Thank you for watching! SILENT PRACTICE Die Waffen-Stilstands-Abkommen der neuen antifaschistischen Regierung in Italien mit den Alliierten am 8. September 1943 wird von Ottos Corenzi der inhaftierte Duce auf dem Hügel Gran Sasso befreit. Kurz darauf wird Mussolini in Salo am Gardasee seine Repubblica Sociale Italiana verkünden, von Hitlers Gnaden. Nun geht es Schlag auf Schlag, einem Metronom gleich. Am 18. September trifft Klopotschnig in Trieste ein. Eine erprobte Gruppe von völkischen Massenmördern der Aktion Reinhardt, Massenmördern der Aktion Reinhardt wie Ernst Lerch, Franz Stangl oder der T4-Vergasungsspezialist Christian Wirth runden den Stab Globotschnicks auf. Aufgrund seiner Beförderung zum höheren SS- und Polizeiführer wird die Schwierigkeit seiner Aufgabe deutlich. Vernichtung von jüdischer Bevölkerung und Kampf gegen Partisanen. Zentrum der Aktionen ist die Risiera di San Sabba in Triest, Wohndomizil und gleichzeitig Arbeitsstätte die konfiszierte Villa Ara des jüdischen Versicherungskaufmanns Angelo Adler. Das eigentliche Büro in Triest befindet sich im Palazzo Giustizia an der Piazza Oberdan, welches mit der Wohnung durch eine Luftschutzstollen verbunden ist. Der nördliche adriatische Raum wird zum neuen Herrschaftsgebiet Globotschnicks, welchen er mit Friedl Reiner nunmehr terrorisiert. Aber vorher muss noch abgerechnet werden. Die Aktion Reinhardt im Distrikt Lublin muss in deutsch-nationaler, also auch in wirtschaftlichen Belangen dargelegt werden. Am 5. Jänner 1944 wird von Kllobocznik Bilanz der Aktion Reinhardt an die Zentrale in Berlin gelegt. Er notiert. Abgelieferte Barmittel 73.852.080,74 Reichsmark. Sichergestellte Wertgegenstände von Schmuck 43.662.450 Reichsmark. Das Gesamtergebnis in Ziffern 178.474.960 Reichsmark und 59 Pfennige. Keine Zahl von begangenen Verwüstungen oder Vertreibungen, keine Auflistung der Ermordeten. Kropotschnig liegt einzig wert darauf, dass von dieser Seite die Arbeit in Ordnung ist und die Unterlagen so bald wie möglich zu vernichten seien. Der Chef des SS-Wirtschaftshauptamtes ist mit dieser Abrechnung vollends zufrieden und spricht Kropotschnig die erhoffte Entlastung aus. Nun nimmt die Judenhetze hier in Oberitalien unbeschreibliche Ausmaße an. Bis Anfang Mai 1944 werden 300 Eisenbahnwaggons mit geraubtem Gut der Juden abgefertigt. Zielort der 170 Container mit insgesamt 1366 Tonnen Raubgut, das deutschnationale Reich. Sofort wird ein Spezialist der Wiener Nationalbibliothek, Ernst Trenkler, nach Triest gesandt, um die Bibliotheksbestände der jüdischen Synagoge in Summe 120.000 Bände für Wien zu sichten. Etliches wird dorthin verfrachtet. Was dann noch übrig bleibt, wird verteilt. Beschlagnahmt werden die gesamten Vermögen der jüdischen Bevölkerung. Ein erster Zug in das Vernichtungslager Auschwitz verlässt Triest am 7. Dezember 1943. Der letzte Zug aus Triest wird in Richtung Vernichtungslager Bergen-Belsen im Februar 1945 abgefertigt. Das geraubte Geld und Wert Papiervermögen wird auf ein Konto der Kärntner Landeshypothekenanstalt eingezahlt. Deren Direktor, Franz Zeuer, ist in Personalunion zufällig Friedl-Reiners Finanzchef. Ein Freund Globotschnicks. Auch hier dreht sich die Gewaltspirale ständig zu weiterer Brutalität, Vertreibung von Juden, Kampf gegen Partisanen und der Bau eines rückwärtigen Stellungssystems in Italien, welche eine Festungslinie von der Schweizer Grenze bis Triest darstellen soll. Die Arbeitskräfte requeriert Globoczik ähnlich wie im Distrikt Lublin. Es wird wild zusammenverhaftet, auf der Straße aufgelesene Männer und Frauen einfach in Lager gebracht und zur Zwangsarbeit angehalten. Laut eigener Darstellung wurden täglich bis zu 120.000 Zwangsarbeiterinnen zum Wehrbau zwangsverpflichtet. Es wundert, dass noch Zeit verbleibt, dem Wunsch Himmlers nach zeugungsfähiger Vereinigung nachzukommen. Um den Ruf nach Familie und Kindern nachzukommen, wurde die Braut Laurencia Antonia Peterschinek brieflich von Klopotschik, dem Reichsführer SS, vorgestellt und um Heiratserlaubnis gebeten. und um Heiratserlaubnis gebeten. Unwillig kam Himmler dieser nach. Am 22. Oktober 1944 ehelegten sich Laurenzio Antonia Petrschinek und Odilo Lothar Ludovicus Globocznik leidenschaftslos am Standesamt Klagenfurt. Am Standort Triest des höheren SS- und Polizeiführer Klopocznik gab es noch keine entsprechenden SS-Einrichtungen, in welcher Opfer den NS-Schergen inhaftiert, gefoltert und vernichtet werden konnten. Mit der Beschlagnahmung der Risiera San Sapa, in der heutigen Via Giovanni Battalucci V, wurde ein Ort für den Einsatz R gefunden. Diese ehemalige Reischilfabrik wurde am 20. Oktober 1943 von höheren SS- und Polizeiführer zum Polizeihafslager erklärt. Der T4-Spezialist Christian Wirth zum Kommandanten des Polizeihafslagers ernannt. Das Gebäude wird sofort für die Zwecke der NS-Mörder adaptiert. Zellen werden eingebaut, Folter- und Exekutionsstätten eingerichtet, ein Dieselmotor für Vergasung herbeigeschafft und am unübersehbaren Schlot der Anlage ein Krematorium angebaut. Dieses wurde am 4. April 1944 in Betrieb genommen. 71 Geiseln einer von Klopotschik befohlenen Sühnemaßnahme werden hier verbrannt. Um den Lärm der Vergasungsaktionen sowie die Erschießungen an der Exekutionsstätte oder überhaupt die Schreie von Schmerzen und Qual nicht als solches nach außen dringen zu lassen, wurden große Lautsprecher montiert, welche zur Übertönung der Gräuel laute Musik über die Mauern schallen lässt. Der Schrecken im Inneren, das bestialische Morden auf Befehl des höheren SS- und Polizeiführer, wurde von Männern ausgeführt, welche Klopotschnig Zug um Zug aus dem Distrikt Lublin zu sich holte. Alles erfahrene Spezialisten im Handwerk von Vergasen, Schädel zertrümmern, Quälen und Massenmord als solchen. In der Riesierer St. Sabba mussten 5000 Menschen ihr Leben lassen. Das Krematorium war bis Ende April 1945 in Betrieb. Nun aber, im April 1945, der unausweichliche Endsieg des Dritten Reiches in unähnlicher Ferne gerückt, die Befreier von Hitlerfaschismus in bedrohlicher Nähe, ein Zurückziehen der Fronten und Verantwortlichen ist immer auffälliger. Je höher die Ränge der SS schlechter, umso tiefer geht es ins Innere der mystischen Alpenfestung. Einer Chimäre, welche Hoffnungen in die Reihen der Nazis sät. Die Nacht von 29. auf 30. April, jene Nacht, in welcher sich ihr Führer aus dem Staub machte, zieht es Friedl Rainer und Odilo Globocznik in den heimatlichen Norden, nach Kärnten. Nicht nur die eigene Haut soll gerettet werden. Ist doch so ihre Hoffnung? Ihre Arbeit jemand anderem ebenso dienlich. In Pörtschach wird am 6. Mai 1945 vorsorglich die mit Unmenschlichkeit besudelte Uniform der SS auf Zivilkleidung gewechselt, um unnötige Verwechslungen mit den Befreiern zu vermeiden. Am 9. Mai 1945, der Tag, an dem Wilhelm Keitel in Berlin die bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte unterzeichnete, kam ein schwer beladener LKW-Konvoi von SSlern im Hotel Enzian am Weißen See an. Globoczniks Ehefrau, Laurentia Antonia Peterzschenek, gab den verheißungsvollen Tipp, dass in der Nähe eine BDM-Hütte, die Mösslacher Hütte, allein und leer stehe. Wie Proviant begab sich die Truppe von nunmehrigen Zivilisten auf die Hütte ohne Globotschnig, welcher fast zwei Wochen in unbekannter Mission alleine unterwegs war. Nun endlich tauchte Globotschnig am 20. Mai in der BDM-Hütte auf der Mösslacher Alm auf. Die Freude war groß. Das Geheimnis der letzten verbrachten Tage auch. Zwischenzeitlich wurde SS-Oberscharführer Siegfried Kummerer von den die Mösslacher Hütte bewohnenden SS-Zivilisten abgewiesen. Zu wenig Proviant und Platz sei vorhanden. Der an solcher Ehrlosigkeit erschütterte SS-Obergruppenführer Siegfried Kummerer breitet nach der Verhaftung am 29. Mai 1945 seinen erlebten Kummer im Tal an die britischen Befreier, welche im Trautal, genauer in Paternion stationiert sind, aus. Er berichtet das am Berg Vorgefallene sehr detailliert. Das Interesse der britischen Befreier, gesuchte Massenmörder in der Nähe zu finden, zwingt zum Aufbruch. Am selben Tag wird eine Expedition auf die besagte Mösslacher Alm abmarschieren. Am 30. Mai 1945, früh morgens, werden alle in der Hütte Anwesenden von den Briten verhaftet und ins Tal gebracht, wobei die Identität der Verhafteten für die Briten zunächst unklar ist. Die inkriminierenden Anhaltspunkte von Identität wurden von den Nazis vorsorglich beseitigt. Jetzt hilft nur List. Als die im Schloss Paterne und Gefangenen den Nachmittagsrundgang absolvierten, wurde aus einer Ecke überraschend der Name Klopotschnig gerufen. Aufgrund seiner Reaktion war die Identität vorerst gesichert. Der enttante Klopotschnig zerbeißt sofort in seinem Mund versteckte zirkale Kapsel. Ein herbeigerufener Arzt bemerkt die Glasspilter im Mund und stellt fest. Hittit! Wittin! Amunit or tu! Am 31. Mai 1945 wird um 11.30 Uhr in der Gemeinde Paternion der Tod von Odilo Lothar Lugovico Klobocznik festgestellt durch Zelsbord mit Zyrenkali. Die Leiche Klobocniks kann darauf im Paternion nicht beigesetzt werden. Die Pfarre lehnt ab. Am Ufer der Trau liegt in der Nähe die Sautratten. Ein für die örtliche Bauernschaft genutztes Weidegebiet, vornehmlich für Schweine. In dieser Sautratten wird eine Grube ausgehoben, der Leichnam Klopočniks darin begraben. Eine Markierung des Grabes Klopočniks durch ein Kreuz wurde als unangemessen erachtet. Eine kleine, fast unmerkliche Senke im Wiesengelände stört heute noch beim Mähen. Sonst nichts mehr. Thank you.