Diese alten Mentalität, das ist wirklich der Weg in die Hölle, Zitat zu Ende. Wichtige Themen werden heute hier angesprochen und wir dürfen uns einen sehr spannenden und anregenden Abend erwarten. Ich bitte nun die beiden auf das Podium und Alexandra Milner mit der Einführung zu beginnen. Guten Abend. Es ist mir eine besondere Ehre, Radka Denimakova hier einleiten zu dürfen, mit ihr auch ein Gespräch über ihren neuesten Roman führen zu dürfen, der eben wie gesagt sehr, sehr viel Gesprächsstoff birgt und wir können da heute wahrscheinlich nur einiges anreißen, aber wir wollen sie auch dazu animieren, das Buch zu lesen. Es ist ein wichtiges Buch und es wirft sehr viele Fragen auf und gibt sehr viele Ideen für mögliche Antworten, also ohne das auf eine Antwort reduzieren zu wollen. und Poemistik und arbeitete auch als Poemistin an der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik. Ihr literarisches Schaffen umfasst Romane, Dramen, Drehbücher, Essays, auch Gedichte kommen immer wieder vor. Und sie ist seit 2004, nachdem sie auch kurz Dramaturgestätig war, freischaffende Autorin und ist mit dem Roman Preisträgerin des Magnesia Literapreises, der für verschiedene literarische Sparten einmal im Jahr in der Tschechischen Republik verliehen wird. 2007 bekam sie den Preis für das beste Poserwerk des Jahres, nämlich für den Romanen Herrlicher Flecken Erde. 2006 auf tschechisch erschienen und 2009 in deutscher Sprache. Der wurde inzwischen in 15 Sprachen übersetzt. Es gibt auch eine Dramenfassung, die 2010 entstand und aus 2019 eine Verfilmung von Thomas Schmaschin. Gibt es denn eine deutsche Fassung? Das wurde inzwischen in 23 Sprachen übersetzt. dort erfasst? Das wurde inzwischen in 23 Sprachen übersetzt. Okay. Und der Film kommt nicht, weil ich habe vor Gericht die Rechte zurückgenommen. Weil ich habe das Drehbuch schon gesehen, da haben viele damit, das ist bei dem Film immer schwierig, weil es geht um viel Geld. Und die Produzenten haben dann selbstverständlich ihre Meinungen und so und so weiter. Und da waren auf einmal alle Klischees zurück. Ich habe den Roman gegen allen Klischees geschrieben und auf einmal, und das war sehr, sehr schwierig, das musste ich vor Gericht gehen, weil ich war damals am Anfang, das sind Erfahrungen, ich war dumm am Anfang, ich habe mich gefreut und das kommt jetzt der Film und Geld, aber ich habe unterschätzt, dass ich einfach, ich kann damit nicht leben. Es gibt viele Autoren, wie Umberto Eco immer erzählt hat, ich verkaufe die Rechte für den Film, es ist mir egal. gehen, weil wir mussten ich brauchte wirklich Experten für diese Autorenrechte, weil im Vertrag war das, wenn ich da den Film nicht möchte, musste ich viel Geld ich zurückzahlen und der Jurist musste wirklich da, wie das ist bei den Juristen und Advokaten und wir haben gewonnen, also ich habe die Rechte zurück. Und es ging mir auch die Nerven, auch wenn die Produzenten immer gesagt haben, ja wissen Sie, das Buch ist erst erfolgreich, wenn das Buch verfilmt wird. Und ich habe gesagt, sie haben keine Ahnung, was die Literatur ist und so weiter, aber das sind Erfahrungen, also nein. Okay, jedenfalls empfehle ich den den Roman Ein herrlicher Flecken Erde. Er erzählt die Geschichte von Gitta Lauschmanowa, einer aus einer deutsch-böhmisch-jüdischen Unternehmerfamilie stammenden Frau, die sich über den Zeitraum von 1945 bis 2005 erstreckt. Parallel dazu wird die Geschichte eines Dorfes erzählt und dessen Bewohnerinnen und Bewohnern, aus dem eben diese Gitter stammt. Es geht in dem Roman um fehlende Vergangenheitsbewältigung in der Tschechischen Republik und um die Gleichsetzung aller deutschsprachigen Böhmen mit Nazis. Also das ist ein wichtiger und zentraler Aspekt und wie man eben damit umgeht. Und es geht auch um Enteignung. Wenn ich das schon mitgeschleppt habe, ich zeige es. 2009 erhielt sie den Magnesia-Literapreis für das beste Buch in der Kategorie Journalismus für den dokumentarischen Roman, also eine Geschichte über Petra Lebel. Das ist ein tschechischer Theaterregisseur, Bühnenbildner und Schauspieler und ehemaliger künstlerischer Direktor eines Theaters, der eben von 65 bis 99 lebte. Der Radka Dänemarkowa hat damals eben Hertha Müllers Atemschaukel übersetzt, das eben 2009 erschien und die Übersetzung erschien dann 2010, 2011 gab es den Preis und wie Sie wissen hat Hertha Müller daraufhin zwar für Gesamtwerk, aber ausschlaggebend war sicher die Atemschaukel den Nobelpreis für Literatur erhalten. Es folgen dann in den weiteren Jahren der Doppelroman Kobold, Übermaß an Zärtlichkeit, Überfluss an Menschen ist die deutsche Übersetzung des Titels, der 2019 in deutscher Sprache erschien und mittlerweile in sieben Sprachen übersetzt wurde. Hier geht es, ich sage jetzt nur, um drei Freundinnen, alte Freundinnen, die gemeinsam ein Haus bewohnen und in diesem Haus findet sich durch Zufall ein Ermittler der Mordkommission, ermittelt in einem Mordfall, der als Selbstmord getan wird und er stößt dann auf dieses Haus und findet dann in diesem Haus ein Archiv, Vergewaltigungen an Frauen als Kriegsverbrechen zu akzeptieren und als solche auch zu behandeln. Und nicht als tolerierte Kollateralschäden von Krieg. erhielt Radka Denemarkova für eben diesen Roman Stunden aus Blei, der eben jetzt erschienen ist, im Deutschen erschienen ist, den Preis für das Buch des Jahres. Letztes Jahr erschien ihr Essay über den Holocaust in zweisprachiger Ausführung, wie ich gerade erfahren habe. Als wäre das alles gestern geschehen. Radka Denemarkova war 2017, 2018 Stadtschreiberin in Graz und 2019 hatte sie in Salzburg das HC Abmann-Stipendium inne. Also das ist auch so ein Connect zu Österreich, ein tieferer. Und die besondere Qualität ihres Schreibens, die Themen, die sie auswählt und die Form, die sie dafür findet, machen sie zu einer außergewöhnlichen Literatin im gesamteuropäischen, aber auch hier halt auch im globalen Kontext. Sie greift Probleme des Individuums in der heutigen Gesellschaft auf, immer mit einem Blick auch auf die Vergangenheit und kämpft eigentlich gegen die blinden Flecken, die Verdrängungsmechanismen und Tabuisierungen an. Es sind immer differenzierte Auseinandersetzungen mit historischen Ereignissen, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind, aber als solche nicht wahrgenommen werden. Jede scheinbar nationale Geschichte entwickelt sich in ihren Händen, in ihren Schreibhänden, mindestens zu einer gesamteuropäischen, wenn nicht eher zu einer globalen und sehr philosophischen und politologischen Angelegenheit, die uns alle betrifft letztendlich. Sehr gerne wählt sie Detailausschnitte aus dem Leben ihrer Figuren, also sie erzählt nicht so minutiös genau die Geschichten, sondern macht immer so einzelne Szenen, nimmt sie heraus und schildert sie sehr genau. zeigt sie und sie zeigt auch, wie dadurch unterschiedliche Sichtweisen entstehen, die Grenzen zueinander aufbauen und wie man versuchen könnte, diese auch zu überwinden. Ihre Texte sind sinnlich und körperlich, meist multiperspektivisch erzählt und sie schafft immer eindrückliche sprachliche Bilder von hoher Symbolkraft, das werden wir gleich kennenlernen, und ihre Sprache kennzeichnet die Klarheit des Ausdrucks und die analytische Schärfe der Gedanken. Also es ist eben so dadurch manchmal auch sehr verdichtet und es sind auch diese Sätze, die so nebeneinander gestellt sind, die dann aber sehr viel miteinander zu tun haben und einfach so einen sehr profunden Denkraum eröffnen, so spezielle Kennzeichen ihrer Prosa. Ist ja ein umfangreicher Roman, aber man möchte auch nicht aufhören, ihn zu lesen. Also er hat einen richtigen Sog. Er ist auch wieder multiperspektivisch erzählt und spielt zur Hauptsache in heutigen Peking oder Beijing. Und zwar in einer losen Runde von Auslands-Tschecheninnen und Auslands-Tschechen, die aus unterschiedlichsten Motiven in Peking leben. Sehr viel spielt sich ab, auch so in Diplomatenkreisen, wo immer wieder Empfänge stattfinden oder Feste oder Feiern diverser Art. Und eine Bar ist auch ein wichtiger Ort, ein Handlungsort. Bar ist auch ein wichtiger Ort, ein Handlungsort. Und der andere Ort ist Prag, also da wird auch immer wieder, also nicht nur zurückgeblendet, sondern auch dort fliegen die Figuren dann auch wieder hin und dann gibt es wieder dort Treffen und die Handlung wird auch dort wieder weitergeführt. Und ein weiterer Schauplatz, unter Anführungszeichen, ein gedanklicher Schauplatz ist die Literatur. Also es sind einfach andere Texte. Das heißt, dieser Roman ist sehr stark auch von Intertextualität gekennzeichnet. Es gibt viele Passagen, die zitiert werden aus den unterschiedlichsten Werken. Darüber werden wir dann noch sprechen. Und im Zentrum dieser Handlungsstränge steht eine tschechische Schriftstellerin, die einen Reisebericht über China verfasst und auch dann in der Botschaft dort präsentiert und die China abseits der touristischen Pfade kennenlernen möchte und auch das System dieses Chinas, des heutigen und des alten Chinas und wie es überhaupt zu dem heutigen kommen könnte, verstehen möchte. Um die Schriftstellerin Gischardt gibt es eine junge Chinesin, die sehr systemkonform ist und auf Anlass der Mutter die Schriftstellerin ausspionieren soll und ihr immer Bericht statten muss und Tonbandaufnahmen abliefern muss. Weiters eine junge Auslands-Tschechin Olivia, die Tochter eines tschechischen Programmierers, der eben aus beruflichen Gründen in Peking gelandet ist, die Essstörungen aufweist, weil sie aufgrund des Leistungsdrucks, der von ihrer Familie oder auch von der Gesellschaft ausgeht, und beide geraten aus unterschiedlichen Motiven unter die Obhut der Schriftstellerin. Vielleicht sage ich noch nicht zu viel über die Chinesin, oder? Wie du möchtest. Ja, ich weiß nicht, wie viel du dann lesen willst, vielleicht ergänzt mir das. Also sowohl die Chinesin, die junge Chinesin, als auch diese junge Auslands-Tschechin werden von ihr mit Hilfe von Literatur in ein neues Denken eingeführt, oder sie lernen zu denken eigentlich oder zu lesen und zu denken und auch zu schreiben. Dann gibt es noch eben Uli Wies Vater, der Programmierer, der aufgrund eines eben nicht erklärbaren Etikettfehlers in der Firma in Ungnade fällt und vereinsamt. Seine Frau, die sich aus der Einsamkeit der Familienaufgaben herausentwickelt und beruflich erfolgreich ist, die dann aber wieder, also die dann auch dort nicht mehr bleiben in Peking. Es gibt dann auch immer so eine Remigration zum Teil. Dann der Freund der Schriftstellerin, der zu den sogenannten Unumerziehbaren gehört, das ist im Auge des Systems Unumerziehbaren. Das ist ein auch zentraler Begriff, der eine große Rolle spielt. Es gibt eine amerikanische Studentin, die Tochter einer aus der tschechoslowakischen Republik emigrierten Frau, die sich mit Kalligrafie auseinandersetzt und dort studiert. Und dann Murmel, das ist ein tschechischer Sinologe, der in Prag sehr unglücklich war, auch in seiner Herkunftsfamilie und dann in Peking eine neue Existenz aufbauen kann und ein erfolgreicher Sinologe wird. Und sein Neffe David, der mit seinem Freund Okay zu Besuch nach Peking kommt und ebenfalls unter die Obhut der Schriftstellerin kommt, die die beiden durch Peking und Umgebung führt. Dann gibt es noch eine Botschaft, einen Diplomaten, einen Anwalt, Geheimdienstler und diverse Personen, die allesamt eben über die Schriftstellerin eine Rolle spielen, deren Lebenswege sich mehr oder weniger zufällig in Peking kreuzen, deren Lebenswege sich mehr oder weniger zufällig in Peking kreuzen, die ganz unterschiedliche Haltungen zu China und dem dort herrschenden totalitären System haben, die in China seinem System und seiner Kultur jeweils etwas anderes sehen. Also das ist eben auch das sehr Spannende an dem Roman, dass man hier so wirklich unterschiedliche Blickwinkel und auch Verständnisarten dieser Kultur und politischen Kultur auch erfährt. Und dann gibt es noch, das ist etwas ganz Besonderes, zwei Kater, die durchaus mit Persönlichkeit ausgestattet sind und auch miteinander sprechen und sehr höfliche Umgangsformen, sie sitzen sich zeitweise, miteinander pflegenlegen den tausendjährigen orangefarbenen Pomeranzsch und Mansur. Und die beiden behaupten auch, die Schriftstellerin sei eigentlich nur eine fiktive Figur. Also es wird dann auch nochmal so gedoppelt. Genau. Ja, also die zentralen Themen, wie Sie sich vorstellen können, sind eben diese kritische Auseinandersetzung mit dem politischen System des neuen Chinas und auch diese Frage, was das denn mit dem alten China, dieser alten Philosophie und Tradition zu tun haben könnte. Es geht auch um die Freiheit, um Werte der Demokratie und die Wahrung der Menschenrechte und vor allem auch, und ich glaube, das ist überhaupt der zentrale Begriff in deiner Literatur, Wahrheit. Gut, vielleicht lasse ich es einmal darauf bewenden, damit ich nicht zu viel verrate und bitte dich, meine Lisa. Die Blauelste flattert kreischend in den Parkanlagen von Peking und in den umliegenden Wäldern von Baum zu Baum. Ein Schwarmvogel mit schwarzem Kopf und langen blauen Schwanzfedern, mit denen sie beim Fliegen steuert. Beim Landen werden sie gespreizt wie ein Fächer aus verkümmerten, pastelfarbenen Pfauenfedern. Gnatternde Rasselstimme, als hätte sie rostige Stangen in der Kehle, wund, scheuenden Stacheldraht. Kostige Stangen in der Kehle, wund, scheuernden Stacheldraht. Sobald der Draht die zarte Haut berührt, schrellt die Blauelster im Falset wie ein zukünftiger Eunuch bei der Gastration. Sie behält ihr Revier im Blick, ihr Geschrei ist schneidend. Für alles, was ihr zu sehen bestimmt war, bestimmt ist und sein wird, zahlt sie mit dem Augenlicht. Es gibt das Leben und es gibt den Tod und es gibt das Nichtleben. Dabei ist sie keineswegs sentimental, weder egoistisch noch elitär. Sie verstört die Welt nicht als das Nonplusultra, deutet auch die menschlichen Charaktere am liebsten nur positiv. Als Ideale, die der Bequemlichkeit entspringen und den Gottheiten von Wasser, Erde und Himmel den Blick auf echte Menschennatur versperren. In Peking hat sich die schwarze Krähe eingenistet und verbreitet. Sie ist blind. Sie ist ein Konzentrationslager mit undurchlässigen Grenzen. China ist ein blühender Garten. Das ist kein Widerspruch. Es sind zwei gegensätzliche Meinungen, die beide freudige Zustimmung auslösen. auslösen. Also es ist auffällig an deiner Literatur, dass du immer eine Ebene mit Tieren auch hast. Die spielen auch schon einen Beitrag zur Geschichte der Freude eine große Rolle, sieht man ja auch am Cover. Das sind Schwalben und hier ist es eben die Blauelster und die Krähe. Und die Kater, natürlich. Also darf ich dich dann um ein paar erklärende Worte dazu bitten? Also ich mag diese heute schon parallele Welt von uns, Natur. Und ich mag vor allem die Vögel. Ich habe auch Spitznamen Schwalbe, deshalb habe ich diese O-Ringe, also Schwalben. Und ich nehme auch, das ist nichts Neues in der Literatur, aber ich nehme die ganz, ganz gerne symbolisch. Und im Falle vom Buch, ein Beitrag zur Geschichte der Freude, das hat mir sehr, sehr geholfen. Ich brauche zu diesen wirklich brutalen Themen wie sexualisierte Gewalt, brauchte ich eine andere Welt. Und das war Perspektive von diesen stilisierten Schwalben, die also absolut nicht ahnen, dass wir wie Menschen Grenzen haben, dass wir Glauben haben, warum für uns so wichtig ist, ob wir in der Haut einer Frau oder eines Mannes leben und so weiter. Und sie verstehen absolut nicht, was wir da eigentlich machen in der Geschichte der Menschheit. Und das war auch wichtig, weil in der slawischen Mythologie sind die Schwalben, das sind die Seelen der toten Frauen. Schwalben, das sind die Seelen der toten Frauen. Und im Falle, zum Beispiel im Stundenhaus Blei, diese zwei Karten existierten wirklich. Pomerant schläft noch, Mansur ist schon gestorben, weil ich habe in Peking dann bei den Freunden gelebt, in Hutung, und sie hatten diese zwei Karten wirklich mit diesem Namen. Und das hat mir wieder geholfen, weil immer alle, wenn sie das lesen oder in Tschechien, alle haben gemeint, diese Figur von Schriftstellen bin ich. Das ist alter Ego von mir. Aber wenn ich das geschrieben habe, mein alter Ego ist Pomeranz, diese Karte. Der ist sehr ironisch, der ist sehr mehr Philosoph, weil er ist tausend Jahre alt, das ist wichtig. Und er beobachtet die Menschen und er kann immer, immer diese Modellsituationen vergleichen. Und das war für mich dann leicht zum Beispiel zu zeigen, wenn er im Haushalt im Jahre 1968 von Melanchondria gelebt hat oder ich weiß nicht, bei Martin Luther und so weiter. Und er ist sehr, sehr weise auch und sehr so und ich brauchte, das war also ein Grund und zweitens, das war auch für mich wichtig, dass ich konnte diese zwei Karten auch schicken in die Umgebungen, wo ich wirklich keine Figur mehr wollte. Zum Beispiel, ich weiß nicht, wo diese kommunistische Partei von China siedelt, wo sie Zungen hat und so weiter. Und für die Karte war das leichter. Und sie konnten das vor allem Pomeranz konnte das wirklich mit, weil er sehr belesen ist und aber ganz, ganz ruhig er konnte da auch vergleichen. Was in der Geschichte von Menschheit nur tausend Jahre ist. Selbstverständlich, vielleicht sollte er noch älter sein. Aber das wird das Buch noch länger. Deshalb. Auch im Beitrag zur Geschichte der Freude kommt auch die Stelle vor, wo du erklärst, sie haben nicht nur den Überblick über das Geschehen, sondern sie haben auch diese Langzeiterfahrung und sie sind quasi das Ehrengedächtnis der Menschheitsgeschichte. Und ich muss sagen, das war zum Beispiel im Falle von diesem Buch ein Beitrag zur Geschichte der Freude, das musste ich immer wiederholen, das sind wirklich literarisch erstellisierte Schwalben, die kommen auch nach, weil die Schwalben sind Symbol von Frühling und Hoffnung und kommen immer wieder zurück. Und aber in diesem Buch kommen sie nach mehreren Jahren und hundert Jahren zurück. Und ich muss das immer wieder sagen, weil einmal bei einer Diskussion in Tschechien, bei der Diskussion, mein Mann hat ganz gefragt, er hat mir gesagt, er ist Ornithologe und diese Schwalben existieren nicht. Und das überrascht mich immer, wenn das jemand, also diese Metaphorik von Literatur nicht versteht. Und ich war höflich und ich musste das erklären. Also ich musste das jetzt sagen, wenn jemand da im Saal auch eine Theologe ist. Ja, aber dadurch bekommen wir schon einen Eindruck, wie der Roman auch funktioniert. Also es gibt dadurch eben diese surrealen Elemente, auch Träume spielen eine Rolle. Und eben es geht auch um den Ursprung der chinesischen Schriftzeichen mit diesen Knöchelchen, mit den Orakelknöchelchen. Und dann eben diese sprechenden Kater, die immer wieder durch die Szene flitzen, miteinander im Wortgefecht sind oder kommentieren, was die Schriftstellerin gerade erlebt hat oder welchen Fehler sie gerade gemacht hat. Also du hast irgendwie meiner Meinung nach, man denkt natürlich an den Kater Moor von E.T. Hoffmann auch, der sprechende Kater. Das fällt einem auch ein. Ja, vielmals, das ist schon wirklich in der Geschichte der Literatur, vielmals, dass man wirklich diese Tiere nimmt. Das kann wirklich, deshalb mag ich auch Literatur.mals, dass man wirklich diese Tiere nimmt. Deshalb mag ich auch Literatur. Weil ich habe darüber auch nachgedacht, bei diesem Roman, was mache ich jetzt, was ich erlebt habe. Schreibe ich jetzt Reportagen, aber das mag ich nicht. Der Roman kann mehr zeigen. Und er hat mir sehr, sehr geholfen, wenn ich nochmals Robert Musil, also Mann ohne Eigenschaften gelesen habe, und Anna Karenina von Tolstoi. Anna Karenina ist zwar eine wunderschöne Geschichte über diese unglückliche Ehe, aber für mich ist es noch mehr, das sagt mir mehr, über die Mentalität von Russland. Und das kann man wirklich literarisch, deshalb mag ich in diesem Alter auch Form vom Roman. Roman hat noch nicht gezeigt, was alles diese Form kann. Und wenn ich wirklich viele Themen nehmen wollte und ich wollte wirklich Krankheiten von unserer Zeit oder von meiner Zeit zeigen, das konnte nur Roman machen. Und für mich ist immer wichtig auch die Sprache. Schreiben ist immer nur Kampf um die Sprache. Deshalb gebe ich auch jedem Thema eine andere, ein bisschen andere Sprache. Der Kater Mur führt mich dann natürlich auch in die Romantik und der Roman ist eine Erfindung der Romantik. Und der romantische Roman sagt auch, das ist die offenste Form. Also das ist so wie das Gesamtkunstwerk Oper, ist halt der Roman, da hat jede Form Platz. Da können Briefe vorkommen, Gedichte, Dialoge, Essays und du betreibst das auch so. Und eben man merkt nicht, also das ist ein bisschen vielleicht abschreckend, diese Stärke, aber man merkt gar nicht, dass man da immer weiterliest, weil es ist so abwechslungsreich. Man ist nie auf einer Ebene, sondern man kann eben über den Filter, also den Rahmen dieses Buches auch andere literarische Texte und auch philosophische Texte kennenlernen, politische Texte oder auch Gedichte. Und man ist dann wieder in einer Diskussion. Dann gibt es wieder so erklärende Passagen, die in die Vergangenheit gehen und erzählen, halt gewisse Ausschnitte aus der Weltgeschichte. Es geht vor allem hier auch um Prag 68 und 89 und dann eben was in China, also wie sich das System in China anders entwickelt hat, sagen wir so. Und es ist so abwechslungsreich, dass man einfach so mitgeht. Also man kann so richtig auch diese Schritte, diese Gedankenschritte auch so gut mitverfolgen. Ich bin so froh, dass du das sagst, weil ich habe das damals Manuskript abgeschickt und selbstverständlich war ich nach fünf Jahren sehr nervös. Ich hoffe, da ist auch mein guter Freund von St. Florian, Franz Brunner hat mir damals auch gesehen, wie ich nervös war und ich habe das abgeschickt. Und mein tschechischer Verleger hat gleich telefoniert, weil ich sage nie, worüber ich schreibe. Oder ich sage nur, wenn das Thema über sexualisierte Gewalt, sagte ich meinem Verleger, ich schreibe über Schwalben. Oder da habe ich nur gesagt, jetzt schreibe ich über China. Und wenn ich 2013 angefangen habe, hat er auch gesagt, ja, warum Schenstein schreibt über China. Und ich habe ihm gesagt, das verstehst du dann nicht, die Literatur. Viel Kunst ist alle Themen da. Jetzt versteht er das schon. Und wenn ich das Manuskript geschickt habe, da hat er gleich telefoniert und hat gesagt, oh mein Gott, das ist so lange, das kauft heute niemand und so weiter und so weiter. Und ich habe ihm dann gesagt, halte die Klappe, ich habe das fünf Jahre geschrieben, zuerst muss ich das lesen. Es geht nicht um die Länge, es geht um den Inhalt. nicht um die Länge, es geht um den Inhalt. Und das ist auch eine gute Nachricht für die Kunst, weil selbstverständlich diese freie Marktschaft möchte von uns, dass wir Produkte machen. Aber das ist keine Kunst. Wir müssen, dass diese Freiheit bleibt. Also das war nur, wenn du jetzt über die Länge gesprochen hast. Ich weiß nicht, wie das Original aussieht, das ist halt wirklich so liebevoll gestaltet, mit chinesischen Schriftzeichen zwischen den Kapiteln. Ja, und das war auch super schön, weil ich mache das immer, das muss ich sagen, muss ich mich bedanken bei dem tschechischen Verlag, das ist schon Luxus. Ich kann wirklich sagen, welchen Lektor, Lektorin ich möchte und welchen Grafiker, Grafikerin. Und das ist immer gelohnt. Und die Grafikerin war damals bei mir zu Hause. Wir haben darüber gesprochen. Und da ist das chinesische Zeichen für Leben und da Tod. Also zwischen Leben und Tod ist diese Geschichte. Das hat sich auch gelungen und auch super schöne professionelle Zusammenarbeit mit dem deutschsprachigen Verlag Hoffmann & Kampe. Und das ist wirklich nicht üblich. Und das mag ich. Das ist professionell und menschlich. Und dass ich diese Freiheit habe, dann mache ich alles für die Menschen. Und wenn sie nicht professionell sind oder unmenschlich, dann bin ich auch unerträglich und hart. Ich sage dazu immer, dass ich auch Thomas Mann spielen kann. Ja, vielleicht willst du uns noch einen kleinen Abschnitt... Ja, das nehme ich jetzt Abschnitt, ich brauchte auch Hoffnung weil selbstverständlich dieses Buch, das ist ich musste das kompromisslos schreiben weil alles ist passiert aber ich musste das literarisch verarbeiten und ich habe, was die Sprache und Form auch betrifft, ich habe Konfuzius wieder gelesen, Laozi und so weiter. Und ich habe auch diese Art und Weise genommen. Bei Konfuzius mag ich zum Beispiel, es gibt eine Frage, kommt Antwort, aber kommt wieder Frage. Und zum Schluss heißt es, es gibt keine richtige Antwort, aber es ist auch keine richtige Frage. Und diese Hoffnung, wie ich jetzt das auch überlebe, diese Zeit, wo ich viele toxische Menschen getroffen habe oder Gedanken, weil ich, wenn ich China verlassen habe, wo ich also mit den Pausen zwei Jahre war und ich habe mich nach Europa gefreut und in Europa auf einmal hat das auch schon angefangen, etwas Ungesundes. Und in Polen, Ungarn, Osteuropa oder Populisten oder unser tschechischer Präsident. Ich habe wirklich brutalen Polizeistaat verlassen. Und unser tschechischer Präsident hat gesagt, ja, China ist uns Vorbild, das ist harmonische, stabilisierte Gesellschaft. Und ich musste das auch irgendwie überleben. Und ich habe uns als Verständliche in China diese Art von Buddhismus, und ich habe da so eine kleine Szene für mich geschrieben. Wie können wir reagieren gegen diesen toxischen Menschen aller Art? Ein Mönch auf der Flucht sucht Schutz im Tempel eines Zernmeisters. Die Verfolger sind ihm auf der Spur und setzen dem Meister wütend zu. Wenn du nicht sofort sagst, wo er sich befindet, schlagen wir dir den Kopf ab. Wenn ich sterben soll, sagt der Meister, dann möchte ich ein letztes Gläschen von meinem geliebten Reiswein trinken. Er holt eine Flasche und schenkt sich ein volles Glas ein. Langsam nimmt er daran und kostet den Wein. Die Verfolger wechseln verdutzte Blicke und verlassen den Tempel. Der Mönch, dem der Meister gerade das Leben gerettet hat, fragt verwundert, wie hast du das geschafft? Nichts Besonderes, antwortet der Meister. Sie wollten dich holen, und was ich tat, entsprach nicht ihren Erwartungen. Ich habe mich nicht gestritten. Ich habe um nichts gebeten, nichts um dein Leben gebettelt. Ich habe lediglich ihre Welt ignoriert. Wir haben keine Gemeinsamkeiten. Und so gingen sie wieder. Wenn du auf dem richtigen Weg bist, streite dich nicht, verteidige dich nicht, suche nicht nach Argumenten. Überlasse die Feindeswelt den Feinden. Höre auf, etwas mit ihnen gemeinsam haben zu wollen. Und nach einer Weile merkst du, dass sie gegangen sind. Du hast jetzt über diese Schriftstellerin, die Figur der Schriftstellerin gesprochen und auch über, gut, ich f natürlich über die Personen, die sie kennt, oder über die erzählt die Erzählfigur, über die Personen, die die Schriftstellerin kennen. Aber sie ist die Vertrauensperson oder die Privattherapeutin für viele. Und dadurch erfährt sie ganz viele Geheimnisse. Und was mir hier aufgefallen ist und was mir auch sehr, sehr gut gefällt, ist, dass die Schriftstellerin vor allem sich um die jungen Menschen kümmert in dem Roman. Also zwar immer mit der Vergangenheit argumentiert, aber immer die Zukunft im Auge hat. Das ist schon auch anders wie im Beitrag zur Geschichte der Freude, wo es einfach um die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geht und dass wir uns damit auseinandersetzen müssen, um quasi, um zu verhindern, dass sich die Geschichte immer wieder wiederholt und dass wir immer am Stand treten und auf der gleichen Stelle bleiben. Aber hier eben geht es um die Zukunft und über diese Öffnung der Geister der jungen Menschen. Geht sie mit einem Vertrauen in die Zukunft oder kann sie in die Zukunft blicken, mit größerem Vertrauen und mit weniger Verzweiflung, also eben die Hoffnung. Ich brauchte diese Hoffnung. Deshalb ist es selbstverständlich, es gibt die Gestalten, die haben keine Namen. Und diese zwei jungen Menschen, Olivia und David, haben Namen. Selbstverständlich neben den historischen Figuren und so weiter. Und das war auch interessant, zum Beispiel auch bei der Übersetzung. Das war auch schwierig, weil Tschechisch heißt Bly Olovo und sie heißt Olivia. Also jedes Wort war da wichtig. Also jedes Wort war da wichtig. Und das hat sich auch etwas bei mir geändert, weil früher habe ich immer gesagt, in der Jugend ist auch keine Hoffnung, weil die Jugend ist sowieso von der Gesellschaft, von den Eltern erzogen. Und die Eltern geben weiter alle Vorurteile und so weiter. Aber da habe ich mir gesagt, ich brauche diese Hoffnung. und so weiter. Aber da habe ich mir gesagt, ich brauche diese Hoffnung und das hat wahrscheinlich auch mit diesem chinesischen Mädchen, weil ich habe dort, weil in China hat das wirklich lange Zeit gedauert, bis ich Vertrauen hatte von den Menschen, aber wenn schon, dann ging es schnell. Und da habe ich damals diese zwei textischen Texten geschrieben, die auf Chinesisch veröffentlicht wurden, im Sammelband Dandu, die von Dissidenten veröffentlicht werden und dann diese tiefe Freundschaft mit Xi Zuyuan, das ist der chinesische Dissident und sehr sensibel belesener Mensch und er sammelt auch Hochschulstudenten, die auch kritisch denken und so weiter. Selbstverständlich, er hat keinen Reisepass, er möchte auch gerne von China. Aber er ist sehr, sehr mutig. Und da habe ich damals diese Hochschulstudentin, die in Lieng die Medizin studiert hat. Und sie war im Alter von meinem Sohn, sehr sensibel, interessant. Und ich habe sie sehr gemocht. Sie haben mich auch eingeladen. Ich habe auch die Eltern gekannt. Und wenn ich das nächste Jahr gekommen wieder bin nach Peking, weil das war eine lange Geschichte, dann hat mir die damalige Chefin Alexandra Pearson von diesem Literaturfestival Buchwohn in Peking auch sehr mutige Frau geholfen. Voriges Jahr, dieses Literaturfestival Buchwurm in Peking auch sehr mutige Frau geholfen. Voriges Jahr dieses Literaturfestival Buchwurm wurde auch schon verboten, weil das war auch sehr frei organisiert und ich habe mich schon damals bewundert, warum es möglich war und sie hat mir gesagt, ja, alle sind korrupt. Ich weiß, wenn ich das Geld gebe, dann können wir auch Lesungen machen, andere und so weiter. Und das ging korrupt. Ich weiß, wenn ich das Geld gebe, dann können wir auch Lesungen machen, andere und so weiter. Und das ging wirklich Schritt für Schritt, weil wenn ich das zum ersten Mal war, ich habe wirklich chinesische Philosophie bewundert und China ist ein wunderschönes Land und wirtschaftlich alles wunderbar schön und so weiter, aber diese brutalen, ich sage dazu, Mikrosituationen vom Alltag, das habe ich nicht verstanden. Und dann nach Jahren habe ich begriff weiter, aber diese brutalen, ich sage dazu, Mikrosituationen vom Alltag, das habe ich nicht verstanden. Und dann nach Jahren habe ich begriffen, dass diese Gesellschaft neu ist. Und im Roman habe ich das für mich definiert, weil ich hatte keinen Wortschatz dafür, dass ich wirklich das Schlimmste vom Kommunismus, das Schlimmste vom Kapitalismus, hat sich so geküsst und wirtschaftlich funktioniert wunderbar und die ganze Welt bewundert das. Und das war dann parallel und dieses Mädchen, wenn ich gefragt habe, was mit ihr los ist, weil sie hat sich nicht gemeldet und alle haben ganz normal mir gesagt, ja, sie hat Fehler gemacht, sie hat einfach im Internet einen Text gegen Sijing Ping geschrieben und sie wurde verhaftet. Aber sie ist im Gefängnis gestorben und niemand weiß wie, was, wo. Und interessant war auch diese Reaktion von Eltern, weil die haben sich scheiden lassen, weil die Mutter war Managerin, sie wollte nicht diese Stelle verlieren. Und das war noch diese Tochter von dieser Familie, die nur ein Kind haben konnten. Sie hat öffentlich dann gesagt, ich hatte keine Tochter, sie war eine Schlange und dieses jenes. Der Vater nicht. Der Vater wollte sogar auch Beerdigung organisieren, aber sie haben ihm den Körper nicht gegeben. Und der Vater hat den Arbeitsplatz im Krankenhaus verloren in Peking und er muss jetzt im Dorf irgendwo wohnen. Ohne Genehmigung kann er nicht dieses Dorf verlassen und er darf nur bei Baustellen arbeiten und so weiter. Und diese Mikrosituation, das habe ich mir gesagt, das hat viele Themen geöffnet. Ich war fertig. Also auch dort verschwinden die Menschen. Das sind nämlich nicht nur alle Menschen und alle reden über Tibet oder Uiguren oder sowas, aber dort verschwinden wirklich tausende und tausend Menschen und niemanden interessiert das. Alle Europäer, Europäerinnen, die ich dort getroffen habe, alle stolz, dass sie in Europa leben. Aber in China wollten nur Investitionen, nur Business. Sie haben wirklich Demokratie auf Business reduziert. Und voriges Jahr, ich war wütend, weil wenn schon Medien sich interessieren, wenn diese berühmte Tennisspielerin Probleme hat, mein Gott, und da verschwinden die Menschen, die wirklich niemand kennt, weil China hat auch Begriffen, hat sie auch, sie lernt sehr schnell. Weil in den 80er Jahren war das öffentlich, das war in Richtungen oder sowas, aber inzwischen weiß sie, das muss geheim sein, sonst Weston reagiert, obwohl Weston sehr naiv ist. Und das alles hat die Fragen auch geöffnet, weil dieses Mädchen, sie hat verschwindet, die ich gemocht habe. Und da habe ich zum Beispiel, Gott sei Dank, noch Zeit vor dem Jahre 1989 erlebt. Ich weiß, was das bedeutet, Totalität. Und den damaligen Dissidenten, es war nicht so leicht zu verschwinden, weil Václav Havel war schon auch bekannt und wenn er im Gefängnis war, da wurde überall darüber berichtet und dann habe ich mir gesagt, ich muss das noch mehr kompromisslos schreiben. Und dann hat es mir sehr geholfen, weil dann im Januar 2017 kam dieses Reiseverbot. Und ich bin auch entschieden, wenn es früher kommt, dass ich dieses Reiseverbot nicht mehr habe, sage ich, ich möchte das verlängern, bis es Demokratie in China gibt. Aber das wird immer politisch auch interessant, weil nach diesem Reiseverbot kam Einladung auf Taiwan, wo ich im Januar von Januar 2020 war. Und dieses Jahr soll ich wieder Taiwan besuchen, weil diese kleine Insel ist auch Opfer von diesem kontinentalen China. Und da bin ich wieder bei der Jugend. Ich habe ihm gesagt, ich brauche Hoffnung, weil alle diese Personen, die haben sich auch in der Welt, die sind nicht menschlich offen und bunt. Sie definieren sich entweder über Bildung oder Beruf oder ich weiß nicht was, aber diese zwei jungen Menschen sind sensibel, offen, selbstverständlich ganz allein, weil die Erwachsenen in dieser Welt kommen nie auf die Idee, dass diese jungen Menschen, weil sie introvertiert sind, noch mehr belesen, mehr klug, mehr weise sind als die Erwachsenen. Und ich brauchte diese Hoffnung. Pomeranz, Cate Pomeranz brauchte auch Hoffnung, nach tausend Jahren mit den Menschen. Kater Pomeranz brauchte auch Hoffnung nach tausend Jahren mit den Menschen. Und wie siehst du jetzt, wenn wir über diese Figur der Schriftstellerin auf die Rolle der Literatur vielleicht übergehen wollen? Also was ist dann für dich, welche Rolle oder welche Bedeutung oder Funktion hat dann für dich Literatur, wenn du solche Romane schreibst, die auf deiner kritischen Wahrnehmung zum Beispiel von China oder den gesellschaftspolitischen Verhältnissen basieren? Weil das ist interessant, dieses Buch ist zwar sehr politisch auch oder gesellschaftlich, aber für mich ist das der intimste Roman, den ich geschrieben habe. Ich habe wirklich balanciert. Ich bin auf dieser Welt schon 50 Jahre und ich musste da wirklich alles verarbeiten, was ich begriffen habe oder was ich auch nicht begriffen habe. Und einer von diesen Themen ist auch die Literatur. Weil ich war in der Gesellschaft, wo die Menschen, wenn sie etwas über die Wahrheit sagen und etwas schreiben, sie enden im Gefängnis. Und dann bin ich in Europa und es ist egal, das ist im Internet, in diesen sozialen Medien. Niemand trägt Verantwortung, was er sagt, was er schreibt. Und das musste ich für mich auch wieder definieren, was für mich die Literatur bedeutet. Und das ist alles auch drin in diesem Buch. Wie Literatur kann auch die Leben retten. Wie Literatur wichtig ist für die Menschen, die introvertiert sind, sensibel, paralysiert in dieser aggressiven Welt. Aber die sind nie alleine, weil sie haben Freunde durch die besten Bücher, durch die allen Zeiten. Und auch zu zeigen, in dieser Zeit, es gibt Schreibenprodukte und es gibt die richtige Literatur. Und da muss man auch unterscheiden. Ich habe nichts gegen Schreiben als Hobby, aber die Autoren, die ich mag, die mir auch geholfen haben, ich musste mich wirklich durch diese Bücher durchkauen und auf einmal nach dem Lesen war ich anders oder habe ich die Welt mit den Augen von den anderen gesehen und ich wollte mit diesem Buch auch warnen. Das war interessant, wenn man heute durch die Welt geht und die Wahrheit schreiben, sagen möchte, wie heute Propaganda leicht ist, wie leicht ist diese Fake News, wie muss man da noch mehr wirklich aufpassen, wie man das formuliert, die Positionen halten, wirklich die Werte, weil ich bin schon wirklich wütend, das war gestern Diskussion in Prag am Abend, das habe ich dir erzählt, wirklich unglaublich ohne Kontext, weil alle meinen im Publikum, dass Tschechien, das ist immer in diesen Nationalstaaten, dass die Probleme von diesem Staat die allerwichtigsten der Welt sind und so weiter. diesem Staat, die allerwichtigsten der Welt sind und so weiter. Und da hat mir jemand gesagt, ja, aber das ist doch schön, dass es den Chinesen gut geht. Es ist egal, welche Staatsform da ist. Und ich habe ihm gesagt, ich freue mich auch. Aber nach dieser Logik, wenn uns vor dem Jahre 1989 gut wirtschaftlich geht, dann brauchen wir keine Wende. Oder was? Totalität ist Totalität. Und das ist Totalität und das ist unglaublich, wie viele, wirklich 100 Millionen Menschen dort, das sind die Opfer und diesen Opfern muss man Stimme geben und immer wieder wiederhole ich auch diese Mikrosituation, die ich wirklich als Erwachsene begriffen habe und das war, mein Vater war wirklich ganz, ganz ruhiger Mensch. Und wir hatten 1986 einen Besuch von seinen Bekannten von Westdeutschland. Und die waren begeistert. Goldene Prag, wunderschöne Landschaft, Bier und alles ist so billig. Wir leben im Paradies. Und mein Vater wollte sie nie mehr sehen, diese absolute Null-Empathie. Genesen. Null-Empathie, wie wir leben, was die Totalität bedeutet, das ist nicht auf den ersten Blick, das ist ein System, der einen wirklich kaputt macht, diese Angst, diese Form, und auch heute, wenn es so leicht ist, dass man jemanden mit all diesen technologischen Sachen wirklich beutt macht, diese Angst, diese Form und auch heute, wenn es so leicht ist, dass man jemanden mit all diesen technologischen Sachen wirklich beobachtet und jeder weiß über jedem alles und auch dieses System, wo man in China wirklich Punkte sammelt, dass man da die, ich weiß nicht, bessere Hypothek erhalten oder billigere Versicherung und so weiter und die Menschen machen mit diesem brutalen ökonomischen Pragmatismus, da habe ich Angst, das ist auch unsere Zukunft. Vielleicht gibst du uns, also nachdem du getrunken hast, du bist multifunktional. Also mir gefällt der Satz so gut, und das drückst du auch so aus in allen Facetten, dass China sich immer, also quasi das West-System, unter Anführungszeichen, nimmt es sich, also quasi den Konsum und den Hardcore-Kapitalismus, ohne die damit einhergehenden Menschenrechte, die berücksichtigt werden zum Großteil im westlichen System. Also so ein Eklektizismus, der quasi den Schein aufrechterhält, dass seine Gesellschaft funktioniert, aber auf Kosten der Individuen. Und Sie haben das auch zum Beispiel auf Sowjetunion begriffen. Sie müssen diese ökonomischen Reformen erlauben. Aber auf Kosten der Individuen. Und wie Sie schlau sind in allen zum Beispiel internationalen Institutionen. Sie sind Sponsoren von allen und da haben Sie ein wichtiges Wort, selbstverständlich. Und das geht leicht, Sie brauchen keinen Krieg, keine Waffen mit Geld. Das ist schon in Afrika, Lateinamerika, in Europa haben Sie auch, das ist noch schwieriger ein bisschen, aber in Mitteleuropa haben sie unseren tschechischen Präsidenten gefunden, der da, aber das sind auch, dass ich nicht so nur einsam bin, das waren auch absurde Mikrosituationen, zum Beispiel, wenn ich da 2015 war, weil China hat auch Jubiläum vom Ende des Zweiten Weltkriegs gefeiert. Und sie haben damals alle Präsidenten, Präsidentinnen eingeladen und damals haben noch viele abgelenkt. Wegen Tibet und so weiter. Aber dort war Putin, dort war Lukaschenko von Belarus, diese keine Namen von Nordkorea, und unser tschechischer Präsident auch. Und er hat live im Fernsehen der chinesischen Präsidenten, seinem Freund hat er ein Geschenk gegeben, im Fernsehen, riesengroßes Spielzeug. Wir haben in Tschechien eine sehr bekannte Fernsehserie für die Kinder, schon Grtecek, Maulwurf. Und sie hat dieses Spielzeug ihm gegeben und selbstverständlich in Totalitäten, dann kenne ich auch von meiner Jugend, man darf nie Witze machen über Politiker, man endet im Gefängnis. Und alle Chinesen selbstverständlich meinten das ernsthaft und sie alle haben mich gefragt, ob wir Maulwurf in unserem Staatswappen auf der Staatsflagge haben und ich musste erklären, nein, wir haben einen Löwen, aber wie erklärt man sowas? Und diese Absurditäten von diesen Typen, das ist unglaublich, auch so beobachten etwas etwas zu der literatur oder es ist schwierig von diesem buch ja weil ich wollte auch zeigen wie das möglich ist im roman viele themen in kurzem zu verarbeiten und da ist auch etwas über die Literatur. Pomeranz und die Schriftstellerin müssen nicht umsteigen. Die direkte Fluglinie zwischen Peking und Prag ist bereits feierlich eröffnet worden. Die Schriftstellerin zieht sich eine zweite blaue Decke bis zum Kinn und schlottert. Sie hat Schüttelfrost. Sie lernt die Zeitung ab. Sie möchte nicht Artikel über Politiker lesen, die zugleich Zeitungsbesitzer sind. Das Berlusconi-Syndrom scheint die ganze Welt inspiriert zu haben. Über die eiskalten Füße stülpt sie zwei Paar warme Wollsocken. In China hält man kalte Füße für die Wurzel allen Übels, für die Ursache von Schmerz und Krankheit. Chinesen behalten die Socken auch bei Hitze an. Mit warmen Socken bekämpfen sie sogar Rücken- oder Kopfschmerzen. Die Schriftstellerin mummelt sich in die geschenkten blauen Decken ein und schiebt sich ein weißes Kissen unter den Kopf. Das Flugzeug fliegt über Nowosibirsk und sie fröstelt. Sie hätte Lust auf einen Schluck Wodka. Katzen reisen nicht gern. Pomeranz ist eine Ausnahme. Er fühlt sich überall zu Hause. Nur als man ihn in der Transportbox in den Bauch des Flugzeugs brachte, weg von der Schiffstellerin, da hat er einmal laut gefaucht. Er hat Angst um sie und zitiert die Hoffnung des Freundes. Je ungünstiger die Situation, in der wir unsere Hoffnung unter Beweis stellen, desto stärker die Hoffnung. stellen, desto stärker die Hoffnung. Hoffnung ist kein Optimismus. Auch nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgehen wird, sondern die Sicherheit, dass etwas einen Sinn ergibt, ohne Rücksicht auf die Folgen. Ach, junge Chinesin, junge Chinesin. Die Schriftstellerin fröstelt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts arbeitete der Freund in Russland. In Sibirien zeigte das Thermometer minus 50 Grad Celsius an und in der Wohnung funktionierte die Heizung nicht. Die Fensterscheiben waren dick. Immer neue Eiskrusten wuchsen, innen und außen. Der menschliche Atem machte die Fenster dick und verwandelte sie zu Eis. Der Freund konnte vor Kälte nicht schlafen und las Bücher von Nadjezda Mandlstam, Osip Mandlstam, Anna Akhmatova und Michael Kuzmin. Er las Bücher über Petersburg und wärmte sich an Wort Akmeismus. Es gab nur eine Möglichkeit, den Körper zu erwärmen. Man musste im Laufe des Tages zwei bis drei Flaschen Wodka austrinken. Nach jedem Schluck ein Stück Brot oder ein angelegtes Gürkchen, ein Bissen vom Salzherring. Der Körper stellt seinen Rhythmus um. Der Mensch überlebt. Das Gehirn arbeitet. Der Körper ist in Hochstimmung, aber nicht betrunken. Alkohol als lebensspendende Wärme. Die Schriftstellerin bestellt bei der Stewardess einen überteuerten Wodka, der in der offiziellen Getränkekarte gar nicht vorkommt. Sie überfliegen Ulan Bataar. Wurde der Wodka etwas verdünnt? Wolkenwehen türmen sich wie vergraute Schnee. Olivier hat recht. Der gesunde Menschenverstand ist verschwunden. Olivier hat recht. Der gesunde Menschenverstand ist verschwunden. Geblieben ist die tausendfach repetierte glänzende Oberfläche. Die Schriftstellerin beantwortet seit Wochen keine E-Mails oder Telefonanrufe. Die einzige Ausnahme macht sie bei David. Ihn treibt die andauernde Sorge um Olivier um. Dabei möchten in Prag so viele die Schriftstellerin treffen, Murmels Schwester, der Programmierer und seine Frau, alle, die sich selbst und ihre Probleme im Gepäck von einem Kontinent auf den anderen schleppen. Olivier meldet sich nicht. Die junge Chinesin kann sich nicht melden. Die junge Chinesin ist tot. Noch einen Wodka bitte. Also hier sieht man eben, wie du immer alles so in Verbindung setzt, quer über die Orte, Räume, Zeiten und Figuren hinweg und dadurch auch Themen herausarbeitest aber du hast auch eine andere art die gefällt mir auch sehr gut mit mit szenen umzugehen und dass sie auch in sprache umzusetzen indem du die parallelen auch parallel formuliert also dann gibt es oft einen absatz der sich auf eine figur bezieht oder oder auf prag bezieht und dann folgt ein fast identisch formulierter Absatz, der sich dann auf Peking oder eine andere Person bezieht. Und diesen Raum, also das finde ich auch wirklich schön, dass du dir diesen Raum nimmst, weil dieses zweimal durchlesen, das ist was, das hat was von einem Gebet fast eigentlich, aber man merkt, oder von einem Lied, das so Referenz hat, aber man merkt eben, dass es austauschbar ist, dass Systeme einfach sich ausbreiten und dort dasselbe oder Ähnliches produzieren oder machen mit den Menschen. Das ist beeindruckend. Das war auch wichtig, zu zeigen, was diese Systeme bedeuten. Das ist wirklich etwas Neues in China. Sie sind so schlau, sie haben von uns alles gelernt, aber es ist ausverständlich, dass diese Totalität funktioniert. Menschen macht, mit den Familien, was bedeutet das wirklich für diese sensiblen Menschen und Roman kann denen innere Stimme geben, weil was man im Alltag nicht erleben, auch wenn ich mit dir das ganze Leben befreundet bin, wir können uns miteinander nicht jede Sekunde erzählen, also diese innere Welt steht mit uns, das ist wirklich Universum von jedem Menschen. Ich wollte auch zeigen, dieses Respekt, den Respekt für jede Figur, aber dabei, das ist nicht so, dass man in Grenzen bleibt in dieser globalisierten Welt, dass wirklich alles mit allem zusammenhängt. Ja, da passen vielleicht noch zwei, nur drei dazu. Also du hast doch, die Zeit spielt auch eine große Rolle. Ich meine, es ist ja schon im Tit Stunden, das sind auch konkrete Wanduhr. Und darüber haben wir auch lange, lange gesprochen, aber der Titel ist schön. Aber ich bin wie im Gefängnis in meiner Sprache, weil ich habe diese Sprache nicht gewählt, aber das ist meine Muttersprache. Und das ist interessant, dass jetzt Hoffmann und Kampe zum Beispiel hat mich gefragt, ob ich auf Deutsch schreibe. Das geht nicht. Ich brauche diese Emotionalität, ich brauche diese, was ich unter der Haut habe. Ich kann auf Deutsch nur Artikel oder ästhetische Texte schreiben, aber nie, was für mich wichtig ist, Poesie oder Romane. Entschuldige, ich habe dich unterbrochen. Es kommt überraschend vor im Text und so heißt er manchmal, das ist seine Zeit, das ist ihre Zeit, das ist die Zeit, das ist immer kursiviert, der Artikel oder das Personalpronomen davor. Und was bedeutet das eigentlich? Was ist da dein Impetus? Da muss ich wahrscheinlich auch, weil ich mag Emily Dickinson und ich habe auch dieses Motto genommen, darf ich das lesen? Die Stunde ist aus Blei. Wer überlebt, denkt dran, wie die Erfrierenden vom Schnee nach wissen. Erst frösteln, dann starre, dann das gehen lassen. Also jede Figur in diesem Roman erlebt Stunde aus Blei. Das heißt, das ist ein Moment, wo wir wirklich wachsen oder reifen. Und jede Figur muss sich fragen, überlebe ich diesen Moment, diese Stunde. Aber auch diese Stunde erleben, oder jetzt metaphorisch Stunde erleben auch Gesellschaften, Staaten, da ist auch parallel, wir haben Krisenmomente im menschlichen Leben, Pubertät, Mitte des Alters, Entschuldigung, Altern, und sowas erleben auch die einzelnen Staaten. altern und sowas erleben auch die einzelnen Staaten. Und das ist auch, dann war auch wichtig, bleib konkret, weil das ist etwas Giftiges, auch metaphorisch. Ich habe kein Covid, ich spreche nur zu viel in den letzten Wochen. Entschuldigung. Was mir noch aufgefallen ist, dass eben bis auf wenige Ausnahmen die Figuren eben keinen Namen haben. Also es ist die Schriftstellerin, der Freund, der Anwalt, der Diplomat, die junge Chinesin, die Mutter der Chinesin. Also manche haben dann aber wieder, die Jungen haben Namen. Und das war wichtig, das war wie Drama, antikantiges Drama. Selbstverständlich am Anfang war das so, dass ich da die Namen vom chinesischen Mädchen und vom Chinesen nicht erwähnen wollte, dann habe ich mir gesagt, immer wieder zum Beispiel, habe ja mit Xizuian darüber gesprochen, ob ich ihren Namen immer nennen soll und das mache ich gerne, weil er kann auch jetzt nicht so einfach verschwinden. Aber wie ich gesagt habe, ich treffe auch viele Menschen oder habe ich dort viele Menschen getroffen von Europa, aber auch von Amerika. Das ist diese amerikanische Studentin zum Beispiel. Und ich war immer überrascht, wie sich das immer wiederholt, weil nach dem Jahre 1989 waren wirklich viele Hochschulstudenten von Amerika, von diesen Ländern, weil für die war da etwas Dynamisches, etwas Interessantes, etwas Exotisches. getroffen. Wir sind alle super glücklich in dieser dynamischen Welt, dynamische Welt, weil wirklich China hat Vision. Sie möchten Weltmacht. Da ist etwas Energie in der Luft. Wir in Europa sind wirklich noch froh, dass es nicht mehr schlimmer wird oder so ein bisschen sind wir mit Apathie überflutet. Aber diese Amerikaner haben keine Ahnung, auch über die Geschichte oder was da los ist. Und da habe ich das auch in den Roman gegeben, ein Gespräch, weil mit einer Amerikanerin, da habe ich ihr über, wir haben das so angefangen, in welchem Jahr wurden wir geboren und ich habe über das Jahr 1968 gesprochen, was die Okkupation, Normalisation und so weiter. Sie hat mir gesagt, ja, das ist dasselbe, wenn in Amerika Charles Manson die fünf Leute umgebracht hat. Und wir hatten keine gemeinsame Sprache. Und solche Mikrosituationen haben sich wiederholt. Da habe ich mir gesagt, ich muss das wirklich im Kontext zeigen, dass auch das 20. Jahrhundert existierte. Dass die Menschen so schnell wirklich vergessen. Dazu kam noch Václav Havel. Václav Havel, der überall bewundert wird in der Welt, wirklich für alle Menschen in Autoritätssystemen oder in den Totalitäten. In China haben sie diese Carta 08 gegründet, Vorbild war Carta 77 von Václav Havel gegründet und dann kam ich nach Osteuropa, Tschechien, aber das ist überall jetzt und Václav Havel ist ein bisschen ausgelacht, idealist und naiv und dieses jenes. Also diese Werte verlieren wir langsam, das wollte ich das auch da zeigen und deshalb habe ich die Frage vergessen. Ich auch. Wie war die Frage? Nein, das war der Titel, passt schon. Bleib. und deshalb die frage vergessen und und ja und dass das mit diesem wort und selbstverständlich sprache ist so wichtig und dieses dieses wort bleibt bleib ist da in allen verschiedenen Konnotationen. Und was ich sehr anregend finde, ist so diese behutsame Vorgangsweise der Schriftstellerin, die ihr das über Fragen macht. Also sie ist niemand, der doziert oder jemandem ihre Meinung oktroyiert, sondern sie stellt einfach immer nur Fragen und sie schiebt ein Buch hinüber. Und sie liest aber im gegenzug auch ein buch für die junge chinesin und vielleicht könntest du eine stelle finden und das lesen wo sie wo sie einfach ja das wäre vielleicht sehr schön das sind sehr beeindruckende dialoge nämlich und da geht dann immer etwas weiter und man also es sind dann immer natürlich Perspektivenwechsel und dann gibt es wieder Pause mit der einen Geschichte und mit der einen Figur und dann ein paar Seiten später kehrt die Erzählung wieder zurück zu der Figur und dann merkt man, dass sich da etwas verändert hat im Denken der Figur. Ich muss sagen, das ist auch nicht so, ich habe das auch problematisch geschrieben, weil das ist auch nicht so einfach, zum Beispiel unsere Vorstellungen über unsere Menschenrechte oder Demokratie, da braucht man auch diese Mentalität da zu sehen. Deshalb habe ich auch gezeigt, wie das gefährlich war, wenn die Schriftstellerin diesem chinesischen Mädchen die Texte von Václav Havel gegeben hat, weil sie hat das auch nicht so richtig, ein bisschen naiv verstanden. Und zu dieser Schriftstellerin, weil da ist am Anfang nur einmal erwähne ich, dass sie Namen hat, Birgit Stadharová. Und diese Birgit Stadharová, das war Figur in meinem ersten Roman. Und im ersten Roman aber stirbt sie. Aber sie hat mir so gefallen, weil sie hat Courage, sie sagt immer Wahrheit, es ist egal wo. Alle hassen sie, selbstverständlich. Sie ist sehr problematisch auch, sehr unerträglich. Und deshalb habe ich sie wieder genommen. Sie war auch im Roman ein Beitrag zur Geschichte der Freude und jetzt habe ich sie in China geschickt. Ich weiß nicht, was das abgeht. Das ist nicht das Gespräch, aber es ist über chinesische... Die junge Chinesin ist auf keine globale politische Konfrontation aus. Ihr Kampf ist privat. Ihr erster Versuch, nicht in Kompromissen zu ertrinken. Freude über die eigene Kühnheit und Offenheit. Nun gibt es keinen Weg zurück, auch nicht zu sinnlosen und versteckten Debatten darüber, was man opfern müsse, um etwas zu bewahren. Wie ein gerechteres China, wie du meinst, deine Perspektive ist einseitig. Das muss sie sein, es ist meine Perspektive ist einseitig. Das muss sie sein. Es ist meine Perspektive. Während sie im Gefängnis sitzt und auf ihren Prozess wartet, wird sie zwangsexmatrikuliert. Die Wohnung der Eltern wird demoliert. demoliert. Persönliche Dinge, inklusive Lehrbücher, Klavier, Rechner, Hände und Notizen zu ihrer Diplomarbeit über Schilddrüsenfunktionen werden beschlagnahmt. Viel Neues findet man nicht. Die chinesische Mutter hat das Zimmer ausgeräumt, Verdächtiges gehorsam abgegeben und den Vergangenheitskrempel entsorgt. Die Tochter hat ihren Kopf aufgeräumt und auch den Vergangenheitskrempel entsorgt. Ihr Geld wird konfisziert, Bankkonto und Sparbücher aufgelöst. Die Eltern tun Busse, sagen sich von der Tochter los. Sie darf von niemandem unterstützt werden. Wer die Tochter mit Geld oder Worten unterstützt, riskiert das gleiche Schicksal. Niemand darf ihr helfen. Und sollte sie vor Hunger sterben? In der Not hilft kein Groschen. Die junge Chinesin steht alleine da, belastet mit Freiheit, beschwert mit der Vision eines würdevollen und sinneerfüllten Lebens. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Gute Dinge beginnen in der Regel mit hoffnungslosen Unterfangen. Sie hatte Briefe geschrieben wie einst Watzlaw Havel. Die Briefe haben sie innerlich befreit und in Freiheit katapultiert. Und nun erlebt sie die paradoxe Verzweiflung einer frisch aus der Haft Entlassenen in der Absurdität des Freiseins. Was für ein Freisein ist das? Befindet sie sich im wahren Leben? Überall wird sie ausgeschlossen, öffentlich als Feind, gebranntmarkt. Drangsal gilt auf der ganzen Welt als zentrales Instrument zur Behandlung der Unumerziehbaren. Auch die verlegene Höflichkeit der jungen Chinesen provoziert ihre Anständigkeit, Zurückhaltung, Enthaltsamkeit, Demut. Auch wenn sie entspannt gemeinsam mit anderen in einer Zelle schläft, auch wenn sie gefasst und ohne Widerrede den vollen E-Mail-Kübel wegbringt, sie provoziert die Ausseher schon mit ihrer bloßen Existenz. Sie hört Flügel am Rande der Dächer rascheln. Sie kann keine Nahrung zu sich nehmen. Die Anklage lautet, versuchte Republik umsturz. Bis jetzt gab es noch kein Gerichtsverfahren. Ihr bleibt nichts, als sich zurückzuziehen. Sie ist in einem Ghetto als einziger Mensch. Niemand sympathisiert mit ihr, niemand weiß von ihr. Wenn doch, dann lässt man sich tunlicht keine Verbindung zu ihr nachweisen. Sie scheint in eine sehr, sehr brenzlige Sache verwickelt zu sein. Die Wahrhaftigkeit ihres Vorhabens wirkt alarmierend. Sie vermischt Sätze aus dem großen Lernen mit solchen von Václav Havel. Alle Dinge und Wesen haben einen Stamm und ein Geist. Alle Ereignisse und Erscheinungen haben ihren Anfang und ihr Ende. Wenn wir begreifen, was vorausgeht und was folgt, sind wir dem Weg nahe. und was folgt, sind wir dem Weg nahe. Bevor ich jetzt zur abschließenden Frage komme, möchte ich Sie noch einladen. Vielleicht haben Sie auch Fragen an die Autorin. Dann bitte ich nur, die Hand zu heben deutlich. Haben wir ein Saalmikro. Das geht auch so wahrscheinlich, ja. Gut, dann stelle ich einstweilen meine abschließende Frage halt. Gibt es eine Frage? Ich sehe ich nicht so deutlich und zwar also du du hast jetzt lebenslanges einreiseverbot in china und das heißt es gab eine reaktion auf diesen roman weil ich habe auch auf dem das war es viele romane von die übersetzt werden sollten auch auf chinesisch ist auch eine fläche eropfleck in Erde. Und da sollte auch ein Beitrag zur Geschichte der Freude veröffentlicht werden und das ist jetzt nicht möglich. Aber dieser Roman kommt auf Taiwanesisch. Aber der Reiseverbot kam. Das waren diese zwei essaystischen Texte. Eine war gegen den chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Ich habe die auf Deutsch geschrieben und sie wurde auf Chinesisch veröffentlicht. und ich habe wirklich die Gefahr unterschätzt, was ich in der freien Welt lebe. Und was die nicht schreiben können, kann ich schreiben, die Wahrheit. Und dann war es problematisch und die Szene ist auch im Roman, weil wir leben dann auch in der Welt, das war für mich eine große Überraschung, keine Unterstützung auch zum Beispiel von Tschechien. Wenn ich auch Probleme hatte, ich war bei der tschechischen Botschaft, und das ist der Botschafter, der ist Nummer eins, dann ist der Nummer zwei, und der Nummer zwei hat mir gesagt, ja, wir haben chinesische, diese Linie, Und der Nummer zwei hat mir gesagt, ja, wir haben chinesische, diese Linie, diplomatische Linie, chinesisch-tschechische freundschaftliche Beziehungen. Und dass ich Fehler gemacht habe, weil ich mich mit diesen Umerziehbaren, das ist diese Liste, mit der roten Farbe geschrieben, getroffen habe. Und da muss ich auch folgen. Und ich habe denen gesagt, aber ich kenne meine Rechte. Und dann muss ich auch folgen und ich habe denen gesagt, aber ich kenne meine Rechte, ich bin Bürgerin der Tschechischen Republik und das ist ihre Pflicht, mir zu helfen, wenn etwas los ist. Aber dann habe ich auch begriffen, das war noch möglich in den 80er, 90er Jahrenchische Botschaft, weil wir waren wirklich, haben zum Beispiel unter Václav Havel mit Norwegen kompromisslose Linie, auch im Ausland, für Menschenrechte. Die Menschenrechte sind wichtig, Dalai Lama war in Prag bei Václav Havel und so weiter. Egal wie diese Totalität reagiert, wir sind freier Staat. Und das ist jetzt nicht mehr. Auch die Chinesen, die in der Gefahr sind heute, und zum Beispiel damals war die tschechische Botschaft mehr, sie hat organisiert diese Geschäftstermine für PPF oder Škoda oder so weiter. Also wirklich die Businessmen waren die richtigen Botschafter. Und das ist einfach diese Mentalität, das ist das Problem von dieser Zeit und das muss sich ändern. Auch für die Zukunft, wenn wir diese Probleme haben, diese Art von Kapitalismus, der wirklich das als Dschungel sieht, der Stärkere macht den Schwächeren kaputt. Nein, Demokratie ist, dass der Stärkere hilft den Schwächeren. Und ich hatte dann auch Probleme, weil dieses Buch hat damals diesen Literaturpreis erhalten und in Rundfunk und Fernsehen habe ich auch Interviews gemacht und da hatte ich auch Termin, selbstverständlich, bei Auswärtsministerium und ich mag diese Situationen, weil das war deswegen, weil ich Interviews auch gesagt habe, ich habe dieses Reiseverbot, aber ich hatte keine Unterstützung von der tschechischen Seite. Und der Mann hat mir gesagt, ja, ja, wissen Sie, aber ja, das ist super, ich habe jetzt, das kann ich auch, so dumme Gans gemacht und das helfen Sie mir jetzt. Nein, nein, nein, das ist super habe jetzt das kann ich auch so dumme ganz gemacht und er hat das helfen sie mir jetzt nein nein nein nein nein das ist von der chinesischen seite und ich habe immer gesagt ja aber für china wie sind kleines dorf es gibt so viele städte die zehn millionen einwohner haben aber das ganze gespräch war nur deswegen weil das ist sie haben keine ahnung über kunst Literatur, über reales Leben. Wieso ich diese Wahrheit, diese Informationen habe? Wo sind meine Quellen? Sie meinen, dass ich mit Geheimpolizei oder so was und von allen Welt und so. Ich mag diese Situation, aber warum ich das erzähle? Und ich habe das dann verlassen. Ich wollte auch, weil sie machen immer selbstverständlich über diese Termine, müssen sie Bescheid angeben ich wollte kopie und das war unter dieser mikro situation das gebe ich in der nächsten roman in der tür hat er mir gesagt ganz ganz leise auf die sind wissen sie frau dr den markt war ich verstehe sie ich unterstütze sie aber ich habe das als Befehl von oben, dieses Gespräch erhalten. Diese Art und Weise, wie die Feige sind, weil sie möchten von allen Seiten, aber niemand möchte jetzt Probleme mit China haben, weil alle möchten diese Milliarden haben und Investitionen und so weiter. Ich habe aber wirklich am Anfang absolut nicht geahnt, was mich erwartet. Ich war einfach wie immer. Das ist Zufall in meinem Leben, das war 2013, aber ich war, ich habe gesagt, was ist unter der Oberfläche, aber überall vorher, das war wirklich die erste Schicht und das war die Wahrheit. In China hat das lange gedauert, zweite, dritte, vierte und dann, wenn ich langsam die Freunde hatte, und ich habe da wirklich auch Situationen erlebt, wenn wir von Hutung zum Beispiel, der Freund, das ist der Vorbild, der hat für amerikanische Non-Profit-Firmen gearbeitet in China, neun Jahre, inzwischen sind diese Non-Profit-Firmen auch verboten in China. Und wieder, sie haben beschmiert, das Geld gegeben, jemanden von Polizisten. Und wir waren immer, weil ich in der Wohnung bei ihm gewohnt habe, weil er wurde dann dazu noch erpresst als Homosexueller, also alles Mögliche. Aber gewarnt, wenn diese Durchsuchung der Wohnung kommt. Aber dann mussten wir, das haben die immer gemacht, in ein anderes Land eine Woche warten. Und wir mussten schnell in die Mongolei zum Beispiel reisen. Und diese Erlebnisse, das ist die Realität. Aber ich wollte nie so rebellieren oder so. Ich habe mich wirklich gefragt, was ist los in Freiheit ist, was das bedeutet. Was bedeuten diese Totalitäten? Dann musste ich jetzt erleben, dazu noch Olympischen Spiele, und man selbstverständlich weiß, was hinter Kulissen läuft, weil China gibt viel, viel Geld für diese Olympische Komitee. Das habe ich auch Taiwan begriffen. Da war ich auch wütend, weil im Januar, sie meinten auf Taiwan, sie hatten keine Information, nicht nur von China, aber auch nicht von dieser internationalen Gesundheitsorganisation, weil China gibt viel Geld diesen Institutionen und die dann machen Bedingungen, die China gibt. viel Geld diesen Institutionen und die, die dann machen Bedingungen, die China gibt. Und Taiwan sollte nicht Teilnehmer sein. Und das sind Organisationen für die ganze Menschheit. Und auch Taiwan, alle am Anfang meinten, es gibt wieder diese SARS-Epidemie. Das haben sie schon 2003 erlebt und das war große Angst. das haben sie schon 2003 erlebt und das ist das das war große angst also gehe du die welt und das dann ich bin neugierig und das ist immer immer und das kann literatur machen das etwas ist in der luft und es ist egal wenn die anderen das nicht verstehen man muss dieses etwas deshalb aussehenden den satz wenn man sagt, ja, alles wurde schon geschrieben. Aber jede Zeit hat etwas in der Luft, was da noch nie war. Ich würde dich noch um einen vielleicht abgrüßen. Ich weiß nicht, ob es... Es ist schon zu spät. Also ich habe... Deine kurzen, damit wir das so abrufen. Ja, ich weiß schon. Die Genesen nehmen kein Blatt vor den Mund. Sie geben ungern nach und wenn sie schon nachgeben müssen, ziehen sie ihre Gegenspiele mit ins Problem hinein. Alle Vertreter der Demokratischen Partei, die sich in Opposition zur Kommunistischen Partei gebildet hatte, wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein tschechischer Politiker fasst sich ein Herz und spricht informell seinen chinesischen Partner an. Sie stehen am Fenster mit Ausblick auf den Platz des himmlischen Friedens. Der tschechische Politiker räuspert sich, die Faust vor dem Mund, er spricht unhörbar in seiner Faust. Leise fragt er nach der Dissidentin, die unter Hausarrest gehalten werde und wohlstilisierte Puppen fotografiere. Sie hatte eine Ausstellung in Prag. Peinlicherweise kann er sich an ihren Namen nicht erinnern, weil ihn dieses dürrste Weib in Wirklichkeit gar nicht interessiert. Der Dolmetscher dolmetscht und schwitzt. Sie meinen Liu Xia, die Frau von Liu Xia, sagt der chinesische Außenminister mit eiserner Ruhe. Ja, wir sehen, was sich machen lässt. Der chinesische Politiker lächelt, nicht höflich, bedankt sich. Der tschechische Politiker lächelt nickt höflich, bedankt sich. Der tschechische Politiker lächelt, nickt höflich, bedankt sich. Uff, geschafft! Er ist stolz auf sich. Gesellt sich wieder zu dem Unternehmer Grübchen. Vor dem Abflug nach Hause sollen die Delegationsteilnehmer die diamantenbesetzten schwarzen Binden abgeben. Die meisten behalten sie als ein Requisit für die Kunst des Herrschens. Zu Hause bei der Pressekonferenz erzählt der tschechische Politiker den Journalisten, die sich nicht dafür interessieren, der mutige tschechische Löwe habe in China für das Einhalten der Menschenrechte gebrüllt. Aber den Löwen, den das Land im Wappen trägt, gibt es in tschechischen Gefilden nicht. Er ist ein Zugereister, gut integriert. Die schwarzen Krähen von Peking waren überrascht, dass das Land im Staatswappen einen Löwen führt. Sie dachten, es sei ein Maulwurf. Vielen Dank, Radka. Danke. Vielen Dank. Danke und danke, dass Sie gekommen sind, auch in dieser schwierigen Zeit. Ich möchte noch auf den Büchertisch aufmerksam machen. Danke für die Aufmerksamkeit.