Unsere unmittelbare Verbindung ist natürlich die Tatsache, dass wir das Bad erweitern konnten vor einigen Jahren. Da ist es insbesondere um das Freibad, das ja auch Teil dieser Parkbadanlage ist gegangen. Aber schon davor war DeFacto als nicht in Linz aufgewachsener und so im Zuge des Stadtkennenlernens das natürlich irgendwie ein interessanter Ort, der schon sehr Linz-spezifisch ist. Das ganze Werk von Kühne, der die Zwischenkriegszeit wesentlich geprägt hat, insbesondere als Stadtbaudirektor, aber auch mit seinen Bauten, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstanden sind. Das Gebäude hier ist aus meiner Sicht deswegen bedeutend, weil, und das prägt auch, glaube ich, das Werk von Kühne, weil er sich doch sehr intensiv mit dem Ort auseinandergesetzt hat. Und wie der Name schon sagt, Parkbau, das ist ein Bad, das jetzt, der Name Donaupark ist wahrscheinlich später gekommen, aber in dieser Gründzone an der Abdonau errichtet wurde. Aber sehr stadtorientiert und auch sehr innenstadtnah. Das ist glaube ich die besondere Qualität, die dem Bad eigen ist. Vergleicht man das jetzt mit Beder in anderen Städten. Und die Fassade ist ja nicht an der Donaulände, sondern ist eigentlich orientiert zum Zentrum. Also die Positionierung ist jetzt doch sehr spezifisch. Weil ich glaube interessant ist ja, dass auf der linken Seite der Donaulände, wenn man jetzt von der Stadt wegschaut, immer Einzelgebäude stehen. Auf der rechten Seite ist mehr oder weniger doch die Stadtkante zu sehen und auf der linken sind Einzelgebäude, sprich als Reaktion auf die Parksituation. Der Donaupark fängt ja direkt an der Nibelungenbrücke an und es ist des Lentos, das ja als spätestes entstanden ist, ein Einzelbauwerk, ein sehr hermetisches. Es ist das Bruckner Haus im Park stehend und Kühne hat so als erster dieser Reihe, denke ich, das richtig positioniert und da wollte man nicht ein weiteres Einzelgebäude haben, sondern wollten eigentlich so ein bisschen dieses Missing Link bilden zur Tabakfabrik hin, das ja dann auf der anderen Seite wieder sehr eigenständig, wieder vertikal orientiert dasteht. Und was natürlich interessant ist und deswegen auch irgendwie diese Verbindung, dass die Tabakfabrik in der gleichen Zeit entstanden ist wie dieses Haus, während die Tabakfabrik in der gleichen Zeit entstanden ist wie dieses Haus. Während die Tabakfabrik jetzt wirklich ein modernes Haus war, also ein ganz wichtiges Werk der Moderne über Österreich hinaus, ist das ja doch ein Haus mit sehr viel Klassizismus, würde ich jetzt einmal sagen. Schon ein modernes Haus, aber eher in Richtung dieser Post-Wagner-Moderne, wie es es in Wien auch gegeben hat, so im Zusammenhang mit Wiener Gemeindebau. Also ein bisschen Stolz, ein bisschen kräftiges, selbstbewusstes Auftreten. Dadurch wird auch seine monolithische Position deutlich erspürbar. Also ich denke, das zeichnet ja nicht nur dieses, sondern andere Werke von Kühne auch aus, dass er so sehr stark auf den städtebaulichen Kontext reagiert hat. Naja, es ist, finde ich mal, wichtig auch als Institution, dass man dieses Bad wirklich in die Stadt gesetzt hat. Das zeigt ja von dem Engagement, auch sozialem Engagement, das die Stadt hatte in dieser Zeit, dass man durchaus diese Gebäude für das soziale Miteinander in die Stadt eingewoben hat und dass man die dann auch durchaus sichtbar gemacht hat. Also es ist aus heutiger Sicht immer verblüffend, wenn man denkt, wie knapp nach dem Ersten Weltkrieg das passiert ist und wenn man die ökonomischen Verhältnisse aus dieser Zeit kennt, wie offensiv so ein kulturelles Mammutprojekt begonnen hat. Also es ist trotz aller Armut ein toller Start in demokratische Verhältnisse. Es war eine handwerkliche Qualität da, es war aber auch ein großes Verständnis da für Qualität, weil das muss ja jemand auch wollen. Also offenbar hat man damals nicht diese Diskussionen geführt, die wir heute oft haben. Das will man sich alles nicht mehr leisten. Oder das ist zu teuer. Das weiß ich schon, das waren damals andere Verhältnisse. Aber man hat schon offensichtlich bewusst Werte erzeugen wollen. Und auch das abgedroschene Wort Nachhaltigkeit, das war damals noch nicht existent, denke ich, aber es war irgendwie Leitschnur. Das ist sicherlich eine Lehre, dass man in der Zwischenkriegszeit sehr gut und sehr klischeefrei verstanden hat, die neuen Aufgabenstellungen einer demokratischen Gesellschaft sich den zu stellen. Und ich glaube, das müssen wir mit ähnlichen Werf heute wieder machen oder immer weiter wieder machen. Nebst den kommerziellen Räumen, die ja mittlerweile in der Stadt, so dass in den letzten Jahrzehnten in der Stadt extrem gewachsen sind oder an Menge zugenommen haben, braucht es einfach wirkliche öffentliche Orte, wo die Menschen einander treffen können, kommunizieren können, sich aufhalten können und unterschiedliche Aktivitäten verrichten können, so wie hier Baden. Also es gibt, denke ich, viele Themen in dem Zusammenhang und auch viele neue Themen. Naja, eine soziale Stadt hat eine innere Offenheit. Das ist mehr als nur eine funktionale Stadt, die alle Bedürfnisse additiv befriedigt auch eine Tätigkeit dazwischen, zwischen Wohnen, Arbeiten, Lernen, Lehren etc. Und es braucht die Orte und es braucht aber die Orte in der dementsprechenden Qualität, dass es dem heutigen Stand, sprich einer offenen Gesellschaft, dementsprechend die Unterstützung bietet. Das heißt, es braucht frei zugängliche Plätze, es braucht Plätze, die man vielleicht auch zu jeder Tages- und Jahreszeit verwenden kann. Auch Plätze, die jetzt so etwas wie eine gewisse Suggestivkraft haben, dass man sich neugierig darauf einlässt, dass man den möglichen Raumsequenzen folgt und dass man die unterschiedlichsten Optionen, also es muss viel an Optionen geboten werden, die unterschiedlichen Optionen dann auch nutzt.