese Valorisierung ist, glaube ich, eine vordringende Politik. Ich tue mir leid, ich gehe nächstes Jahr in Pension, ich kann schimpfen, so viel wie ich will. Das ist ja jetzt schon valorisiert worden. Nur halt nicht die Zielgruppen. Dass man sagt, Armutsfallen, es gibt Armutsfallen. Aber wir müssen jetzt einmal die Indexierungen auch dort machen, wo sie dringend gebraucht werden. Das sind zwar nur Einmaleffekte, aber das ist eben, was ich eingangs gesagt habe, das ist die Gruppe, die ja sowieso gar kein Lobby eigentlich hat. Und da kann nicht gesagt werden darf, dass es das gibt. Also wir haben das, wie gesagt, die Sozialhilfebezieherinnen gehören, alles durchgecheckt, alles nochmal angeschaut von der Leistung. Auf der Ebene kommt die Indexierung ab 1. Jänner 2023, das ist jetzt mal so weit beschlossene Sache. Du hast Siri, da singen wir nicht so. Lass mich gerne eines Besseren belegen. Nein, nein, also ob klassisch jetzt die Sozialhilfebezieher da reinfallen, das würden wir nicht. Weil es so viele Ausschließungsgründe dann gibt. Genau. Das ist eben diese Okay, das ist klar. Das würden wir nicht. Weil es schon wieder so viele Ausschließungsgründe gibt. Genau. Okay, das ist klar. Wir können es ganz gut erläutern. Naja, das ist eben jetzt praktisch, wer ist Ober oder Unter in unserem föderalistischen System. Und ich glaube, dass wieder da schon eine Kann- und eine Möglichkeit, ein Messungsspielraum in den Bundesländern ist. Und es ist vor allem die Politik in Oberösterreich genannt worden und da gibt es derzeit nach wie vor ein sehr festes Agreement, die Sozialhilfe so zu belassen, wie sie ist. Gut, man kann auch die Dinge beim Namen nennen. Wir haben hier, es gibt ja nur noch ganz wenige, eine schwarz-blaue Mehrheit, auch in Oberösterreich, die natürlich auch die Sozialpolitik gestaltet. Das schlägt sich dann darin auch wieder. Vielleicht darf ich noch ganz kurz nachtragen, weil das scheint mir auch ganz wesentlich, dass es ja zum Arbeitslosengeld rauf ein Volksbegehren gegeben hat, das leider nicht ausreichend Unterschriften erlangt hat. Das ist ja auch ein sehr spannendes Stimmungsbild, wie das letztendlich, weil ein Volksbegehren, also es gab gleich zwei Volksbegehren zur Abschaffung der Impfpflicht und die haben beide interessanterweise die 100.000 Hürde geknackt. Aber nichtsdestotrotz, gestern gab es im österreichischen Nationalrat eine sehr, sehr hitzige Debatte zum Thema Teuerung, wichtig, ich habe das auch mitverfolgt, ein heftiger Schlagabtausch zwischen der Regierungs-ÖVP und der SPÖ in der Opposition. Frau Schanz-Rissi, Sie waren selber in der Politik und viele Menschen haben jetzt mal dieses einfache Bild davon, naja, wenn die Preise so in die Höhe gehen, dann muss man einfach schauen, dass die Politik schauen, dass die Preise wieder runtergehen. Aber so einfach ist das nicht. Was können Sie denn sagen, was kann Politik eigentlich leisten, auch im Hinblick auf Preisentwicklung, Preisgestaltung? Naja, also es gibt nicht immer die EU-Ebene und es gibt aber schon das höchste Parlament, den Nationalrat, da könnte man schon ein paar Sachen tun, wie es auch ein paar Länder schon gemacht haben. Es wären die Möglichkeiten, Preisdeckeln einzuführen. Es gibt Möglichkeiten, wie wir es jetzt eh gesehen haben, Staats-, also im Staatseigentum befindliche Unternehmen wie Verbund und Co., wo wirklich die sich eigentlich bereichern durch den Energiemarkt und durch die dramatische Entwicklung und die dann leider bei der Zielgruppe, die wir heute besprechen, ankommen, da auch zu sagen, dass da ein Teil wirklich der Dividende so investiert werden muss, dass es bei der Bevölkerung ankommt. Also da gibt es schon, sogar als Juristin und ehemalige Politikerin, Möglichkeiten. Es wird dann immer an die EU-Ebene genommen, ja können jetzt nicht gegen Amazon und Co. vorgehen, das erlebe ich selbst auch schon in Diskussionen, aber wir könnten schon im Kleinen auch etwas tun. Das ist Preisdeckeln, das ist auch zu schauen, wo kommt wirklich die Hilfe an und das sind ganz konkrete Maßnahmen, die man machen könnte. Preisdeckeln, auch wo im Mietrecht, ich glaube, es gibt auch Möglichkeiten, wo Möglichkeiten sind, wo nicht der private Vermieterbereich ist, wo man sagt, man bekennt sich, wenn man Republik ist, wenn ich jetzt an die Bundesimmobiliengesellschaft denke, man setzt den Verbraucherpreisindex aus und man regelt die gewissen Dinge. Also es gab schon gewisse Vereinbarungskulturen, die möglich sind. Und das fehlt mir halt immer ein bisschen, dass man dann immer in diesem Hickhack, wie das oft genannt wird, ändert, weil dann verliert die Partei das Gesicht und die Partei das Gesicht. Aber ich glaube, wir sind jetzt weg von dem. Wir müssen jetzt schauen, dass die Leute die Entlastung spüren. Und soweit es möglich ist, sollten da Dinge jetzt passieren. Neben den Indexierungen, die zum Teil schon mal gut wirken. Windvoll Profits, habe ich jetzt gelesen, das heißt, gewinne ich durch spezielle Preisgestaltung und Inflation. Also Preisgestaltung heißt, ich mache das schon selbst. Das ist nicht nur Inflation. Also Preisgestaltung heißt, die machen sich schon selbst. Das ist nicht nur Inflation. Und dann freue ich mich, schau, wenn ich dann Ex-Politiker sehe, die bei der Linzer gehen sitzen, der Chef, und bei der Pond sitzt einer drin, der Schwarze, und bei der Energie geht es auch was. Aber wenn es heißt, auch im Allgemeinen sind solche Preise da, da können sie auch mal alle nicht. Da sind sie auch mal sehr privatwirtschaftlich, bevor eigentlich Beamtentum oder Politik da quasi in die Ecke gekommen sind. Es gibt schon in der Republik Österreich noch Möglichkeiten, die man machen könnte. Ich meine auch, der Finanzminister schneidet natürlich mit, weil natürlich mit Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer natürlich jede Menge Geld in die Kassen sprudelt. Einen Punkt noch, Herr Zauner, weil es mich auch so interessiert aus dem Alltag. Ich meine, gemeinhin sagt man, Menschen, die jetzt mal kein Geld haben und sich nichts mehr leisten können, die sollen halt dorthin gehen, wo Geld zu haben ist, nämlich bei der Bank. Einfach Anfragen, Überziehungsrahmen, Kredite, allfällig. Welche Erfahrungen machen Sie denn da? Sind da die Banken kooperationsbereit, Menschen in sozialen Notlagen auch zur Seite zu stehen? Ich meine, einer der ganz großen Vorderungen der Schuldnerberatung und wir und alle Armutskonferenzen und Volkshilfe, die wir gehabt haben, war das Recht auf ein Girokonto. Das haben wir jetzt, glaube ich, seit drei Jahren. In Österreich gab es ja, wenn du dann überzogen hast, Konto, Girokonto und vom Bank rausgerufen worden bist, dann war es ein Kreditschutzverband, da stehst du in einer Liste drinnen und du hast nichts mehr an Konto gekriegt. Und dann hat es irgendwie das zweite Konto, die Sparkasse gegeben und Babacut so Geschichten gemacht. Und seit drei Jahren gibt es das Recht auf ein Konto. Der Bank wird dir das nicht schenken, aber wichtig ist, dass du ein Konto hast, wo du kannst nichts mehr abfüllen. Die Sozialhilfe überall, also ohne Konto kannst du heute gar nichts mehr machen. Und das Recht, das gibt es seit drei Jahren. Und es gibt aber die Banken, das gibt es erst seit drei Jahren. Und es gibt aber, die Banken, die schenken dir sicher nichts. Also wenn du zur Bank gehst, was es gibt, es gibt ein paar soziale Geschichten. Es gibt zum Beispiel das Betreutekonto, wo die VKP und andere mitmachen, wenn man sagt, Leute, die mit dem Geld gar nicht zusammenkommen, also ein gelinderes Mittel zur Sachwalterschaft, wenn man das so sagen darf, dass die sagen, die arbeiten mit Sozialorganisationen zusammen und am Anfang wird von Einkommen eben die Miete gezahlt und das, was notwendig ist und der Rest kriegt der Klient auf sein Konto und kann tun, was er will. Oder Klient, wenn man sagt, die Person, die Klient, die hat sich nicht so gut an. Da gibt es schon ein paar Sachen, wo die Banken uns auch entgegenkommen, aber im Prinzip würde ich sagen, schauen die Banken natürlich schon auf ihren Profit und natürlich sind unsere Kunden, wenn man vielleicht bei einem Schalter steht und lauthals Geld fordert, das eben nicht mehr am Konto ist, dann schaut halt das auch in der Bankfiliale nicht so lustig aus, wobei es geht eh keiner mehr, weil es nicht mehr sehr viele Menschen in Bankfilialen, aber das ist natürlich dort unangenehm und ich habe das auch schon miterlebt, dass irgendwer Geld auf einen Bankschalter verlangt und der Mitarbeiter kann es ihm nicht geben, weil er nichts drauf ist. Und so ein Geschenk kriegt man von der Bank natürlich nichts. Es gibt natürlich scheinbar wieder so Lockangebote, wo unsere Leute reinfahren. Früher hat es immer geheißen, die Handys nicht null Cent in alle Netze und Handys sind auch noch gratis. Und wenn du sie aber genommen hast, hast du zum Schluss trotzdem hunderte Euro schuldig. Also man sollte irgendwelche verlockenden Geschichten nicht tun. Oder es heißt ja, der Kredit, also es gibt ja, zuerst wird das Girokonto überzogen und wenn das nicht mehr geht, dann wird der Kredit genommen und wenn das nicht mehr geht, dann ist der Verhandhauskatalog. Aber auf jeden Fall gibt es Verhandhauskataloge, wenn du es dann dort nicht zahlst, hast du 80% Verzugs Zinsen sofort und so, also die ziehen dir gleich einmal die Inkassobüros auf der Matte. Und das Gleiche ist auch mit Krediten, ich habe selber ein Haus gekauft und saniert oder sowas und dann schaust du auch das Kleingedruckte und da steht dann auch drin, dass du gleich 20% Verzugszinsen zahlst, was du einmal nicht zahlst und die Bank hat das zuerst angetragen. Was man zum Beispiel sagen muss, das kann ich mir auch die Logierungsprävention, wenn man zu Scheidungen kommt oder so und du hast hohe Schulden auf deinem Haus drauf oder auf deiner Wohnung, bitte sofort verkaufen. Wenn du wartest und dich darum streitest, dann gehört zum Schluss gar nichts mehr. Dann ist Hausweg uns Geld. Das ist ja wirklich so. Das ist sogar ein schöner Berater, wenn es zu Trennungen kommt. Das sind schon ernsthafte Sachen, wo man sagt, man hat das Haus gemeinsam gebaut und vielleicht können die Frauenkinder noch trennen, aber es will jeder sein Geld wieder haben. Und wenn dann Schulden dahinter stehen, also da bist du sehr, sehr schnell überschuldet. Also das explodiert dann. Frau Schanzry, ein Punkt, der mir ganz wesentlich erscheint, ist der Zusammenhang von Leben in Armut oder an der Armutsgrenze und die Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit. Das ist etwas, wo ich den Eindruck habe, das ist in der Gesellschaft so noch gar nicht ausreichend angekommen. der Gesellschaft so noch gar nicht ausreichend angekommen. Was können Sie uns dazu sagen? Was bedeutet das eigentlich allalong, wenn Menschen durch Leben in Armut, in existenzieller Not tatsächlich auch noch schwere, schwere psychische, psychosoziale Krisen erleben? Ich habe das gerade gestern bei einem Stakeholder im Land Oberösterreich angebracht, der dann glaube ich schon sensibilisiert wurde, wie ich ihm das Beispiel genannt habe, aus Corona, haben wir die Erfahrung gemacht, wir haben auch eine eigene GmbH, die bewusst Jugendliche, die vielleicht eine kleine Leseschwäche oder Lernschwäche haben. Also das vielleicht, was jeder mal so haben kann. Und die sich vielleicht schon einfach in einem Bewerbungsprozess, weil es schon schwierig ist, ein Formular hochzuladen, geschweige denn das Foto hochzuladen, dann gar nicht in den Bewerbungsprozess kommen. Und die Corona-Krise hat dann gezeigt, wie plötzlich, also die Menschen waren bei uns analog da, die haben probiert zu coachen, erfahrene Trainerinnen, wenn ich es so sagen darf, in einem Durchschnittsalter mit 40, 50 Jahren. Und dann kam Corona, März 2020 und dann, wie es uns alle gegangen ist, plötzlich sollen wir alle zu Hause sein. Und diese jugendlichen Ritter von 15- bis 18-Jährigen, teilweise 13-Jährigen, die haben es dann ganz besonders schwer gehabt, weil die hatten teilweise keinen Wohnraum. Die hatten geschweige denn einen Computer, geschweige denn einen WLAN-Zugang und waren dadurch natürlich vollkommen weg. Ehrlich bin ich, dass natürlich unsere Mitarbeiter, die gestanden in analogen Bildungsleute, vollkommen nicht gewusst haben, wie sie diese Personen erreichen. Und wir haben dann gesehen, dass jüdische Programme, die da jetzt entworfen worden sind, dass man da digital vielleicht coacht und das zeigt, so hochschwellig sind, dass diese Personen das gar nicht meistern können. Und erklärt habe ich es einem Stakeholder gestern vom Land Oberösterreich, ich würde den Begriff verlorene Jugend nehmen. Also das löst dann zusätzlich eine psychische Krise, eine Belastung aus, dass Menschen, die es sowieso schon schwer haben, am ersten Markt anzukommen, am Arbeitsmarkt, sind dann dadurch natürlich wieder weg durch die Digitalisierungseffekte. Und gestern in dem Gespräch war dann ein Thema, also das war gar nicht so am Radar, weil man hat eher das Gefühl, dass gerade die Generation C, die Digital Natives, das eh alles drauf haben. Aber die haben gar nicht die Möglichkeit irgendwie da hinzukommen. Ich habe selbst einen neunjährigen Sohn, der kann schon programmieren, weil er, wie wir gerade geredet haben, die Bildung vererbt bekommen hat. Er ist ein guter Schüler. Wir können uns das leisten, dass er einen Computerkurs macht. Aber das sind diese Ebenen und diese psychische Belastung. Und darum habe ich bewusst jetzt diese junge Zielgruppe genannt, die sich in den letzten zwei Jahren da aus uns bewegt. Die schlägt auf in unserer Beratung. Und wir haben ein eigenes Projekt entwickelt, namens Chancen Campus. Diese Personen sollten wirklich die Möglichkeit haben, mit einer niederschwelligen Software, das haben wir auch, um etwas Positives dazu zu bringen, das sind auch viele Softwarefirmen, die da betroffen sind und sagen würden, sie würden sich da gerne beteiligen, jungen Menschen, die vielleicht ein Handicap haben in der Lernschwäche oder das andere umzusetzen im Programm, dass sie da gerne mitprogrammieren würden. Also es gibt auch positive Effekte, aber die psychische Belastung ist da und die sind einfach, was ich eingangs gesagt habe, diese Menschen sehen wir nicht mehr. Die partizipieren nirgendwo, geschweige denn mehr nach der Schulpflicht sind die nirgendwo auffindbar. Und das ist eine verlorene Jugend in Zeiten, wenn wir von Fachkräftemangel und digitaler Transformation sprechen. Ja, es ist interessant, weil gleich zu Beginn des Lockdowns im März 2020 gibt es Untersuchungen, da sind ja sage und schreibe 10 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Wien einfach verschwunden. Die sind einfach nicht mehr aufgetaucht. Da gab es in der Datenbank keine Telefonnummern, konnte niemand Kontakt aufnehmen. Also es gibt schon jetzt reichlich Erfahrungen, die die Dramatik dieser Situation beschreiben. Aber Herr Zauner, wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf unserer Uhr. Wir müssen jetzt auch ein bisschen in Richtung Ausblicke denken. Ich habe viel recherchiert und habe eine ganze Menge Meinungen eingeholt. Grosso modo, so mein Eindruck, sind viele, die vom Sozialbereich, von Sozialpolitik was verstehen, durchaus einverstanden mit dem Entlastungspaket, das die Regierung jetzt mal vorgelegt hat, Größenordnung 30 Milliarden in einer ersten Phase, vor allem Einmalzahlungen, Sie haben es schon erwähnt, Anfang August, doppelte Auszahlung der Familienbeihilfe, dann gibt es im Oktober Klimabonus und so weiter. Da gibt es ein bisschen Geld in die Kasse. Die Leute, die betroffen sind, müssen sich noch gedulden, denn da verstreichen noch einige Wochen bis dahin. Wie schätzen Sie das ein? Ist das etwas, was den Leuten jetzt wirklich hilft, auch in Ihrer Erfahrung? Oder ist das auch nicht ausreichend und verändert sich eigentlich ein Problem dann wiederum gar nichts? Ich glaube, Einmalzahlungen sollen gleich einmal helfen, bis die Dinge in die Gänge kommen, weil man das alles am Tag umsetzen kann natürlich. Aber am wichtigsten ist, dass man diese Sozialleistungen valorisiert und angleicht. Dauerhaft wird nicht der 300-Tage wird er 300 Euro in August auszahlen, mit Arbeitslosengeldbezieher, Sozialhilfe und Ausgleichszulagenbezieher. Aber natürlich am wichtigsten wäre die Valorisierung. Die Armutskonferenz hat vor zwei Monaten schon gefordert, dass die Ausgleichszulage über die Pension ist, weil das ist eine Armutsschwelle, auch österreichische, die ich so sehe, um 70 Euro erhöht wird, weil das waren genau die 7% Inflation, die es zu dem Zeitpunkt waren. Also ich glaube, diese Schande, es gibt ein paar Sachen wie diese Kinderbetreuung, was ist der Bonus, der eben nicht verteilungswirksam ist, sondern in die verkehrte Richtung wirkt, genau, der auf 2000 Euro erhöht wird und der, wo 150.000 Kinder gar nicht davon profitieren können, weil sie eben unter 20% der Erwerbseinkommen sind. Also das ist nicht so gut. Alles, was im Steuersystem angesetzt ist, greift da nicht. Aber das wird saniert, weil man so ganz Geld eng ist. Also das passt nicht so. Aber viele andere Dinge, wie Familienbeihilfe, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, sind verteilungsmäßig sehr gut, wenn die angekommen werden. Und dann gibt es noch die Familienbeihilfe und das Pflegegeld, die wirken auch verteilungsverbessern und helfen auch den unteren Mittelstand, wie man sagt, dass er uns nicht abstürzt. Wir Familienbeihilfen, das ist auch sehr, sehr wichtig und ohne Sozialstaat, ohne diese Leistung, waren ja statt 13 oder 14 Prozent armutsgefährdete Personen in Österreich 45 Prozent armutsgefährdet. Das heißt, man braucht, wenn man Familie ist und normal mit Kindern ohne Familienbeihilfe oder so, war man voll in Armut oder so. Also Sozialstaat geholfen, genau diese Leistungen, die eben den Sozialstaat tragen, die werden valorisiert. Die werden valorisiert, aber natürlich, was die Pensionistinnen und die Frauen genannt ist, ist ein ganz großes Thema. Also die Altersarmut der Frauen, die jetzt in Pension gehen, das sind die Ausgleichszulangbezieherinnen. Herr Minister Rauch in seiner Eigenschaft als Sozialminister hat heute angekündigt, die Pensionen ab 2023 zu erhöhen. Werden wir schauen, was davon eingelöst wird, ob es die Regierung dann überhaupt noch gibt. Aber Frau Schanz-Ri, jetzt auch noch mal im Hinblick auf die Volkshilfe. Ich weiß nicht, wir haben jetzt ein Bild der aktuellen Situation, jetzt einmal ungeachtet der ersten Maßnahmen im Rahmen dieses Entlastungspakets. Was prognostizieren Sie? Wohin werden wir gehen, auch als Gesellschaft hier in Österreich? Wird sich das weiter so entwickeln, dass wir sehen noch kein Ende der Teuerung. Die Einkommenssituation wird sich auch nicht so dramatisch verbessern. Wir haben noch immer unverändert das große Thema Frauenarmut alleine in Oberösterreich. Ich weiß nicht, an die 80 Prozent der Frauen, die Teilzeit beschäftigt sind, nur Teilzeit beschäftigt sein können, weil die Kinderbetreuungseinrichtungen fehlen. Wenn man das jetzt mal sehr leihenhaft einmal hochrechnet, wohin steuern wir da eigentlich? Also aus meiner Sicht, aus der Volkshilfesicht müssen wir um, kommt man nicht herum, wo geht die Gesellschaft hin und wie wollen wir das, wie werden auch die Mitteln verteilt? Also Sie haben es richtig schon gesagt, es ist evident, die Zahlen sind da. Man kann natürlich jetzt mit diesen Einmaleffekten kurz abfedern, aber weil da noch meiner Prognose gefragt worden ist, ich befürchte, dass die nächsten Jahre nicht besser werden und irgendwann werden wir die Spaltung der Gesellschaft haben, wenn nicht vorher einfach wirklich Konzepte entwickelt werden, wie ich es vorher auch gebracht habe, dass man wegkommt von irgendwelchen Fraktionen, Parteidenken, dass man sagt, was will ich für eine Gesellschaft? Will ich eine solidarische Gesellschaft? Und als Beispiel bringen wir bewusst wieder die Kindergrundsicherung. Das wäre ein Beispiel zu sagen, Kinder aus der Armut holen und Kinder absichern, die Zukunft unserer Gesellschaft absichern. Mit konkreten Maßnahmen. Und da geht es natürlich, das braucht man nicht um den heißen Bayern, wie gehen wir mit dem Vermögen in Österreich um? Das ist eh bekannt, 1% hat 50%, also wenn man es auf einer Karte anschaut, 1% und 99%, das passt einfach nicht mehr. Das hat sich bis jetzt nicht gestellt, weil wir immer andere Effekte und Rahmenbedingungen gehabt haben. Aber meine Prognose ist, dass das leider nicht mehr gehen wird. Und ich glaube, man braucht nur, wir machen jetzt ja gerade in der Ukraine aus Volkshilfe die Sachspenden-Logistik und jeder, der einmal schon am Kriegsgebiet weiß, wie das ist, wenn man wirklich von Hunger betroffen ist, dauerhaft ausgesetzt. Ich weiß nicht, was ich, ich habe gerade vor allem meinen neunjährigen Sohn erwähnt, wenn ich meinen neunjährigen Sohn nicht mehr ernähren könnte. Ich wüsste nicht, was ich machen würde. Ich muss nicht gleich jetzt morden, ich will so jetzt keine falschen Bilder, aber das können wir in diesem Wohlstand, in dem wir aufgewachsen sind, nicht uns vorstellen. Und ich würde mir so wünschen, auch historisch, wie Österreich groß geworden ist, die Volkshilfe ist ja auch durch Bruno Kreisky aus dem Exil gegründet worden, darum sind wir jetzt 75 Jahre, die Leute von vielen jüdischen Emigranten, die damals wirklich das arme Österreich wieder aufgebaut haben, im Sinne dieser Gründungsväter auch zu schauen, dass man vielleicht eine solidarische Gesellschaft, ich stelle mir eine solidarische Gesellschaft, wo es auch um Verteilung Konzepte geht. Welche Zukunft hat es auch noch für die solidarische Gesellschaft? Ich glaube, dass sie doch einige Dinge wie ein Gleitsmacher, wir haben jetzt von der Kindergrundsicherung geredet haben und wir wissen, dass 30% der Kinder armutsgefährdet sind und in Deutschland,, glaube ich, jetzt etwas mehr dazu gearbeitet, was in Österreich auch kommen soll. Und da ist zum Beispiel ein Beispiel, wo ich sage, ich muss konsequente Dinge durchziehen. Zum Beispiel 36 Prozent der Kinder von den Alleinerziehenden kriegen die Unterhaltszahlungen von den Vätern oder vom Staat nicht. Und das ist in Österreich da, wo der Staat dann teilweise einspringen muss. Und da gibt es ein paar Dinge, die kann ich gleich machen. Also es muss ein wenig konsequenter sein. Ich habe es prinzipiell eh gesagt, es muss prinzipiell die Sozialleistungen müssen valorisieren werden, müssen mithalten. Oder man muss halt wirklich beim Sozialhilfegrundsatzgesetz vom Bund, hat man einige Fehler gemacht, man hat halt ein bisschen was verbessert, das reicht aber nicht aus. Und ich glaube, man muss auch die Größe haben, dass man sagt, okay, wir haben einen großen Wurf geschafft, dass wir ein Bundesgesetz gemacht haben, aber wir können es besser machen. Es sind Armutsfallen entstanden, man hat natürlich auch viele Dinge herunterlezitiert und ich glaube, da sollte man schon einiges schaffen, was natürlich das Problem ist, diese Sozialschmarotzer und Ranzerpartie in Österreich, das sind wir leider, wir haben das auch, wie wir uns eingesetzt haben, das Arbeitslosengeld rauf, für das Volksbegehren, dass wir dann wirklich Meldungen über Facebook und so reingeregt haben, es hat einen sehr viel zu gut, das soll was hacken und sonst was. Also diese Stimmung, die tut mir sehr, sehr leid. Das haben auch die Flüchtlinge total gemerkt. Ich weiß, bei der Straßenzeitung, wir haben alle Preise für Integration von Afrikanern und Flüchtlingen gekriegt, bei der Kronenzeitung, bis zur Volkshilfe haben wir uns Preise gegeben, 2015, 2015, 2016. Und jetzt dreht sich innerhalb von zwei Jahren kann sich sowas so umdrehen, politisch. Ich verstehe das nicht. Und da gehört ein bisschen mehr politischer Grundkonsens her, dass man sagt, gewisse Dinge stellen wir außer Frage. So ist ja Menschenrechte, die diskutieren wir nicht, die gibt es und aus. Und da müssen wir, und da geht es jetzt wirklich, ich habe mich in der Asylpolitik oder sonst wo geschaut, Migrationspolitik, man sieht jetzt da wieder, aha, gibt es einen guten Flüchtling von der Farbe her und von der Religion und den schlechten Flüchtling, der etwas mehr bekommt. Wir haben von der Straßenzeitung über das Market Institute 1000 Österreicher über Fragen aus den Einzelhandelsgruppen und es gibt ganz wenige, wo über 50 Prozent der Österreicher ablehnen, die ihnen gegenüberstehen. Das sind Drogenabhängige, das sind Banks, die in Gruppen auftreten und das sind Flüchtlinge, die schwarz sind, die übers Meer kommen oder aus Afghanistan. Und da gehört ein bisschen mehr Grundkonsens in allen Parteien. Ich glaube, das hat man in Deutschland etwas mehr als in Österreich, dass man sagt, es gibt Grenzen bei den Menschenrechten, da reden wir nicht. Man muss Regeln ausmachen, Asylpolitik und überall, aber diese ganz schlimme Herab, also diese Suderei oder diese Beschimpfung oder diese Hängematten-Diskussionen, die brauchen wir nicht. Und das haben wir beim Arbeitslosengeld leider. Und dabei kennt jeder Mensch, wenn in der Familie oder irgendjemand, der mal arbeitslos geworden ist oder der auf die Sozialstadt angewiesen ist. Also in meiner Generation sind alle irgendwann im Leben schon ein, zweimal davon betroffen gewesen. Das ist gar nicht mehr aus der Biografie, aus der Erwerbsbiografie wegzudenken. Frau Schanzry, eine Frage noch. In Oberösterreich haben sich seit vergangenem September die politischen Verhältnisse verändert. Das Sozialressort ist nach vielen Jahrzehnten nicht mehr in sozialdemokratischer Hand, sondern jetzt bei der ÖVP, bei Landesrat Wolfgang Hartmannsdorfer, der eher bekannt ist für einen sehr restriktiven Kurs, ich will es mal so formulieren, auch immer wieder Narrative bemüht, wie nicht in die soziale Hängematte und so weiter. Welche Erfahrungen haben Sie jetzt mit ihm gemacht oder mit diesem Wechsel, auch dem Paradigmenwechsel, hin die Sozialpolitik im Land Oberösterreich jetzt in ÖVP-Hand zu wissen? Auch wenn jetzt wahrscheinlich viele überrascht sind, ich habe eigentlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Also was wir auch heute mit dieser Sendung machen, dass wir einfach die Betroffenheit aufzeigen. Und er ist jetzt eh gefordert, dem der Pflegesituation, die Teuerung ist ja auch ein obere Zeichen großes Thema. Sie haben es ja auch gesagt, 80 Prozent Frauen Teilzeit. Also ich merke schon, dass da eine Sensibilisierung da ist. Ich habe gestern mit einem Mitarbeiter davon gesprochen, wir dürfen aus Sozialplattformen jetzt mal zu ihm kommen und die wirklichen Randgruppenthemen besprechen. Aber es gibt natürlich die Narrative, die Sie erwähnt haben. Aus meiner Sicht wurde natürlich getätigt, hat eine andere Rolle gehabt. Da war er ein Geschäftsführer einer Partei und ich hoffe schon, auch als ehemalige Landtagspolitikerin, dass man dann die Rollen auch wechseln muss. Und jeder muss jetzt einmal einen Vertrauensbonus kriegen und sich bewähren. Aber es könnte jetzt nicht sein, dass ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Das ist mir auch ganz wichtig. Wenn wir gerade vorher geredet haben, müssen wir wegkommen von irgendwelchen vielleicht engen Vorstellungen. Sondern es sind die Resultate und der Dialog. Und das ist aber in Oberösterreich immer gut. Und das habe ich jetzt nicht empfunden, dass jetzt nicht mehr gesprochen wird in der Sozialszene. Aber wir müssen schauen. Ich glaube, es wird eine Freundlichkeit gegeben, aber wir haben noch keine gewissen Bereiche, noch keine neuen Schwerpunkte. Man kann sicher nicht sagen, dass es in den Sozialen Richtungen, und er wird jetzt auch das Problem haben, dass in allen Sozialen Richtungen, in allen Heimen und sonst was die Energie auch steigt. Soziale Errichter werden auch alle teurer, alles wird teurer. Ich habe mir gerade von der Linzer gekriegt, dass wir für unsere Büroräumlichkeiten 30 Prozent mehr zahlen müssen für den Strom. Das ist halt so. Und die Heizung wird auch nachkommen. Ich glaube, da hat er schon einiges zum Auffangen. Aber es gibt ein paar Dinge, wo wir eh schon geredet haben und er war auch dann nicht immer so glücklich, glaube ich, mit Sozialhilfegesetz Ausführungssätze in Oberösterreich, wie das gekommen ist. Es gibt ein paar Dinge, die liegen halt auch und die muss man dann auch angreifen. Aber die Freundlichkeit ist da, ich möchte nicht sagen, dass es ein offenes Gesprächsklima ist. Es ist ein offenes Gesprächsklima und das muss uns ganz wichtig sein. Wir müssen wegkommen, wer vorher vielleicht welche Rolle gehabt hat. Er ist jetzt unser zuständiger Soziallandesrat und wir suchen den Dialog. Und Sie müssen auch verstehen, ich glaube, das ist die Politik. Ich bin auch für Opfer und die Volkshilfe. Wir haben die Parteilichkeit. Wenn irgendein Alkoholverbot oder Vertreibung von Opfer gelassen ist, dann steigen wir auf und sagen, das geht nicht. Da gibt es keine lindere Mittel. Die können in unsere Mitte genommen werden, wie der Bischof und alle sagen. Das ist schon so und ich glaube, das hoffen sich die Politiker auch so, dass wir ein bisschen eine Parteienstellung haben, die Betroffenen, es gibt auch Betroffenenvertreter, aber viele tun sich auch schwieriger, das zu artikulieren und brauchen halt auch die Unterstützung der Sozialorganisationen. Ich glaube an unser Oberösterreich, das klingt jetzt vielleicht sehr verklärt, aber es ist so, wir müssen jetzt die Probleme lösen. Und das reden wir offen an, wie der Heinz gesagt hat. Wir sagen, da ist jetzt was zu tun und was früher mal gesagt worden ist, soll man bitte vergessen, das wäre mir recht. Frau Schanzry, wir haben jetzt fast die gesamte Sendezeit über Armut gesprochen, was wir nicht getan haben. Wir haben nicht über Reiche gesprochen. Das ist ja ein Tabu irgendwie in Österreich, auch wenn gelegentlich Millionärstöchter aufstehen und sagen, ich möchte eigentlich schon viel mehr Steuern bezahlen, als ich muss. Die Frage nach der Vermögensteuer oder der Rückkehr zur Erbschaftssteuer, ist das für Sie etwas, wo Sie unablässig und mit allem Nachdruck festhalten wollen? Oder ist das im Sinne des gemeinschaftlichen, österreichischen, sozialen Friedens etwas, wo Sie sagen, wenn es mit der ÖVP und mit den Mehrheitsverhältnissen nicht geht, dann lassen wir das lieber sein? Also, um es mal so zu sehen, als ehemalige Politikerin, glaube ich, ist meine Einschätzung, allein das Wort Erbschaftssteuer wieder in den Mund zu bringen, polarisiert schon so, dass man vielleicht, das wäre mein Wunsch, die Verteilung anders betrachtet. Darum bin ich ja aus der Politik gegangen und zur Volkshilfe. Man muss die pragmatischen und die tatsächlichen Begebenheiten sagen. Wir haben ein Thema in der Gesellschaft, das der Großteil nicht von dem Vermögen partizipiert, was aber auch durch Steuerrechte. Ich habe ja im Standardinterview, ich bin 11 Jahre im Aufsichtsrat gesessen, also es gab schon Mechanismen, wo man sagen kann, dass nicht der Bürger, die Bürgerin dazu beitragen muss. Ich glaube, die Grundsteuer ist seit 1973 nicht reformiert worden, also es könnten auch kommunale Effekte, man müsste diese Dinge, aus meiner Sicht, da sind sehr viele ökonomische Konzepte dahinter. Aber die Erbschaftssteuer. Und was wir noch gar nicht heute besprochen haben, ist die große Klimasozialpolitik und die Klimageschichte. Und da denke ich mir, vielleicht schafft man da den Turnaround, dass man da eine andere Ebene in dieser Verteilungsgeschichte. Weil wir haben jetzt schon das Thema Grundbedürfnisse auf Wohnen und Energie. Jetzt haben wir endlich einmal das Thema der Energiebank liberalisiert worden. Jetzt haben wir das Ergebnis. Also du hast deine 30 Prozent. Manche Privatkunden haben 300 Euro daraus vorgebracht. Also das sind jetzt endlich, es kommt jetzt einmal an, was das eigentlich bedeutet. Und darum gehört für mich die Erbschaftsgeschichte, die ist zu polarisierend. Aber wir müssen über die Verteilung, um eine faire Verteilung in der Gesellschaft reden. Das ist mein, also auch sehr mein persönlicher Zugang. Und da gab es schon kleinere Ansätze, wo man hinkommen könnte. Im Oktober ist ja der internationale Tag zur Bekämpfung der Armut. Da gibt es in Wien eine Reichtumskonferenz von der Armutskonferenz. Genau, da müssen wir hin, da müssen wir hin. Vielleicht können Sie uns ganz kurz ein paar Teaser geben. Was können wir dort erwarten? Was können wir bei dieser Reichtumskonferenz erwarten? Naja, dass man mal zeigt, was Reichtum heißt. Ich habe es früher auch schon gegeben bei der Armutskonferenz, dass man sagt, alternierend, jetzt schau mal Reichtumskonferenz, man sagt, alle Apfelbäume in Österreich sind gezählt, aber im Reichtum weiß man nichts. Weil da ist ein Tuchchen drüber und wir wissen an das Stiftungsrecht und alles, was wir haben. Da gibt es also schon, da ist Richtung Vermögensbesteuerung und so, gibt es schon Dinge, Erbschaftsteuer, ja, da bist du ja Politikerin, da kann man dann eh schauen. Aber wenn man sagt, politisch bringt man das nicht durch, weil die arme Oma, da hat man die Großmutter wieder. Aber man hat hat riesige Dinge oder man sieht gerade die Stiftungen oder der Zugang zum Beispiel zum öffentlichen Gut, zu den Seen zum Beispiel. Am Attersee, glaube ich, 13 Prozent ist öffentlich zugänglich und der Rest ist privat und da sind aber dann Riesenvermögen, die denen da Wahnsinnstücke gehören. Das geht ein Stück Österreich verloren und speziell am Würthersee, wo die meisten Milliardäre sitzen, dass man sagt, ja, das geht ein Stück Österreich verloren und speziell am Wörthersee, wo die meisten Milliardäre sitzen, dass man sagt, ja, das ist unser Österreich und die müssen dann auch mehr beitragen. Also ich weiß nicht, ob das so sinnvoll ist, dass wir dann die Milliardäre anziehen durch unser Stiftungsrecht oder so. Da sollte man auch ein bisschen zulangen. Ich glaube, in Amerika gibt es ja die USA, die ja sehr kapitalistisch sind, die haben schon Erbschaftssteuern, die hohen Vermögenssteuern. Also ich würde da schon einiges machen. Aber man weiß wenig über den Reichtum. Vielleicht haben wir ja die Oligarchen, nur sind die mehr heimlich und den Russen dann zu sagen, sie sollten dann offen machen, den Ukraine, wie viel Geld sie nicht mehr haben. Ich muss Sie jetzt leider unterbrechen, denn wir müssen in die Schlussrunde kommen. Frau Schanz-Rissi, Sie haben jetzt das Schlusswort. Was, glaube ich, viele Interessierte jetzt zusehen ist, die sind zwar auch von der Teuerung betroffen, aber vielleicht bei weitem nicht so dramatisch wie jene Menschen, über die wir jetzt eine Stunde lang gesprochen haben. Die fragen sich, wie kann ich mich solidarisch verhalten, wie kann ich helfen? Mir fällt jetzt spontan ein, Deutschlands ehemaliger Spitzenfußballer Paul Breitner, ein Millionär, sondergleichen bis heute noch, der engagiert sich wöchentlich beispielsweise bei der Münchner Tafel, um dort sozusagen Ausspeisungen zu ermöglichen. Es gibt viele andere Optionen. Können Sie ein paar Hinweise geben, wo können Menschen, die sich solidarisch unterstützen wollen, was können die tun, außer dass sie darauf hinweisen natürlich an die Volkshilfe und andere zu spenden, aber es gibt andere Möglichkeiten? Ja, wir in der Volkshilfe Oberösterreich haben ein breites Netzwerk für Ehrenamt und Zivilgesellschaft. Es sind derzeit 800 Menschen, die uns in unsere 22 Shops helfen, die uns in unseren Sozialmärkten helfen. Die Flüchtlingskinder, wir haben jetzt gerade Flüchtlingskinder, wo pensionierte Deutschlehrer sagen, sie haben eh Freizeit, sie möchten den Leuten helfen, Deutsch lernen, Lernunterstützungen, Lesepartnerschaften haben wir, also alles, wir haben ein breites Feld, wo man Menschen helfen kann. Darum haben wir ja Volkshilfe. Und jeder kann sich bei uns melden. Alles klar. Das nenne ich mal ein Schlusswort. Vielen herzlichen Dank. Ich muss jetzt einen Punkt machen. Großes Dankeschön, Heinz Zauner, Chefredakteur der Linzer Straßenzeit und Kupfermucken und von der AG für Obdachlose. Heute auch mehrfach auch für die Österreichische Armutskonferenz gesprochen, sowie Jasmin Schanzry, Geschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich. Vielen Dank für dieses spannende Gespräch. Selbstredend wir bei DorfTV. Auch ich in meinem Programm bleibe an diesem Thema dran. In diesem Sinne nochmals auch ein großes Dankeschön an die Zuseherinnen und Zuseher, die jetzt mit Interesse dabei waren. Ich darf wie immer mit dem Ersuchen schließen. Bleiben Sie dem Sender des Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen Abend und auf Wiedersehen.